Dies ist wohl ein eher ungewöhnliches Gerät: eine Kombination aus Kopfhörer- und extrem puristischem Vollverstärker. Darüber hinaus wird der Funk auch noch von einem externen Schaltnetzteil versorgt. Für mich ist die Beschäftigung mit so einem Kistchen wirklich nicht alltäglich – was aber keinesfalls heißt, dass ich keine Verwendung dafür hätte.
Natürlich vergeht eine Menge Zeit beim Testen von Komponenten im meinem Hörraum. Aber auch wenn die Kette dort noch so gut klingen mag: In meiner Freizeit dürfte ich mehr Zeit mit Musikhören – oft auch nur so nebenbei – in der Küche als vor der großen Anlage verbringen. Das mag daran liegen, dass meine Gattin nicht allzu lange nach unserem Einzug mit dem Küchenradio nicht mehr zufrieden war und wir dort erst Castle-Boxen und einen Braun-Receiver installierten und später Dynaudio-Lautsprecher mit einem in die Jahre gekommenen NAD-Receiver, dessen Radioteil wir – anders als beim Braun – aber nicht mehr verwenden. Die Signale liefert ein Auralic Aries Mini, egal ob sie per Netzwerk vom Speicher mit eigener Musik, per Internet-Radio oder von Qobuz kommen. Ein zweiter Mini ist übrigens im Schlafzimmer mit einen kleinen Teak-Verstärker verbunden, der klassische englische Zwei-Wege-Monitore von ARC speist.
Es gibt also sogar zwei Ketten, in denen ich den Funk als Vollverstärker ausprobieren könnte. Aber nach der Beschäftigung mit dem Weiss DAC502 mit seinen beiden Kopfhörerausgängen und den speziellen Headphone-DSP-Plugins, dem Sendy Audio Peacock und dem Ferrum OOR bleibe ich erst einmal beim Thema und höre, was der Burson als Kopfhörerverstärker zu leisten vermag. Dazu verbinde ich dessen Cinch-Eingänge mit dem Ausgang von Chord Electronics' HUGO 2, der seine digitalen Signale per 2go aus dem heimischen Netzwerk bezieht. Ich fange mit einem meiner neuen Favoriten, Tord Gustavsons Changing Places an. Zu Beginn von „Deep Love“ bin ich wieder vom Wohlklang des superb aufgenommenen Trios begeistert. Die Wiedergabe des Funk reicht zwar – wenn die Erinnerung nicht trügt – nicht ganz an die des famosen und mehrfach teureren Ferrum OOR heran, lässt mich aber dennoch in warmen Klangfarben und Details schwelgen.
Ich bin bis etwa zur Mitte des Songs vollkommen zufrieden. Die dann folgenden sehr hart angeschlagenen Töne in den höheren Lagen des Flügels kommen nun allerdings mit einem Anflug von Härte, was gewiss nicht auf das Konto des aktuellen Kopfhörers, des Sendy Audio Peacock, geht. Meine Kopfhörerverstärker-Referenz, der SPL Phonitor x, die keine Lautsprecher treiben kann und dennoch mehrfach teurer ist als der Funk, präsentiert die höheren Lagen des Flügels hier einen Hauch geschmeidiger. Von dieser kleinen Einschränkung abgesehen kommt der Funk dem Phonitor verboten nahe: Auch er umschmeichelt den Hörer mit satten Klangfarben und einer Fülle an Details und hat den Peacock ebenso wie den Audeze LCD-X auch in dynamischen Passagen sehr gut unter Kontrolle. Aber nicht nur deswegen macht er den ersten Satz von Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 zum Genuss. Er differenziert die Instrumentengruppen auch klar und positioniert sie luftig auf einer großen Bühne: sehr schön.
Auch wenn der Burson mit seiner Class-Schaltung hinter den beiden unsymmetrischen Kopfhörerbuchsen mit 3,5 respektive 6,35 Millimetern Durchmesser bisher rundum überzeugen konnte, kann ich es nicht lassen, das externe Schaltnetzteil gegen ein Ferrum Hypsos auszutauschen. Bei dem sind die Angaben zu Spannung und Polarität des Steckers bereits in der Geräteliste hinterlegt, so dass man den Funk lediglich auszuwählen braucht, um die richtigen Werte einzustellen. Wenn der Burson dann mit sauberer Energie versorgt wird, spielt er auch den zweiten Teil von „Deep Love“ ohne jegliche Rauigkeit. In Sachen Auflösung und Offenheit hat der Funk nun ebenfalls noch ein bisschen mehr zu bieten. Bei Schostakowitsch werden die Vorteile durch Hypsos sogar noch ein wenig deutlicher. Bei Stevie Ray Vaughans „Tin Pan Alley“ vom Album Couldn't Stand The Weather, das ich endlich in der 176,4-Kilohertz-Version von Qobuz erworben habe, scheinen die Unterschiede zwischen den Netzteilen über den Audeze erst sehr gering zu sein. Das zweimalige Umstecken der Stromversorgung macht dann aber klar, dass der Song dank Ferrum ein wenig dynamischer, offener und rhythmisch akzentuierter, ja einfach spannender erklingt. Als Kopfhörerverstärker ist der Funk wirklich absolut empfehlenswert, selbst wenn man davon absieht, dass er trotz seines moderaten Preises auch noch in der Lage ist, als Vollverstärker zu fungieren. Zumindest, wenn man mit einem Cinch-Eingang auskommt.
In der kleinen, feinen Kette in der Küche brauche ich jedenfalls nicht mehr. Daher stelle ich einen Stuhl so auf, dass er mit den Dynaudio Emit M20, die nach unten strahlend in der offenen Deckenkonstruktion befestigt sind, ein gleichschenkeliges Dreieck bildet. Wie erwachsen dieser kleine Lautsprecher spielen kann, dürften zumindest diejenigen von Ihnen erfahren haben, die unsere Sounds-Clever-Anlage während der High End im Jahr 2019 gehört haben. Zweimal lausche ich – für die Anlage in der Küche ungewohnt konzentriert – Ravi Shankars „West Eats Meat“ über den NAD, dann kommt der Funk an die Reihe und verleiht der Wiedergabe ein gutes Stück mehr Frische und Lebendigkeit. Die Tablas und Trommeln kommen mit mehr Druck und dennoch bestens kontrolliert. Ich muss zugeben, dass ich immer wieder überrascht bin, wie gut man für einen wirklich überschaubaren finanziellen Aufwand heutzutage Musik hören kann. Bei der Symphonie Nr.15 kann man in den Aufnahmeraum hineinhören, die Lautsprecher treten so gut wie nicht mehr in Erscheinung – wenn nur die Oben-Ortung nicht wäre! Aber ein Küche ist ja kein Musikzimmer.
Natürlich habe ich mich beim ersten Versuch, bei dem vom Funk Leistung verlangt wird, auf das serienmäßige Netzteil verlassen. Das scheint Energie im Überfluss zu liefern: Selbst wenn sich das Poti im Bereich zwischen ein und drei Uhr bewegt, treibt der Burson die Dynaudios zu einem solchen Pegel, dass ich um ihr Wohlbefinden bange. Bei etwas moderaterer Lautstärke genieße ich dann „Deep Love“. Das Stück bleibt auch beim forcierteren Pianospiel rundum angenehm: Die ungemein kräftigen Anschläge sorgen zwar für Spannung, der Hochtonbereich kommt aber klar und geschmeidig rüber. Die Dynaudios und der Funk lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass der hölzerne Korpus des Flügels seinen Anteil an der Tonbildung hat: einfach Klasse! Und weil ich keine Lust habe, meine Freude über den Klang des Burson gleich wieder zu relativieren, muss sich der ewig nach Verbesserungen strebende Audiophile in mir jetzt zurückhalten und auf das Ausprobieren des Hypsos in dieser Konstellation verzichten…
Gehört mit
|
|
---|---|
Streamer | Chord Electronics 2go |
D/A-Wandler | Chord Electronics Hugo 2 |
Kopfhörerverstärker | SPL Phonitor x, Chord Electronics Hugo 2 |
Kopfhörer | Audeze LCD-X, Sendy Audio Aiva und Peacock |
extermes Netzteil | Ferrum Hypsos |
Kabel | Audiaz NF, Audio Exklusiv PowerCord |
Gehört mit (in der Küche)
|
|
---|---|
Streamer mit DAC | Auralic Aries Mini |
Vollverstärker | NAD 712 |
Lautsprecher | Dynaudio Emit M10 |
Kabel | Chord Company |
Herstellerangaben
Burson Funk
|
|
---|---|
Daten |
|
Eingangsimpedanz | 38 kOhm |
Ausgangs-Impedanz | <2 Ohm(Kopfhörer-Verstärker) |
Frequenzbereich | ±1dB (0 - 35 kHz) |
Klirrfaktor (THD) | <0,03% |
Abmessungen | 190/150/60mm |
Gewicht | ca. 3 kg |
Eingänge | 1 x Cinch (Line Level), 3,5mm Mikrofon-Anschluss |
Ausgänge | 1 x 6.35 mm Kopfhöreranschluss 1x 3.5 mm TRRS Kopfhöreranschluss 2 x Cinch RCA für Speaker (R/L) |
Ausgangsleistung Kopfhörer | 3,5W (16 Ohm/SNR 96dB) 2,5 W (32 Ohm/SNR 97dB) 600mW (100 Ohm/SNR 98dB) 400mW (150 Ohm/SNR 96dB) 150mW (300 Ohm/SNR 95dB) |
Kanaltrennung | 128dB bei 1kHz / 121dB bei 20kHz |
Totale harmonische Verzerrungen | 0,0018% bei 1kHz, 0dBFS |
Ausgangsleistung Lautsprecher | 45W (4 Ohm), 35W (8 Ohm) |
SNR | 92,5dB |
Totale harmonische Verzerrungen | 0.03% (8 Ohm) |
Lieferumfang | Burson Audio Funk, Netzteil, Cinch-Kabel |
Preis | 650 Euro |
Thorens präsentiert zwei neue Plattenspieler, den TD 1500 und den TD 403 DD, die die Lücke zwischen den sehr erfolgreichen Modellen TD 402 DD und TD 1600 schließen. Beide Plattenspieler werden noch im Dezember für knapp 2.000 respektive 1.400 Euro verfügbar sein.
Im Jahr 1965 kam der Thorens TD 150, ein unscheinbares kleines Laufwerk, auf den Markt und begründete so eine technische Revolution im Plattenspielerbau. Erstmals wurde ein gefedertes Subchassis mit einem per geschliffenem Flachriemen angetriebenem Innenteller in einem Großseriengerät eingesetzt. Das Prinzip hat sich als sehr erfolgreich erwiesen und fand in den Jahren seither viele Nachahmer. Auch heute noch, mehr als ein halbes Jahrhundert später, erfreuen sich alte TD 150 Modelle immer noch großer Be- liebtheit.
Diesen historischen Meilenstein aufgreifend, stellt Thorens im Jahr 2021 mit dem TD 1500 ein neues Modell vor, das ganz in der Tradition des legendären Vorgängers steht, aber die Technologien des 21. Jahrhunderts nutzt: Der neue, wie sein berühmtes Vorbild rein manuell zu bedienende Thorens TD 1500 besitzt ein Subchassis, das Plattenteller und Tonarmbord durch drei Kegelfedern gegenüber Motor und Zarge entkoppelt. Diese Federn sind im Gegensatz zum TD 150 von oben durch entsprechende Bohrungen im Plattenteller einstellbar, was die korrekte Justage deutlich erleichtert. Der Teller muss dazu nicht abgenommen werden. Der 1,4 Kilogramm schwere und 22 Millimeter dicke Plattenteller selbst besteht aus Aluguss mit geschliffenem Rand und dreht seine Runden in einem Lager mit Delrin-Lagerspiegel, was für eine enorme Laufruhe sorgt.
Die Drehzahl des Gleichstrommotors wird durch eine Inkrementalgeber elektronisch überwacht und Abweichungen, beispielsweise. durch einen Mitlaufbesen, werden automatisch korrigiert. Dies ermöglich zudem sehr gute Gleichlaufwerte. Strom erhält das Laufwerk durch ein 12V-Steckernetzteil.Als echtes Alleinstellungsmerkmal in seiner Klasse besitzt der TD 1500 neben dem üblichen Paar Cinch-Buchsen auch XLR-Ausgänge, und ermöglicht so mit einem passenden MC-Tonabnehmer echten symmetrischen Betrieb.
