Vertrieb
cma audio GmbH
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Anschrift | Münchener Straße 21 82131 Gauting |
gmbh@cma.audio | |
Web | www.cma.audio |
Meine erste Begegnung mit Q Acoustics fand auf der diesjährigen High End statt. Einige Wochen später hat der Concept 500, das zwei-Wege-Flaggschiff des britischen Herstellers, seinen Weg zu mir gefunden. Es gilt herauszufinden, ob der gute erste Eindruck, den diese Marke bei mir hinterlassen hat, bestehen bleibt.
Der Concept 500 ist nicht einfach nur irgendein Lautsprecher, sondern durch und durch bis in das letzte Detail durchdacht und kompromisslos umgesetzt. So vereint er das geballte Wissen verschiedener Spezialisten: Fink Audio Consulting, das Team rund um Karl-Heinz Fink, war zuständig für die Entwicklung der Lautsprecherchassis und des Gehäuses. Verantwortlich für das Design des letzteren war Kieron Dunks Team von IDA. So gelingt Q Acoustics mit Hilfe dieser Experten ein sehr attraktives Gesamtkunstwerk.
Ausgestattet mit zwei 165-Millimeter-Tiefmitteltönern und einem 28-Millimeter-Hochtöner soll der Concept 500 bei einer Übernahmefrequenz von 2,5 Kilohertz 41 bis 30.000 Hertz wiedergeben. Dabei weist er mit einer Empfindlichkeit von 90 Dezibel maximale Verzerrungen von 0,2 Prozent auf. Die Impedanz verläuft sehr gleichmäßig und beträgt nominelle 6 Ohm, bei einem Tiefpunkt von 3,7 Ohm. All diese technischen Daten klingen prinzipiell nicht schlecht, stechen aber nicht unbedingt aus der Masse heraus. Was den Lautsprecher letztendlich jedoch besonders macht, sind seine klanglichen Eigenschaften, die nicht zuletzt durch eine Menge an frischen Ideen und gründlichen Überlegungen zustande kommen.
Die ersten Innovationen finden sich in der Gehäusekonstruktion, in der sich die Technologien P2P, Dual Gelcore und der sogenannte Helmholtz-Druck-Equalizer finden. Um das Gehäuse möglichst effektiv und wirklich nur dort zu versteifen, wo es zur Unterdrückung von Resonanzen unbedingt notwendig ist, kommt die rechengestützte Punkt zu Punkt – kurz P2P – Technologie, zum Einsatz. Entgegen sonst üblichen großflächigen Versteifungen werden nur ganz gezielt kleine Versteifungen platziert. Tieffrequente Resonanzen werden hierdurch bereits sehr wirkungsvoll und vor allem gezielt eliminiert. Um die Resonanzarmut auch auf den mittleren Frequenzbereich zu erweitern, setzt Q Acoustics die Dual-Gelcore-Technologie ein. Die Gehäusewand besteht aus drei Schichten, in deren Zwischenräumen sich ein liquides Gel befindet. Perfektioniert wird das Konzept durch Helmholtz-Druck-Equalizer-Elemente, die Druckunterschiede innerhalb des Gehäuses ausgleichen sollen, wodurch eine linearere Tiefbasswiedergabe versprochen wird. Auf einen Aluminiumsockel platziert und verschraubt, steht das Grundgerüst wahlweise auf vier höhenvariablen Spikes oder abgerundeten Füßen mehr als sicher. Natürlich ist ein gutes Gehäuse noch kein Garant für ein gelungenes Gesamtkonzept, deshalb sind auch die Lautsprecherchassis selbst speziell für den Concept 500 entwickelt und produziert worden. Besonders interessant ist die Befestigung dieser im Gehäuse. Sie sind nicht wie sonst meist üblich frontal verschraubt, sondern werden rückseitig mit federgespannten Bolzen an die vordere Schallwand gezogen. Durch die Gegenspannung der Feder lösen sich die Bolzen im Laufe der Lautsprecherlebzeit nicht und auf der Front gibt es keinerlei sichtbare Schrauben.
Der Tiefmitteltöner verfügt über eine imprägnierte und beschichtete Papier-Konusmembran mit einer recht großen Schwingspule, die hohe Pegelfestigkeit und ein sehr kontrolliertes Bassfundament in Aussicht stellt. Der Hochtöner wurde auf eine möglichst breite Abstrahlung hin optimiert, um möglichst viel Räumlichkeit zu erzeugen und außerhalb der Null-Grad-Achse noch genügend Schalldruck zur Verfügung zu stellen. Sowohl der Hoch- als auch die Tiefmitteltöner zeichnen einen linearen Frequenzverlauf und stellen somit optimale Grundvoraussetzungen für die Arbeit der Frequenzweiche her. Diese Linkwitz-Riley-Frequenzweiche vierter Ordnung setzt als Kernstück auf eine, im unteren Teil des Lautsprechers montierte, Mundorf-Luftspule für minimale Verzerrungen. Ebenfalls unten, auf der Rückseite des Lautsprechers, befindet sich das vierpolige Anschlussterminal, das neben Bi-Wiring und Bi-Amping auch Verbindungsmöglichkeit für Kabelschuhe, vier-Millimeter-Bananenstecker oder Draht bietet. Darüber befindet sich die Bassreflexöffnung. Das letzte Gehäusebauteil, eine für Wartungszwecke vorgesehene Abdeckung, deren Rückseite weitere Spulen und Kondensatoren der Frequenzweiche beherbergt, ist im oberen Teil des Lautsprechers eingearbeitet. Die Abdeckung ist ebenso massiv aufgebaut wie der Rest des Gehäuses, um nicht zum Schwachpunkt der Konstruktion zu werden. Zusätzlich beherbergt sie drei Steckplätze, über die mittels einer kleinen Verbindungsbrücke der Hochton wahlweise um 0,5 Dezibel abgesenkt oder angehoben werden kann. Soviel zum technischen Hintergrund, nun aber zu meinem persönlichen Eindruck.
Noch vor allem anderen fällt mir auf: Die Concept 500 sind schwer. Verdammt schwer! Mit 42 Kilogramm bringen sie mehr auf die Waage als so mancher drei-Wege-Lautsprecher. Schon die Kartons sind viel größer als erwartet. Dies ist hauptsächlich dem recht ausladenden, wenn auch schicken Standfuß geschuldet. Die Gehäuse sind dafür, dass jeweils „nur“ zwei 165 Millimeter Tiefmitteltöner und ein Hochtöner verbaut sind, ebenfalls recht voluminös. Immer noch schlank und sehr gut platzierbar, allerdings mit leicht bulligem Charakter. Meine Testexemplare sind zweifarbig. Die Front und etwa drei Viertel der Seitenflächen sind schwarz lackiert. Der Rest ist mit einem wunderschönen dunklen Palisanderfurnier veredelt. Die weiße Ausführung hingegen wird mit heller Eiche abgerundet. Die gesamte Lackierarbeit wurde extrem gut ausgeführt, der Lack wirkt sehr tief und glänzend. Gemeinsam mit den abgerundeten Gehäusekanten, nahtlos eingefügten Chassis und dem diskusartigen Standfuß ist der Concept 500 optisch sehr gelungen. Dennoch ist mir das Furnier zugegebenermaßen, in Kombination mit den übrigen Komponenten meiner Anlage und meiner eher schlichten Farbgestaltung des Wohnraums, schon zu viel des Guten. Das ist aber weiter kein Problem, es werden auch einfarbig lackierte Varianten auf den Markt kommen, die eher meine Wahl wären, zumal der Paarpreis dann voraussichtlich 500 Euro niedriger ausfallen wird. Einzig die unsichtbar von Magneten gehaltene Frontabdeckung will nicht so recht ins Bild passen, sie wirkt eher billig und zerstört in meinen Augen das harmonische Gesamtbild. Glücklicherweise hinterlässt sie durch die verwendeten Magnethalter beim Entfernen keinerlei Spuren in Form von unschönen Plastikhaltern und gibt so den Blick frei auf die perfekt eingepassten Chassis.
Als ziemlich praktisch erweisen sich die vier kleinen, in den Alufuß einschraubbaren Standfüßchen mit abgerundeter Unterseite. Spikes machen sich auf meinem Boden nicht sonderlich gut. Die bodenfreundliche Alternative verhält sich in meinem Hörraum akustisch unproblematisch und hilft enorm beim Positionieren der Lautsprecher, da sie sich hiermit leicht verschieben lassen. Im Laufe der Zeit hat sich eine ideale Standposition für die meisten Systeme in meinem Raum herauskristallisiert, die ich als Ausgangspunkt für meinen Test nutze. Der Abstand zur Rückwand beträgt etwa 40 Zentimeter und die Lautsprecher sind nicht auf meine Hörposition eingedreht. Das entspricht zwar nicht den Empfehlungen von Q Acoustics, dennoch habe ich mit dieser Aufstellung bisher immer zufriedenstellende und vor allem aussagekräftige Ergebnisse erzielt. Ich bin gespannt, wie sich die Concept 500 in dieser Aufstellung machen. Nebenbei bemerkt, gibt es auch nicht viele andere Aufstellungsmöglichkeiten, bedingt durch die geringe Grundfläche meines Raumes. So kann ich lediglich mit dem Abstand zur Rückwand und dem Hörabstand experimentieren, während der verhältnismäßig geringe Abstand zwischen den Lautsprecher weitestgehend identisch bleibt. Der Direktvergleich zu meinen Magnat 807 hilft mir zusätzlich bei der Einschätzung meiner Testobjekte. Im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass Standlautsprecher in größeren Räumen noch eher zeigen, was sie können, doch sollten ihre Stärken bereits in diesem Testaufbau deutlich zu Tage treten.
Beim Anschließen an die Endstufe C 275BEE von NAD, die ich direkt mit dem Signal des Mytek Liberty Digital-Analog-Wandlers füttere, mutet das Anschlussterminal der Concept 500 zunächst etwas klobiger als gewohnt an. Jedoch lässt es sich sehr gut handhaben und auch mit offenen Drahtenden kann die Verbindung sehr schnell und unaufwendig hergestellt werden. Die Lautsprecher waren schon viel zu Testzwecken in Deutschland unterwegs, bevor sie bei mir gelandet sind, und ich gehe davon aus, dass sich alle Komponenten nach einer Menge Hörstunden ausreichend gesetzt haben. Dennoch gebe ich den Gehäusen ein paar Tage Zeit, sich auf die klimatischen Gegebenheiten in meinem Wohnraum einzustellen. Nach dieser Eingewöhnungsphase höre ich mich wie üblich erst einmal kreuz und quer durch meine Musiksammlung. Wer meine Testberichte verfolgt hat, dürfte bereits einen Hang zu Stromgitarre und Geschrei bemerkt haben. Da eines der größten Metalfestivals der Welt zum Testzeitpunkt bevorsteht, gibt es zunächst viele Stücke dieses Genres zu hören. Als erstes fällt die grandiose Homogenität der Lautsprecher auf, denn die Tiefmittel- und der Hochtöner arbeiten extrem harmonisch miteinander. Dennoch werden einige Aufnahmen aus dem Schwermetallbereich recht schnell anstrengend anzuhören, was allerdings unzulänglichen Aufnahmen zugeschrieben werden muss, die von der extremen Auflösungsfähigkeit der Fünfhunderter gnadenlos aufgedeckt werden. Extrem dichte, teilweise stark komprimierte Mischungen mit aggressiven E-Gitarren machen mir nicht so wirklich Spaß auf den Concept 500. Tatsächlich bevorzuge ich hier etwas mehr, man kann fast sagen, Einfach- und Direktheit. Der Bassbereich der Zweiwege-Konstuktionen ist wunderbar akzentuiert gezeichnet und rund. Für dieses Genre dürfte er allerdings für meinen Geschmack etwas weniger opulent sein. Eine in diese Richtung gehende Klangveränderung ist mit den beigelegten Verschlussstopfen für die Bassreflexöffnungen zu erzielen. Zwar verliert der Gesamtklang dadurch etwas von seiner Raffinesse, dennoch ist es eine willkommene Variante. Sie kann sehr schnell wieder rückgängig gemacht werden und lädt so zum Experimentieren ein. Für die wenigsten Hörer dürfte dieser Umstand interessant sein, denn in den meisten Fällen wird dieses Genre einen Randbereich des persönlichen Musikgeschmacks darstellen. Die Punkte, die hier zunächst möglicherweise einen negativen Eindruck erwecken mögen, sind im Verlauf des weiteren Hörerlebnisses – natürlich – genau das, was diese Lautsprecher auszeichnet. Ein Verschließen der Bassreflexöffnungen wird absolut uninteressant.
Speziell akustische Instrumente erhalten eine ungeahnte Rundheit und Präsenz. Das Hauptriff von Fleetwood Macs „The Chain“, vom wohl bestens bekannten Album Rumours in 96 Kilohertz bei 24 Bit, klingt ungemein nah und authentisch. Sehr selbstverständlich und freistehend im Raum löst sich die Gitarre vom Lautsprecher, obwohl sie im Mix hart links positioniert ist. Im weiteren Verlauf des Stückes eröffnet sich eine noch räumlichere Abbildung. Jedes Instrument ist dabei klar positioniert, sowohl in der Breite als auch in der Tiefe. Die Abbildungsschärfe lässt sich durch das Anwinkeln der Lautsprecher auf die Hörposition noch verstärken. Jedoch verliert der Klang dadurch etwas an Fläche. Ich entscheide mich für die gerade Ausrichtung, da so der Hochtonbereich etwas weniger präsent ist, was bei geringerer Hörentfernung zum Lautsprecher von Vorteil ist
An dieser Stelle merkt man deutlich, dass sich für die volle Entfaltung der klanglichen Abstimmung ein entsprechend großer Hörraum positiv auswirken dürfte. Denn ganz egal wie sehr ich mit dem Wandabstand und somit einem veränderten Hörabstand oder der Absenkung des Hochtonpegels experimentiere, bleiben Sibilanten für meinen Geschmack teilweise ein wenig präsent. Ich sage bewusst teilweise, da es hauptsächlich von der Aufnahme abhängt, folglich belasse ich die Hochtonanpassung in der Neutralposition. Es wird zwar nie wirklich anstrengend oder gar störend, nur wird eben nichts geschönt. Da hilft es auch nicht, die Abdeckungen wieder anzubringen. Letztendlich ist diese Eigenschaft jedoch ein Geschmackskriterium und nicht als Schwäche zu werten. Ganz im Gegenteil ist die Präzision, die hier an den Tag gelegt wird, auf höchstem Niveau. Dennoch sollte man sich dessen beim Kauf bewusst sein. Möglicherweise erweisen sich die eigenen Lieblingsaufnahmen auf einmal als gar nicht mehr so großartig. „The Chain“ muss tatsächlich ordentlich Federn lassen. In Anbetracht des Alters der Aufnahme ist die Qualität dieses Remasters immer noch gut, die Stimmen allerdings mögen nicht mehr vollends überzeugen. Diese minimale Härte fällt auch bei einigen anderen Produktionen auf, bei denen sie mir zuvor verborgen geblieben ist, so zum Beispiel in Peter Gabriels „Secret World“ vom Album Us.
Als nächsten Song höre ich „Her Lies“ von einem meiner Lieblingsalben The Reckoning von Asaf Avidan, das mir nicht nur inhaltlich, sondern auch klanglich sehr gefällt. Die Qualität der als CD vorliegenden Aufnahme zeigt, was wirklich in Q Acoustics Vorzeigelautsprecher steckt. Der knarzende Bass, das feine Singen der Becken, die schiebende Bass-Drum, eingerahmt von verschiedenen Gitarren und darüber die außergewöhnliche Stimme von Asaf Avidan, all das klingt dermaßen natürlich, unbeschwert räumlich und akzentuiert, als wäre es speziell für die Concept 500 produziert worden. Insbesondere die Klänge der Becken möchte ich noch einmal nachdrücklich hervorheben, ihre geschmeidige Seidigkeit sucht ihresgleichen. Der leicht präsente Bassbereich verleiht dem musikalischen Geschehen Nachdruck und Gewicht. Bei akustischer Musik empfinde ich dies als sehr angenehm, geradezu fesselnd. So kann auch Oliver Nelsons „Cascades“ vom Album The Blues And The Abstract Truth, vorliegend in 96 Kilohertz und 24 Bit, von dieser Abstimmung profitieren. Wieder zeugt der Klang von hoher dynamischer Präzision und extremer Ausgewogenheit. Alle Instrumente, speziell der Kontrabass, können ihre Klangfarben voll entfalten. Ihre Verteilung im Raum ist ebenfalls eine wahre Freude.
