Jeder ambitionierte Musikhörer sollte nicht nur seinen HiFi-Geräten, sondern der gesamten Kette die gebotene Aufmerksamkeit widmen, um nicht schon ganz am Anfang Klangqualität zu verschenken. Hier bietet AudioQuest mit seiner PowerQuest 3 Filternetzleiste eine technisch herausragende und gleichzeitig günstige Offerte.
Das passte ja wie die berühmte Faust aufs Auge, als Dirk Sommer mich bat, eine Steckdose zu testen, denn meine derzeitige Netzleiste schien schon allein äußerlich dank meiner oft rüden Handhabung etwas ramponiert und in die Jahre gekommen. Na ja, es handelt sich natürlich nicht um eine „Steckdose“, sondern sagen wir fairerweise eine im Design etwas futuristisch anmutende Netzleiste. Eine Filternetzleiste, sogar mit USB-A Anschlüssen, mit allem Schnick und Schnack also. Dabei brauche ich doch nur drei Steckdosenanschlüsse für meine Phonovorstufe, die Endstufe und den Plattenspieler!
Ich muss unumwunden einräumen, dass ich selbst das Thema Stromversorgung und Filterung entgegen meiner einleitenden Empfehlung bislang sehr stiefmütterlich betrachtet habe. Dabei ist ja völlig klar, dass Smartphone, WLAN, Streaming & Co. mittlerweile in so gut wie jedem Haushalt für eine gewisse Signalverseuchung sorgen dürften, wenn ich das mal so ganz platt sagen darf. Keine Sorge, es folgt nun keine tiefschürfende technische Analyse des genauen Einflusses der ganzen umher kreuchenden und fleuchenden bösen Hochfrequenzsignale, die es in dieser Form vor 30 Jahren ja noch gar nicht gab und die alle natürlich nichts anderes im Schilde führen, als meine HiFi-Anlage zu befallen. Ob die sich nun tatsächlich über das Stromnetz des Hauses quasi durch die kalte Küche in meine kleinen, feinen Musiksignale schleichen oder irgendwie womöglich auf direktem Wege, weiß ich nicht. Das zu beurteilen, dafür bin ich einfach nicht der richtige Mann. Als Maschinenbauingenieur waren mir Dinge, auf die man nicht mit dem Hammer draufhauen kann, noch nie geheuer, und so verhält es sich bis heute auch mit diesen kleinen fiesen Elektronen, die du ja grundsätzlich einfach ganz schwer gebändigt bekommst. Da versteh ich einfach nichts von. Na ja, fast nichts.
Aber dafür gibt es ja Experten wie die von AudioQuest! Gegründet von Bill Low im Jahre 1980 in den USA, hat sich die Firma mittlerweile zu einem der weltweit führenden Anbieter in den Bereichen Kabel, Stromversorgung und weiterem Zubehör entwickelt. Nach eigenem Bekunden ist AudioQuest sogar der größte Kabellieferant für den spezialisierten High-End-Markt. Bei der PowerQuest 3, deren volle Bezeichnung „PowerQuest 3EU Umformer / Überspannungsschutz“ lautet, handelt es sich um eine Netzleiste mit insgesamt acht Netzsteckdosen. Zwei davon sind vorgesehen für den Anschluss von Videobildschirmen, Fernsehern oder Projektoren, zwei weitere sind gedacht für Verstärker, Aktivlautsprecher oder Subwoofer (die alle also einen erhöhten Strombedarf aufweisen) und vier der Ausgänge sind ausgelegt für Audio- oder Videoquellenkomponenten sowie Computer oder Router. An der Stirnseite des hochkant stabil auf seinem Bodensockel stehenden Geräts befindet sich ein schwarzer Kippschalter, der beim Betätigen die Netzleiste einschaltet, für deutlich vernehmbares Klackern der Relais sorgt und so schließlich Betriebsbereitschaft signalisiert. Überhaupt gefiel mir das Gesamtdesign der PowerQuest 3 von vornherein deshalb sehr gut, weil es sich so schön platzsparend hinter dem HiFi-Rack positionieren ließ.
Augenfälliges Merkmal ist, dass sich vier der Netzanschlüsse auf der schmalen Oberseite befinden und vier auf der relativ großflächigen Seite. Den Netzstecker meiner Endstufe habe ich natürlich in den Hochstromanschluss gesteckt, der Plattenspieler und die Phonostufe wurden bei mir von den „Ultra-linear Filteranschlüssen“ versorgt. Beim Phonovorverstärker war ich mir zuerst nicht ganz sicher, allerdings schied der Videoanschluss aus und auch der zweite, noch freie Hochstromanschluss erschien mir nicht richtig, da mir meine Phonostufe bisher noch nie als Stromsäufer aufgefallen war… Quasi als Lebensversicherung für die angeschlossenen Geräte fungiert der Überspannungsschutz. Eine Abschaltelektronik sorgt bei länger als eine Viertelsekunde anliegenden Wechselspannungen von über 270 Volt für das Öffnen des Hochstromrelais und die Netzausgänge werden abgeschaltet. Zusätzlich leuchtet dann eine rote Warn-LED „Extreme Voltage“. Live erleben musste ich diese Abschaltelektronik zum Glück noch nicht!
Dass es noch vier USB-Hochgeschwindigkeitsanschlüsse zum Laden von Smartphones, Tablets und anderen ähnlichen Geräten gibt, nehme ich wohlwollend zur Kenntnis. Nicht, dass ich diese im Betrieb meiner Anlage zu nutzen gedenke, das käme ja schon Blasphemie gleich und ich bin mir sicher, meine Uchida würde mir das mit flackernden 2A3 Trioden quittieren. Zumindest projiziert mir meine Phantasie sofort solche Bilder vor mein geistiges Auge. Aber wenn die Kette ausgeschaltet ist respektive ich keine Musik höre, spricht ja nichts dagegen, auch modernes Gedöns mit der AudioQuest Filternetzleiste zu verbinden, um die Akkus aufzuladen.
Fast hätte ich als Einleitung dieses Absatzes eine Phrase à la „Und wie klingt die Netzleiste nun?“ bemüht, aber das habe ich mir ganz schnell verkniffen. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Bei der AudioQuest PowerQuest 3 handelt es sich um eine Filternetzleiste mit diversen Features, die letztlich natürlich dem HiFi-Zubehör zuzuordnen ist und damit freilich noch keinen Komponentenstatus genießt. Bei mir jedenfalls nicht, wobei ich weiß, dass andere das durchaus anders beurteilen. Ich würde ihr deshalb auch keine Klangeigenschaften zuordnen wollen, sondern ich möchte berichten, ob und wenn ja, welche Veränderungen ich denn wahrgenommen habe.
Obwohl ich zu Beginn meiner Hörsessions keine besondere Erwartungshaltung hatte und völlig unvoreingenommen die ersten Scheiben auf den Plattenteller gelegt habe, wurde mir unabhängig vom Musikmaterial sehr schnell bewusst, dass sich etwas verändert hatte. Ich konnte es zunächst schwer in Worte fassen und mir war klar, dass es sich um einen psychoakustischen, unterbewussten Effekt handelte. Am besten lässt es sich mit einem bildlichen Vergleich beschreiben: Die ältere Generation kennt sicherlich noch das schwarz-grau-weiß gekörnte rauschende Fernsehbild nach Sendeschluss aus der Zeit, als es nur drei Programme gab. Nun stelle man sich vor, diese grobkörnige Struktur wird immer feiner, ruhiger und insgesamt dunkler. Das ist nun quasi der Hintergrund der Musik, der in ruhigen Passagen oder Pausen an Schwärze gewinnt. Die Töne, Instrumente und Stimmen kontrastieren davor nun besser und kommen klarer und schärfer umrissen zur Geltung. Es ist insgesamt einfach mehr Ruhe im Klangbild und die Musik selbst scheint etwas mehr in den Vordergrund gerückt zu werden.
Wer nun weitere ausschweifende Erklärungen von mir erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Das würde wohl nur in elender Schwafelei enden. Ich kann jedem nur wärmstens ans Herz legen, die Stromversorgung seiner Anlage nicht zu vernachlässigen und sich einmal näher mit dem Thema Netzfilterung und Netzleiste auseinanderzusetzen. Die Baumarktsteckdose für „Zwofuffzich“ gehört ausgemustert und darf allenfalls noch die Kaffeemaschine versorgen, und jeder, der seiner Musikanlage für überschaubares Geld eine anständige Stromversorgung zukommen lassen möchte, der sollte die AudioQuest PowerQuest 3 für 350 Euro in die ganz, ganz enge Wahl ziehen.
Gehört mit
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Phono-Vorstufe | EAR Yoshino 834P |
Endstufe | Sun Audio Uchida SV-2A3 |
Plattenspieler | Rega Planar 8 mit Tonabnehmer Clearaudio Charisma V2 |
Lautsprecher | Diverse DIY Vollbereichsbreitbänder: Open Baffle (Ciare CH250), Transmissionline (Seas FA22RCZ & Seas Exotic F8), Tapered Quarter Wave Tube (Tang Band W8-1772), Backloaded Horn (Fostex FE206En) |
Zubehör | Reson LSC Lautsprecherkabel, StraightWire Symphony II NF-Kabel |
Möbel | DIY |
Herstellerangaben
Audioquest PowerQuest 3EU
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Geräteart | Netzleiste mit Filterfunktion |
Ausgänge | 2 x 4K/8K Video optimierter linearer Filterausgang 2 x Hochstromausgang 4 x ultra-lineare Filterausgänge 4 x USB-Hochgeschwindigkeitsladeanschlüsse (Gesamtkapazität 4,8A) |
Überspannungsschutz | Abschaltung bei 270V AC |
Rauschenableitung | >22dB von 30 kHz bis 1 GHz (Differentialbetrieb) >22dB von 30 kHz bis 1-100MHz (Normalbetrieb) |
Maximaler Eingangsstrom | 16A effektiv |
Signalleitungsschutz | RJ45 (Netzwerk) |
Länge des Netzkabels | 2,1m |
Gewicht | 2,5 kg |
Farbe | schwarz / anthrazit |
Abmessungen (LxBxH) | 393 mm x 80 mm x 188mm |
Preis | 350 Euro |
PSI Audio geht es beim Bau seiner aktiven Studiomonitore um maximale Klangtreue. Ein oft enorm wichtiger Aspekt zum Erreichen dieses Ziels ist der Waveguide. PSI Audio hat den Acoustic Load Guide ALG entwickelt, eine besondere Form des Waveguides, dessen Fokus vorwiegend auf der Anpassung der akustischen Last zwischen Treibermembran und Luft liegt.
