Eine 300B Single Ended Triode muss ins Haus! Whatever it takes (Mario Draghi). Wobei sich die Kosten im Fall des Auris Adagio weniger in Draghischen Sphären bewegen, sondern noch im halbwegs erträglichen Rahmen liegen. Zumindest unter HiFi-Gesichtspunkten betrachtet.
Warum also so einen Oldtimer wie die 1933 von Western Electric eingeführte 300B? Das hat nun nichts mit „früher war alles besser“ der militanten Vintage-Verehrer zu tun, sondern scheint irgendwie mit dem Klang zusammenzuhängen. Die 300B zeigt den Unterschied zwischen HiFi und Musik. Sagt man. Über die 300B wurde eigentlich schon alles gesagt, zwar noch nicht von allen, aber ich werde mich hier trotzdem kurz fassen: Technisch unterscheidet sie sich in einem wesentlichen Punkt von den Röhren neuerer Bauart, nämlich durch die Heizung der Kathode. Diese wird direkt geheizt, das heißt, Kathode und Heizung bestehen aus einem Stück. Bei der 300B handelt es sich dabei um einen Bariumdraht, der zickzackförmig gespannt ist und somit eine ganz beachtliche Länge aufweist. Auch meiner Erfahrung nach können alle derartigen Röhren, ob nun 45, 2A3, 10Y oder was es noch alles gibt, einen Verstärker zu einer Musikwiedergabe bringen, die mehr an Musik und weniger an HiFi-Equipment erinnert. Einen Verstärker mit einer 2A3 Endröhre hat Auris übrigens ebenfalls im Programm, hier muss der Lautsprecher allerdings mit nur 4 Watt Ausgangsleistung klar kommen. Laut Herstellerangaben.
In einem Punkt unterscheidet sich Adagio 300B noch von vielen anderen Verstärkern modernerer Bauart, er arbeitet im Single-Ended-Modus, wie das jetzt auf Neudeutsch heißt. Dies bedeutet ja, dass das Signal nicht wie bei einem Push-Pull-Verstärker in positive und negative Halbwellen zerlegt wird, sondern weitgehend intakt gelassen wird. Nun macht der Einbau einer 300B alleine noch lange keinen gut klingenden Verstärker, hier ist natürlich die Arbeitsumgebung von entscheidender Bedeutung. Angefangen damit hatte Western Electric in den 30er Jahren mit dem Bau des WE 91A Kinoverstärkers, der dann in den 80er Jahren plötzlich für HiFi entdeckt wurde. Bei diesem Verstärker wurde die 300B von einer Pentode aus gleichem Hause angesteuert, die allerdings erst seit kürzerer Zeit wieder als Nachbau verfügbar ist. Bei dem Adagio fungiert eine 6SN7 Doppeltriode als Treiber, die in den 90er Jahren sehr populär war und seither sehr häufig verbaut wurde. Und eben auch als Treiber für die 300B eingesetzt wurde. Allerdings reicht eine Triodenhälfte der Röhre mit einem Verstärkungsfaktor von etwa 20 nicht aus, die 300B vernünftig anzusteuern. Deshalb wird bei den meisten Designs die zweite Hälfte mit verwendet. Die Basis hierfür ist üblicherweise die 6SN7 Kaskade in Loftin/White-Schaltung aus den 30er Jahren, die von sehr vielen Herstellern in abgewandelter Form übernommen wurde, seinerzeit allerdings für andere Röhren ausgelegt war.
Als Leistungsröhre wird bei Auris eine 300B Gold des russischen Herstellers Electro Harmonix eingesetzt, hier handelt es sich um die verbesserte Version mit vergoldetem Gitter. Wenns hilft! Jedenfalls eine vernünftige Entscheidung in Anbetracht der Tatsache, dass original Western Electric Modelle schon mal für geschmeidige 3800 Euro über den Jordan, äh Ladentisch gehen. Pro Stück versteht sich. Ich konnte seinerzeit an einem anderen Verstärker die Electro Harmonix Gold 300B gegen eine original WE 300B hören und da hatte sie sich ausgezeichnet geschlagen.
Ansonsten sehen wir noch eine 5U4GB Gleichrichterröhre für die Anodenspannung der 300B. Diese ist nun nicht nur Deko, sondern hat – gegenüber Halbleitergleichrichtern – auch Anteil an dem weicheren Röhrenklang. Bei den Gitarristen in der Pop- und Jazzszene sind Röhrenverstärker schon fast die Regel und speziell solche mit Röhrengleichrichtung sehr gefragt. Diese sorgen für einen sahnigeren Sound im Hochtonbereich, was beispielsweise bei einer Stratocaster E-Gitarre über den Bridgepickup gespielt zu einer weniger aggressiven Wiedergabe führen wird.
Was haben wir uns also mit dem 20 Kilo Paket Auris Adagio 300B ins Haus geholt? Einen sehr solide gebauten Vollverstärker in Lack und Leder, Quatsch, was red’ ich denn, in Holz und Leder! Auf jeden Fall unterscheidet sich das Design wohltuend vom sonstigen schwarzen Einheitslook. Die Front ist minimalistisch aufgebaut, Netzschalter, Lautstärkeregler und Eingangswahlschalter. Mehr braucht's auch nicht zum Musikhören. Eine Fernsteuerung wird ebenfalls mitgeliefert, deren Ausführung den soliden Eindruck noch einmal bestätigt. Hiermit kann die Lautstärke eingestellt und der Verstärker stumm geschaltet werden. Gebraucht habe ich das Ding allerdings nicht, lediglich zu Testzwecken einmal ausprobiert. Auffallend sind zwei runde Abdeckkappen für die Ausgangstrafos, wie man sie normalerweise bei Ringkerntrafos findet. Diese wären für den Single Ended Betrieb zwar ebenfalls denkbar, aber eher ungewöhnlich. Hier geht es auch mehr um das Design, unter den Kappen befinden sich Doppel C-Core Trafos, die speziell für Auris gefertigt werden.
Ängstliche Gemüter können optional ein waschbrettartiges Schutzgitter vor den Röhren aufstellen, um den versehentlichen Zugriff von kleinen Kindern oder an geselligen Abenden zu erschweren. Damit wären auch die Jungs von der CE Behörde zufriedengestellt. Zwei Messinstrumente zeigen den Kathodenstrom an, manuell einstellen lässt sich an dem Gerät aber nichts. Ungewöhnlich für einen Röhrenverstärker ist die Aufstellung auf vier Spikes, üblicherweise findet man hier eher irgendwelche Gummifüße. Meine Befürchtung, dass mit den Spikes der Klang metallisch eingefärbt wird, hat sich allerdings nicht bewahrheitet.
Der Verstärker ist mucksmäuschenstill, man erkennt eigentlich nur, ob er angeschaltet ist, an einer roten LED an der Unterseite des Gerätes. Dass der Verstärker nicht brummt, ist nun beileibe keine Selbstverständlichkeit, wie man beispielsweise bei Uchida und Konsorten hören kann. Was natürlich nichts über deren Klangqualität aussagt. Bei diesen Geräten wird die Heizung mit Wechselstrom beheizt und bei 5 Volt Heizspannung kann man dies durchaus hören. Da hilft auch kein Symmetrier-Potentiometer, etwas Restbrumm bleibt immer. Die Hardcore Freaks überhören dies großzügig mit dem Hinweis auf den besseren Klang. Allerdings werden mit diesem Hintergrundgeräusch natürlich auch Feininformationen verschluckt. Auris ist hier den konsequenten Weg gegangen und versorgt die Heizungen mit Gleichstrom. Was allerdings aufwändiger und teurer ist.
So, dann wollen wir doch einmal hören, was der Adagio tonal zu bieten hat. Um mich an das Ganze heranzutasten, habe ich zunächst einmal Ensembles mit kleinerer Besetzung und akustischen Instrumenten gewählt. Das funktioniert absolut fantastisch! Der eigenwillige Klang einer Theorbe beispielsweise wird mit allen Feinheiten und Schattierungen wiedergegeben und unterscheidet sich deutlich vom Klang einer Gitarre. Stimmen sind normalerweise ein Heimspiel für die 300B. Die feine, fast schon zerbrechlich wirkende Sopran-Stimme von Montserrat Figueras ist nicht so ganz einfach wiederzugeben, insbesondere, wenn auch der Hochtöner so richtig Gas gibt. Mit der 300B erscheint die Stimme ausdrucksstark ohne Schärfen und Härten mit allen Nuancen; die Sängerin wird körperhaft abgebildet. Und das funktioniert nicht nur bei lyrischen Sopranstimmen, sondern auch bei kräftigen, mehr rockigen Stimmen wie beispielsweise der von Diane Schuur.
Trotzdem sollten wir uns über eines im Klaren sein, für das Dampfhammermörderbrettfromouterspace ist die 300B mit ihren vom Hersteller spezifizierten 8 Watt nicht geeignet. Für den Heavy Metal Fan als solchen, der überhaupt erst ab 120 dB Schalldruck etwas hört, ist der Verstärker also nix. Das soll aber nicht heißen, dass man damit nur die Sonate für Maultrommel und Triangel hören könnte.
Deshalb habe ich einmal etwas Großorchestrales herausgesucht: den Titel „Sing, sang, sung“ mit Gordon Goodwins Big Phat Band. Der Song erinnert natürlich an die alte Benny Goodman Nummer aus der Carnegie Hall, und genau darum geht es hier auch. Obwohl hier Gene Krupa an der Schießbude fehlt, legt die ganze Band sofort los wie der Teufel. Die Tom Toms am Anfang des Stücks kommen mit Druck und Kraft, auch bei den massiven Bläsersätzen bleibt die 300B völlig unbeeindruckt. Das würde sich natürlich schlagartig ändern, wenn der vorgesetzte Lautsprecher eher zu den Leisesprechern gehört.
Also ein Lautsprecher mit 95 Dezibel Kennschalldruck wäre hier kein Luxus. Oder anders ausgedrückt, ist Voraussetzung dafür, dass der Verstärker seine optimale Performance liefern kann. Mit 95 Dezibel könnte man rein rechnerisch einen Schalldruck von etwas über 100 Dezibel erzeugen. Allerdings in einem Meter Hörabstand. Wenn wir dann noch die Empfehlung von Paul Klipsch (der mit dem gleichnamigem „...orn“ ) beherzigen, einen Headroom von 20 Dezibel anzustreben, kämen wir damit auf eine Dauerlautstärke von 80 – 85 Dezibel. Und das ist für eine Dauerberieselung schon ganz schön knackig, oder anders ausgedrückt, in industriellen Betrieben wird ab dieser Lautstärke bereits ein Hörschutz vorgeschrieben.
Interessant auch bei der Einspielung von Gordon Goodwin das Trompetensolo von Arturo Sandoval. Der gebürtige Kubaner ist bekannt für seinen dynamischen, fast schon athletischen Stil; er spielt ein Mundstück mit relativ flachem Kessel und hält aber richtig drauf, trotzdem ist seine Intonation auch in hohen Lagen immer perfekt. Auch hier lässt die 300B nichts anbrennen, die Trompete klingt so, wie ich sie live von Sandoval gehört habe. Kein Kuschelkurs also.
Die 300B wurde ja in den 80er Jahren wiederentdeckt und quasi als Königin der Trioden gefeiert. Dies führte dann zu vielen Nachbauten, die teilweise ein großes Manko hatten: Es klang zwar alles wunderschön, aber irgendwie auch nach eingeschlafenen Füßen. Dies lag aber offensichtlich nicht an der Röhre, wie der serbische Verstärker hier eindrucksvoll beweisen kann. Und einige andere mittlerweile auch.