Schlussendlich bei symphonischer Musik zeigt die Zweiwege-Konstruktion, was drei sorgfältig aufeinander abgestimmte Treiber leisten können. Die verschiedenen Orchester, in Konzerten oder bei Filmmusik, werden großzügig mit viel Tiefe bruchlos aufgefächert und einzelne Instrumentengruppen sind fein durchgezeichnet heraushörbar. Die Qualität der Aufnahme entscheidet bei diesen Lautsprechern unmittelbar über die Qualität der Wiedergabe.
Gehört mit
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Computer | Intel i7-2600K @ 3,4GHz, 16GB RAM @ 1600MHz, Windows 7 Professional SP1 (Roon, foobar2000) |
DAC | Mytek Liberty DAC |
Endstufe | NAD C 275BEE |
Lautsprecher | Magnat Quantum 807 |
Kabel | Cordial |
Herstellerangaben
Q Acoustics Concept 500
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Frequenzumfang | 41 Hz – 30 kHz |
Nennimpedanz | 6 Ω |
Mindestimpedanz | 3,7 Ω |
Empfohlene Verstärkerleistung | 25 - 200 W |
Klirrfaktor (120 Hz – 20 kHz) | 0,2 % |
Übergangsfrequenz | 2,5 kHz |
Tiefmitteltöner | 2 x 165 mm |
Hochtöner | 28 mm |
Abmessungen (B x H x T) | 400 x 1150 x 350 mm |
Gewicht | 42 kg |
Anpassung des Hochtonpegels | + oder - 0,5 dB |
Preis | 5.000 Euro |
Vertrieb
IDC Klaassen International Distribution & Consulting oHG
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Anschrift | Am Brambusch 22 44536 Lünen |
Telefon | +49 231 9860285 |
info@mkidc.eu | |
Web | www.idc-klaassen.com |
Im ersten Teil habe ich die Technik der Bassfallen und ihre Wirkung in meinem großen Hörraum beschrieben. Da der Effekt von Maßnahmen zur Verbesserung der Akustik aber noch stärker von den aktuellen Gegebenheiten abhängig sein dürfte als der von Kabeln oder Netzfiltern, habe ich die AVAA auch noch in zwei weiteren Räumen ausprobiert.
Nach den bisherigen Erfahrungen war ich sehr gespannt, wie sich zwei C20 in meinem Dachzimmer auswirken. Dies hat eine Grundfläche von etwa 5,5 zu vier Metern mit einem Drempel bei einem Meter Höhe. Die Lautsprecher stehen vor der Giebelwand, haben jeweils seitlich eine Dachschräge außen neben sich und spielen von der längeren Seite des Raumes in die kurze. Dieses Zimmer ist akustisch recht ausgewogen. Dort warteten die Analysis Audio Bändchen-Lautsprecher an meiner NAD 2200 Endstufe und dem Antelope Zodiac plus als Digital-Wandler-Vorverstärker. Als Tonquelle trug ich den Primare CD-Player nach oben. Die beiden AVAA platziert ich hinter die Analysis Audio in die Ecken unter die Dachschrägen auf dort stehende niedrige Möbelstücke. Wie auch im ersten Hörraum habe ich an der bisherigen Ausstattung nichts geändert, um nicht schon damit akustische Veränderungen zu schaffen, die die Beurteilung verfälschen würden. Das bedeutet aber auch, dass bei einer dauerhaften und perfekten Installation der AVAA noch ein klein wenig mehr an Wirkung zu erwarten ist. Nach Rücksprache mit Uwe Grundei vom deutschen Vertrieb Audiowerk sind aber geringe Abweichung von einer idealen Aufstellung in den Raumecken nicht entscheidend für die Beurteilung. Die musikalischen Auswirkungen der beiden AVAA im Dach-Studio waren hoch interessant. Lassen Sie mich dies anhand von drei CDs beschreiben: Der zweite Satz von Camille Saint-Saëns Orgel-Symphony No.3 mit den Bostoner Symphonikern unter Leitung von Charles Munch beginnt mit dem Einsatz der Orgel. Das Orchester gesellt sich mit zartem Streicheinsatz dazu. Ohne AVAA klingt dieses Miteinander der das orchestrale Klanggemälde untermauernden Orgel und der melodischen, filigranen Zeichnungen der Symphoniker schon bei mäßiger Lautstärke ergreifend schön, warm und voluminös. Es wirkt nichts unkonturiert oder zu üppig.
Kommen die zwei AVAA ins Spiel, klingt die Orgel klar und mächtig, aber befreit von einigen andauernden Tönen. Auf den ersten Eindruck mag das sogar als musikalisch weniger erscheinen. Das ändert sich jedoch, wenn die AVAA länger mit von der Partie sind. Dann nämlich überzeugt auch hier wieder die gewonnene Klarheit und Konturenschärfe, gepaart mit einer verbesserten Offenheit der Streicher. Die Darbietung ohne AVAA erscheint jetzt schwülstig und macht weniger Spaß, weil auch musikalische Spannung auf der Strecke bleibt, die den Erlebniswert erhöht. Hat man einmal den angenehmeren Klang mit den AVAA im Ohr, ist es nicht leicht, auf sie zu verzichten. Beim ebenfalls nicht besonders laut gehörten Instrumental-Stück „Snowden´s Jig “ der Carolina Chocolate Drops von ihrem Album Genuine Negro Jig spielt Rhiannon Giddens die Fiedel gemeinsam mit der vielfältiger Percussion ihrer drei Mitmusikanten. Selbst bei diesem keineswegs Bass-intensiven Stück bringen die zwei AVAA mehr Ordnung und Klarheit. Die Musik gewinnt an Offenheit und wirkt wie gereinigt. Die tieffrequenteren Töne der Trommeln erklingen etwas kürzer, weil das Nachschwingen eliminiert ist. Dadurch wirken sie explosiver. Das folkloristische Musikstück gewinnt an Lebendigkeit. Wer bis hierher noch Zweifel hegen sollte, wird beim Titelsong von Jennifer Warnes Album The Well erkennen müssen, dass die AVAA ein nicht zu überhörender Gewinn sind, selbst in diesem akustisch eigentlich sehr ordentlichen Hörraum. Im Vergleich geht der Gesang von Frau Warnes fast schon an die Nerven, sobald die AVAA ausgeschaltet sind. Denn die bringen Präzision, Ordnung und Klarheit in die tiefen Lagen. Davon profitiert Jennifer Warnens Gesang deutlich: Ihre Stimme gefällt mit mehr Offenheit und Reinheit.
Ein guter Freund von mir besitzt eine sehr üppige, hervorragend klingende Anlage mit selbst gefertigten Drei-Wege-Lautsprechern und Elektronik fast ausschließlich von Brinkmann Audio sowie einem PS-Audio Directstream DAC. Die Kette spielt in einem akustisch ausgewogenen, rechteckigen Raum von 40 Quadratmetern. Die einzelnen Lautsprecher-Systeme werden aktiv angesteuert. Der Bass arbeitet unterhalb 70 Hertz. Zur Eliminierung der Raummoden ist im Bass-Signalweg die digitale Raum-Korrektur (DRC) Anti-Mode 2.0 zwischen der aktiven Frequenzweiche von Accuphase und den Bassendstufen eingeschleift. In diesem tieffrequenten Spektrum wirken sich die klanglichen Nachteile der digitalen Wandler des Anti-Mode relativ wenig aus im Vergleich zum Gewinn durch die Eliminierung der Raummoden, die das Anti-Mode aber hier auch nicht gänzlich unterdrücken kann. Beim Vergleich in dieser Anlage, wo das Anti-Mode bis 70 Hertz im Signalweg liegt und die AVAA bis 150 Hertz wirksam werden, überzeugt letztlich nach vielerlei Experimenten mit unterschiedlichen Platzierungen im Raum die Kombination aus Antimode und vier AVAA. Ähnlich wie in meinen Räumen ist die Wirkung in Abhängigkeit von der Musik unterschiedlich ausgeprägt. Zwei Musikstücke, in denen die AVAA ihre erfreuliche Wirkung durch mehr Genauigkeit und die Befreiung von Nachschwingungen sehr deutlich machten waren „I´ve Grown Accustomed To Her Face“ vom Rick Hollander Quartet, CCD-4550 Accidental Fortune und, per Qobuz gestreamt, Nenna Freelon Live, „Body & Soul“. Hier hört man nach dem Einsatz der Hammondorgel besonders deutlich die Verfärbungen des Raumes. Diesen rücken der DRC oder die AVAA jeweils allein für sich schon recht erfolgreich zu Leibe, überzeugend ist in diesem Falle aber die Kombination der Beiden. Hätte man die Wahl zwischen Anti-Mode 2.0 und AVAA, hätten rein musikalisch die vier AVAA einen Vorteil. Denn ihre klangliche Verbesserung paarte sich nicht, wie beim DRC, mit einer wahrnehmbaren digitalen Harschheit trotz des nur niedrig-frequenten Einsatzes.
Die AVAA C20 bewirkten in allen drei Test-Umfeldern eine nachhaltige Verbesserung des Klanges im gesamten Raum und ihr Einsatz hat sich in jedem Falle eindeutig gelohnt. Erfreulich ist neben dem klanglichen Gewinn ihre Unauffälligkeit, da sie meist in den Raumecken oder deren Nähe verschwinden, auch gerne hinter einem Vorhang. Auch wenn sie es nicht schaffen, den Frequenzgang in den Tiefen zu linearisieren, wie es digitale Raum-Korrektur-Systeme oft leisten können, überzeugen die Vorteile der AVAA. Hat man sie einmal erlebt, macht das anschließende Hören ohne sie leider weniger Spaß.
Gehört mit
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Computer | Apple MacMini mit OS X El Capitan, Amarra 3.0.3, Audirvana Plus 3 und Qobuz |
Netzwerk-Player | Melco N1A |
Clock | Mutec MC-3+Smart Clock USB |
DA-Wandler | Antelope Zodiac plus, Audio-gd Master 7, Sonic Frontiers SFD-1 |
CD-Player | Primare DVD 30 |
Plattenspieler | Brinkmann Bardo mit Musical Life Conductor 10 Zoll oder Kenwood KD-990 mit Kenwood Kunststeinauflage |
Tonabnehmer | Audio Technica ART 9, Clearaudio Da Vinci |
Phono-Vorstufe | Plinius Koru |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Air Tight ATM-3 oder Spectral DMA-100 |
Lautsprecher | Triangle Grand Concert, Analysis Audio Epsylon, Qudral Platinum M 50 |
Zubehör | Audioquest Diamond oder Carbon USB, Audioquest Jitterbug, JIB Boaacoustic Silver Digital Carbon SPDIF und Krypton AES/EBU, Sommer Cable Carbokab-AES/EBU, In-akustik Black&White NF-1302, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Shunyata Andromeda LS mit Enacom LS, Real-Cable HD-TDC, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber, Levin Design Vinyl-Bürste |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Herstellerangaben
PSI Audio AVAA C20
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Wirkungs-Bandbreite | 15 Hertz bis 150 Hertz |
Stromverbrauch | Maximal 70 Watt in ruhiger Umgebung maximal 10 Watt |
Gehäuse | schwarz oder weiß |
Abmessungen | 424 mm B x 509 mm H x 300 mm T |
Gewicht | 13 kg |
Preis | 2450 Euro |
Hersteller
Relec SA
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Anschrift | Rue de Petits-Champs 11a+b 1400 Yverdon-les-Bains Switzerland |
Telefon | +41 244260420 |
info@psiaudio.com | |
Web | www.psiaudio.com |
Vertrieb
AUDIOWERK e. Kfm.
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Anschrift | Schulstr. 30 55595 Hargesheim |
Telefon | +49 671 2135420 |
Fax | +49 671 2135419 |
info@audiowerk.eu | |
Web | www.audiowerk.eu |
Vertrieb
AUDIOWERK e. Kfm.
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Anschrift | Schulstr. 30 55595 Hargesheim |
Telefon | +49 671 2135420 |
Fax | +49 671 2135419 |
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PSI Audio hat im professionellen Musik-Markt einen guten Namen.Unter Hifi-Freunden sind die interessanten Lautsprecher aus der Schweiz wenig bekannt. Ein ganz ungewöhnliches Produkt von PSI Audio ist die aktive Bassfalle AVAA C20. Auf der diesjährigen HighEnd begegnete mir PSI Audio erstmalig in der gemeinsamen Vorführung mit Weiss Engineering.
Im Gespräch mit Daniel Weiss, dem Chef von Weiss Engineering Ltd, über die aktuelle Version seines vielseitigen DAC 502 Wandlers erwähnte er die Wirksamkeit des PSI Audio AVAA. Denn in der Standard-Vorführkabine in Halle 4 herrschten keine idealen akustischen Voraussetzungen für die Demonstration der anspruchsvollen Komponenten beider Schweizer Hersteller, die ihre eigentliche Zielgruppe in namhaften Tonstudios dieser Welt haben. Daniel Weiss hat vor Jahren mit seinem Firewire DA-Wandler die HiFi-Szene stark beeindruckt und damit einen audiophilen Meilenstein in der digitalen Reproduktion geschaffen. PSI HiFi wurde vor mehr als 40 Jahren von Alain Roux gegründet, zuerst mit anspruchsvollen Lautsprechern für die Hifi-Szene. Später konzentrierte sich das Geschäft auf den Profimarkt. 2003 firmierte man um zu PSI Audio. Inzwischen ist das Unternehmen die Flaggschiff-Marke von Relec SA. Im Gegensatz zu den digitalen Konzepten von Weiss Engineering liefert PSI Audio ausschließlich analoge Technik. In den aktiven Monitoren finden sich Class-G-Verstärker, die gegenüber herkömmlichen Class-AB-Konzepten weniger Verzerrungen und eine höhere Effizienz haben sollen. Mit dem AVAA C20 hat PSI Audio ein ganz und gar einzigartiges Produkt. Die aktive Bassfalle wurde ursprünglich für Aufnahme-Studios entwickelt. Für uns Hifi-Freunde dürfte sie jedoch ebenso interessant sein, da sie eine Problemlösung in besonderer Weise ermöglicht. Es geht um Raumakustik und die berüchtigten Raummoden.
Dieses Thema ist ebenso komplex wie kompliziert: Sinn meines Artikels ist nicht, raumakustische Probleme im Detail zu beschreiben, sondern auf eine einfache Lösung aufmerksam zu machen, die vielerorts zu deutlichen klanglichen Verbesserungen führen kann. Dennoch sei kurz und vereinfacht beschrieben, worum es geht. Sobald Lautsprecher in geschlossenen Räumen mit parallelen Wänden musizieren, bauen sich in Abhängigkeit von den Abmessungen des Raumes tieffrequent stehende Wellen auf. Man nennt diese Phänomene auch Raummoden. Diese Resonanzen entstehen stets, sobald ein akustisches Signal aus den Boxen die raumspezifische Frequenz anregt, die wesentlich von der Raumlänge abhängig ist. Ebenso mitbestimmt werden die Raummoden aber auch durch die zwei Längs-Wände sowie Boden und Decke. Raummoden generieren deutliche Pegelüberhöhungen und Einbrüche. Was noch schlimmer ist: Ihr schlechter Charakter ist geprägt durch langes Nachschwingen, was sich deutlich hörbar auf den gesamten musikalischen Grundtonbereich negativ auswirkt. Dies kann man mit einfachen Messungen sichtbar machen. Dazu habe ich die kostenlose Software Room EQ Wizard genutzt. Man benötigt zusätzlich ein Messmikrofon und lange Kabel. Mit einem gleitenden Sinus wird ein Frequenzband zwischen 3 Hertz und 30 Kilohertz abgespielt und regt die Raummoden an. Schon in der einfachen Frequenzgang-Darstellung – wir haben zwischen 20 Hertz und 1000 Hertz gemessen – sieht man auf dem Computer die Abweichungen von der Linearität und erkennt die Überhöhungen und Einbrüche. Die Darstellung als Wasserfall-Diagramm macht dann zusätzlich die problematischen Nachschwingungen sichtbar. Damit wird sofort klar, dass hier etwas geschieht, was nicht sein sollte und eine saubere Musikreproduktion stört.
