Bereits zum 14. Mal finden die Norddeutschen HiFi-Tage in Hamburg statt. Das mittlerweile fest im HiFi-Jahreskalender etablierte Event hat dieses Mal bei der Anzahl der Marken die 400er-Schallmauer durchbrochen. Der gewaltige Besucherandrang am Samstag ließ sich kaum seriös quantifizieren, gefühlt ging es dort zu wie im Taubenschlag!
Jedes Jahr beschleicht mich ab Mitte Januar diese innere Unruhe, wenn es so langsam auf die stets am ersten Wochenende im Februar in Hamburg stattfindenden Norddeutschen HiFi-Tage zugeht. Eine Mischung aus Vorfreude und Angst – vor latenter Klaustrophobie –, denn ich weiß, was auf mich zukommt: Sich durch enge Hotelflure drängelnde Menschenmassen, die scheinbar gehetzt versuchen, meist an einem einzigen Veranstaltungstag jeden Aussteller zu besuchen. Ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, nachdem ich es in der Vergangenheit ungefähr zehn Mal selbst hier in Hamburg erfolglos versucht habe... Aber der geneigte HiFi-Fan hatte dafür am Samstag und Sonntag ja immerhin zwei Tage Zeit und zahlte hier wie immer keinen Eintritt. Ich selbst sehe solche Events inzwischen eher als Begegnungsstätte an, die mir die Gelegenheit bieten, alte Freunde und Bekannte zum „Sabbeln und Quatschen“ wiederzutreffen – das ganze „HiFi-Gedöns“ bildet für mich dabei nur den groben Rahmen. Oha! Jetzt habe ich aber was gesagt... (I wo – das war doch nur mein zynisches Vize-Ego!)
Auf der Habenseite verbuchte ich trotz des enormen Besucherandrangs wieder die grundsätzlich gute Logistik und ein gelungenes „Drumherum“: Wie eigentlich immer sorgten die Organisatoren, die Angestellten des Hotels und natürlich auch die Aussteller selbst für einen weitgehend reibungslosen Ablauf, damit sich die Besucher hier – den Umständen entsprechend – so wohl wie möglich fühlen konnten. Dafür ein herzliches Dankeschön! Garderobe, Speis und Trank oder der Fahrstuhlservice seien hier nur als Beispiel genannt. Ach ja, noch etwas zur Logistik: Wer es irgendwie vermeiden konnte, war gut beraten auf das Auto zu verzichten, und so wie ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Um die fast unmögliche Parkplatzsuche habe ich hier niemanden beneidet. Logistik, die zwote: Vom Erdgeschoss bis zum vierten Stock war das Hotel in fester Aussteller- und Besucherhand, außerdem befand sich ein weiterer Veranstaltungsabschnitt in den Stockwerken sechzehn bis achtzehn. Da war entweder entsprechender Langmut in der Warteschlange vor dem Aufzug oder der Wille und die nötige Fitness gefragt, den Weg nach oben über die Treppe zu bestreiten. Aus meiner Sicht sollten die Organisatoren bei der Größenordnung, die dieses Event inzwischen erreicht hat, zukünftig ernsthaft über alternative Veranstaltungsorte nachdenken.
Bei den Ausstellern habe ich sehr wohlwollend Ulf Moning respektive seine Manufaktur Dynamikks! als Neuzugang verbucht. Moning-Lautsprecher mochte ich schon immer – nicht zuletzt wegen ihres stets hohen Wirkungsgrads, aber vor allem wegen ihres Designs fernab ausgetretener Pfade und ihres enorm dynamischen Klangs – hier ist der Name tatsächlich Programm. Vorgestellt hat er seine Lautsprecher mit einem eigens von ihm ausschließlich für Vorführungszwecke gebauten Röhrenverstärker – für mich war diese Vorstellung ganz klar DAS Highlight dieser HiFi-Tage. Allein hierfür hat sich der Besuch dieses Jahr mehr als gelohnt! Spontan vermisst habe ich hingegen Axel Gersdorff respektive Oden Audio, dessen Lautsprecher mich immer wieder begeistern und die doch eigentlich auch mal hier im „hohen Norden“ vorgestellt werden sollten. Schließlich und endlich möchte ich im Folgenden einige visuelle Impressionen liefern: