Ein Keces P3 und/oder ein P8 sind in meiner Anlage immer aktiv. Bei den Linearnetzteilen stimmen einfach der Klang, die Verarbeitung und das Preis/Leistungsverhältnis. Das sah Wolfgang Kemper beim Topmodell P28 mit sechs Ausgängen, USB-Isolator und Schumann-Resonanz-Generator ähnlich. Nun gibt es ein neues, universelleres Einstiegsmodell: das P6.
Rein äußerlich betrachtet unterscheidet sich das P6 fast nicht vom bekannten und bewährten P3. Bei letzterem hatte man die Wahl zwischen einer Version mit fünf, sieben oder neun Volt für den ersten Ausgang und zwölf, 15 oder 16 Volt für den zweiten und einer Variante, bei der an beiden Ausgängen zwölf, 15 oder 16 Volt verfügbar sind. Mit ein wenig Glück brauchte man also nicht gleich ein neues Netzteil, wenn man die anzuschließenden Geräte tauschte und diese unterschiedliche Spannung benötigten – anders als bei den SBooster- oder Plixir-Netzteilen, bei denen sich die Ausgangsspannung nur im Bereich von plus/minus einem Volt oder überhaupt nicht variieren lässt. Ein Vorbild an Flexibilität ist hingegen das Ferrum Hypsos, das jede beliebige Spannung zwischen fünf und 30 Volt liefern kann, aber mit nur einem Ausgang aktuell mehr als doppelt so teuer ist wie ein P3 respektive P6.
Das neue Keces stellt an seinen beiden Ausgängen jeweils eine Spannung mehr zur Verfügung als das P3: In der ersten Gruppe können jetzt auch zwölf Volt gewählt werden und in der zweiten sind nun zwölf, 15, 19 oder 24 Volt verfügbar. Wenn man Wolfgang Kempers Bericht über das Keces P28 gelesen hat, könnte einem auffallen, das drei von dessen sechs Ausgängen exakt die Spannungsabstufungen anbieten, die man nun auch beim P6 findet. Robert Ross, der Keces in Europa vertreibt, brachte beim Hersteller in Erfahrung, dass das Layout des P6 mit dem des P28 weitgehend identisch ist: Die rein analogen Schaltungen kommen ohne ICs aus, sind also völlig diskret ausgelegt. Der Aufbau des P6 ist die kostengünstigere Variante des P28 – wobei im Topmodell wahrscheinlich Bauteile höherer Qualität zu finden sein dürften. Anders als das P3 verfügt das P6 über Lüftungsschlitze in Deckel und Boden des Gehäuses, da aufgrund des größeren Regelbereichs der Spannungsstabilisierungen mehr Abwärme anfallen kann.
Da die klanglichen Vorteile, die ein externes Linearnetzteil bewirken kann, von dessen Konstruktion abhängen, bedeutet eine neue Schaltung auch, dass ich das P6 unbedingt im Vergleich mit dem P3 und dem P8 hören sollte – wenn denn die jeweiligen Spannungen passen. Schon sei einiger Zeit ist ein P3 permanent in der Küche im Einsatz – nein, nicht für irgendwelche Haushaltsgeräte, sondern seit der ersten Beschäftigung mit Medienkonvertern zur Versorgung der Fritzbox und des jeweiligen Konverters: erst ein 10Gtek und nun ein ADOT. Beide Maßnahmen – die Versorgung des Routers mit dem Liniearnetzteil und die galvanische Trennung der Anlage vom Internet durch Medienkonverter – waren ein wichtiger Schritt für besseres Streaming mit meiner inzwischen recht aufwändigen digitalen Kette. Da auch Netzteilen eine gewisse Einspielzeit guttun dürfte, habe ich das P6 sofort nach seinem Eintreffen in die Küche verbannt und dort die Aufgabe des P3 übernehmen lassen.
Nach zweieinhalb Tagen Dauerbetrieb habe ich dann Mahlers Symphonie Nr. 3 mit dem Symphonieorchester des Bayrische Rundfunks unter Mariss Jansons von Qobuz gestreamt. Nach dem Wechsel vom P6 zum Dreier musste ich zwar auf einen ein Hauch Feinauflösung verzichten, in Sachen Tonalität, Raumdarstellung und Dynamik tat sich aber so gut wie nichts. Vielleicht fördert mein Testklassiker, Patrice Herals „Improvisation“ vom Album Le Concert Des Parfums, ja mehr Unterschiede zutage. Ich hörte die Anfangssequenz also wie immer zweimal – diesmal aber anders als üblich als Stream –, bevor ich dann Fritzbox und ADOT wieder vom P6 speisen ließ. Und wirklich: Dank des „neuen“ Keces wirkte der Aufnahmeraum ein wenig größer, der Tieftonbereich besaß einen Tick mehr Energie, und Patrick Heral schien mehr Intensität – wenn nicht gar Dramatik – in sein Solostück zu legen. Die Unterschiede zur Wiedergabe mit dem P3 waren alles andere als riesig, aber eindeutig nachzuvollziehen, und sorgten für mehr Hörgenuss.
Die recht verschiedenen Eindrücke bei den beiden Teststücken machen mich ein wenig ratlos: Sollten die positiven Eigenschaften des P6 bei den unterschiedlichen Anforderungen, die das Signal an Router und Medienkonverter stellen, zufällig beim Anfang der Symphonie nur sehr schwach, bei der Improvisation dafür stärker zum Tragen kommen? Oder sollte die Qualität der gestreamten Daten trotz Zwischenspeicherung im Aries G2.1 so schwanken, dass Unterschiede durch die Stromversorgung nur schwer wahrzunehmen sind? Zumindest letzteres ist bei der nächsten Versuchsanordnung auszuschließen: Statt des Ansuz PowerSwitch' verteilt nun wieder das SOtM-Switch sNH-10G i die Daten und Steuerbefehle zwischen Medienkonverter, Melco-NAS und Auralic-Streaming-Bridge. Das Switch wird von der Clock sCLK-OCX10 getaktet. Beide SOtMs erhalten ihre Energie von einem Keces P8, das schon über sechs Stunden die Clock heizt, damit etwaige minimale Schwankungen während der Aufwärmphase den Vergleich nicht beeinträchtigen. Da die Daten dafür von den SSDs des Melco kommen, dürfte auch deren Qualität konstant sein.
Doch bevor sich das P6 am Achter messen muss, nutze ich die Tatsache, dass Clock und Switch nun leichter zugänglich sind als der Router und der Medienkonverter auf den Schränken in der Küche, um kurz die Gleichstrom-Beipackstrippen gegen die von RRossaudio zu hören, die mit ihren besseren Steckern und ihrem größeren Kabelquerschnitt vom Keces-Vertrieb zum recht moderaten Preis von 60 Euro bei einer Länge von einem Meter angeboten werden.
Bei Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 verhelfen die besseren Kabel zwischen Netzteil und Clock sowie Switch zu einer weiter in die Tiefe reichende Bühne, auf der minimal schärfer umrissene Instrumentengruppen rhythmisch etwas akzentuierter agieren. Eine solche Verbesserung ist in einer weit ausgereizten Kette üblicherweise für zusammen gerade mal 120 Euro nicht zu haben: beeindruckend! Jack DeJohnettes „Tin Can Alley“ vom gleichnamigen Album soll zeigen, ob die RRossaudio-Kabel auch bei etwas weniger gefälligen Klängen überzeugen. Wenn die Beipackkabel die Energie zu Clock und Switch transportieren, kann man das Verklingen der Hallfahnen um die Saxophone zwar gut verfolgen, die gesamte Combo scheint aber mit leicht angezogener Handbremse zu spielen. Rhythmisch fehlt es ein wenig an Spannung: Egal, ob ich in der Küche in Zukunft ein P3 oder ein P6 verwenden werde, ich werde es auf jeden Fall per RRossaudio mit Router und Medienkonverter verbinden!
Aber erst einmal geht’s mit diese Kabeln zwischen SOtM-Switch und -Clock und dem P8 weiter, bevor der P6 dessen Platz einnimmt. Weil's mit den RRossaudio-Kabel so viel Spaß gemacht hat, bleibe ich bei „Tin Can Alley“. Das Sechser sieht ohne Display zwar lange nicht so interessant aus wie das P8, braucht sich musikalisch hinter dem Achter aber keinesfalls zu verstecken: Auch wenn das P6 die SOtMs speist, kommt die Spielfreude des Quartetts ungebremst rüber. Selbst über meine hochauflösende Kette entdecke ich bei diesem von purer Energie lebenden Song keine Unterschiede. Wechseln wir in die „Tin Pan Alley“, jetzt aber in Begleitung von Stevie Ray Vaughan: Nun gut, hier gibt es noch einen Hauch mehr Luft um die Instrumente, wenn das P8 aktiv ist, an der packenden Intensität des Songs ändert sich aber nichts – egal ob P8 oder P6 die Energie für die SOtMs bereitstellen.
Gehört mit (Dirk Sommer)
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NAS | Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil |
Streamer | Auralic G2.1 mit 2TB SSD |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil |
LAN-Switch | Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme, SOtM sNH-10G i mit Keces P8 |
10-MHz-Clock | SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8 |
Vorstufe | Audio Exklusive P7 |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon ZERO und BASS, Dragon XLR, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 (2x), Plixir Statement DC, AudiaZ Clock-Kabel |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Waversa Isolator-EXT-1 und -EXT-Reference, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P3 und Plixir Elite BDC, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, PowerBox D-TC SUPREME |
Herstellerangaben
Keces P6
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Gleichstrom-Ausgangsspannungen | 5/7/9/12V und 12/15/19/24 |
Gleichstrombuchsen | 2 x für 2,5mm Hohlstecker |
Eingangsspannung | 220-2340V 50Hz |
Gehäuse | Aluminium |
Abmessungen (B/H/T) | 220/60/220mm |
Gewicht | 3,5kg |
Preis | 500 Euro |
Herstellerangaben
RRossaudio Ultra Premium DC Netzkabel
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Vertrieb
Robert Ross Audiophile Produkte GmbH
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Anschrift | Alemannenstr. 23 85095 Denkendorf |
Telefon | 08466 905030 |
r.ross@robertross.de | |
Web | www.robertross.de |
Mission stellt die Reinkarnation seines Klassikers 770 vor. Entwickelt mit der gleichen Liebe zum Detail wie das historische Vorbild bietet die Mission 770 all dessen klassische britische Klangtugenden und erfüllt gleichzeitig moderne Anforderungen an Dynamik, Pegel, Detailtreue und Musikalität.
Mission wurde am 07.07.1977 von dem jungen Ingenieur Farad Azima gegründet. Seiner Liebe zur Zahl sieben treu bleibend stellte er ein Jahr später den Lautsprecher Mission 770 vor, dessen einzigartige klangliche Signatur die berühmte akkurate Mittenwiedergabe der BBC-Lautsprecher mit einem strafferen Bass und strahlender Höhenwiedergabe verband. In Hunderten von Hörtests mit namhaften Fachleuten perfektioniert, wurde die Mission 770 nicht nur zu einem der erfolgreichsten Lautsprecher der Firmengeschichte, sondern auch zum Vorreiter der vielbeschworenen klassischen britischen HiFi-Tradition.
Mastermind des Entwicklungsteams der neuen Mission 770 ist Peter Comeau, Director of Acoustic Design bei Mission. Bei der Vorstellung der originalen 770 war er ein junger Rezensent der Zeitschrift Hi-Fi Answers und so kannte er die Qualitäten dieser Lautsprecherlegende sehr genau. Im Laufe der Untersuchung des Originals stellte sich heraus, dass vor allem der innovative Polypropylen-Tieftöner und das sorgsam resonanzoptimierte Gehäuse ausschlaggebend für dessen Qualitäten waren. Diese beiden Parameter waren auch der Startpunkt für die Entwicklung der neuen Mission 770. Gleichzeitig wurden unzählige Aspekte mit Hilfe modernster Entwicklungsmethoden weiter perfektioniert, so dass die neue Mission 770 die perfekte Symbiose aus der überbordenden Musikalität des Originals und der Dynamik sowie des erweiterten Frequenzgangs eines modernen Lautsprechers darstellen. „Im Prospekt der originalen 770 war von atemberaubender Bass-Präzision, Verfärbungsfreiheit, räumlicher Abbildung, Genauigkeit und Dynamik die Rede…“, erinnert sich Peter Comeau, „aber damit werden ihre Eigenschaften nur unzureichend beschrieben. Heute konzentrieren wir uns daher lieber darauf, ihre magische Fähigkeit Tiefe, Emotion und Dramatik der abgespielten Musik zu enthüllen. Ein beliebter britischer HiFi-Klassiker ist glorreich wiederauferstanden.“
Mit ihren klassischen Furnier-Seitenteilen in Kombination mit einer auffällig gestalteten weißen Frontplatte und dem prominenten Mission Schriftzug war schon das Design der originalen Mission 770 seiner Zeit weit voraus. In optischer Hinsicht wurde bei der neuen Variante daher vieles beim Alten belassen. Hinter der zeitlos-eleganten Fassade wurde das Gehäuse allerdings sorgfältig nach aktuellen akustischen Erkenntnissen optimiert. Während das historische Vorbild ähnlich wie die BBC-Lautsprecher auf ein dünnes, bitumenbedämpftes Gehäusematerial setzte, um Verfärbungen im Mittenbereich zu minimieren, kommt bei der aktuellen Version eine Sandwichkonstruktion aus hochdichten MDF-und Spanplatten zum Einsatz, die mit schwingungsabsorbierendem Kleber verbunden sind. Im Ergebnis konnte die Eigenresonanz des Gehäuses unter die Hörschwelle gesenkt werden. Interne Verstrebungen sorgen darüber hinaus für noch mehr Steifigkeit und gewährleisten beste Arbeitsbedingungen für den Tieftöner, ohne den Bassbereich zu überdämpfen.
Bei der Entwicklung der originalen 770 konzentrierte sich Farad Azima vor allem auf einen herausragenden Mittenbereich, wie er für die damals übliche Wiedergabe von Vinyl-Schallplatten essentiell war. Moderne digitale Medien erfordern allerdings ebenso viel Aufmerksamkeit für die Randbereiche des hörbaren Frequenzspektrums. Auch in dynamischer Hinsicht sind die Erwartungen heutiger HiFi-Connoisseurs höher als vor 40 Jahren. Das Entwicklerteam um Peter Comeau hat all diesen Erfordernissen Rechnung getragen und Treiber entworfen, die klassische Tugenden mit den Eigenschaften modernster High-End-Schallwandler verbinden. Der Korb des Tieftöners besteht wie beim historischen Vorbild aus solidem Druckguss-Material mit großen rückwärtigen Öffnungen, die störende Reflektionen verhindern. Die Polypropylen-Membran wurde mit Mineralien versteift, was Partialschwingungen minimiert und zu einer noch akkurateren Wiedergabe kleinster Details führt. Gleichzeitig wurde der Antrieb maßgeblich verstärkt, so dass der Tieftöner auch moderne Anforderungen an Pegel und Dynamik mühelos erfüllt.
Das Gehäuse und der Bassreflex-Port wurden akribisch an den neuen Tieftöner angepasst und ermöglichen eine untere Grenzfrequenz von beeindruckenden 30 Hertz. Der vollständig neu konzipierte Hochtöner basiert auf einer Mikrofaserkalotte mit musikalischem, sanften Ansprechverhalten. Seine spezielle Chassis-Konstruktion drückt die Eigenresonanz unter die Trennfrequenz der Frequenzweiche, was im Zusammenspiel mit dem Tieftöner eine faszinierend lineare und frappierend räumliche Wiedergabe über das gesamte Hörspektrum hinweg gewährleistet.
Während die historischen Mission 770 über eine vergleichsweise einfache, aber effektive Frequenzweiche verfügten, wurde das Crossover der aktuellen Version von Grund auf neu entwickelt. Auch wenn hierfür modernste Computersimulationsverfahren zum Einsatz kamen, war das wichtigste Entscheidungskriterium stets das menschliche Ohr. In unzähligen Hörtests wurden mehr als 170 Schaltungsvarianten getestet, bis ein Design gefunden war, das die kompromisslosen Ansprüche an die Klangqualität erfüllen konnte. Basierend auf transparent klingenden Polypropylen-Kondensatoren und großzügig überdimensionierten Luftspulen wurden die Schaltungsbestandteile von Hoch- und Tieftöner auf getrennten Platinen platziert, um Leitungswege kurz zu halten. Und die Mühe hat sich gelohnt: Die Mission 770 überzeugt mit einem faszinierend linearen Klangbild mit unhörbarem Übergang zwischen den einzelnen Chassis. Gleichzeitig zieht sie den Zuhörer mit einer Dreidimensionalität in das Klanggeschehen, die die Existenz des Lautsprechers buchstäblich vergessen lässt.
Die neue Mission 770 wurden nicht nur in Großbritannien entwickelt, sondern wird auch dort gefertigt. Die International Audio Group als Muttergesellschaft von Mission hat ihren Firmensitz maßgeblich erweitert und neben Forschungs- und Entwicklungslaboren auch großzügige Produktionsstätten geschaffen, um die Manufaktur-Produktion von High-End Komponenten wie der Mission 770 zu ermöglichen. Und nicht nur der Lautsprecher selbst kommt direkt aus Huntington, Cambridgeshire: Auch der mitgelieferte und von Peter Comeau eigens entwickelte Metallständer wird dort hergestellt.
Die Mission 770 ist in den Farben Walnuss oder Schwarz erhältlich. Die Lautsprecher befinden sich momentan in der Auslieferung und sind bei ausgewählten Fachhändlern vorführbereit. Der Paarpreis beträgt 4.500 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Die passenden hochwertigen Lautsprecherständer sind im Lieferumfang enthalten. Nach der Produktregistrierung wird zudem eine fünfjährige Garantie gewährt.
Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
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Anschrift | Johann-Georg-Halske-Str.11 41352 Korschenbroich |
Telefon | 02161/61783-0 |
Web | www.iad-audio.de |
service@iad-gmbh.de |
Das New Yorker Audio-Unternehmen Master & Dynamic kündigt die Markteinführung der MW75 Active Noise-Cancelling Headphones an. Die modernen MW75 liefern kraftvollen Sound in einer eleganten Silhouette. Eine weitreichende Akustik, präzise abgestimmtes ANC, acht Mikrofone und eine Akkulaufzeit von 28 Stunden sorgen für ein intensives Hörerlebnis.
„Wie bei allen unseren ANC-Produkten wollten wir einen Kopfhörer mit ausgefeiltem, bewusstem Design und aktiver Geräuschunterdrückung entwickeln, der das gesamte Klangerlebnis nicht beeinträchtigt, sondern verbessert. Mit den MW75 kann man überall hingehen und die Musik so hören, wie sie eigentlich klingen sollte“, sagt Jonathan Levine, Gründer und CEO von Master & Dynamic.
Die MW75 verfügen über drei aktive Modi zur Geräuschunterdrückung, die darauf ausgelegt sind, die Integrität des charakteristischen Master & Dynamic-Sounds zu erhalten, der von optimal angewinkelten 40-Millimeter-Beryllium-Treibern geliefert wird. Die neue adaptive aktive Geräuschunterdrückung nutzt vier Mikrofone, um die ANC intuitiv an den Geräuschpegel der Umgebung anzupassen, und sorgt so für ein nahtloses Klangerlebnis in jeder Umgebung, auch unterwegs. Benutzer können zusätzlich auf zwei weitere ANC-Modi zurückgreifen, ihren Sound mit EQ-Anpassungen einstellen und auf Ambient Listening-Modi zugreifen, um sich über die M&D Connect App auf ihre jeweilige Umgebung einzustellen.
Die MW75 wurden entwickelt, um aufzufallen, und sind mit ihren klaren Linien modern und raffiniert. Die Ohrmuscheln sind aus leichtem und strapazierfähigem Aluminium gefertigt, während weiches Leder, Memory Foam und Lammleder-Details den Hörkomfort über lange Strecken erhöhen. Ein einzigartiger Ring aus Aluminiumgeflecht umgibt eine gehärtete Glasplatte und sorgt dafür, dass die Mikrofone nicht sichtbar sind, so dass ein nahtloser Look entsteht.
Ein Beamforming-Array mit vier Mikrofonen und akustisch abgestimmte Mikrofonkammern arbeiten zusammen, um Windgeräusche zu unterdrücken und Umgebungsgeräusche herauszufiltern: für gleichbleibend klare Gespräche an jedem Ort. Die MW75 bieten eine Akkulaufzeit von insgesamt 32 Stunden, 28 bei aktiviertem ANC. Eine 15-minütige Aufladung reicht aus, um die Kopfhörer sechs Stunden lang mit Strom zu versorgen. Die On-Head-Erkennung sorgt dafür, dass die Musik automatisch pausiert, wenn nicht mehr gehört wird, um den Akku zu schonen. Die Bluetooth® 5.1-Technologie bietet zuverlässige Konnektivität innerhalb einer Reichweite von 30 Metern. Das Zubehör umfasst ein USB-C-auf-3,5-Millimet-Kabel, einen ¼-Zoll-Adapter und einen Doppelstecker-Flugadapter für analoges Hören am PC, während des Flugs und mehr. Eine mit Filz ummantelte Hartschalenreisetasche bietet leichten Schutz und verfügt über eine integrierte Kabelaufbewahrung, damit die Kabel geordnet und leicht zugänglich sind.
Die MW75 Active Noise-Cancelling Wireless Headphones von Master & Dynamic sind ab dem 28. Juni2022 in Black Leather/Gunmetal, Grey Leather/Silver Metal und Brown Leather/Silver Metal zum Preis von knapp 600 Euro verfügbar.
Es ist nicht laut um diese Marke. Die Plattenspieler und Tonarme von Bergmann Audio sind etwas für Kenner, schon seit vielen Jahren. Die Plattenspieler der dänischen Manufaktur haben ihren Preis. Der neue Modi lockt mit beeindruckender Technik, exzellentem Finish und einem verführerischen Angebot.
Dirk Sommer hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehrfach und ausführlich mit den Modellen aus der Manufaktur von Johnnie Bergmann beschäftigt, sei es einst mit dem Sleipner, der seinerzeit mit Tonarm 44.000 Euro kostete oder unlängst mit dem Galder, bestückt mit den Tonarmen Magne ST und Odin. Ebenfalls empfehlenswert ist Dirk Sommers Bericht über den Firmenbesuch im dänischen Hobro anlässlich des zehnjährigen Firmenjubiläums anno 2018 – auch deshalb, weil die vielen Fotos die Entstehungsumgebung der Plattenspieler von Johnnie Bergmann anschaulich vermitteln. Alle Bergmann-Audio-Plattenspieler, so auch den neuen Modi, verbindet die für sie typische Luftlagerung der Plattenteller und der tangential geführten Tonarme. Thor heißt der Tangential-Tonarm, der dem Modi zugedacht ist und auch auf unserem Testlaufwerk montiert ist. Der Modi ist auch als reines Laufwerk erhältlich, um mit einem Drehtonarm fremder Herkunft oder auch einem kostspieligeren Bergmann-Tonarm wie etwa dem Odin bestückt zu werden. Die Modi/Thor-Kombination kostet 10.950 Euro, nicht wenig Geld aber mit adäquatem Gegenwert, wie sich schnell herausstellt.
Nun ist für mich ein aussagekräftiger Plattenspieler-Test kein einfaches Unterfangen. Im Unterschied zu Dirk Sommer besitze ich nicht eine Vielzahl hochwertiger Tonabnehmer, die ich in den Thor montieren könnte. Mir bleibt für Sie letztlich der Vergleich mit meinem Brinkmann Bardo und dem Musical Life Conductor Tonarm, in dem ein Audio Technica ART 9 sehr zu meiner Zufriedenheit musiziert. Schon allein der Möbel-Unterbau ist bei beiden Plattenspielern nicht gleich, so dass allein deshalb im Grunde keine vergleichbaren Voraussetzungen gegeben sind. Bei meinem Bardo habe ich über Monate sensibel einen mehrschichtigen Unterbau geschaffen, auf den der Modi schon wegen seiner Abmessungen nicht passen würde. In den letzten Monaten, seitdem ich die digitalen Geräte von Antipodes Audio kennen und schätzen gelernt habe, habe ich mich recht wenig meiner Vinyl-Sammlung gewidmet, weil die digitale Kette inzwischen ein musikalisches Niveau erreicht hat, wo ich keinen Anlass mehr finde, mich in der analogen Welt erholen zu müssen. Also wird die Messlatte für Modi und Thor nicht allein mein Bardo und Co. sein, sondern vorrangig mein digitales Setup, das preislich deutlich über dem Bergmann Audio-Duo angesiedelt ist. In meinem Vinyl-Fundus finden sich einige LPs, denen eine digitale Kopie als CD beiliegt oder wie bei Peter Gabriel 1 Car sogar ein Highres-Download inbegriffen war. So ist ein fairer Vergleich möglich, zumindest hinsichtlich der Tonalität.
Modi und Thor kommen nicht allein daher. Ich bat den deutschen Importeur Werner Obst um eine passende Ergänzung mit einem Tonabnehmer aus seinem Vertriebs-Portfolio und einem angemessenen Phono-Kabel mit Tonarm-seitigem DIN-Stecker und Cinch andererseits so, wie es der Thor und mein Plinius Koru Phonovorverstärker benötigen. Werner Obst legte dem Testgerät also ein Expression Phono von Kubala Sosna bei, das sich in der Typenhirarchie der amerikanischen Kabelmanufaktur im Mittelfeld bewegt und laut Werner Obst tonal sehr neutral klinge wie alle Kabel von Joe Kubala. Es zeichne im Auflösungsvermögen nicht so analytisch wie andere Modelle, aber sicher feinzeichnend genug, um die Fähigkeiten des japanischen Tonabnehmers Takumi L von Miyajima Laboratory gänzlich und adäquat zur Geltung zu bringen. Eine technische Besonderheit dieses Tonabnehmers, dessen Gehäuse aus afrikanischem Schwarzholz gefertigt ist, ist die sogenannte Cross Ring-Methode. Die besondere Spulen-Wickeltechnik ist bei den Tonabnehmern von Noriyuki Miyajima mit einer sich von üblichen MCs unterscheidenden Mechanik verbunden. Hier zentriert kein Spanndraht sondern eine spitzte Justierschraube den Spulenträger von hinten und hält ihn so optimal im Magnetfeld ohne seine Drehbewegung zu behindern. Entscheidend ist bei dieser Konstruktion, dass der Gummidämpfer sich vor dem Spulenträger befindet. Die Stärke des Takumi L Tonabnehmers für 2800 Euro sieht Werner Obst in dessen musikalischem Fluss und seiner ausgewogenen Tonalität, die nicht verschleiert und auch nicht überinterpretiert. Er beschreibt es als nicht überanalytisch oder gar als bis ins letzte Detail sezierend, dennoch als die Musik fein zeichnend und exakt, anders gesagt: ohne Anstrengung zu genießen ohne musikalische Inhalte zu vertuschen. So habe ich es also mit einem Gesamtpaket zu tun, in dem Modi und Thor wesentlich die Musik gestalten, jedoch nicht allein und das vom deutschen Importeur WOD so als stimmiges Ganzes und insgesamt als Empfehlung gesehen wird. Ich lasse mich gern darauf ein.
Mit Spannung erwarte ich die Lieferung per Spediteur. Eigentlich wollte Werner Obst persönlich den Plattenspieler bei mir aufbauen, auch weil das Luftlager-Konzept eine besondere Vorgehensweise fordert. So ist es wichtig, viele Einstellungen mit eingeschalteter Luftunterstützung durchzuführen, weil sonst ungewollte Reibung einer präzisen Justage entgegensteht. Das ist aber auch irgendwie klar, und so schickte Werner Obst mir das Gerät, damit ich nicht noch länger auf das begehrte Testobjekt warten musste, denn sein Terminkalender war vor der Highend ebenso prall gefüllt wie danach. Im Ergebnis freue ich mich, dass ich so die Gelegenheit hatte, mich diesem wunderbar verarbeiteten, schlicht schönen Plattenspieler langsam zu nähern. Öffnet man den Karton, liegt es nahe, ihm erst einmal den obligatorischen Luftgenerator zu entnehmen, ein stattliches Gerät, vor dem ich deshalb einige Angst hatte, weil ich fürchtete, es würde doch ein wenig störendes Geräusch im Hörraum erzeugen. Nichts da: Der Kompressor ist nur zu hören, wenn ich direkt am Gehäuse lausche, und das ist schon zu Beginn eine richtig erfreuliche Feststellung. Das im Vergleich zum Modi Plattenspieler mächtig anmutende Aggregat bietet äußerlich folgende Anschlüsse: eine Kaltgerätebuchse für den Stromanschluss mit einem harten Netzschalter, mit dem man bei längerem Nichtbenutzen das Gerät ausschalten sollte. Im Alltag wird über eine vierpolige Steuerleitung die Luftversorgung am Plattenspieler selbst bedient. Im Falle des Modi mit dem Thor Tonarm soll der Kipp-Wahlschalter auf „high“ und nicht auf „low“ stehen, weil zwei Luftkissen generiert werden sollen: für das Tellerlager und für den Tangential-Tonarm. Zwei transparente Kunststoffschläuche dienen der Luftzufuhr und werden jeweils an blau eloxierten Metall-Anschlüssen hermetisch befestigt. Allein dieses Anschließen machte mir Spaß, weil die Haptik Solidität spüren lässt und man die Liebe zum Detail spürt. Angesaugt wird die Luft über ein deutlich sichtbares weißes Filter, das nach Abziehen kinderleicht ausgetauscht werden kann, wenn es dann irgendwann nötig sein sollte. Vom Aufbau des Luftgenerators gibt das Foto Aufschluss. Hier sind die wenigen Teile zu finden, die Johnnie Bergmann zukauft und nicht selber in Hobro anfertigt.
Der Modi selber ist wunderbar schlicht gehalten; er steht auf drei massiven Aluminium-Füßen, einem hinten und zweien vorne. Diese sind durch Drehen in der Höhe verstellbar, und als erstes gehört der Modi genau ausgerichtet. Das Gehäuse aus einem per CNC-Maschine gefertigten Komposit-Material verspricht eine hohe innere Dämpfung. Die schwarze, samtige Oberfläche empfinde ich als sehr berührungssympathisch und zeigt sich extrem unempfindlich hinsichtlich Fingerabdrücken. Vier Bedienelemente vorn rechts neben dem Plattenteller dienen der Laufwerksteuerung und den Luftkissen. Zwei Taster, einer für 33 und einer für 45 Umdrehungen pro Minute, starten nach kurzem Betätigen zuerst die Luftzufuhr. Beim zweiten Antippen setzt sich der Riemenantrieb gewollt langsam in Bewegung. Es dauert ein kurzes Weilchen, bis der 7,5 Kilogramm schwere, massive Teller die Nenndrehzahl erreicht hat. Der Riemen ist relativ wenig straff gespannt und läuft am unteren Rand des Tellers so gut wie unsichtbar, weil das Chassis ausgefräst ist und der untere Tellerrand in dieser Senke verschwindet. Optisch ist dies deshalb ansprechend, weil es die Schlichtheit des Modi unterstreicht. Den Riemen sieht man nur rechts vom Teller, wo er wenige Zentimeter entfernt den Metall-Pulley umläuft. Der DC-Motor selber ist mit Moosgummi vom Chassis entkoppelt. Oberhalb der beiden Start/Stop-Tasten für Luft und Antrieb erlauben zwei deutlich kleinere Tasten das Verringern oder Erhöhen der Umdrehungsgeschwindigkeit in sehr feinen Schritten. Dazu benötigt man eine Stroboskopscheibe, die nicht zum Lieferumfang gehört oder ein sensibles Ohr.
Neben dem haptisch angenehmen, schlichten und funktionalen Finish des Modi ist seine Luftlagerung das A und O. Zum Aufsetzen oder auch Abnehmen des Tellers hat Johnnie Bergmann sich etwas Besonders einfallen lassen. Zwei große Rändelschrauben lassen sich in zwei Gewinde auf der Oberseite des Tellers einschrauben. So kann man den Aluminium-Teller abheben und passgenau auf das invertierte Lager aufsetzen. Denn aus dem inneren runden Segment des Chassis ragt die harteloxierte Spindel und wartet darauf, in die Lagerbuchse des Tellers aus hochgradig strapazierfähigem Polymer mit sehr niedrigem Reibungswert einzutauchen. Wird nun per Tastendruck die Luftunterstützung aktiviert, strömt Luft aus einer kleinen runden Öffnung nahe der Lagerachse. Da dieser punktuelle Luftdruck den Teller nicht gleichmäßig anheben würde, befindet sich um die Tellerachse eine leichte Senke im inneren Rund des Gehäuses mit gut elf Zentimetern Durchmesser. Stellen Sie sich vor, der Plattenteller liegt, noch ohne Luftunterstützung, auf dem Gehäuse auf. Die dann aus der Öffnung strömende Luft füllt nun dieses Reservoir in der Gehäuseaussparung und hebt den Teller gleichmäßig an. Dies entlastet einerseits das Lager und macht es laufruhiger, darüber hinaus entkoppelt es den Plattenteller vom Chassis und verhindert so Mikrofonie, Resonanz- und Trittschall-Übertragung vom Gehäuse. Das gleiche gilt für die Luftlagerung das Tonarmes, die in ebensolcher Weise mechanisch entkoppelt. Im Spielbetrieb können Sie ruhig kräftig auf den Plattenspieler klopfen. Sie werden kaum etwas über die Lautsprecher vernehmen – großartig. Eine leichte, drei Millimeter starke Plattentellerauflage aus Polyethylen schafft den Kontakt zum Vinyl.
Den Übergang vom Chassis zum Tangential-Tonarm Thor bildet eine massive Platte aus Aluminium, die sich über zwei Inbus-Verschraubungen lösen und zur Justierung des Überhangs auf genau Null sowohl nach vorn als auch nach hinten verschieben lässt. Übrigens und der Vollständigkeit halber: Auf Wunsch kann der Modi auch mit einem zweiten Dreh – oder Tangential-Tonarm ausgestattet werden. Die Gewindebuchsen für eine entsprechende Basis, die dann links am Gerät hervorragt, sind im Boden des Gehäuses eingelassen. Die Verschraubung der ersten Tonarmbasis des Thor dient noch einer weiteren wichtigen Einstellung neben der des Überhanges auf Null. Der tangentiale Thor muss absolut waagrecht stehen, da sonst eine ungewollte Traktion zur Plattenmitte oder nach außen die Laufeigenschaften und damit das Abtastverhalten erheblich behindern würde, anders gesagt, der Tonarm sich auf seinem Luftpolster praktisch bergauf oder bergab quälen müsste. Deshalb liegt zur Justierung ein wenige Zentimeter langes Rohr bei, das man über das Führungsrohr stülpt und das bei eingeschaltetem Luftkissen im Idealfalle weder nach rechts noch nach links driftet. Ein ganz leichter Drang zur Mitte des Plattentellers ist aber durchaus gewünscht, da so der natürliche Vorschub oder besser Vorzug durch die Plattenrille unterstützt wird. Dieser Einstellung gilt also bitte höchste Aufmerksamkeit. Dies ist so ein Fall, weshalb Werner Obst die Bergmann Plattenspieler gern selber aufstellt. Aber die englischsprachige Bedienungsanleitung des Modi beschreibt diesen Justagepunkt auch so nachvollziehbar, dass es mir keine Schwierigkeiten, um nicht zu sagen Spaß machte, dass Teströhrchen mal über den Arm flitzen zu sehen und letztlich so einzustellen, dass es den Anforderungen entspricht. Dazu müssen die beiden Inbus-Schrauben in der Basis minimal gelöst oder fester angezogen werden. Wenn das Teströhrchen nach rechts driftet, gehört die linke Schraube stärker arretiert und die recht einen Hauch gelockert oder umgekehrt. Das funktioniert eigentlich spielend einfach und wenn man es weiß, kann das jeder.