Die Raumakustik ist selbstverständlich ganz wesentlich bestimmt durch die Einrichtung des Zimmers. Jeder weiß, dass kahle Räume in den Höhen anders klingen als üppig mit Teppichen und Vorhängen ausgestattete. Mit relativ einfachen Mitteln, die auch optisch akzeptabel an die Umgebung angepasst werden können, lassen sich akustische Defizite im Hochtonbereich und auch in den Mitten bis hinunter an die 500 Hertz ausgleichen. Im tieferen Frequenzbereich wird es schwierig, da wegen der langen Wellen entsprechend voluminöse Absorber nötig sind, die man nicht unauffällig installieren kann. Zudem würden sie wegen ihrer Größe den Raum deutlich verkleinern. Spezielle, auf die Raummoden abgestimmte Absorber wie Helmholtz-Resonatoren sind wirksam aber auch keine Schmuckstücke, weil auch sie kaum zu verstecken sind. Zudem bergen alle auf eine Raummode zur Absorption abgestimmte passiven Filter dieses Risiko: Sollten sie auch nur etwas von der Zielfrequenz abweichen, können sie zusätzlichen klanglichen Schaden anrichten. Aktive, analoge Systeme sind da eine für die Optik des Raumes geeignetere und vor allem in der Wirkung auch effektive Lösung. Denn sie sind von ihren Abmessungen erheblich kleiner. Die wenigen Systeme, die es zu kaufen gibt, haben aber den Nachteil, dass sie fachmännisch eingestellt werden müssen und auch nur auf eine Frequenz optimiert werden können. Eine Ausnahme bildet – aber auch nur in letzterem Punkt – der Cosinus von Roger Schult und mbAkustik. Alle Systeme aber bedeuten stets Installations-Aufwand und Kosten sowie eine Neujustage bei räumlichen Veränderungen. Deutlich benutzerfreundlicher ist der AVAA C20 von PSI Audio konzipiert, der vergleichsweise breitbandig arbeitet.
In diesem Zusammenhang will ich kurz auf DSP-Prozessoren zur Raumkorrektur eingehen. Denn diese können das Problem wirksam lösen, haben aber grundsätzlich Nachteile. Sie korrigieren optimal auf einem bestimmten Punkt im Hörraum hin, nämlich dort, wo das Messmikrofon steht. Das wird immer der Hörplatz sein. An abweichenden, entfernteren Positionen im Raum entstehen daraus unerwünschte Frequenzgang- und Phasen-Verschiebungen. Es wird also nicht die Raumakustik verbessert, sondern nur der Frequenzgang und die Phasenlage am Hörplatz. Klanglich nachteilig kann sich die unvermeidbare Tatsache auswirken, dass so ein Raumkorrektur-Prozessor zwei Digital-Wandler enthält. Der erste wandelt das Signal von Analog ins Digitale, der zweite die vom DSP korrigierte, digitale Information wieder ins Analoge. Ist man Besitzer einer hochwertigen Anlage, wirken sich bei den meisten DSP-Raumprozessoren schon die Wandler hörbar nachteilig aus. Somit gewinnt man zwar Linearität, verliert aber Musikalität in der Audio-Kette. Damit will ich keineswegs jeden digitalen Raum-Korrektur-Prozessor verdammen. Es hängt vom Klangniveau der gesamten Anlage ab. So habe ich in einer recht guten Anlage beeindruckende Ergebnisse mit dem Room-Perfect von Lyngdorf erzielen können. Auch die Komponenten von Trinnov beispielsweise haben in der Branche ebenfalls einen guten Ruf. Der AVAA C20 hingegen arbeitet absolut analog und löst das Problem für den ganzen Raum. Deshalb ist es völlig egal, wo der Hörer sich aufhält.
Der AVAA ist ein kleinvolumiges Gerät, ähnelt optisch einem wohnraumfreundlichen Subwoofer und lässt sich aufgrund seiner Proportionen leicht in den Ecken des Raumes platzieren. Da ist üblicherweise der ideale Platz zur Unterdrückung von Raummoden, da hier die Reflexionen dreier Wände kumulieren. Genau für diese Positionierung ist er gemacht. Wichtig ist in der Regel, dass aus Gründen der Symmetrie zwei AVAA eingesetzt werden, idealerweise in den Raumecken hinter den Lautsprechern. Hat man einen großen Hörraum, kann man noch weitere AVAA benötigen. Sie gehören meist in die anderen Raum-Ecken oder dorthin, wo der Tiefbass im Raum überbetont und dröhnend ist, weil es dort aufgrund der Raummoden zur Schalldruck-Überhöhungen kommt. Das ist leicht zu ermitteln, indem man sich im Raum bewegt und ein tieffrequentes Signal oder Rosa Rauschen über die Lautsprecher wiedergibt. Wo der Bass überdeutlich wahrnehmbar ist, hat man den richtigen Platz, um die Wirkung eines AVAA dort zu probieren. So ist die geeignete und bestmögliche Aufstellung der AVAA im Grunde nicht schwierig zu finden. Dank der kleinen Abmessung und der kinderleichten Handhabung ist das Experimentieren einfach. Nur Strom braucht man am Aufstellungsort.
Der AVAA ist seitlich und vorn akustisch offen und darf sinnvollerweise nicht zugestellt werden. Ein Vorhang, um ihn unsichtbar zu machen, stört aber keineswegs. Es macht auch keinen Sinn, mehrere AVAA zu stapeln oder direkt nebeneinander aufzustellen. Denn der C20 hat einen Aktionsradius von deutlich über einem Meter. In diesem Umfeld wäre ein zweites Exemplar nicht sinnvoll. Am AVAA lässt sich nichts einstellen. Er ist nur am leicht von oben zugänglichen harten Netzschalter auf der Rückseite ein- oder auszuschalten. Darunter befindet sich ein Potentiometer, mit dem man die Wirkung abschwächen kann. Da dies bei Hifi-Anwendungen nicht in Frage kommt, es sei denn, der Hörraum ist hallig, gibt es also rein gar nichts einzustellen. Wem das Betätigen des Netzschalters am AVAA in den Raumecken zu umständlich ist, dem kann mit einer optionalen Relais-Fernbedienung zum Ein- und Ausschalten gleichzeitig mehrerer oder einzelner AVAA geholfen werden.
AVAA bedeutet: Active Velocity Acoustic Absorber. Das Wort Velocity, also Geschwindigkeit oder Schnelle, im Namen AVAA deutet die Arbeitsweise des C20 an. Darüber wäre einiges zu berichten, wenn nicht die Schweizer mit entsprechenden Informationen sehr zurückhaltend wären, um ihre mit der AVAA-Technologie verbundenen Entwicklungsleistungen zu schützen. Das ist verständlich, wenn man weiß, welcher jahrelange und kostenintensive Aufwand hinter diesem Produkt steht. Der AVAA wandelt Schalldruck in Schallschnelle (Velocity) und wirkt akustisch wie ein großes Loch in der Wand, durch das der der Schall entweichen kann. Dieses Loch ist um ein Vielfaches größer als die den Schall aufnehmende Fläche des AVAA. Er reagiert auf Raum-Moden zwischen 15 und 150 Hertz. PSI Audio selber beschreibt die Funktionsweise so: „Der PSI Audio AVAA C20 nutzt ein Mikrofon, das den Schalldruck an einem akustischen Widerstand misst. Dieser Widerstand ist so konstruiert, dass er die Luft passieren lässt, dabei aber den Schalldruck deutlich verringert und in Schallschnelle umwandelt. Eine aktive Membran absorbiert die Schallschnelle dann und entfernt den Schall aus dem Raum. Vor dem akustischen Widerstand wird eine akustische Impedanz erzeugt, durch die der AVAA den umgebenden Luftdruck förmlich einsaugt.“ Schaltet man die AVAA ein, erkennt man ihre Betriebsbereitschaft an einer grünen LED auf der Front. Diese leuchtet rot, sobald der AVAA überlastet würde. Dieser Grenzwert liegt bei stattlichen 115 Dezibel, wohlgemerkt im Tieftonbereich. Diesen Pegel haben wir während des gesamten Tests, auch unter Zuhilfenahme alkoholischer Getränke, nie erreicht. So viel oder auch wenig zur Technik. Was passiert akustisch im Hörraum?
Mein Musikzimmer mit den Triangle Grand Concert ist eigentlich tonal ziemlich in Ordnung. Den Nichtlinearitäten unterhalb von dreihundert Hertz bin ich seit Jahren mit einem graphischen Equalizer zu Leibe gerückt, was einigermaßen gut funktioniert. Es klingt besser als ohne. Aus den oben schon genannten Gründen habe ich andere Lösungsansätze stets verworfen. Jetzt stehen erst einmal zwei schwarze AVAA in den Raumecken hinter den Triangle und mein Equalizer bleibt ausgeschaltet. Zwei weitere AVAA warten noch verpackt auf ihren Einsatz. „You Look Good to Me“, der ewige Test-Titel vom Album We Get Requests vom Oscar Peterson Trio sollte mir zeigen, was passiert. Sehr viel war das erst einmal nicht, was ich da an Veränderung wahrnahm. Dennoch wurde nach wenigen Takten klar: Jetzt stellt sich eine unbekannte Präzision und Transparenz ein. Die tiefen Töne des Kontrabasses wirken entschlackt und der Grundtonbereich gewinnt an Leichtigkeit und Genauigkeit. Diesen Unterschied zum gewohnten Klangbild empfinde ich schon nach kurzem Hören ohne Einschränkung als überzeugende Verbesserung. Bei Mahlers zweiter Symphony mit dem Orchester der Tonhalle Zürich unter Leitung von David Zinman verfestigte sich der Eindruck. Bei Paul Simons politischem Album Songs From The Capeman war seine Stimme und die Instrumentierung mit den AVAA erheblich klarer und glaubhafter als ohne. Nach etlichen Musikstücken stand für mich fest, dass zwei AVAA in meinem Raum sehr positiv wirken. Sie verleihen dem Grundtonbereich Präzision, weil sie vor allem das Nachschwingen der Raummoden eliminieren oder zumindest deutlich reduzieren. Hatte ich dies mit etlichen Musikstücken nachhaltig verifiziert, mochte ich ohne die zwei AVAA nicht mehr hören. Die Vorteile der AVAA prägen sich bei langfristiger Anwendung in die Wahrnehmung ein. Schaltet man sie dann irgendwann aus, wird sehr deutlich hörbar, wie nützlich sie waren. Trotz meines großen, L-förmigen Raumes war dieser positive Eindruck bereits mit den zwei Exemplaren sehr ausgeprägt. Für Räume ab etwa zwanzig Quadratmetern empfiehlt PSI Audio den Einsatz von vier AVAA C20.
Ich probierte erst einmal, was ein dritter C20 zu bewirken vermag, den ich in der hinteren, linken Raumecke aufstellte. Und siehe da, ein unerwarteter Effekt trat ein: Ray Browns Kontrabss geriet bei „You Look Good to Me“ sogar etwas intensiver. Die zu Beginn des Stückes recht zart gestrichenen Saiten hatten etwas mehr Volumen und das mächtige Instrument bekam mehr Korpus. Dabei blieb nichts von dem Gewinn an Präzision auf der Strecke, den die zwei AVAA gebracht hatten. Dieser Vorteil zeigte sich aber nicht bei jeder Art von Musik. Es kommt eben darauf an, inwieweit die Raummoden angeregt werden. Bei klassischer Musik ist der Effekt nach meinem Empfinden schwieriger eindeutig positiv einzustufen, da der überwiegend getragene Grundtonbereich mit nur zwei AVAA angenehm rund wirkte. In Anbetracht des Preise hätte ich mich in diesem Stadium für zwei AVAA entschieden. Dennoch wollte ich ausprobieren, was ich mit insgesamt vier AVAA an verschiedenen Positionen im Raum erreichen kann. Die zwei C20 hinter den Triangle blieben dabei aber auf ihrem Platz. Im Ergebnis wirkte sich der vierte, nachdem ich die AVAA drei und vier an verschiedenen Orten im Raum ausprobiert hatte, als Ergänzung zur bisherigen Dreier-Konstellation etwa in der Mitte des Raumes an der linken Wand am deutlichsten aus. An der linken Seite (vom Hörplatz aus) standen nun drei, an der rechten Seite nur ein AVAA hinter den Lautsprechern. Dazu muss man wissen, dass sich das L des Raumes auf der halben Raumlänge nach rechts öffnet. In dem Raumteil verliert der Bass deutlich an Intensität. Diese Anordnung mit vier AVAA klang absolut überzeugend. Derartig aufgeräumt war es zuvor nicht in meinem Musikzimmer – rein klanglich betrachtet. Wie von jeglichem Ballast befreit erfreute jetzt der Tief- und Grundton-Bereich mit Lebendigkeit, Exaktheit, Klangfarben und Klangfülle. Letztere werden nun allein von den Instrumenten und nicht mehr durch ungewünschte Reflektionen erzeugt.
Mit der Beschreibung der Wirkung der AVAA in zwei weiteren Räumen, dem Statement und den Spezifikationen geht’s dann im zweiten Teil weiter.
Hersteller
Relec SA
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Anschrift | Rue de Petits-Champs 11a+b 1400 Yverdon-les-Bains Switzerland |
Telefon | +41 244260420 |
info@psiaudio.com | |
Web | www.psiaudio.com |
Vertrieb
AUDIOWERK e. Kfm.
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Anschrift | Schulstr. 30 55595 Hargesheim |
Telefon | +49 671 2135420 |
Fax | +49 671 2135419 |
info@audiowerk.eu | |
Web | www.audiowerk.eu |
In dieser Zeit machen auch Entwickler mal Ferien, weshalb es schon mal etwas länger dauert, bis alle gewünschten Informationen eintreffen. Audirvana-Chef Damien Plisson hat nun ein paar Fakten nachgereicht. Aber das wäre noch kein Grund für einen Nachtrag. Er schlug auch eine klanglich vielversprechende Variante für den Einsatz seiner Software vor.
Im Bericht über den Audirvana Plus 3 für Windows konnten Sie nur die technischen Mindestanforderungen für die Hardware finden, auf der der Music Player läuft. Auf der Audirvana-Homepage wurde auch nicht mehr verraten. Auf Nachfrage hat Damien Plisson nun – trotz Urlaubs – freundlicherweise ein paar Fakten wie maximale Abtastraten und akzeptierte Dateiformate zusammengestellt: Die Tabelle finden Sie wie immer am Ende des Artikels. Bevor Damien Plisson die Angaben schickte, hatte er per Google Translate den Hifistatement-Artikel über sein Programm gelesen: Über das Ergebnis mache ich mir lieber keine weiteren Gedanken! Für die Information, dass sich in meiner Kette auch ein Melco befindet, hat die Qualität der automatisierten Übersetzung jedenfalls gereicht. Und deshalb schlug der Audirvana-Entwickler vor, statt des in seinem Programm enthaltenen Renderers versuchshalber mal den des Melco zu nutzen. Dafür musste ich beim Melco N1A/2 lediglich im Menü über „4 Einstellungen“ > „9 USB-DAC“ > „1 Kontroller“ > „2 Nur Modus 0“ die Steuerung über UPnP wählen. Nach dem Klick auf den symbolisierten USB-Stecker unten rechts in Audirvana kann man nun neben verschiedenen Treibern auch den Melco samt nachfolgendem Mutec-Reclocker auswählen. Wenn man einen Track startet, wird er von Audirvana Plus 3 von der angeschlossenen Festplatte geholt und per WLAN an den Melco gestreamt, der dann das Rendering für den nachfolgen D/A-Wandler übernimmt. Audirvana wird dabei von der Tätigkeit als Renderer entbunden, die eben jetzt der Melco übernimmt. Da die CPU des Windows-Laptops und auch die des Melco entlastet werden, könnte sich durch diese Anschlussvariante ein besserer Klang ergeben.
Natürlich wird sich niemand einen Melco vielleicht sogar noch in Kombination mit dem Mutec zulegen, nur um das Optimum aus Audirvana herauszuholen. Aber einen Versuch ist es allemal wert. Und falls man als Melco-Eigner etwa auf die Daten auf dem Laptop eines Freundes zugreifen möchte ohne sie gleich zu überspielen, ist dies auch eine recht elegante Lösung – wenn es denn gut klingt. Und das tut es im Vergleich mit den auf DSD256 hochgerechneten Daten, die von Audirvana vom Laptop auf den Mytek-DAC geschickt werden, leider nicht: Jetzt wirkt die Wiedergabe ein bisschen gebremst, räumlich flacher und weniger farbig. Den Grund dafür habe ich gerade aber schon erwähnt: an der Umrechung der Datei auf DSD, das der Melco nicht in dieser Abtastrate und der Mutec nur nach der Konvertierung auf PCM weiterverarbeiten kann. Also das Ganze noch einmal von vorn, aber jetzt mit deaktiviertem Upsampling: Da klingt der Track schon so beeindruckend, dass ich ohne nochmaligen Vergleich mit der per USB übertragenen und direkt an den Melco geschickten DSD256-Variante nicht weiß, was ich bevorzuge. Letztlich bleibt die DSD-Version mein Favorit, da hier der imaginäre Raum noch breiter und tiefer wirkt und die Instrumente von mehr Luft umgeben werden. Über den Melco klingt der Track ohne Upsampling aber einen Hauch druckvoller, erdiger und knackiger. Ich kann also jeden verstehen, der meiner Bewertung nicht folgt: Die Geschmäcker sind verschieden, und es geht hier nur um Nuancen.