Wer also einen warmen, wohligen und undifferenzierten Röhrensound erwartet, den muss ich leider enttäuschen. In der Mittenwiedergabe liegt sicher eine der Stärken dieser Konstruktion, es klingt aber nicht nach Omas Dampfradio. Die der 300B nachgesagte Schwäche in der Bassdefinition ist hier auch nicht zu hören, der Bass ist knackig und wird mit sehr vielen Farben abgebildet. Offensichtlich liegt diese oft beschriebene Schwäche nicht an der 300B, sondern an der Schaltung und dem Umfeld der Röhre. Gut zu hören ist dies bei dem Bassisten Anthony Jackson, der seit einiger Zeit mit der Japanerin Hiromi Uehara auf Tour ist. Die Pianistin mit dem Kindergärtnerinnen-Lächeln während ihrer Improvisationen hat einen sehr dynamischen Stil entwickelt, der von Jackson kongenial unterstützt wird. Jackson hatte sich seinerzeit von der renommierten Firma Fodera einen Halbakustik E-Bass bauen lassen, der einen sehr speziellen Ton entwickelt. Dies kann man mit der 300B hervorragend heraushören, der leicht akustische Sound geht hier im Bandgefüge nicht unter. Dies ist keine Selbstverständlichkeit, ich habe dies in anderen Konfigurationen oftmals vermisst.
Das Ding ist so gut, dass es sich durchaus einmal lohnen würde, eine ELROG 300B einzusetzen. Zumindest kenne ich von den 211er Typen her, was sich hiermit noch an Klangpotenzial auftut. Freundlicherweise hat mir der Besitzer der neu gegründeten Firma ein Paar 300B für diesen Test zur Verfügung gestellt. Die ELROG kann problemlos gegen eine herkömmliche 300B getauscht werden, die Spezifikationen hierfür entsprechen denen von Western Electric. Einen technischen Unterschied gibt es aber doch, die Heizfäden bestehen hier aus thoriertem Wolframdraht und arbeiten bei höheren Betriebstemperaturen. Deshalb leuchten sie sehr hell.
Es ist erstaunlich, was sich durch den Austausch der Endröhre tut, wobei gesagt werden muss, dass die EH 300B keineswegs schlecht war, im Gegenteil. Aber das bessere ist des guten Feind. Die Instrumente werden noch plastischer abgebildet, der Hochtonbereich ist feiner aufgelöst. Die Musik wirkt noch spannender und intensiver. Interessant ist dabei, dass der Verstärker die Unterschiede zwischen den beiden Röhren sehr deutlich und nicht nur als Nuance zeigt. Kurz gesagt, mit der ELROG 300B wird der Verstärker noch einmal um ein Level angehoben.
Es gab einmal ein Live Konzert mit dem schwedischen Bassisten Jonas Hellborg und seinem Gitarristen Shawn Lane. Ausnahmsweise spielen die beiden dabei auf akustischen Instrumenten der Firma Ovation. Diese unterscheiden sich von anderen Instrumenten durch das Korpusmaterial mit dem künstlerischen Namen Lyrachord. Hier handelt es sich um einem Fiberglasverbund auf den eine Fichtendecke aufgeleimt wurde. Diese Konstruktion führt zu einem vollständig eigenen Ton, den man sofort wiedererkennt, wenn man ihn einmal gehört hat. Dieser hat mitunter einen leichten Plastikbeigeschmack, den man als Musiker mögen muss. Darum soll es aber hier natürlich nicht gehen, sondern die Frage ist, ob so etwas über eine Musikanlage überhaupt hörbar ist. Das sind nun sicher Nuancen, aber dieser akustische Plastiksound kommt über die Kombi Adagio - ELROG hervorragend rüber. Nebenbei natürlich auch alle Geräusche aus dem Publikum, die Raumakustik und der ganze Beifang, der mit der Musik eigentlich nichts zu tun hat.
Die Musik wird über den Auris Adagio völlig homogen wiedergegeben und erlaubt einem, sich auf das Wesentliche, nämlich die Musik selbst zu konzentrieren. Es ist leicht zu hören, wenn beispielsweise der Schlagzeuger in einem eigenen, abgedämpften Raum mit völlig anderer Akustik aufgenommen wurde als die übrigen Musiker. Mit dem Adagio 300B wird man das zur Kenntnis nehmen, aber es wird uns nicht von der Musik ablenken. Der Verstärker kann nun nicht nur Nuancen wiedergeben, sondern auch richtig zupacken, wenn die Musik es verlangt. Was den einen oder anderen unter uns in Anbetracht der Ausgangsleistung vielleicht überraschen wird. In dem Zusammenhang geht mir die ganze Zeit so ein bescheuerter Marketingspruch irgendeiner noch bescheuerteren Elektronikkette im Kopf rum: „Soo muss...“ Aber lassen wir das.
Ist das nun der beste Verstärker der Welt? Natürlich nicht, so etwas gibt es gar nicht, auch wenn uns so mancher Hersteller dies gerne vermitteln möchte. Letztlich hängt dies vom persönlichen Geschmack und den Hörgewohnheiten ab. Aber wer einen eleganten, gut klingenden und universellen Verstärker sucht UND den passenden Lautsprecher hat wird vom Auris mit einer hervorragenden Wiedergabe belohnt. Der Verstärker ist gedacht für Hörer, die ihre Aufmerksamkeit auf die Musik legen und nicht auf Dinge außerhalb des musikalischen Geschehens. Ich muss zugeben, ich liebe Single Ended Röhrenverstärker! Ist halt so ´ne Macke von mir. Eine von vielen übrigens.
Gehört mit
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Digitallaufwerk | Ayon CDT |
D/A Wandler | Borbely Audio |
Laufwerk | Apolyt |
Tonarm | Triplanar |
Tonabnehmer | Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper |
Vorstufe | Thomas Mayer 10Y |
Endstufe | Thomas Mayer 211SE Elrog |
Lautsprecher | Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo |
Kabel | Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF, Swisscables Reference LS, Auditorium23 LS, Swisscables Reference und Reference Plus Netz, VertexAQ Jaya Netzfilter, VertexAQ Taga Verteilerdose, VertexAQ Roraima Netzkabel |
Zubehör | LeadingEdge Gerätebasis, LeadingEdge Minipaneele |
Herstellerangaben
Auris Adagio 300B
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Konfiguration | Single Ended |
Ausgangsleistung | 2 x 8 Watt |
Ausgangsimpedanz | 4 + 8 Ohm |
Eingänge | 4 x RCA |
Frequenzgang | 7Hz – 32kHz |
Höhe | 270mm |
Breite | 450mm |
Tiefe | 20,5kg |
Preis | 4800 Euro |
Hersteller
Auris Audio
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Anschrift | 37000 Krusevac Serbien |
info@aurisaudio.rs | |
Web | www.aurisaudio.rs |
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Web | www.wodaudio.de |
Hersteller
Auris Audio
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Anschrift | 37000 Krusevac Serbien |
info@aurisaudio.rs | |
Web | www.aurisaudio.rs |
Hersteller
Reloop Hifi
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Anschrift | Schuckertstr. 28 48153 Münster |
sales@reloop.com | |
Web | www.reloop-hifi.com |
Der SPL Vorverstärker Director konnte vor wenigen Monaten im Test klanglich überzeugen. Dies ist in hohem Maße der SPL-Voltair-Technologie zu verdanken. Die Stereo-Endstufe Performer s800 ist ebenfalls mit Voltair-Verstärkerzügen aufgebaut und weckt deshalb hohe Erwartungen.
Voltair bezeichnet das besondere Konzept der Professional Fidelity Geräte von SPL, abgekürzt Pro-Fi-Serie. Die Spannung, mit der das Audio-Signal in den analogen Stufen verarbeitet wird, ist viermal so hoch als ansonsten in der HiFi-Verstärker-Technik üblich. Voltair arbeitet mit einer Spannung von 120 Volt, resultierend aus ±60 Volt. Gebräuchlich sind 30 Volt, entsprechend ±15 Volt. Selten trifft man auf hochwertige Operationsverstärker, die mit ±24 Volt arbeiten. Dieser großzügig dimensionierte Spannungs-Bereich garantiert, dass die Voltair-Operationsverstärker bei der Verarbeitung des Audio-Signals niemals in den Grenzbereich geraten, auch nicht bei extremen Impulsspitzen. Dies verspricht ein stets offenes, dynamisch unbeschnittenes und nie eingeengtes Klangbild. Wie im Test des Director Vorverstärkers möchte ich Voltair noch einmal mit dem Leitgedanken aus dem Automobilbau, Hubraum ist durch nichts zu ersetzen außer durch noch mehr Hubraum, vergleichen. Genauso wie bei der breitbandigen Kraftentfaltung eines Motors mit reichlich Volumen in den Zylindern, darf man sich auch bei den Voltair-Verstärkern eine entsprechend unbegrenzt zur Verfügung stehende Dynamik vorstellen. Voltair garantiert neben der Verbesserung der Dynamik auch weniger Verzerrungen und mehr Rauschfreiheit. Somit unterbindet Voltair typische Grenzbereichs-Verzerrungen, die durch Lästigkeit im Musiksignal negativ auffallen und den Hörgenuss, vor allem bei längeren Hörsitzungen, erheblich trüben.
Nun ist SPL kein Spezialist für Endverstärker. Bis dato haben die Entwickler vom Niederrhein noch nie eine Endstufe gebaut. Weltweite Bedeutung hat SPL sich durch Geräte für die Studio-Technik geschaffen. In diesem Segment offerieren sie ein riesiges Portfolio. Auch hier begeistern sie die Fachwelt mit Komponenten, in denen sie die 120-Volt Hochspannungs-Technologie einsetzen. Dies geschieht inzwischen seit mehr als 15 Jahren. Somit ist die Voltaire-Technologie unter Studio-Anforderungen bewährt und ausgereift. Zum Aufbau einer kompletten HiFi-Kette für den Heimbereich, bestehend aus Phono-Stufe, dem berühmten Phonitor-Kopfhörerverstärker in verschiedenen Varianten und dem Director Vorverstärker mit digital-analoger Wandlerstufe, gehört eben auch ein Endverstärker. Um diesen Anspruch zu erfüllen, wählte man bei SPL den klassischen Weg der bipolaren Transistor-Endstufe. Dabei bieten die Voltair-Operationsverstärker einen entscheidenden Vorteil. Die 120-Volt-OPs könne in einer einzigen Stufe die Verstärkung generieren, um die Leistungstransistoren optimal anzusteuern. Ein mehrstufiger Aufbau vor den Leistungs-Transistoren mit all seinen Nachteilen ist nicht nötig. In das für Endstufen-Verhältnisse kleine Gehäuse, das in den Proportionen zu den übrigen Komponenten der Professional Fidelity Line passt, hat SPL solide Technik implantiert. Digitale Konzepte und Schaltnetzteile wurden vom verantwortlichen Entwickler Bastian Neu und seinen Kollegen aus klanglichen Gründen verworfen.