Der neue Tonarm TP 150 ähnelt dem auf dem neuen TD 124 DD verbauten TP 124. Er besitzt eine effektive Masse von 14 Gramm, ist in der Höhe und im Azimut verstellbar und mit einem Standard SME-Anschluss ausgestattet, so dass einem Wechsel des Headshell oder einer Ausrüstung mit einem anderen Tonabnehmer nichts im Wege steht. Die Einstellung des Antiskating erfolgt durch ein verschiebbares Gewicht in der Armbasis, dass an einem über ein Rubinlager geführten Nylonfaden justiert wird. Somit ist ein möglichst reibungsloser Lauf garantiert. Die Auflagekraft wird klassisch am skalierten und zweigeteilten Gegengewicht justiert. Dies ermöglicht eine breite Auswahl an zu verwendenden Tonabnehmern von sechs bis 30 Gramm Eigengewicht.
Der neue Thorens TD 1500 vereint traditionelle Thorens-Gene mit zeitgemäßer Moderne und belegt eine gelungene Transformation des TD 150 in die heutige Zeit. Serienmäßig wird außerdem ein hochwertiger und vorjustierter 2M-Bronze-Tonabnehmer vom dänischen Tonabnehmer-Spezialisten Ortofon, mitgeliefert. Dieser erweist sich durch seinen nackten Diamanten mit Fine Line Schliff als perfekter Spielpartner. Der Thorens TD 1500 ist in nussbaum hochglanz oder schwarz hochglanz ab Dezember 2021 im Handel erhältlich. Eine Abdeckhaube, sowie ein Cinch-Kabel gehören zum Lieferumfang.
Mit dem neuen Modell TD 403 DD ergänzt Thorens die Reihe direktgetriebener Plug-and-play-Plattenspieler der 400-er Serie. Optisch ein echter Thorens, besitzt der neue TD 403 DD denselben bewährten laufruhigen Antrieb wie der erfolgreiche TD 402 DD, setzt sich aber durch einen massiveren 1,4 Kilogramm schweren und 22 Milimeter dicken Plattenteller aus Aluguss und den auch im neuen Modell TD 1500 verbauten audiophilen Tonarm TP 150 von seinem kleineren Bruder ab. Serienmäßig wird außerdem ein hochwertiger und vorjustierter 2M-Blue-Tonabnehmer vom dänischen Tonabnehmer-Spezialisten Ortofon mitgeliefert. Dieser erweist sich durch seinen nackten Diamanten mit elliptischen Nadelschliff als adäquater Spielpartner. Der puristische und audiophile Anspruch des neuen Modells wird durch Verzicht auf Endabschaltung und integrierten Phonovorverstärker betont.Strom erhält das neue Laufwerk durch ein 24V-Steckernetzteil.
Mit dem neuen TD 403 DD rundet Thorens sein Angebot an direktgetriebenen Plattenspielern, die nach dem Auspacken praktisch sofort spielbereit sind, nach oben ab. Der Thorens TD 403 DD ist in nußbaum oder schwarz, jeweils in Hochglanz, ab Dezember 2021 im Handel erhältlich. Eine Abdeckhaube, sowie ein Cinch-Kabel gehören zum Lieferumfang.
Hersteller
Thorens GmbH
|
|
---|---|
Anschrift | Lustheide 85 51427 Bergisch Gladbach |
Telefon | +49 2204 8677720 |
info@thorens.com | |
Web | www.thorens.com |
Nach der Sommerpause 2021 stellt Qobuz, die französische Plattform für Musikstreaming und -download in hochauflösender Qualität, mit „My weekly Q“ und „Carplay Online“ zwei neue Funktionen vor, die seinen Abonnent:innen ein maßgeschneidertes Hörerlebnis bieten.
My weekly Q: Jeden Freitag bietet Qobuz seinen Abonnent:innen nun eine personalisierte Wiedergabeliste an, die musikalische Entdeckungen hervorhebt, die auf den Hörgewohnheiten von Nutzer:innen mit ähnlichen Musik-Profilen basieren. Dank der kollaborativen künstlichen Intelligenz bereichert Qobuz das Musikerlebnis seiner Abonnent:innen, indem es vielseitige und personalisierte Titel anbietet. Diese neue Funktion ist in allen Qobuz-Apps verfügbar.
Carplay Online: Nach der Einführung von Carplay Offline, der iOS-Lösung für das Auto, mit der Sie heruntergeladene Titel im Offline-Modus anhören können, erweitert Qobuz sein Angebot nun um die Funktion “Carplay Online”. Ab sofort können Qobuz-Abonnent:innen ihre Lieblingstitel und Playlists direkt auf dem integrierten Bildschirm ihres Fahrzeugs anzeigen und abspielen.
„Qobuz bietet zwei neue Funktionen, die sowohl die Bedürfnisse der Mobilität als auch die Anforderungen aller Audiophilen erfüllen. Dank dieser innovativen Verbesserungen können unsere Abonnent:innen ihre Musik nun auf jeder Fahrt mitnehmen und sich zusätzlich an einer neuen Quelle für personalisierte Entdeckungen erfreuen", sagt Axel Destagnol, Head of Product bei Qobuz.
Seit dem 1. September bietet Qobuz außerdem neue Preise an.
Mit Studio Premier haben Sie Zugriff auf unseren gesamten Katalog in Hi-Res- und CD-Qualität, der zum Streaming verfügbar ist. Mit dem Studio Premier Family-Abonnement können bis zu sechs Familienmitglieder, die im selben Haushalt leben, ein Abonnement mit verschiedenen Accounts teilen. Beide Abonnements sind als Monats- oder Jahresabos erhältlich:
Mit Studio Sublime haben Sie Zugang zu unserem gesamten Katalog in Hi-Res- und CD-Qualität, der zum Streamen und Herunterladen zur Verfügung steht, mit exklusiven Studio Sublime-Rabatten von bis zu 60 Prozent auf Hi-Res-Käufe:
Weitere Informationen: www.qobuz.com
Anfang des Jahres stellten Finn Corvin Gallowsky und ich Ihnen das erste Produkt von Ferrum vor: das Netzteil Hypsos, das Spannungen im Bereich von fünf bis 30 Volt bereitstellt und uns mit seiner Flexibilität und seinen klanglichen Auswirkungen auf die angeschlossenen Geräte überzeugte. Der Kopfhörerverstärker OOR ist nun Ferrums zweites Produkt.
Unsere Begeisterung für das universell einsetzbare Netzteil – es deckt einen sehr großen Spannungs- und Leistungsbereich ab – hatte übrigens zur Folge, dass wir das Hypsos in Kooperation mit unseren polnischen Kollegen mit einem Statement in High Fidelity auszeichneten. Bisher haben wir den Award noch nicht zugestellt, da wir hoffen, ihn noch in diesem Jahr persönlich übergeben und uns bei dieser Gelegenheit einmal in den neuen Räumen von Ferrum umsehen zu können, denn HEM- und Ferrum-Chef Marcin Hamerla und sein inzwischen über 20-köpfiges Team sind seit unserem letzten Besuch in ein größeres Firmengebäude in Pruszków in der Nähe von Warschau umgezogen. Und dort werden nun vorrangig die Produkte von Ferrum entwickelt und gefertigt.
Der für OOR zuständige Entwickler Maksymilian Matuszak erläuterte per Skype und einem Hifistatement vorab zugänglich gemachten technischen White Paper, was OOR seiner Meinung nach zu etwas Besonderem macht: „Zunächst einmal verfügt OOR über eine einzigartige diskrete Ausgangsstufe. Es handelt sich um eine Mischung aus Class A und AB. Die spezielle Schaltung lässt es nie zu, dass einer der beiden Ausgangstransistoren abschaltet, die ähnlich wie in Class AB gepolt sind. Der Strom beider Transistoren wird von unabhängigen Schaltungen überwacht, die verhindern, dass der Strom unter einen bestimmten Schwellenwert fällt. Auf diese Weise ist die Verzerrung viel geringer, da die Transistoren nicht durch den am stärksten nichtlinearen Bereich ihrer Kennlinie gehen. Die Schaltung unterschiedet sich recht deutlich vom bekannten „Sliding Bias“ und wurde von Ferrum „Gapless Current Transistor Bias“ oder kurz „GCTB“ genannt.
Diese Ausgangsstufe wird durch die Rückkopplungsschleife eines diskreten stromrückgekoppelten Verstärkers noch weiter linearisiert, der eine Bandbreite von etwa 60 Kilohertz bei minus drei Dezibel und offener Schleife und fast ein Megahertz bei minus drei Dezibel und geschlossener Schleife aufweist. Die Bandbreite von 60 Kilohertz im offenen Rückkopplungskreis wurde durch ein zweipoliges Kompensationsverfahren erreicht. Dadurch wird die Verzerrung im Audiospektrum flacher, da die Verstärkung im offenen Regelkreis im Vergleich zur typischen Miller-Kompensation bei höheren Frequenzen abfällt. Die genannte große Open-Loop-Bandbreite ist bei mit ICs aufgebauten Kopfhörerverstärkern nicht gegeben.
Zweitens ist die interne Stromversorgung das technologische Erbe von Hypsos. Sie verfügt über rauscharme Schaltregler mit zweistufiger Eingangs- und Ausgangsfilterung, gefolgt von linearen Low-Drop-Spannungsreglern (LDO) mit schnellem Einschwingverhalten. Für eine bessere Kanaltrennung gibt es getrennte LDOs für beide Kanäle. Darüber hinaus verfügt OOR über zwei Gleichstrom-Eingänge: einen klassischen 2,5/5,5-Millimeter-DC-Klinkenstecker und einen 4-poligen WEIPU-Stecker, den gleichen wie beim Hypsos. Für die zweite Option legt Ferrum beim Erwerb eines Hypsos diesem ein spezielles Power-Link-Kabel mit vierpoligen WEIPU-Steckern auf beiden Seiten bei. Wenn ein normales Kabel verwendet wird, misst die „4-Terminal-Sensing Design“-Funktion (4TSD) in Hypsos die Spannung direkt am Kabelausgang, aber mit dem FPL-Kabel wird die Spannung auf der Hauptplatine des OOR gemessen. Dadurch kann Hypsos die Spannung im Strompfad noch weiter stabilisieren.
Im OOR gibt es acht unabhängige Hauptstromschienen. Für die Verstärker in der Ausgangsstufe gibt es unabhängige ±20-Volt-Schienen für beide Kanäle, die auf rauscharmen, schnellen, linearen Low-Drop-Spannungsreglern basieren. Für die Vorverstärkerstufe gibt es ±15-Volt-Schienen, ebenfalls unabhängig für beide Kanäle und basierend auf linearen LDOs. Die ±20-Volt-Schienen der LDOs werden von Schaltwandlern gespeist, die über zweistufige Filter am Eingang und am Ausgang verfügen. Die Spannung am Ausgang der Schaltwandler beträgt etwa ±21,5 Volt. Schließlich gibt es eine zusätzliche Stromschiene nur für die Front-LED, die direkt von der Eingangsstromversorgung gespeist wird. OOR besitzt eine sechslagige Platine. Sie hat zwei Lagen nur für die Masseflächen. Beim OOR gibt es drei Erdungen: Signalmasse, Masse der Schaltwandler und Masse der Eingangsstromversorgung. Diese Massen und die Stromschienen werden durch Gleichtaktdrosseln getrennt, um die hochfrequente Gleichtakt-Störungen von Schaltwandlern und der Eingangsstromversorgung weiter zu dämpfen.
Die Eingangsstufe des OOR wird mit sorgfältig ausgewählten, schnellen Operationsverstärkern mit spezieller externer Kompensation realisiert. Hier werden die Verstärkung und per vierkanaligem ALPs-Potentiometer die Lautstärke einstellt, denn der gesamte Signalweg ist vollständig symmetrisch ausgelegt und enthält keine Transformatoren oder Spulen. Unsymmetrische Eingangssignale wandelt der Eingangsverstärker in symmetrische Signale um. Vor dem unsymmetrischen Cinch-Ausgang wird das Signal wieder auf single-ended umgewandelt.