Die gerade beschriebene Gegenüberstellung habe ich mit Audirvana für Windows und dem entsprechenden Laptop gemacht. Die Verwendung des Melco als Renderer ist natürlich auch mit Audirvana für macOS möglich. Hier kann ich allerdings nur den Zugang über USB und dem Upsampling auf DSD128 mit dem über den Melco vergleichen. Wieder bin ich vom Niveau der Wiedergabe über den Melco sehr positiv überrascht – aber nur solange, bis der Mytek Manhattan MKII direkt mit den DSD128-Daten gefüttert wird: Dann werden Raum und Instrumente noch filigraner und präziser dargestellt. Vielleicht liegt es es ja daran, dass der Manhattan DSD-Dateien einfach wohlklingender wandelt. Ich weiß leider nicht, welchen Wander Damien Plisson bei seinen Experimenten verwendete. Aufmerksame Hifistatement-Leser und Skeptiker könnten natürlich einwenden, dass im Wandler-Chip des Mytek, dem Sabre ES9038PRO, höchstwahrscheinlich eine Konvertierung aller DSD-Daten in PCM vorgenommen wird. Wie dem auch sei: Mit DSD versorgt klingt der Manhattan MKII besonders gut.
Ein mit Blick auf den Preis besser passender Partner für das Streaming von Audirvana ist der Auralic Aries Mini, von denen gleich zwei in meinem Heimnetz arbeiten: einer im Schlafzimmer und einer in der Küche. In den Mini kann man ein 2,5-Zoll-Festplatte einbauen, ihm die Daten per externer USB-Festplatte zur Verfügung stellen oder Daten von einem NAS wie dem Melco streamen. Um es gleich vorwegzunehmen: Am besten klingt der Aries Mini, wenn er die Daten vom Melco über WLAN bezieht. Das ist auch über den etwas betagten NAD-Receiver und Emit M20 deutlich zu hören, die vor einigen Monaten die Castle in der Küche ersetzt haben und nun mir ihrer für die Investition und Größe fast schon unglaublichen Tiefton-Energie und Detailfreudigkeit begeistern. Für den weiteren Vergleich kann ich momentan leider nur Files in CD-Qualität verwenden, da sich der Mini in der UPnP-Betriebsart weigert, höher aufgelöste Files zu akzeptieren. Aber der Auralic-Spezialist Christian Rechenbach geht der Sache bereits nach. Auch in 44,1/16 klingt Hans Theessinks Titel-Song des Albums Slow Train mit seiner fetten Bass-Drum, dem einschmeichelnden Background-Chor und der klangfarben-prächtigen Instrumentierung so hervorragend, dass mich das Verhältnis von finanziellem Aufwand und Intensität des Musikgenusses bei dieser Kette schon ein wenig ins Grübeln bringt. Inzwischen hat der wieder auf Lightning DS umgeschaltete Aries Mini die USB-Festplatte, die zuvor man MacBook mit Audirvana hing, gescannt. Also noch einmal Hans Theessinks „Slow Train“: Der klingt jetzt mindesten so gut wie über UPnP gestreamt. Um mal eben von einem anderen Speicher Musik in die heimische Streaming-Kette zu bringen, kann es durch aus Sinn machen, die Renderer-Funktion von Audirvana an NAS oder Streamer zu delegieren, klanglich funktioniert es gut, aber keinesfalls besser, als wenn Audirvana diese Aufnahme übernimmt.
Gehört mit (Wohnzimmer)
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Laptop Windows | Asus ZenBook, Intel Core i7-7500U, 2,90 Ghz, 8 GB RAM, Windows 10 Home 1803, 512 GB SSD |
Laptop Mac | MacBook Pro, 2,2 GHz Intel Core i7, 16 GB RAM, macOS High Sierra 10.13.6, 256 GB SSD |
Musikserver | Melco N1A/2 |
Reclocker | Mutec MC-3+ Smart Clock USB |
D/A-Wandler | Mytek Manhattan II |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Accustic Arts Mono II |
Lautsprecher | Acapella Violon VI |
Kabel | Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, Audioquest Diamond, SunWire Reference |
Zubehör | Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix Füße, Audioquest Jitterbug, Franc Audio Accessories und Acoustic System Füße, Sieveking Quantum Noise Resonator |
Gehört mit (Küche)
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Laptop Mac | MacBook Pro, 2,2 GHz Intel Core i7, 16 GB RAM, macOS High Sierra 10.13.6, 256 GB SSD |
Musikserver | Melco N1A/2 |
D/A-Wandler, Streamer | Auralic Aries Mini |
Receiver | NAD 712 |
Lautsprecher | Emit M20 |
Kabel | The Chord Company |
Herstellerangaben
Audirvana Plus 3
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Audio Treiber | WASAPI, ASIO, Kernel Streaming (in Kürze) |
Netzwerk Wiedergabe | UPnP/DLNA über Media Renderer |
Datei-Formate | PCM: WAV, AIFF, FLAC, Apple Lossless, APE, Wavpack, WMA (lossless and lossy), AAC, MP3; DSD: DSF, DFF (beide unkomprimiert) und DST (komprimiert), SACD ISO CueSheets; MQA 1st unfolding decoder for playing hires content of MQA files |
Abtastraten | PCM: unbeschränkt, DSD: unbeschränkt |
Upsampling | PCM zu PCM: 2x, power of 2, maximale Frequenz des DACs; PCM zu DSD: bis zu DSD512 (Core i7 CPU für DSD512-Upsampling empfohlen) |
Bibliotheksmanagement | mit großen Bibliotheken kompatibel, mit einer Bibliothek mit 350.000 Tracks getestet, automatische Synchronisation bei wechselnden Abtastraten, Ansichten von Alben, Tracks, Künstlern und Playlists, Metadata-Editor mit speziellen Tags für Klassik und Jazz |
Digital Signal Processing (in Kürze) | Unterstützung von VST-Effekt-Plugins, Software-Lautstärkeregelung, Anpassung des Wiedergabe-Pegels |
Fernbedienung | iOS (A+ Remote) wird in Kürze unterstützt, Android ist für ein zukünftiges Update geplant |
Preis | 64 Euro plus MwSt |
Hersteller
Audirvana
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Web | audirvana.com |
Hersteller
Wall Audio Tube Technology
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Anschrift | Wöhlerstraße 2 79108 Freiburg |
Telefon | +49 761 5009466 |
Web | www.wallaudio.de |
Hersteller
Audirvana
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Web | audirvana.com |
Mein Einstieg in Computer-Audio begann mit dem Wechsel vom CD-Laufwerk zum iMac mit Amarra. Später kamen als Software Pure Music und Audirvana hinzu. Der erste Melco verdrängte Computer dann fast völlig aus meiner Kette. Nun gibt es Audirvana Plus auch für Windows: ein Grund, sich mal wieder mit Player-Software zu beschäftigen.
Nachdem ich während der ersten Zeit von Amarra recht angetan war, nicht zuletzt weil es aus dem Mastering-Programm soundBlade hervorgegangen ist, das ich für digitale Produktionen wie die kostenlosen Downloads in Hifistatement verwende, benutzte ich später zunehmend Audirvana und zwar, weil es anders als Amarra auch DSD-Files ohne Wandlung in PCM wiedergeben konnte – und das im Gegensatz zu Pure Music auf sehr benutzerfreundliche Art. Auch die Grafik im Look eines klassischen Verstärkers sprach mich an. Audirvana Plus 2 machte es dann möglich, völlig auf iTunes zu verzichten und seine Musiksammlung auch noch sehr unkompliziert zu organisieren: Ohne weitere Programme ließen sich hier Datensätze nach eigenen Vorstellungen taggen. Wenn ich mal wieder neue HighRes-Dateien herunterlade oder Alben aus eigenen Analogproduktionen erstelle, höre und betrachte ich sie auch heute noch immer erst mit Audirvana Plus und bearbeitete sie danach gegebenenfalls damit, bevor ich sie auf Western Digitals netzwerkgebundenen Speicher, die Melcos oder die Festplatte des Aries G2 kopierte. Dafür reichte mir bisher die Version 2.6.8.
An einem Abend der diesjährigen High End präsentierte ifi in einen nahegelegenen, urbayrischen Wirtshaus seine Neuigkeiten. Gegen Ende der Veranstaltung stellte dann auch Damien Plisson, der Entwickler und Inhaber von Audirvana sein Programm in einer Version für Windows vor, das ab jetzt verfügbar ist, wie wir in den News berichteten. Doch bevor ich dazu komme, erlaube ich mir einen kurzen Blick zurück: Damien Plisson erwarb durch seine Studien in Paris und Los Angeles einen Master in Computer Science und arbeitete bei einer Reihe renommierter Firmen. Für den Musikfreund und Computer-Enthusiasten kam es dann so, wie es in der Hifi-Szene üblich ist: Erst entwickelte er aus Unzufriedenheit mit Bestehendem eine klanglich überzeugende Lösung für sich persönlich: 2010 entstand sein privater Software-Audio-Player. Für den Verkauf von Audirvana Plus 1 gründete er im folgenden Jahr dann eine Firma. Weiterer zwei Jahre später präsentierte er Audirvana Plus 2 mit integrierter Musikbibliothek, um die Software von iTunes unabhängig zu machen. Audirvana wurde so erfolgreich, dass Damien Plisson seit 2015 ausschließlich für seinen eigenes Projekt tätig ist. Dadurch hatte er dann auch Zeit, im selben Jahre die App „A+ Remote Control“, eine Fernbedienung für Audirvana Plus 2 fertigzustellen. Das kleine Programm ist über den App Store zu beziehen, womit auch schon gesagt ist, dass es auf iPhone, iPad und iPod läuft. Eine Android-Variante ist bisher nicht erhältlich, aber bereits in Arbeit.
In den folgenden Versionen von Audirvana wurden Zugänge zu Qobuz, HighResAudio und Tidal integriert. Ein weiterer wichtiger Schritt war die Implementierung eines Upsamplers, der PCM in auch in DSD wandeln kann – abhängig vom erkannten D/A-Wandler und der Leistungsfähigkeit des Rechners, auf dem Audirvana läuft, bis zu DSD512. Im letzten Jahr erschien dann Audirvana 3 Plus, das MQA-fähig ist und noch einmal eine große klangliche Verbesserung gebracht haben soll. Und heuer eben die Windows Variante. Vor nicht allzu langer Zeit machten die DSD256-Aufnahmen, von denen eine auch in Hifistatements Download-Bereich frei zugänglich ist, mit Playback Designs großartigem A/D-Wandler Pinot und der nur unter Windows arbeitenden Sonoma-Software sowie die Beschäftigung mit dem Plattenspieler-Einstell-Programm Analogmagik den Erwerb eines Windows-Laptops für mich unvermeidlich. So stand einem Test von Audirvana Plus 3 für Windows nichts im Wege.
Wer auf die vielleicht nicht unbedingt naheliegende Idee kommt, DSD256-Files hören zu wollen, den treibt die Technik fast zwangsläufig in die Arme von Windows. Denn Windows gibt DSD-Files direkt über USB aus. macOS hingegen kann DSD nur über den Umweg von DSD over PCM – oder kurz DoP – ausgeben, was zwar nichts am reinen DSD-Signal ändert, da die unveränderten DSD-Daten hier für den Transport lediglich in sogenannte (PCM-)Container verpackt werden. Aber dieses Verfahren setzt beispielsweise bei DSD256 voraus, dass der empfangende Wandler PCM-Signale mit einer Abtastrate von 768 Kilohertz – und direkt gesendete DSD-Daten bis DSD512 – verarbeiten kann. Wenn DSD ohne den Umweg über PCM angeliefert wird, genügt ein Wandler der 384 Kilohertz und eben DSD256 akzeptiert – wie etwa der Myteks Manhattan II. Um mit ihm DSD256 hören zu können, hatte ich im Wohnzimmer das Asus ZenBook mit Roon installiert. Mal sehen, ob es auch mit Audirvana Plus 3 so einfach klappt.
Die Installation von Audirvana geht problemlos von der Hand. Die grafische Gestaltung der Windows-Version unterscheidet sich deutlich von der für Mac, die im Vergleich ein bisschen antiquiert wirkt, mir beim Taggen aber übersichtlicher erscheint – oder sollte das nur an der Gewöhnung liegen? Die beiden Varianten verfügen auch nicht über exakt dieselbe Ausstattung: Eine Entsprechung zum SysOptimizer für Mac gibt es bei Windows bisher nicht. Das größte Manko ist für mich jedoch, dass Audirvanas Window-Player nicht vom der Fernbedienungs-App auf iPhone oder iPad erkannt wird. Damien Plisson versprach aber, dass die App+ Remote Control spätestens in ein paar Wochen auch die Windows-Version von Audirvana steuern kann. Die externe, über USB mit dem Laptop verbundene Festplatte mit der Musikbibliothek und der Mytek Manhattan MKII lassen sich einfach in Audirvana Plus 3 einbinden. Der Wandler wird über Myteks ASIO-Treiber angesteuert. Die in dieser Kombination möglichen Abtastraten werden erkannt, und das Scannen der weit über ein Terabyte großen Musikbibliothek dauert auch nicht allzu lange. Die Wiedergabe eines für Tests zusammengestellten Albums mit Dateien mit einfachem, doppelten und vierfachen DSD sowie PCM mit 384 Kilohertz stellt bei einem ersten Test weder Wandler noch den Software-Player vor Probleme.
Dann habe ich schnell noch die Zugangsdaten zu meinem Qobuz-Account eingegeben und die ersten Songs gestreamt: funktioniert reibungslos. Vor irgendwelchen klanglichen Einschätzungen trieb mich die Frage um, ob die Kapazität meines Laptops auch für das Upsamling ins DSD-Format ausreicht. Der Asus empfing ohne zu stottern Dateien jenseits des CD-Standards per WLAN, wandelte sie in DSD256 und schickte sie zum Mytek: einfach Klasse – besonders, wenn man bedenkt, dass Audirvana Plus 3 für Mac oder Windows für unter 80 Euro zu haben ist!
Natürlich habe ich über die Faszination, was heute mit erschwinglicher Software alles möglich ist, nicht vergessen, dass es letztlich um den Klang geht, und wollte deshalb ein File in CD-Qualität mit der auf DSD256 hochgerechneten Version vergleichen. Zu den Einstellungen unter anderem für das Upsampling gelangt man durch den Klick auf das einem USB-Stecker ähnelnde Symbol unten rechts auf der Seite. Klick man darauf, während ein Song läuft, erscheint der Hinweis „Bitte stoppen Sie die Wiedergabe, um die Einstellungen zu ändern“. Wenn man aber wie der Autor lediglich auf „Pause“ schaltet, tut sich rein gar nicht. Ich habe dann das Programm beendet, neu gestartet und danach die gewünschte Einstellung vorgenommen. Wer aufmerksamer hinschaut und gleich auf „Stop“ klick, kann sich das natürlich sparen. Dann vergeht zwischen dem Erklingen der beiden Varianten auch weniger Zeit. Aber auch nach einer Viertelstunde zwischen der Wiedergabe der Daten nach Red-Book-Standard und denen in DSD256 wäre ich mir noch hundertprozentig sicher gewesen, dass die Umrechnung auf das Ein-Bit-Format zumindest beim Manhattan MKII ähnlich viel bringt, wie etwa der Tausch eines guten gegen ein hervorragenden USB-Kabel – und der wäre um ein Vielfaches teurer als es Audirvana Plus 3 mit zeitlich uneingeschränktem Nutzungsrecht ist. Die klanglichen Verbesserungen betreffen dabei die Tiefe der Raumdarstellung, den Druck im Tiefbassbereich, die Fülle der Details und die Dynamik der Wiedergabe. Wer seine Files einmal als vierfach DSD gehört hat, möchte zur auf keinen Fall zu Ursprungsdatei zurück.