Das analoge Netzteil imponiert durch den gekapselten Ringkerntransformator mit einer Leistung von 855 Watt. Ihm folgt eine Batterie von Sieb- und Speicher-Kondensatoren mit einer Kapazität von 40.800 Mikrofarad. Erst beim Blick auf dieses stattliche Innenleben traut man dem kompakten Gerät die versprochenen zweimal 185 Watt an vier Ohm oder 285 Watt an acht Ohm zu. Wem das nicht reicht, der kann den Performer s800 auch in Brückenschaltung betreiben. Dann liefert er als Monoverstärker 450 Watt nach RMS an vier und auch acht Ohm. Vier Voltair Platinen befinden sich außerhalb der Kühlkörper parallel zu diesen. Die Kühlkörper erstrecken sich auf beiden Seiten über die gesamte Tiefe der Endstufe. Beinahe dreizehn Kilogramm bringt der s800 auf die Waage. Das ist ordentlich, aber ein Ausnahme-Schwergewicht ist er damit nicht. Umso überrascht, dass der Performer auf fünf Beinen steht, was bei seinen Abmessungen auf den ersten Blick üppig ausgestattet scheint. Der fünfte Standfuß aus einer Kombination von Aluminium und Gummi, in der Boden-Mitte zentral angeordnet, unterstützt die Masse-Verteilung und verhindert darüber hinaus auch Schwingungen im Bodenblech. Diesem Aspekt schenken leider erstaunlich wenige Hersteller Aufmerksamkeit, selbst bei deutlich größeren Gehäusen.
Währen des Tests konnte ich nicht alles ausprobieren. So habe ich weder die rote „Protect“-LED noch die rote „Temp“-LED, die auf der massiven Aluminium-Frontplatte eingelassen sind, zum Leuchten bringen können. Die Protect-LED signalisiert das Aktivwerden der Schutzschaltung, die Temperatur-Warnlampe leuchtet bei Überhitzung auf. Auch bei hohen Pegeln im Testbetrieb strahlte nur die mittig angeordnete PWR-LED dezent rot. Die zeigt an, ob das Gerät eingeschaltet ist. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen lässt sich der Performer s800 bequem über den harten Netzschalter in Betrieb nehmen. Der befindet sich zwar auf der Rückseite, ist aber dank sinnvoller Anordnung weit oben auch „blind“ von vorn bequem zu betätigen. Option zwei schaltet die Endstufe über eine Verbindung per Miniklinken-Steuerleitung zum Director Vorverstärker oder Phonitor ein. In diesem Fall leuchtet die LED im Standby-Modus schwach und wird heller, sobald der s800 über die Vorstufe aktiviert wird. Ansonsten ist auf der wahlweisen schwarzen, roten oder silbernen Front nur das SPL Logo mit silbernen Lettern auf schwarzem Grund auffällig. Die weiteren Geräte-Bezeichnungen sind sehr dezent am unteren Rand der Frontplatte erwähnt. Sie lauten: Performer s800, VOLTAIR 120 V DC Audio Rail und Stereo Power Amplifier. Man muss schon recht dicht an dicht an die Endstufe herangehen, um diese dezente grauweiße Beschriftung zu bemerken. Das gilt auch für die Benennung der drei erwähnten LEDs.
Auf der Geräte-Rückseite gibt es weit mehr zu entdecken, und man darf sich über eine ungewöhnliche, durchdachte Ausstattung freuen: Zentral oben in der Mitte befindet sich in gut erreichbarer Position der Kippschalter zum Ein- und Ausschalten, rechts daneben die Kaltgeräte- Netz-Buchse und links ein kleines Fenster, in dem auf rotem Grund die Netzspannung 230 V zu lesen ist. Öffnet man die Kunststoff-Klappe dieser Anschluss-Einheit, lässt sich das rote PRSR-Modul bequem auf 115 Volt umsetzen. Zur Sicherheit ist das Öffnen des Modul-Fachs nur bei nicht angeschlossenem Netzkabel möglich. Die Rückseite ist üppig und informativ beschriftet. Dabei sind viele Benennungen zweifach, nämlich normal und von oben lesbar ausgeführt. Die soliden Anschlüsse für ein Paar Lautsprecher erlauben die gebräuchlichen Bananenstecker oder Gabelschuhe. Ein kleiner Kipp-Schalter für den Brückenbetrieb macht den Performer s800 zur Mono-Endstufe. Dafür müssen die Lautsprecher anders angeschlossen werden, was aus der Beschriftung klar erkennbar ist. Jeweils außen, kanalgetrennt links und rechts sind die Eingangs-Elemente zu finden. Diese sind ausschließlich in XLR ausgeführt. Wer Cinchkabel verwenden will oder muss, benötigt einen Adapter. Ich hab dies probiert, es funktioniert. Über dem drei-poligen XLR-Eingang befindet sich eine mit „Thru“ titulierte XLR-Buchse zum Durchschleifen des Eingang-Signals. Dies macht beim Betrieb von zwei oder mehreren Endstufen Sinn, wie es bei Bi-Amping oder Tri-Amping der Fall ist. Ein nützliches Ausstattungsmerkmal ist dies auf jeden Fall. Denn oftmals stehen am Vorverstärker keine zwei gleichwertigen Ausgänge zur Verfügung und man muss mit Y-Adaptern arbeiten. Die SPL-Lösung ist elegant und spart zudem Kabel.
Über diesen Anschlüssen hat SPL dem Performer pro Kanal einen Festwiderstand-Steller für die Eingangsempfindlichkeit spendiert. Dieses Feature freut mich besonders. Denn bei Verwendung mehrerer unterschiedlichen Endstufen, wie in meinem Falle an den Triangle Grand Concert, kommt es oft zu Pegel- und Phasen- Differenzen der Endverstärker zueinander. Mit Hilfe dieses „Trim“ genannten Schalters kann die Sensibilität in 0,5 dB-Schritten bis zu minus 5,5 dB abgesenkt werden. Diese präzise Anpassung erlaubt den Einsatz des Performer s800 auf besonders variable Weise. So können beispielsweise zwei s800 im vertikalen Bi-Amping-Einsatz verwendet werden. Da erlaubt dann diese feine Einstell-Option das leichte Absenken der Tiefen gegenüber den oberen Frequenzen und auch umgekehrt. Auf diese Weise kann der Klang-Charakter einer Audio-Kette feinfühlig perfektioniert werden. Ich kenne nur wenige Endstufen mit einer derartigen Möglichkeit und keine einzige, bei der sich die Sensibilität in so feinen Schritten einstellen lässt. Stufenlose Potentiometer zur Regelung der Eingangsempfindlichkeit, wie sie meine Air Tight Röhren-Endstufen haben, sind ungenau und müssen jedes Mal auf ihren gleichen Wert pro Kanal überprüft und abgeglichen werden.
Als erstes soll der SPL Performer sein Können an den Quadral Platinum M 50 beweisen. Dabei wurde sehr schnell klar, dass das mitgelieferte Netzkabel bitte in der Verpackung bleiben möge. Der Performer hat es sicher verdient, ihm ein geeignetes, hochwertiges Netzkabel zu spendieren. Schon mein preisgünstiges Mudra brachte deutlich mehr an Schwung und Energie ins Spiel. Nach dieser Maßnahme zeigte der SPL, was er kann. Sein Auftritt ist nicht spektakulär, sondern eher feinfühlig. So öffnet er die Bühne bei der CD The Moon on My Doorstep von Ulita Knaus auch vor die Lautsprecher in den Raum. Plastisch und mit Klangfarben bestechender Schönheit intoniert der Performer Herbie Hancocks CD River, speziell den Joni-Mitchell-Song „Court and Sparks“, hier packend dargeboten von Norah Jones. Eine echte Überraschung lieferte der SPL im Zusammenspiel mit dem Audio-GD Vorverstärker bei der CD Memory Lane vom Cécile Verny Quartet. Hier imponierte nicht nur der kraftvolle, tiefe und trockene Bass. Beim Titel „How Do I Love Thee?“ legt Frau Verny sich stimmlich so richtig ins Zeug. Da mag man mit anderen Endstufen den etwas harschen Ton für eine leichte Übersteuerung des Mikrofons halten, weil sie sich richtig verausgabt und dem Mikro ein wenig zu nahe zu kommen scheint. Der Performer belehrte uns eines Besseren: Der an Dynamik reiche Gesang bleibt sauber, ohne jegliche Härten. Die Stimme ist sehr fein artikuliert und besitzt gleichzeitig Körper. Eine schier unbegrenzte Kraft liegt im stimmlichen Ausdruck: Das fasziniert. Dies Phänomen ist genau das, was die SPL mit seiner Voltair Technologie erreichen will: ein sauberes Signal ohne Verzerrungen auch in extremen Situationen. Genial sind auch die Dynamik und Klangfarben bei der CD von Wolfgang Haffner Kind of Cool. Beim Stück „Piano Man“ mit Max Mutzke flirrt der Bass, der Flügel ertönt subtil und farbenprächtig, das Schlagzeug plastisch dahinter. Der Performer animiert zum Mitswingen, sein superbes Timing überträgt sich unweigerlich. Bei der Vinyl-Version von Camille Saint Saёns Orgel-Symphony mit Charles Munch beeindruckt die überwältigende Dynamik sowohl im Groben wie im Feinen, ebenso die Transparenz und Farbigkeit. Orchester und Orgel strahlen eine Energie aus, die aus dem Nichts zu entstehen scheint. Bei Rimsky Korsakovs Scheherazade erklingt die Solo-Violine am Anfang zart, mit Schmelz mit Körper und fein nuanciert.
Der s800 verhält sich im Grunde tonal absolut unauffällig mit einem herrlich offenen Klangbild. Er strotzt weder mit opulenten Bässen noch mit unnatürlich glitzernden Höhen. Seine überzeugenden klanglichen Fähigkeiten kann der Performer s800 umso besser hörbar machen, je hochwertiger Vorverstärker und Tonquelle sind, die ihn bedienen. Mit dem SPL Director spielt er in harmonischer, wunderschöner Weise zusammen. Ich finde es auf sympathische Art skurril, wenn ich auf der Website von SPL das Video anschaue, in dem Hermann Gier die Professional Fidelity Linie beschreibt und erzählt, man habe die Endstufe nur entwickelt, um dem Musikliebhaber eine komplette SPL Audio-Kette in Voltair-Technik zur Verfügung zu stellen – und dann gelingt den Leuten ein so traumhaft guter Verstärker zu einem Preis, der weit besser ist als nur fair.
Nach diesen ausgiebigen Hörerfahrungen muss der Performer zeigen, wie er mit dem Vollbereichs-Bändchen-Lautsprecher Epsilon zurechtkommt: Er kommt prima zurecht. Im Vergleich zu anderen Endverstärkern verleiht er der Musik sogar ein recht kräftiges Tiefton-Fundament, was aber keineswegs zu üppig ist. Auch hier kann ich dem Performer keinen eigenen Klangcharakter zuschreiben. Mit seiner offenen, sauberen, fließenden Art zu musizieren, widmet er sich jeder Art von Musik mit Energie ohne aufdringlich zu sein.
Der SPL Performer s800 ist der erste Endverstärker im Test, den ich an meiner Triangle Grand Concert ausprobiere. Hier agieren im Frequenzspektrum oberhalb von 300 Hertz üblicherweise die Air Tight Röhren-Monos oder die Spectral DMA-100. Letztere wird in den Sommer-Monaten aus thermischen Gründen bevorzugt. Dank des präzisen Eingangsempfindlichkeit-Wahlschalters des Performer s800, die alle bisherigen Test-Endstufen nicht zu bieten hatten, kann ich den Pegel perfekt an meine Bass-Endstufen angleichen. Um es kurz zu machen: Der Performer s800 hat keinerlei Schwierigkeiten, sich mit der Spectral auf hohem Niveau zu messen. Das gelingt durch die unauffällige, begeisternde Art und Weise, wie er mit noch ein wenig mehr Leichtigkeit, noch mehr Ruhe, noch etwas mehr Einblick in die Tiefe des Klangkörpers die Musik zelebriert. Dies erschließt sich nicht auf die Schnelle, weil er unspektakulär agiert. Je länger ich mit dieser Konfiguration höre, umso mehr lerne ich seine Fähigkeiten zu schätzen und zu genießen.