Die Ausgangsleistungsverstärker sind – wie erwähnt – vollständig diskret aufgebaut und arbeiten mit rauscharmen bipolaren Transistoren. Es gibt vier dieser Verstärker, zwei für jeden Kanal, wie es für einen symmetrischen Ausgang erforderlich ist. Diese Verstärker sind Gleichstrom-gekoppelt, und es gibt einen DC-Servo, der eine Drei-Dezibel-Grenzfrequenz bei etwa 0,1Hertz besitzt. Die Ausgangsleistung an 32 Ohm beträgt am 6,35-Millimeter-Klinken-Ausgang vier Watt, am symmetrischen vierpoligen XLR-Ausgang 5,5 Watt. An 600 Ohm stehen 200 respektive 800 Milliwatt zur Verfügung. Die Ausgangsimpedanz ist dabei lastunabhängig kleiner als 0,3 Ohm, an den Cinch-Vorstufen-Ausgängen sind es 22 Ohm, an den XLR-Buchsen 44 Ohm.“
Da OOR schon aufgrund des von ihm benötigten Netzstroms eindeutig zur Gruppe stationärer Kopfhörerverstärker zählt, verbinde ich ihn mit den symmetrischen Ausgängen von Chord Electronics' DAVE und erst einmal mit dem mitgelieferten externen 24-Volt-Schaltnetzteil. Die etwa 40-stündige Einspielzeit verbringt OOR – teils vom eigenen Netzteil, teils von Hypsos mit Energie versorgt – mit dem von der Reparatur zurückgekommenen Audeze LCD-X. Auch wenn mir spätesten seit der Beschäftigung mit dem ungemein wohlklingenden und opulent ausgestatteten Weiss DAC502 mit seiner speziellen Entzerrung für den LCD-X bewusst ist, dass der Magnetostat ohne diese nicht gerade mit einem ultralinearen Frequenzgang gesegnet ist, macht er in Kombination mit OOR beim eher zufällig ausgewählten Album Changing Places des Tord Gustavson Trios wirklich jede Menge Spaß. Bei „Deep As Love“ gefällt vor allem ich die präzise Differenzierung von Kontrabass, Flügel, Trommeln und Becken. Das Ein- und Ausschwingen einzelner Töne oder Akkorde ist ungemein detailliert nachzuvollziehen, ohne dass man dabei vom musikalischen Inhalt abgelenkt würde. Ebenso bemerkenswert ist die Binnendynamik einzelner Schallereignisse. „Graceful Touch“ beginnt mit einem ruhigen Intro auf dem Schlagzeug, und dabei erhält man einen sehr glaubwürdigen Eindruck des wohl imaginären Aufnahmeraums. Überhaupt kleben die Instrumente nicht auf einer Ebene zwischen den Ohren, und obwohl OOR nicht über eine Cross-Feed-Schaltung verfügt, wirkt das Klangbild nicht unnatürlich weit gespreizt: Da könnte ich glatt zum Kopfhörer-Fan werden!
Das beeindruckende Klangerlebnis ist nicht nur mit dem Audeze möglich: Mit dem Sendy Audio Peacock genieße ich die ersten Songs des Albums mindesten ebenso intensiv – jedoch auf eine minimal weniger spektakuläre Art, dafür aber tonal etwas ausgewogener und stimmiger. Der dreistufige Pegelsteller stand anfangs in der Mitten-Position, aber schon im Zusammenspiel mit dem LCD-X habe ich die Verstärkung um zehn Dezibel reduziert, so dass das Potentiometer statt zwischen acht und zehn Uhr nun im Bereich zwischen elf und ein Uhr genutzt werden kann. Alle verwendeten Kopfhörer werden symmetrisch betrieben, da OOR ja auch durchgängig symmetrisch ausgelegt ist.
Der Wechsel vom Sendy Audio Peacock zum deutlich günstigeren Aiva ist nach einer Pegelanpassung leicht zu verschmerzen, es treten keine gravierenden Qualitätsunterschiede zutage – so zumindest mein erster Eindruck. Bei längerem Hören und nach einigem Umstecken zwischen den beiden Hörern fällt dann doch auf, dass der Raum beim Schlagzeug-Intro über den Peacock größer zu sein scheint und der Kontrabass hier eine Spur mehr Volumen besitzt. Auch wenn OOR die Kopfhörer jeweils zu klanglichen Höchstleitungen treibt, nivelliert er die Unterschied zwischen ihnen nicht.
Ich kehre also zum Peacock zurück und erfreue mich an der luftigen und dynamisch spannenden Wiedergabe von Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 und schwelge in warmen Klangfarben. Obwohl ich nicht das Geringste am Klang auszusetzen habe, verbinden ich OOR statt mit dem mitgelieferten externen Schaltnetzteil mit Hypsos, das natürlich den firmeneigenen Kopfhörerverstärker schon in der Auswahlliste anbietet, so dass ein paar Bewegungen des Dreh- und Druckknopfes genügen, um die richtige Spannung und Polarität für OOR einzustellen: Dank der deutlich aufwändigeren Stromversorgung umgibt die Instrumentengruppen noch mehr Luft, die Rauminformationen erschienen präziser, und die Fortissimo-Passagen gewinnen noch ein wenig an Dramatik. Ich bewerte den klanglichen Zugewinn durch Hypsos ein wenig höher als beispielsweise den beim Wechsel vom Sendy Audio Aiva zum Peacock.
Natürlich höre ich die beiden ersten Stücke von Changing Places mit dem großen Sendy Audio zum Vergleich auch noch einmal über den SPL Phonitor x, wobei dessen Matrix-Schaltung erst einmal deaktiviert ist: Dynamisch überzeugt der Phonitor sogar noch ein wenig mehr, die Feinheiten beim Ein- und Ausschwingen einzelner Töne lässt OOR aber deutlicher werden. Mir ist es so gut wie unmöglich, das, was mich an der Wiedergabe über den Ferrum so fasziniert, einem Hifi-Kriterium zuzuordnen. In allen Einzeldisziplinen agieren die Kopfhörerverstärker auf einem ähnlichen Niveau, jedoch hat die Spielweise des OOR etwas Delikates, Prickelndes, das dem neutral-nüchternen SPL abgeht. Wie zu erwarten, sind diese Unterschiede umso stärker ausgeprägt, wenn OOR vom Hypsos gespeist wird. Auch bei der Symphonie Nr. 15 ist das polnische Duo mein Favorit: Die Musiker scheinen in einem etwas größeren, luftigeren Raum zu spielen. Wenn die Matrix-Schaltung den Klang des Phonitor beeinflusst, gerät die Abbildung zwar nicht weiträumiger, für mich jedoch noch eine Spur stimmiger. Trotzdem, wenn es nicht gerade um Großorchestrales geht, machen mir Hypsos und OOR einfach mehr Spaß.
Nicht, um OOR einen Vorteil zu verschaffen, sondern schlicht, weil ich eine meiner neusten Entdeckung bei Qobuz, Houston Person und Ron Carters lyrisches Duo-Album Remember Love, gar nicht oft genug hören kann, starte ich „My One And Only Love“, während der Peacock mit dem Phonitor verbunden ist, und dann noch einmal, wenn Hypsos und OOR für die Verstärkung sorgen. Auch beim SPL kann man sich von der altbekannten, aber spannend interpretierten Melodie betören lassen. Dem Ferrum-Duo gelingt das dank der luftigeren Wiedergabe und einer emotional stärkeren Ansprache noch ein bisschen besser. Ja, bei meiner bisherigen enormen Wertschätzung für OOR und Co. bleibt es auch bei diesem Track.
Abschließend verfrachte ich die beiden Ferrums noch ins Wohnzimmer, wo sie ihre gemeinsamen Fähigkeiten als Vorstufe im Vergleich zum Brinkmann Marconi demonstrieren sollen. Während ich einen meiner Test-Tracks zweimal über die Marconi höre, staune ich mal wieder darüber, wie viel besser die Kette klingt, seit ein Hypsos den Auralic Aries Femto mit Energie versorgt. Noch mehr staune ich, als OOR mit einem zweiten Hypsos die Vorverstärkung übernimmt. Nun kommt die Wohnzimmer-Anlage der im Arbeitszimmer noch ein ganzes Stückchen näher: Der Mitteltonbereich erklingt deutlich differenzierter und offener, und dynamisch hat die Wiedergabe auch noch ein wenig zugelegt. Vielleicht sollte ich den Marconi nach fast 20 Jahren Dauerbetrieb mal beim Hersteller ein wenig entstauben lassen. Egal, OOR und Partner machen jedenfalls auch als Vorstufe eine hervorragende Figur.
Gehört mit (Hörraum)
|
|
---|---|
NAS | Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil, WDMyCloud |
Streamer | Auralic G2.1 mit 2TB SSD |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler Ferrum Hypsos |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil |
LAN-Switch | SOtM sNH-10G i mit Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme |
10-MHz-Clock | SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8 und AudiaZ DC-Kabel |
Kopfhörerverstärker | SPL Phonitor x |
Kopfhörer | Audeze LCD-X, SendyAudio Aiva und Peacock |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, AudiaZ Clock-Kabel, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Artesania Audio Exoteryc, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P3 und SBooster BOTW P&P Eco MKII, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter |
Gehört mit (Wohnzimmer)
|
|
---|---|
D/A-Wandler | Mytek Manhattan II |
Streaming-Bridge | Auralic Aries Femto mit Ferrum Hypsos |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Eintein The Poweramp |
Lautsprecher | Acapella Violon VI |
Kabel | Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, SunWire Reference |
Zubehör | Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix Füße, Audioquest Jitterbug, Franc Audio Accessories und Acoustic System Füße, Sieveking Quantum Noise Resonator |
Herstellerangaben
Ferrum OOR
|
|
---|---|
Verstärkung | -4dB, +6dB, +16dB symmetrisch, -10dB, 0dB, 10dB unsymmetrisch |
Schaltung | Fully balanced, proprietary discrete power amp technology |
Eingänge | XLR, RCA, 2,5-Millimeter-Netzteilbuchse, innen positiv, spezielle 4-polige Buchse für Gleichstrom |
Kopfhörerausgänge | 4-polig XLR, 6,35-Millimeter Klinke |
Frequenzgang | 20Hz – 100kHz bei ±0,1dB |
Ausgangsleistung | 400mW an 300Ω, 2W an 60Ω unsymmetrisch, 1.600mW an 300Ω, 8W an 60Ω symmetrisch |
Eingangsimpedanz | 94kΩ |
Ausgangsimpedanz | 22Ω Vorstufenausgang (unsymmetrisch), 44Ω Vorstufenausgang (symmetrisch), < 0,3Ω Kopfhörerausgänge |
Leistungsaufnahme | <15W im Leerlauf |
Netzteil | 100/240V Wechselstrom zu 22-30V Gleichstrom |
Abmessungen (B/H/T) | 21,7/5,0/20,6cm |
Gewicht | 1.8kg |
Preis | 2.000 Euro, inkl. Hypsos 3.000 Euro |
Vertrieb
HEM Electronics Marcin Hamerla
|
|
---|---|
Anschrift | Aleje Jerozolimskie 475 05-800 Pruszków Poland |
Telefon | +48 22 823 7238 |
info@hem-e.com | |
Web | ferrum.audio |
Ausgewählte HiFi-Pretiosen von Cayin spielen am Freitag, dem 15. und Samstag, dem 16. Oktober bei HiFi-Liebl live zusammen. Nahe dem Kloster Weltenburg stellen sich Highlights wie die Röhren-Amps Cayin CS-150A, CS-100A und der ebenfalls mit Röhren bestückte D/A-Wandler CS-100A DAC sowie der neue Verstärker Cayin CS-300A dem Hörtest.
Darüber hinaus ergibt sich bei Liebl im akustisch eingemessen und optimal bestückten Wohnzimmern die Gelegenheit, erstmals den brandneue Voll-Röhren-Phono-Vorverstärker Cayin CS-6PH in Aktion zu erleben, den Cayin für besonders anspruchsvolle Vinyl-Fans entwickelte. Er bietet zwei Phono-Eingänge für anspruchsvollste MM- und MC-Tonabnehmer. Die Eingänge lassen sich auf der massiven Aluminium-Frontplatte anwählen. Im CS-6PH sind zwei 6922 von Electro Harmonix für die MC-Verstärkung zuständig, zwei ECC83 von JJ Electronics werden für die MM-Verstärkung mit hochpräziser RIAA-Entzerrung verwendet. In der Ausgangsstufe übernehmen zwei 12AT7. Für die Spannungsgleichrichtung werden zwei RCA 22DE4 Röhren eingesetzt, um die Restwelligkeit zu minimieren.
Über einen dreistufigen Gain-Schalter auf der Frontplatte des in Schwarz oder Silber erhältlichen Cayin CS-6PH lässt sich die Verstärkung von 40 auf 57, 61 oder 65 Dezibel anpassen. Mit dem CAP-Schalter können Nutzer die Eingangskapazität von MM auf 47 oder 100 Picofarad einstellen. Die Eingangsimpedanz von MC lässt sich mit dem Impedanzwahlschalter an die Bedürfnisse jedes Tonabnehmers anpassen: 47, 100, 200, 470 und 1000 Ohm. Ein Tiefpass-Filter, das hohe Membran-Auslenkungen durch tiefe Frequenzen in Folge von verwellten Platten verhindert, kann über den Rumble-Schalter aktiviert werden. Der handgefertigte Cayin CS-6PH ist ab sofort für knapp 2.500 Euro im Cayin Store und im ausgesuchten Fachhandel erhältlich.
