Achtung, dies ist ein Test der ungewöhnlichen Art! Erstens ist seine Zielgruppe recht eingeschränkt und zweitens entfällt der Vergleich des Produkts mit dem eines Mitbewerbers: Ich kenne schlicht keinen anderen Hersteller, der ein solches Kabel fertigt. Mir hat die Beschäftigung mit Shawline – und Hugo 2 – trotzdem jede Menge Spaß gemacht.
Die Shawline-Linie ist die Numero drei in Chords siebenstufiger Kabel-Hierarchie. Neben den beiden Signalleitern verfügt das Shawline Digital noch zusätzlich über einen sogenannten ARAY-Leiter. Die drei silberbeschichteten Leiter werden von zwei Metall-Folien geschirmt. Nach dem Entfernen des oberen Teils des Cinch-Steckers kann man erkennen, dass der ARAY-Leiter auf dieser Seite nicht angeschlossen ist. Wie das beim 3,5-Millimeter-Mono-Mini-Klinkenstecker aussieht, kann ich nicht sagen, da dieses Ende von einem Schrumpfschlauch umgeben ist, den man schon aufschneiden müsste, um einen Blick darunter zu werfen. Über das Material der Isolierung hingegen braucht man nicht zu spekulieren: Da nennt die Produktinformation PTFE, also Polytetrafluorethylen oder mit dem für DuPont eingetragenen Handelsnamen einfach Teflon.
Ihnen mag ein mit Cinch- und Mini-Klinkenstecker konfektioniertes Kabel ungewöhnlich vorkommen, aber unser zweites Kabel ist noch ein wenig skurriler: Es ist auf der einen Seite mit zwei BNC-Steckern und auf der anderen mit einem Stereo-Mini-Klinkenstecker konfektioniert. Aus diesem Grund bietet The Chord Company diese Leitung auch nur als Shawline-Variante an. Zwei höherwertige – und dickere – Kabel ließen sich nicht mehr auf dem Mini-Klinkenstecker zusammenführen. Sie können sich nicht vorstellen, mit welchen Geräten man solche Strippen einsetzen könnte? Denken Sie einmal an Chord Electronics' Hugo 2 (https://www.hifistatement.net/tests/item/2063-chord-hugo-2), der es Roland Dietl vor knapp anderthalb Jahren ziemlich angetan hatte: Das lag einzig und allein an dessen Klang, die Bedienbarkeit im stationären Betrieb versetzte den Kollegen, wie seinem Bericht zumindest unterschwellig zu entnehmen ist, ein wenig in Rage.
Mitschuld daran haben natürlich auch die der kompakten Bauweise geschuldeten ungewöhnlichen Ein- und Ausgänge des auch für den mobilen Betrieb konzipierten DACs. Für S/PDIF ist das beim Hugo 2 eben die Mini-Klinkenbuchse in der Stereo-Variante. Hier sollen auch die beiden 768-Kilohertz-Signale aus Chord Electronics M-Scaler Eingang finden. Zwar haben die Entwickler beider Chords diese Schnittstelle für praktikabel erklärt, aber ich habe dennoch so meine Bedenken. Erst kürzlich probierte ich zwei von Oliver Göbel gefertigte BNC-Kabel zwischen dem M-Scaler und dem DAVE aus: Bei allen Dateien aus der 44,1-Kilohertz-Familie – also nach dem Up-Scaling 705,6 Kilohertz – funktionierten die High-End-Strippen problemlos und klangen besser als alles, was ich zuvor ausprobiert hatte. Ging es dann aber um hochgerechnete 48-, 96-, 192- oder 384-Kilohertz-Dateien, also eine Datenrate von 768 Kilohertz, kam es immer wieder zu Aussetzern, wenn ich die beiden BNC-Kabel an die Eingänge drei und vier des Wandlers angeschlossen hatte. Nach einigem Experimentieren fanden wir dann heraus, dass M-Scaler und DAVE problemlos über die beiden Leitungen kommunizierten, wenn wir Eingänge eins und zwei des DACs verwendeten.
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