Allerdings scheint die Umrechnung einigen Stress für den Rechner zu bedeuten. Der Prozessor im doch recht dünnen Gehäuse des ZenBooks verlangt schon kurzer nach Zeit nach mehr Luft – weshalb dann in den Pausen zwischen den Stücken der Ventilator hörbar ist. Es kann – wenn auch sehr selten – dazu kommen, dass das Programm die Wiedergabe unterbricht und beendet wird. Das korreliert aber nicht mit einem bestimmten Musikstück und geschieht nur in der Phase, in der der Zeitbalken für die Wiedergabe noch nicht vollständig weiß hinterlegt ist, der Track also noch nicht komplett hochgerechnet und im Arbeitsspeicher hinterlegt ist. Das lässt sich auch im Task Manager erkennen: Zu Beginn eines Stückes wird die CPU zu 100 Prozent ausgelastet und die Geschwindigkeit liegt über dem Standardwert von 2,90 GHz, bis der Arbeitsspeicher gefüllt ist. Danach sinkt die Prozessorauslastung auf etwa 2 Prozent. Ein leistungsstarker Rechner mit guter Kühlung – oder eine Optimierung des Windows-Betriebssystems? – ist für Audirvana Plus 3 also durchaus empfehlenswert, wenn man im Wohlklang von DSD256 schwelgen möchte. Das Upsampling auf 32 Bit und 384 Kilohertz hingegen lässt den Prozessor ziemlich kalt: Hier gibt es keinerlei Probleme.
Leider kommt das Upsampling auf 32/384 aber nicht ganz an DSD256 heran: Die Ein-Bit-Datei klingt minimal offener, lebendiger und auch rhythmisch noch ansprechender. Eine weitere nicht unbeträchtliche Verbesserung ist möglich, indem man die wiederzugebenden Dateien von der externen, über USB angebundene HDD-Festplatte auf die interne SSD des Laptops kopiert. In diesem Fall muss man es sich dann selbst als Besitzer einer hochauflösenden Kette schon zweimal überlegen, ob die Investition in eine Hardware-Lösung wie etwa einen Melco N1A/2 plus Mutec, die einen Hauch mehr Luft um die Instrumente suggeriert und mehr Bedienungskomfort bietet, wirklich zwingend notwendig ist. Wenn die Musik von der SSD kommt und vor der Wandlung von Audirvana Plus 3 auf DSD256 hochgerechnet wird, bleiben bei mir – ohne direkten Vergleich mit der um ein Vielfaches teureren Hardware – klanglich keinerlei Wünsche offen.
Nicht ganz so unfair wie der Vergleich des Laptops samt Audirvana mit Melco und Mutec ist der von Audirvana und roon, auch wenn die jährliche Lizenz dafür fast doppelt so teuer ist, wie eine zeitlich unbegrenzte für Audirvana Plus 3: Dazu greife ich wieder auf die Daten auf der externen USB-Festplatte zurück. Was roon aus den Daten der „Improvisation“ von Patrice Heral vom Album Le Concert De Parfums macht, ist wirklich Klasse: Die hart angeschlagenen Trommeln und die glitzernden Percussionsinstrumente erklingen in einem sehr großen, unbedämpften Raum. Die Abbildung bleibt auch bei kräftigen Impulsen absolut stabil. Aber Audirvana mit seinem Upsampling lässt den Raum noch minimal großer und luftiger wirken und erweckt den Eindruck, der französische Schlagzeuger ginge nun mit noch ein wenig mehr Engagement zur Sache. Klanglich ziehe ich den Audirvana als Software-Player vor. Dass er einen nicht mit so vielen Informationen zu Künstler und Werk wie roon verwöhnt, kann ich bei diesem intensiven Musikerlebnis leicht verschmerzen.
Da Audirvana jetzt auf macOS und Windows läuft, möchte ich nicht versäumen, die beiden Plattformen gegeneinander zu hören. Datenlieferant ist wieder die externe USB-Festplatte, der SysOptimizer, der ja bisher nur auf dem Mac zur Verfügung steht, bleibt deaktiviert und der Upsampler wird auf die jeweils höchst mögliche DSD-Abtastrate eingestellt: DSD128 beim Mac, DSD256 bei Windows. Ich befürchte allerdings, dass das ZenBook für diesen Vergleich die schlechteren Voraussetzungen mitbringt: Es verfügt nur über einen einzigen USB-C-Ausgang, so dass die Verbindungen zur Festplatte, zum Wandler und zum Netzteil nur mit Hilfe eines Asus-Hubs hergestellt werden können. Mit dem MacBook hingegen werden die Peripheriegeräte direkt verbunden. Aber grau ist alle Theorie: Dank Zenbook und Audirvana für Windows klingt Ravi Shankars „West Eats Meat“ so viel frischer und lebendiger, dass ich die Einstellungen noch einmal kontrolliere. Mal zeigt der Manhattan MKII DSD128, mal DSD256 an – und das ist korrekt. Auch sonst finde ich keine Fehler. Da muss ich wohl einfach akzeptieren, dass Windows klanglich auch mal die Nase vorn haben kann: Die Musiker agieren in einem deutlich größeren Raum, scheinen mehr Spaß an ihrem Tun zu haben, der Bass kommt knackiger, die Höhen farbiger. Audirvana Plus 3 für Windows überrascht mich ungeheuer positiv!
Gehört mit
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Laptop Windows | Asus ZenBook, Intel Core i7-7500U, 2,90 Ghz, 8 GB RAM, Windows 10 Home 1803, 512 GB SSD |
Laptop Mac | MacBook Pro, 2,2 GHz Intel Core i7, 16 GB RAM, macOS High Sierra 10.13.6, 256 GB SSD |
Musikserver | Melco N1A/2 |
Reclocker | Mutec MC-3+ Smart Clock USB |
D/A-Wandler | Mytek Manhattan II |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Accustic Arts Mono II |
Lautsprecher | Acapella Violon VI |
Kabel | Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, Audioquest Diamond, SunWire Reference |
Zubehör | Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix Füße, Audioquest Jitterbug, Franc Audio Accessories und Acoustic System Füße, Sieveking Quantum Noise Resonator |
Herstellerangaben
Audirvana
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Mindestanforderung | ein Windows-10-Computer, Windows 10, 64-Bit-Version, 4GB RAM, für bessere Leistung 8GB oder mehr, Internetanschluss |
Preis | 64 Euro plus MwSt |
Hersteller
Audirvana
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Web | audirvana.com |
The Boaacustic cables' colorful unique design quickly catches your eye. This is an advantage when you want to stand out in the wide selection of cables on the market. Just what qualities are hidden beneath the colorful exteriors?
Oh no! No more cables! That was my first reaction as a former sales colleague introduced me to the JIB-Boaacoustic cable assortment while I was visiting this years HighEnd trade show in Munich. I had already taken notice of their impressive booth. The former colleague was determined to introduce me to the Boaacoustic brand line-up and he succeeded to gain my interest. Perhaps you have already noticed the pictures of several of these cables in my article covering the HighEnd show. You probably also noticed how the cables were on display – coiled up like a snake – sending a clear signal to the brand name Boaacoustic manufactured by JIB-Germany Technology GmbH located just south of Germany's capital city Berlin in Mahlow, Brandenburg. The various cables are produced and custom assembled by skilled workers hands at this location using raw materials imported from carefully selected suppliers in Japan. JIB's website shows photos of the production site. JIB produces a wide range of audio cables in various price segments. The most expensive set of speaker cables named Silver Zircon BFA has an MSRP of 16.660 Euros for the configured 3 meter pair. In comparison, the entry level 3 meter set Cobalt carries an MSRP of 880 Euros. Boaacoustic also supplies cable in bulk running lengths used for installing complex in-car high-end audio solutions. The line-up can basically be separated into two different categories: copper only and silver coated copper..
The share of digital audio cables in the range is somewhat limited. In both categories, two TOSLINK optical cables, one USB, two SPDIF and one AES/EBU XLR cable are produced. This review covers the last three types. One of the two SPDIF coaxial RCA cables is from the copper only category and is named Premium Line Digital Diamond. The 1.5 meter long cable has an MSRP of 250 Euros. The 1.5 meter long luxury Line Silver Carbon SPDIF cable has an MSRP of 1.000 Euros and belongs, as it's name implies, to the silver coated copper cable category. This also applies to the Silver Digital Krypton – the only XLR digital cable in the Boaacoustic line. The 900 Euros MSRP 1 meter length was provided for this test. The 1.5 meter length carries an MSRP of 1.020 Euros. Both, the coaxial and the XLR silver coated copper cables, are in the same price range. Both SPDIF cables have a gray/white outer sheath of different designs. The XLR Digital Krypton cable has a green/blue outer sheath and is a real beauty. JIB supplies some – but not that much – information about their technical construction and material properties used. After all, as with other cable manufacturers, nobody is willing to reveal their trade and manufacturing secrets that make their brand unique. JIB gives evidence they publish honest product specifications. I think it deserves respect that they state that their high quality AES/EBU, 110 Ohm cable can have a 20% impedance tolerance. They could have just kept that information to themselves.
Digital cables having a standard impedance, for instance 75 ohms for SPDIF coaxial and 110 ohms for AES/EBU cables, are not only influenced by factors in the cable itself, but also by factors within the connector used. My experience shows that manufacturers often tend to comment very loosely when asked about the technical specifications of the RCA and XLR connectors they use. I get comments along the lines of “that doesn't really matter much”. When I asked JIB about the connectors they use, I was informed that the specifications of the 24 carat gold plated connectors are integrated in the engineering of the total technical concept. Their connectors give a remarkable impression. Their individual parts fit solidly together and confirm an elaborate construction. The connectors on the SPDIF cable can be tightened with a twist onto the audio component's jacks which guarantees a solid, tight, proper connection. The two SPDIF cables are constructed with different materials. The least expensive Digital Diamond SPDIF cable from the Premium Line is made using high value OCC-6N copper stranded wire and has the largest gauge among all three cables. JIB quotes all wire sizes in their products in AWG. This stands for American Wire Gauge and the specification is used in markets worldwide. This is a somewhat confusing specification for those living in countries with the metric system standard as a lower AWG number means a larger wire diameter. The 20 AWG in the Digital Diamond is achieved by weaving seven times eight single strands each having a diameter of 0.12 mm. Applying a special production process created by Professor Ohno in Japan, the high purity OCC-6N copper takes on a structure in the whole wire which comes close to being a single crystal. This mono-crystalline structure guarantees excellent conductive properties.
Both the higher priced SPDIF Silver Carbon as well as the symmetrical Silver Digital Krypton cables profit from the better conductivity properties of silver. The 22 AWG wire used in the coaxial Silver Carbon is interwoven using 40 mono-crystalline single strands each having a 0.12 mm diameter and individually silver coated. As higher frequencies in AC current tend to flow along the outer surface of a conductor because of the skin effect the silver coating on the OCC-6N copper strands improves the current flow through better conductivity. The symmetrical AES/EBU Silver Digital Krypton cable has twin conductors; each having 24 AWG dimensions. Each conductor is interwoven from 19 single strands having the same properties and quality as used in the Silver Carbon. The effective mass of the conductors is hereby less, however, the symmetrical architecture applied guarantees an identical flow of current in the opposite direction as it doesn't flow through the shielding. The inner conductors are not soldered but are affixed using screw type clamps. This improves quality by eliminating the undesirable oxidation influence of solder. PVC is used for the conductor insulation material. White PVC insulation is used for the pure copper SPDIF cable while black PVC is used to insulate both higher priced silver coated conductors. Shielding is always double and consists of a layer of rolled aluminum surrounded by a mesh layer of zinc coated copper. Screw clamp connectors are also in use here to make contact to the shielding. Renderings provided by JIB clearly show all the cable components. The distinct optics are achieved through applying a uniquely designed nylon web outer layer. The blue/green web used on the Silver Digital Krypton is a nylon/cotton mix..
My set-up for the listening tests is comfortable and not complicated. The Melco Network Player is connected to a Mutec Smart Clock using an Audioquest USB cable. This makes AES/EBU and SPDIF outputs available. The same connection possibilities are on the Audio-gd D/A Converter. For the first sound comparison I let the Digital Diamond SPDIF compete against my proven Sommer Cable Carbokab – AES/EBU. I only have to switch the input on the D/A Converter to do a direct A:B comparison. The Carbokab comes from the pro segment and behaves very neutral in my set up. Cables of several well respected brands tested in the past have not been able to deliver a more convincing performance. In comparison to the inexpensive SPDIF from Boaacoustic, the Carbokab had to experience defeat. The Digital Diamond was convincing in many music genres and definitely superior in reproducing classical and other technically good recordings with better structured bass and foundation. The cable presented the sound stage with more depth and the music was performed more lively. Only the digitally remastered Rolling Stones album Aftermath from the 80's sounded thin and somewhat nerve irritating. The Carbokab made the questionable tonal balance of this recording a bit more tolerable.
Next I exchanged the Sommer Cable with the high priced Boaacoustic AES/EBU and compared it to the less expensive SPDIF. To my surprise, the Stones sounded really good: well balanced, precise, not harsh, with lively timbres, dynamic and loud. There they were, just like they always were. I can't explain it. Previously, except with the luxury cable from Kubala-Sosna, I had the experience that high priced digital cables which were agreeable in tonal range, spatial characteristics and tonal colors also had a blanket of dullness or imparted laziness to the music performance. The JIB Silver Digital Krypton delivered a completely different performance. In comparison to the Digital Diamond good quality recordings sounded more lively, delivered more fine detail, were profoundly outlined and layered. It seemed that the music was being played with just slightly more speed. The vocal spectrum on the high-res album Nouveau Monde by Patricia Petitbon appeared more direct and full of energy. The difference was remarkable. The quality gain from the Digital Diamond verses the Carbokab was clearly verifiable. You don't have to be blessed with the absolute pitch to be able to experience the additional advantages of the Silver Digital Krypton. In the Melco-Mutec-Audio-gd-chain, the gain in musical value could not be denied and justifies, in my opinion, the price difference. Next I switched the SPDIF cables; replacing the Digital Diamond with the Silver Carbon which is in the same price category as the XLR it must now compete against. I listened to many different titles stored on the Melco and simply could not make any kind of a significant comment. Sometimes I was under the impression the SPDIF was a bit warmer and the AES/EBU just a whisper more filigree. It was not possible for me to rate the differences as from moment to moment, the impressions switched back and forth. Without the direct comparison and playing the same music passages over and over again, I would not have been able to detect these minute differences. In my opinion, both of these high priced cables perform at the same level and if I had my choice, either one would make me happy. The main reason I would choose the Silver Digital Krypton is I like its bright color design.
In order to verify the positive experience in another constellation, I exchanged the Melco with my CD-Player. First, I connected the CD-Player with both the Sommer Cable and the high priced Boaacoustic SPDIF to the Audio-gd D/A converter. Immediate results were delivered from the live album Memory Lane by Cécille Verny. After the first listening tests, this result was no big surprise. The Boaacoustic revealed much more fine detail and provided significantly better structure in staging the music. This was a significantly higher level of sound than with the Carbokab which sounded flat and lazy in comparison. The Sommer Cable also had to take second place in comparison to the less expensive Silver Carbon with the CD-Drive as the source. The differences were not that large but easily audible. The bass drum was a bit more crisp, the cymbals more brilliant and above all, Cécille Verny's vocals were more natural because they came across somewhat fuller and more forward. Overall, the staging seemed less cluttered. The ensemble played their music with a bit more dynamic and intoxicatingly rhythmic. The bottom line was, the Silver Carbon simply delivered a higher fun factor.
The size of the grand piano in the second movement of Beethoven's “Piano Concerto Nr. 3” with Ronald Brautigam and the Norrkoepping Symphony Orchestra under Andrew Parrot became clearly evident as soon the lower priced Boaacoustic was in play. The tones had an effect of being more steadfast. As with the Sommer Cable, the tonality of the string instruments appeared supple, showing more nuances and openness. The Digital Diamond confirmed it's capabilities with the last album from Frank Zappa, The Yellow Shark. But how would it stand up against the 4 times more expensive AES/EBU? Once again, the better being the enemy of the good was proven. With the Silver Krypton in play, the multi-layered sound experience from Frank Zappy and the Ensemble Modern showed more tonal colors, more transparency, was fascinating – leaning towards explosive. Each single instrument stood out more clearly and above all, gave a vivid impression interlaced with finer detail reproduction. The high priced SPDIF, in comparison, delivered a touch more weight – in a positive sense – and played a little more forward than the XLR. With Cecilla Bartoli's album St Petersburg, I preferred the XLR again with the Cimarosa piece “Agitata in tante pene” as it gave the strings a breath more fine resolution whereas the SPDIF contributed more warmth. These differences are also just a matter of personal taste. Both silver coated Boaacoustics have mesmerizing characteristics. Listening to music with them is extremely fascinating.