„Und vielleicht bringen wir auch einen neuen Verstärker mit“, verrät Thomas Deyerling, Geschäftsführer von Cayin Audio Distribution, der an dem Oktoberwochenende auch vor Ort sein wird. Der Besuch bei Liebl lohnt sich auch für Genießer von Gaumenfreuden. Als Bonus bietet der Weltenburger Fachhändler noch einen Schuss Lifestyle, denn er verkauft in seinem Wohnraumstudio auch hochwertige Spirituosen. Die Präsentation findet am Freitag, den 15.10. von 14 bis 20 Uhr und Samstag, den 16.10. von 10 bis 20 Uhr statt.
Information
Hifi Liebl
|
|
---|---|
Anschrift | Hoffeldstr. 17 93309 Weltenburg |
Telefon | +49 9441 1752066 |
Web | www.hifi-liebl.de |
Technics kündigt die Markteinführung des neuen Vollverstärker SU-G700M2 an. Das neue Modell basiert auf der Plattform des bei HiFi-Enthusiasten beliebten Vorgängermodells SU-G700, welches bereits Maßstäbe unter den Verstärkern gesetzt hat und weltweit von zahlreichen Fachpublikation ausgezeichnet wurde.
Der neue SU-G700M2 ist ein Paradebeispiel für die unermüdliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit von Technics, um jedem HiFi-Enthusiasten die bestmögliche Klangqualität zu garantieren – unabhängig von Quellen und Formaten sowie den angeschlossenen Lautsprechern,. So wurden in dem neuen SU-G700M2 viele der fortschrittlichen Technologien aus der Technics Referenzklasse, dem Flaggschiffmodell SU-R1000, übernommen, um eine überragende Klangqualität zu bieten, die in dieser Klasse bislang für undenkbar gehalten wurde.
Unter den innovativen Highlights des neuen SU-G700M2 finden sich ausgefeilte und seit Jahren bewährte Digital-Technologien wie die JENO Engine (Jitter Elimination and Noise-Shaping Optimization), die jegliche Musiksignale ohne Verzerrungen und absolut jitterfrei verarbeitet, um sie mit höchster Präzision und maximaler Signaltreue zu reproduzieren. Dazu sorgt die LAPD Technologie (Load Adaptive Phase Calibration) für eine perfekte Anpassung des Verstärkers an den Impedanzverlauf der jeweils angeschlossen Lautsprecher und optimiert so den Phasenverlauf der Wiedergabe.
Im neuen SU-G700M2 kommen weitere Innovationen und Technologien für bestmögliche Klangqualität zum Einsatz:
Der Technics SU-G700M2E-K ist ab Oktober 2021 für 2.300 Euro in den Ausführungen Silber und Schwarz (gebürstetes Aluminium) erhältlich.
Vertrieb
Panasonic Deutschland
|
|
---|---|
Anschrift | Eine Division der Panasonic Marketing Europe GmbH Winsbergring 15 22525 Hamburg |
Telefon | +49 40 85490 |
panasonic.de@eu.panasonic.com | |
Web | www.technics.com |
Vor anderthalb Jahren hat mich das Lautsprechersystem Pirol von Soundspace Systems mit seinem Gewicht, seiner Verstärkerleistung für den aktiven Tiefbass, seinem Wirkungsgrad und vor allem seinen Klang nachhaltig beeindruckt. Nun präsentiert die Berliner High-End-Manufaktur ein ähnlich aufwendiges, aber deutlich erschwinglicheres Modell: den Robin.
Der neue Lautsprecher Robin von SoundSpace Systems ist eine semiaktive Konstruktion mit einer Empfindlichkeit von 96 Dezibel pro Watt und Meter. Das Lautsprechergehäuse ist komplett aus Bambus gefertigt und enthält zwei Tieftonlautsprecher mit einem Durchmesser von 10 Zoll, ein Klanghorn aus einem massiven Stück Palisanderholz gefräst, in dem ein speziell angefertigter AMT-Bändchenhochtöner von Mundorf eingebaut ist. Der Nennwiderstand des Lautsprechers beträgt 8 Ohm mit einer Mindestimpedanz von 6,4 Ohm. Robin überzeugt durch seine hohe Auflösung, eine hervorragende Mikro- und Makrodynamik und bestechende tonale Ausgewogenheit. Alle Frequenzweichen sind erster Ordnung und ohne Impedanzkorrektur ausgelegt, so dass jeder Verstärker problemlos mit Robin spielt. Das Modell Robin von SoundSpace Systems wird derzeit als Sonderedition in hochglänzendem Klavierlack schwarz, Bambusgehäuse und Palisanderhorn zu einem Verkaufspreis von 32.000 Euro pro Paar angeboten.
Hersteller
SoundSpaceSystems GmbH
|
|
---|---|
Anschrift | Dr. Michael Plessmann Sensburger Allee 5A 14055 Berlin |
Telefon | +49 30 91459973 |
info@soundspacesystems.com |
Technics stellt den neuen SL-1210G Direct Drive Plattenspieler vor. Das neue SL-1210G-Modell übernimmt alle bewährten und ausgereiften technischen Spezifikationen des SL-1200G und bereichert das Plattenspieler-Portfolio von Technics um einen weiteren zukünftigen Klassiker.
„Wir haben aus dem großen Erfolg der Limited Edition SL-1210GAE gelernt, die im Juni 2020 auf den Markt kam und praktisch fast sofort ausverkauft war“, sagt Frank Balzuweit, Produktmanager Technics Europa. „Am Markt gibt es eine große Nachfrage nach einer „normalen“ schwarzen Version unseres Spitzenmodells aus der 1200-er Serie. Neben seiner technologisch bahnbrechenden Konstruktion überzeugt dieser edle Klassiker durch eine exzellente Verarbeitungsqualität, die selbst höchsten Ansprüchen gerecht wird. Eine hochwertige schwarze Lackierung verleiht dem neuen SL-1210G eine eindrucksvolle Aura echter Eleganz.“
Dank seiner bestechenden Qualitäten und des enormen Klangpotentials definiert der SL-1210G allerhöchste Standards unter den Plattenspielern. Er rechtfertigt den Einsatz der besten verfügbaren Tonabnehmer für einen begeisternden und emotional ergreifenden Vinyl-Genuss.
Der SL-1210G verfügt über folgende Features und technische Spezifikationen:
Der Technics SL-1210G ist ab Oktober 2021 für knapp 4.000 Euro erhältlich.
Der SL-1200 Plattenspieler wurde erstmals im Jahr 1972 im Markt eingeführt. Seitdem hat er sich mit 3,5 Millionen Exemplaren als meistverkauftes Modell etabliert. Erfolgstreiber waren vor allem das starke Drehmoment, die einfache Bedienung und die Langlebigkeit des Produkts. Der Plattenspieler ist besonders bei Audio-Enthusiasten und DJs beliebt, die dazu beitrugen, dass die DJ-Kultur eine Begeisterung für elektronische Tanzmusik entwickelte. Dieses Modell wird auch heute noch von DJs auf der ganzen Welt gelobt. Nach der Rückkehr der Marke Technics im Jahr 2014 wurde mit der limitierten Auflage des SL-1200GAE im Jahr 2016 regelrecht ein neuer Standard unter den Plattenspielern definiert. Sein komplett neu entwickelter, eisenkernloser Direktantriebsmotor setzte mit ruckelfreiem Antrieb und extrem stabiler Drehzahlregelung neue Maßstäbe unter den Plattenspielern. Im Zusammenspiel mit bahnbrechenden Innovationen bei der Tonarm-, Teller und Zargen-Konstruktion erfreuen sich die Plattenspieler der neuen 1200-Serie nicht nur bei DJs, sondern auch bei reinen HiFi-Liebhabern dank beeindruckend audiophiler Eigenschaften größter Beliebtheit. Mittlerweile hat Technics eine ganze Reihe Plattenspieler-Modelle aus der neuen 1200-Serie auf den Markt gebracht, die alle auf dem Konzept des kernlosen Direktantriebs basieren. Der neue SL-1210G ist zusammen mit dem SL-1200G die sprichwörtliche „Krönung“ der gesamten, bisherigen Technics „1200-Familie“.
Vertrieb
Panasonic Deutschland
|
|
---|---|
Anschrift | Eine Division der Panasonic Marketing Europe GmbH Winsbergring 15 22525 Hamburg |
Telefon | +49 40 85490 |
panasonic.de@eu.panasonic.com | |
Web | www.technics.com |
Heute wird es auf den Spuren meines Namens finnisch. Der Standlautsprecher Argon 7LS der finnischen Firma Amphion ist in meinem Hörraum zu Besuch. Amphion baut schon seit über 20 Jahren HiFi-Lautsprecher, aktuell erregen ihre Studiolautsprecher allerdings mehr Aufsehen. Damit das nicht so bleibt, ist es Zeit für einen Argon-Test.
Von immer mehr Kollegen aus der Tontechniker- und Künstlerwelt vernehme ich Begeisterung über ihre Studiomonitore von Amphion. Die Lautsprecher der Finnen, die für das Wohnzimmer konzipiert sind, kennt hingegen niemand in meinem Bekanntenkreis, wenn man vom Hörensagen mal absieht. Und das, obwohl Amphion erst seit etwa 10 Jahren im Studiosektor mitmischt, wohingegen ihre HiFi-Produktlinie schon mehr als doppelt so lange existiert. Einen HiFi-Lautsprecher einer Firma zu testen, deren Produkte eher durch einen glücklichen Zufall ihren Weg ins Studio gefunden haben – eine Expansion dorthin war keineswegs geplant – macht mich sehr neugierig. Da ich selbst zwischen den Stühlen stehe, einerseits mit Studiotechnik und andererseits mit HiFi konfrontiert bin, beides übrigens nicht zufällig, fühle ich mich der Idee von Amphion-Gründer Anssi Hyvönen verbunden: Ein guter Lautsprecher sollte wie ein umgekehrtes Mikrofon sein. Ein möglichst lineares Mikrofon wohlgemerkt. Aus dieser Grundannahme erwuchsen einige technische Besonderheiten der Amphion Produkte, die sich durch alle Lautsprechersysteme ziehen. Eine davon ist die niedrige Übernahmefrequenz zwischen Tiefmitteltöner und Hochtöner, die bei allen Amphion-Modellen ausnahmslos 1600 Hertz beträgt. Möglich wird diese tiefe Anbindung des Hochtöners durch seine Integration in das Waveguide respektive Minihorn, welches auch optisch als Markenzeichen Amphions verstanden werden darf. Die Übernahmefrequenz wurde so niedrig wie technisch möglich gewählt, damit sie möglichst unterhalb des Frequenzbereichs liegt, in dem das menschliche Gehör am empfindlichsten ist. In diesem wichtigen Bereich kann so eine durch die Frequenzweiche bedingte Phasendrehung vermieden werden und ein möglichst linearer Phasenverlauf soll gewährleistet werden. Überhaupt wird bei Amphion versucht, jede unnötige Übergangsfrequenz zu vermeiden. Bis auf das Flaggschiff Krypton3 verfügt kein einziges Amphion-Produkt, egal ob fürs Studio oder zu Hause konzipiert, über mehr als zwei Wege. Ein weiteres typisches Merkmal der finnischen Lautsprecher sind Passivmembranen, für die sich entschieden wurde, da man bei Amphion von ihrer Überlegenheit gegenüber ventilierten Bassreflexlösungen überzeugt ist. Aufgrund des höheren Materialaufwands sind sie allerdings nur der Studioserie und der Argon-Serie vorbehalten.
Wie zu erwarten, nimmt sich mein Testobjekt, der Standlautsprecher Argon 7LS, von diesem Amphion-Credo nicht aus. Er ist das größte Modell der Argon-Serie, ausgestattet mit einem 2,54-Zentimeter-Titan-Hochtöner und zwei 16-Zentimeter-Alu-Tiefmitteltönern, unterstützt durch zwei rückseitige Passivmembranen. Alle Treiber stammen vom Spezialisten SEAS. Durch die Anordnung eines Tiefmitteltöners über und eines unter dem Hochtöner gibt es bei diesem Lautsprecher zur Abwechslung mal keinerlei Ungewissheiten über die ideale Abhörposition. Nur exakt mittig zwischen den beiden bis 1600 Kilohertz arbeitenden Mitteltönern, dort wo der Hochtöner platziert ist, verhalten sich die Interferenzen der Treiber wie gewollt. Dies wurde bei der Konzeption berücksichtigt, damit sich bei üblicher Sitzhöhe die Ohren des Hörers genau an diesem Punkt befinden. So ist es auch in meinem Hörraum.