Zur Einstellung des Überhanges auf Null dient eine mitgelieferte Ortofon-Schablone, an der man den Arm so justiert, dass die Nadelspitze an zwei weit auseinanderliegenden Punkten exakt auf der Nulllinie aufsetzt – also auch ganz einfach und logisch. Vorher hat man die Auflagekraft von in diesem Falle für das Takumi L auf 2,3 Pond eingestellt. Dies geschieht durch feinfühliges Verschieben des entkoppelten Tonarm-Gegengewichts. Den VTA kontrolliert man zuerst wie üblich per Augenmaß am zur Plattenoberfläche parallel verlaufenden Armrohr. Zur Feinjustage nach Gehör lockert man zwei um 90 Grad zueinander versetzte, versenkte Inbus-Schrauben im Lagerblock. Nun kann man den Tonarm an einer weiteren Inbus-Schraube, die von oben zugänglich ist, sogar im Spielbetrieb feinfühlig auf- oder abwärts bewegen, bis man den richtigen VTA per Klangeindruck gefunden hat. Eine Feder unterhalb des Lagerblocks unterstützt die sanfte Einstellprozedur. Danach arretiert man die zuvor gelösten zwei Inbusse wieder.
Die effektive Masse des Tonarms ist mit zwölf Gramm angegeben, was zu einer großen Anzahl von Tonabnehmern passen dürfte. Aber die Qual der Wahl haben wir ja bei diesem ganzheitlichen Set zum Glück nicht. Der Tonarm ist eine Kombination aus Karbon- und Aluminium-Bauteilen. Das Tonarmkabel besteht aus Reinkupferlitzen. Das bei jedem Tonarm besonders sensible Armrohr fertigt Johnnie Bergmann aus zwei Karbonfaser-Röhren mit einer zusätzlichen inneren Dämpfung. Es lässt sich im Spielbetrieb über einen ungedämpften Lift-Drehknopf präzise an der gewünschten Stelle absenken oder anheben, was ich als gut handhabbar empfinde. Das Luftkissen, auf dem der Tangential-Tonarm sich bewegt, vermeidet jegliche Reibung und der gleichmäßige Zug durch die Plattenrille geschieht praktisch widerstandslos, da nur beim Start eine sehr geringe Losbrechkraft gefordert ist, die den Luftwiderstand für einen Minimoment überwinden muss. Und so bin ich denn gespannt, was dieser Plattenspieler klanglich zu bieten hat, nachdem er mich hinsichtlich seiner technischen Lösungen prinzipiell und im Detail der Ausführung überzeugt hat. Hier wackelt nichts – wie bei meinem magnetisch Einpunkt-gelagerten Musical Life-Tonarm – alle Einstellungen und Funktionen sind klar und nachvollziehbar. Also los.
Erst einmal will ich wissen, wie das oben erwähnte Album 1 Car von Peter Gabriel klingt, und zwar im Vergleich zu meinem digitalen Setup. Die Unterschiede halten sich in Grenzen, die digitale Kette verhält sich einen Hauch kälter, was durchaus zu dieser Musik passt – Geschmackssache würde ich sagen. Das Bergmann Audio-Set punktet mit einer besseren räumlichen Tiefenstaffelung im Grundtonbereich und reproduziert die Musik angenehmer, weniger aufdringlich. Was auffällt, ist die Transparenz und Ordnungsliebe, die der von Werner Obst komplettierte Bergmann Audio zu Gehör bringt. Irgendwie vermitteln Modi und Thor eine angenehme Ruhe, über die sich dann die Musik erhebt. Nun will ich mit „Skylark“ vom Album Water von Gregory Porter den Klangcharakter weiter erforschen. Beim Wechsel der Platte – ich bediene Modi und Thor mehr von oben als von vorn – fällt der ganz leichte Luftzug auf, den die feinen Poren im Lagerrohr des Thor verströmen. In diesem Zusammenhang muss ich noch etwas nachtragen. Am Pumpengehäuse lässt sich mittels versenkter Schraubensteller die Intensität des Luftstroms getrennt für Laufwerk und Tonarm fein regulieren. Beim Laufwerk sollte dieser so eingestellt sein, dass der Teller frei läuft und auf keinen Fall Reibungsgeräusche hörbar werden. Beim Tonarm ist die perfekte Einstellung dann gegeben, wenn sich der Tangentialarm frei bewegen kann, also weder oben am Rohr bei zu wenig Druckluft oder unten am Rohr bei zu viel Luftzufuhr Reibung entsteht. Der Arm lässt sich dann auch fühlbar leichtgängig per Hand bewegen. Der Regelbereich ist groß und es passierte mir, dass ich ein zartes Pfeifen in der Pause zwischen zwei Liedern hörte. Ich drehte also die Intensität des Luftstroms ein klein wenig runter und Ruhe war. Diese Eigenarten machen mir Modi und Thor durchaus sympathisch, weil evident wird, wie die Dinge funktionieren und was sie bewirken. Werner Obst sagte mir in einem unserer Telefonate, dass der Tonarm und auch das Laufwerk bereits werksseitig optimal eingestellt seien, und ich hätte gar nicht Justieren müssen. Das ist gut und beruhigend zu wissen, aber für einen Testredakteur eher eine Verlockung.
Gregory Porters Interpretation von „Skylark“ gefiel mir mit dem Bergmann so gut, dass ich erst einmal die ganze Plattenseite genoss, um mich dann auf den direkten Vergleich zu besinnen. Die kräftigen Klangfarben von Gesang und Instrumentierung imponierten auch dank ihres musikalischen Zusammenhalts. Zwar lassen sich Details wie die einsetzende Snare und die folgenden Becken klar nachvollziehen, aber es drängt sich nichts auf. Werner Obst hat schon recht: Hier fließt die Musik. Der Wechsel zur digitalen Alternative war dann auch ernüchternd. Das Klangbild war etwas schlanker, die Stimme von Gregory Porter weniger kräftig und substantiell, alles nicht schlecht, aber nicht ganz so packend. Nun wollte ich dann doch wissen, was mein Bardo und Co. aus dieser Musik machen. Das Ergebnis lag klanglich irgendwo dazwischen, tonal etwas dichter am digitalen Setup. Aber so hatte ich seinerzeit meine Anlage auch abgestimmt. Digital und Analog sollten sich zumindest tonal nicht unterscheiden und ich mag es auch nicht allzu bassstark. Es ist also schwierig, den Bergmann Audio mit Tonabnehmer und Kabel, auf diese Weise qualitativ einzuordnen. Alle drei Varianten hatten mal ihre Vorzüge, abhängig von der Musik, wie sich bei weiteren Musikstücken herausstellte. Deshalb schließe ich hier dieses Vergleichs-Kapitel und widme mich lieber dem Genuss, den Modi, Thor, Takumi und Expression mir bereiten.
Ich lege also noch Seite drei und vier von Water auf und freue mich über den Wohlklang, der nichts vermissen lässt. Was hier überzeugt, ist die Ruhe, die dieser Plattenspieler der Musik zugrunde legt. Auch an der Transparenz, Exaktheit und räumlichen Abbildung dürfte die reibungslose Arbeit von Modi und Thor ihren beträchtlichen Anteil haben. Es fällt mit diesem Analog-Set enorm leicht, sich auf jede Art von Musik einzulassen und Freude daran zu haben. Ich wechsele das Genre und lege Vivaldis Vier Jahreszeiten in der Interpretation von Karl Münchinger mit dem Stuttgarter Kammerorchester auf (Stereo Laboratory, London Classics Vol.28). Hier habe ich beinahe das Gefühl, Vivaldi habe sein Meisterwerk für diesen Plattenspieler geschrieben. Homogen, gleichzeitig farbenprächtig gezeichnet gehen die Jahreszeiten leicht ins Ohr und die tiefen Streicher beeindrucken durch ungekannte Intensität. Hier ist das sehr, sehr schön. Bei Peter Greens anschließendem In The Skies erlebe ich aber für mein Empfinden ein wenig zu viel Volumen in den untersten Tonlagen. Begeisternd klang Eva Cassidy auf Nightbird dann wieder mit glaubwürdigen Klangfarben, die Ihre Stimme körperhaft und authentisch erscheinen ließen. Das gilt gleichsam für ihr Gitarrenspiel und die Begleit-Instrumentierung. Die in der Aufnahme eingefangene räumliche Atmosphäre des Blues Alley Clubs vermittelt das Gefühl, dabei zu sein.
Auffällig ist immer wieder, wie dezent jedes Instrument so wohl seinen Raum hat, sich aber in das klangliche Gesamtbild perfekt einbindet. Ich möchte behaupten, dass Modi, Thor, Takumi und Expression meist den richtigen Ton treffen, für meinen Geschmack jedoch nicht immer. Ich hätte es gern manchmal eine Spur knackiger. Das Takumi L ist ein wunderschön musikalisch abgestimmtes Kleinod. Je länger ich mit ihm Musik genieße, desto mehr lerne ich seinen Charakter schätzen. Bei klassischer Musik, egal ob kleine Besetzung oder orchestral, überzeugt mich das Takumi L in jeder Hinsicht, gleiches gilt für Jazz und auch für jede Art von Gesang, allein bei von E-Gitarren geprägter Musik habe ich persönlich andere Vorstellungen. Modi und Thor sind die erstklassige Basis, um individuellen Wünschen und Vorlieben gerecht zu werden. Denn der Bergmann Audio bietet einzigartige Voraussetzungen hinsichtlich Neutralität, Authentizität, Spielfreude und Hörvergnügen. Heute wäre dies der Plattenspieler meiner Wahl.
Gehört mit
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Musik-Server/Player | Antipodes K50 mit Roon Server und HQ-Player |
Netzwerk | Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 |
DA-Wandler | PS Audio Direct-Stream-DAC mit Trafo-Tuning und Plixir Elite DC-Netzteil für die Analog-Platine |
Plattenspieler | Brinkmann Bardo mit Performance-Netzteil, Tonarm Musical Life Conductor 10“, Audio-Technica AT-ART 9 |
Phonostufe | Plinius Koru |
Vorverstärker | Audio-gd Master 1 Vacuum |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 |
Equalizer | LA-Audio EQ231G für Bass |
Lautsprecher | Triangle Grand Concert |
Zubehör | Audioquest Dragon 48 HDMI, Wireworld Eclipse 8 Silver und Platinum Cinch und XLR, Purist Audio Design Elementa Advance und Alzirr XLR, QED Genesis Silver Spiral und Supra XL Annorum LS mit Enacom LS, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC, Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Blue und Orange Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Levin Design Vinyl-Bürste |
Herstellerangaben
Bergmann Audio Modi
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Plattenspieler | geeignet für bis zu zwei Dreh- oder Tangential-Tonarme |
Prinzip | luftgelagerter Aufbau |
Chassis | massives, CNC-gefrästes Verbundmaterial |
Teller/Lager | Aluminiumteller, schwebt auf Luftkissen, zentriert durch eine Stahlspindel in einem reibungsarmen Polymerlager, 3 mm Polyethylen-Matte |
Tellergewicht | 7,5 kg |
Motor | DC-Motor mit Tachoausgang und hochpräziser Motorelektronik, Riemenantrieb |
Kompressor | leiser, sauberer, trockener und gleich mäßiger Luftstrom, auswechselbare Filter |
Abmessungen Plattenspieler | B 460 mm x T 395 mm x H124 mm |
Kompressor | leiser, sauberer, trockener und gleichmäßiger Luftstrom, auswechselbare Filter |
Gesamtgewicht | 17,5 kg |
Gewicht Kompressor | 7,8 kg |
Abmessungen Kompressor | B 195 mm x T 355 mm x H 107 mm |
Preis | Testkombination Modi mit Thor 10.950 Euro, Modi allein 8450 Euro |
Herstellerangaben
Bergmann Audio Thor
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Prinzip | luftgelagerter Tonarm mit linearer Führung |
Material | Aluminium und Carbon |
Armrohr | doppelte Karbonfaser-Rohrkonstruktion mit interner Dämpfung |
Gegengewicht | entkoppelt vom Armrohr |
Einstellungen | vertikaler Spurwinkel im Spielbetrieb, Überhang, Höhe, Auflagekraft |
Verkabelung | Reinkupfer |
Kabelhülsen | Gold beschichtetes Kupfer |
Anschluss | Gold beschichtet DIN |
Effektive Masse | 12 Gramm |
Gewicht | inklusive Armboard 1055 Gramm |
Abmessungen | Breite 285 mm, Länge 252 mm, maximale Höhe 87 mm |
Kompressor | leiser, sauberer, trockener und gleich mäßiger Luftstrom, auswechselbare Filter |
Abmessungen | B 155 mm x T 330 mm x H 135 |
Gewicht | 5,7 kg |
Preis | Thor Tonarm mit Kompressor 5500 Euro |
Herstellerangaben
Miyajima Laboratory Takumi L
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Prinzip | MC-Tonabnehmer mit „Cross Ring“ Methode |
Frequenzbereich | 20 Hz bis 32 kHz |
Nadelnachgiebigkeit | ca. 9 x 10-6 cm/dyne bei 10 Hz |
Nadeltyp | Diamand, Nude Line Contact |
Empfohlene Auflagekraft | 2,3 Gramm |
Innengleichstrom-Widerstand | 16 Ohm |
Ausgangsspannung | ca. 0,21 mV |
Gehäusematerial | afrikanisches Schwarzholz (2.Wahl) |
Gewicht | ca. 8,9 Gramm |
Preis | 3000 Euro |
Herstellerangaben
Kubala Sosna Expression Phono
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Preis | 1,25m: 2200 Euro |
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Web | www.wodaudio.de |
Häufig sind es die kleinen Dinge, die das Leben lebenswert machen und die den Unterschied zwischen „gut“ und „genussvoll“ definieren. Dies gilt auch beim Thema High-End-HiFi und hier kommt der Myni Mains Multiplier von Essential Audio Tools ins Spiel: Er ist nicht nur die wohl kleinste High-End-Netzleiste, sondern kommt klanglich ganz groß raus.
Dass eine saubere Stromversorgung maßgeblichen Einfluss auf den Klang unserer HiFi-Komponenten hat, ist inzwischen allgemein Konsens. Hochwertige Netzleisten spielen dabei eine wesentliche Rolle, haben aber allzu häufig ein grundlegendes Problem: Sie sind groß und sperrig und lassen sich daher nicht so flexibel installieren, wie es wünschenswert wäre. Mit ihrem neuesten Produkt, dem Mains Multiplier Myni, hat sich Essential Audio Tools genau dieses Problems angenommen und präsentiert eine Netzleiste, die nicht nur kleiner ist als die allermeisten anderen Stromverteiler, sondern aufgrund einer Vielzahl pfiffiger Detail-Lösungen auch klangliche Höchstleistungen liefert. Eines dieser Details ist die Verwendung von IEC C13 Ausgangsbuchsen anstelle handelsüblicher Schuko-Steckdosen: Aufgrund ihrer geringeren Abmessungen ermöglichen sie eine besonders kompakte Bauform. Die speziellen Federkontakte gewährleisten eine ultra-stabile Verbindung mit besten Leitungseigenschaften und niedrigsten Impedanzen – für ein dynamisches und ausgeglichenes Klangbild in allen Lebenslagen.
Wie alle Produkte von Essential Audio Tools geht auch Myni weit über die reine Funktionalität hinaus. Das beginnt mit dem eleganten, aus einem Stück gefrästen Kunststoffgehäuse und setzt sich im Inneren fort, wo eine sternförmige Verkabelung aller Leiter für geringste Verluste sorgt und gleichzeitig die gegenseitige Beeinflussung der angeschlossenen Geräte wirkungsvoll minimiert. Und selbstverständlich passt Myni akribisch auf die wertvollen Audiogeräte auf: Mit der „Pulse Protector“ Überstromschutzschaltung und einer weiteren zentralen Schmelzsicherung kann den angeschlossenen Komponenten nichts passieren, selbst wenn es im Stromnetz aufgrund widriger Umwelteinflüsse einmal hoch hergehen sollte.
Auch wenn Töne Freiheit bedeuten, kann ein goldener – oder in diesem Fall kupferner – Käfig der Schlüssel zu vollendetem Klang-Genuss sein. Im Sinne einer zuverlässigen und gleichmäßigen Stromversorgung aller Komponenten ist es wünschenswert, einen Stromverteiler möglichst dicht an diesen zu platzieren – dank ihrer kompakten Abmessungen eine Paradedisziplin von Myni. Andererseits kann dies zusätzliche Probleme mit sich bringen, weil die einzelnen Geräte ins Stromnetz einstreuen. Als erfahrene Strom-Spezialisten haben die Entwickler von Essential Audio Tools auch diesen Punkt berücksichtigt und die Innenseite des Myni mit einem Kupfermantel ausgestattet, der als Faradayscher Käfig wirkt und jegliche Beeinflussung von außen wirkungsvoll verhindert. Für einen Klang, der von überbordender Dynamik geprägt ist und gleichzeitig eine himmlische Ruhe verströmt, sobald dies erforderlich ist.