Um eine absolut präzise Klangreproduktion sicherzustellen, muss jedes Detail eines Lautsprechers fein abgestimmt sein. Selbst die Form des Gehäuses am Tweeter hat einen bedeutenden Einfluss auf die Audio-Performance. PSI Audio hat einen eigenen Typ von Waveguide entwickelt: den Acoustic Load Guide, kurz ALG. Mit dem ALG verfolgt PSI Audio einen eigenen Ansatz zum Bau eines Waveguides. Die Anwender von professionellen Monitor-Lautsprechern sind mit Waveguide-Speakern vertraut, da die meisten Zwei- und Drei-Wege-Studiomonitore Waveguides nutzen, um ihre Hochtöner zu unterstützen. Das Ergebnis sind Monitore mit einem gleichmäßigeren Klang über das gesamte Spektrum sowie ein breiterer Sweet Spot.
Aus technischer Sicht handelt es sich beim PSI Audio ALG, wie bei Waveguides im Allgemeinen, um ein sehr kurzes Horn ohne Druckkammer. Diese Bauform wirkt der natürlichen Veränderung des Abstrahlverhaltens im Frequenzverlauf entgegen. Ein Treiber ist keine ideale Punktschallquelle, sondern hat eine bestimmte Oberfläche: seine Membran. Wenn die Wellenlänge des abgestrahlten Schalls kleiner ist als der Membrandurchmesser, heben sich die von den Membranseiten abgestrahlten Frequenzen je nach Hörwinkel gegenseitig auf. Entsprechend werden kürzere Wellenlängen von einem Treiber fokussierter abgestrahlt. Dadurch verändert sich das Abstrahlmuster eines Treibers von einer nahezu ungerichteten Emission der tiefen Frequenzen zu einem konzentrierteren Strahl nach vorne bei höheren Frequenzen.
In einem System mit mehreren Wegen betrifft dieses Prinzip alle verwendeten Treiber, wodurch besonders bei den Trennfrequenzen ein Problem auftritt: Während der Tieftöner einen Frequenzbereich bereits fokussiert abgibt, arbeitet der viel kleinere Tweeter noch nahezu ungerichtet. Diese Ungleichheit zeigt sich in einem deutlichen Sprung an der Grenzfrequenz. Ein Waveguide sorgt für ein stärker gerichtetes Abstrahlverhalten in den tieferen Frequenzen des Hochtöners, während die höheren Frequenzen unverändert bleiben. Dadurch wird das gesamte Abstrahlmuster gleichförmiger und der Übergang vom Tief- zum Hochtöner verläuft weicher.
Die primäre Funktion des Acoustic Load Guide von PSI Audio ist eigentlich die Anpassung der akustischen Last zwischen Schallwandler und Luft. Die optimierte Übersetzung von Membranbewegungen in Luftdruck verleiht den PSI Audio Hochtönern außergewöhnliche Effizienz, so dass sie sehr hohe Schalldrücke bei minimaler Verzerrung erreichen. In Verbindung mit dem verbesserten Abstrahlverhalten und der optimierten Ankopplung an die anderen Treiber erreicht der ALG ein äußerst klares und transparentes Klangbild. Weil seitlich abgestrahlter Schall ebenfalls gleichmäßiger über das Spektrum verteilt ist, gilt dasselbe auch für die Raumreflexionen, wodurch das Gesamtklangbild auch außerhalb des Sweet Spots ebenmäßiger erscheint. So spielt der ALG Waveguide eine wichtige Rolle beim Erreichen des PSI Audio Klangideals: der absolut exakten Reproduktion.
Der ALG Waveguide ist nur eine der zahlreichen PSI-Audio-Technologien, die zur klanglichen Präzision der vollkommen analogen aktiven Monitorlautsprecher beitragen. Gemeinsam mit Compensated Phase Response, Adaptive Output Impedance und den Class G/H Endstufen soll der Acoustic Load Guide eine makellos genaue Darstellung für die Entscheidungsfindung in Recording, Mixing und Mastering bieten. Die Acoustic Load Guide Technologie kommt in allen PSI Audio Monitorlautsprechern zum Einsatz, vom kompakten A14-M bis zum großen Drei-Wege-System A25-M.
Hersteller
PSI Audio
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Anschrift | Relec SA Rue de Petits-Champs 11a+b 1400 Yverdon-les-Bains |
info@psiaudio.com | |
Web | www.psiaudio.com |
Vertrieb
AUDIOWERK e. Kfm.
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Anschrift | Schulstr. 30 55595 Hargesheim |
Telefon | +49 671 2135420 |
Fax | +49 671 2135419 |
info@audiowerk.eu | |
Web | www.audiowerk.eu |
iFi Audios neuer portabler DAC/Kopfhörerverstärker kommt in einem eleganten, petrolblauen Aluminiumgehäuse mit einem Hauch von Kupfer daher und passt mühelos in jede Hosentasche. Zum Preis von 160 Euro bietet der DAC eine umfangreiche Ausstattung sowie herausragende Hi-Res-Spezifikationen.
Der Hip-DAC ersetzt minderwertige DACs (Digital-Analog-Wandler) und Verstärkerschaltungen in Smartphones, Tablets, PCs und Macs und verbessert den Kopfhörerklang erheblich. Sein Design und seine Leistung heben den iFi Hip-DAC von anderen DACs/Kopfhörerverstärkern seiner Klasse ab. Einfach das Wiedergabegerät über USB mit dem Hip-DAC verbinden und den bevorzugten kabelgebundenen Kopfhörer an das kleine Kraftpaket anschließen und der Hip-DAC liefert einen dynamischen und flüssigen Klang, der den Hörer unweigerlich in seinen Bann zieht. Egal, ob zu Hause, im Büro, im Zug oder im Flugzeug – dieser kleine Wandler und Kopfhörerverstärker ist für Musikliebhaber überall unterwegs ein mehr als nützliches Hilfsmittel.
Die DAC-Sektion basiert auf einem Burr-Brown-Chip, den iFi Audio aufgrund seiner flüssigen, musikalischen Klangqualität und „True Native“-Architektur in vielen seiner Produkte verwendet. In Kombination mit einer speziellen iFi-Schaltung soll dies dem Hip-DAC eine exzellente Klangqualität in allen möglichen digitalen Audioformaten, einschließlich bitgenauem PCM, nativem DSD und MQA ermöglichen, dem hochauflösenden Streaming-Codec, wie er von TIDAL Masters verwendet wird.
Hochauflösende PCM- und DXD-Audiodaten werden mit Abtastraten bis zu 384 Kilohertz unterstützt, außerdem auch DSD-Dateien von 2,8 bis 12,3 Megahertz (DSD64, 128 und 256). Dank des True Native-Designs des Burr-Brown-Chips gehen PCM und DSD separate Wege. Dadurch bleiben sowohl PCM als auch DSD bis zur Analogwandlung in ihrer nativen Form ‚bitgenau‘, was bei den meisten anderen DACs/Kopfhörerverstärkern nicht der Fall ist. Auf beiden Seiten des Lautstärkereglers befinden sich ein Paar LEDs, die entsprechend die Farbe wechseln, um das jeweilige Format und die Abtastrate der gerade abgespielten digitalen Musikdatei anzuzeigen.
Eine umfassende Taktverriegelung beseitigt Jitter (digitale Verzerrung), wobei iFi Audios GMT-Femto-Präzisions-Taktsystem verwendet wird, um die Integrität des digitalen Signals bis zur Umwandlung in ein analoges Signal aufrechtzuerhalten. Ein weiteres Schaltungsmerkmal, das diesen und andere DACs von iFi kennzeichnet, ist der XMOS-Chip, der am USB-Eingang empfangene Audiodaten verarbeitet und in-house programmiert wird. Anstatt auf serienmäßig gelieferte Firmware zurückzugreifen, die normalerweise nicht für audiophilen Klang optimiert ist, programmiert iFi Audio also seine eigene maßgeschneiderte Firmware zur Verbesserung der Audioverarbeitung.
So ermöglicht es die kontinuierliche Software-Entwicklung von iFi Audio, über Firmware-Updates Funktionen hinzuzufügen oder zu optimieren, so dass der Hip-DAC individuell auf die Wiedergabeprioritäten des Benutzers zugeschnitten werden kann und dauerhaft auf dem neuesten Stand bleibt. Benutzer können sogar verschiedene Versionen der iFi-Firmware herunterladen und installieren, um bei Bedarf mit verschiedenen digitalen Filtern zu experimentieren.
Die Verstärkerschaltung des Hip-DACs ist symmetrisch aufgebaut – ungewöhnlich für einen DAC/Kopfhörerverstärker zu diesem Preis. Die symmetrische Schaltung umfasst zudem eine Reihe hochwertiger und sorgfältig ausgewählter Komponenten, darunter ein kundenspezifischer iFi-OV-Operationsverstärker, TDK C0G-Keramikkondensatoren der Klasse 1, ein rauscharmes Präzisions-Stromversorgungs-IC von Texas Instruments und ein hochwertiger analoger Lautstärkeregler. Der Kopfhörerverstärker hat eine Nennleistung von 400 Milliwatt und kann je nach Impedanz des angeschlossenen Kopfhörers über 700 Milliwatt am symmetrischen Ausgang liefern.
Die Verstärkerstufe verfügt über eine schaltbare Verstärkung, die von iFi als „PowerMatch“ bezeichnet wird. Damit wird der Pegel der Ansteuerung an die Last des Kopfhörers angepasst, indem die Eingangsempfindlichkeit und damit die Signalstärke angepasst wird. Bei hochempfindlichen Kopfhörertypen wie In-Ear-Monitoren sollten Sie den „PowerMatch“ in seiner niedrigeren Einstellung belassen, um eine extrem rauscharme Leistung zu erzielen. Wenn Ihre Kopfhörer jedoch mehr Antrieb benötigen – so wie etwa die meisten On- respektive Over-Ear-Typen –, drücken Sie die „PowerMatch“-Taste auf der Vorderseite, um die Verstärkung zu erhöhen.
„XBass“ ist eine weitere vom Benutzer wählbare Funktion; eine ausgeklügelte Form der Bassanhebung, welche die tiefen Frequenzen verstärkt, ohne den Mitteltonbereich dabei in Mitleidenschaft zu ziehen – besonders nützlich bei Ohrhörern und offenen Kopfhörern, denen es womöglich an Tiefbass mangelt. „XBass“ arbeitet vollständig im analogen Bereich und nicht in der digitalen Signalverarbeitung über DSP und kann in den Signalweg hinein- oder ausgeschaltet werden.
Der USB-Eingang des iFi Hip-DAC verarbeitet Audiodaten bis zu 32 Bit/384 Kilohertz, unterstützt den ‚SuperSpeed‘-USB 3.0-Standard und ist zu USB 2.0 abwärts kompatibel. Er arbeitet asynchron, das heißt, die Datenrate wird ausschließlich durch die spezielle Audio-Taktschaltung des Hip-DAC reguliert, um eine genaue, jitterfreie Datenübertragung unabhängig vom Quellgerät zu gewährleisten.