Mit ihren 30 Kilogramm pro Stück und keinerlei (Bassreflex-) Öffnung, die als Griff missbraucht werden könnte, sind die Amphions nicht ganz einfach zu bewegen. Außerdem muss man aufpassen, nicht beherzt in die Passivmembranen zu greifen. Bei Verwendung der mitgelieferten Spikes samt Unterlegscheiben, um meinen Dielenboden nicht zu beschädigen, bin ich bei der Lautsprecherpositionierung auf Hilfe angewiesen. Im Testverlauf fliegen die Spikes allerdings recht schnell wieder aus dem Setup, so dass eine Umpositionierung auch allein möglich wird. Klanglich brachten Spikes in meinem Raum keinen Mehrwert, eher im Gegenteil. Nach einigem Hin und Her lande ich mit den beiden Standlautsprechern wieder auf genau der Position, auf der auch meine Magnat Quantum 807 am besten funktionieren. Passivmembranen der Argons oder Bassreflexkanal der Quantums machen interessanterweise keinen Unterschied bei der idealen Spielposition. Die beiden Argons stehen etwa 1,8 Meter voneinander und von Rück- und Seitenwand mindestens 50 Zentimeter entfernt und sind recht stark auf die Hörposition im gleichseitigen Dreieck eingedreht. Das starke Einwinkeln der Lautsprecher hilft bei einer möglichst gleichmäßigen Abbildung der Stereobreite und möglichst geringer Lokalisierbarkeit der Lautsprecher selbst. Nachdem die ideale Lautsprecherposition gefunden ist, muss ich nicht mal das Poliertuch bemühen, denn die mattschwarze, leicht raue Oberfläche der Argons ist glücklicherweise vollkommen resistent gegen Fingerabdrücke. Während sich die Amphions mehrere Tage einspielen, kann ich sie einer eingehenden optischen Begutachtung unterziehen, bevor es an die Klangbeschreibung geht.
Die Verarbeitung ist makellos und die raue Oberfläche lässt die Lautsprecher überraschend edel wirken – nicht ganz so überzeichnet wie hochglanzlackierte Oberflächen und irgendwie zeitlos nordisch. In der Planungsphase des Tests teilte mir Anssi mit, dass die Chassis-Abdeckungen in allen RAL-Farben geliefert werden können – reizvoll. Für das Testobjekt darf es dann schon eine mutige Farbwahl sein: das gesamte Lautsprechergehäuse in Schwarz, mit Abdeckungen in RAL 2009: verkehrsorange. Die Farbe habe ich mittels eines RAL-Fächers ausgewählt und das Ergebnis ist perfekt. Das Orange ist genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte – satt und nicht zu aggressiv. Treffer! Sollte man bei der Farbwahl doch danebengegriffen haben, kostet ein neuer Satz Abdeckungen 25 Euro pro Lautsprecher. Einen Service wie diesen bietet kaum ein Hersteller an und er ist eine großartige Möglichkeit, seinen Lautsprecher zu individualisieren oder farblich an den Wohnraum anzupassen. Apropos Wohnraum, dank seiner schmalen Front und für einen Standlautsprecher auch wenig tiefem Gehäuse, macht der Argon 7LS allgemein eine sehr schlanke Figur.
Das Gesamtkonzept eines Standlautsprechers dieses Formats mit zwei parallel arbeitenden Tiefmitteltönern und Passivmembranen ist nicht alltäglich und ich freue mich sehr auf den Hörtest, den ich mit einem Klassiker beginne. Nils Lofgrens „You“ vom gerippten Album Acoustic Live bleibt für mich im Gegensatz zu „Keith Don’t Go“ immer und immer wieder genussvoll hörbar. Dieser Song dürfte keinem Leser unbekannt sein, deshalb gleich zur Sache. Der Argon 7LS präsentiert Nils und seine Gitarre in gänzlich unaufgeregter Manier. Seine Stimme verfügt über eine fast unheimliche Ruhe und segelt galant und unbeschwert durch das ambivalente Liebesabenteuer. Unbeschwert: Dies trifft die Stimmwiedergabe im Kern. Die unteren Mitten werden passiert, ohne viel Ballast mitzunehmen und der eigentliche Stimmcharakter blüht erst im präsenteren oberen Mittenbereich auf. Der Saitenstahl sirrt und singt mit Nils um die Wette und, obwohl der Hochton sanft ausläuft, fehlt es der Wiedergabe keinesfalls an Glanz. Die niedrige Übernahmefrequenz scheint sich auszuzahlen, eine derartige Selbstverständlichkeit, Linearität und Bruchlosigkeit in der Wiedergabe ab 100 Hertz bis ans Ende des Frequenzspektrums ist außergewöhnlich für einen Passivlautsprecher. Nicht nur in der Preisklasse der Argons. Im Direktvergleich suche ich diese Selbstverständlichkeit bei meinen günstigeren Magnat Standlautsprechern vergeblich, sie klingen schlichtweg falsch. In Sachen Räumlichkeit und Abbildungsschärfe verhält es sich deutlich besser, allerdings sind die Finnen den Pulheimern dennoch voraus. Die Argon 7LS zeichnen etwas großzügiger und flächiger, einzelne Klangquellen verfügen über eine größere Ausdehnung im Stereopanorama, dies machen die Magnats weder besser noch schlechter, lediglich anders. Deutlich absetzen können die Finnen sich jedoch durch die Homogenität der räumlichen Wiedergabe. Während bei den Magnats Klanggeschehnisse zwar deutlich zu unterscheiden und auszumachen sind, mal etwas weiter hinten im imaginären Raum, mal vordergründig, halbrechts oder außen links, wirken sie ein wenig alleingelassen oder zufällig im Raum verstreut, ohne Zusammenhang. Die Argon 7LS hingegen spannen den imaginären Raum wie eine große Kuppel vor dem Hörer auf, in der alle Klangereignisse fest verankert sind. Alles scheint gleichzeitig wie in einer einzigen Wellenfront ausgesendet an die Ohren zu gelangen. Dies ist wohl auch aus technischer Sicht genau was passiert. Da ab 1600 Hertz nur noch ein einziger Treiber werkelt, sind Phasen- und Zeitfehler in der Wiedergabe nahezu gänzlich eliminiert. Auch das Waveguide-Minihorn dürfte an diesem Effekt nicht gänzlich unbeteiligt sein. So sind Nils Lofgrens Stimme und seine Gitarre klar voneinander getrennt wahrzunehmen und doch untrennbar miteinander verwoben. Alle klanglichen Geschehnisse stehen immer in einem Bezug zueinander und auch wenn Instrumente auf der imaginären Bühne etwas flächiger gezeichnet werden, verlieren sie dennoch nie ihren Fokus.
Mit Kavinskys „Nightcall“ vom gerippten Album Outrun möchte ich die Bassfähigkeiten der Argons auf die Probe stellen und herausfinden, ob die Mittenwiedergabe sich durch starke Auslenkung der Tiefmitteltöner beunruhigen lässt. Sie lässt sich nicht, soviel sei schon mal vorausgeschickt. Das Tiefbassfundament von „Nightcall“ wird sauber und druckvoll in den Raum geschickt, nicht zu fett, nicht zu trocken, das Timing passt auch. Leider vertragen sich Argon 7LS und mein doch recht kleiner Hörraum in dieser Disziplin dennoch nicht uneingeschränkt. Mein Raum bietet mir genau zwei mögliche Aufstellungen: Entweder mit einem riesigen Loch im Bassbereich oder einigen Überhöhungen. Da meine Magnats in absoluten Maßstäben eher einen unterbelichteten Bass liefern, performen sie in zuletzt genannter Aufstellung sehr gut. Die Amphions jedoch können im Bassbereich einfach mehr und fühlen sich in dieser Konstellation nicht gänzlich wohl. Deshalb nehme ich einen Ortswechsel vor. Die Lautsprecher begleiten mich zu einem Besuchswochenende bei meinem Vater. Die Testumgebung hier ist äußerst reizvoll. Sein Wohnzimmer hat fast 40 Quadratmeter, verfügt über keine akustische Optimierung und ist normal möbliert. Damit entspricht es wohl eher der Norm eines ganz normalen Wohnzimmers als mein mit Absorbern und Diffusoren behandeltes HiFi-Zimmer, in dem ich zudem eher mit einer studioähnlichen Abhörposition arbeite. Leider muss der Rest meiner Kette zu Hause bleiben und mir steht für den Test der Mittelklasse-Vollverstärker meines Vaters zur Verfügung, der mich durch meine Kindheit begleitet hat, bis ich ihn in meiner Jugendzeit dann selbst gequält habe. Der altehrwürdige Pioneer A-656 war zwar zu seiner Zeit schon weitab des High-Ends einzuordnen, ist jedoch auch aus heutiger Sicht grundsolide aufgebaut. Was ihm an Feingeist fehlt, macht er an Laststabilität wieder wett. Ich speise ihn mit Daten von meinem mobilen High-Res-Player HiBy R6. Die Positionierung der Argons fällt im großen Wohnzimmer deutlich unkomplizierter aus, bereits von der ersten willkürlich gewählten Position in gerader Ausrichtung auf den Hörplatz fluten sie den Raum mit ihrer besonders kohärenten räumlichen Wiedergabe. Dabei ist auch die Hörposition nicht sonderlich relevant, man muss nicht zwangsläufig in der Mitte sitzen, um tief in die räumliche Komponente der Lautsprecher eintauchen zu können. Wie üblich verbiegt der Raum den Frequenzgang besonders stark im tiefen Frequenzbereich etwa bis 300 Hertz, deshalb ist ein Austarieren der optimalen Lautsprecherposition und des Sitzabstandes trotzdem von Nöten, um auch in diesem Frequenzbereich ein Optimum zu erreichen. Über 300 Hertz tut sich beim Testen verschiedener Positionen angenehm wenig und die Lautsprecher erhalten sich genau die Charakteristik, die sie in diesem Bereich auch schon in meinem kleinen Raum gezeigt haben. Eine ideale Aufstellung findet sich in einem Abstand der Lautsprecher von 2,6 Metern zueinander, gut einen Meter Abstand zur Rückwand und etwa 90 Zentimeter zu den Seitenwänden. Für einen minimal deutlicheren Fokus einzelner Klangquellen im Stereopanorama drehe ich die Argons ganz leicht ein. Jetzt passt alles zusammen. Obwohl das Bassfundament durchaus kräftig und druckvoll bleibt, fügt es sich perfekt in den eher hellen Gesamtklang der Argons ein.
Der Zeitpunkt ist gekommen, die Chassis mal so richtig auszulenken. Auch bei sehr hoher Lautstärke treibt „Nightcall“ die Membranen nicht in den Anschlag, von Kompression keine Spur und auch die Stimmwiedergabe lässt sich von dem Radau in den unteren Lagen nicht im Geringsten beeindrucken. Die verfremdete, eher gesprochene Stimme, die in die Mitte des Stereopanoramas gemischt ist, offenbart mehr Details als jemals zuvor. Das leichte Changieren des Stimmeffekts, der eine schwer zu trennende Mischung aus Vocoder, Sawtooth, Flanger und Pitch Shifter ist, wird in beeindruckender Deutlichkeit und Intensität abgebildet. Weiß der Teufel, was Kavinsky im Studio alles zusammengerührt hat, um diesen ikonischen Sound zu erzeugen, aber sicher ist, dass die Amphions kein Detail vermissen lassen. In ihrer robotischen Anmutung krächzt die Stimme mit großer Vehemenz wie aus einem überdimensionierten Telefonhörer durch die Nacht und direkt in meinen Gehörgang. Trotzdem wirkt sie keinesfalls unangenehm oder schneidend, sondern fast intim, ein Attribut, dass ich normalerweise mit einer fast zu weichen, warmen Mittenwiedergabe in Verbindung bringen würde. Davon sind die Amphions weit entfernt. Sie schaffen genau das abzubilden, was die Aufnahme vorgibt – eine unnachgiebige, mit maschineller Beharrlichkeit versehene Vocoderstimme – und erreichen mich dennoch emotional und einfühlsam. Das sollte eigentlich nicht gehen, tut es aber doch. Ein Gänsehautmoment.