Der Essential Audio Tools Myni ist ab sofort im Vertrieb der IAD GmbH erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung inklusive Mehrwertsteuer beträgt knapp 500 Euro. Im Lieferumfang enthalten sind neben der Netzleiste selbst auch drei passende Kabel in der gewohnt hohen EAT Qualität: ein 1,5 Meter langes 'Current Conductor S‘ Kabel zur Stromversorgung des Myni selbst sowie zwei 'Myni Conductor IEC‘ Kabel zur Verbindung zu den Geräten mit Längen von 50 beziehungsweise 75 Zentimeter.
Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
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Anschrift | Johann-Georg-Halske-Str.11 41352 Korschenbroich |
Telefon | 02161/61783-0 |
Web | www.iad-audio.de |
service@iad-gmbh.de |
Erst hatte ich Bedenken, den AirPods Max zum Thema zu machen, aber dann fiel mir ein, dass ich schon 2009 in einem gewiss konservativer ausgerichteten Print-Magazin eine Wadia-Docking-Station und dem darin befindlichen iPod besprochen hatte. Also kann es auch kein Tabubruch sein, hier den Bluetooth-Kopfhörer eines Massenproduzenten vorzustellen.
Im Folgenden werden vor allem die klanglichen Leistungen und Komfort-Features des AirPods Max im Fokus stehen. Dennoch muss ich zugeben, dass ich den Kopfhörer erworben habe, weil ich wissen möchte, was es mit dem Hype um den Immersive Sound und Dolby Atmos auf sich hat. Und daran ist nicht nur der Besuch des MSM-Studios zur Album-Veröffentlichung von Nils Wülkers Continuum Schuld, wo ich erleben konnte, dass sich ein Orchester mit einer 9.4.2-Anlage in einem relativ kleinen Raum realitätsnäher abbilden lässt als mit einer „normalen“ Stereo-Anlage. Ich war schon ein wenig überrascht, dass auch bei der Presskonferenz von PMC während der High End Immersive Sound ein Thema war und man für die sich anschließenden Gespräche gleich zwei ebenso renommierte wie in Sachen Mehrkanal-Musikwiedergabe erfahrene Toningenieure eingeladen hatte. Christoph Stickel, der in Wien das CSM-Studio betreibt, berichtete ebenfalls von zunehmender Nachfrage nach Mastering in Dolby Atmos. Das ginge soweit, dass er schon erwöge, zusätzliche Lautsprecher in seinen Räumen zu installieren.
Der Run auf die Mehrkanalwiedergabe dürfte wohl voranging von Apple Music initiiert worden sein, um seinem Streaming-Dienst mit einem großen Angebot in diesem Bereich ein Alleinstellungsmerkmal zu verschaffen. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Apple die Mehrkanalwiedergabe zuhause als the Next Big Thing sieht und viele Musikfreunde sich ihren Hörraum, geschweige denn ihr Wohnzimmer mit einer Vielzahl von Boxen zustellen werden, von denen mindesten vier über ihren Köpfen zu installieren sind. Vielleicht mag es ja reizvoll sein, Files mit spezieller räumlicher Abbildung abzuspielen, wenn man ein qualitativ hochwertiges Soundbar zum Musikhören einsetzt. Dennoch bin ich mir sicher, dass die meisten von Apple Music gestreamten Files in Dolby Atmos per Kopfhörer genossen werden. Wenn man mehr über Immersive Sound erfahren möchte, ist es meines Erachtens nach naheliegend, es mit einem Kopfhörer zu probieren und am besten dem, den der größte Promoter von Dolby Atmos in seinem Programm hat. Da ich keine In-Ears mag, kam nur der AirPods Max in Frage.
Der wird bei Apple zum Preis von 612,70 Euro angeboten, ist anderswo aber ab circa 450 Euro zu haben. Dafür bietet er – je nach Betrachtungsweise – keine besondere oder jede Menge beeindruckende Technik. Kopfhörer-Fans würden zumindest beim Apple-Preis spezielle Wandler erwarten. Aber im AirPods Max findet man weder magneto- oder elektrostatische Treiber. Apple hat einen eigenen dynamischen Treiber entwickelt, dessen Schwingspule sich zwischen zwei Neodymium-Ringen bewegt. Die Ohrmuscheln bestehen aus Aluminium, und ein Netzgewebe umgibt die von Magneten gehaltenen, leicht austauschbaren Ohrpolster aus sogenanntem „Memory Foam“ – soweit nichts Neues. Der Kopfbügel besteht aus weich ummantelten Edelstahl, das Kopfband aus einem Netzgewebe. Auch die Teleskoparme zu Anpassung des Hörers an die Kopfgröße und die Gelenke zu den Ohrmuscheln sind Apple-typisch ganz hervorragend verarbeitet.
Auch wenn es für einen Aufpreis von knapp 40 Euro ein 3,5-Millimeter-Klinke-auf-Lightning-Kabel gibt, ist der AirPods Max vor allem ein aktiver, drahtloser Bluetooth-Kopfhörer. Die beiden H1 Chips – je einer pro Ohrmuschel – nehmen auch auf die über Kabel analog angelieferten Signale nach ihrer Digitalisierung Einfluss. Die Chips arbeiten unter anderem als Adaptiver EQ. Der sorgt mit Hilfe eines Mikrofons in jeder Hörmuschel dafür, dass es so klingt, wie von den Entwicklern beabsichtigt – ganz unabhängig davon, wie die Ohrpolster am Kopf anliegen, was ja etwa bei Brillenträgern einen recht beträchtlichen Einfluss auf den Klang haben könnte. Damit das nicht geschieht, vergleicht der Adaptive EQ, wie Apple in einem Video mitteilt, 200 mal pro Sekunde den Klang im Inneren des AirPods Max mit dem ankommenden Signal und korrigiert es entsprechend. Dem Besitzer der Kopfhörers wird aber weder auf dem iPhone, einem iPad oder einem Mac die Möglichkeit eingeräumt, mit den angebotenen Einstellungen für den AirPods Max selbst Einfluss auf den Klang zu nehmen.
Die Chips sorgen auch für die wahlweise zuschaltbare Geräuschunterdrückung. Dabei arbeiten die beiden internen Mikros mit sechs weiteren für den Schall von außen zusammen. Zwei von diesen unterstützen das neunte Mikrofon, wenn man mit dem AirPods Max telefonieren oder Siri Aufträge erteilen möchte. Meine beiden Bose- und den PSB-Noise-Cancelling-Kopfhörer habe ich auf Reisen meist ohne Signal benutzt, nur um möglichst viel Ruhe zu haben. Das reichte aber nicht im mindesten an das heran, was die aktive Geräuschunterdrückung des AirPods Max leistet. Gut, in den letzten zehn Jahren dürfte es auch bei den genannten Marken Fortschritte in Sachen Noise Cancelling gegeben haben. Aber der Apple hat mich in dieser Disziplin wirklich begeistert. Selbst wenn im selben Raum jemand telefoniert, sorgt er für Stille: einfach großartig.
Die Geräuschunterdrückung lässt sich aber nicht nur einfach ausschalten. Wenn man wissen möchte, was akustisch um einen herum passiert, kann man den Transparenzmodus wählen, in dem die Außenmikrofone dafür sorgen, dass man mehr hört, als die gut dämpfenden Ohrpolster durchlassen. Zur Aktivierung der Geräuschunterdrückung gibt es eine eigene Taste oben auf der rechten Ohrmuschel. Ob man damit zwischen aktiv, aus und/oder dem Transparenzmodus hin- und herschaltet, lässt sich in auf einem mit dem Kopfhörer verbundenen iPhone, iPad oder Mac wählen. An gleicher Stelle kann man auch bestimmen, ob per sogenannter „Digital Crown“ die Lautstärke durch einen Rechts- oder Linksdreh erhöht wird: eine nette Spielerei. Ein langer Druck auf die Krone aktiviert Siri, ein einfacher kurzer hält die Wiedergabe an und startet sie wieder, ein doppelter bewirkt den Sprung zum nächsten Titel und mit einem dreifachen gelangt man einen Titel zurück.
Über optische Sensoren erkennt der AirPods Max, ob man ihn auf dem Kopf hat oder ablegt. Sobald man letzteres tut, schaltet er die Wiedergabe auf Pause. Steckt man den Kopfhörer in seine recht minimalistische Hülle, erkennt er auch dieses und geht in einen noch Akku-schonenderen Modus. Für Musikwiedergabe – mit oder ohne eingeschaltete Geräuschunterdrückung – gibt Apple eine Laufzeit von 20 Stunden an. Zudem gibt es noch Sensoren für Beschleunigung und Drehungen. Sie erlauben es, dass bei der Wiedergabe von Immersive – oder wie es bei Apple heißt 3D – Audio die Bewegungen des Kopfes erfasst werden, so dass zum Beispiel eine Sängerin Ihre virtuelle Position relativ zum Kopf verändert, wenn man diesen dreht. Üblicherweise scheint ja die Bühne im Kopf fixiert zu sein: Stimmen und Instrumente verändern ihren Ort nicht, wenn man sich nach rechts oder links wendet. Hört man etwa ein Stimme von leicht vorn in der Mitte, hat das Head Tracking aktiviert und dreht den Kopf nach rechts, wandert die Stimme im Stereopanorama nach links, scheint ihren Standort also durch die Bewegung des Kopfes so gut wie nicht zu ändern – ein interessanter Effekt, der beim Betrachten von Videos sicher noch beeindruckender ist: Die Stimme oder das Geräusch scheint immer aus der Richtung zu kommen, wo sie oder es sichtbar ist.
Der erste Kontakt mit dem AirPods Max ist rundum positiv: Wie schon gesagt, überzeugt die optische und haptische Anmutung. Die Einstellung auf die Kopfgröße geht einfach von der Hand und das Gewicht empfinde ich als keinesfalls zu hoch – was an der Gewöhnung an die schweren Modelle Audezes, dem angenehm zu tragenden Kopfband des Apple oder beidem liegen kann. Hat man beim iPhone Bluetooth aktiviert und legt den AirPods Max in dessen Nähe, erscheint eine Animation mit dem Kopfhörer auf dessen Display und mit nur einem Fingertipp sind die beiden miteinander verbunden. Einfacher geht es nicht. Nach dem Öffnen der Music-App kann's dann losgehen. Vielleicht habe ich unterbewusst beim Kopfhörer eines Großserienherstellers meine Erwartungen heruntergeschraubt. Ich bin jedenfalls von den ersten Klängen überaus angetan: Die Bässe sind zwar kräftig, aber wohl definiert und nicht übermäßig betont. Die Mitten wirken unauffällig, der Präsenzbereich kommt absolut unaufdringlich und der Hochtonbereich wird gut aufgelöst.
Apple Music verwöhnt mit einem noch deutlich breiteren Angebot als zum Beispiel Qobuz. Ich finde sogar eine Einspielung von Günter Baby Sommer, Patrick Bebelaar und Michel Godard. Auch das neuste Album Martin Winds, Air, ist hier vorhanden. Ich beginne aber mit etwas Vertrautem, Tord Gustavsens „Deep As Love“ und „Graceful Touch“ vom Album Changing Places: Ohne Vergleich fehlt mir hier nicht das Geringste. Es gibt viel Luft um die Instrumente, die Becken und die Besen auf der Snare werden sehr fein gezeichnet, das Piano erklingt tonal ausgewogen und die Dynamik der Anschläge wird präzise differenziert. Die großen Trommeln kommen mit Wucht, und der Kontrabass besitzt Wärme und Intensität. Ich bin positiv überrascht.
Bevor ich mich mit Songs im Immersive Sound beschäftige, höre ich das Piano Trio aber noch einmal über den Audeze EL-8 Titanium, der über einen eigenen DAC verfügt und seine digitalen Signale nicht über Bluetooth, sondern über die Lightning-Schnittstelle bezieht. Legt man den aktuellen Marktpreis des Apple zu Grunde, wäre der leider nicht mehr produzierte Audeze übrigens doppelt so teuer. Für den Mehrpreis bekommt man eine minimal bessere Durchzeichnung, einen Tick stärkere dynamische Kontraste und eine noch etwas luftigere Raumanmutung. Die könnte aber auch daher rühren, dass der EL-8 es in Sachen tonaler Ausgewogenheit nicht so genau nimmt und bei höheren Frequenzen eher ein wenig zu viel des Guten tut. Dadurch liefert er ein paar Detailinformationen mehr als der Apple, der im Hochtonbereich absolut frei von Schärfe und Härte bleibt, und damit in diesem Frequenzbereich einfach mehr Genuss bereitet. Der Vergleich mit dem Audeze offenbart einerseits, dass in einigen Teilbereichen noch etwas mehr geht als mit dem AirPods Max, bestätigt aber andererseits die gelungene und ausgewogene Abstimmung des Apple. Nach dem Zwischenspiel mit dem EL-8 macht mir der AirPod Max jedenfalls genau so viel Spaß wie zuvor.
Für die Wiedergabe normaler Audio-Files, also solcher ohne Dolby Atmos lässt sich der AirPods Max übrigens auch per Bluetooth mit einem Windows-Laptop verbinden, wie ein Versuch mit meinem Asus ZenBook gezeigt hat, wo der AirPods Max als „Stereo“ oder „Hands-Free“ als Wiedergabeoption angezeigt wird. Stereo soll die bessere Audioübertragung garantieren, Hands-Free auch die Nutzung der Mikrofone zum Telefonieren ermöglichen. Die Geräuschunterdrückung lässt sich beim Betrieb mit Windows nur über die Taste an der Hörmuschel aktivieren. Als reiner Kopfhörer ist der AirPods Max also auch außerhalb des Apple-Universums zu nutzen, viele Bequemlichkeiten und Funktionen stehen hier aber nicht zur Verfügung.
So hat man beispielsweise bei der Kombination eines AirPods Max mit einem Apple-Zuspieler bei Aufnahmen, die in Dolby Atmos verfügbar sind, die Wahl zwischen 3D-Audio und Stereowiedergabe. Für ein erstes Kennenlernen hat Apple Music Playlists in verschiedenen Musikrichtungen zusammengestellt. In Jazz in 3D-Audio finden sich neben drei Track aus Nils Wülkers oben erwähntem Album unter anderen auch Stücke von Oscar Peterson, Stan Getz, Till Brönner, Ella Fitzgerald und Louis Armstrong, Norah Jones und John Coltrane. Ich habe mit Miles Davis „So What“ angefangen. Im Kontrollzentrum des iPhones gelangt man durch längeren Druck auf den Lautstärkeregler in ein Menü, in dem man zum einen die Art der Geräuschunterdrückung und zum anderen eine der 3D-Wiedergabeoptionen „Aus“, „Fixiert“ und „Kopferfassung“ wählen kann. Das Umschalten ist also mit einem Fingertipp möglich, während das Stück weiterläuft.
Natürlich hört man deutliche Unterschiede, aber Schallquellen hinter mir kann ich auch bei 3D-Audio glücklicherweise nicht entdecken und eine Oben/Unten-Ortung ist mir ebenfalls nicht möglich. Statt auf einer Linie zwischen den Ohren spielen die Instrumente bei aktiviertem 3D-Audio nun in einem leicht diffusen Raum, was für mich wirklich sehr viel angenehmer klingt. Auch bei den anderen Klangbeispielen verzichteten die Mastering-Ingenieure auf extreme Platzierungen von Stimmen und Instrumenten. Immersive Audio sorgt für eine eindeutig ansprechendere Kopfhörerwiedergabe, ist für mich aber von dem, was ich als 3D-Darstellung bezeichnen würde, recht weit entfernt. Und das ist im Sinne der Musik auch gut so. Streamt man Musik-Files, die nicht in Dolby Atmos verfügbar sind, bietet einem das nach längerem Druck auf den Lautstärkeschieber erscheinende Menü neben der Einstellung des Noise Cancellings den Punkt „Stereo zu 3D“ mit den oben erwähnten drei Optionen. Und die Umwandlung zur räumlicheren Wiedergabe gelingt zumindest bei der Verwendung des AirPods Max so gut, dass sich mir die Frage stellt, ob es wirklich sinnvoll ist, gute Stereoaufnahmen in Dolby Atmos neu zu mastern, statt die Umrechnung den beiden H1 Chips im Kopfhörer zu überlassen.
Wie ein wenig Spielerei mit Onkyos HD Player zeigt, gibt der AirPods Max auch Dateien mit einer Auflösung von 192 Kilohertz und sogar DSD256 problemlos wieder, natürlich erst, nachdem der Player sie auf PCM mit einer Abtastrate von 48 Kilohertz heruntergerechnet hat, dem Maximum, das per Bluetooth möglich ist. Die Chips im Kopfhörer erlauben es auch, das Stereosignal in 3D-Audio umzurechnen und Head Tracking zu nutzen.
Gehört mit
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Smartphone | iPhone 13 Pro, iOS 15.5 |
Tablet | iPad Pro (12,9 Zoll, 2. generation), iPadOS 15.5 |
Laptop | MacBook Pro, Monterey 12.4, Asus ZenBook, Windows 10 |
Kopfhörer | Audeze EL-8 Titanium |
Herstellerangaben
Apple AirPods Max
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Audiotechnologie | Von Apple entwickelter dynamischer Treiber Aktive Geräuschunterdrückung Transparenzmodus Adaptiver EQ 3D-Audio mit dynamischem Head Tracking |
Sensoren | Optischer Sensor (in jeder Hörmuschel) Positionssensor (in jeder Hörmuschel) Sensor zur Case Erkennung (in jeder Hörmuschel) Beschleunigungssensor (in jeder Hörmuschel) Gyrosensor (linke Hörmuschel) |
Mikrofone | Neun Mikrofone insgesamt: Acht Mikrofone zur Aktiven Geräuschunterdrückung Drei Mikrofone zur Stimmerfassung (zwei gemeinsame mit Aktiver Geräuschunterdrückung und ein zusätzliches Mikrofon) |
Chip | Apple H1 Kopfhörer Chip (in jeder Hörmuschel) |
Bedienung |
Digital Crown: Taste zur Geräuschkontrolle: Hey Siri: |
Abmessungen (B/H/T) | 168,5/187,3/83,4mm |
Gewicht | 384,8g |
Akku |
AirPods Max: AirPods Max mit Smart Case: |
Konnektivität | Bluetooth5.0 |
Lieferumfang | AirPods Max Smart Case Lightning auf USB.C-Kabel Dokumentation |
Preis | 612,70 Euro |
Das in Colorado ansässige Unternehmen Ayre hat den neuen, modular aufgebauten CD-Player CX-8 vorgestellt. Erist Teil der Serie 8 und wie alle Ayre-Produkte vollsymmetrisch aufgebaut. Für den Herbst sind Module angekündigt, mit denen sich die Basisvariante des Players um einen USB-Audioeingang sowie um einen Netzwerkstreamer erweitern lässt.
Ayre-CD-Spieler standen seit jeher im Ruf, Musik von Audio-CDs klar und sehr natürlich wiederzugeben, was in erster Linie den vollsymmetrischen, gegenkopplungsfreien Schaltungen und der durchdachten Wandlertechnik geschuldet ist. Im Gegensatz zum Vorgängermodell CX-7 kommt im CX-8 kein Burr-Brown-Chip zum Einsatz, sondern der ES9028Q2M von ESS Technology. Wie bei allen aktuellen D/A-Wandlern von Ayre haben die Entwickler ein eigenes Minimum-Phase-Digitalfilter implementiert, um die Signalverarbeitung nach ihren Vorstellungen zu optimieren. Dieses Filter bietet einen großen Vorteil: die Abwesenheit von Pre-Ringing, einem Artefakt, das wie ein kurzes „Vor-Echo“ erscheint. Ein Nachschwingen ist dagegen unvermeidbar, konnte aber stark minimiert werden.
Das vollgekapselte TEAC-Laufwerk wurde aufgrund der sehr hohen Abtastsicherheit und der Geräuscharmut aus mehreren Dutzend Probanden ausgewählt. Da es bereits in der letzten Version des Vorgängers CX-7 zum Einsatz kam, weiß Ayre zudem von einer hohen Lebensdauer dieses Laufwerks zu berichten. Der vollsymmetrische Aufbau gehört bei Ayre zum Unternehmenscredo: Der höhere Konstruktionsaufwand wird mit der Unterdrückung von Umgebungsstörungen und damit höherer Signaltreue belohnt. Auch das lineare Netzteil mit EI-Kern-Transformator wurde aufgrund der geringeren Störanfälligkeit gewählt.
Ab Herbst will Ayre zwei nachrüstbare Module für den CX-8 anbieten. Das erste ist ein USB-Audioeingang, der es ermöglicht, den internen D/A-Wandler des CD-Players für einen Musikserver oder Computer zu verwenden. Mit dem zweiten Modul wird der CX-8 zu einem vollwertigen Netzwerkplayer, der über die iOS- und Android-App Mconnect Control Musik von einem lokalen Server, TIDAL, Qobuz oder anderen Streamingdiensten abspielen kann. Die Netzwerkoption macht den QX-8 außerdem mit der funktionsreichen Musikplayer-Software Roon kompatibel.
Preis: 6.180 Euro (Basisversion)
Ausführungen: Silber oder Schwarz
Garantie: 3 Jahre
Verfügbar: ab sofort
Vertrieb
Bauer Audio
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Anschrift | Pollinger Straße 4 81377 München |
Telefon | +49 89 7194265 |
Web | www.bauer-audio.de |
Als mein Kollege Wojciech Pacuła und ich im April 2022 in Elst eingeladen waren, um mehr über Siltech und Crystal Cable und die Menschen hinter den Marken zu erfahren, einigten wir uns darauf, dass er Ihnen Crystal Cable und ich Ihnen Siltech näherbringen würde. Dies tut der Kollege vor allem in einem Interview, das er mit Gabi Rynveld führte.
Als ich Crystal Cable vor einigen Jahren kennenlernte, hatte die Marke das „Gesicht“ von Gabi Rynveld. Und das nicht nur für mich. Das Unternehmen International Audio Holding B.V., zu dem die Marken Siltech und Crystal Cable gehören, machte sie in der ganzen Welt zum Gesicht von Crystal Cable. Es handelte sich um eine einfache Umsetzung der IAH-Marketingstrategie, bei der ein wichtiges Element darin bestand, den Unterschied zwischen den beiden Marken zu betonen. Viele Jahre lang waren Gabi Rynveld und ihr Mann für die Fachwelt das Paar „Mrs. Crystal Cable“ und „Mr. Siltech“. Begründet wurde die Unterschiede vor allem mit dem Aussehen der Kabel. Die Produkte von Crystal Cable waren zart, hatten eine raffinierte Verpackung und sahen aus wie Schmuck, während die Produkte von Siltech groß, schwer, oft geradezu sperrig und daher ein wenig „machohaft“ waren.
Für diejenigen, die sie nicht kennen, sei gesagt, dass Gabi eine professionelle Konzertpianistin ungarischer Herkunft ist und seit ihrem neunten Lebensjahr in berühmten Konzertsälen auf der ganzen Welt aufgetrat. Zu Hause hat sie einen schönen Bösendorfer-Flügel, auf dem sie immer noch regelmäßig spielt. Später im Leben, während sie fünf Kinder großzog, leitete Gabi den Vertrieb und das Marketing bei IAH, dem Unternehmen hinter den Marken Siltech und Crystal Cable. Und es war Gabi, die 2004 Crystal Cable gründete. Wie in einer Pressemitteilung zu lesen war, ist sie mit dem CEO der IAH, Edwin Rynveld, verheiratet und „teilt die Liebe und Leidenschaft für das Schaffen und Hören von Musik“. Ihre beiden Söhne, Victor de Leeuw (COO) und Peter de Leeuw (Verkaufsleiter), repräsentieren die zweite Generation in diesem Familienunternehmen. Das ist ein gutes Zeichen für die Zukunft, denn es garantiert einen reibungslosen Übergang zwischen den Generationen.
Nach rund 15 Jahren, in denen sie beide Marken aufgebaut und ein Netzwerk von Freunden in der Branche geschaffen hat, verlässt Gabi das Unternehmen Ende 2019 und geht „in den wohlverdienten Urlaub“, kurz nach den Jubiläumsfeierlichkeiten und der Veröffentlichung eines großen Jubiläumskatalogs. Das war für viele ein Schock. Denn die Chefin von Crystal Cable war nicht nur das Gesicht der IAH, sondern auch ihr Herz. Robert Winterhoff wurde daraufhin zum CEO ernannt und führte in kurzer Zeit viele Änderungen ein, darunter auch beim Markennamen: Crystal Cable hieß plötzlich CrystalConnect. … Seit Februar 2021 ist Gabi glücklicherweise wieder für die International Audio Holding tätig, die nun wieder als Familienunternehmen geführt wird.
Crystal Cable ist eine ausgesprochen interessante Marke. Jahrelang wurde sie von Hardcore-Audiophilen als „weniger seriös“ angesehen, weil sie sehr „weiblich“ war. Dies war zum Teil eine Folge der oben erwähnten Marketingstrategie, zum Teil aber auch ein Mangel an tieferem Verständnis für die Verbindungen zwischen Siltech und Crystal Cable. Ich muss zugeben, dass ich, obwohl ich das Absolute-Dream-Interconnect schon seit sechs oder sieben Jahren (!) in meinen Tests verwende, keine Ahnung hatte, was es wirklich damit auf sich hat. Nun habe ich ein viel besseres Verständnis als früher. Und mit dem Wissen ist mein Respekt für die Marke Crystal Cable noch mehr gewachsen. Einfach ausgedrückt: Was ich im Laufe der Jahre in meinem System gehört habe, hat eine Grundlage in Fakten gefunden. Und Tatsache Nummer eins ist, dass es wirklich keine getrennten Unternehmen Siltech und Crystal Cable gibt, nur getrennte Marken. Gabi und Edwin haben jeweils Anteile an beiden. Aber viel wichtiger sind technologische und technische Identität von Siltech und Crystal. Die Kabel beider Marken sind Umsetzungen von Edwins technischen Ideen. Sie werden in der gleichen Forschungsabteilung entwickelt und in der gleichen Produktionslinie von denselben Personen hergestellt. Jeder andere Hersteller würde sich wohl nicht die Mühe machen und alles vereinfachen, indem er die Produkte von Siltech und Crystal Cable unter einer Marke in verschiedenen Serien anböte. Die Rynvelds sind jedoch anders als alle anderen: Sie haben einen schwierigeren, aber für die Kunden viel verständlicheren Weg eingeschlagen.
Grund dafür ist, dass Edwin vor einem Dutzend Jahren ein völlig anderes Kabeldesign ausprobieren wollte, das sich durch andere Techniken und damit andere Messwerte und einen anderen Klang auszeichnete als das, was er bei Siltech gemacht hat. Es war nicht so, dass Gabi dachte, sie wolle Kabel, die wie Schmuckstücke aussehen und Edwin sie für sie entwarf. Es war genau das Gegenteil der Fall. Edwin entwarf technisch völlig andere Kabel, deren Qualität mit den Siltech-Kabeln identisch waren, die aber viel filigraner und einfach schöner als die Siltechs waren. Gabi beschloss, noch etwas hinzuzufügen: sich selbst einzubringen. Sie nahm nicht nur an den Hörsitzungen teil und hatte eine entscheidende Stimme dabei, sondern entwickelt auch den Rahmen für die Marke. So entstanden die Kabel von Crystal Cable.
Woher ich das alles weiß? Gabi und ich hatten schon seit ein paar Monaten ein Interview geplant, und wir haben es sogar zweimal geführt. Aus technischen Gründen – meine Schuld – hat die Aufzeichnung jedoch nicht geklappt. „Aller guten Dinge sind drei“, dachte ich, und als Dirk Sommer vorschlug, dass wir gemeinsam zu IAH fahren sollten, um Edwin das überfällige Statement in High Fidelity│Polish Edition 2021 für die SiltechClassic-Serie zu überreichen, stimmte ich zu. Obwohl ich in der Regel keine Hersteller besuche – entweder aus Zeitmangel oder wegen des Marketing- und Werbecharakters solcher Reisen, den ich nicht mag und der mich langweilt.
Die Reise nach Elst in den Niederlanden, wo sich der Hauptsitz und die Fabrik von IAH befinden, war mein vierter Besuch dieser Art in den 20 Jahren meiner Arbeit als Audiojournalist. Den Bericht über die Preisverleihung finden Sie hier. In dem Raum, in dem alle Prototypen vorgeführt werden, haben Dirk und ich in einer Hörsitzung ein Set von Kabeln der Art-Serie und Lautsprecher der Arabesque-Serie gehört: ein fantastischer Klang! Dann konnte ich endlich die Geschichte hören, die Gabi mir vor fast einem Jahr versprochen hatte. Seien Sie dabei!
Wojciech Pacuła: Es ist schon lange her, dass Du zu Crystal zurückgekehrt bist...
Gabi Rynveld: Ja, es ist ein Jahr oder sogar ein bisschen länger her. Während dieser Zeit änderten wir unseren Namen von CrystalConnect in CrystalConnect by Crystal Cable, und jetzt, nach Marketingaktivitäten bei unseren Kunden, Distributoren, der Presse und den Händlern, sind wir zurück in die andere Richtung gegangen: Crystal Cable by CrystalConnect. Das Wichtigste: Wir kommen mit all unseren Kabeln zurück. (Inzwischen hat man zum Namen Crystal Cable zurückgefunden. (Anm. d. Red.))
WP: Ich gebe zu, das war alles ein bisschen verwirrend.
GR: In der Tat. Die Erklärung war auch deshalb verwirrend, weil sie wie folgt aussah: Crystal stellt jetzt Lautsprecher, Elektronik und Kabel für mobile Geräte her. Daher ist es verwirrend, dass der Crystal-Lautsprecher Arabesque heißt und von Crystal Cable hergestellt wird. Man hätte also annehmen können, dass wir die Marke CrystalConnect nennen würden, was für den Lautsprecher ein Schritt in die richtige Richtung war. Aber warum sollte man die Kabel nicht „Kabel“ nennen? Kabel sind Kabel. Es war so, dass ein Kunde aus München, dem wir Logos et cetera für einen Katalog liefern mussten, dieses seltsame CrystalConnect-Logo von uns bekam. Und er fragte uns: „Ok, aber was ist das für ein Unternehmen? Die Leute wissen wirklich nicht, worum es geht. Sie kennen Crystal Cable seit vielen Jahren, und das ist etwas Neues für sie." Der Kunde wollte also, dass wir das Doppelte zahlen, weil er dachte, es sei ein anderes Unternehmen. Auf jeden Fall bedeutete CrystalConnect den Menschen nichts. Auch wusste niemand, was das Logo bedeutete. Aber auch, wenn wir zum Namen Crystal Cable zurückkehren, werden wir das neue Logo beibehalten. Jetzt wollen wir den Leuten zeigen, dass man eine Tulpe im Logo sehen kann, obwohl es ein Camertone ist. Es ist ein bisschen holländisch, weil wir mit Farben spielen können (rot, weiß, blau), wir können Animationen machen... Als das Logo gemacht wurde, hat niemand erklärt, was es bedeutet. Wenn man es sieht, ist es wirklich unmöglich zu sagen, worum es geht. Deshalb haben wir beschlossen, dieses Logo für Crystal Cable beizubehalten und bei einigen Produkten wie zum Beispiel Lautsprechern den Schriftzug „by CrystalConnect“ darunter zu setzen: Das ist völlig verständlich. Aber die Umbenennung des Kabels in CrystalConnect war nicht nachvollziehbar. Es ist also eine neue Sache, und das ist gut für die Händler, denn sie können neu anfangen und den ganzen Wirbel um CrystalConnect vergessen.
WP: Jetzt, wo Du seit über einem Jahr zurück bist, kannst Du sagen, ob es noch dasselbe Unternehmen ist wie damals, als Du es verlassen hast?
GR: Ja, es ist wieder das Gleiche. Wir hatten ein hartes Jahr – wir wollten wirklich nicht wieder dieselben negativen Nachrichten überbringen – wie die Namensänderung in CrystalConnect, die auf dem Markt für Verwirrung sorgte. Nach meiner Rückkehr haben wir beschlossen, niemanden mehr mit solchen Nachrichten zu schockieren. Wir hatten ein schwieriges Jahr mit dem ehemaligen CEO, aber wir haben viel von ihm gelernt und niemand denkt mehr darüber nach, so dass wir stärker als zuvor zurückkommen. …
WP: War der Name „Art Series“ Deine Idee?
GR: Die Idee stammt nicht von mir, aber wie Du weißt, bringt Edwin niemals eine neue Serie heraus, wenn er sich ihrer Qualität nicht sicher ist. Das Schlimme daran war, dass sie zu früh nach der neuen Dream-Serie auf den Markt kamen. Wir haben also The Ultimate Dream, ein erstaunliches Kabel, und wir hatten Kunden, die ganze Kabelsätze bestellt haben. Als sie sie erhielten, hatten sie sie bereits bezahlt. Und in der Zwischenzeit entschied der frühere CEO, dass dies das Ende der Dream-Serie und des Namens Crystal Cable sei... Wir haben das alles rückgängig gemacht und das Ultimate-Modell zurückgezogen, also mussten wir viel Arbeit investieren, um diese Leute wieder für die Marke Crystal Cable zu gewinnen. dafür war das Jahr 2021 das perfekte Jahr für uns.
WP: Und wer hat sich die handgeschriebenen Karten ausgedacht, die Du zu den Kabeln der Art Series hinzufügst?
GR: Die Sache ist die, dass wir auch die Verpackung ändern mussten, denn von außen war es eine sehr schöne Schachtel, aber es war nichts drin. Es war nur eine leere Schachtel, in die wir sehr teure, sehr empfindliche und sensible Kabel gelegt haben. Es gab ein besonderes Problem mit den Buchsen an den Kabeln - wenn man sie einfach ohne Schutz hineinsteckt, zerkratzen sie und die Zinken kommen eng zusammen. Doch wenn die Menschen ein kleines Vermögen für ein Kabel bezahlen, erwarten sie etwas Besonderes, so etwas wie die Freude, wenn sie es auspacken. Deshalb haben wir einen speziellen Einsatz angefertigt. Das Design ähnelt dem von Siltech, aber das Ganze ist kleiner und künstlerischer, mit Platz für die von Dir erwähnten Karten, es gibt auch ein Branding mit einem neuen Logo, das wir versucht haben zu erklären (und nach weiteren Änderungen wird es vollständig erklärt sein), und das Kabel ist besser geschützt. Wir legen jedem Kabel eine Grafikkarte bei, weil sie nach großen Malern benannt ist. Früher wusste niemand, warum: Es gab keine Erklärung dafür. Aus diesem Grund sind wir dabei, eine Broschüre zu erstellen, in der die Geschichte der gesamten Serie erläutert wird. Außerdem sind die Karten meine Idee, wir haben auch ein Branding auf der Schutzhülle, und jetzt macht es Sinn. Wie Du sehen kannst, ist uns die Beziehung zwischen Musik, Kunst und Technik besonders wichtig. Das Wichtigste, und das ist einer der Hauptunterschiede zwischen Crystal Cable und Siltech, ist, dass wir nicht vorgeben, Künstler zu sein, aber wir lassen uns von Künstlern inspirieren. Als ich dann in die Firma zurückkam und von der neuen Serie hörte, begann ich zu lesen und einige Beziehungen herzustellen. Nimm die Zitate. Monet sagt zum Beispiel: „Ich mag es, so zu malen, wie ein Vogel singt“ – eine schöne Analogie. Dann las ich die Briefe von Vincent van Gogh an seinen Bruder. Er war ein bisschen verrückt, hatte aber brillante Ideen und verglich das Bewegen eines Pinsels über eine Leinwand mit dem Bewegen eines Geigenbogens – wunderbar! Mehr braucht man nicht. Da Vinci nennt die Kunst der Malerei „die Schwester der Musik“. Nutzen wir also diese Zitate, nutzen wir diese Verbindungen!
WP: Du hast vorhin gesagt, dass es einen Zusammenhang zwischen den Namen und dem Klang dieser Kabel gibt.
GR: Eigentlich sind es nicht so sehr die Namen, sondern die Malstile. Nehmen wir zum Beispiel Monet. Monet war ein Impressionist. Sein Stil ist leicht, er verwendet zarte Farben... Dies ist also der erste Schritt in der Art-Serie. Wir verwenden darin zwei monokristalline Leiter, die die perfekte neueste Technologie darstellen. Es ist das leichteste, nicht vom Klang her, sondern in dem Sinne, dass es der erste Schritt ist.
Wenn wir uns Van Gogh ansehen, wenn wir seine Bilder kennen, dann wissen wir, dass er immer viel Farbe verwendet hat. Sein Ausdruck ist immer stark und er hat einen ganz eigenen Stil. Dies ist also die zweite Ebene: Wir verwenden die gleichen zwei Leiter zweimal. Wir versuchen auch, das Auge zu erfreuen, nicht nur das Ohr. Wenn wir neue Kabel entwerfen und konstruieren, führen wir immer eine Menge Tests durch, einschließlich Hörtests.
WP: Der Unterschied liegt aber ganz allgemein in der verschiedenen Technik?
GR: Genau, ja. Und es ist schön, dass wir Hören, Musik, ansprechendes Design - Kunst, Malerei - und auch Technik und Technologie miteinander verbinden können. Dies ist die Grundlage für alle unsere Produkte. An der Spitze steht die da-Vinci-Serie. Wir verwenden darin sechs Leiter, alle koaxial. Jeder weiß, dass da Vinci ein Mann der Renaissance war und dass er sich mit allem beschäftigte: Musik, Philosophie, Malerei, Bildhauerei... Nun gibt es nicht nur hörbare Unterschiede zwischen den drei Modellen, sondern auch messbare technische Unterschiede (2, 4 und 6 Leiter). Auch diese sind erklärbar, und dies ist im Grunde die Manifestation des gesunden Menschenverstands in allem, was wir tun. Das ist kein Voodoo. Wenn wir einen Leiter austauschen wollen, hören wir uns das neue Kabel zunächst viele Stunden lang an, um das richtige auszuwählen.
WP: Wie entscheidet ihr, welche Lösungen gut für Siltech-Kabel und welche gut für Crystal Cable sind?
GR: Das ist ein Schritt früher als der, über den ich gesprochen habe. Der Hauptunterschied besteht darin, dass die Philosophie von Crystal Cable darin besteht, so weit wie möglich zu gehen, um die Grenzen der Herstellung kleinerer, leichterer und flexiblerer Kabel auszuloten, wobei die technischen Spezifikationen, der Klang und die Topologie beibehalten werden. Siltech hingegen war unsere erste Marke – nächstes Jahr feiern wir ihr 40-jähriges Bestehen. Es war immer das beste, eindrucksvollste, schönste, „männlichste“ und schwerste Produkt. In Anbetracht dessen beschlossen wir, Crystal Cable zu gründen – eine große Herausforderung für uns.
WP: Sag mir dann bitte, warum Ihr Euch überhaupt für eine zweite Marke entschieden habt.
GR: Das lag daran, dass wir über die nötige Technologie verfügten, um dies zu tun. Edwin ist immer auf der Suche nach neuen Dingen und sein Verstand ruht nie. Als er neue Siltech-Modelle erfand, entdeckte er, dass ähnliche Ergebnisse, sowohl technisch als auch klanglich, mit einer viel kleineren und flexibleren Außenhülle erzielt werden können. Wir haben das neue Produkt zunächst mit den Vertrieben von Siltech besprochen. Im Grunde waren sie alle überrascht, aber niemand wagte es, dieses neue Modell zu bestellen. Sie sagten uns, dass die bekannten High-End-Siltech-Kabel groß und beeindruckend aussehen, ja sogar irgendwie männlich seien, und dass niemand glauben würde, dass ein Leiter mit 0,5 Millimetern Durchmesser dasselbe leisten würde wie seine größeren Brüder.
WP: Werden die Kabel für beide Marken von denselben Personen hergestellt?
GR: Nicht nur von denselben Leuten, sondern auch mit Materialien von gleicher Qualität, wenn auch mit anderer Geometrie und anderer Isolierung. Als wir also beschlossen, es zu versuchen... Eigentlich haben wir uns nicht entschieden, weil wir enttäuscht waren, dass unsere Partner nicht an das Konzept glaubten. Bei Siltech machten wir also mit der fünften Generation von Leitern aus Silber-Gold-Legierungen weiter. Das war um das Jahr 2000. Die Kabel der anderen Marke waren ebenfalls silber-gold, aber wir haben herausgefunden, wie man sie in einer sehr schlanken Version realisieren kann. Es war nicht das gleiche Kabel wie beim G5, weil es anders aufgebaut war. Alle Crystal-Kabel sind koaxial, das ist der größte Unterschied. Siltech-Kabel sind immer miteinander verdrillte Bündel. Die Tatsache, dass Crystal-Kabel koaxial sind, macht auch den Klang –seine Geschwindigkeit, Dynamik, seinen Charakter und sein Timbre – anders. Daher war die Reaktion der Distributoren für uns enttäuschend. Dann wurde unser jüngstes Kind geboren, und danach überlegten wir neu. Ich fand das Konzept so schön, dass es eine Schande wäre, es aufzugeben und einfach wegzuwerfen. Und ich beschloss, eine neue Marke zu gründen. Da ich immer strukturiert vorgehe, dachte ich, ich gebe mir ein Jahr Zeit, und wenn nichts dabei herauskommt, machen wir allein mit Siltech weiter. Am Ende dieses Jahres hatten wir 27 Crystal-Cable-Vertriebe.
WP: Was hat sich also geändert, so dass Crystal erfolgreich wurde?
GR: Wir haben uns für den Vertrieb an andere Unternehmen gewandt. Die größte Herausforderung bestand darin, solche mit passenden Marken zu finden. Im ersten Jahr war es schwer: Ich war eine Frau in dieser Branche, das war Anfang 2000, und es ist immer noch selten, aber das Gute war und ist, dass die Marke nach 18 Jahren auf dem Markt immer noch einzigartig ist. Wir hatten einige Probleme mit Produktfälschungen und -kopien, aber nicht allzu viele, weil die Technologie der Crystal Cable sehr schwer zu verbergen ist. Große Kabel lassen sich sehr leicht fälschen: Man steckt andere Materialien und andere Leiter in denselben beeindruckenden, großen, dunklen und schweren Außenmantel, so dass man nicht sehen kann, was drin ist. Aber die Technologie, die wir bei Crystal verwenden, ist sehr schwer zu kopieren.
WP: Wie hat sich die Technik seither verändert? Wenn Ihr eine neue Technologie entwickelt, wird sie dann zuerst für Siltech und danach für Crystal Cable eingesetzt?
GR: Nein, das ist etwas ganz anderes. Als Edwin die erste Idee hatte, handelte es sich um eine Variante der Siltech-Kabel. Und dann haben wir die neue Marke gegründet – das war der nächste Schritt in der Entwicklung. Weißt Du, die Metallurgie wird immer von Ideen und Technologie und dem Zweck, für den wir sie brauchen, bestimmt. Das Ingenieurteam – wir haben jetzt vier Ingenieure, es ist nicht nur Edwin – entscheidet also und sagt den Metallurgen, welchen Leiter sie herstellen sollen und wie sie ihn herstellen sollen. Jetzt haben wir also verschiedene Leiter für beide Marken, und ihr Klang ist völlig unterschiedlich.
Der größte Unterschied ist natürlich das Aussehen. Der zweitwichtigste Unterschied ist, dass Crystal-Kabel sehr einfach zu verlegen sind, sie sind sehr flexibel und dünn. Man kann sie in eine Röhre stecken, in eine Wand, unter einen Teppich, wenn man will – aber sie sind auch wirklich schön für das Auge, das ist der große Unterschied. Aus diesem Grund sind unsere Endkunden, Vertriebe und Händler so unterschiedlich. Aber auch der Unterschied im Klang ist sehr deutlich. Die meisten Rückmeldungen, die wir erhalten, besagen, dass Crystal-Kabel neutral, sehr detailliert, schnell und sehr dynamisch sind, und der Anlage der Kunden helfen zusammenzuwachsen. Deshalb nennen die meisten Menschen sie „vergebend“. Wenn einer Anlage etwas fehlt oder sie Probleme oder Fehler hat, sorgen die Crystal-Kabel für ein gewisses einheitliches Ganzes, das die Anlage zusammenhält, und das ist etwas sehr Wichtiges. Diese Kabel sind auch musikalisch, denn mit der Geschwindigkeit der koaxialen Konstruktion erhalten wir mehr Luft und Raum in der Musik. Das Wichtigste ist, dass sie nicht mit den Siltech-Kabeln konkurrieren. Die haben ihre Vorteile – sie sind meines Erachtens nach sogar die besten unter den traditionell aussehenden Kabeln. Es waren immer verdrillte Leiterpaare, sie sind immer noch verdrillt, aber nicht nur paarweise. Jetzt haben wir einen anderen Aufbau. Es gibt immer mehrere Leiter verschiedenen Querschnitts in einem Bündel, in verschiedenen Zusammenstellungen. So erzeugen sie ein schönes, großes Bild, liefern viele Details und einen sehr transparenten Hochtonbereich. Aufgrund ihrer Technologie lösen sie sehr fein auf. Wenn im System etwas fehlt, kann man diese Mängel mit Siltech-Kabeln leicht feststellen, was ebenfalls positiv ist. Das Fazit ist also, dass einige Leute diese beiden Kabelmarken in einem System verwenden. Und das ist recht lustig, denn mit Siltech-Kabeln findet man Dinge, die man verbessern kann, und mit Crystal-Kabeln verbindet man die Anlage zu einem Ganzen. Siltech und Crystal gehören zu einer Familie, so wie wir eine Familie sind.
WP: Ich nehme also an, dass Sie froh sind, zurück zu sein?
GR: Natürlich ist mein Auftrag noch nicht abgeschlossen und dauert noch an.
WP: Und was ist der Auftrag?
GR: Meine Mission ist es, die Musik im Audiobereich in den Vordergrund zu stellen – nicht die Geräte und die Akustik im Raum, sondern das Wichtigste, wonach wir alle suchen. Das kommt natürlich von meinem Hintergrund. Wir bewegen uns in die richtige Richtung, aber es ist immer ein Prozess. Wissen Sie, bei HiFi-Messen, Vorträgen und Diskussionen geht es immer noch um Technik und Geräte, die sehr wichtig sind. Aber die Musik ist viel wichtiger. Der zweite Teil der Aufgabe besteht darin, den Menschen klar zu machen, dass das Kabel kein Zubehör ist, sondern ein gleichwertiger Teil der Anlage. Viele Menschen verwenden immer noch das abgedroschene Beispiel: „Ein Kabel ist wie die Reifen eines Autos“. Ok, das ist ein sehr männliches Beispiel, aber ich bevorzuge die Metapher eines Orchesters oder einer Jazzband. Wenn wir 80 Leute im Orchester haben und einer macht Fehler, wird das ganze Bild, die ganze Musik zerstört. Wenn eines der kleinsten Kabel in Ihrer Anlage Fehler macht, können die anderen Komponenten nicht mehr den besten Klang liefern.
WP: Also: Vor allem Musik!
GR: In erster Linie Musik – und dann Kabel als gleichberechtigter Bestandteil der Anlage.
WP: Danke für das Treffen.
GR: Ich danke auch und Grüße an die Leser.
Vertrieb
International Audio Holding BV
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Anschrift | Edisonweg 8 6662 NW Elst The Netherlands |
Web | my-iah.com |
Der V5 Elektra ist das neue Einstiegsmodell von IsoTek mit sechs unabhängigen Ausgängen mit je eigenem individuellem Filtersystem. Der Elektra verfügt über zwei Hochstromausgänge für Verstärker, jeweils mit einem zweistufigen Hochstrom-Filter, das sowohl aus einer Drossel als auch aus einem doppelten Pi-Filterdesign besteht.
Jeder der vier verbleibenden Mittelstromausgänge für Quellkomponenten verfügt über vier unabhängige sechsstufige Delta-Filter zur Leistungsverbesserung, die bei einem Kilohertz (Referenz 600 Ohm) eine Reinigungsleistung von fast 20 D bieten, die sich dann bei zehn Kilohertz auf fast 40 Dezibel verbessert, was zehnmal höher als der empfohlene Standard ist. Weitere fünf unabhängige Filterstufen befinden sich jeweils zwischen den einzelnen Ausgängen, kombiniert mit dem Adaptive Gating-System von IsoTek, das doppelt so groß ist wie das des EVO3 Aquarius. Dieses System wurde entwickelt, um Kreuzkontaminationen im Differentialmodus zwischen den einzelnen Ausgängen zu vermeiden.
Herstellerangaben
IsoTek V5 Elektra
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Vertrieb
IDC Klaassen International Distribution & Consulting oHG
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Anschrift | Am Brambusch 22 44536 Lünen |
Telefon | +49 231 9860285 |
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Web | www.idc-klaassen.com |
Finally, the time had come again: My colleague Wojciech Pacuła and I were able to personally present the Statement in High Fidelity to the winners. Right on the morning of the first day of the High End, Hideki Kato for the Soulnote P3 and Michael Børresen for the iron less motor system of his drive units in the Børresen 05 SSE received their awards.
However, the award could not linger too long in the showcase or the listening booth at the High End. Because it was even nicer than the early handover that we could invite the award winners to a small joint celebration in the evening. And there the awards could not be missing on the photos of course. In the meantime, Wojciech Pacuła and I already feared that the quartet would not have made it from the trade fair to the Bavarian inn in the west of Munich in time. We were sitting at the reserved table in an adjoining room, waiting for our guests and had already ordered the first bottle of sparkling wine. Then a text message reached us asking where we were staying: Our guests had met by chance and made themselves comfortable in the beer garden with typical Bavarian drinks. We moved and spent the whole early summer evening then, since the weather held itself differently than predicted, under the chestnuts so typical for beer gardens and their falling blossoms. However, these did not detract from the relaxed mood and the stimulating conversations - fortunately not only about Hifi and High End.
So, after years, it has once again worked out to hand over the award in the way Wojciech Pacuła and I planned at the beginning of 2019 and were able to implement once in November of that year in Warsaw: still during the trade fair and in person during a dinner to which we invite the award winners. But it's not just the way the award is presented - a relaxed evening with (business) friends, rather than an event for self-promotion - that distinguishes the Statements in High Fidelity from the well-known awards, which are often already widely distributed in an inflationary manner. High Fidelity.pl and hifistatement.net each present only one award at the Audio Video Show in Warsaw and the High End in Munich. And that's how it should stay in the future.
As a reminder: Wojciech Pacuła awarded the Soulnote preamplifier P3 mainly for its build quality and its independent sound character. He especially liked Hideki Kato's partly unusual technical solutions. Wojciech Pacuła praises the Soulnote P-3 as a top-class high-resolution preamp with beautiful timbres reminiscent of those of the best tube preamps, at an excellent price. Soulnote, by the way, has recently been distributed in Germany by IAD. Michael Børresen received the award because he developed the iron less motor system for the cone driver unit of his 05 Silver Supreme Edition, which reduced the inductance by a factor of about ten, significantly reduced dynamic distortion and dramatically improved the impulse response of the drive units.
The previous Statements in High Fidelity:
2021 POLISH EDITION
Siltech Classic Legend Kabelserie
Thiele TA01
2021 GERMAN EDITION
Ferrum Hypsos
RCM Audio Big Phono
2020 POLISH EDITION
Ayon CD-35 II HF Edition
Transrotor TRA 9
2020 GERMAN EDITION
2019 POLISH EDITION
Nordost QPOINT
Audioquest NIAGARA 1000, 5000, 7000, TORNADO, THUNDER, NRG-Z3
Endlich war es wieder soweit: Mein Kollege Wojciech Pacuła und ich konnten den Gewinnern die Statement in High Fidelity persönlich überreichen. Gleich am Morgen des ersten Messetages der High End erhielten Hideki Kato für der Soulnote P3 und Michael Børresen für den eisenlosen Magnetantrieb seiner Chassis in der Børresen 05 SSE ihre Auszeichnungen.