Der Hip-DAC verfügt über zwei USB-Anschlüsse (Typ-A für Audiodaten und Typ-C zum Aufladen). Ungewöhnlich: Der Eingang vom Typ-A ist mit einen „männlichen“ statt mit einem typischen „weiblichen“ Anschluss ausgestattet. Diese Anordnung bietet eine größere mechanische Integrität als die USB/Micro-USB-Anschlüsse, die üblicherweise an DACs/Kopfhörerverstärkern zu finden sind. Sie bietet außerdem einen Vorteil für iPhone- und iPad-Nutzer, da sie Apples Lightning-zu-USB-Kamera-Adapter direkt unterstützt, ohne dass ein zusätzlicher USB-Adapter erforderlich wäre (Dieser Kamera-Adapter ist allerdings nach wie vor erforderlich, um Apple iOS-Geräte mit USB-Geräten von Drittanbietern zu verbinden).
An iFis neuem DAC/Kopfhörerverstärker stehen zwei Ausgänge zur Verfügung: eine unsymmetrische 3,5-Millimeter-Buchse und ein symmetrischer 4,4-Millimeter-Pentaconn-Ausgang, so dass Kopfhörer mit symmetrischen Anschlüssen die Vorteile des Differenzverstärker-Designs des Hip-DAC voll ausnutzen können. Darüber hinaus profitiert der 3,5-Millimeter-Ausgang von der iFi-eigenen S-Balanced-Schaltung, die Verzerrungen halbiert, wenn sie mit normalen, unsymmetrischen Kopfhörern verwendet wird. Das ist besonders bei hochempfindlichen In-Ear-Monitoren von Vorteil. In Kombination mit der „PowerMatch“-Funktion des Hip-DAC liefern diese Ausgänge eine überragende Leistung in dieser Preisklasse.
Der 2200 Milliamperestunden starke Akku des Hip-DAC hält je nach Lautstärkepegel und Leistungsbedarf der angeschlossenen Kopfhörer etwa acht bis zwölf Stunden. Er wird mit drei USB-Kabeln geliefert: einem USB-C OTG (On-The-Go)-Kabel, das sich ideal für den Anschluss von Android-Geräten und PCs/Macs mit USB-C-Ports eignet; einem USB-Kabel (Typ-A) und einem Ladekabel Typ-A auf USB-C.
Der mobile USB-DAC/Kopfhörerverstärker Hip-DAC ist ab sofort lieferbar und kostet 160 Euro.
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Web | www.wodaudio.de |
Die Corona-Krise zwingt uns, zu Hause zu bleiben und uns den schönen Dingen des Lebens zu widmen, zum Beispiel unserer Musik, meint AVM. Deshalb wird das All-In-One-Erfolgsmodell CS 2.2 BT nur für kurze Zeit zusammen mit ausgesuchten Händlern zum sensationellen Sonderpreis von nur 3.000 statt 4.300 Euro und angeboten!
Der kompakte CD-Receiver bietet neben zweimal 165 Watt und zahlreichen Digital- & Analoganschlüssen einen hochwertigen Phono-Eingang und umfangreiche Streaming-Funktionalitäten sowie eine Bluetooth-Schnittstelle: ein perfekter Spielpartner, um die heimische Vinyl- und Musiksammlung oder das unerschöpfliche Angebot von integrierten Musikstreamingdiensten wie TIDAL und QOBUZ in hochwertiger Klangqualität ganz neu zu entdecken.
Besonderes Schmankerl: Im AVM Onlineshop ist der CS 2.2 BT in schwarz und silber ab sofort sogar ohne Versandkosten verfügbar – nur in Deutschland und nur solange der Vorrat reicht. Bei gleichzeitiger Bestellung der optionalen RC 9 Fernbedienung mit Farbdisplay ist diese für 200 statt 400 Euro erhältlich.
Weitere Informationen:
www.avm.audio
Er ist ein Ohren- und Augenschmaus: Der neue DFS Audio wurde eigens für den Einsatz in Stromkreisen entwickelt, an die hochwertige und sensible Audioanlagen angeschlossen sind. Der Fehlerstromschutzschalter trübt das Klangerlebnis selbst für sensibelste Ohren nicht. Auch optisch muss sich der DFS Audio in vinylschwarz nicht verstecken.
Im Fehlerfall schützt der Fehlerstromschutzschalter des Typs F zuverlässig vor gefährlichen Fehlerströmen auch mit Mischfrequenzanteil und das ohne Klangverluste. Grund für das ungetrübte Klangerlebnis ist der niederimpedante Aufbau des DFS Audio: Er hat massive versilberte Anschlussklemmen und vergoldete Anschlussschrauben, die Oxidationen keine Chance geben. Massive, versilberte interne Stromleiter aus hochreinem und sauerstoffarmem Kupfer sorgen für einen uneingeschränkten Stromfluss und die spezielle Konstruktion des Summenstromwandlers verhindert unerwünschte induktive Anteile.
Den DFS Audio gibt es in zwei- und vierpoliger Ausführung mit einem Bemessungsfehlerstrom von 30 mA und für Bemessungsströme bis 63 A. Er schützt die private Audioanlage und ist auch im professionellen Bereich, zum Beispiel für Beschallungsanlagen von Theater- und Konzertsälen sowie Kinos, die richtige Wahl.
Vertrieb
Doepke Schaltgeräte GmbH
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Anschrift | Stellmacherstr. 11 26506 Norden |
Telefon | +49 31 18060 |
kommunikation@doepke.de | |
Web | www.doepke.de |
Vertrieb
Doepke Schaltgeräte GmbH
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Anschrift | Stellmacherstr. 11 26506 Norden |
Telefon | +49 31 18060 |
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Finite Elemente hat ein neues Pagode-Rack-System entwickelt. Im Wesentlichen ähnelt es dem bekannten Pagode. Aber es gibt gravierende Innovationen. Die neue Generation soll klanglich deutliche Vorteile bringen. Da war das Angebot des Herstellers, das Bewährte mit dem Neuen zu vergleichen, verlockend.
Zuerst etwas zu den Fotos in diesem Bericht: Leider ist es aktuell nicht möglich, das Pagode wie geplant zu transportieren und eigene Fotos zu erstellen. Sie finden deshalb Bilder und Grafiken, die uns Finite Elemente zur Verfügung stellte. Das hier getestete Rack-System unterscheidet sich in mehreren Aspekten von den Fotos, wie Sie sicher beim Lesen und Betrachten bemerken werden.
Stellt man die Frage nach einem hochwertigen Rack oder Tonmöbel für Audio-Komponenten, dann dürfte wohl jedem, der sich innerhalb der Audio-Szene interessiert, das Finite Elemente Pagode einfallen. Wie kein anderer hat Finite Elemente seinerzeit sein System weltweit als State of the Art etabliert. Schon damals war das Pagode teuer. Gebraucht gehören die Racks heute zu den am leichtesten zu verkaufenden Audio-Komponenten. Denn sie sind begehrt und dann auch für weniger Betuchte erschwinglich. Wer ein Finite Elemente Pagode besaß, brauchte sich bis heute über die Aufstellung seiner Geräte keine weiteren Gedanken zu machen. Sicher haben auch andere Väter schöne Töchter, und es gibt auch Alternativen, die klanglich Ordentliches leisten. Diese ausfindig zu machen und dann auch noch musikalisch zu vergleichen ist allerdings ein schwer zu realisierendes Unterfangen. Da sieht es mit dem Finite Elemente erfreulich anders aus. Denn Pagode ist im Fachhandel gut aufgestellt. Nachdem Finite Elemente eine Zeit lang nicht produzierte und lieferte, freut man sich seit gut zwei Jahren wieder über die Marktpräsenz, wie mir Werner Möhring, einer der Mitinhaber der Finite Elemente Köpf Möhring GbR zufrieden sagte. Luis Fernandes, der einst Finite Elemente ins Leben rief, ist auch in der neuen Firma federführend. Es sind seine Ideen und Erfahrungen, seine Suche nach neuen Materialien und möglichen Verbesserungen im Detail, die den Pagode-Generationswechsel begründen. Das alte Pagode war so gut, dass sein Grundkonzept auch im neuen, aktuellen Pagode MKII wiederzufinden ist.
Das Pagode ist ein Leicht-Konzept, auch wenn die massiven Holzrahmen der einzelnen Ebenen anderes vermuten lassen würden. Dieses Rahmen-Holz besteht nach wie vor aus definiert gelagertem Kanadischen Ahorn. Luis Fernandes hat dieses Holz damals als dasjenige ermittelt, das bei akustisch sehr guten Eigenschaften auch über Jahrzehnte seine Formstabilität bewahrt. Da dieses Holz aufgrund der Witterung in Kanada langsam wächst, besitzt es eine hohe Dichte und Festigkeit. Es ist nicht zu weich und überdämpft nicht. Töne werden gehalten und schwingen lange aus. Andererseits ist es nicht spröde oder gar rissig. Darum verwendet man es auch gern im modernen Instrumentenbau, so bei E-Gitarren und E-Bässen.
Kanadischer Ahorn findet in allen Finite-Elemente-Racks Verwendung, egal in welcher Version, Farbe oder Größe ein Pagode bestellt wird. Jedes Pagode MKII ist entsprechend der Bestellung nach Kundenwunsch eine handwerkliche Einzelanfertigung. Es gibt neben drei verschiedenen Höhen und drei Breiten sieben Farbvarianten für das Holz. Weitere Variable sind das Finish der Seitenprofile, alternative Cerabase-Füße statt der Spikes mit integriertem Teller und die Heavy-Duty Ausführung mit verstärkter oberer Ebene. So ziert denn auch das neue MKII am Sockel ein großes Aluminium Emblem mit der Modell-Bezeichnung und dem deutlichen Hinweis: Made in Germany. Denn gerade international wird dies geschätzt und trägt auch ein wenig zum erfolgreichen Verkauf bei. Jedes Rack besteht besteht zu 97 Prozent aus individuell gefertigten Einzelteilen und nur zu drei Prozent aus Normteilen wie Schrauben oder Verbindungsbolzen. Alle Einzelteile werden nach Vorgabe vorwiegend von regional ansässigen Betrieben um Meschede gefertigt. Schon das Ur-Pagode gewann seine Qualität durch den intelligenten Aufbau in Verbindung mit den Resonatoren. So ist ein Pagode stets als akustisch abgestimmte Einheit zu sehen, da die einzelnen Ebenen auf das Ganze mittels unterschiedlicher Resonatoren angepasst sind. Die Position aller Ebenen ist damit vorgegeben. Dennoch darf eine Ebene in der Höhe an den vorgesehenen Montagepunkten anders positioniert werden, wenn man bei einem Geräte-Wechsel andere Abstände der Ebenen benötigen sollte. Jedoch ist es kontraproduktiv und deshalb zu vermeiden, Böden zu tauschen. Die Ebenen sind beschriftet und so wäre selbst bei einer kompletten Demontage die perfekte Rekonstruktion jederzeit möglich.
Mein Test-Pagode ist die 85 Zentimeter hohe Ausführung 600 Edition MKII mit vier Ebenen. Das Kanadische Ahorn ist auf Walnuss gebeizt und klarlackiert. Die mit dem gleichen Holz zur akustischen Dämpfung ausgelegten Aluminium-Profile sind hochglanzpoliert. Als Füße hat es massive Edelstahl-Spikes, die beim MKII einen angedrehten Teller besitzen. Somit kann der Spike im Teppich nicht einsinken und das Rack-System aus der Waagrechten oder in eine Instabilität bringen. Beim alten Pagode musste der Teller noch separat unter die Spikes platziert werden und konnte beim Bewegen auch den Kontakt verlieren. Wenn man Pech hatte, verkratzte dann der Spike einen empfindlichen Fußboden. Dieses Risiko ist mit dem integrierten Teller jetzt so gut wie ausgeschlossen.
Zum Test bekam ich zwei äußerlich gleiche Pagode-Systeme, nämlich eines aus der alten Baureihe und ein neues MKII. Die unterschiedlichenSpikes signalisierten die Generation, ebenso wie das beim Neuen hochglanzpolierte Aluminium. Diese optische Veredelung hat beim Test-MKII einen Aufpreis von 960 Euro zur Folge. Luis Fernandes zeige mir auf seinem Smartphone ein Video, auf dem ich den Poliervorgang im darauf spezialisierten Handwerksbetrieb erleben konnte. Ich fand es wirklich bewundernswert, mit wie viel Geschick und offenkundiger Erfahrung der Mitarbeiter der Firma die Aufbereitung bewerkstelligte. Dabei ist enorm viel Feingefühl gefordert, um das Metall makellos glänzen zu lassen. Die Herren Fernandes und Möhring lieferten mir persönlich die beiden Racks, justierten sie über die drehbaren Spikes in Waage und waren auch bei den ersten ausgiebigen Hörtests anwesend. Das war hilfreich, denn wir haben den Soul als Tonquelle und zwei Air Tight Mono-Endstufen im Spielbetrieb von einem Rack in das andere umgestellt. Die Endverstärker wiegen einiges und Sorgfalt ist angesagt, um die Oberflächen nicht zu verkratzen.
Einmal abgesehen von den Spikes, die weniger eine akustische als eine praktische Verbesserung darstellen, sind es zwei bedeutsame Dinge, die das MKII vom Vorgänger unterscheiden. Auch beim MKII finden wir den Ahorn-Rahmen der untersten Ebene mit den senkrechten Trägern fest verbunden. Alle Ebenen darüber sind pro Seite mit vier Spikes in die Aluminiumprofil-Seitenträger eingespannt. Dazu sind Montagepunkte im Profil vorgegeben. Somit ist eine waagrechte Ausrichtung gesichert, sobald das Rack-System in der Basis justiert wurde. Jede Ebene ist also nur mit minimalem Kontakt an zwei mal vier Punkten mit den Trägern fest und sicher verbunden. In den Ahorn-Rahmen liegen auf der H-förmigen Innenkonstruktion die eigentlichen Geräteböden punktuell zentriert auf. Hier haben wir Unterschied Nummer eins: Beim Ur-Pagode bildeten Spikes, fast identisch mit den Beschriebenen zur seitlichen Verklemmung, jedoch etwas kürzer, in einer Edelstahlschale den Kontakt. Die Spikes waren mit einem Ring aus Moosgummi in der Schale zentriert. Das MKII benutzt jetzt an dieser wichtigen Kontaktstelle keine Spikes mehr. Vielmehr haben wir hier eine Keramikkugel als Kontakt. Diese ist in einem in der Höhe justierbaren Edelstahlstift fest gebördelt und kann nicht verloren gehen. Zentriert wird der Edelstahlstift mit der Keramikkugel über einen in der Schale eingepressten Adapter aus Moosgummi. Dies ist so passgenau, dass eine Verschiebung der Gerätebasis ausgeschlossen ist. Überhaupt ist die Fertigungspräzision an allen Stellen eines Pagode beachtlich. Das galt jedoch auch schon für die Vorgänger-Version. Der klangliche Vorteil dieser neuen Ceraball-Lösung liegt vor allem in der verbesserten Ankopplung der Gerätebasis an die Rahmenkonstruktion. In der sind die wichtigen Resonatoren eingebaut, die sorgsam aus einer Vielzahl vorhandener Baulängen und somit Frequenzen ausgesucht werden, um die einzelnen Ebenen individuell abzustimmen. Jeweils vier Resonatoren pro Ebene, nämlich je zwei links und rechts, befinden sich im Inneren der H-förmigen Träger, in die auch die Edelstahlschalen für die Aufnahme der Keramikkugelbolzen versenkt sind. Diese H-Träger Konstruktion aus Ahorn ist mit dem Holzrahmen fest verdübelt und verleimt, ebenso wie alle direkten Holzverbindungen.
Die vier Resonatoren sind waagrecht in einen Hohlraum eingelassen, um frei schwingen zu können ohne dabei selber hörbare Schwingungen zu verursachen. Je ausgeprägter die Anregung durch Schall auf das Rack-System erfolgt, desto größer wird die kompensierende Schwingungs-Amplitude der Resonatoren. Dies ist ein ganz wichtiges Unterscheidungsmerkmal gegenüber Mitbewerber-Konstruktionen. Denn das Pagode verhält sich mit seinen Resonatoren dynamisch in Abhängigkeit von der mechanischen Anregung. Weil die Resonatoren präzise auf die Lage der Ebenen in der akustischen Gesamteinheit eines jeden Pagode abgestimmt sind, dürfen die Ebenen, wie gesagt, nicht getauscht werden. Die Wirkungsbereiche der Resonatoren liegen laut Luis Fernandes bei der Vier-Ebenen Ausführung für die oberste Ebene bei 200 bis 400 Hertz, für die Zwischenebenen bei 400 bis 600 Hertz und für die unterste Ebene bei 600 bis 900 Hertz. Eine konstruktiv bewusst eingerechnete Toleranzbandbreite von plus-minus zehn Prozent der Schwingungsfrequenz jedes Resonators erlaubt jedoch die Veränderung der Montagehöhe einer Ebene im praxisgerechten Umfang. Die Resonatoren sind abgestimmt auf belastete Geräteböden und in ihrer Frequenz nicht abhängig von den Resonanzeigenschaften der darauf platzierten Audio-Komponenten. Die haben jedoch durch ihr Gewicht Einfluss auf die Amplitude der Schwingungen. Je größer die physikalische Masse eines Gerätes, desto niedriger ist die Schwingungs-Amplitude. Daher resonieren die Geräteböden leicht, wenn sie nicht belastet werden. Um dies zu vermeiden, lagen beim Test auf den nicht benutzten der insgesamt acht Ebenen beider Racks jeweils fünf bis sieben GEO-Hefte.
Viel Zeit hat Luis Fernandes dafür aufgewendet, um zu ermitteln, ob das von ihm verwendete Material des alten Pagode nach wie vor das bestmögliche ist oder ob an geeigneter Stelle anderes Material klangliche Vorteile bietet. Dabei zeigte sich, dass die Geräte-Böden Potential zur Optimierung boten und dies mit beachtlicher Auswirkung. Ein Boden des alten Pagode war ein Sandwich aus zwei acht Millimeter starken MDF-Platten. Zwischen diesen befand sich eine dämmende Silikonschicht zwischen zwei dünnen Papierlagen. Seitlich war das ganze umleimt. Diese Geräteböden waren vergleichsweise schwer und bewirkten eine hohe Dämpfung. Der Sandwich-Aufbau des MKII ist nun derart verbessert, dass zwischen den zwei MDF-Lagen ein ultraleichter polymerer Wabenkern für Beruhigung sorgt. Das bewirkt ein verbessertes Resonanzverhalten und führt zu weniger Dämpfung dank reduzierter Energiespeicherung. Dies gewährleistet im Vergleich zum Silikon zwar sehr gute Absorptionsfähigkeit, aber nicht dessen Weichheit, die eine gewisse Sumpfigkeit mit sich bringt. Das neue Waben-Sandwich führt klanglich zu weniger musikalisch relevanter Energie-Vernichtung und deshalb zu mehr Dynamik. Dies erfuhr ich nicht nur durch die technischen Erklärungen von Luis Fernandes, sondern ich konnte beim Vergleich der beiden Racks mit Leichtigkeit eine erheblich gesteigerte Feindynamik und andere positive klanglichen Auswirkungen wahrnehmen, ohne dass ich zum Zeitpunkt des Hörens den technischen Hintergrund, also den neuen Materialmix kannte. Naheliegend wäre für Besitzer eines alten Pagode, so wie ich es ja auch bin, der Gedanke, die alten Geräteböden gegen die neuen auszutauschen. Das kann man jedoch getrost vergessen, weil dann das ganze Resonanz-System des Pagode nicht mehr stimmt.
Für den Hörtest stand der Soul Musikserver-Vorverstärker auf der obersten der vier Ebenen des alten Pagode. In den beiden unteren hatten jeweils eine meiner Air Tight Mono-Röhrenendstufen ihren Platz. Darüber, also unterhalb des Soul wartete der Soul E Endverstärker auf seinen späteren Einsatz. Eingehört haben wir uns mit Sotho Blue von Abdullah Ibrahim & Ekaya, das, wie auch alles weitere Musikmaterial, von der internen Festplatte des Soul kam. Zuerst wechselten wir nur den Soul auf das neue Pagode MKII. Die Air Tights verblieben im alten. Der Gewinn an Detailzeichnung und damit verbunden an räumlicher Ordnung war frappierend. Die Snare Drum und auch die Becken des Schlagzeugs klangen nuancierter, farbenprächtig und plastisch. Erst recht der unüberhörbare Zugewinn an Dynamik versetzte mich in Erstaunen. So kam die Attacke der Bläser mit ihren Saxophonen und der Posaune in ihren üppigen Klangfarben, die auf diesem Album so ansprechend eingefangen wurden, erheblich vehementer. Als dann zusätzlich auch die Mono-Endstufen im neuen Pagode ihren Platz auf gleicher Höhe einnahmen, brachte auch dieses einen ausgeprägten Qualitätssprung, und zwar an Homogenität. Obwohl das Klangbild nun im positiven Sinne geschlossener wirkte, war dennoch ein weiteres Plus in der Detailzeichnung nicht zu überhören. Dies betraf vornehmlich auch die druckvollen, tiefen Lagen des Basses, dessen Saiten jetzt noch konturierter und griffiger intonierten.