Gehört mit
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Computer | Apple MacMini mit OS X El Capitan, Amarra 3.0.3, Audirvana Plus und Tidal |
DA-Wandler | Audio-gd Master 7 oder SPL Director |
CD-Player | Primare DVD 30 |
Plattenspieler | Brinkmann Bardo mit Musical Life Conductor 10 Zoll |
Tonabnehmer | Audio Technica AT33PTG/II, Clearaudio Da Vinci |
Phono-Vorstufe | Plinius Koru |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 oder SPL Director |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32 für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 oder Air Tight ATM-3 |
Lautsprecher | Triangle Magellan Grand Concert, Quadral Platinum M 50 und Analysis Audio Epsilon |
Zubehör | Audioquest Diamond oder Carbon USB, Inakustik Black&White NF-1302, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Herstellerangaben
SPL Performer s800
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Line Ein- & Ausgänge | Neutrik XLR, symmetrisch, Pin 2 = (+) |
Eingangsimpedanz | 10kOhm |
Eingangs-Trimming | 0dB bis -5,5dB in 0,5dB-Stufen |
Eingangsempfindlichkeit | +6dBu |
Ausgangsimpedanz | definiert durch angeschlossenes Gerät |
Übersprechen | -11dB bei 1 kHz |
Lautsprecherausgänge | vergoldete Anschlussklemmen mit ø4mm Kabeldurchführung (schraubbar) und Bananenklemme; gekapselt |
Ausgangsleistung | 2 x 285W RMS an 4 Ohm 2 x 185W RMS an 8 Ohm 1 x 450W RMS an 4 und 8 Ohm im Bridge Mode |
Ausgangsspannung | 74V Peak-to-Peak (stereo) 180 V Peak-to-Peak (bridge) 35 V RMS (stereo) 86 V RMS (bridge) |
Ausgangsimpedanz | < 0.031, 20Hz bis 20kHz (stereo) < 0,043, 20Hz bis 20kHz (bridge) |
Dämpfungsfaktor | > 300, 20Hz bis 20kHz, bezogen auf 8 Ohm (stereo) > 190, 20Hz to 20kHz, bezogen auf 8 Ohm (bridge) |
Frequenzgang | 9Hz to 100kHz +0, –0,03dB < 9Hz to 200kHz +0, –3dB |
Rauschabstand | > 118dB (breitband, unbewertet, bezogen auf Vollleistung) > 123dB (A-bewertet) |
Verstärkung | 26dB (stereo), 32dB (bridge) |
Harmonische Verzerrung | < 0,03% bei 1kHz, an 185W, 8 Ohm < 0,19% bei 20kHz, an 185W, 8 Ohm < 0,011% bei 1kHz, an 450W, 8 Ohm < 0,12% bei 20kHz an 450W, 8 Ohm |
Interne Betriebsspannung | +/- 60V |
Stromspannung | 230V AC / 50Hz; 11 V AC / 60Hz |
Sicherungen | 230V: T 4A; 115V: T 8A |
Stromverbrauch | max. 900VA |
Stromverbrauch im Leerlauf | 40W |
Abmessungen (inkl. Füße) | 278/100/330mm (B/H/T) |
Gewicht | 12,8kg |
Gehäusefarben | schwarz, rot, silber |
Preis | 2969 Euro |
Hersteller
SPL electronics GmbH
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Anschrift | Sohlweg 80 41372 Niederkrüchten |
Telefon | +49 2163 98340 |
Fax | +49 2163 983420 |
info@spl.audio | |
Web | www.spl.audio |
Wiewohl in diesem dritten Teil des Messeberichtes weitere sechzig Bilder integriert sind, erhebt diese Zusammenstellung keinen Anspruch auf Vollständigkeit. In den vielen Hörräumen gab es einfach unzählige spannende Demonstrationen, die immer wieder zum Reinhören motivierten. So vergingen die Stunden wie im Flug und mangels Zeit bleibt so manche (Hör-) Perle wohl unentdeckt. Sollte also Ihr Highlight nicht genannt sein - es war keine Absicht!
Auch am traditionell etwas schwächeren zweiten Tag waren die Veranstaltungsräume in Gänze gut gefüllt. Folglich war der Veranstalter optimistisch gestimmt, so dass für beide Tage mit einem Rekordzulauf, geschätzt wurden 6.000 Musikenthusiasten, gerechnet wurde. In den Hörräumen war nach wie vor der Siegeszug des „Streaming“ungebremst. Einerseits werden immer höhere Abtastraten ins Rennen geworfen, anderseits entdecken kleine aber feine Manufakturen das Thema für sich. Allgemein wird die Technik weiter optimiert, die Bedienung immer komfortabler. Zudem entwickeln sich in der Peripherie highfidele Zuspieler, wie die Musikbibliotheken von Melco. CD´s als Tonträger waren folgerichtig in den Vorführräumen kaum noch zu finden. Allgegenwärtig hingegen die „Schwarze Scheibe“. Aber war da nicht was - sollten die in Polycarbonat verpackten Toninformationen nicht das Vinyl verdrängen? Mir fielen in diesem Jahr vermehrt digitale Raumkorrektursysteme auf, die mit ihrem Anspruch nichts mehr mit den in Heimkinoanlagen implementierten rauschenden DSP´s zutun haben. Mal sehen ob das zum Trend wird?
Fazit: Wie jedes Jahr möchte ich dem Team vom HiFi Studio Linzbach für die perfekt organisierte Veranstaltung danken, daneben gilt es das Engagement und den Enthusiasmus der vielen großen und kleinen Firmen anzuerkennen. Ohne ihren Einsatz wäre es keine gelungene Veranstaltung geworden. Und dann wäre noch: Ein Raum voller Zuhörer/innen die breit grinsend dem Anfahren eine Dampflokomotive zuhören, wohlgemerkt in Originallautstärke - HighEnd pur!
Auf fünf Ebenen verteilten sich die über 100 Aussteller der diesjährigen Westdeutschen HiFi-Tage. Nur im Erdgeschoss auf der Ausstellungsfläche wurde (fast) nicht vorgeführt, in den übrigen Suiten, Tagungsräumen und Hotelzimmer wurde hingegen eifrig musiziert. Für den Austausch von Fachwissen boten sich auf den Gängen reichlich Gelegenheiten und einige Aussteller gingen mit dem Angebot von Hörseminaren noch einen Schritt weiter. Viel Spaß mit den nachfolgenden Impressionen aus dem MARITIM Hotel, morgen gibt es im abschließenden dritten Teil weitere Bilder.
Ich hätte es wissen können, ich hätte es wissen müssen, besuche ich doch die Westdeutschen HiFi-Tage im Bonner MARITIM Hotel nicht zum ersten Mal. Ein Parkplatz fünfundvierzig Minuten nach der Eröffnung der Ausstellung im näheren Umfeld der eleganten Herberge ist ein begehrtes Gut.
Fahrzeuge aus allen Teilen des Bundesgebiet sowie aus dem benachbarten Ausland säumten die hinführenden Strassen und Wege. Aus allen Himmelsrichtungen strömten Musikinfizierte in das Haus. Mehrere Tausend von ihnen, so der Veranstalter HiFi Linzbach, werden am Ende des ersten Tages die großen Drehtüren des MARITIM passiert haben. Ein schöner Vertrauensbeweis für die siebte Auflage der großen HiFi-Show im Westen der Republik und ein Zeichen für deren Notwendigkeit. Die große Vielfalt der Exponate, die Chance die Meisten davon hören zu können, sind sicher entscheidende Gründe für den Erfolg. Zudem ist die bunte Mischung der Aussteller ein Markenzeichen dieser Veranstaltung. Hier treffen die Großen des Marktes auf die kleinen Manufakturen mit ihren zum Teil erstaunlich findigen Ansätzen. Und so war es auch dieses Jahr: Plattenspieler in allen Preisklassen boten ihre Signale an. Mehr Spannung lieferten CD-Spieler sowie Streamer an die Eingänge der Transistor- oder Röhrenverstärker. Die Wandlung der elektrischen Ströme in akustische Schwingungen oblag in den Hörräumen Lautsprechern die klein wie Schuhkartons oder groß wie Waschmaschinen seien konnten. Um die Wiedergabe des Tons weiter zu veredeln, nutzen die Hersteller die unterschiedlichsten Baustoffe. Und so gab es Ausstellungsstücke aus Beton, Glas, Aluminium, Edelstahl, Keramik, Bambus und und und. Eine wahrlich nicht vollständige Übersicht bieten die nachfolgenden Bilder. Weitere Fotos folgen kurzfristig in Teil 2 und 3.
For everyone who takes a real interest in High End it's a truism that even the best equipment can't recreate a live impression. This alleged fact, however, while perhaps not refuted, would be at least seriously shaken by visiting the Audio Forum in Duisburg, Germany, the Acapella Audio Arts showroom..
As usual, my comments don't start with a description of the sound; you‘ll have to wait a bit for that. Instead, we'll start with the Audio Forum and both its founders: Hermann Winters and Alfred Rudolph, who got to know each other in 1972, naturally via the topic Hi-fi and music. Hermann Winters had already been running the company Hifi-Elektroakustik since his time at school, and Alfred Rudolph his company ARAkustik. They opened their shared hi-fi studio, Audio Forum, on 4th September 1976. Their trading licence has an even earlier date, but both of them see the foundation date of the company as the opening of the studio in the Koloniestraße 203 in Duisburg. The first room which you enter coming in off the street was really small, and not really ideal acoustically. In the shelves on the left of the door were, back then, a manageable number of carefully chosen components from all price categories. Opposite those, Alfred Rudolph's creations were playing, ranging from the compact, still relatively affordable ATR monitor, to the dream loudspeakers with the spherical mid-high-horn and the exceptional Ion tweeter. Also some external brands were available here to compare them with. Single-speaker demonstration was, for reasons of space, not an issue here.
By the way my portrayal isn't based on plastic descriptions of the company founders or on 40 year old photos: I'm writing from my own experience. When I wasn't even dreaming about a professional career with hi-fi, but was studying German, Latin, and education at the Ruhr University in Bochum, I regularly commuted to the Audio Forum, which I didn't discover directly after its opening, but only in 1978 or 1979. The reason for my first trip to Duisburg was rightly and justifiably for an audiophile classic: Esther Ofarims solo album Esther as "ATR master cut recording." Hermann Winters can remember driving to the Cologne EMI studio with an estate car full of the best hi-fi equipment to check the recording. But the equipment there was so good that he could confidently leave his equipment in the car. Regarding the legendary re-issue he commented laconically, "With the first Esther I overdid it a little bit. We edited it with a peak level of plus seven decibels." From this slight exaggeration one of the biggest marketing coups in high-end history came about, the sentence on the cover stating "That ATR MASTERCUT RECORDINGS can be played back without distortion can be demonstrated in the ATR reference studio by appointment."
Naturally my Thorens TD160 with an Audio Technica AT20SLA couldn't cope with the large groove modulations, and I was soon back in the ATR reference studio, alias Audio Forum, again. It began quite harmlessly with the assembly of a Mayware Formula IV on the aforementioned Thorens. But then I was sucked in to the sophisticated Audio Forum concept: Alfred Rudolph and Hermann Winters had a clear vision of what a high-quality chain should sound like, and for the customers who shared this sound ideal, a way to help prepare them for the multi-level journey to the summit. You began with a good integrated amplifier, and then once you had recovered from this investment, to hand it over without too much financial loss, and then in an ideal world to be able to purchase a preamp/full-amp combination which had previously been handed in as part-exchange. With turntables and loudspeakers it was the same: Without making big financial losses you could get closer to your dream hi-fi over the years in small steps – naturally only as long as you were in the Audio Forum cosmos. You got excellent advice and even support if you couldn't spend huge amounts of money.
Do you need an example? After spending a lot of money to exchange my large Onkyo integrated for an Audiolabor Fein phono amp, including Michaelson & Austin TVA1, I couldn't get to grips with the coarse volume control, and couldn't afford a preamp. Mr. Winters obtained a highly-respected Burmeister resistor switch for me at a student price. No surprise, then, that after this, critical distance wasn't a problem. Alfred Rudolph propagated sandwich housing: the author obtained wood and sand, which made a rock-like sculpture from his ATR monitor. It should be mentioned in passing that he later sold it again at a cost-plus-materials price. In the Audio Forum, cables with a diameter of at least 10mm² were introduced: The author bought a drum of 25mm² and drilled it with the energetic support of my understanding girlfriend and a regulated power drill…both of the conductors. And if there was 35 DM left in the student budget, then they were invested in one of the highly sought-after Three Blind Mice LPs which were imported back then.
In my case I can't really deny an initial Audio Forum dependency. But even as a former near-addict then, allow me to make this evaluation: as a customer, there is nothing better for me than the Audio Forum concept. If you've got a sound ideal for your ears, you can get closer to it without unnecessary financial losses, and you will still get competent advice within this model. In times of audio vertigo due to an overabundance of options, the theft of advice, and an unspeakable "stinginess is cool" mentality, such a model seems to me to be extremely important. Fortunately, this is still possible with Hermann Winters and Alfred Rudolph: Here the customer still gets musical solutions and not just equipment.
Naturally, in the meantime there have been a whole range of new developments: nowadays, nobody would use copper tubes of this diameter. For quite some time Acapella has been offering much thinner copper and silver cables. And a classic of loudspeaker offerings such as the Violon profited from regular model updates—in fact, is now currently in its Mk VI version. But Alfred Rudolph and Hermann Winters have remained faithful to their basic principle that only a perfectly matched chain can deliver the desired sound. Despite significant international success, Alfred Rudolph is still searching for small possibilities to improve them. His special focus is on reducing sound-colouring resonance. At the end of the last century, Acapella Audio Arts Basis, Speed and Big Block were ready for the market. Since a review in 1999, I can't do without an Acapella Base under my record player. Even a change from Finite Elemente to Artesania Audio Rack didn't change anything. Although the latter brought sound advances for all other components, it's special phono platform couldn't convince me. Only after I put an Acapella Base on the four plastic feet of one of the other unit levels did the LaGrange drive sounded like I was used to, or even a bit better.
At the moment tonearm bodies are made from Okume laminated wood and other woods, with and without ebony inserts to dissipate the resonance, which then get the finishing touch. Amongst them is an isosceles triangle, which should get the name "triad." Alfred Rudolph demonstrated the effectiveness of his tuning bodies on our hi-fi in our sitting room when he visited, where my wife and I could enjoy the benefits of a Violon MK VI. Over and over again it's astonishing to see what effect small changes can have in a very high-quality chain. For critical recordings the intelligently constructed resonance reducers can have a big effect, if placed with experience—whether they are enjoyable, or so annoying that you would rather do without them.
If the recording medium is a record, then Alfred Rudolph has another recipe to let these sound more open, freer, smoother or in the worst case, simply tolerable. He moistens the velvet surface of a record cleaning "brush" with a little bit of Squalan oil and puts this on the record. During playback the diamond distributes the oil into the grooves. Even if the sound after one application sounds more pleasant, flowing, and less "technical," the positive effect increases during the next three playbacks. The diamond distributes the oil more finely and "polishes" the groove, as Alfred Rudolph puts it. Years ago a stylus manufacturer gave me a demonstration of the effective fluid sound improver. But back then the basic principle was "lots helps a lot," and the treated record left marks on the turntable, which is why I didn't touch Squalan oil up until now. However if you apply it sparingly and effectively as recommended by Alfred Rudolph, the tonal advantages outweigh the small effort by a long way. (But this article shouldn't be about tips for getting better playback from records!)
It's not that in the 22 years that I've now been living in Bavaria I haven't been back to Audio Forum. At exhibitions I've met Mr. Rudolph and Mr. Winters regularly, and I found myself breaking my golden rule of never listening at exhibitions in front of an Acapella chain. But here it wasn't about the impossible task of evaluating one or another individual component in unknown surroundings. Hermann Winters and Alfred Rudolph always ensure—whether it's in a showroom at the exhibition or at the customer's home—that they create a harmonious overall concept. And this is why I found myself at one or another "hi-fi deluxe Show" relaxed in the Acapella room enjoying music, instead of racing from one appointment to the next.
An extensive visit to the Audio Forum during a visit to the Ruhr area was without any time constraints. On my way from Dortmund to Duisburg, I made a small detour to Düsseldorf airport to pick up Helmut Baumgartner. As to putting the shiny Acapella loudspeakers in their photographic limelight I don't really trust myself; to do this it really needs a professional. Naturally Baumgartner knows the imposing showroom from the internet appearance (here's the link), and doesn't want to believe that this showroom is behind this very non descriptive shop in the Koloniestrasse 203. But for Acapella it was never about the outward appearance of their store. From what we experienced in talks with Hermann Winters and Alfred Rudolph, I can only tell you about one thing, even if it's the main thing. No, it wasn't a discussion about confidential company secrets, even if there's such a thing. After talking in a large group for a while, both of them quickly realised that Helmut Baumgartner knew at least as much about hi-fi and high-end audio as he did about photography. And this is why I was absorbed in my talk with Alfred Rudolph in the entrance area, whilst my photographer colleague was exchanging views with Hermann Winters; or after dismantling the lights I was listening to his favourite records streamed by The Beast, whilst Helmut Baumgartner was talking shop together with Alfred Rudolph in the neighbouring room.
But first things first: Just after welcoming us, Alfred Rudolph presented us with some of his recently made recordings of the Talking Horns. The multi-instrumental quartet plays alto, soprano, tenor and baritone saxophone, bass clarinet, alto flute, trombone, bass trombone, tenor horn, tuba and flugelhorn, and those also even in church rooms with their impressive reverberation time. For the recording, two Neumann small membrane microphones were used on a wooden ball, whose amplified signal was recorded with a Telefunken M15. This tape machine was just standing in the Audio Forum. As the recording should be released later on LP, and thus unnecessary playback of the original tapes was taboo, we listened to the tape which was running during the rehearsals, but with the discussion between the musicians in the intervals or pieces of songs, which came over even more authentically. For the playback via the Poseydon loudspeakers, a roughly 600kg heavy construction with twelve ten inch bass drivers, hyper spherical horn, and ion tweeters, with an efficiency from roughly 99 decibels, at a price per pair of more than 200,000 Euros, it really felt like being in a church. The instruments sounded just like in real life at their original loudness and volume, without any limitation at all in dynamics—it was possible to feel the acoustics of the recording room.
This was not the hi-fi stereoscopic effect, an illusion of a room that reaches well beyond the back of the loudspeaker level, which can be created with very good chains. The Acapella chain seemed to bring the listener into a room with musicians. And if these seemed to stand in the large showroom with a realistic size and distance to you, any projection of the quartet in the virtual depth behind the speakers would only be hi-fi gimmicks. The playback of Alfred Rudolph's recording via his loudspeakers is closer to reality than anything I've heard before—even if it's for a rim shot on the snare, one of the meanest impulses, which usually overstrains the dynamic capabilities of even very high quality equipment. But a loudspeaker system which didn't even have the slightest problem in reproducing four partly unleashed playing wind instruments including tuba players wouldn't show any weaknesses even for drums. Whoever can also name the spatial and has the pecuniary requisites for a Poseydon should at least experience it once in the Audio Forum. I don't even want to think about larger models.
A large part of this successful presentation naturally was due to the unsurpassable source, the master tape. But that's not all: Alfred Rudolph naturally has tuned the recording as well as the playback chain, with—among other things—a type of wooden rocker near the head carrier of the M15. As part of the test recordings were made with, and some without, these items, the effect of the extremely highly detailed chain in the Audio Forum can at least be understood. Having their own recordings of orchestras or jazz combos are another connection for the owners of Acapella. Alongside the audiophile republication of Esther, Cantate Domino, Jazz at the Pawnshop, Antiphone Blues and Sweet Lucy, Hermann Winters also did his own recordings, first in analogue, and then increasingly, for logistical reasons, in digital. For him it was important to limit the number of microphones—at the most two—to exclude phase problems. Surprisingly, he doesn't automatically believe that a master tape is the best sounding medium: "A record can sound better." He even has an answer ready for the objection that the record playback would be accompanied by mechanical artefacts: "If you can hear mechanical artefacts, then Alfred hasn't optimized the record player. A record player can also be an instrument."
In the meantime, Alfred Rudolph is the more active one regarding his own recordings and, as mentioned, doesn't even shy away from transporting a Telefunken machine. At the moment, Hermann Winters' hobby is the enormously time-consuming restoration of an Ibach Welte grand piano. Of 1090 grand pianos, only 55 of these were built by Ibach, which are able to reproduce, thanks to piano rolls, the play—including the touch sensitivity— of leading Pianists, true to the original. In total about 4500 pieces including pianos and Pianolas (player pianos) were manufactured. One of Hermann Winters' best memories is lying under the home grand piano, listening to it and tuning it. Was it back then that his roots for his lifelong engagement with the reproduction of music were laid? "No" Hermann Winters objects, "they are much older than this." The origins were his dad's record player, radio and tape recorder which he was allowed to use at a mere 3 years old, and his friend's "amazing equipment" at the beginning of the sixties.
Hermann Winters is, by the way, also responsible for the production of the Ion tweeters. In the workshop in the Koloniestraße you can always find a whole string of these excellent tweeters. In my experience, no diamond inverse dome can even get remotely close to the vividness of a TW1S, which are subject to a daylong endurance test before they are used. The tweeters are only manufactured for their own use, even if their list on the website suggests the assumption that they may also be bought separately. The production of the TW1S is far too expensive to be able to make them available to other manufacturers. Hermann Winters made it categorically clear: "We don't make supplementary chassis for different external constructions."
In the next half hour Hermann Winters tried to convince me that it's not an exaggerated expense, that it's not even really necessary, to have the smallest Acapella loudspeakers with Ion tweeters to enjoy pure listening pleasure. Perhaps he wanted to bring me back down to earth after my enthusiasm for the unattainable Poseydon. So we listened to a chain with the Basso Nobile, a two-way construction with hyper-spherical horn, which only cost a little more than a tenth of the Poseydon. And really, nearly all pieces, which he called up from the music server via iPad, had a special something. At the time when I was a regular customer in Audio Forum, I would have worded it like this: the colourful mix of different genres sounded like they were all Direct-to-Disc recordings. In the ‘80s it was said that they sounded especially dynamic, open, and lively. The equipment that we listened to at that moment did that too. If you looked closely then it was clear that, in comparison to the ones previously listened to, the only moderately priced components were the Basso Nobile. The LaMusika integrated amp took care of the amplification, where the component tolerances are consistently in the thousandths. Then the basic price of 80,000 Euros is not really surprising, and it can easily be boosted by adding a few extras. As a source, The Beast by ReQuest Audio, which Hermann Winters has really taken to due to its sound and simplicity to use, is a worthy match. Finally, the most impressive experience for me was how impressively the Basso Nobile brought the qualities of the upstream world-class electronics to the fore.