Die Plexiglas-Stelen konnten aber nicht allzu lange in der Vitrine respektive der Hörkabine der Stände verweilen. Denn noch schöner als die frühe Übergabe war es, dass wir die Preisträger am Abend zu einer kleinen gemeinsamen Feier einladen konnten. Und da durften die Awards auf den Fotos natürlich nicht fehlen. Zwischenzeitlich befürchteten Wojciech Pacuła und ich schon, dass es das Quartett nicht rechtzeitig von der Messe zum bayrischen Gasthaus im Westen Münchens geschafft hätte. Wir saßen am reservierten Tisch in einem Nebenzimmer, warteten auf unsere Gäste und hatte schon die erste Flasche Sekt geordert. Dann erreichte uns eine SMS mit der Anfrage, wo wir denn blieben: Unsere Gäste hatten sich zufällig getroffen und es sich im Biergarten bei typisch bayrischen Getränken gemütlich gemacht. Wir zogen um und verbrachten den ganzen Frühsommerabend dann, da sich das Wetter anders als vorhergesagt hielt, unter den für Biergärten so typischen Kastanien und ihren herabfallenden Blüten. Diese taten der gelösten Stimmung und den anregenden Gesprächen aller Anwesenden – zum Glück nicht nur über Hifi und High End – aber keinen Abbruch.
Nach Jahren hat es also wieder einmal geklappt, den Preis so zu übergeben, wie Wojciech Pacuła und ich es Anfang 2019 geplant und im November des Jahres in Warschau auch einmal umsetzen konnten: noch während der Messe und persönlich während eines Essens, zu dem wir die Preisträger einladen. Aber nicht nur die Art der Übergabe – ein entspannter Abend mit (Geschäfts)Freunden, statt eines Events zur Selbstdarstellung – unterscheidet die Statements in High Fidelity von den bekannten, oft schon inflationär breit gestreuten Auszeichnungen. High Fidelity.pl und hifistatement.net vergeben jeweils nur einen Award anlässlich der Audio Video Show in Warschau und der High End in München. Und dabei soll es in Zukunft auch bleiben.
Zur Erinnerung: Wojciech Pacuła zeichnete die Soulnote-Vorstufe P3 vor allem wegen ihrer Verarbeitungsqualität und ihres eigenständigen Klangcharakters aus. Besonders gefielen ihm die teils ungewöhnlichen technische Lösung Hideki Katos. Wojciech Pacuła rühmt den Soulnote P-3 als einen hochauflösender Vorverstärker der Spitzenklasse mit schönen Klangfarben, die an die der besten Röhrenvorverstärker erinnern, zu einem exzellenten Preis. Soulnote wird in Deutschland übrigens seit kurzem von IAD vertrieben. Michael Børresen erhielt den Preis, da er für die Konus-Chassis seiner 05 Silver Supreme Edition einen eisenlosen Magnetantrieb – oder „iron less motor system“, wie es in der amerikanischen Patentschrift heißt – entwickelte, wodurch die Induktivität des Treibers um rund den Faktor zehn gesenkt, dynamische Verzerrungen signifikant reduziert und die Impulsantwort der Chassis dramatisch verbessert werden konnten.
Die bisherigen Statements in High Fidelity:
2021 POLISH EDITION
Siltech Classic Legend Kabelserie
Thiele TA01
2021 GERMAN EDITION
Ferrum Hypsos
RCM Audio Big Phono
2020 POLISH EDITION
Ayon CD-35 II HF Edition
Transrotor TRA 9
2020 GERMAN EDITION
2019 POLISH EDITION
Nordost QPOINT
Audioquest NIAGARA 1000, 5000, 7000, TORNADO, THUNDER, NRG-Z3
Nein, Hifistatement wird keine 9.4.2-Anlagen testen. Aber die Präsentation von Nils Wülkers Album Continuum im MSM-Studio hat mich immerhin so neugierig gemacht, dass ich mir AirPods Max zugelegt habe, um mich dem Phänomen „immersive Sound“ anzunähern. Das können Sie nun auch sieben Tage kostenlos mit der Musik der Berliner Philharmoniker tun.
Die Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker eröffnet ihren Nutzer*innen mit der Einführung von Immersive Audio ab sofort eine neue Dimension des Klangerlebnisses. In der Philharmonie Berlin trifft der einzigartige Klang der Berliner Philharmoniker auf eine für das Musikerleben entscheidende Komponente: den Raum. Dem Team der Digital Concert Hall ist es gelungen, auf Basis des etablierten Formats Dolby Atmos einen speziell auf die ausgezeichnete Akustik der Philharmonie Berlin abgestimmten Algorithmus zu entwickeln. Dieser ermöglicht es nun, den Klang in den Archivkonzerten der Digital Concert Hall dreidimensional abzubilden. Um den unterschiedlichen musikalischen Erfordernissen verschiedener Orchesterbesetzungen gerecht zu werden, erfolgt die Abmischung individuell auf Basis der einzelnen Werke. Die intensivierte Wahrnehmung der räumlichen Dimension der Musik soll den Nutzer*innen der Digital Concert Hall ein völliges Eintauchen in die Musik erlauben und dadurch die emotionale Unmittelbarkeit eines räumlichen Konzerterlebnisses zuhause noch erfahrbarer machen.
Die Konzerte der jüngsten vier Saisons stehen ab sofort im On-Demand-Archiv der Digital Concert Hall im Format Immersive Audio zur Verfügung. Nach und nach werden auch weiter zurückliegende Konzerte aufbereitet. Den Nutzer*innen der Digital Concert Hall steht das neue Format ohne Zusatzkosten zur Verfügung. Dolby Atmos wird von zahlreichen Endgeräten, vom einfachen Kopfhörer bis hin zur Heimkino-Ausstattung mit mehreren Lautsprechern, unterstützt, so dass die Konzerte der Berliner Philharmoniker auf vielfältige Weise in Immersive Audio erfahrbar sind.
Olaf Maninger (Solocellist, Medienvorstand der Berliner Philharmoniker und Geschäftsführer der Berlin Phil Media): »Dass die Berliner Philharmoniker in der Digital Concert Hall nun in dreidimensionalem Klang erlebbar werden, erfüllt uns mit Stolz. Durch Immersive Audio wird der Höreindruck buchstäblich raumgreifend. Damit können wir unserem Anspruch an ein authentisches Konzerterlebnis noch besser gerecht werden.«
Christoph Franke (Creative Producer der Digital Concert Hall): »Wir freuen uns, den Nutzer*innen der Digital Concert Hall schon jetzt rund 200 Konzerte in unserem großen Archiv in Immersive Audio anbieten zu können. Es ist für uns eine spannende und intensive Aufgabe, nach und nach nahezu alle weiteren Archiv-Konzerte in Dolby Atmos abzumischen, um sie in dreidimensionalem Klang erlebbar zu machen.«
Die Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker ist die Video-Streaming-Plattform des Orchesters, in der seit 2008 jede Saison rund 40 Konzerte aus der Philharmonie live übertragen und anschließend in einem ständig wachsenden On-Demand-Archiv angeboten werden. Dort sind bereits hunderte Konzertaufzeichnungen mit vielen großen Künstler*innen der klassischen Musik zu finden, die durch umfangreiche Dokumentationen, Interviews und Filme ergänzt werden. Sämtliche Inhalte der Digital Concert Hall können im Internet unter digitalconcerthall.com sowie über eine Vielzahl digitaler Endgeräte wie Fernseher, Tablets oder Smartphones abgerufen werden. Die Digital Concert Hall wird seit 2016 von ihrem Streaming-Partner Internet Initiative Japan (IIJ) unterstützt.
Hier geht’s zur Digital Concert Hall: www.digitalconcerthall.com
Hinweise zur Nutzung von Immersive Audio finden Sie hier: www.digitalconcerthall.com/immersive
Dali kehrt mit dem Standlautsprecher Dali Kore in das Segment der Ultra-High-End-Lautsprecher zurück. Die Dali Kore ist ein Meisterwerk mit atemberaubendem Design und bahnbrechenden Technologien. Die Dali Dali Kore räsentiert den Höhepunkt der Dali-Lautsprechertradition und jahrzehntelanger Forschung.
So kommen in der Dali Kore innovative Technologien und komplett neu konzipierte Chassis zum Einsatz, die eigens für den neuen Referenzlautsprecher entwickelt respektive verfeinert wurden. Das patentierte Balanced-Drive-SMC von Dali kombiniert die zweite Generation der in den Top-Lautsprechermodellen der vergangenen Jahre eingesetzten SMC-Technologie (Soft Magnetic Compound) mit dem Konzept des symmetrischen Antriebs durch zwei Schwingspulen. Da sich bei dieser aufwändigen Konstruktion stets eine Schwingspule durch das Magnetfeld nach innen und die andere nach außen bewegt, heben sich die richtungsabhängigen Nichtlinearitäten gegeneinander auf. Das Ergebnis sind deutlich reduzierte Verzerrungen, insbesondere der subjektiv als ermüdend empfundenen und unmusikalischen Obertöne ungerader Ordnung. Balanced-Drive-SMC kommt bei den beiden 290 Millimeter großen, jeweils in einem separaten 72-Liter-Bassreflexgehäuse arbeitenden Tieftönern zum Einsatz, und sorgt für eine ungemein impulsive und dynamische Basswiedergabe.
Der neue EVO-K-Hybrid-Hochtöner ist eine Weiterentwicklung des Hybrid-Hochtonmoduls aus der Dali-Epicon-Serie. Er kombiniert eine neue, im eigenen Haus gefertigte 35-Millimeter-Hochtonkalotte und ein überarbeitetes Bändchen. Durch seinen nach unten erweiterten Übertragungsbereich gewährleistet das Modul einen nahtlosen Übergang zum Mitteltöner. Dieser von Grund auf neu konzipierte 18 Zentimeter (7‘‘) große Treiber gewährleistet eine außergewöhnlich natürliche Wärme und musikalische Kohärenz im wichtigen Mitteltonbereich. Zudem zeichnet er sich durch eine Reihe von technologischen Innovationen aus, darunter eine neu gestaltete Version von DALIs charakteristischer Holzfasermembran, Balanced-Drive-SMC mit einer kürzeren Schwingspule, ein leistungsstarker und kompakter Neodym-Magnet und eine besonders schmale und massearme Sicke.
In der Frequenzweiche der Dali Kore kommen neben hochwertigen Luftspulen neu entwickelte Spulen mit einem Kern aus SMC-Gen-2 zum Einsatz. Im Vergleich zu Standard-Luftspulen ermöglicht diese Technologie insbesondere bei hohen Induktivitäten einen geringeren Gleichstromwiderstand, einen kürzeren Signalweg und eine höhere Übersprechdämpfung zwischen den Spulen. Die Produktion der Dali Kore erfolgt vollständig in Dänemark. Von der Fertigung der Lautsprecherchassis und Frequenzweichen bis hin zur Gehäusekonstruktion und Lackierung entsteht die Dali Kore ausschließlich in den Produktionsstätten von Dali oder lokalen, spezialisierten Herstellern in Mitteldänemark.
Das sowohl optisch wie technisch einzigartige Gehäuse der Dali Kore besteht aus einem geschwungenen Holzlaminat mit glänzendem Amara-Ebenholzfurnier. Für die Hoch- und Mitteltöner kommt eine aus Aluminiumdruckguss gefertigte Schallwand zum Einsatz und ein 34 Kilogramm schwerer Sockel aus zementbasiertem Harzverbundstoff bildet die solide Grundlage für das beträchtliche Gesamtgewicht des Lautsprechers von über 150 Killogramm. Die Dali Kore reproduziert Musik so originalgetreu wie möglich. Es gibt praktisch keine Verzerrungen oder Verfärbungen, nichts wird hinzugefügt, nichts wird weggenommen. Es handelt sich gleichsam um die ultimative Umsetzung von Dalis Prinzip einer möglichst verlustarmen Wiedergabe. Vom leisesten Atemzug bis zum orchestralen Tutti gibt die Dali Kore jede musikalische Nuance detailliert und mit scheinbar unendlicher Dynamik wieder – und das bei jeder Lautstärke.
Herstellerangaben
Dali Kore
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Vertrieb
Dali GmbH
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Anschrift | Berliner Ring 89 64625 Bensheim |
Telefon | +49 6251 9448077 |
kontakt@dali.dk office@maschlanka.de |
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Web | www.dali-speakers.com |
Zuerst war ein Test von Helmut Thieles Laufwerk TT01 geplant. Das gibt es bisher aber nur mit seinem linear abtastender Drehtonarm TA01. Und mit diesem hatte Ortofons Verismo perfekt harmoniert. Womit wir schon bei drei Produkten aus dem großen Portfolio von ATR wären. Da könnte man das Trio doch gleich noch um den Blue Amp Model 42 ergänzen.
Das war übrigens kein Einfall eines Marketing-Spezialisten von ATR – Audiotrade. Helmut Thiele und Rolf Becker hatten sich bei einer Veranstaltung ihres Vertriebs kennen und die Produkte des jeweils anderen schätzen gelernt. Das Resultat: Rolf Becker verwendet auf seinem stst Motus II DQ einen TA01 und Helmut Thiele lässt die feinen Signale seines Ortofon-Abtasters von einem Model 42 entzerren und verstärken. Was den beiden Entwicklern recht ist, kann auch beim Test kein Fehler sein, dachte ich, zumal mich die vollsymmetrische Phonostufe mit dem schönen Namen – Douglas-Adam-Fans wissen, was ich meine – schon beim Test vor mehr als sechs Jahren begeistert hat. Seit dem bin ich mir sicher, dass ich über sie die Qualitäten von Laufwerken, Armen und Tonabnehmern mindestens genau so gut beurteilen kann wie mit meiner privaten Referenz, Einsteins symmetrischer The Turntable's Choice. Nicht nur deswegen werde ich im Folgenden auch auf einen erneuten Vergleich zwischen den Einsteins und dem Blue Amp verzichten. Den habe ich ja schon vor Jahren gemacht und auch recht ausführlich beschrieben.
Nicht anders verhält es sich mit dem Ortofon Versimo und dem Thiele Tonarm: In den jeweiligen Tests habe ich ihr Verhalten mit den unterschiedlichsten Spielpartnern ausprobiert und dokumentiert. Dabei hatte sich ja unter anderem gezeigt, dass die beiden ganz vorzüglich zusammen passen, was zumindest ein Grund für die Wahl des Verismos war. Der andere, rein subjektive ist, dass das System gemessen an meiner Begeisterung dafür viel zu kurz in meinen Hörraum bleiben konnte. Jetzt kann ich die Kreation Leif Johannsens wieder einmal für ein paar Wochen genießen – feinstens von Helmut Thiele in seinem Arm justiert. Der einzige Vergleich mit einer meiner Komponenten wird der zwischen dem Brinkmann LaGrange und dem Thiele TT01 sein, der sich – wie Sie später noch erfahren werden – ein wenig aufwändiger gestaltete als anfangs gedacht.
Doch kommen wir endlich zum einzigen Gerät, über das an dieser Stelle bisher nichts zu lesen war: Helmut Thieles Laufwerk TT01. Während er mit seinem Tonarm neue Wege beschreitet, kann das Laufwerk eher als Kulminationspunkt seiner zahlreichen bisherigen Plattenspieler-Entwicklungen gelten: Hier greift er auf bewährte Lösungen zurück, die er in hoher Perfektion und mit großem Aufwand realisiert. Mit einem Gesamtgewicht von 17 Kilogramm, von dem ein Großteil auf das Chassis entfällt, kann man beim TT01 nicht wirklich von einem Masselaufwerk sprechen. Das Chassis besteht aus drei mit speziellen Klebeschichten verbundenen Ebenen aus unterschiedlich Holzwerkstoffen, die nach dem Prinzip des „Constraint Layer Dampings“ dafür sorgen, dass Resonanzen minimiert werden. Das gilt besonders für die unvermeidlichen Störungen, die vom auf der unteren Ebene montierten Antriebsmotor ausgehen. Der wird aus einer Vielzahl von Exemplaren auf Laufruhe selektiert und teilt sich seine Ebene mit den drei höhenverstellbaren Standfüßen, der Motorsteuerung und den XLR-Buchsen, die mit dem Tonarm verbunden sind.
Die mittlere Ebene ist allein der Tonarmbasis vorbehalten, während die obere die Bedienungselemente für die Laufwerksfunktionen und das Tellerlager beherbergt. Das ist als Gleitlager mit einer zehn Millimeter starken, gehärteten Stahlachse ausgeführt, die in einer Bronzebuchse geführt wird. Die Achse tritt über eine Keramikkugel mit einem Durchmesser von sieben Millimeter mit dem Lagerspiegel in Kontakt. Der besteht aus Delrin und hat eine Bohrung in der Mitte, so dass die Kugel auf einem definierten Kreisring läuft. Zusammen mit der Schmierung mit einem Spezialfett ergibt sich so ein kontrolliertes Bremsmoment. Der Motor muss also gegen eine kleine, gleichmäßige Last arbeiten, was seinen mechanischen Lauf beruhigen soll. Über einen Flachriemen treibt er den Subteller aus Aluminium. Auf diesem liegt eine Acrylscheibe auf, die mit dem metallenen Außenring verbunden ist. Dieser Materialmix soll den Teller als ganzes bedämpfen und beruhigen. Eine von Helmut Thiele selbst entwickelte Plattenmatte aus mehrschichtigem Verbundmaterial, die als RM01 zum Preis von 180 Euro auch einzeln erhältlich ist, stellt den Kontakt zwischen Vinyl und Teller her. Die Verwendung eines Plattenpucks empfiehlt der Designer auf Nachfrage erst einmal nicht. Das Laufwerk samt externem Netzteil ist genauso hochwertig verarbeitet wie der Tonarm und lässt weder optisch noch technisch irgendwelche Wünsche offen.