Nachdem ich mit diesem Stück die Tiefmitteltöner reichlich gefordert habe, geht es jetzt den Hochtönern an den Kragen. Können sie bei der Dynamik eines Orchesters mithalten, die Instrumente wie erwünscht abbilden und funktioniert ihre tiefe Anbindung bei 1600 Hertz tatsächlich uneingeschränkt und ohne Artefakte jeglicher Art? Auf die Gefahr hin, dass diese Aufnahme bald als die einzige aus dem Klassikbereich gilt, die ich besitze, greife ich erneut zu einer Sinfonie von Johannes Brahms. Doch was soll ich machen, seine Sinfonien gehen mir einfach unter die Haut und die Einspielungen der Berliner Philharmoniker unter Herbert von Karajan umso mehr. Die erste Sinfonie in c-Moll kommt von der gerippten CD mit DDD-Aufnahme von 1987 der Deutschen Grammophon. Der erste Satz könnte dramatischer nicht beginnen und verlangt den Amphions eine Menge ab. Donnernde Pauken, schnelle Wechsel von Melodielinien verschiedener Instrumente und immer wieder starke Crescendi bis zum Fortissimo, sofort gefolgt von Pianissimos. Herrlich, wie die beiden Lautsprecher in hoher Lautstärke mitgehen und einfach anbieten, was die Aufnahme hergibt. Besonders Orchesteraufnahmen profitieren enorm von der bereits oft erwähnten räumlichen Abbildungsqualität der Argons. Die einzelnen Gruppen des Orchesters werden als großer Klangkörper wiedergegeben und nicht nur als etwas groß geratenes Einzelinstrument. Es lässt sich nicht nur erahnen, sondern geradezu erspüren und erleben, wo sich verschiedene Streicher, Bläser oder unterschiedliches Schlagwerk bei der Aufnahme befanden und wo sich die Sitzreihen der verschiedenen Instrumentengruppen in ihrer Anordnung berührten. Es ist, als wäre der gesamte Orchesterraum wie in eine riesige Blase vor mir ins Wohnzimmer teleportiert. Dieses Erlebnis schlägt sich übrigens in ähnlicher Ausprägung, wenn auch mit einer kleineren Blase, in meinem kleinen Hörraum nieder und dies auch, wenn ich leise höre. Es ist also mitnichten nur der positive Einfluss des großen Raumes, sondern eine Qualität der Lautsprecher selbst. Ich kann beim besten Willen keine negativen Einflüsse des Hochtöners feststellen. Die hohen Mitten, welche er mit abdeckt, verfügen über viel Energie und Beweglichkeit, der Hochton ist immer gerade in ausreichendem Maße präsent und der Hochtöner im Minihorn verleiht jedem Instrument genau den Schuss Obertongehalt, die es für einen realitätsnahen Klang benötigt.
Als letztes Stück höre ich noch „Up Into The Ether“ vom Album The Zenith Rises der australischen Band I Build the Sky, dessen Kern und Mastermind Gitarrist Rohan Stevenson ist. Schlicht und ergreifend aus dem Grund, weil das abgefeuerte Gitarren-Lick-Gewitter mit den Argons unheimlich viel Spaß macht. Bei aller Raffinesse, die ein Lautsprecher bei Klangfeinschmeckerei ausgefeilter Highend-Aufnahmen an den Tag legt, versagt er ganz zu meinem Missfallen des Öfteren bei einfachen Freuden wie einem soliden Gitarrenbrett. Nicht so der Argon 7LS. Ganz nebenbei beweist er bei diesem Stück, dass er, was rhythmische Verzahnung und Agilität angeht, durchaus brillieren kann. Das Musikstück reißt mich noch mehr mit, als ich es ohnehin schon gewohnt bin. Es lässt sich noch mehr Groove zwischen den Zeilen heraushören. Ein äußerst befriedigender Abschluss für die Hörsession eines Lautsprechers, der sich als absoluter Allrounder erweist.
Das Lautsprecherkonzept von Anssi Hyvönen und seinen Mitstreitern geht perfekt auf. Es ist tatsächlich genau so, wie er mir seine Lautsprecher nach den Hörsessions passend beschreibt: „Sie sind wie ein großes, offenes Fenster in die Musik.“ Außerdem sprechen wir kurz über die Einordung der Argon-Reihe gegenüber Amphions Studioserie. Während letztere dazu konzipiert ist, gnadenlos jedes Detail aufzudecken, hält sich der Argon 7LS etwas zurück. Obwohl seine klangliche Abstimmung mich durchaus an einen Studiolautsprecher im Großformat erinnert, behält er sich ein letztes bisschen Gutmütigkeit vor und knallt dem Hörer nicht sofort unaufgefordert jede Unzulänglichkeit einer Aufnahme an den Kopf. Besonders seine Leistung, in einer so simplen Testumgebung wie im Wohnzimmer meines Vaters, hat mich begeistert und spricht für eine unkomplizierte Einbindung in jede erdenkliche Stereoanlage. Auch die an den Hörraum gestellten Anforderungen sind erfreulich gering, solange er nicht deutlich unter 20 Quadratmetern klein ist und ein genügend großer Abstand zur Rückwand realisiert werden kann.
Gehört mit
|
|
---|---|
Computer | ThinkPad 470s, Intel i5-6300U @ 2,4GHz, 12GB DDR4-RAM @ 2400MHz, Windows 10 (Roon, foobar2000) |
Router & Zubehör | Fritzbox 7530, Netgear ProSAFE GS108 (mit Keces P3) |
Server | Melco N1 AH 60/2 |
Reclocker | Mutec MC-3+ USB |
DAC | Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+) |
Pre-Amp | Violectric Pre V630 |
Endstufe | NAD C 275BEE, IOTAVX PA3 |
Vollverstärker | Pioneer A-656 |
Lautsprecher | Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A |
DAP | HiBy R6 (HiBy Music App, BubbleUPnP, Qobuz), Smartphone Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 9 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp) |
Kopfhörerverstärker | iFi Micro iDSD Black Label |
Kopfhörer | Sennheiser HD 800 s |
In-Ears & Zubehör | Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match |
Kabel | Boaacoustic, Sommer, Intona, Furutech, Audioquest, Belden, Glockenklang/Eupen |
Herstellerangaben
Amphion Argon 7LS
|
|
---|---|
Lautsprecher-Typ | Zweiwegelautsprecher mit Passivmembranen |
Hochtöner | 2,54 Zentimeter Titantreiber |
Tiefmitteltöner | 2x 16 Zentimeter Aluminiumtreiber |
Gewicht | 30 Kilogramm |
Trennfrequenz | 1.600 Hertz |
Empfindlichkeit | 91dB |
Frequenzgang | 28 – 25.000 Hertz (-6dB) |
Empfohlene Leistung | 50 – 150 Watt |
Abmessungen (HxBxT) | 1128x191x305 Millimeter |
Herstellung | Handarbeit in Finnland |
Paarpreis | 4.500 Euro |
Hersteller
Amphion
|
|
---|---|
Inhaber | Anssi Hyvönen |
Telefon | +358 17 2882 100 |
anssi@amphion.fi |
Die neue 800 Serie Diamond umfasst weiterhin sieben Modelle, beginnend mit dem Zwei-Wege-Kompaktlautsprecher 805 D4. Hinzu kommen die Drei-Wege-Standlautsprecher 804 D4, 803 D4 und 802 D4. B & W stellt darüber hinaus das Flaggschiff-Modell der Serie vor: Der 801 D4 wird künftig den 800D3 ersetzen. Abgerundet wird die Serie durch zwei Center-Lautsprecher.
Ausgeklügelte, elegante Gehäuseproportionen und zahlreiche Details machen diese Baureihe zur bisher hochwertigsten 800 Serie Diamond. Die auffälligste Neuerung ist die Einführung einer vierten Farbe. Neben den bewährten Ausführungen Schwarz glänzend, Weiß und Satin Rosenut ist jetzt auch die Farbe Satin Walnuss erhältlich. Das Gehäusedesign der neuen Stereomodelle wurde zudem umfassend optimiert. Die Oberseite aus Holz wurde durch eine hochwertige Deckplatte aus Aluminium ersetzt, die eine größere Steifigkeit gewährleistet und Gehäuseschwingungen minimiert. Sie ist mit Applikationen aus Connolly-Leder veredelt – die dunklen Gehäuse (Schwarz glänzend, Satin Rosenut) mit schwarzem, die hellen Gehäuse (Weiß, Satin Walnuss) mit hellgrauem Leder–, die den Lautsprechern eine luxuriöse Note verleihen.
Alle neuen Modelle verfügen über eine verbesserte Version des charakteristischen ultrastabilen Tweeter-on-Top-Designs, das sich jetzt durch eine gestreckte Form mit längerem Röhrensystem auszeichnet. Dadurch wird im Hochtonbereich ein noch offenerer Klang erzeugt, und das äußerst steife Gehäuse wirkt unerwünschten Resonanzen entgegen. Die außergewöhnliche akustische Form kommt insbesondere durch die Kombination mit dem neuen Zweipunkt-Entkopplungssystem zum Tragen, welches das Gehäuse effektiver denn je vom restlichen Lautsprecher isoliert. Das ultrastabile Hochtongehäuse wird nach wie vor aus einem einzigen massiven Aluminiumblock gefräst und mit einer auf die Gehäusefarbe abgestimmten Eloxierung versehen.
Mit den neuen Modellen werden zudem drei völlig neue Gehäuseformen vorgestellt. Die Stereomodelle 805 D4 und 804 D4 besitzen nun auch ein Gehäuse in umgekehrter Bauform, das im Jahr 2015 für die größeren Lautsprecher der Serie eingeführt wurde. Die neue Form verringert die Oberfläche der vorderen Schallwand und verbessert gleichzeitig die Gesamtstabilität des Systems erheblich. Zudem lassen sich die Frequenzweichen nun in speziellen Bereichen hinter der steifen Rückwand aus Aluminium jedes Lautsprechers anbringen.
Beim 804 D4 wird das Potenzial der neuen Konfiguration durch den Einbau einer nach unten abstrahlenden Bassreflexöffnung mit integriertem Aluminiumsockel genutzt, deren Form sich ebenfalls an den größeren Standlautsprechern der Serie orientiert. Neben dem 805 D4 und dem 804 D4 ist auch der neu entwickelte Center-Lautsprecher HTM82 D4 mit dem Gehäuse in umgekehrter Bauform ausgestattet, das eine verbesserte akustische und mechanische Leistung ermöglicht.
Die Continuum-Membran™ mit ihrer einzigartigen Gewebestruktur ist das Ergebnis von acht Jahren intensiver Forschungsarbeit. Sie wird sowohl für Mittel- als auch Tiefmitteltöner eingesetzt und ist für ihren offenen, transparenten und neutralen Klang bekannt. Beim Einsatz als Mitteltöner in den Standlautsprechern von Bowers & Wilkins wird sie stets mit unserer FST™ – Fixed Suspension Transducer – Mitteltöner-Technologie kombiniert, die Verfärbungen, wie sie häufig bei herkömmlichen Membran-Surround-Lautsprechern entstehen, gezielt entgegenwirkt. Bowers & Wilkins hat die Vorteile der Continuum-Membran und der FST-Technologie mit einer innovativen Neuerung bei einem weiteren Schlüsselelement kombiniert, das für die Führung eines Chassis zuständig ist: der Gewebezentrierspinne. Seit Jahrzehnten werden fast alle Aspekte des Lautsprecherdesigns kontinuierlich weiterentwickelt. Die Gewebezentrierspinne, ein wichtiges Element für die Aufhängung jedes Chassis konventioneller Lautsprecher, blieb dagegen weitgehend unverändert – bis jetzt. Bei der neu entwickelten biomimetischen Aufhängung wird die herkömmliche Gewebezentrierspinne durch ein schlankes Aufhängungssystem ersetzt. Dabei wird die Leistung der Mitteltöner-Membran deutlich verbessert, indem unerwünschter Luftdruck – also Schall –, den eine gewöhnliche Gewebespinne erzeugen kann, deutlich reduziert wird. Deren unberechenbare, nichtlineare Effekte gehören somit der Vergangenheit an. Das Ergebnis: ein unvergleichlich transparenter und realistischer Klang im Mitteltonbereich.
Bowers & Wilkins vereint alle Vorteile ihrer innovativen Technologien, der audiophilen Continuum-Membran, der FST-Technologie und der biomimetischen Aufhängung mit sorgfältiger Isolierung des gesamten Mitteltöners vom restlichen Gehäuse. Bei sämtlichen Drei-Wege-Modellen sind die Mitteltöner mit einem hochsteifen Aluminium-Chassis mit Schwingungsdämpfern (Tuned Mass Dampers, TMD) ausgestattet, die Resonanzen unterdrücken. Die gesamten Chassis und Antriebssysteme sind zudem mit abgefederten Entkopplungslagern montiert, welche die Schwingungseinwirkung auf die Einheit zusätzlich einschränken Die Mitteltöner des 803 D4, 802 D4 und 801 D4 befinden sich im äußerst steifen Turbine Head-Gehäuse aus Aluminium, das nicht nur mit einer außergewöhnlichen akustischen Form beeindruckt, sondern auch die Isolierung optimiert. Dies ist insbesondere auf die Tatsache zurückzuführen, dass der Aufsatz vom darunter liegenden Bassgehäuse getrennt ist.
Unerwünschte Resonanzübertragungen auf die Diamant-Kalotten-Hochtöner lassen sich nur mit einem außerordentlich steifen Gehäuse minimieren. Mit der neuen 800 Serie Diamond wird eine verbesserte Version des charakteristischen ultrastabilen Hochtongehäuses eingeführt. Es wird weiterhin aus einem einzigen Aluminiumblock gefräst, weist jetzt jedoch eine gestreckte, knapp 30 Zentimeter lange Form mit längerem Röhrensystem auf. Es ist nicht mehr nur an einer, sondern an zwei Stellen vom Lautsprechergehäuse oder Turbine Head (je nach Modell) entkoppelt. Dies macht den Klang hörbar räumlicher und offener. Gleichzeitig wurde die Motoreinheit des Hochtöners so angepasst, dass das Chassis effektiver „atmen“ kann, ohne an Leistung zu verlieren. So wird eine deutlich geringere Resonanzfrequenz hinter dem Diamantkalotten-Hochtöner erreicht.
