tests/20-01-17_blockaudio
 

BlockAudio C-Lock und C-Lock Lite

17.01.2020 // Dirk Sommer

Wer die Hifistatement-Kette im Sounds-Clever-Raum auf der letztjährigen High End gesehen und gehört hat, dürfte gemerkt haben, dass meine Kollegen und ich im Bemühen um erschwinglichen Wohlklang auch vor dem – übermäßigen? – Einsatz des klebrig schwarzen Fugenbandes nicht zurückschrecken. Zumindest bei Steckdosen gibt es ästhetischere Lösungen.

Für alle, denen sich die Kombination von Steckdosen und Fugenband nicht sofort erschließt, erzähle ich gerne, wie ich erstmals damit konfrontiert wurde: Vor mehr als einer Dekade testete ich die große Vorstufe von Esoteric Audio Research, die mir noch mehr wegen ihres hervorragenden Klanges als wegen ihres aufgrund einer Vielzahl eingebauter Übertrager extrem hohen Gewichts in bester Erinnerung geblieben ist. Zu dieser Zeit war Lothar Mertens hauptberuflich für den Vertrieb tätig und besuchte mich in meinem Hörraum um zu demonstrieren, wie der Klang der Kette mit einfachen Mitteln verbessert werden könnte. Unter anderem knetete er kleine Schlangen aus besagtem Fugenband und legte diese um die Netzstecker der beiden Filter für den analogen und digitalen Teil der Kette – und zwar an exakt der Stelle, wo das Steckergehäuse in der Wandsteckdose steckte. So wurden diese miteinander verbunden und mögliche Vibrationen zwischen den beiden wirkungsvoll verhindert. Das machte sich klanglich durchaus positiv bemerkbar: Das Klangbild wirkte offner, der Hintergrund schwärzer, die imaginäre Bühne etwas größer. Das waren natürlich keine weltbewegenden Veränderungen, aber der positive Effekt war auch damals mit meiner noch nicht extrem hochauflösenden Kette deutlich zu hören: nach dem korrekten – und völlig kostenlosen – richtigen Ausphasen der Geräte wohl eine der günstigsten Tuning-Maßnahmen überhaupt. Das ist und bleibt sie bis heute – vorausgesetzt, Sie scheuen weder den Kontakt mit der klebrigen schwarzen Masse noch den weniger eleganten Anblick der Stecker und Dosen nach vollendetem Tuning.

Hier ein Prototype der C-Lock-Dose. Das aktuelle SE-Modell baut auf Furutechs bester Wandsteckdose FT-SWS NCF mit rhodinierten Kupferkontakten auf und erfuhr noch einige Änderungen
Hier ein Prototype der C-Lock-Dose. Das aktuelle SE-Modell baut auf Furutechs bester Wandsteckdose FT-SWS NCF mit rhodinierten Kupferkontakten auf und erfuhr noch einige Änderungen

Auch wenn Sie sich mit der Haptik des Fugenbandes anfreunden konnten oder gar das Glück hatten, dass es jemand für Sie an Ort und Stelle anbringt, gibt es dennoch ein Argument gegen den Einsatz der schwarzen Knete: Sobald Sie etwa wegen eines Urlaubes die Anlage vorsichtshalber vom Netz trennen möchten, kommt das böse Erwachen. Zwar lässt sich der Stecker locker aus der Dose ziehen, doch an beiden kleben jetzt Reste des Fugenbandes. Keine schöne Aufgabe, beide von den klebrigen Überbleibseln zu reinigen und beim Inbetriebnehmen der Kette wieder eine Schlange zu formen und diese auf den Übergang von Stecker und Dose zu kleben. Darüber, ob das für Jiri Nemec und Dan Oudes der Grund war, eine Steckdose mit einem Klemm-System für den Stecker zu entwickeln, kann man nur mutmaßen. Keinen Zweifel gibt es allerdings daran, dass ihre Konstruktion ebenso so konsequent auf Qualität setzt wie ihre enorm beeindruckende BlockAudio-Vor/Endstufen-Kombination und ihr Statement in Sachen Zwei-Wege-Regal-Lautsprecher. Die erste C-Lock-Version baute auf einer sehr hochwertigen Furutech-Wandsteckdose auf. Ich habe sogar ein Exemplar davon bekommen, konnte es aber nicht verwenden, da ich für meine Anlage eine Dreierkombination benötige. Ich hätte zwar den Furutech-Einsatz gegen einen meiner HMS-Varianten tauschen können, die Abdeckplatte mit der Klemm-Vorrichtung aber nicht montieren können.