When Alfred Rudolph took over the showroom again, he demonstrated the influence of his wooden rocker near the tape heads of the M15 once again during playback. Thanks to it, the musical flow was more intensive; the playback came out a little bit less "technical." Especially interesting for me, as when comparing digital components I have always preferred the ones which suggested a larger room, was Alfred Rudolph's cable comparison. Although the second cable apparently transported less energy, which you could hear immediately, I initially thought of this as the worse one for a few seconds. However, it proved itself to be the more harmonious one after a few minutes; the playback sounded more down-to-earth, not quite as "nervous." The developer worded it like this: "Now the energy flow is right." Sometimes less can be more.
Finally, Alfred Rudolph told a little bit about the beginnings of his loudspeaker development. He, like many others, started with the loudspeaker books by Klinger, but quickly recognised the limitations in them. With his early developments there were very different concepts, such as a four-way loudspeaker, a combination of softly fixed Isophon low-to-midrange driver with a soft dome, as well as a transmission line with the Isophon orchestra coax chassis. Today he develops the "Silver Edition" of a model first, which with their silver cables offers the best possible resolution. From that he creats a "friendlier" tuned version, as the "Silver Edition" only works in perfectly attuned chains.
Then there was just enough time left for a trip to the production facilities close by, before I had to take Helmut Baumgartner back to Düsseldorf. We weren't allowed to visit Alfred Rudolph's holy production halls this time. Rumour has it that alongside current new development, such as further variants of the wooden resonance reducers, there are curiosities such as Dual turntables bought on eBay and then completely modified. But how on earth should one day be enough to summarise the history, developments, and anecdotes from 40 years to some degree? It seems nearly impossible not to plan another visit for the not-too-distant future. As Alfred Rudolph and Hermann Winters obviously still have a lot fun with good music and its suitable reproduction even after 40 years.
Es ranken sich einige Mythen um die klanglichen Eigenschaften der Aktyna Geräte- und Lautsprecherfüße und deren Ausrichtung auf 432 Hertz. Grund genug für uns, den Dingen einmal auf den Grund zu gehen.
Wie kommt man zu einer tollen High End Anlage, welche Zutaten werden für die einzelnen Komponenten benötigt? Die Antwort: Die Geräte sollen alle ein gutes Schaltungslayout, möglichst hochwertige Bauteile und ein Gehäuse haben, das mechanische Schwingungen minimiert. Während wir uns oft freuen, wenn ein Verstärker eine ausgeklügelte Schaltung, tolle Leistungstransistoren, eine hohe Pufferkapazität und ein stabiles Netzteil hat, wird auf die mechanische Stabilität leider vielfach weniger geachtet. Gerade beim Test von HiFi-Racks habe ich jedoch festgestellt, dass sich guter Klang erst voll entfalten kann, wenn die Komponenten auf einer stabilen Grundlage stehen. Das gilt genauso für Gerätefüße. Auch bei teuren Komponenten wird hier oftmals gespart. Die hier vorgestellten Aktyna Gerätefüße werden in Belgien produziert und von Panayotis Gioulos entwickelt, der von seinen Freunden kurz Pana genannt wird, wie mir Tom Habke vom deutschen Vertrieb erzählte.
Die Zahl 432 bei den Aktyna NEO 432 und DYNA 432 bezieht sich auf die Ausrichtung auf 432 Hertz, die eine für unsere Hörgewohnheiten besonders angenehme Obertonstruktur schaffen soll. Damit einher gehen soll eine vollkommen entspannte Art des Musikhörens. Pana sagt, dass Wasser und damit natürlich auch unser Körper und die Hörorgane bei dieser Frequenz eine Art Resonanz haben. Man kann diese Fixierung natürlich auch als esoterisch bezeichnen und es gibt durchaus ernsthafte Kritiker dieser Sichtweise. Auf der anderen Seite finden sich aber auch anerkannte Musiker, die sich an dieser Frequenz orientieren.
Dazu gehört zum Beispiel der Bulgare Ivan Yanakiew mit seinem 432 Chamber Orchestra, der von seiner ersten Erfahrung mit seinem auf 432 Hertz gestimmten Cello berichtete: „Es war, als würde ich die Stimme Gottes vernehmen.“ Er begann die Prelude der Orchester Suite No. 1 in G von Bach zu spielen. Begeistert gab er zu Protokoll: „Als würden pures Licht und pure Liebe durch den Raum schwingen, so neu und so brilliant.“ Diese Offenbarung war für Yanakiew so prägend, dass er im November 2013 das 432 Orchester gründete, eine Gruppe von mittlerweile 14 Streichern, zu denen einige der talentiertesten der Welt zählen.
Tom Habke sagt, dass Pana äußerst zurückhaltend mit Informationen über die Funktionsweise und den genauen Aufbau seiner Aktyna Füße sei. Bekannt ist aber, dass in den blauen Aktyna NEO 432 sechs sogenannte Helmholtzresonatoren arbeiten. Die auftretende Schallenergie wird hier in kinetische Energie umgewandelt. Die Schwingungsenergie wird dabei in einem synthetischen Polymer von hoher Dichte absorbiert. Bei den roten Aktyna der DYNA-432-Serie wird dagegen die Schwingungsenergie mithilfe eines Piezo-Elements in elektrische Energie gewandelt und kurzgeschlossen. Besonders gut sollen diese Gerätefüße auf einem Holz- oder Steinuntergrund ihre Qualitäten entfalten.
Beide Gerätefüße können sowohl für Verstärker, CD-Player, Streamer, DA-Wandler, Laufwerke und auch für Lautsprecher verwendet werden. Dadurch, dass Mikrofonie-Effekte minimiert werden, sollen alle Bauteile in den Geräten unter optimalen Bedingungn arbeiten können. Die Aufstellung der Gerätefüße erfolgt dabei nicht unter den vorhandenen Füßen, sondern daneben mit direktem Kontakt zur Geräteunterseite. Aktyna bietet neben der 432-Serie auch noch Füße mit anderer Bauform an, die mittels Adapter statt der vorhandenen Füße mit dem Gehäuse verschraubt werden können
Für gute Einsatzbedingungen im Praxistest war gesorgt, da ich Copulate Racks und auch Endstufenbasen verwende, die durch Blei- und Sandgefüllte Basen ohnehin bereits für eine Minimierung von mechanischen Schwingungen sorgen. Dennoch war ich angenehm überrascht, welche Steigerungen noch möglich waren. Besonders signifikant ist eine verbesserte räumliche Abbildung mit mehr Tiefe. Man hatte auch stets den Eindruck, dass mehr Luft um die Instrumente vorhanden ist, was zu einem natürlichem, entspannten Hören mit einem livehafteren Charakter führt. Auch eine höhere Präzision und eine bessere Durchhörbarkeit der Musikwiedergabe beeindruckte bei vielen der gehörten Musikstücke.
Ein Erlebnis der besonderen Art hatte ich beim Le Concert Des Parfums mit Patrice Hérals „Improvisation“, einem Stück, das allen HiFi-Komponenten extreme Höchstleistungen abverlangt. Bei einer Passage gibt es einen Bassimpuls, den ich ohne die Aktyna Füße noch nicht mit diesem Druck und dieser Konturiertheit gehört habe. Noch beeindruckender war hier aber die extrem präzise räumliche Abbildung auch im tieffrequenten Bereich. Doch nicht nur der Tiefbass profitierte vom Einsatz der Aktyna Füße, sondern in gleicher Weise die Mitten- und Höhen-Wiedergabe, die sauberer und definierter erschien. Das Hintergrund wirke ruhiger, und davor konnte sich die Dynamik besser entfalten. Diese Klangbeschreibung bezieht sich grundsätzlich auf beide verwendeten Gerätefüße-Sets, die NEO 432 und die DYNA 432. Die Unterschiede sind trotz der verschiedenen Technik nicht besonders groß, wobei die DYNA 432 für mein Empfinden noch einen hauchdünnen klanglichen Vorsprung bieten. Wohl gemerkt wirklich nur hauchdünn – bei mit Q-Tips gereinigten und gespitzten Ohren! Preislich ist der Abstand zwischen den beiden Gerätefüßen mit 40 Euro ja auch nicht dramatisch groß.
In meiner Anlagenkonfiguration konnte ich den größten klanglichen Gewinn bei meinen Endstufen, beim Streamer und der USB-Bridge erzielen. Das wird sicher nicht bei jedem unserer Leser in gleicher Weise der Fall sein. Zu unterschiedlich und empfindlich sind nun mal die verschiedenen HiFi-Komponenten. An meinen Lautsprechern habe ich die Aktyna Füße übrigens nicht getestet, da deren Gewicht mit über 180 Kilogramm an der Grenze der Belastbarkeit eines Dreiersets lag. Die Mehrzahl unserer Leser dürfte aber bestimmt Lautsprecher haben, die nicht annähernd so viel auf die Waage bringen. Da lohnt sich das Ausprobieren allemal.
Würde man die komplette Anlage mit den Aktyna-432-Füßen ausstatten, summiert sich der finanzielle Aufwand natürlich. Ich bin allerdings ziemlich sicher, dass es fast keine HiFi-Anlage gibt, bei der ein partieller Einsatz der Aktynas keinen klanglichen Vorteil bringt. Ich kann nur jedem raten, einmal einen Satz der 432-Serie auszuprobieren und selbst auszuloten, bei welchen Komponenten eine klare und nachvollziehbare Klangsteigerung zu erzielen ist. Eine Verschlechterung des Klangs ergab sich in meiner Kette übrigens bei keiner einzigen Komponente. Die Verbesserungen war einfach nur unterschiedlich groß. Wie viel einem der klangliche Gewinn wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich bin bei meiner Anlage jedenfalls sicher, dass die Investition in die Aktyna 432 NEO und DYNA 432 gut angelegt ist. Mein Grinsen beim Musikhören wurde mit den Aktynas jedenfalls immer breiter…
Gehört mit
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Plattenspieler | Le Tallec Stad S |
Tonarme | Clearaudio Souther, Eminent 1 |
Tonabnehmer | Van den Hul Grashopper |
Musikserver | Aurender N100 |
D/A Wandler | MYTEK Brooklyn mit Audiobyte Hydra Z USB Bridge und Hydra ZPM Netzteil |
Vorverstärker | Classé Audio Omega |
Endstufen | mt-audio-design Monoblöcke |
Lautsprecher | Wilson Audio MAXX |
Kabel | Audioquest, HABST, Sun Wire Reference |
Zubehör | Copulare Aural Endstufenständer, Copulare Laufwerkstisch |
Herstellerangaben
Aktyna NEO 432 und DYNA 432
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Höhe | 41 mm |
Durchmesser Top | 49,5 mm |
Durchmesser Boden | 49,5 mm |
Gewicht | 375 Gramm |
Maximale Belastbarkeit | 60 Kilogramm je Einheit |
Preis NEO 432 | 420 Euro (3er Set) |
Preis DYNA 432 | 460 Euro (3er Set) |
Vertrieb
Tom Habke Audiovertrieb GmbH
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Anschrift | Bismarckstr. 48 28203 Bremen |
Telefon | +49 421 24199330 |
kundenservice@tomhabke.de | |
Web | www.tomhabke.de |
Am vergangenen Wochenende fand bei strahlendem Herbstwetter die vierte Can Jam Europe statt. Und im Congress Center West der Messe Essen sah man strahlende Gesichter: bei den Ausstellern, weil das Interesse an Kopfhörern samt Zubehör seit Jahren wächst, und bei den Besuchern, weil es jede Menge spannender Produkte zu entdecken und auszuprobieren gab.