In closing, I wanted to test the cables using a different D/A converter. I selected the Antelope Zodiac+ which doesn't match up to the Audio-gd response in the areas fine definition and spatial performance. I wanted to find out how much the sound quality is influenced by a lesser performance DAC. I started by comparing the XLR with the lower priced SPDIF. Here also, the differences were evident however not as significant as before. This was particularly valid with the spatial projection. Johann Sebastian Bach's “Violin Concert in a-moll” with Yehudi Menuhin from 1960 in the XRCD-24 version from Hi-Q Records sounded clearly more spread out and more detailed, lighter and more rhythmic through the expensive XLR. However, the less expensive SPDIF delivered an outstanding impression with a voluminous and simultaneously highly transparent presentation. The Sommer Cable delivered a more held back performance. The Digital Diamond was definitely superior as it give the Bach violin concert more luster and exposed fine detail. The sound impressions received from Jennifer Warnes CD The Wall confirmed that superiority. Listening to the title song proved that the Digital Diamond could keep up astonishingly well with it's higher priced sisters. It clearly differentiated the second vocal and gave the drums attack and tonal colours. The costly AES/EBU XLR could not demonstrate it's superiority over the Digital Diamond on the Antelope DAC as clear as on the superior Audio-gd converter. The layering and spatial precision were less 3-dimensional. In comparing definition and fine detail reproduction, it won by a nose here. The comparison between both silver coated Boaacoustics on the Antelope DAC ended in a close draw. The differences determined will most likely lay only in the area of personal preference.
Listened with
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Computer | Apple MacMini with OS X El Capitan, Amarra 3.0.3, Audivana Plus 3 and Qobuz |
Network Player | Melco N1A |
Clock | Mutec MC-3+Smart Clock USB |
D/A Converter | Antelope Zodiac plus, Audio-gd Master 7 |
CD-Player | Primare DVD 30 |
Pre-Amplifier | Audio-gd Master 9 |
Power Amplifiers | for Bass: two Primare A-32, midrange & tweeter: Air Tight ATM-3 or Spectral DMA-100 |
Loudspeakers | Triangle Grand Concert |
Accessories | Audioquest Diamond or Carbon USB, Sommer Cable Carbokab-AES/EBU, Inakustik Black & White NF-1302, Shunyata Andromeda LS with Enacom LS, Audio-gd LS and NF, MudrAkustik Max power bar, Mudra and Audioquest NRG-X2 power cables, AHP pure copper fuse, Groneberg wall power sockets, mbakustik room absorbers |
Furniture | Creative Audio with absorber shelves, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. base |
Manufacturer's Specifications
Boaacoustic Digital Diamond Premium Series JIB copper
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Type | Digital Coaxial 75 Ohm SPDIF signal cable |
Copper | Copper OCC 6N, 20 AWG 7*8/0,12 |
Shielding | Double, Rolled Aluminum and Tinned Copper Mesh |
Connector | RCA BrasKap Plug, Full Metal, 24 carat Gold Plated |
Sheathing | 12,0 mm ± 0,2 mm Pearl White PVC and Silver-Black-White Nylon mesh Sheath |
MSRP | 200 Euros for 1 m, 250 Euros for 1,5 m 300 Euros for 2 m, Prices for other lengths provided upon request |
Manufacturer's Specification
Boaacoustic Silver Carbon Luxury Series JIB Silver
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Type | Digital Coaxial 75 Ohm SPDIF signal cable |
Internal Conductor | Silver Coated Copper S-OCC 6N, 22 AWG 40/0,12 |
Shielding | Double, Rolled Aluminum and Tinned Copper Mesh |
Connector | RCA BrasKap Plug, Full Metal, 24 carat Gold Plated |
Sheathing | 11,0 mm ± 0,2 mm Black PVC and Black-White Nylon mesh Sheath |
MSRP | 840 Euros for 1 m, 1.000 Euros for 1,5 m, 1.150 Euros for 2 m, Prices for other lengths provided upon request |
Manufacturer's Specification
Boaacoustic Silver Digital Krypton Luxury Series JIB Silver
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Type | Symmetrical XLR Digital Audio Cable |
Standard | 110 Ohm ± 20%, AES/EBU |
Internal Conductor | Silver Coated Copper S-OCC 6N, 2*24 AWG 19/0,12 |
Shielding | Double, Rolled Aluminum and Tinned Copper Mesh |
Connector | XLR, Fiberglass®, 24 Carat Gold Plated |
Sheathing | 16 mm ± 0,5 mm Black PVC and Green-Blue Nylon-Cotton mesh Sheath |
MSRP | 900 Euros for 1 m, 1.020 Euros for 1,5 m, 1.140 Euros for 2 m, Prices for other lengths provided upon request |
Manufacturer
JIB-Germany Technology GmbH
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Address | Am Großen Rohrpfuhl 25 12355 Berlin Germany |
Phone | +49 30 70762768 |
kontakt@jib-germany.de | |
Web | www.jib-germany.de |
Vertrieb
PR Müllers
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Anschrift | Christoph Müllers Leuther Straße 13a 47638 Straelen |
Telefon | +49 2839 5683130 |
Mobil | +49 172 2113333 |
info@prmuellers.de | |
Web | www.prmuellers.de |
Als digital affiner Audiophiler hat man gelernt, wie entscheidend eine stabile Zeitbasis für die Wiedergabe von CDs und Files sein kann. Im Gehäuse des Leo findet aber nicht nur eine hochpräzise Clock Platz, sondern deren zwei. Dennoch dürfte Auralics Leo ein Vergnügen für wenige Glückliche bleiben. Und das liegt nicht vorrangig an seinem Preis.
In seinem Artikel über Mutecs klanglich voll überzeugende REF 10, eine Clock die leider nur bei Wandlern oder Re-Clockern mit Zehn-Megahertz-Eingang eingesetzt werden kann, hat Roland Dietl den Unterschied zwischen einem Referenztaktgenerator wie dem Mutec und einer Word-Clock klar herausgearbeitet: In Verbindung mit dem ersten werden auf Basis des Zehn-Megahertz-Signals mit Hilfe digitaler Frequenz-Synthese im Wandler die von ihm benötigten Frequenzen – Vielfache der beiden Abtastraten 44,1 und 48 Kilohertz – erzeugt. Der Word-Clock-Eingang hingegen, den man heute noch etwas häufiger findet als den für zehn Megahertz, fordert exakt die Taktraten, mit denen auch das Musiksignal abgetastet wurde. Die werden dann im Wandler oder Re-Clocker multipliziert, um die Frequenzen zu erhalten, derer er bedarf. Der Kollege nannte als Beispiel einen als Delta-Sigma-Wandler arbeitenden, 512-fach überabtastenden DAC-Chip, der Zeitbasen von 22,5792 Megahertz für auf 44,1 Kilohertz und einem Vielfachen davon basierenden CDs und Files oder 24,5760 Megahertz für solche aus der 48 Kilohertz-Familie nutzt.
Beim Leo GX entschied sich Auralic-Chef Xuanqian Wang für einen dritten Weg, den er „Direct to DAC“ nennt: Er konstruierte die Clock allein für den neusten Wandler im Auralic-Portfolio, den Vega G2. Dessen DAC-Chip bekommt vom Leo G2 exakt die Frequenzen zur Verfügung gestellt, die er für seine Arbeit braucht. Die Taktraten werden im Vega G2 also weder wie bei Verwendung einer Zehn-Megahertz-Clock in digitaler Frequenz-Synthese erzeugt noch durch Multiplizieren aus dem Word-Clock-Signal gewonnen. Alle Wandler-internen Schaltungen, die mit der Taktung zu tun haben, werden umgangen. Es finden daher keine Umrechnungen des angelieferten Clock-Signals im Wandler mehr statt, was so gut wie alle möglichen Stör- und Fehlerquellen ausschließen und eine besonders exakte Taktung garantieren soll. Xuanqian Wangs sehr konsequente Lösung für die bestmögliche Taktung schließt aber – wie erwähnt – aus, dass der Auralic Leo auch mit Wandlern oder Streamern anderer Firmen kompatibel ist, womit der Kreis potentieller Leo-Kunden auf Vega-G2-Besitzer eingeschränkt wird. Noch einen Schritt konsequenter als eine speziell für den Vega ausgelegte Clock wäre es natürlich, Wandler und Clock in einem Gehäuse unterzubringen. Dabei entstünden jedoch allein schon für die Konstruktion und Fertigung eines neuen, größeren Gehäuses deutlich höhere Kosten als bei der Nutzung je eines Unity-Gehäuses für Clock und Wandler. Auch könnte der Kunde nicht erst in einen DAC investieren und ihn dann später ohne Wertverlust durch die Clock deutlich aufwerten. So gesehen macht die Zweiteilung von Wandler und Clock dann doch Sinn.
Auralic betreibt beim Leo GX Premium folgerichtig einen immensen Aufwand, damit sich der Signaltransport von der Clock zum Wandler-Chip möglichst verlustfrei gestaltet: Ihm liegen zwei von Hand gefertigte und feingetunte 60-Gigahertz-Kabel nach militärischem Luftfahrt-Standard bei, die mit je einem Zertifikat inklusive Messdiagramm geliefert werden. Das Kabel mit den verschraubbaren Spezialsteckern verbindet den Leo GX mit dem Vega G2, das zweite ersetzt die Verbindung zwischen der Eingangsbuche und der Hauptplatine im Inneren des DACs. Aber nicht nur das Taktsignal muss übertragen werden, sondern der Leo muss ja auch wissen, ob er einen auf 44,1 oder 48 Kilohertz basierenden Takt ausgeben muss. Dazu wird zwischen den Lightning-Link-Buchsen von Leo und Vega G2 eine Verbindung per HDMI-Kabel hergestellt. Während der Entwicklung zeigte sich dann, dass der Leo noch präziser arbeitet, wenn das Signal nach der Lightning-Buchse in ein optisches gewandelt wird, so dass Wandler und Clock an dieser Schnittstelle galvanisch getrennt sind.
Im Leo GX werden das Clock-Modul mit den beiden Temperatur-kontrollierten Oszillatoren für 90,3168 und 98,3040 Megahertz und die übrige Schaltung von jeweils einem analogen „Purer Power“-Netzteil versorgt. Aus den technischen Daten lässt sich entnehmen, dass die Quarz-Kristalle für die Oszillatoren nach einer speziellen „Stress kompensierten“ Geometrie geschnitten wurden, die der mechanischen und thermischen Stabilität zugutekommen und ein niedriges Phasenrauschen garantieren soll. Natürlich besitzt auch der Leo GX das schon vom Vega G2 und Aries G2 bekannte, aus dem Vollen gefräste Unity-Chassis mit seinen entkoppelnden Füßen, um hochfrequente Strahlungen abzuschirmen und die Schaltung vor mechanischen Schwingungen zu schützen. Xuanqian Wang präsentiert mit dem Leo GX nicht nur eine einzigartige Lösung für die Taktung des Wandler-Chips, sondern scheint auch jedem Detail die gebührende Aufmerksamkeit zuteil werden lassen. Zusammen mit meinen sehr positiven Erfahrungen mit den Aries beider Generationen und dem Vega G2 weckt das natürlich hohe Erwartungen an die „Reference Master Clock“ – denen allerdings allein aufgrund der Preisgestaltung eine gewisse Skepsis entgegensteht: Wenn die Clock deutlich – in der in Deutschland ausschließlich angebotenen Premium-Version mehr als 1.500 Euro – teurer ist als der zu taktende Wandler, müssen die damit zu erzielenden Verbesserungen ja schon immens sein.
Für den Test des Leo ist ein Vega G2 unverzichtbar. Da sich bei seinem Test herausgestellt hatte, dass er klanglich über sich hinauswächst, wenn er seine Daten nicht per LAN oder USB, sondern per Lightning Link vom Aries G2 bezieht, hatte der deutsche Vertrieb Audionext gleich alle drei Auralics geschickt. Die waren dann auch schnell aufgebaut und verkabelt, wobei ich für den Transport der Musikdaten zwischen den Lightning-Buchsen von Aries und Vega der zweiten Generation das Audioquest Diamond einsetzte, das sich bei der ersten Beschäftigung mit den Auralics gegenüber dem beigepackten HDMI-Kabel als deutlich überlegen erwiesen hatte. Sobald der Leo GX eingeschaltet wird, erscheint oben in seinem Display eine Zeitanzeige, in der von 60 Minuten herunter gezählt wird: Die Heizung für die Quarze arbeitet auf Hochtouren, und der Leo verbraucht doppelt so viel Energie wie im Normalbetrieb. Nach einer Stunde erscheint statt der Minuten- und Sekundenanzeige ein Häkchen, das signalisieren soll, dass der Leo nun mit höchster Präzision zu Werke geht.
Ich habe trotz meiner Neugierde erst einmal auf die üblichen Test-Files verzichtet und ein paar in Vergessenheit geratene Alben angehört – wie etwa Van Morrisons Too Long In Exile, trotz bester Laune Leonard Cohens eher düsteres Popular Problems und Jack DeJohnettes Oneness. Das brachte zwar keine eindeutigen Erkenntnisse, aber neben jeder Menge Spaß auch erste Eindrücke: Beim Bericht über den Aries G2 hatte sich herauskristallisiert, dass er zwar offener, exakter und minimal lebendiger agiert als sein Vorgänger, im Tieftonbereich aber nicht ganz so energiegeladen wirkt. Davon kann beim aktuellen Trio keine Rede mehr sein. Im Zusammenspiel mit Vega G2 und Leo GX ergänzen sich Druck und Präzision aufs Feinste: Da bleiben auch im Bassbereich keine Wünsche mehr unerfüllt. Dass eine Clock auch einen – ausgesprochen positiven – Einfluss auf die Tonalität des Wandlers hat, hätte ich mir nicht träumen lassen. Weniger überrascht hat mich hingegen, dass Auralics Duo durch die Integration des Leo nun noch ein klein wenig detailverliebter und luftiger spielt.
Jetzt wäre es wohl an der Zeit, die klangliche Leistung des Leo durch den ein oder anderen Vergleich ein wenig genauer einzuordnen. Dazu wähle ich Abdullah Ibrahims „Calypso Minor“ vom Album Sotho Blue und bin von den Klangfarben, der Feinzeichnung, dem Groove und dem bestens konturierten und unerschütterlichen Tieftonfundament schlicht begeistert. Da ist aber noch mehr, das ich als das gewisse Etwas bezeichnen möchte und das die Wiedergabe des Trios von fast allem unterscheidet, was ich von digitalen Formaten gehört habe: eine Mikro-Dynamik bei den Einschwingvorgängen, die der von wirklichen, nicht reproduzierten Instrumenten schon sehr nahe kommt. Ähnliches hatte ich zuvor nur mit dem Chord Electronics DAVE in Kombination mit dem Upscaler im BLU MKII gehört, der jedes Musiksignal auf 705,6 respektive 768 Kilohertz hochrechnet. Da der BLU schon viel zu lange wieder beim Vertrieb ist, lässt sich leider nicht herausfinden, ob Chords oder Auralics so unterschiedlichen Ansätze näher an die Realität heranführen. Aber so intensiv wie mit den beiden Chords und den drei Auralics habe ich Files – in diesem Falle nicht einmal hochaufgelöste, sondern schlicht solche mit 44,1 Kilohertz und16 Bit – bisher nicht in meinem Hörraum erleben dürfen.
Nachdem ich bei „Calypso Minor“ entdeckt hatte, auf welch extrem hohes Niveau der Leo GX Auralics ja auch zuvor nicht zu verachtendes Duo bringen kann, habe ich Abdullah Ibrahim & Ekayas Album noch einmal ganz genossen und die drei Saxophone, die Flöte, die Posaune und die treibenden Rhythmusgruppe mit einer frappierenden Lebendigkeit und – ja ich traue mich, es so zu formulieren – einem so hohen Maß an Natürlichkeit gehört wie nur bei einer digitalen Quelle zuvor. Außerordentlich beeindruckend, weil groß, plastisch und auch im Bass realistisch, geriet auch die Darstellung des Flügels in „Abide“. Bei aller – absolut berechtigten Schwärmerei – möchte ich aber nicht vergessen darauf hinzuweisen, dass die Menge Blech, die Ekaya aufbietet, von den Auralics nicht im mindesten weichgespült wird: Wenn die Transienten sich der Realität annähern, plätschert die Musik nicht einfach so im Hintergrund. Man braucht nicht immer noch ein paar Grad am Lautstärkeregler zu drehen, um sich in den Bann der Darbietung ziehen zu lassen. Die verlangt auch schon bei gemäßigtem Pegel nach der Aufmerksamkeit des Hörers. Aber wer sich immer mal wieder Konzerte und nicht nur ausschließlich reproduzierte Musik gönnt, dürfte das ja auch ohne diesen Hinweis wissen.
Dann habe ich doch noch einige der einschlägigen Test-Files angeklickt und zwischendurch immer mal wieder auf meine aktuelle Digital-Kette – Melco N1ZH/2, Aries Femto und Chord DAVE – umgeschaltet. Bei „God Bless The Child“ vom Album Standards, Vol. 1 nehmen sich die beiden Kombinationen rhythmisch nichts: Beide grooven unwiderstehlich. Der Bass ist bei Melco und Co. minimal fetter, beim Auralic-Trio etwas trockener und sonorer. Seine Hochtonauflösung bei der recht kritisch aufgenommenen Hi-Hat wirkt feiner und tonal stimmiger, eben weniger vordergründig. Imaginäre oder reale Räume gefallen mir – gewohnheitsbedingt? – bei meiner Kette mindesten so gut bei den drei Auralics, die allerdings bei Schostakowitschs „Polka“ mit strahlenderen und realistischeren Klangfarben für sich einnehmen. Man könnte fast geneigt sein, von Unterschieden im Geschmacksbereich zu sprechen: Beide Kombinationen erreichen ein extrem hohes Niveau. Wenn da nur nicht die Einschwingvorgänge wären, die sich mit Sotho Blue besonders gut beurteilen lassen: Die bringen Aries und Vega einfach realistischer und glaubwürdiger rüber als der DAVE – wenn der Auralic DAC vom Leo GX getaktet wird. Ohne den M-Scaler im BLU MKII kommt der DAVE da nicht ganz dran.
Nach meinen bisherigen Höreindrücken kann ich es Ihnen und mir ersparen, den Vega G2 noch mal zum Vergleich ohne den Leo GX zu hören: Dessen immens positive Wirkung ist eindeutig. Wenn ich mich erst heute dazu entschließen würde, eine hochkarätige digitale Quelle in meine Anlage zu integrieren, finge ich wohl mit dem Streaming-DAC Vega G2 an. Der kann dann schon Daten aus dem Computer oder von einem einfachen netzwerkgebundenen Speicher sehr gut wiedergaben. Dazu wäre später ein Aries G2 mit interner Festplatte und einem hochwertigen HDMI-Kabel die ideale Ergänzung. Die Investition in einen Leo GX Premium macht dann schließlich aus einer extrem hochwertigen Digital-Quelle High End reinsten Wassers.
Gehört mit
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NAS | Melco N1ZH/2, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
Streamer | Auralic Aries G2 mit 5-TB-HDD |
D/A-Wandler | Auralic Vega Chord Electronics DAVE |
LAN-Switch | Telegärtner Japan M12 Switch Gold |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Eintein The Poweramp |
Lautsprecher | Kaiser Acoustic Kawero! Classis |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Swisscables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon, Transparent Cables |
Zubehör | PS Audio Power Regenerator P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Auralic LEO GX Premium
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Clock Frequenzen | 90,3168MHz (44,1kHz), 98,3040MHz (48KHZ) |
Ausgangsspannung | 3,3V CMOS, Direct-to-DAC Design |
Allan Varianz | 2 x 10-12 (1 Sekunde) |
Jitter Äquivalent | 500 mal geringer als bei einer 82fs Femto-Clock |
Äquivalentes Phasenrauschen | -110dBC/Hz @ 1Hz, Referenz Frequenz 10MHz |
Abtastraten | PCM 44,1KHz - 384KHz, DSD64 - DSD256 |
Clock | Rubidium Atom Clock als Referenz, Temperatur-kontrollierter Oszillator mit Stress kompensierend geschnittenem Kristall |
Netzteile | zwei interne, analoge Purer-Power-Netzeteile, rauscharmes (10µV) Design für Audio-Schaltungen |
Störgeräusch Unterdrückung | Optische Isolation zwischen Clock- und Kontrollschaltung, Unity-Gehäuse zur Hochfrequenz-Schirmung |
System-Steuerung | Automatische Abtastraten-Umschaltung über Lightning Link vom G2 DAC |
Leistungsaufnahme | 15W Betrieb, 30W Aufwärmphase |
Abmessungen (B/T/H) | 34/32/8cm |
Gewicht | 8,1kg |
Preis | 7900 Euro (mit speziellen Clock-Kabeln) |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
How was that again with CD-Players? Unpack, connect, switch on, insert disk and off you go … no cumbersome computer configuration, no irritating software and driver installation, no hassle with network settings, software updates and all that stuff. Let’s be honest: most of us just want to enjoy music as best as possible. Digital Audio Systems or “DAS” for short, promises exactly that with their HD-Player Model 2.
That player is designed as a fully integrated digital playback device, uniting server and DAC. It does not require a local area network and is supposed to be ready to play as soon as connected to an amplifier. Even a casual glance makes clear – before any music playback – that this is something new and different. Personally, I am reminded of a tape deck from the analogue era: on the left the high-res display with the transport keys underneath, just where the cassette bay and the transport keys used to be. On the right are the traditional VU-meters. The vintage character is emphasized by the (optional) wooden side panels. The player can be operated either via the keys on the device itself – as was normal in times gone by – or completely up to date, via a mobile device like a tablet or smart phone. For the latter the player offers a WiFi access point, so that no other network access is required. Of course, the player can also be integrated into a home network, if that is preferred. The easiest way to transfer music files to the internal storage drives is from an external USB device via the automatic USB file transfer. Alternatively, data files can also be copied from a PC through a local area network connection.
To put the thing to the test: For a first quick listening, I choose the USB route to transfer music and connect the HD-Player Model 2 via symmetrical cables to my Audio Flight preamp FLS1. Since I don’t want to lose any time, I operate the Player – totally old fashioned - with the front keys. I am playing the album Masterpiece of Folklore Music (XRCD24-NT001) by and with Mario Suzuki. The Japanese is considered an exceptional talent of folk guitar playing. The music was produced completely in the analogue domain with a reel-to-reel machine at 76 cm/s and only subsequently transferred to digital. And now I am coming straight out with it: I almost fell off my chair hearing the first sounds.
The guitars sound so natural and realistic, with body and space and perfect timing, as I am only used to from my Platine Verdier but not from a digital device. The transparency of the presentation is equally impressive. The 1st movement from the „Symphony Nr. 1“ by Sergei Profiev with the Scottish Chamber Orchestra (Scottish Chamber Orchestra, Prokofiev: Symphony No. 1; Violin Concerto No. 2; Five Melodies for Solo Violin & Strings) and their quite chamber-music-like interpretation has been captured perfectly with precise focus and large 3-dimensionality. The bassoons, which at the beginning play side by side with the strings, come across with greater clarity and focus than I am used to. What I am hearing here is absolutely first class. My review could actually end at this point.
But you would probably like to read more about it and learn which factors led to this amazing result. I was wandering: what is it that Alexej C. Ogorek - the brain behind DAS - has done, to achieve such wonderful sound. I have talked to him at length about it. He told me that from the beginning, it was his ambition to save the sound of vinyl into the digital age. The playback of digitized vinyl records through available HiFi-equipment proved unsatisfactory. No adequate solution was commercially unavailable. Which is why, he decided to develop the appropriate playback equipment himself. The goal was to develop a device, which would be “as simple in handling as a CD-player, as graphically rich in communication as a computer and as natural and analogue in sound quality as a high-end turn table”. A very ambitious goal indeed – and one which took him several years to realize.
When designing the HD-Player Model 2, Alexej C. Ogorek was focussing on three things: a solid mechanical construction, a clean power supply and galvanic insulation of functional units. Nothing new necessarily, but implemented with impeccable consistency. Mechanically, the housing is designed from massive aluminium and steel plates with separate chambers for each functional unit to minimize vibration and electromagnetic interference. The power supply is similarly carefully thought out, with three toroidal transformers for the analogue section (one each for the left and right channel DACs as well as one for the Digital Interface Board) on the upper floor and two further transformers, one for the headphone amp and one the mainboard, on the lower floor.
Yes, you have read correctly: The HD-Player Model 2 is discreetly controlled by a computer mainboard. The operating system is a proprietary Linux distribution exclusively optimized for audio playback. The user interface is also a proprietary development, which according to Alexej C. Ogorek took two years to develop. The system supports all known digital formats incl. PCM with a bit depth from 16 to 24 bits and sample rates from 44,1 to 192,0 kHz as well as DSD from 64x to 256x. The operating system is stored on a separate SSD for maximum performance. For music files there is a standard 4 TB of storage space available. The music storage can be extended with further memory modules in the slot at the back of the Player.
From the motherboard, the signal path leads via USB connection to a D2D board on the Digital Interface Board. Here the signal gets re-clocked and transferred to the dual mono DAC boards for analogue conversion and to the Digital Interface Board for conversion to AES/EBU and SPDIF digital output. The DAC boards are supplied by Metrum Acoustics and the D2D board by M2Tech.
The layout of the digital-to-analogue conversion is completely dual mono to optimize channel separation and signal-to-noise ratio. The conversion technology used is special in that none of the common oversampling and delta sigma converters from manufacturers like AKM, Crystal, Texas Instruments, Wolfson or Sabre are used. Instead Alexej C. Ogorek uses non-oversampling R-2R ladder DACs without digital filters based on chips with industrial/medical provenance. The exact chip type cannot be gauged, since the labels have been removed. In contrast to the frequently used delta sigma chips, which oversample the PCM signal, modulate and filter it, the NOS DAC chips skip these latter steps. NOS DACs neither oversample the signal nor do they digitally filter it, thus minimizing the signal path. In order to protect downstream equipment from high frequency noise, the NOS DACs just apply a mild, first order 70kHz analogue filter at the output stage.
A possible drawback of the employed DAC technology should not go unmentioned: Since NOS DACs cannot normally process the DSD format natively, the HD-Player Model 2 converts DSD files into 24bit and 176.4 kHz PCM for playback. This however, does not pose much of a problem, since the conversion from DSD to PCM is a practically lossless process – in contrast to the conversion from PCM to DSD. A similar conversion is, by the way, also at the heart of every delta sigma converter during PCM playback.
A possible drawback of the employed DAC technology should not go unmentioned: Since NOS DACs cannot normally process the DSD format natively, the HD-Player Model 2 converts DSD files into 24bit and 176.4 kHz PCM for playback. This however, does not pose much of a problem, since the conversion from DSD to PCM is a practically lossless process – in contrast to the conversion from PCM to DSD. A similar conversion is, by the way, also at the heart of every delta sigma converter during PCM playback.
Since the selected R-2R NOS converter chips feature integrated I/V-conversion, there is no need for an external output stage. The eight converter chips per channel produce sufficient power to drive any downstream equipment, so that the signal path is kept to an absolute minimum. From the DAC boards the signal path leads back to the Digital Interface Board. Since the eight converter chips operate in full dual-differential mode, they produce a real symmetrical output signal for the XLR connectors. For the RCA connectors the signal gets unbalanced by two high grade Lundahl transformers LL1588 on the Interface Board.
Just as with the hardware, Alexej C. Ogorek placed high demands on the controlling software. He therefore developed the entire software from scratch according to his stringent requirements. Aside from the usual standard functions of music playback interfaces, he put special importance on a smooth and efficient user flow as well as on a high quality graphical presentation. It would go beyond the scope of this review to describe all its possibilities and functions.
But I should like to emphasize the possibility to display not just front but also back cover art as well as the partic-ularly nice display of liner notes. These are the small booklets, which normally accompany CDs and nowadays also album downloads, which are however normally so small as to be hard to read. Now on a large tablet, you can beautifully view and read this additional material while listing to your music, just as you would the cover art of an LP. And there it is again: the context of the analogue era, but in a modern digital form. The user interface is a browser app which runs platform independently in full screen mode in Safari or Chrome. I very much liked the app in day-to-day use. Coming back to the sound quality of the Model 2: how do I find out what drives it? Is it the server or the DAC or both and wherein exactly lies the difference to most other digital playback devices out there? Questions over questions?
Since the internal DAC is not accessible for external sources, I choose the opposite way and connect the server with my PS Audio DSD DAC via the AES/EBU digital output. For comparision I set up my Sony notebook con-nected to the PS Audio DAC via my two cascaded Mutecs and switch between the Model 2 server and the Sony notebook setup. The Sony is configured with Windows10 Pro optimized with AudiophileOptimizer, MinimServer in connection with JPLAY and ROON.
The music files are stored on an external G-Technology 4 TB G| USB-C drive, powered by a HDPLEX 200W linear power supply. The PS Audio is symmetrically connected to the Audia Flight FLS1 preamp, which in turn is symmetrically connected to the Audio Flight FLS4 power amp. I am not actually surprised that the sound characteristics described above are also immediately apparent over the PS Audio. That is all grist to my mill. I never tire of emphasizing that a serious digital chain has to start right at the beginning at the server and not just at the DAC. This realization gets corroborated in direct comparison to my Sony notebook. The two cascaded Mutecs can rectify certain things but by far not everything. I can pinpoint the main differences in two important characteristics of the HD-Player:
Firstly, there is this supreme tonal balance. Let’s listen to the 1. Movement from the „Divertimento K. 136“ by W. A. Mozart with the Academy of St. Martin In The Fields under Neville Marriner (Decca Legacy Volume Four - FIM UHD). The recording engineer captured the sound of the strings brilliantly, which does not mean that they always sound round and mellifluous. The HD-Player 2 manages to sound just right, incredibly natural and stress free, without any hint of harshness. That is a real humdinger.
Over the Sony notebook the strings have a certain brilliance, which at first glance does not sound unpleasant, but strikes me as rather unnatural in direct comparison. I would characterize it as faux “digital brilliance”, which has probably more to do with computer artefacts. That reminds me of a recent elaborate comparison with a CD player in my playback chain. Connected via its tuned S/PDIF output to the PS Audio DAC, the CD player was tonally much closer to the HD-Player 2 than to the Sony notebook. Who was it that claimed, ripped CDs played back via a computer always sounded better than via a classical CD player connected to a good DAC?
Secondly, there is a significant difference in special representation. With this I don’t mean the absolute depth of the image, which even appears a little larger over the Sony notebook. But here as well, this strikes me as unnatural – not to say, almost hollow - in direct comparison to the HD-Player 2. This effect is obviously closely connected to the precision in the representation of individual instruments. Through the HD-Player 2 the sound stage moves slightly forwards and appears a lot more focussed. At the same time for me the spatial impression improves. A contradiction? Not necessarily, because the individual instruments appear much more precisely ordered in space. For instance, in the pianissimo beginning of the ouverture to “L'Italiana in Algeri” by G. Rossini (Solti & Orchestra Of The Royal Opera House, Covent Garden: VENICE - CAPC 23130 SA) the flute remains really a flute and does not suddenly morph, in terms of its dimensions, into a tuba. Equally, in „Intermezzo from Goyescas“ by Enrique Granados with the New Philharmonia Orchestra under Rafael Frübeck de Burgos (Decca Legacy Volume One - FIM UHD), the wind instruments do not vaguely come from the background, but are clearly delineated as regards their size and their position in space, which lends clarity and precision to the spatial representation.
The internal DAC of the HD-Player 2 is in perfect harmony with the sonic qualities of the server. With its obviously excellent timing, the DAC delivers an absolutely realistic flow and unity to the music. Let’s listen finally to the Symphony No. 94 by Joseph Haydn in the very fine interpretation of the Philharmonica Hungarica under Antal Dorati (Haydn Symphonies No. 94 and 100 - Antal Dorati The Philharmonia Hungarica - HDTT 24/176). The symphony is famous for the surprise fortissimo attack of the entire orchestra in the second movement. The HD-Player 2 presents this event with enormous inner force and vitality. The further development of the movement is quite lively, continuously underpinned by a solid bass. Tonality, dynamics and special representation are first class. At the same time, I am totally impressed with the way the sound breaks away from the speakers and just stands in my room. Now you can probably empathise, how difficult it was for me to return the HD-Player 2.