Ähnlich waren die Unterschiede zwischen den beiden Pagode bei Luigi Boccherinis „Sonate für Violoncello in G-dur“ mit Bruno Cocset und Les Basses Réunies, obwohl diese Musik viel ruhiger und getragener ist als das Jazz-Stück. Die fein aufgelösten tiefen Streichinstrumente gerieten mit dem neuen Pagode nicht nur dynamischer, feingliedriger und geordneter, sondern bildeten auch eine der Instrumentierung angemessenere, angenehm homogene Grundtonstimmung. Kein Zweifel, das war musikalisch überzeugend, und vor allem war es spannender hinzuhören und in die Musik einzutauchen. Als wir dann statt der Air Tight die Soul E Endstufe in gleicher Weise mit dem Soul als Quelle vom alten Pagode in das neue MKII umsetzten, war die Verbesserung absolut gleichartig, jedoch in einigen Aspekten etwas weniger ausgeprägt. Der Soul E kostet ungefähr ein sechstel der Air Tight oder anders: Der Soul mit Soul E kosten weniger als das Test-Pagode MKII. Daraus zu folgern, dass eine derartige Investition in das Rack-System unverhältnismäßig sei, kann trügerisch sein. Denn die gehörten Vorteile waren nicht klein und dürften langfristig den Genuss steigern, weil einfach mehr in der Musik passiert. Das wurde deutlich, sobald wir die Soul und Soul E wieder in das alte Pagode zurückbauten. Der Absturz war brutaler, als von mir vermutet. So traurig es ist: Die Musik wirkte stets langweilig und müde. So ging auch die Spannung und Prägnanz des Gesangs im Ween Song „Buenas Tardes Amigo“ dien, die das MKII fesselnd und hautnah zur Geltung brachte.
Auch wenn das alte Pagode nun wirklich nicht schlecht klingt und auch heute bestimmt noch zu den sehr guten Rack-Systemen zählt, ist es zweitklassig. Hat man den Unterschied im direkten Vergleich erleben können, steht eigentlich nur der stattliche Kaufpreis im Wege. Wenn man sich den denn leisten kann, lohnt die Investition von Anfang an, selbst bei recht günstigen, gut klingenden Komponenten wie den beiden Soul. Das Finite Elemente MKII holt mehr Musik in den Hörraum und ist nach meiner Einschätzung eine oder die perfekte Basis für eine hochwertige Anlage, die sich auch gern über viele Jahre auf dem Pagode MKII weiter steigern darf. Was mich an den Finite Elemente Pagode – auch schon am alten System – überzeugte, ist die Wirksamkeit des Resonator-Systems. Es ist effektiv, ganz gleich, ob leise oder laut gehört wird. Der neue Materialmix lässt diese Qualität noch erheblich intensiver erleben.
Gehört mit
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Musik Server | Soul |
CD-Laufwerk | Primare DVD-30 |
DA-Wandler | Soul, Antelope Zodiac plus |
Vorverstärker | Soul, Antelope Zodiac plus |
Endstufe | AirTight ATM-3, Soul E |
Lautsprecher | Analysis-Audio Epsylon |
Zubehör | Audioquest Diamond USB, In-akustik Black&White NF-1302, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, Audioquest Hurricane HC und Source Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Raum-Absorber von mbakustik und Browne Akustik |
Herstellerangaben
Finite Elemente HD03 Pagode MKII (Test-Exemplar)
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Holzfinish | Kanadisches Ahorn auf Walnuss gebeizt |
Metallfinish | Aluminium hochglanzpoliert (aufpreispflichtig) |
Höhe | 85cm |
Anzahl Ebenen | 4 |
Fachhöhe (von oben) |
Ebene 2: 155mm, Ebene 3: 195mm, Ebene 4: 240mm |
Nutzbare Gerätestellfläche | 515 mm (B) x 465 mm (T) |
Belastbarkeit | Ebene 1-3: je 60kg, untere Ebene 4: 120kg |
Features MKII | Einlegeböden in Leichtbauweise mit dreilagigem Aufbau mit Wabenkern und MDF-Deckschichten, in den Rahmen auf höhenjustierbaren Keramikkugelbolzen gelagert, Stellfüsse: höhenverstellbare Spikekegel mit integriertem Teller |
Außenmaße | H 850mm x B 750mm x T 590mm (Höhe inkl. Spikekegeln 890 mm) |
Preis Testmodell | 10450 Euro (Basispreis Rack Alu silbergrau eloxiert) Aufpreis 960 Euro (Alu hochglanzpoliert) |
Modellvarianten | Zwei technisch identische Baureihen: pagode° Master Reference und pagode° Edition lieferbar in drei Breiten und drei Höhen, separate Verstärkerplattformen MR MKII und Edition MKII ebenfalls lieferbar |
Farbvarianten | Lieferbar in sieben Standardfarben: Kanadisches Ahorn natur sowie Beiztöne Walnuss, Makassar, Palisander, Kirsche, RAL-Farben Weiß und Schwarz Perlstruktur, (andere Beiztöne oder RAL-Farben gegen Aufpreis lieferbar) |
Preise | Baureihe Master Reference MKII ab 5480 Euro (60 cm hoch – 2 Ebenen) ab 8950 Euro (85 cm hoch – 4 Ebenen) ab 9795 Euro (110 cm hoch – 4 Ebenen) Baureihe Edition MKII ab 6680 Euro (60 cm hoch – 2 Ebenen) ab 10450 Euro (85 cm hoch – 4 Ebenen) ab 11295 Euro (110 cm hoch – 4 Ebenen) |
Optionen (MR MKII und Edition MKII) | Heavy-Duty (nur Ebene 1, 120 kg belastbar) – ab 1590 Euro, Carbofibre° Carbon-Einlegeböden – ab 690 Euro (je Ebene) , Aluminium hochglanzpoliert – ab 720 Euro (alles Aufpreise) |
Hersteller
Finite Elemente GmbH
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Anschrift | Am Heimekesberg 11 33106 Paderborn |
Telefon | +49 5254 64557 |
info@finite-elemente.eu | |
Web | www.finite-elemente.eu |
Der Innsbrucker RB Audio Vertrieb hat seit Anfang 2020 den Vertrieb der noblen Jeff-Rowland-Elektronik für Deutschland und Österreich übernommen.
„Der Name Jeff Rowland zaubert jedem Musikliebhaber ein Lächeln ins Gesicht, denn die Produkte aus Colorado werden seit mehr als drei Jahrzehnten für ihre unbestechliche Musikalität und ihr zeitloses Design gerühmt. Man wird nie müde, sie anzuhören und anzusehen. Und auch wenn es schon oft gesagt wurde, in Zeiten wie diesen gibt es nichts Wertvolleres als eine echte Marke, eine Marke wie Jeff Rowland, die auf Tradition beruht und sich der Moderne nie verschlossen hat“, schwärmt Vertriebschef Romeo Barisic. „Von Anfang an hat Jeff Rowland immer auch dafür gesorgt, dass sowohl die kleinsten wie auch seine größten Modelle die gesamte DNA ihres Schöpfers enthalten.“
Im großzügigen Portfolio der Amerikaner finden sich sowohl ganz klassische, diskret aufgebaute Designs wie auch hocheffiziente Class-D-Verstärker, die aber selbstredend nicht von der Stange sind. Allen Jeff Rowland Geräten gemeinsam ist ihre extrem gute Verarbeitung, ihr unverwechselbares Design und ihr zeitlos guter Klang getreu dem Firmenmotto „Magic, engineered daily“. Man kann schon für verhältnismäßig kleines Geld mit der Capri S2 Vorstufe, der Stereoendstufe 125 oder dem Capri+ Vollverstärker hervorragend in die Jeff Rowland Welt einsteigen, denn diese Geräte bieten bereits sehr viel davon, was die Marke auszeichnet. Die großen Vor- Endstufenkombinationen wie Corus und 625 S2 sollen ihrerseits nach wie vor weltweit Standards für bestmöglichen Klang in einem preislich noch immer nicht abgehobenen Segment setzen. Und deswegen hat hifistatement die genannte Vorstufenkombination samt der Power Storage Unit für den Corus auch schon zum Test bestellt.
Für Furore hat der Aeris DAC gesorgt, der wie die „Referenz“-Vorstufe und die Conductor-Phonovorstufe mit einem dem elaborierten Netzteil noch einmal auf ein kaum fassliches Klangniveau gehoben werden kann. Die Conductor Phonovorstufe nimmt in ihrem eng umkämpften Markt eine Sonderstellung ein. Ihr Klang soll nicht von dieser Welt zu sein und sie bietet bis zu vier Anschlüsse für verschiedene Tonabnehmer, die sich optimal anpassen lassen. Die Conductor ist die Phono-Referenz mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis auf dem Weltmarkt, so Romeo Barisic. Bis auf den mit Abstand leistungsfähigsten audiophilen Vollverstärker unserer Tage, den Daemon, hat der Vertrieb alle Geräte vorführbereit.
Vertrieb
RB-Audiovertrieb
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Anschrift | RB-Audiovertrieb Reichenauer Straße 15 A-6020 Innsbruck |
Telefon | +43 676 5906026 |
Fax | +43 512 302878 |
info@audiovertrieb.com | |
Web | www.audiovertrieb.com |
Der für seine edlen Schallplattenspieler bekannte Analog-Spezialist AMG hat eine neue Referenz. Das gewichtige Statement hört auf den Namen Viella Forte und ist ab sofort der aufwendigste Plattenspieler der in Bayern ansässigen Manufaktur.
Die bereits bei den Modellen Giro und Viella beeindruckende Fertigungstiefe wurde beim 48 Kilogramm schweren Forte fast bis zum Exzess erweitert: Insgesamt drei CNC-Maschinen formen das Laufwerkschassis und das externe Netzteil aus einem massiven Block Flugzeugaluminium heraus. In den auf ein hundertstel Millimeter genau passenden Aussparungen sitzen die auswechselbare Tonarmbasis, das hydrodynamisch wirkende Tellerlager und der selbstgefertigte Gleichstrommotor.
Der 12-Zoll lange Tonarm verfügt über das zum Patent angemeldete Zwei-Punkt-Lager, das AMG bei seinem Turbo-Arm mit zwei Micro-Präzisionskugellagern kombiniert. Das neue Top-Modell unterliegt offenbar keinerlei Kostenrestriktionen. Damit versteht sich der Viella Forte als Technologieträger, der seinen Besitzern den Wunsch nach dem endgültigen Plattenspieler erfüllt. Der AMG Viella Forte ist ab sofort erhältlich.
Hersteller/Vertrieb
AMG Analog Manufaktur Germany
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Anschrift | Gewerbepark A 7 92364 Deining |
Telefon | + 49 9184 8086389 |
service@analog-manufaktur-germany.de | |
Web | analog-manufaktur-germany.de |
Zwar haben wir bisher keine Spec-Komponente – der Nobel-Hersteller hat einen Plattenspieler, einen D/A-Wandler, Vor-, Voll-, Phono- und Endverstärker sowie Kondensatoren im Angebot – getestet. Der aufsehenerregende DAC mit LAN-Eingang spielte aber im Artikel über das Diretta-Protokoll eine Rolle. Hier geht es um zwei Holzkästchen aus dem Hause Spec.