Die Matrix ist seit mehr als 30 Jahren eine zentrale Technologie von Bowers & Wilkins, die kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Bei den Matrix-Verstrebungen werden die Gehäusewände des Lautsprechers in jeder Richtung mit ineinandergreifenden Platten versteift, was das Gehäuse besonders starr, akustisch neutral und geräuscharm macht. Der 805 D4 und 804 D4 verfügen nun ebenfalls über ein Gehäuse in umgekehrter Bauform. Bisher war diese Konstruktion ausschließlich bei den größeren Standlautsprechern der 800 Serie Diamond zu finden. Bei beiden Modellen ist an der Innenseite des Gehäuses jeweils eine steife Aluminiumplatte verbaut, die Resonanzen an der Schallwand entgegenwirkt. Darüber hinaus wurden die Matrix-Verstrebungen im Inneren optimiert: Sie sind jetzt stabiler und bestehen nicht mehr aus mitteldichten Holzfaserplatten (MDF), sondern aus besonders festem Holz, das an bestimmten Stellen mit Aluminium verstärkt ist. Darüber hinaus wurde die Oberseite aus Holz bei den neuen Stereomodellen durch eine Deckplatte aus Aluminium ersetzt, um die Stabilität des Lautsprechergehäuses deutlich zu verbessern. Die Chassis sind nach wie vor in steifen Aluminiumeinfassungen untergebracht, die an der Schallwand montiert sind, während die Frequenzweichen an ebenso steifen Aluminiumstützen an der Gehäuserückseite befestigt sind. Eine Neuerung des 801 D4 ist eine Stahlplatte im Bereich der Bassreflexöffnung an der Unterseite, die ebenfalls für eine höhere Steifigkeit und einen leiseren Betrieb sorgt.
Wie die anderen Standmodelle der 800 Serie Diamond ist jetzt auch der 804D4 mit einer nach unten abstrahlenden Flowport™-Bassreflexöffnung sowie einem massiven Aluminiumsockel mit bedämpftem Stahleinsatz ausgestattet, der für ein solides Fundament sorgt und unerwünschte Resonanzen minimiert. Darüber hinaus verfügt der 804 D4 über umfassend verbesserte Spikes und Füße. Die großen M12-Spikes sind im Vergleich zur früheren M6-Version sowohl stabiler als auch steifer. Der 803 D4, der 802 D4 und der 801 D4 verfügen über die gleiche Konfiguration aus nach unten abstrahlendem Flowport und robustem Aluminiumsockel mit bedämpftem Stahleinsatz, weisen jedoch weiterhin den 2015 eingeführten Rollen-/Spikes-Mechanismus auf. Damit lassen sich die Modelle kinderleicht zur gewünschten Hörposition bewegen.
Die Aerofoil-Membran™ wurde mithilfe modernster Computersimulationen entwickelt. Dank Carbonfaser-Beschichtung und leichtem Schaumstoffkern bietet die Bassmembran mit variabler Stärke die perfekte Kombination aus maximaler Steifigkeit – überall dort, wo sie nötig ist – und geringer Masse. Neben einem überarbeiteten und optimierten Motorsystem und der Aerofoil-Membran sind sämtliche neuen Standlautsprecher der 800 Serie Diamond auch mit dem neuen Antiresonanz-Plug™ aus Schaumstoff ausgestattet. Dieser unterstützt die Schwingspule auf sanfte Weise, reduziert Verzerrungen durch Membranbewegungen und trägt so zu noch klareren Bässen bei. Alle diese Innovationen gewährleisten eine beispiellose Performance. Die neue 800 Serie Diamond umfasst die edelsten Lautsprecher, die Bowers & Wilkins jemals gebaut hat. Die Modelle sind weltweit ab dem 1. September 2021 erhältlich.
Hersteller
Bowers & Wilkins
|
|
---|---|
Anschrift | D&M Germany GmbH A division of Sound United Tim Spee An der Kleinbahn 18 D-41334 Nettetal |
tim.spee@soundunited.com | |
Web | www.bowerswilkins.com |
Hersteller
Bowers & Wilkins
|
|
---|---|
Anschrift | D&M Germany GmbH A division of Sound United Tim Spee An der Kleinbahn 18 D-41334 Nettetal |
tim.spee@soundunited.com | |
Web | www.bowerswilkins.com |
Seit knapp sechs Jahren sind Jitterbugs feste Größen in meiner Kette. Einer sitzt zwischen Auralic Aries Femto und Mytek Manhattan II, der andere an einem USB-Eingang der TimeMachine. Inzwischen hat Audioquest sein Erfolgsmodel neu aufgelegt und mit einem Metallgehäuse versehen: den Jitterbug Full Metall Jacket oder kurz FMJ.
Da in der Zwischenzeit die TimeMachine nicht mehr als Router fungiert, sondern lediglich der Datensicherung dient und sie ebenso wie der aktuelle Router per Lichtwellenleiter und ADOT-Medienkonvertern von der Anlage isoliert ist, sollte ich vielleicht einmal prüfen, ob der Jitterbug an dieser Stelle überhaupt noch Wirkung zeigt. Auf den zwischen Aries und Manhattan möchte ich jedoch keinesfalls verzichten, obwohl der Aries ein recht sauberes Signal ausgeben muss, wie das Experimentieren mit einem Mutec Reclocker an dieser Stelle gezeigt hat: Hier brachte der Mutec keine eindeutigen Verbesserungen. Man könnte wohlwollend formulieren, dass er für ein noch ruhigeres Klangbild sorgte, Roland Dietl und ich waren uns damals aber einig, dass er nach dem Aries eingesetzt die Wiedergabe langweiliger und spannungsloser erscheinen ließ. Ein Jitterbug hingegen tat an dieser Stelle, was er fast immer tut: Er ließ die imaginäre Bühne noch größer erscheinen, verbesserte die Durchhörbarkeit und stellte dynamische Kontraste noch beeindruckender dar. Und falls ich für Tests mal wieder Musik-Daten direkt aus der USB-Buchse des MacBooks benötige, ist ein dritter Jitterbug grundsätzlich mit von der Partie.
Doch nun zum neuen FMJ: Außer dem Material des Gehäuses wurde auch der Verschluss der rückseitigen USB-Buchse geändert. Er ist jetzt mit dem Gehäuse verbunden und in das Gummi sind zur Absorption von hochfrequenten Einstrahlungen Carbon-Fasern eingearbeitet. In der Produktinformation erwähnt Audioquest noch eine „diskrete Doppelschaltung zur Störungsableitung“, ohne jedoch mitzuteilen, ob diese auch schon im alten Jitterbug zu finden war und wie sie genau arbeitet. Mehr Erkenntnisse über den Jitterbug FMJ bekommt man wohl nur, indem man ihn ausprobiert. Während seine Entwickler empfehlen, ihn in Verbindung mit dem Dragonfly Black und Red zu verwenden, sprechen sie für den Betrieb mit dem Cobalt keine eindeutige Empfehlung aus, da dieser ebenfalls Teile der im Jitterbug eingesetzten Filter beinhaltet.
Für eine erste Annäherung probiere ich den Cobalt dennoch einmal mit dem alten und neuen Jitterbug aus. Und zwar mit Schostakowitschs Symphonie Nr.15 von einer externen USB-Festplatte. Als Player agiert Audirvana. Auch in Kombination mit dem DragonFly Cobalt bringt der Jitterbug deutliche klangliche Vorteile: Man bekommt eine realistischere Vorstellung des Aufnahmeraums. Auch wenn ich über Kopfhörer – hier den Sendy Audio Aiva – keine Tiefenstaffelung erleben kann, so sind die einzelnen Instrumentengruppen nun klarer voneinander getrennt, auch räumlich. Die Klangfarben sind wärmer und dem Hochtonbereich haftet nun nicht einmal mehr ein Anflug von Rauigkeit an. Und auch in Sachen Dynamik hat die Wiedergabe jetzt ein wenig mehr zu bieten. Aber dass der Jitterbug fast immer eine segensreiche Wirkung hat, wussten Sie und ich ja schon. Also den ersten Satz der Symphonie noch einmal und nun mit dem Jitterbug FMJ. Um es gleich vorwegzunehmen, groß sind Unterschiede hier nicht. Beim Wechsel zum neuen Modell fällt zuerst auf, dass die Musik nun noch ein klein wenig geschmeidiger fließt. Auch rhythmisch wirkt das Stück noch einen Hauch spannender – ein Eindruck der sich verstärkt, wenn wieder das Urmodell zwischen MacBook und DragonFly steckt. Wie so oft, scheint der Wechsel zum Besseren wenig spektakulär, der Weg zurück macht die zuvor erreichte Verbesserung dann aber ohrenfällig.
Nun wiederhole ich den Vergleich mit dem Chord Electronics HUGO 2 und dem Sendy Audio Peacock – ein mehr Auflösung kann ja nicht schaden. Zudem läuft Audirvana jetzt auf einem älteren MacBook, so dass ich für den Anschluss von Festplatte und Wandler keine Thunderbolt-USB-Adapter benötige. Auch in dieser Konfiguration garantiert selbst der altbekannte Jitterbug etwa bei Keith Jarretts „God Bless The Child“ mehr Luft um die Instrumente, das ein oder andere zusätzliche Detail und schlicht mehr Spaß beim Hören. Der metallene Jitterbug sorgt für noch mehr Klarheit, Offenheit und eine etwas stärkere rhythmische Akzentuierung, was diesem Stück besonders gut tut. Bei HUGO und Peacock werden die Vorteile des neuen gegenüber dem alten Jitterbug erwartungsgemäß deutlicher als bei DragonFly und Aiva.
Abschließend probiere ich den FMJ noch in der Kette im Wohnzimmer aus, wo der Aries Femto nun vom Ferrum Hypsos statt vom SBooster gespeist wird. Daran dürfte es wohl liegen, dass mir die ersten Tracks heute noch ein wenig besser gefallen als üblich. Nach dem Wechsel zum Jitterbug FMJ scheint das musikalische Geschehen ein gutes Stück nach hinten verlagert zu sein. Die Bühne beginnt nicht auf der Boxen-Ebene, sondern deutlich dahinter – und von da aus erstreckt sie sich ungewohnt weit in die Tiefe: beeindruckend! Vor allem der Mitteltonbereich wird besser durchgezeichnet, die Musiker agieren vor einem tiefschwarzen Hintergrund. Diese zusätzliche Ruhe erweckt bei mir beim ersten Hören allerdings den Eindruck, als hätten die Darbietungen einen Hauch an Dramatik oder Spielfreude eingebüßt. Beim zweiten und dritten Hören ein und desselben Stückes wird dann klar, dass dank des FMJ die dynamischen Kontraste noch stärker sind und die Wiedergabe jetzt mindestens so spannend gerät wie zuvor mit dem Plastik-Jitterbug. Wirklich überzeugend!
Gehört mit (Wohnzimmer)
|
|
---|---|
D/A-Wandler | Mytek Manhattan II |
Streaming-Bridge | Auralic Aries Femto mit Ferrum Hysos |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Eintein The Poweramp |
Lautsprecher | Acapella Violon VI |
Kabel | Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, SunWire Reference |
Zubehör | Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix Füße, Audioquest Jitterbug, Franc Audio Accessories und Acoustic System Füße, Sieveking Quantum Noise Resonator |
Gehört mit (mobil)
|
|
---|---|
D/A-Wandler | Audioquest DragonFly Cobalt, Chord Electronics HUGO 2 |
Computer | MacBook Pro (16 Zoll, 2019, 2,6 GHz 6-Core Intel Core i7), MacBook Pro (Retina 15 Zoll, 2014, 2,2 GHz Quad-Core Intel Core i7), beide Big Sour, 11.5.2 |
Audio-Player | Audirvana Mac Version 3.5.46 (3576), Mac Version 1.6.4 (10604) |
Kopfhörer | Sendy Audio Aiva und Peacock |
Zubehör | Audioquest Jitterbug |
Herstellerangaben
Audioquest Jitterbug FMJ
|
---|
Vertrieb
AudioQuest BV
|
|
---|---|
Anschrift | Hoge Bergen 10 4704RH Roosendaal Niederlande |
Telefon | +31 165 54 1404 |
rdrees@audioquest.nl | |
Web | www.audioquest.de |
audioNEXT freut sich, bekannt geben zu können, dass ab sofort der Referenz Kopfhörer-Verstärker HM1 von Zähl Elektronik-Tontechnik für Kopfhörer- Aficionados aus Deutschland, Österreich und der Schweiz exklusiv bei audioNEXT vorbestellbar ist.