Ein bisschen weniger strahlte der Autor und Knipser in Personalunion, als er seine Fotos von Hifistatement-Fotograf Helmut Baumgartner zurückbekam: Bei der Umwandlung von raw in jpg hatte dieser nicht nur gnädig einige Unzulänglichkeiten bei der Kamerahandhabung ausgebügelt, sondern leider auch bei zu viel Unschärfe gleich mal die ein oder andere Aufnahme gelöscht. So finden Sie hier leider keine Bilder von Norbert Lehmanns spannendem modular aufgebautem Kopfhörerverstärker Drachenfels, der in der Grundversion ohne WLAN-, Bluetooth- oder USB-D/A-Wandlerplatine 500 Euro kostet. Auch die Bilder der Produkte der Kopfhörer-Kabelspezialisten Labkable, die einen Preisbereich von 140 bis immerhin 1250 Euro abdecken, fielen der Qualitätskontrolle zum Opfer. Den Aufnahmen der Röhrenverstärker Luminare und Solaris von Audio Valve ging es leider ebenso. Am besten, sie verstehen die Erwähnung dieses Trios einfach als Anregung, mal nach den Herstellern zu googlen.
Vertrieb
Marantz Deutschland
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Anschrift | D&M Germany GmbH Division of Sound United An der Kleinbahn 18 D-41334 Nettetal |
info@marantz.de | |
Web | www.marantz.de |
Den famosen Lautsprecher- und Signalkabeln von Göbel-Audio konnte ich nicht widerstehen. Die Netzkabel habe ich vorsichtshalber nur kurz gehört und wieder ausgetauscht, bevor ich mich daran gewöhnt habe. Aber die neuesten Digital-Leiter kann – und will – ich Ihnen nicht vorenthalten, so gefährlich das auch immer sein mag.
Das Gute – oder je nach Standpunkt auch das Schlimme – ist, dass Oliver Göbels Manufaktur und mein Hörraum relativ nah beinander liegen. Wenn sich bei der Ausstattung seines Demo-Raums eine klangliche interessante Veränderung ergeben hat oder gerade ein besonders spannendes Testobjekt oder eine Neuerwerbung bei mir eingetroffen ist, kann man schnell mal beim anderen vorbeischauen. Manchmal wandert dabei auch die ein oder andere Komponente in den Hörraum des Kollegen, um in dessen Kette ihre Fähigkeiten zu zeigen. So kommt es, dass ich schon vor einiger Zeit ein AES/EBU-Kabel bekam, das allerdings noch auf einen Test wartet, weil ich bisher für diese digitale Verbindungsart keine zwingende Anwendung hatte. Bei einem Vergleich von Vorstufen und netzwerkgebundenen Speichern im nahen Alling erwähnte Oliver Göbel, dass er gerade an USB- und Ethernet-Kaben arbeite. Und mit dem Hören – und Testen – dieser Strippen in meiner Anlage konnte es für mich gar nicht schnell genug gehen. Letztlich konnte ich den Entwickler dazu überreden, mir für einen ersten Eindruck je einen Prototypen zu überlassen, der sich in puncto Konfektionierung und vielleicht auch Außendurchmesser, nicht aber in seinen klanglichen Eigenschaften von der Serienversion unterscheiden soll.
Bei den Prototypen fehlt noch die charakteristische, aus dem Vollen gearbeitete Aluminiumhülse mit dem eingefrästen Firmennamen für die Stecker, hier ist noch ein simpler Schrumpfschlauch zu sehen. Auch sollen die parallel geführten Strom- und Daten-Leitungen des USB-Kabel in der endgültigen Variante noch ein gutes Stück dünner ausfallen, was aber – wie gesagt – eine rein kosmetische Angelegenheit ist. Auch wenn die äußere Hüllen von Ethernet-, USB- und AES/EBU-Kabel fast genau so ausschauen wie die der NF-Leitungen, beinhalten sie unterschiedlich viele Leiter in verschiedenen Geometrien – schon allein deshalb, weil etwa für die Ethernet-Verbindung vier separat geschirmte Leiterpaare nötig sind und die Impedanz bei AES/EBU 110 Ohm betragen muss. Es ist also nicht so, dass Oliver Göbel die bei der Entwicklung der Lautsprecher- und Signalkabel gewonnenen Erkenntnisse einfach auf die neuen Kabel übertragen konnte, wenn auch einige grundlegende Einsichten bei den Neukonstruktionen hilfreich waren. Mehr Informationen zum Aufbau gibt es wie bei den meisten Kabelherstellern nicht. Oliver Göbel wies nur noch darauf hin, dass der hohe Preis seiner Kabel hauptsächlich durch die bei der Fertigung nötige Handarbeit zustande käme, nicht aber durch den Einsatz exotischer Materialien. Die bei Kabeln so beliebte Preisdiskussion erspare ich Ihnen und mir an dieser Stelle: Da muss einfach jeder selbst wissen, was ihm die letzten paar Prozent mehr Wohlklang wert sind. Ab einem gewissen hohen Niveau sind deutliche Verbesserungen einfach nur durch extrem gesteigerten Aufwand möglich – egal ob bei Komponenten oder Kabeln.
Wenn man den Prototypen des USB-Kabels an den Aries Femto und den Chord DAVE steckt, kann einem schon Angst und Bange um die Buchsen werden. Aber erstens haben sie während des Tests trotzt häufigen Umsteckens keinen Schaden genommen und zweitens sollen die beiden „Schläuche“ der USB-Verbindung in der Serienversion ja graziler ausfallen. Selbst wenn zuvor das ganz hervorragende Habst Ultra III den Signaltransport zwischen Streaming-Bridge und Wandler übernommen hat, fällt es nicht schwer, die klanglichen Vorzüge des Lacorde Statement zu entdecken – und dazu bedarf es keines besonders aussagekräftigen Teststücks. Auf dem Tablet entdeckte ich eine seit Jahren nicht gespielte Pop-Produktion, Vaya Con Dios Album Night Owls. Schon beim Hit „Nah Neh Nah“ überzeugte das Lacorde Statement mit einer größeren, klarer strukturierten Abbildung. Die Background-Sängerinnen umgab ein wenig mehr Hall, und die Wiedergabe geriet rhythmisch noch eine Spur zwingender. Da brauchte es kein mehrmaliges Hin- und Herstecken der etwas sperrigen Leitung, um mich völlig von den klanglichen Qualitäten die Göbelschen USB-Kabels zu überzeugen – und das, obwohl mir das Habst Ultra III erst kürzlich als Kabeltraum erschien. Nichts gegen dessen wirklich hervorragende klangliche Leistungen, aber das Bessere ist auch des sehr Guten Feind. Und das Bessere ist eindeutig das Lacorde Statement, das sich aber leider auch preislich in einer ganz anderen Liga bewegt.
Beim beschriebenen Vergleich habe ich, wie es sein sollte, lediglich das Habst- gegen das Göbel-Kabel getauscht, und das bedeutet, dass sich Audioquests Jitterbug zwischen Aries und dem USB-Kabel befindet: Zusammen mit dem Habst-Kabel war diese Konfiguration einfach die klanglich überzeugendste. Das muss aber nicht zwangsläufig auch für das Lacorde Statement gelten. Also habe ich den Jitterbug mal aus der Signalstrecke genommen – und nach nur einem Song wieder einfügt. Auch die Investition in ein Göbel USB erspart nicht die in einen Jitterbug. Er ist auch in diesem Umfeld unverzichtbar.
Beinahe genauso gespannt wie auf das USB- war ich auf das Ethernet-Kabel. Momentan verwende ich auf der langen Strecke vom Router zum Melco im Wechsel das Audioquest Carbon und das Cardas Audio Network Clear. Kabel in dieser Länge wird Oliver Göbel nicht anbieten. Aufgrund des aufwändigen Fertigungsprozesses wird er sich wohl auf maximal drei Meter beschränken. Der Prototyp misst nur einen Meter und kann daher nur zwischen dem Melco und Aries Femto zum Einsatz kommen. An dieser Stelle verwende ich manchmal ebenfalls ein Network Clear, häufiger aber das Audioquest Diamond. Obwohl ich beispielsweise auch beim Test des Cardas Clear das lange Kabel zum Router nicht veränderte und nur die kurze Strecke änderte, brachte dieser Kabeltausch deutlich nachvollziehbare Veränderungen. Ich erwarte aber keine so große Verbesserung wie beim Einsatz des Lacorde Statement USB. Trotzdem lasse ich noch einmal Test-Songs Test-Songs sein und wähle das Titelstück von Night Owls aus. Schon nach nicht einmal 30 Sekunden steht fest, dass ich falsche Erwartungen gehegt habe: Der Austausch des Lacorde Ethernet macht sich noch ein gutes Stück positiver bemerkbar als der des Lacorde USB gegen das Habst. Feindynamische Änderungen, Nuancen in der Artikulation und rhythmische Akzente treten nun noch deutlicher hervor. Wenn ich mich für eines der beiden Lacordes entscheiden müsste, würde ich mit Sicherheit die Ethernet-Variante wählen. Unglaublich, wie viel mehr klanglichen Genuss dieser eine Meter Kabel in einer hochauflösenden Kette bewirken kann!
Für die Beschäftigung mit dem Lacorde Statement Digital XLR habe ich mir während seines Urlaubs einen Mutec MC-3+ Smart Clock USB vom Kollegen Roland Dietl ausgeliehen. Er beschäftigte schon zuvor mit dem Reclocker und war in seiner Konfiguration von dessen Wirkung recht angetan. Der Test wird in den nächsten Wochen folgen. Ich denke, ich greife nicht vor, wenn ich verrate, dass der Mutec in meiner Kette zwichen Melco, Auralic Femto, Audioquest Jitterbug und Chord DAVE zwar einen Effekt hatte, aber keinen eindeutig positiven: Er ließ das Klangbild heller und damit auch einen Hauch offener erscheinen. Die Klangfarben gerieten dabei aber etwas blasser und auch das Tieftonfundament wirkte einen Tick weniger solide. Zwar gilt nach meinen Erfahrungen im Digital-Bereich die Aussage, der kürzeste Signalweg sei der beste, nicht immer. Aber bei der beschriebenen Gerätekette war es dann wohl wirklich ein wenig zuviel des Guten. Deswegen habe ich den Mutec zwischen dem USB-Ausgang des Melco und DAVE ausprobiert – und zwar erst einmal mit einem Sunwire Digisym Reference zwischen Mutec und DAVE. Da braucht man nicht zweimal hinzuhören: Der Reclocker sorgt für soviel Offenheit, Luft um die Instrumente und dermaßen viel Spielfreude, dass man fast meinen könnte, man habe einen hochklassigeren Wandler im Einsatz. In dieser Konfiguration möchte ich den Mutec nicht mehr missen.