Der DAC mit LAN-Eingang, der bei Spec als Netzwerk-Player firmiert, und das ausgelagerte Netzteil hatten bei mir schon in der kurzen Zeit, bevor Roland Dietl sie in seinen Hörraum entführte, aufgrund ihrer Physis einen bleibenden Eindruck hinterlassen: Die schweren Gehäuse waren perfekt verarbeitet und zeichneten sich durch massive Fichtenbasen zur Resonanzkontrolle aus. Auch die beiden von mir despektierlich „Holzkästchen“ titulierten Real Sound Processor RSP-AZ9EX besitzen eine handschmeichlerische Oberfläche. Aber es geht ja nicht um das Äußere. Hinter dem Begriff „Processor“ – die meisten Spec-Komponenten führen den Zusatz „Real Sound“ im Namen – verbirgt sich ein frei verdrahtetes Netzwerk mit Kondensatoren und einem Widerstand in – wie gesagt – feinster Verpackung, das der Gegen-EMK bei dynamischen Lautsprechern entgegenwirken soll: Aufgrund der Masseträgheit der bewegten Teile eines Lautsprechers generiert er eine Elektro-Motorische-Kraft, die in Form eines Stroms über das Lautsprecherkabel zum Verstärker zurückfließt und dort idealerweise aufgrund von dessen gegen Null gehenden Innenwiderstandes kurzgeschlossen wird. Arbeitet der Verstärker mit einer hohen Über-Alles-Gegenkopplung kann sich der zurückfließende Strom negativ auf die Rückkopplungsschleife auswirken und komplizierte Phasenprobleme verursachten.
Wie die in Hifi-Kreisen wahrscheinlich etwas bekannteren Enacoms sollen die RSP-AZ9EX einen Teil der gegenelektromotorischen Kraft absorbieren und so dem leider nicht idealen Verstärker helfen, den Lautsprecher leichter anzutreiben. Da die Spec-Processor parallel zum Lautsprecher angeschlossen werden, dürfen sie keinen niedrigen ohmschen Widerstand darstellen, ansonsten würden ja die Signale des Verstärkers kurzgeschlossen. Die RSP-AZ9EX können erst bei höheren Frequenzen wirksam werden. Deswegen wird in der kurzen Bedienungsanleitung auch geraten, sie bei Lautsprechern mit Bi-Wiring-Terminals mit den Anschlüssen der Mittelhochtöner zu verbinden. Bei der Göbel Epoque Aeon Fine sind die Terminals für die Bässe und den Biegewellenstrahler gebrückt, da sie nur über ein Lacorde-Statement-Speaker-Kabel mit der Einstein-Endstufe verbunden sind. Der im Bereich von 160 bis 32.000 Hertz arbeitende Biegewellenstrahler ist übrigens auch ein dynamischer Schallwandler, generiert als also Gegen-EMK.
Da ich keine allzu großen Veränderungen erwarte, mache ich es mir leicht und greife zum vertrauten „God Bless The Child“ vom Album Standards, Vol 1 des Keith Jarrett Trios: Ja, da lag ich nicht ganz so falsch, die Unterschiede sind nicht weltbewegend, aber klar nachvollziehbar. Beim Piano-Intro lassen die Spec die Bühne einen Hauch luftiger und größer erscheinen. Das Klangbild wirkt eine Spur klarer, aber Keith Jarrett scheint den Flügel minimal weniger dynamisch zu traktieren. Das dann einsetzende Schlagzeug kommt mit den RSP-AZ9EX dynamisch ein wenig differenzierter und damit spannender rüber. Die Becken umgibt nun mehr Luft. Um die Differenzen so detailliert beschreiben zu können, musste ich die Spec allerdings zweimal ab und wieder anstecken…
Also versuche ich es noch einmal mit ein paar anderen Stücken: Bei der „Improvisation“ Patrice Herals im Refektorium des Klosters von Noirlac helfen die Spec dem Lautsprecher, die Illusion eines noch größeren Raumes zu erzeugen. Die Abbildung büßt dabei aber minimal an Randschärfe ein. Bei Schostakowitschs Sinfonie Nr. 15 mit den Duisburger Philharmonikern unter Jonathan Darlington ist es dann eindeutig: Die Spec lassen die Bühne – hier mal keine imaginäre – ein gutes Stück tiefer erscheinen, die Klangfarben sind etwas kräftiger, der Hochtonbereich klingt jetzt minimal wärmer. Diese Living-Concert-Series-Aufnahme gefällt mir mit den RSP-AZ9EX unzweifelhaft besser – sollten die Spec etwa auch eine Einspielzeit benötigen?
Da die Göbel mit ihren Biegewellenstrahlern ja zu den eher ungewöhnlichen Konstruktionen zählen und die Übertragbarkeit der hier gemachten Erfahrungen auf konventionellere Lautsprecher nicht unbedingt gegeben sein dürfte, nehme ich die beiden Kistchen und ziehe ins Wohnzimmer um. Nachdem hier der TP-Link als Access-Point und der Aries Femto statt über die beiden LAN-Anschlüsse des Melco über das Melco Switch verbunden sind, bewegt sich die Wiedergabe von Audio-Files auf einem höheren Niveau. Ich bin also hochzufrieden, als Abdullah Ibrahims „Calypso Minor“ erklingt. Rhythmisch lässt die Combo nichts anbrennen und der fette Bass macht über die Violon VI richtig Spass.
Können die Spec da überhaupt noch etwas bewirken? So einiges! Sie sorgen für eine bessere Ablösung des Klangs von den Lautsprechern und machen den Song dynamisch noch ein gutes Stück spannender. Auch bei der „Improvisation“ ist des Ergebnis eindeutig: So tief konnte ich mit der Wohnzimmer-Anlage noch nicht in den alten klösterlichen Speisesaal hineinhören. Anschließend habe ich mir noch einmal Schostakowitsch gegönnt, aber nicht die Sinfonie Nr. 15, sondern die Living-Stereo-Aufnahme der „Polka“ aus The Age Of Gold: Eine solche Schwelgerei in Klangfarben, Raum und Rhythmus war zuvor mit dieser Kette nicht möglich. Da erübrigt sich jeder weitere Vergleich. Nicht auszudenken, was die Spec bei einer konventionellen Drei-Wege-Konstruktion bewirken könnten. Denn das ist die Acapella Violon nicht, sondern einer der raren Schallwandler mit einem aktiven Hochtöner.
Gehört mit (Hörraum)
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Thales Simplicity, Einstein The Tonearm 12 |
Tonabnehmer | Lyra Olympos SL und Etna, Transrotor Tamino |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
NAS | Melco N1Z H60/2, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic G1 |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE |
LAN-Switch | SOtM sNH-10G i mit Keces P8, Melco S100 |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 mit Keces P8 |
Vorverstärker | Audio Exklusiv R7 |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, SOtM dCBL-BNC |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1000, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs |
Gehört mit (Wohnzimmer)
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Plattenspieler | Brinkmann Avance |
Tonarm | Breuer Dynamic Type 8 |
Tonabnehmer | Lyra Titan I |
Phonostufe | Keces Sphono, Lukaschek PP1 mit SBooster |
NAS | Melco N1A 60HA/2 |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco MKII |
Laptop | Asus ZenBook UX390U |
D/A-Wandler | Mytek Manhattan II |
Switch | Melco S100 |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Acapella Violon VI |
Kabel | Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, Audioquest Diamond |
Zubehör | Einstein The Octopus, AHP Klangmodul IV G, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix Füße, Audioquest Jitterbug, Franc Audio Accessories und Acoustic System Füße, Sieveking Quantum Noise Resonator |
Herstellerangaben
Spec RSP-AZ9EX
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Kompatible Lautsprecherimpedanz | vorzugsweise 10Ω oder niedriger |
Maximale Verstärkerleistung | vorzugsweise 1kW or lower |
Abmessungen (B/H/T) | 100/47/117mm |
Gewicht | 250g |
Packungsinhalt | 2 Geräte, 1 Poliertuch, Bedienungsanleitung |
Preis | 1.250 Euro |
Vertrieb
Highendscout
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Anschrift | Gottschalk & Pietersen GmbH Gervinusstr. 21 10629 Berlin |
Telefon | +49 30 22015093 |
info@highendscout.de |
Sieveking Sound hat wirklich einen ziemlich reißerischen Titel für diese Pressemitteilung gewählt. Aber Jan Sieveking ist der Meinung, dass im Internetzeitalter sowas wirklich wichtig geworden zu sein scheint, insbesondere für Produkte, die heute aus der Zeit gefallen scheinen.
Stattdessen hätten man auch einfach schreiben können, dass Sieveking Sound den gesamten Bestand des einzigen verbliebenen Herstellers von Gold-CD-Rs für niedrige Brenngeschwindigkeiten aufgekauft hat. Das Werk der Firma MAM-A in Colorado, USA, wurde zu Ende Februar geschlossen und die Produktion dieses Luxus-Produktes eingestellt.
Beschreibbare CDs sind eigentlich ein Relikt aus dem vergangenen Jahrhundert, doch bis heute erfreuen sich ihre Nutzer ihrer hervorragenden Klangqualität. Selbst Kopien von Standard-CDs klingen auf dem Sieveking-Sound-Rohling typischerweise besser als das Original, da bei der Wiedergabe des Rohlings im CD-Laufwerk ein größerer optischer Kontrast bei niedrigerem Jitter und weniger Höhenschlag erreicht wird.
Der 24-Karat-Gold-CD-Rohling von Sieveking Sound trat 2014 die Nachfolge der beliebten Ultradisc-Rohlinge von Mobile Fidelity Sound Lab an. Nachdem man sich in den USA entschieden hatte, die Ultradisc CD-Rs nicht mehr anzubieten, hat Sieveking Sound den amerikanischen Hersteller kontaktiert und einen neuen Presstempel anfertigen lassen. Die Rohlinge werden beim Hersteller in den USA vor dem Verpacken einzeln optisch geprüft und mit Seriennummern versehen. Für ein optimales Ergebnis sollte die Brenngeschwindigkeit so niedrig wie möglich gehalten werden.
Mit dem verfügbaren Restbestand hält Sieveking Sound noch eine kleine Weile durch, doch wer zukünftig noch auf die besten CD-Rohlinge zugreifen möchte, der sollte mit dem Kauf im HiFi-Fachhandel nicht mehr allzu lange warten. Die 50er-Spindel kostett 229 Euro, en 25er-Karton mit CD-Rs im Jewel Case 159 Euro.
Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
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Ansprechpartner | Jan Sieveking |
Anschrift | Plantage 20 28215 Bremen |
Telefon | +49 421 6848930 |
kontakt@sieveking-sound.de | |
Web | www.sieveking-sound.de |
Soweit ich mich erinnern kann, hat es so etwas in Hifistatement noch nicht gegeben: einen Lautsprecher mit einem Wirkungsgrad von 97 Dezibel, einem Gewicht von über 200 Kilogramm und einer Verstärkerleistung von 500 Watt für die beiden Zwölf-Zoll-Tieftöner pro Box: Freuen Sie sich auf eine Begegnung mit der Soundspace Systems Pirol.
Die Pirol ist übrigens das Einstiegsmodell in die Welt von Soundspace System. Erstmals zu sehen war ein Lautsprecher dieses Herstellers in unseren Messeberichten von der High End 2018. Da wurde das damals noch einzige Modell präsentiert: die Aidoni mit einem Wirkungsgrad von über 100 Dezibel, 1000-Watt-Verstärker, einem Gewicht von über 300 Kilogramm und einem Preis ab 300.000 Euro. Obwohl sich die Pirol konzeptionell und auch, was die verwendeten Komponenten anbelangt, stark am Topmodell orientiert, ist ein Paar hier ab 50.000 Euro zu haben. Doch bevor wir ins Detail gehen, möchte ich kurz Soundspace Systems' Entwickler und Eigentümer vorstellen: Dr. Michael Plessmann. Wie er zu Protokoll gibt, baute seine ersten Lautsprecher vor fast 50 Jahren, damals natürlich nur zum Spaß. Er studierte Biophysik und begann seine Karriere nach der Promotion mit der Planung, der Konstruktion, dem Bau und dem Betrieb von Biotech-Anlagen. Später arbeitete er für eine globale Beratungsfirma. Nach 25 Jahren Unternehmensberatung brauchte er eine neue Herausforderung.
Wie er es formuliert, machte seine Leidenschaft für die Welt der Musik ihn zu einem Reisenden auf der Suche nach dem heiligen Gral der HiFi-Anlagen. Es war die emotionale Kluft, die er zwischen dem Hören konservierter und Live-Musik erlebte, die ihn immer wieder störte. Dann folgten 20 Jahre Versuch und Irrtum, in denen durchaus Fortschritte zu verzeichnen waren, aber Michael Plessmann empfand reproduzierte Musik immer noch als etwas körnig und verschwommen. Dann entdeckte er eher zufällig ein hocheffizientes Lautsprechersystem von hervorragender Qualität, dessen Timing er als perfekt erachtete. Da er seine berufliche Karriere gerade beendet hatte, beschloss er von besagtem System inspiriert, den für seinen Geschmack bestmöglichen Lautsprecher zu entwickeln und zu bauen. Er knüpfte ein Netzwerk von Technologiepartnern, Experten und begabten Handwerkern: SoundSpace Systems war geboren.
Nach ersten telefonischen Kontakten traf ich den Entwickler dann während der Messe in Warschau, wo er in einem recht kleinen Hotelzimmer die Pirol vorführte. Die jeweils auf die Zimmerwände abstrahlenden Tieftöner, der geringe Wandabstand und die für meinen Geschmack etwas zu euphonische Bassfülle ließen mich daran zweifeln, dass sich die Pirol in meinem Raum wohlfühlen würden. Als ich dann auch noch ihr Gewicht erfragte, schien mir ein Test ausgeschlossen. Aber der Entwickler blieb trotz meiner Einwände tiefenentspannt, erklärte, dass er für den Transport über einen elektrischen Treppenlift verfüge, und gab gern zu, dass der Basspegel ein wenig opulent eingestellt sei, um auch bei dem auf Messen eher flüchtigen Hineinhören Eindruck zu hinterlassen. Keine fünf Minuten und ein paar Tipps auf dem Trackpad und der Tastatur eines Laptops später bewies die Pirol, dass sie trotz ihrer verschwenderischen Membranfläche und der wandnahen Aufstellung auch in einem eher keinen Raum im Tieftonbereich sehr exakt, kontrolliert und melodiös agieren konnte: Ich lud Michael Plessmann und seine Pirol in meinen Hörraum ein.
Als er dann aber mit einem Begleiter, besagtem elektrischen Treppenlift und zwei riesigen Flightcases vor der Haustür stand, war ich nicht mehr so sicher, ob die Einladung wirklich eine gut Idee gewesen war. Aber das eingespielte Duo – oder inklusive Treppenlift auch Trio – bewältigte den Transport in die dritte Etage, wobei die ersten beiden per Aufzug überbrückt wurden, zwar nicht gerade spielend, jedoch routiniert und gekonnt. Nun stehen die Boliden im Hörraum, die Aktiv-Module beziehen ihren Strom über zwei Audioquest Tornado, und die beiden Vorstufenausgänge der fantastischen Audio Exklusiv R7 versorgen sowohl die Einstein-Endstufe als auch die Bass-Elektronik der Pirol.
Es nahen die Minuten der Wahrheit: Bei bisher unbekannten oder nur unter Messebedingungen gehörten Komponenten entscheidet sich in der ersten Minuten, ob deren Test Pflicht oder Freude wird. Unabhängig von gewissenhaftem Feintuning erkennt man mit einem wohlvertrauten Teststück schnell, ob ein Schallwandler zum Raum und den eigenen Vorlieben passt. Schon nach ein paar Takten hat mich die Pirol für sich eingenommen: Es gibt keine tonalen Auffälligkeiten und trotz des wohlig kräftigen Bassfundaments spielen die Lautsprecher sehr lebendig und mitreißend. Sie kennen das Phänomen gewiss: Verwöhnt eine Box mit reichlich Tieftonenergie, wirkt sie oft ein wenig behäbig und rhythmisch weniger spannend. Nicht so die Pirol: Die gibt sich ungemein spielfreudig und lässt den Zuhörer keinesfalls unbeteiligt. Schon jetzt ist für mich klar: Da muss Michael Plessmann einiges verdammt richtig gemacht haben. Das heißt natürlich nicht, dass die Pirol nicht positiv auf ein bisschen Feintuning sowie tiefergehende Modifikation reagieren würde. Doch dazu gleich mehr. Ich bin jedenfalls sicher, dass die weitere Beschäftigung mit der Soundspace Systems zum lustvollen Teil der Arbeit zählen wird.
Für alle, die wie ich zuvor auch noch nie einen Schwerlast-Treppenlift in Aktion gesehen haben.
Auf die Frage, was seinen Lautsprecher so besonders mache, gibt sich der Entwickler überraschend auskunftsfreudig: Ich könnte Ihnen jetzt per Copy und Paste – und Übersetzung, denn die Informationen erhielt ich eigentümlicherweise in Englisch – die linearen Hübe der einzelnen Chassis und auch die Verzerrungswerte bei bestimmten Pegeln nennen, was meines Erachtens nach aber wenig über die Qualitäten des Lautsprechers aussagt. Viel spannender finde ich die Aussage, dass Michael Plessmann hier die seiner Meinung nach besten Lautsprecher-Technologien für die drei Frequenzbereiche miteinander kombiniert, um einen Vollbereichswandler zu schaffen, der in den Disziplinen Dynamik, Linearität, Geschwindigkeit, hoher Wirkungsgrad, 3D-Abbildung, Zeitkohäsion und niedrige Verzerrungen auf sehr hohem Niveau agiert. Für ihn sind das ein horngeladener Hochtöner, eine offene Schallwand im Mitteltonbereich und ein impulskompensierter, geschlossener Bass, der mit einer Frequenzweiche erster Ordnung kombiniert ist.
Dass die Pirol einen hohen Wirkungsgrad besitzen, habe ich ja schon erwähnt. Laut Michael Plessmann wandelt sie zehn Prozent der elektrischen Energie in Schall um, und das sei viel mehr als bei den meisten anderen Lautsprechern. Weiterführende Gedanken zum Thema Wirkungsgrad finden Sie übrigens im Grundlagen-Artikel von Jürgen Saile. Bleibt die Frage, was bei der Pirol mit den restlichen 90 Prozent der elektrischen Energie passiert. Bei Soundspace Systems habe man sich intensiv damit beschäftigt, wie man überschüssige Energie auf harmonische und störungsfreie Weise abführe, merkt der Entwickler an. So bestehe das Gehäuse aus einem starren dreischichtigen Verbundwerkstoff, dessen Kern Bambus bilde. Das Innere sei eine Keramikschale, die die Beseitigung unerwünschter Resonanzen gewährleiste. Die Aussenschale kann individuell in Piano Black oder anderen Farben, Furnier oder Massivholz, das hier unter der Bezeichnung Klangholz firmiert, gewählt werden. Die Gehäuseform sei so gestaltet, dass keine stehenden Wellen entstünden und folge streng Feng Shui-Prinzipien und dem Goldenen Schnitt. Die Pirol bestehe aus drei Haupt- und zwei unterstützenden Modulen: dem Hochtonmodul mit seinem Tractrix-Horn, dem Mitteltonmodul, das als aufgeklappte Schallwand aufgebaut ist, dem geschlossenen Bassmodul, dem passiven Frequenzweichenmodul und schließlich dem Bass-Management-Modul, das den DSP und den Verstärker enthält. Alle fünf Module seien nahtlos in das Gehäuse integriert, aber funktionell autonom.
Michael Plessmanns Hang zu ungewöhnlichen Lösungen zeigt sich vor allem beim Tiefmitteltöner. Der Supravox besitzt eine exponentiell geformte, leichte Papiermembran, und soll sich durch durch einen hohen Wirkungsgrad und geringe Verzerrungen auszeichnen. Diese würden durch die Entfernung der Staubschutzkappe noch weiter reduziert. Die kleine Druckkammer vor dem Chassis trage zur Verbesserung der Linearität bei und beseitige auch Resonanzen und Verzerrungen, die als unerwünschtes Nebenprodukt an der Sicke entstünden. Eine Öffnung in der Gehäuserückwand, die in etwa den Durchmesser des Chassis hat, läßt es frei atmen. Seine Aktivität wird auch nicht durch eine Frequenzweiche beschränkt. Der Entwickler möchte mit möglichst wenig Bauteilen im und neben dem Signalweg auskommen. Deswegen gibt es bei der Pirol auch keine Saugkreise und Impedanz-Linearisierungen.
Der Hochtöner ist ein Air Motion Transformer von Mundorf, bei dem ein Tractrix-Horn – beim Testmodell aus Massivholz – eine tiefe untere Übernahmefrequenz ermöglicht. Die Frequenzweiche mit einer Flankensteilheit von sechs Dezibel ist mit Kondensatoren von Mundorf aufgebaut. Es kommen Silber/Gold- und Silber/Gold-Öl-Typen zum Einsatz. Der benötigte Wert wird durch eine Parallelschaltung realisiert. Auf der Rückseite befindet sich ein Bändchen-Hochtöner, der den Frequenzbereich von vier bis 22 Kilohertz abdeckt und für mehr Luftigkeit im Klangbild sorgen kann. Der Pegel ist ganz nach Geschmack oder Raumsituation einstellbar.