Wie so oft beginne ich meine Annäherung an Analoges mit Art Farmer und Jim Halls Big Blues. Nun gut, ich habe das Album bisher weder mit den Dragon NF-Kabeln zwischen Vor- und Endstufe noch über die Børresen Acoustics 05 Silver Supreme Edition gehört, und beide dürften ihren Anteil zu diesem großartigen Erlebnis beitragen: Mike Moores Bass knarzt sonor, das Fell der Bass Drum scheint man fast sehen zu können und darüber tanzen die Impulse von Flügelhorn, elektrischer Gitarre und Vibraphone: eine Schwelgerei in Klangfarben und Transienten. Vom bisher mit anderen Ausbaustufen meiner Kette Gehörten unterscheidet sich die aktuelle Wiedergabe vor allem dadurch, dass die Instrumente nun in einem größeren, luftigen Raum erklingen – und das spricht auch für die immensen Fähigkeiten von Thiele, Ortofon und Blue Amp: Was die Quelle nicht bringt, kann auch die beste übrige Kette nicht hervorzaubern. Und in Sachen Raumdarstellung sind das bekanntermaßen in erster Linie Feininformationen. Das Quartett verleiht hart angerissenen Gitarrensaiten, Schlägen auf Becken und Felle und dem mit Vehemenz angeblasenen Flügelhorn so viele Energie, dass der Unterschied zu echten, live gespielten Instrumenten ungemein klein ausfällt: Thiele und Co. haben mich schon mit der ersten Scheibe für sich eingenommen!
Im Plattenregal direkt neben Big Blues steht das in den letzten Jahren völlig in Vergessenheit geratene Album Singing Drums der vier Schlagzeuger und Perkussionisten Pierre Favre, Paul Motion, Fredy Studer und Nana Vasconcelos. Auch hier faszinieren die analogen Vier mit einer verblüffenden Feinauflösung: Selbst in den Passagen, in denen die Musiker beherzt zur Sache gehen, bleibt das Klangbild gut strukturiert und durchsichtig. Die verschiedenen tiefen Trommel kommen mal weich und voluminös, mal straff und bestens definiert, aber immer mit enormen Druck rüber. Die Schnelligkeit des analogen Quartetts verhilft vorrangig Becken, kleinen Trömmelchen und Nana Vasconcelos' Berimbau zu jeder Menge Realismus. Die Scheibe machte einfach Spaß, und deshalb habe ich die LP ganz genossen und mir keinen einzelnen Track herausgepickt – und das kann ich Ihnen auch nur empfehlen, wenn Sie gutes Analogequipment zur Verfügung haben.
Vielleicht weil ich sonst eher Masselaufwerke schätze, überraschten mich die Tieftonfähigkeiten des Thiele TT01 sehr positiv. Wenn es um diesen Frequenzbereich geht, komme ich an Jonas Hellborgs Elegant Punk einfach nicht herum. Beim ersten Hören von „Drone“ und „Little Wing“ fällt auf, wie viel mehr Luft die Bassgitarre nun zu umgeben scheint. Bei den tiefen, flächigen Sounds glaube ich aber, schon mal das ein oder andere Detail wie Saitenschnarren oder Griffbrettgeräusche mehr gehört zu haben. Bisher habe ich Helmut Thieles Laufwerk aber auch so genutzt, wie er es nach der Justage betrieben hat: Die Scheiben hatten nur über die von ihm entwickelte Auflage mit dem Teller Kontakt. Das ist bei LPs mit größeren Auslenkungen vielleicht nicht der Weisheit letzter Schluss und deswegen habe ich mal einen Plattenbeschwerer ausprobiert. Da auf meinem LaGrange eine Klemme mit Gewinde und Gegenstück in der Tellerachse für den Andruck der Scheiben an die Glasplatte sorgt, verwende ich normalerweise keines der üblichen Auflagewichte, habe aber dennoch eine bisher nicht in Serie gefertigte Variante in meinem Fundus: Jede Menge Schwermetall-Staub in dessen Innerem ist für das Gewicht von 620 Gramm und eine gute Dämpfung verantwortlich. Sobald dieser Puck die Hellborg-Scheibe auf den Teller drückt, kann ich beides haben: viel Luft um das Instrument und die wohlbekannten Details. Ich werde im Folgenden nicht mehr auf das Gewicht verzichten.
Als nächstes kommt das japanische Stereo-Laboratory-London-Classics-Reissue der Decca SLX 6529 auf den Teller des Thiele TT01: Gustav Holsts Die Planeten mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra unter Zubin Metha. „Mars“ beginnt mit dräuenden Bläsern über den den Rhythmus vorgebenden Streichern. Dabei lassen Aufnahme und die analogen Vier keinen Zweifel über die Standorte der Instrumente auf der Bühne aufkommen: Die Bläser erschallen aus der Tiefe des Raumes. Nur die Pauken beim bestens durchhörbaren Fortissimo und später die Snare sind noch weiter hinten positioniert. Die Abbildung in der Breite gelingt ebenfalls ganz exzellent: Teile des Orchesters sind auch noch neben den Lautsprechern zu hören, das Panorama endet erst an den Wänden des Hörraums. Dazu kommen satte Klangfarben und eine unbegrenzt wirkende Dynamik. Thiele, Ortofon und Blue Amp erreichen dasselbe extrem hohe Niveau wie die Aufnahme und die Interpretation.
In digitalem Format nutze ich gern Schostakowitschs „Polka“ mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Jean Martinon für Tests, hatte aber aktuell vergessen, dass ich diesen Titel auch als Classic Records-Reissue der LSC-2322 im Plattenregal stehen habe. Nachdem ich es jetzt dort entdeckte, werde ich es natürlich auch auflegen. Nein, keine Angst, es geht hier nicht um den Gegensatz analog/digital. Das analoge Quartett entlockt der Scheibe eine Fülle an Details, modelliert die Schallereignisse ungemein plastisch und positioniert sie unverrückbar auf der extrem breiten und tiefen Bühne. Wegen der Größe der Abbildung scheinen sie aber präsenter und greifbarer als ich es vom File in Erinnerung habe. Obwohl die Aufnahme im Hochtonbereich alles andere als zurückhaltend ist, klingt sie über Ortofon und Co. nie zu hell oder gar scharf. Es will mir bisher einfach nicht gelingen, dem ATR-Quartett eine Schwäche nachzuweisen.
Apropos ATR: Was läge näher, als mal wieder in eine Scheibe des Vertriebs reinzuhören? Esther ist so gar nicht meinen Fall und Cantate Domino im Frühsommer geht wirklich nicht. In den späten 70-ern konnte ich mal einer Testpressung von Arne Domnerus und Gustav Lennart Sjökvists Antiphone Blues habhaft werden: damals eine Kultscheibe, die ich erst oft, dann aber gar nicht mehr gespielt habe. Der Blue Amp und seine drei Partner machen schon bei den ersten Takten klar, warum die LP als audiophiles Kleinod gilt: Das Saxophon klingt in der Akustik der Kirche einfach spektakulär. Die Orgel übernimmt eher eine begleitende Funktion und legt für Arne Domnerus das Fundament, von dem er zu solistischen Höhenflügen abhebt. Dabei tummelt er sich immer in melodischen Gefilden. Verismo, TA01, TT01, 42 und die übrige Anlage verwöhnen hier mit einer von dieser Scheibe nie so groß und glaubwürdig gehörter Raumillusion und jeder Menge Dynamik: Wie gesagt, klanglich ein Hochgenuss, aber nach zwei ganzen Plattenseiten zumindest für einen alten Jazzer erst einmal genug des Wohlklangs und der Harmonie.
Ein wenig wilder – und in meinen Ohren spannender – geht es da bei Jack DeJohnette's Special Editions TinCanAlley zu: Tenor- und Baritonsaxophon, Drums und Kontrabass lassen das Titelstück brodeln. Der Titelt entwickelt einen unwiderstehlichen Drive, die Unisono-Passagen strotzen nur so von Energie und die Soli vor Einfällen. Das ist gewiss keine leichte Kost. Doch Dank Thiele, Ortofon und Blue Amp lassen sich die Linien der einzelnen Instrumente leichter verfolgen. Sie machen die Struktur dieses überschäumenden Gebräus sichtbar und damit das gesamte Stück leichter zugänglich. Diese – zumindest über diese Kette – hervorragende Scheibe sollte ich unbedingt wieder öfter hören!
Auch wenn ich noch wenig Hoffnung habe, einen Kritikpunkt zu finden, mache ich noch einen Versuch mit einer alles andere als audiophilen Maxi-LP. 1988 bewarb Levis seine 501-Jeans mit Muddy Waters „Manish Boy“. Bald darauf tauchte eine von Johnny Winter produzierte und aus zwei Alben kompilierte Scheibe in den Plattenläden auf: Beim Intro gefallen der – imaginäre? – Raum und die Einwürfe von Muddys Kollegen. Der Song geht direkt ins Bewegungszentrum, macht gute Laune kippt trotz beträchtlichem Pegel nie ins Nervige. Ein leicht rauer Sound hingegen ist beim Blues ja eher gewünscht. Ich gebe die Fehlersuche auf: Auch nicht gerade auf Wohlklang gezüchtete Scheiben lassen sich mit ATRs analogem Quartett gut genießen.
Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass der erste Test des Thiele TA01 in Hifistatement über die Bühne ging. Aber nach Fertigstellung des frühen Exemplars hat Helmut Thiele die Kabelführung noch einmal geändert: Statt einer durchgängigen Verkabelung von den Tonabnehmer-Pin bis zum fünfpoligen DIN/SME-Stecker unten am Arm, gibt es jetzt einen Stecker, der den Arm mit seiner Basis verbindet. Das hat den Vorteil, dass man nun einen komplett eingestellten Arm nach dem Lösen von nur einer Schraube von seiner Basis ziehen und durch einen anderen ersetzten kann: eine gewiss verlockende Möglichkeit für engagierte – und gut betuchte – Analogfans. Den Thiele TA01 mit dem eingebauten Verismo mal eben auf mein Laufwerk zu transplantieren, ist aber leider nicht möglich. Wenn ich also den Einfluss des Thiele-Laufwerks auf die oben geschilderten großartigen Klangerlebnisse einschätzen möchte, bleibt mir nichts anders übrig, als das Verismo aus dem TA01 auf dem TT01 aus- und in den auf meinem LaGrange einzubauen. Aber das kann bei einer sorgfältigen Justage eine Zeit dauern, was der Aussagekraft des Vergleichs nicht unbedingt zuträglich ist.
Also gönne ich mir das Vergnügen, zweimal die zweite Seite von Dick Schorys Bang Baaroom and Harp sowie dreimal „God Bless The Child“ des Keith Jarrett Trios zuhören, bevor ich mit dem Tonabnehmerwechsel beginne. Der ist dann in weniger als einer halben Stunde erledigt. Und das ist eigentlich viel zu lange, wenn die Unterschiede zwischen den Laufwerken so gering sind wie die zwischen LaGrange und TT01: Ich habe bei Keith Jarretts Trio den Eindruck, dass das Thiele-Laufwerk die Instrumente mit ein bisschen mehr Luft umgibt. So ist der Hall auf der Snare einen Hauch deutlicher zu vernehmen als beim Masselaufwerk, das den Groove des Songs aber einen Tick stärker in den Fokus rückt: Nur gut, dass ich mich nicht zwischen beiden entscheiden muss.
Bei Dick Schorys Percussion-Ensemble gibt es beim TT01 wieder ein wenig mehr Luft um das Schlagwerk, ja ich möchte fast von mehr Atmosphäre reden. In Sachen Bühnentiefe tun sich die beiden Laufwerke nichts. Rhythmisch erscheint mir das LaGrange minimal spannender. Aber ich traue mich wirklich nicht, diese Eindrücke als wirkliche Unterschiede zu benennen. Sie sind so marginal, dass die kleinste Änderung bei der Justage die Erbnisse ändern könnte. Die einzige Erkenntnis aus der Umbauaktion: Auch der Thiele TT01 agiert auf höchstem klanglichen Niveau! Zusammen mit dem TA01, dem Verismo und dem Modell 42 ist er eine Traum-Kombination für alle Vinyl-begeisterten Musik-Fans, die auf allerhöchstem Level ihre LP-Sammlung genießen möchten und sich nicht erst lange Gedanken darum machen möchten, welche Nadelnachgiebigkeit bei welcher effektiven Tonarmmasse ideal wäre. Andererseits kommen technikverliebte Hifi-Fans bei diesem extrem transparenten Laufwerk ohne Eigenklang, dem mechanischen Meisterwerk TA01, dem hochmusikalischen Verismo und dem vollsymmetrischen und daher nahezu völlig Nebengeräusch-freien, durchsichtigen und klangfarbenstarken 42 ebenfalls voll auf ihre Kosten. Wie gesagt: eine Traum-Kombination!
Gehört mit
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Laufwerk | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Einstein The Tonearm 12“, Thiele TA01 |
Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Lyra Etna |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorstufe | Audio Exklusive P7 |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Audioquest Dragon XLR, Forcelines, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, PowerBox D-TC SUPREME |
Herstellerangaben
Thiele TT01
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Chassis | Dreilagige Konstruktion nach dem Constrained-Layer Prinzip aus verschiedenen Hölzern. Verteilung der Komponenten Motor, Tonarm und Plattenteller auf jeweils eine eigene Ebene |
Drehzahlen | 33 1/3 U/min und 45 U/min, per Tastatur wählbar |
Drehzahlfeinregulierung | ±5% |
Gleichlauf (bewertet) | < ±0,07% |
Antrieb | auf höchstmögliche mechanische Laufruhe selektiertre Synchronmotor und Flachriemen auf Subteller |
Stromversorgung | Externes Netzteil für 115V-230V |
Stromaufnahme | 12W in Betrieb, 6W im ausgeschalteten Zustand |
Tellerlager | gehärtete Stahlachse in Bronzebuchse |
Axiale Lagerung | Keramikkugel auf ringförmigem Delrinlager |
Schmierung | Spezialfett |
Abmessungen (B/H/T) | 510/200/400mm |
Gewicht | 17kg |
Lieferumfang | Flightcase, Chassis, Tonarm, Plattenteller, Plattentellerauflage, Riemen, Netzteil, Netzkabel, Anschlusskabel, Zubehör. Bedienungsanleitung Thiele TT01, Bedienungsanleitung Thiele TA01 |
Preis | 19.500 Euro inkl. Tonarm TA01 |
Herstellerangaben
Thiele TA01
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Montageabstand zum Tellerlager | 240 mm |
Benötigte Fläche für Tonarmbasis | ca. 112 mm x 80 mm |
Min. Höhe zwischen Armboard und Plattenteller | 30 mm |
VTA Verstellung an der Tonarmbasis | 10 mm |
Azimuth | Verstellung am Headshell |
Maximaler Spurfehlwinkel | 0,036° |
Effektive Masse | ca. 14 g |
Empfohlene Nadelnachgiebigkeit | ~20 m/mN |
Justierbare Tonabnehmer | 4 g – 12 g, mit Zusatzgewicht bis 20 g |
Verkabelung | Zafino Solid Pure Silver 34 AWG |
Gewicht | 800 g |
Lieferumfang | Tonarm, Massive Aluminium Montagehilfe, Nylon Bohrschablone, Tonabnehmer Einstellhilfe, Inbus Schraubendreher, Lagerkugel, Schraubenset, optional: Zusatzgewicht, Terminal TM01 mit XLR Anschluss, alternativ TM02 mit RCA/5-pol-DIN-Anschluss |
Preis | 9.500 Euro |
Herstellerangaben (vom Autor ergänzt)
Blue Amp Model 42 MKIII
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Eingang | 1 x symmetrisch (XLR) |
Ausgang | 1 x symmetrisch (XLR) |
Ausgangsimpedanz | 20, Kabelkapazität kompensiert |
Verstärkung | 58, 64 oder 70dB |
Eingangsimpedanz | 100, 500 oder 845 |
Besonderheiten | Mono-Schalter, Phasenumkehr-Schalter, Netzphasen-Anzeige |
Abmessungen (B/H/T) | 155/120/320mm |
Gewicht | 5kg |
Preis | 16.900 Euro |
Herstellerangaben
Ortofon Verismo
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Ausgangsspannung | 0,2mV bei 1kHz und 5cm/sec |
Kanalbalance | 0,5dB bei 1kHz |
Kanaltrennung | 25dB bei 1kHz |
Kanaltrennung | 20 dB bei 15kHz |
Frequenzgang | 20Hz - 20kHz +2dB/-1dB |
Abtastfähigkeit bei 315Hz | 80µm bei der empfohlenen Auflagekraft |
Dynamische Nadelnachgiebigkeit | lateral 13 µm/mN |
Nadeltyp | speziell polierter Ortofon Replicant 100 auf einem Diamant-Nadelträger |
Nadelradius | r/R 5/100 µm |
Empfohlene Auflagekraft | 2,6 g (26 mN) |
Abstastwinkel | 23° |
Innengleichstrom-Widerstand | 7Ω |
Empfohlene Lastimpedanz | 10Ω |
Spulenmaterial | Aucurum, goldbeschichtetes 6N sauerstofffreies Kupfer |
Gehäusematerial | SLM Titanium |
Gehäusefarbe | Silver |
Gewicht | 9,5g |
Preis | 6.500 Euro |
Vertrieb
ATR - Audio Trade
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Anschrift | Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH Schenkendorfstraße 29 D-45472 Mülheim an der Ruhr |
Telefon | +49 208 882660 |
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