Wenn statt des seit Jahrzehnten geschätzten Digisym das Digital XLR den Datentransport übernimmt, öffnet sich beim „Wrong Blues“ des Keith Jarrett Trios der Raum noch ein wenig weiter, die Becken funkeln eine Spur farbiger und der Rhythmus groovt ein bisschen intensiver. Auch hier erweist sich das Göbel Lacorde Reference als klar überlegen, dennoch: Die klanglichen Vorteile durch das Ethernet-Kabel haben mich bei diesem digitalen Top-Trio am nachhaltigsten beeindruckt.
Gehört mit
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NAS | Melco N1ZH60, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
Reclocker | Mutec MC-3+ Smart Clock USB |
D/A-Wandler | Chord DAVE |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT150, PS Audio BHK Signature 300 Amplifier |
Lautsprecher | Kaiser Acoustics Kawero! Classic, LumenWhite DiamondLight |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde Statement, Habst Ultra III, Audioquest Diamond, Carbon und Jitterbug, Cardas Audio Clear Network, Sunwire Digisym Reference |
Zubehör | PS Audio Power Regenerator P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Resonatoren, Finite Elemente Cerabase, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Artesania Audio Exoteryc |
Herstellerangaben
Goebel High End Lacorde Statement Digital XLR
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Länge | 1 x 1,2m |
Preis | 3000 Euro, jede weiteren 40cm 700 Euro |
Herstellerangaben
Goebel High End Lacorde Statement USB
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Länge | 1 x 1,2m |
Preis | 4500 Euro, jede weiteren 40cm 800 Euro |
Herstellerangaben
Goebel High End Lacorde Statement Ethernet
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Länge | 1 x 1,2m |
Preis | 4500 Euro, jede weiteren 40cm 800 Euro |
Hersteller
Göbel High End
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Anschrift | Roedersteinstr. 9 84034 Landshut |
Telefon | +49 87197511657 |
info@goebel-highend.de | |
Web | www.goebel-highend.de |
Draußen wird es zunehmend dunkler und ungemütlicher. Da bekommt man wieder Lust sich mit seiner Lieblingsmusik und den zu ihrem Genuss notwendigen Geräten zu beschäftigen. Keine andere Jahreszeit bietet Hifi-Fans so viel Gelegenheit wie der Herbst, neue Geräten kennenzulernen.
Damit Sie keine der zahlreichen Shows versäumen, haben wir mal eine kleine Liste mit Terminen zusammengestellt. Vielleicht lassen Sie sich dadurch ja auch zu einem Kurzurlaub inspirieren: So ist beispielsweise Wien immer eine Reise wert und Ludwig Flichs klangBilder verbinden auf einzigartige Weise Hifi mit Kultur – und nicht nur musikalischer, wie ich bei so mancher Weinverkostung in den vergangenen Jahren erfahren durfte. Die Messe in Warschau hat sich inzwischen nach Angaben des Veranstalters zur zweitgrößten Show in Europa entwickelt und liegt beispielsweise für Berliner näher als die größte, die High End in München. Aber auch wenn Sie Ihren wohlig temperierten Hörraum nicht verlassen möchten, müssen Sie auf die kommenden Neuigkeiten nicht verzichten: Ich mache mich am Wochenende auf den Weg ins Ruhrgebiet und berichte anschließend von der Essener Kopfhörermesse. Die Westdeutschen Hifi-Tage in Bonn sind für Bert Seidenstücker ein Heimspiel. Wolfgang Kemper verbringt nun schon traditionell zwei Herbsttage in Krefeld und frönt seinem analogen Laster. Und die Tickets für den Flug nach Warschau sind schon gebucht und ein Treffen mit dem Kollegen Wojciech Pacula fest verabredet. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
No matter what type of hi-fi component currently makes a splash, whether it is headphones or network-based storage systems, shortly after they have popped up, the respective companies have added the required cables to their portfolio. No wonder that even Cardas Audio now is offering high-quality network cables. And they have, to my understanding, a unique selling point.
In his review on the Cardas Audio Clear Headphone Cable, Bert Seidenstücker mentioned that the conductors were made from "Cardas copper." In other words, Cardas manufactures its copper and silver conductors by themselves. The reason for this was, according to the Cardas cable specialists, that in the mid-80's industrial copper was easily available and cheaply priced, thanks to mass production techniques such as the resistance annealing process. Very pure and ultra-soft copper, however, was simply not available. Some cable companies side-tracked to foreign manufacturers, but their products showed big variations in quality, despite being sold at astronomical prices. Therefore the Cardas people were forced to produce the required conductors by themselves. For quite a long time they remained their sole and most discriminating customer. Meanwhile, Cardas furnishes product to a substantial number of the audio cable manufacturers. Of course, Cardas isn't soliciting around with its customer list, but I'm pretty sure that the primary material of some of the reviewed cables here at HiFi Statement originates from Cardas. And it is by no means a diminution when a company puts into practice its ideal cable geometries with the best materials available.
Furthermore, Cardas states that the most frequently requested copper quality is the so-called "Grade 1 (Ultra)," in which the conductors are purified and annealed after each drawing process under a hydrogen atmosphere. A special coating guarantees that the copper does not harden or oxidize between the processing steps. In addition, the surface of the conductors gets diamond-polished after each drawing in a special custom-built appliance. The conductors used by Cardas for their own cables are sheathed with urethane to achieve a long-term protection from oxidation. As primary material for the conductor, production copper ingots of the highest quality with a zero recycling proportion are being used. I know of no other manufacturer whose cables are being made with such a vertical range of production as with Cardas.
The Cardas Clear Network comes with eight solid-core conductors made from Cardas Ultra-Pure Copper, with a cross-section of about 0.2 square millimeters, jacketed in skin-foamed polyethylene and arranged in shielded pairs, each pair with its own drain wire. The four pairs are wrapped firstly in a foil shield, and then secondly in a braided shield. The outer jacket is formed by a soft, flexible thermoplastic rubber. Incidentally, it is no wonder that the solidly-made Ethernet connectors may look familiar to German readers: the RJ45 connectors provided by the German company Telegärtner are also used by Audioquest for their top-range cable models Vodka and Diamond. Even for the Audioquest Carbon, which is available bulk from a reel, the connectors from the prestigious German manufacturer are offered as an option. Currently my digital audio system includes a Carbon of approximately 15 meter length, which connects the router to the Melco NAS, and a Diamond, which connects the Melco to the Auralic Aries Femto.
At Cardas there exist no length restrictions for Ethernet cables and therefore Jan Sieveking, owner of the German Cardas distributing company, ordered a 15 as well as a 1.5 meter long Cardas Clear for the review. Even for the temporary stay in my listening room, I made the effort to move four shelves out of their place, just to be able to lay the long Cardas right next to the Carbon - thus to avoid any room-related interferences that could affect the comparison.
Of course, I gave the two Cardas cables sufficient time to transport some data back and forth, before I gradually exchanged them against the Audioquest counterparts. First, it was the long Cardas' turn, which I put in charge of connecting the router to the Melco, which, despite providing a USB output and his own renderer, purely works in my audio chain as an audiophile network-based data storage system. Although not entirely recorded with acoustic instruments, I recently very much like to listen to "If You Look" from Arild Anderson's album If You Look Far Enough, given its wealth of information and its spatial effects. Thanks to the Cardas, Nana Vasconcelos' percussive sound carpet sounds by a fraction more clearly structured, and the interwoven brass nonetheless sounds more aureate than silver. And the tonal colours gleam somewhat warmer, too. Ralph Towner's spherical synthesizer sounds now billow a bit deeper into the imaginary space, and the kettledrums emerge with plenty of pressure, in spite of their supposedly greater distance to the listener. Very convincing! And, Ravi Shankar's mandatory "West Eats Meet" makes the Cardas capture me as well—primarily because of the energy within the drums and their precise positioning in the room.
I find it quite amazing that these differences are audible at all, given their relatively small dimensions in the overall sound. Since I ain't a profound network specialist, I cannot say whether only control commands, or music data, as well, are exchanged through the connection between the Melco and the router. If not, it would be important which cable in the end does pollute the signal less due to its design and shielding characteristics. But regarding the possible scope of immunization against HF contamination, firstly, a lot of effort is already put into the Melco. Secondly, there is the SOtM iSO CAT6 filter that operates between the Melco's Ethernet jack and the router. In simpler configurations, the positive effect of well-shielded Ethernet cables like the Cardas Clear should therefore become even more apparent.
However, the shorter connection between the Melco and the Aries Femto carries music data for sure. And so at this point the Cardas Clear is going to face the more than three times more expensive Audioquest Diamond. Within Keith Jarrett's "Wrong Blues," the latter is sounding a little bit more open in the highs and suggests a minimally larger space. Therefore, I assumed that it would also draw a more spectacular image with my reference recording that I use for testing spatiality, Patrice Herals' "Improvisation" from Le Concert De Parfums. But the Cardas offers such a homogeneous and coherent illusion of the refectory of the former monastery in Norlac that one doesn't miss the Audioquest's minimally deeper, but also somewhat dissecting presentation, for a single second. Well, at this point the Cardas Clear is getting dangerously close to the significantly more expensive Diamond. So, in some of the testing disciplines one finally isn't able to use the words "better" or "more"; it's simply a matter of taste.
Instead of continuing to look for negligible, minimal sound differences—at least negligible on most of the audio systems around—I'd rather lose myself in the large virtual rooms quietly celebrated by Carlo Crameri on twelve-string guitar and voice, Arild Andersen on bass, Marc Halbheer on drums, and Paolo Vinaccia on percussion. This music eludes any stereotyped thinking and leaves the listener wallowing in sonic than rather than melodic spheres. Nevertheless, I don't perceive them in a cumbersome way. That's rather the name of the quartet: Plastic Art Foundation. However, when listening to the CD or the music files, the title of the CD, Andorra - Part Two, isn't self-explanatory either. Nevertheless, I wasn't intrigued in the same way by any other album for the last few months like I have been by this one, which, I must say, remained in secrecy for quite a long time. This type of music is only able to create such a tremendous fascination when a system is playing at an extremely high level. All of them, the Melco, the Aries and the DAVE, certainly do. And the Cardas Clear equals them in every aspect: Speed, image definition, spatial illusion, bass energy, and playback dynamics, all of which leave nothing to be desired.
Listened with
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NAS | Melco HA-N1A, WDMyCloud |
Wireless Streaming Bridge | Auralic Aries Femto with SBooster BOTW P&P Eco |
D/A converter | Chord DAVE, Mytek Brooklyn with SBooster BOTW P&P Eco |
Preamp | Einstein The Preamp |
Power amplifier | Ayon Epsilon with KT150 |
Loudspeaker | LumenWhite DiamondLight Monitors, Kaiser Kawero! Classic |
Cables | HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest, Carbon and Diamond, Swiss Cable Reference Plus, Habst Ultra III |
Accessories | PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS wall sockets, Audioquest Jitterbug, SOtM iSO-CAT6, Acapella bases, Acoustic System feet and resonators, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly bases and feet |
Manufacturer's Specifications
Cardas Audio Clear Network (CAT 7) ethernet cable
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Price | 380 euros (1,5m) 1,595 euros (15m) |
Distributor
Sieveking Sound GmbH & Co KG
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Address | Contact person: Jan Sieveking Plantage 20 28215 Bremen, Germany |
Phone | +49 421 6848930 |
kontakt@sieveking-sound.de | |
Web | www.sieveking-sound.de |