Listened with
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Computer | Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 with AudiophileOptimizer 2.0, G-Technology 4 TB G| USB-C drive with HDPLEX 200W linear power supply |
Software | MinimServer, JPlay 6.2, Roon |
Reclocker | 2 x Mutec MC 3+ USB cascaded |
D/A-Converter | PS Audio DirectStream DAC, M2Tech Young |
Turntable | Platine Verdier |
Tone arm | Souther TRIBEAM |
Pickup | Clearaudio Veritas |
Phono Preamp | Erno Borbely |
Preamp | AUDIA FLIGHT FLS 1, Erno Borbely, Omtec Anturion |
Power Amp | AUDIA FLIGHT FLS 4, Omtec CA 25 |
Speakers | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Cables | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable |
Manufacturer's Specifications
Digitale Audio Systeme HD-Player Model 2
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Audio formats | Ogg Vorbis, FLAC, Opus, APE, WavPack, MP2, MP3, ALAC, MP4/AAC, MOD, Musepack, wave files, Dff, Dsf etc. |
PCM formats | 16 bit to 24 bit and all sampling rates from 44,1 kHz to 192,0 kHz |
DSD formats | DSD 64x to DSD 256x via PCM conversion to 24bit /176,4 kHz |
Speicher | 4 TB extendable |
Outputs (analog) | Stereo RCA, output voltage max. 2,0 Vrms, output impedance 40 Ohm/Stereo XLR, output voltage max. 4,0 Vrms, output impedance 80 Ohm/ 1 Headphone jack 6,3mm, output voltage max. 6,0 Vrms at 600 Ohm and 2,0 Vrms at 33 Ohm |
Outputs (digital) | AES/EBU (XLR), S/PDIF (RCA) |
Inputs (digital) | 2x USB 2.0, 1x Ethernet |
Weight | 20 kg |
Dimensions | 430 x 140 x 360 mm (B x H x D) |
Price | 13.000 Euro |
Manufacturer
Digitale Audio Systeme
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Phone | +43 18907030 |
office@digital-audio-systems.com | |
Web | www.digital-audio-systems.com |
Der Odin ist derzeit das Flaggschiff der luftgelagerten Bergmann-Audio-Tonarme. Firmenchef Johnnie Bergmann konstruierte ihn nicht speziell für einen seiner Plattenspieler, sondern als universell einsetzbaren Arm auch für Laufwerke anderer Hersteller.
Dass ein Exemplar des Odin auf den Weg zu Hifistatement gebracht werden sollte, hatten Johnnie Bergmann, Werner Obst, der Bergmann-Analogtechnik schon beinahe seit der Markteinführung in Deutschland vertreibt, und ich bereits beim Besuch in der Fertigungsstätte im dänischen Hobro verabredet. Dann klappte es aber nicht mehr vor der High End, der zumindest bei mir noch ein wenig Urlaub folgte. Aber auch nach dem Erhalt des Arms ging noch einige Zeit ins Land, bevor ich den ersten Tonabnehmer montieren konnte. Die mitgelieferte Schablone, mit deren Hilfe sich die Position der Gewinde für die beiden M6-Schrauben anzeichnen lässt, war bei dieser frühen Version des Odin noch für Bergmann-Laufwerke oder solche mit einem Plattentellerdurchmesser von 300 Millimetern ausgelegt. Inzwischen arbeitet Johnnie Bergmann an einer universellen Lösung. Ich bekam innerhalb kurzer Zeit eine für den LaGrange modifizierte Version der Schablone. Erst als ich mit dieser eine meiner Wechselbasen für die Montage vorbereiten wollte, fiel mir auf, dass ein auf der für 9-Zoll-Arme vorgesehen Position aufgebauter, nach hinten links ragender Tangential-Tonarm sich mit einem langen, auf der 12-Zoll-Position installierten Arm ins Gehege kommen würde.
Auf einen zweiten Arm wollte ich allerdings nicht verzichten. Schließlich kristallisierten sich zwei Lösungen heraus: Zum einen lässt sich die für extra lange Arm wie den Ortofon 309 konstruierte und für den Test des Einstein Tonarms modifizierte, exzentrisch aufgebaute Basis so zum Teller hin drehen, dass der Odin auf der 12-Zoll-Position montiert und ein kurzer Arm auf der 9-Zoll-Position genutzt werden kann. Möchte man neben dem Odin jedoch einen langen Arm verwenden – momentan begeistert mich die Kombination von Einsteins The Tonearm und dem Transrotor Tamino –, muss man das an einen Bumerang erinnernde Chassis des LaGrande von der Bodenplatte mit der Lagerheizung losschrauben, um 180 Grad drehen und wieder anschrauben. Obwohl dazu auch die Anschlüsse für die Heizung ab- und wieder anzulöten sind, habe ich mich für diese Variante entschieden. Vorsichtshalber hatte ich aber beide erwähnten Tonarmenbasen bei AMG in der Oberpfalz mit den nötigen Gewinden versehen lassen.
Wie ich schon im Bericht über den Besuch bei Johnnie Bergmann und Eva Seiberg wohl mehrfach erwähnte, kann ich nur schwer verstehen, dass Bergmann Audio den großartigen Sleipner – für mich immer noch einer der besten zwei, drei Plattenspieler, die ich je in meinen Hörraum standen – nicht weiter produziert. Damit fiel leider auch das bisherige Tonarm-Topmodell aus dem Programm. An dessen Stelle soll nur der neue „Reference-Tonearm“, wie Johnnie B. ihn nennt, treten. Im Unterschied zum Sleipner-Arm soll der Odin – wie erwähnt – auch mit Laufwerken anderer Hersteller kompatibel und daher auch ohne Bergmann-Laufwerk erhältlich sein. In diesem Fall liegt sein Preis aber ein gutes Stück höher, da der Odin dann ja nicht mit der Druckluft des Laufwerkes versorgte werden kann, sondern mit einem eigenen Kompressor geliefert werden muss.
Wie Johnnie B. in einer E-mail mitteilte, ging es ihm beim Odin darum, die Stabilität und Festigkeit des Luftlager- sowie des Tonarmrohres weiter zu verbessern. Daher entschied er sich, das Lagerrohr mit den Luftaustrittsöffnungen nicht wie sonst bei seinen Konstruktionen üblich nur auf einer, sondern auf beiden Seiten zu verankern. Auch die Struktur des Tonarmrohrs wurde optimiert: Die Kombination zweier Carbon-Rohre mit einer dazwischen liegenden Dämpfungsschicht soll eine hohe Steifigkeit mit perfekter Resonanzkontrolle verbinden. Das Headshell wird nun aus einem Alublock heraus gefräst und mit dem Carbon-Rohr verklebt. Auch die Verbindung zwischen dem Tonarmrohr und seiner auf dem Luftpolster schwebenden Lagerbuchse soll nun noch stabiler sein als bei allen bisherigen Bergmann-Modellen.
Alle diese Maßnahmen führen, so Johnnie B., zu einem satteren und dynamischeren Klang als dem des minimal feingeistigeren des Magne-Tonarms. In Sachen dreidimensionaler Abbildung soll der Odin dem Magne aber keinesfalls nachstehen – was wir aber nicht einfach so ungeprüft hinnehmen: Mit Werner Obst ist bereits der Test eines Galder-Laufwerks, auf dem bis zu vier Arme montiert werden können, mit Magne- und Odin-Arm für die nicht allzu ferne Zukunft fest verabredet. Der Odin ist mit sehr flexibler Kupferlitze durchgängig, das heißt von den Clips für die Tonabnehmer-Pins bis zur DIN-Anschlussbuchse auf der Rückseite des Arms, verkabelt. Das Gegengewicht ist durch drei Gummi-Einlagen vom Armrohr entkoppelt. Der Schlauch für die Druckluftversorgung erlaubt es, den Kompressor einige Meter weit vom Arm entfernt aufzustellen und arbeitete so extrem leise, dass er zu keiner Zeit störend in Erscheinung trat.
Sind die beiden Gewinde für die Montage erst einmal im vorgegebenen Abstand auf einem Armboard oder einer Basis fertiggestellt, geht der Aufbau des Odin relativ leicht von der Hand. Zuerst wird die „Level Board“ genannte Aluminium-Platte mit Bohrungen, Gewinden, einer Vertiefung für eine Stahlstange und einer Stahlkugel mit dem Untergrund verschraubt. Danach wird die Stahlstange in ihre Position gelegt und anschließend der Tonarm aufgesetzt und mit zwei Schrauben gesichert. Dank der Langlöcher in der Grundplatte des Tonarms lässt sich dieser von der Stahlstange geführt in Längsrichtung verschieben. So kann später die Nadel des Tonabnehmers mithilfe der Schablone auf die Gerade zur tangentialen Abtastung justiert werden. Da die Stahlstange dicker ist, als die Führungen in Level Board und Grundplatte des Arms tief sind, lässt sich die Grundplatte minimal um die Stange kippen und damit der gesamte Arm in der Horizontalen ausrichten. Sobald der Tonabnehmer im Headshell montiert, die Auflagekraft eingestellt und die Höhe des Lagerrohrs mit den Luftaustrittsöffnungen justiert wurde, braucht man den Arm gegenüber dem dem Level Board nur noch so weit verschieben, dass der Tonarm keinen Überhang hat. Beim Festziehen der Schrauben der Grundplatte ist jedoch darauf zu achten, dass Arm wieder exakt horizontal steht. Aber das hört sich komplizierter an als es in Realität ist. Der Arm ist gut durchdacht, so dass schon der Aufbau Freude macht.
Als erstes montiere ich das Lyra Etna in den Odin, vorrangig, um die Tonarmverkabelung einzuspielen. Da es beim Clearaudio/Souther und selbst bei Kuzmas Airline immer mal wieder vorkam, dass die Nadel die Rille verließ, griff ich nicht zu irgendwelchen audiophilen Schätzen, sondern zu lange nicht gehörten Scheiben, die einfach Spaß versprachen wie etwa I Giganti Del Jazz 13 mit Milt Buckner. Diese LP des italienischen Billig-Labels ist musikalisch und klanglich ein Glücksfall – was man leider nicht von allen Scheiben der Serie sagen kann. Bei der magischen 13 jedenfalls scheinen Milt Buckner an der Hammond, Buddy Tate am Tenorsax und Wallace Bishop am Schlagzeug um die Wette zu grooven, immer wieder mal verbal vom Organisten angefeuert. Auf „When I'm Blue“ ist der Rhythmus trotz des mittleren Tempos einfach unwiderstehlich, die Hammond wimmert, flüstert, schreit und klackert, und die fette Bass-Drum stünde auch mancher High-End-Produktion gut zu Gesicht. Bei „You Have Changed“ umschmeichelt das Tenorsax mit seinem satten, warmen Ton den Zuhörer – zum Dahinschmelzen!
Und weil's so schön war, bleibe ich gleich bei Milt Buckner: Auf Rockin' Hammond, einem 1956 für Capitol aufgenommenen Album, ist der Organist auf einigen Stücken gleichzeitig auf Hammond und Flügel zu hören, und der Toningenieur spielt auch mal ein bisschen mit dem Hall. Bei „The Beast“ und dem „One O'Clock Jump“ kommt der Sound des Flügels ähnlich hart und direkt wie Jahrzehnte später bei den berühmt-berüchtigten, von „Tee“ Fujii produzierten Three-Blind-Mice-Aufnahmen rüber. Die Musik ist nicht unbedingt innovativ, swingt aber mit Macht und macht einfach nur gute Laune. Dazu tragen auch das satt goldene Strahlen der Farben, die stabile Abbildung der Instrumente, die Offenheit der Wiedergabe und das weitgehende Fehlen technischer Artefakte im Klangbild bei. Dass das Etna vehement zu Sache geht und in puncto Drive nichts anbrennen lässt, ist bekannt und wird auch vom Odin bestätigt. Aber so geschmeidig und warm wie bei diesen beiden Scheiben hatte ich das Lyra nicht in Erinnerung.
Wie auch schon der Sleipner-Arm lässt sich auch der Odin durch nichts aus der Ruhe bringen: weder durch Staublagerungen noch durch Scheiben mit exzentrischem Mittelloch – von mir einmal abgesehen: Bei einem Track verlor die Abbildung plötzlich an Stabilität, die Nadel sprang eine Umdrehung zurück. Der Grund war, wie gesagt, ich – oder ein wenig freundlicher formuliert: mein Bedienungsfehler. Ich hatte den Lift, der nicht über einen Hebel, sondern über einen Drehknopf betätigt wird, nur soweit herunter gedreht, dass die Nadel mit der Rille in Kontakt kam, nicht aber bis zum unteren Anschlag. Nachdem ich es mir angewöhnt hatte, den Lift vollständig abzusenken, gab es keine besonderen Vorkommnisse mehr.
Nach der dreitägigen Einspielphase musste der Arm dann den LaGrange in Richtung Fotostudio verlassen. Da die Position der Basis auf dem Laufwerk durch die beiden Gewinde zur Montage des Level Boards definiert ist, muss ich beim erneuten Aufbau des Arms Nadelposition, Auflagekraft – das Gewicht wurde für eine Foto entfernt – und horizontale Ausrichtung neu einstellen. Da habe ich mich dann entschlossen, gleich einen neuen Tonabnehmer einzubauen und zwar das Lyra Titan i, das ich beim Test des Keces Ephono „wiederentdeckt“ hatte und das vor etwas mehr als fünf Jahren so gut mit dem Sleipner harmonierte. Der Odin legte die Unterschiede zwischen den beiden Lyras schnell offen: Das Etna ist noch einen Tick sauberer, offener und auch noch ein wenig agiler, rhythmisch anspringender. Obwohl es mich in dieser Disziplin im Odin positiv überraschte, reicht es aber doch nicht ganz an die Klangfarbenfülle des Titan i heran. Toll, wie deutlich der Odin die Unterschiede zwischen den Lyras zur Geltung bringt – und dass er beide zu klanglichen Spitzenleistungen treibt, ohne selbst in Erscheinung zu treten!
Nicht dass ich es bei der Schwärmerei über Klangfarben vergesse: Die einschlägigen Testscheiben zeigen, dass der Odin auch ich Sachen Raumdarstellung keine Wünsche offen lässt. Hier ist er den besten Drehtonarmen mindestens ebenbürtig, kommt aber, wenn mich die Erinnerung nicht trügt, an die fantastische Leistung des Sleipner in dieser Disziplin nicht heran. Aber der Odin ist ja – anders als der Sleipner-Arm damals – nicht auf einem Laufwerk mit Luftlager montiert. Da bin ich schon auf den Bergmann Audio Gander gespannt.
Da das Titan i wieder in den Breuer-Arm auf dem Brinkmann Avance in Wohnzimmer zurück soll, der Odin bis zum Eintreffen des Gander aber in meinem Hörraum bleiben dürfte, komme ich wohl nicht umhin, einen weiteren Tonabnehmer in den Bergmann-Arm einzubauen: Es kann ja nicht schaden, sich bei diesem Test nicht ausschließlich auf Erfahrungen mit Lyra-Systemen zu verlassen. Das Brinkmann EMT ti ist etwas schwerer als das Lyra, baut höher und hat eine höhere Ausgangsspannung, unterscheidet sich also grundlegend vom Titan i – und harmoniert trotzdem hervorragend mit dem Odin. Hier ist nicht der geringste Anflug von Nervosität zu entdecken, der bei schlechten Aufnahmen hin und wieder in einem Brinkmann-, Breuer- oder kurzen AMG-Arm auftreten kann. Dennoch nimmt der Odin der EMT-Variante nichts ihrer rhythmischen Attraktivität. Auch der Bass kommt mit ordentlich Schub. Das Klangbild wirkt aber stabiler und einen Hauch aufgeräumter als gewohnt.
Ich würde mich nie dazu versteigen zu behaupten, ich könnte die über den Plattenradius durch den wechselnden Fehlspurwinkel schwankenden Verzerrungen hören. Nein, ich bin immer noch der Überzeugung, dass es keinen Sinn macht, Konstruktionsmerkmale einer Komponente mit ihrem Klang in Beziehung zu setzen. Aber der Odin macht eine Menge sehr richtig, indem er der Musik fast kein technisch bedingten Artefakte hinzufügt. Und dabei ist die tangentiale Abtastung, der recht lange Tonarm, die nicht umbeträchtliche effektive Masse von 14 Gramm und die Sorgfalt, mit der Johnnie Bergmann bei seiner Kreation auf eine strikte Resonanzkontrolle achtet, gewiss sehr hilfreich.
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Einstein The Tonearm 12 |
Tonabnehmer | Lyra Etna und Titan i, Brinkmann EMT ti, Transrotor Tamino |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Kaiser Acoustics Kawero! Classic |
Kabel | Precision Interface Technology, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, |
Zubehör | PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Bergmann Audio Odin
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Tonarm | |
Prinzip | Tangential-Tonarm mit Luftlager |
Armrohr | Aluminium und Carbon, innenbedämpft |
Gegengewicht | entkoppelt |
Einstellungen | Vertikaler Abtastwinkel, Überhang, Azimut, Auflagekraft |
Verkabelung | hochwertige Kupferlitze |
Clips | Gold-beschichtetes Kupfer |
Anschluss | DIN |
Effektive Masse | 14g |
Gewicht | 1.180g inklusive Montageplatte |
Montageplatte | Aluminium |
Abmessungen (H/B/T) | 70/265/290mm |
Kompressor |
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Besonderheiten | sehr leiser, sauberer, trockener und gleichmäßiger Luftfluss, austauschbarer Staubfilter |
Abmessungen (H/B/T) | 135/155/330mm (H x W x L) |
Gewicht | 5,7kg |
Preis |
8.000 Euro |
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Web | www.wodaudio.de |