Die Steckdosen-Abdeckung mit Klemm-Mechanismus für das System 55
Die Steckdosen-Abdeckung mit Klemm-Mechanismus für das System 55


  • darTZeel NHB-18NS and NHB-108

    The history of darTZeel and some of the highly distinctive and even globally patented technical solutions implemented in the devices of this Swiss luxury brand were previously explained in a detailed interview with the company's owner, Hervé Delétraz. However, practical experience with the preamp and power amplifier is at least as exciting. I strongly recommend the reading of part one and two, as Delétraz's professional journey stands out from most owners of Hi-Fi or high-end…
    17.01.2025
  • Marten Oscar Duo

    Marten ist als Premiumhersteller und Spezialist im Umgang mit Hartmembranen bekannt. Die Serie Oscar markiert den Einstieg in die Welt der nach Jazz-Musikern benannten Marten-Serien. Mein Testkandidat Oscar Duo ist ein Zweiwege-Lautsprecher mit dazugehörigem Ständer. Bereits beim Auspacken wird unmissverständlich klar, dass Marten den Premiumanspruch ernst nimmt. Die Anleitung ist kein mit schnöden Büroklammern geheftetes Blättchen, sondern kommt in einem Hardcovereinband mit eingeprägtem Marten Logo. Der Anleitung liegen eine CD und ein USB-Stick mit einem…
    14.01.2025
  • Wilson Benesch Tessellate Ti-S

    Im September schilderte ich Ihnen meine ersten Erfahrungen mit einem seriennahen Wilson Benesch Tessellate Ti-S und kündigte den Test des Serienmodells an. Das traf bald darauf ein, doch einige Messen, eine mehrtägige Aufnahme und – ich gebe es zu – ein kurzer Urlaub verzögerten bis vor kurzem die Beschäftigung mit diesem faszinierenden Tonabnehmer. Wenn es so gekommen wäre, wie ich angenommen hatte, dass mir Krey Baumgartl von IAD, dem deutschen Wilson-Benesch-Vertrieb, nämlich einen Tonabnehmer frisch…
    07.01.2025
  • Dan Clark Audio Noire X

    Lange Zeit war ich fest davon überzeugt, dass offene Kopfhörer geschlossenen prinzipiell überlegen sind. Erst der Dan Clark Audio Stealth hat diese Überzeugung erschüttert. Großen Anteil an dessen nahezu perfektem Klang dürfte das Acoustic-Metamaterial-Tuning-System haben. Das hat Dan Clark nun auch in den deutlich günstigeren Noire X integriert. Dass ich den Klang meines Stealth nur als „nahezu perfekt“ beschreibe, liegt allein daran, dass dessen offene Variante, der Expanse, in einigen wenigen Teildisziplinen wie etwa der…
    03.01.2025
  • EAhibrid PureDC-B1/H, EAL 2000/1000 und EAU 2000/1000 – Teil 2

    EAhibrids Gleichstromnetzteile auf Akkubasis stellten in Teil 1 des Tests bereits ihre Fähigkeiten unter Beweis. Im zweiten Teil des Tests beschäftige ich mich mit EAhibrids Filterkabeln und möchte herausfinden, welche Synergien gemeinsam mit den Netzteilen entstehen. An meinem Digital-Analog-Wandler, Roon-Core-Server und Switch spielen bereits seit einigen Tagen EAhibrids Netzteile. Jetzt werde ich das System um die LAN- und USB-Filterkabel ergänzen. Nachdem ich mich mit Karen Elsons „Wonder Blind“ eingehört habe, bleibe ich zunächst bei diesem…
    27.12.2024
  • EAhibrid PureDC-B1/H, EAL 2000/1000 und EAU 2000/1000 – Teil 1

    Der heutige Test ist zweierlei Hinsicht etwas Besonderes. EAhibrid aus Taiwan produziert Gleichstrom-Akkunetzteile. In dieser Form macht das kein weiterer Hersteller – Besonderheit Nummer 1. Hifistatement testet als erstes deutsches Magazin überhaupt EAhibrid – Besonderheit 2. Neben den Netzteilen gehören auch USB- und LAN-Filterkabel zum Test. Dem aufmerksamen Besucher der High End dürfte EAhibrid bereits aufgefallen sein. Die 2021 gegründete Marke hatte 2022 dort ihren ersten Auftritt. Inzwischen hat sich ihrer mit Audioware ein österreichischer…
    23.12.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.