Wenn man die Abmessungen des Lautsprechers noch halbwegs wohnraumfreundlich halten, auf Frequenzen bis hinab zu 30 Hertz aber nicht verzichten möchte, kommt man bei dem von Hoch- und Tief/Mitteltöner vorgegebenen Wirkungsgrad von 97 Dezibel um eine aktive Tieftonlösung nicht herum. Bei Soundspace Systems entschied man sich für zwei im Push-Push-Modus seitlich abstrahlende Zwölfzöller mit Karbonfaser-Membranen aus dem professionellen Bereich. Per DSP wird der Frequenzgang der Chassis in ihrem geschlossenen Gehäuse unterhalb von 100 Hertz linearisiert und auch das Tiefpassfilter zur Ankoppelung den Tiefmitteltöner realisiert. Der DSP arbeitet mit einer Abtastrate von 96 Kilohertz und könnte auch zur Bekämpfung von Raummoden eingesetzt werden. Michael Plessmanns puristischem Ansatz folgend verzichteten wir in meinem Arbeitszimmer aber auf eine Raumanpassung. Und trotz der vielfältige Möglichkeiten, die der DSP bietet, begnügt sich der Entwickler auch beim Bass mit einem Filter erster Ordnung. Bei einer Flankensteilheit von lediglich sechs Dezibel strahlen die beiden Tieftöner bis weit in den Grundtonbereich noch Energie ab – eine wirklich ungewöhnliche Lösung. Wie eingangs erwähnt stehen im Bassbereich 500 Watt zu Verfügung, die ein Class-D-Verstärker aus dem PA-Bereich bereitstellt. Da braucht man sich in Sachen Kontrolle respektive Dämpfungsfaktor und Zuverlässigkeit keine Sorgen zu machen.
Soundspace Systems fertigt die auf die einzelnen Chassis individuell abgestimmte Innenverkabelung in Handarbeit an. In der Standard-Version besteht sie aus Massivdraht aus kryogen behandeltem Kupfer, gegen Aufpreis ist auch eine Silbervariante erhältlich. Zur Kabelführung wird Massivholz verwendet. Auch wenn ich bisher wohl nicht einmal die Hälfte der mir zur Verfügung gestellten Informationen zu den Pirol referiert habe, dürfe klar geworden sein, dass es so gut wie kein Detail gibt, das der Aufmerksamkeit Michael Plessmann entgangen ist – und dass er in einigen Bereichen Lösungen gewählt hat, die nicht dem Mainstream entsprechen.
Nachdem die Pirol ihren allerersten, sehr positiven Eindruck hinterlassen hatten, begann dann das Feintuning. In Sachen Tonalität und Dynamik bestand ja – wie erwähnt – keinerlei Handlungsbedarf. Die Kawero Classic und Göbels Einsteigermodell Epoque Aeon Fine hatten mich zuvor jedoch mit einer deutlich tieferen Bühne verwöhnt, weshalb ich Michael Plessmann bat, in dieser Disziplin noch ein wenig mehr aus seinen Kreationen herauszukitzeln. Durch eine präzisere Ausrichtung konnte er noch marginale Verbesserungen erzielen. Doch dann verband er sein Laptop nacheinander mit der aktiven Elektronik der beiden Lautsprecher und verschob die Frequenz, bei der das Filter erster Ordnung einsetzte, von überraschend niedrigen 50 Hertz auf noch überraschendere 27 Hertz: Sofort löste sich der Klang völlig von den Gehäusen und die imaginäre Bühne dehnte sich ein gutes Stück weiter in die Tiefe aus: Ich wäre rundum glücklich gewesen – wenn die DSPs diese Einstellungen hätten abspeichern können. Dafür musste Michael Plessmann aber erst ein Software-Update bei seinem deutschen DSP-Lieferanten in Auftrag geben.
Bis dies eintraf, hatte ich genug Zeit, schon erste Erfahrungen mit der Pirol zu sammeln. Solange ein Lautsprecher nicht solche Anforderungen an die Endstufen stellt wie die „alte“, teils verstärker-mordende Göbel Epoque Fine, interessiere ich mich üblicherweise nicht für den Wirkungsgrad eines Schallwandlers. Die Soundspace Systems lehrten mich, dass ich das vielleicht doch tun sollte: Selbst bei bestens vertrauten Scheiben waren darüber Feininformationen plötzlich klarer zu vernehmen, als bei Schallwandlern, deren Effektivität sich so um die 90 Dezibel bewegt. Das wird zwar nicht dazu führen, dass ich gleich den einen oder anderen Kleinleistungsverstärker zum Test bestelle, hilft mir aber, die Vorlieben der Kollegen Saile und Bussler besser zu verstehen. Wirkungsgrad ist wirklich nicht zu verachten – selbst wenn die verwendeten Endstufen dann Kraft im Überfluss besitzen. An den aktiven Bass der Pirol könnte ich mich ebenfalls langfristig gewöhnen. Auch wenn der Pegel eindeutig in Richtung Genusshören eingestellt ist, bleibt der Tiefton der Pirol rhythmisch spannend, federnd, agil, schnell und konturiert. So etwas ist mit passiven Lösungen nur sehr schwer hinzubekommen. Da muss man sich meist zwischen den gerade genannten Attributen und dem Bad in wohligen Tiefbasswellen entscheiden.
Wie im Test über das Melco-Switch erwähnt wurde mir die Pirol so schnell vertraut, dass ich es wagte, damit auch andere Komponenten zu bewerten: Ein Lautsprecher muss kein Höchstmaß an Analyse bieten, um damit verlässliche Aussagen über Testobjekte machen zu können. Auch eine etwas verzeihendere Abstimmung läßt Unterschiede klar erkennen. Die Pirol verbindet gekonnt Erkenntnis mit Genuss. Hundertprozentig trifft diese Einschätzung natürlich erst dann zu, als Michael Plessmann aus dem fernen Berlin über Teamviewer die neue DSP-Software für die Bassmodule aufgespielt und die Einsatzfrequenz für den Bass-Roll-Off auf 27 Hertz eingestellt hat. Anschließend hatte ich die Wahl, den Tieftonbereich in Ein-Dezibel-Schritten meinem Geschmack anzupassen. Dazu braucht man aber weder die Hilfe der Entwicklers noch ein Laptop. Auch am Drehregler am Modul selbst können solche Veränderungen ganz nach Tagesform vorgenommen werden. Die Lösung mit dem aktiven Bass gefällt mir mit der Zeit immer besser. Dass ich mich für die genussreicherer Variante – lieber ein Dezibel zu viel als zu wenig – entschieden habe, muss ich wohl nicht betonen.
Natürlich konnte ich es nicht lassen, die Pirol mit der deutlich teureren Epoque Aeon Fine zu vergleichen: Diese bietet auch nach dem Update der Pirol noch einen Hauch mehr Tiefe auf der imaginären Bühne und fokussiert Sänger und Musiker eine Spur schärfer. Sie ist mit Gewissheit das präzisere Werkzeug für die Beurteilung von Komponenten. Aber welcher Musikfreund braucht schon Werkzeuge, um in Melodien und Rhythmen zu schwelgen?
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Thales Simplicity, Einstein The Tonearm 12 |
Tonabnehmer | Lyra Olympos SL, Transrotor Tamino |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Bandmaschine | Studer A80 |
NAS | Melco N1Z H60/2, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic G1 |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE |
LAN-Switch | SOtM sNH-10G i mit Keces P8, Melco S100 mit SBooster |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 mit Keces P8 |
Vorverstärker | Audio Exklusiv R7 |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, SOtM dCBL-BNC |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1000, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Soundspace System Pirol
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System | 3 Wege |
Belastbarkeit | 100/ 300 W |
Frequenzbereich | 20 - 35.000 Hz |
Impedanz | 8 Ohm nominal. 4 Ohm minimum |
Wirkungsgrad | 97 dB/W/m |
Maximaler Pegel | 115 dB |
Abmessung (H/B/T) | 124/44/48 cm |
Gewicht | 240 kg pro Lautsprecher |
Paarpreis | ab 50.000 Euro, 82.000 Euro incl. Rhodesian-Teak-Massivholzgehäuse und Holzhorn |
Hersteller
SoundSpaceSystems GmbH
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Anschrift | Dr. Michael Plessmann Sensburger Allee 5A 14055 Berlin |
Telefon | +49 30 91459973 |
info@soundspacesystems.com |
Hersteller
SoundSpaceSystems GmbH
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Anschrift | Dr. Michael Plessmann Sensburger Allee 5A 14055 Berlin |
Telefon | +49 30 91459973 |
info@soundspacesystems.com |
Audio Notes deutscher Vertrieb wird am 14. und 15. März auf dem Hifi Bauernhof in Altusried zu Gast sein. Dort wird Vertriebschef Stefan Wörmer nicht nur Neuheiten vorstellen, sondern Audio Notes musikalischer Botschafter, der Cellist Vincent Bélanger, auch ein Solo-Konzerte geben
Schon einen Tag vor der Geräte-Präsentation, nämlich am Abend des 13. März, tritt der der kanadische Ausnahme-Cellist ab 20 Uhr im Freiraum, Markus Noichl, Am Ried 6, in 87452 in Altusried-Krugzell auf. Der Eintritt beträgt hier 20 Euro, den Vorverkauf übernimmt der Hifi Bauernhof.
Stefan Wörmer wird den neuen COBRA-Vollverstärker mit DAC und Fernbedienung zum Preis von 3.970 Euro im Gepäck haben, den Carsten Bussler bereits zum Test bestellt hat. Auf dem Bauernhof wird auch mit dem neuen Meishu Tonmeister (ab 9.780 Euro), einer AN-E-spe HE für 10.000 Euro und dem TT3 mit IO1 und S 4 Übertrager vorgeführt. Vincent Bélanger wird auch während der Präsentationen anwesend sein – und, wenn's klappt, kommt außerdem auch der neue CD 5.1 für 24.000 Euro zum Einsatz.
Weitere Informationen
Audio Note Deutschland UG (haftungsbeschränkt)
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Anschrift | Stefan Wörmer Soltauer Straße 44 29646 Bispingen |
Telefon | +49 5194 5050599 |
stefanwoermer@googlemail.com | |
Web | www.audionote-deutschland.de |
Weitere Informationen
Hifi Bauernhof
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Anschrift | Dietmar Sutter Äußere Kemptener Str. 3 87452 Altusried |
Telefon | +49 8373 7019 |
mail@hifi-bauernhof.de | |
Web | www.hifi-bauernhof.de |