Nicht jedem und jeder Musik- und HiFi-Begeisterten mag der Name Michael Zähl etwas sagen. Mit ziemlicher Sicherheit wird aber jeder und jede Musik- und HiFi-Begeisterte schon Musik genossen haben, die durch analoge Schaltungen von Michael Zähl geflossen ist! Zähl Elektronik-Tontechnik ist seit mehr als 35 Jahren Hersteller von analoger Studiotechnik. Zu den Anwendern zählen zahlreiche international renommierte Musikschaffende und -produzenten. Mastering-Studios, Rundfunkanstalten (private und öffentlich-rechtliche) sowie Firmen wie zum Beispiel die Sonopress GmbH in Gütersloh.
Michael Zähl begann seine berufliche Laufbahn 1978 als tontechnischer Assistent in Conny Planks Studio, wo legendäre Aufnahmen entstanden unter anderen von Kraftwerk, Brian Eno, DAF, Ultravox, Gianna Nannini, Eurythmics. Michael Zähl sammelte Erfahrungen bei der Arbeit im Studio, wandte sich dann aber der Technik zu. Noch während seiner Zeit in Connys Studio entstanden erste Mischpult-Sonderanfertigungen, unter anderen für das CAN-Studio. Michael Zähl machte sich 1982 selbstständig. 1985 erstellte er als Sonderanfertigung das große 56-kanalige Mischpult, das in der Regie von Connys Studio bis zum Schluss seinen Dienst verrichtete.
Im professionellen Bereich sind Kopfhörerverstärker (KHV) seit jeher in Systemen integriert. So sind KHVs auch bei Zähl-Produkten schon lange ein Bestandteil von Mischpulten und Modulen. Mit der Entwicklung des für sich alleine stehenden Kopfhörer-Verstärkers HM1 setzt Michael Zähl nun eine neue Referenzmarke. Er beendet mit dem HM1 die Suche von professionellen Musikschaffenden und anspruchsvollen Musikbegeisterten nach dem optimalen Verstärker für die modernsten und hochwertigsten Kopfhörer am Markt.
In der Kopfhörer-Technik hat in den letzten gut 10 Jahren eine enorme Entwicklung stattgefunden. Spitzenprodukte erlauben heute Anwendungen im professionellen Bereich, die früher nicht denkbar waren. Während bisher Kopfhörer vorwiegend während der Aufnahme zum Einsatz kamen, werden Sie heute von Tonmeistern auch zum Referenz-Abhören während der finalen Abmischung benutzt. Essenziell hierbei ist eine unverfälschte Wiedergabe, die nichts schönt oder verdeckt, da sie ja die Grundlage für die Mischung und eventuell erforderliche Klangbearbeitung darstellt.
Anspruchsvolle High-End Enthusiasten haben – im Allgemeinen – primär den Musikgenuss im Sinn. Warum soll also ein Kopfhörer oder ein Verstärker den Klang nicht etwas gefälliger formen als es eine Aufnahme in Wirklichkeit hergibt? Die Antwort wird jeder, der sich gründlich in die Thematik vertieft hat, kennen: Auf solche „Schönfärberei“ ist leider kein Verlass. Was für die eine Aufnahme von Vorteil ist, kann für die nächste schon wieder von Nachteil sein. Selbst innerhalb einer Musikaufnahme geht eine Klangfärbung, die ein Instrument besser dastehen lässt, in der Regel auf Kosten eines anderen oder der Gesamtbalance. Ist die Aufnahme wirklich gut, ist die wirklichkeitsgetreue Wiedergabe stets die beste Option. An diesem Punkt kommen professionelle Anwender und High-End Enthusiasten auf einen gemeinsamen Nenner. Dies hat Michael Zähl dazu bewegt, den HM1 zu entwickeln.
Class-A – im HM1: Dem HM1 wurden immense Leistungsreserven mitgegeben, was schon daraus ersichtlich ist, dass er im Ruhezustand fast 40W verbraucht. Die Ausgangsleistung ist für jeden Anwendungsfall mehr als ausreichend und im Millisekunden-Bereich noch einmal deutlich erhöht. Der Ausgangswiderstand ist ausgesprochen niedrig. Der optimale Arbeitspunkt der Endstufe wurde messtechnisch ermittelt und dann in zahlreichen Hörtests mit Fachleuten, insbesondere Mastering-Ingenieuren, fein justiert. Entsprechendes gilt für die verwendeten Bauteile, die selbstverständlich selektiert werden.
Class-A & Servo – im HM1: Um Class A einen Schritt weiter zu bringen, wurde eine so einfache wie geniale Idee umgesetz: Man nehme das Beste von Class-A und gegengekoppeltem Verstärkern und füge es zusammen. Der Class-A-Betrieb bekommt eine Gegenkopplung („Servo“). Da keine Übernahmeverzerrungen auftreten, gibt es für die Gegenkopplung hier nichts zu korrigieren. Vielmehr korrigiert sie nur die Fehler, der sich durch das Zusammenspiel von Endstufe und Kopfhörer ergeben. Dabei ist der Gegenkopplungszweig so ausgelegt, dass durch die Korrektur keine Artefakte gebildet werden. Der Ausgangswiderstand sinkt auf einen Wert, der in der Regel kleiner ist als die Summe von Kopfhörerkabeln und Verbindern. So können Kopfhörersysteme straff „geführt“ werden. Man kann sagen, mit dem HM1 klingt jeder Kopfhörer so, wie er eigentlich klingt.
Zwei Stereo-Quellen Überblenden, Vergleichen oder Mischen: Bei einem Referenzverstärker auf höchstem Qualitätsniveau drängt sich der Gedanke auf, diesen auch für kritische A/B-Vergleiche zu nutzen - sei es für die Evaluierung von verschiedenen Signalquellen wie D/A-Wandlern oder Tonabnehmer-Systemen im High-End-Bereich oder dem Vergleich verschiedener Mischungen oder Klang-Bearbeitungen im professionellen Bereich. Dafür besitzt der HM1 zwei Eingänge mit unabhängigen Pegelreglern und Ein-/Aus-Tastern. Die exakte Pegelangleichung ist essenziell für einen korrekten Hörvergleich. Die Ein-/Aus-Funktion kann übrigens auch über eine Kabel-Fernsteuerung bedient werden, was einen Blindvergleich erleichtert. Die Mischstufe lässt sich weiterhin zum Überblenden von zwei Quellen nutzen. Eine sehr musikalische Alternative zum sonst üblichen „harten“ Umschalten. Und natürlich eignet sich die Stufe zum Mischen von zwei Quellen. Aus zwei Musikprogrammen entsteht ein neues. Dieses neue Programm kann nicht nur im Kopfhörer abgehört, sondern auch über die Line-Ausgänge auf der Rückseite abgegriffen werden: für Aktivlautsprecher, ein Audio-Aufnahmegerät et cetera. So wird aus dem HM1 ein 2-kanaliges Stereo Mischpult mit Referenzqualität. Wenn nur ein Kanal verwendet wird, stellt die Mischstufe keinen überflüssigen „Ballast“ dar. Ein nicht genutzter Kanal wird direkt an der Eingangsstufe abgeschaltet und kann dadurch die Signalintegrität nicht negativ beeinflussen. Diese Abschaltung erfolgt per Relais und wird ausgelöst, sobald ein Lautstärke-Regler auf Minimum steht oder eine Kanal Ein-/Aus-Taste in Aus-Stellung ist.
Klanganpassung und Stereo Basisbreiten Einstellung: Hier geht es nicht darum, massiv in das Klangbild einzugreifen. Man kann davon ausgehen, dass der HM1 in Kombination mit sehr hochwertigen Geräten betrieben wird. Eine klassische Klangregelung ist nicht angebracht. Es kann allerdings durchaus von Vorteil sein, feine, präzise Anpassungen im Frequenzgang vorzunehmen, je nach Kopfhörer, Musikprogramm oder auch persönlicher Vorliebe. Die Höhen- und Tiefenanpassung in jeweils drei festen Schritten als Anhebung und Absenkung ist in erster Linie musikalisch ausgelegt. Es wurden bewährte Schaltungen aus der Studiotechnik weiterentwickelt, der Klang wird nicht verfälscht, sondern es werden Akzente gesetzt. Grundlage sind Filter mit selektierten Bauteilen, alle Stufen werden präzise mit Relais geschaltet. Professionelle Anwender nutzen die Stufe beispielsweise, um herauszufinden, ob eine fertige Mischung in Bezug auf Höhen und Tiefen ausgewogen ist oder noch optimiert werden kann. Eine Besonderheit ist die Einstellmöglichkeit der Stereo-Basisbreite. Es ist bekannt, dass die Wahrnehmung der Räumlichkeit beim Hören mit Kopfhörern vom Hören mit Lautsprechern abweicht. Anstelle einer Cross-Feed-Schaltung wird im HM1 eine Stereo-Basisbreiten-Einstellung verwendet. Sie basiert auf der im professionellen Studiobereich bewährten Mitte/Seite-Technik. Sie eröffnet zusätzliche Möglichkeiten. Das Stereosignal wird in ein Mitten-Signal (vereinfacht ausgedrückt das was L und R gemeinsam haben) und ein Seiten-Signal (vereinfacht ausgedrückt das was L und R unterscheidet) umgewandelt. Setzt man Mitten- und Seitensignal 1:1 wieder zusammen, erhält man das ursprüngliche Stereosignal. Verändert man aber das Verhältnis zwischen Mitte und Seite, bevor man sie wieder zusammenfügt, verändert man die Stereo-Basisbreite. In der Schaltung des HM1 wird das Mitten-Signal belassen, wie es ist. Es wird nur das Seiten-Signal verändert. Wird es im Pegel abgesenkt, wird das Stereobild enger, wird es im Pegel angehoben, wird das Stereobild breiter. Man hat direkten Zugriff auf die Wahrnehmung der Räumlichkeit. Bei einem Musikprogramm, das einem im Kopfhörer zu „breit“ erscheint, wird man den Regler ein oder zwei Stufen nach links drehen. Nimmt man eine Aufnahme als zu „trocken“ (zentriert) wahr, dreht man den Regler ein oder zwei Stufen nach rechts. Ganz links ist die Mono-Stellung. Diese wird man vorzugsweise bei frühen Stereo-Aufnahmen wählen, wenn einzelne Instrumente extrem links oder rechts - ohne räumlichen Bezug - gemischt wurden.
Professionelle Anwender überprüfen mit dieser Stufe die Räumlichkeit ihrer Mischung und decken insbesondere in den Extremstellungen mögliche Probleme auf. Mit der DIR-Taste (Direct) kann diese Stufe komplett aus dem Signalweg heraus geschaltet werden. So wird dem puristischen Ansatz Rechnung getragen.
Vorverstärker in minimalistischer Anlage: Durch den Anschluss von Endstufen oder Aktivboxen an die Line-Out-Ausgänge lässt sich der HM1 als Vorverstärker verwenden. Beispiel für ein minimalistisches Setup: Streamer an HM1 Eingang A, Plattenspieler (mit eingebautem oder externem RIAA Verstärker) an Eingang B, Aktivboxen an Line Out.
2-Kanal Mischpult: Als Mischpult kann der HM1 zwei beliebige Quellen an den Eingängen A und B zu einem neuen Musikprogramm zusammenfügen – oder einfach von einer Quelle zur anderen überblenden. Das Ergebnis kann von einem der Line Out Ausgänge abgegriffen und auf einem Tonträger aufgezeichnet werden.
Effekt/Test: Durch Verwendung des „A Thru“ Ausgangs kann ein Klangbearbeitungs- oder Effekt-Gerät „eingeschliffen“ werden, es wird von „A Thru“ gespeist und sein Ausgang wird auf Input B aufgelegt. Das Verhältnis zwischen Original und Effekt/Bearbeitung wird an den A/B-Lautstärkereglern eingestellt. Statt des Effekts kann auch ein zu testendes beliebiges Gerät eingeschliffen werden. Der Hörvergleich erfolgt dann durch Betätigen der A/B ein/aus Schalter.
Der HM1 wird in einer limitierten Auflage von 50 Stück pro Jahr in Deutschland gefertigt. Der Preis beträgt 8.000 Euro. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird der HM1 exklusiv über die audioNEXT GmbH via audiodomain.de direkt vertrieben und kann dort vorbestellt werden.
Vertrieb
audioNEXT GmbH
| |
---|---|
Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Der perfekte "nächste Schritt" auf dem Weg zur Verbesserung eines Streaming-Audio-Systems. Das Chord Company Clearway USB-Kabel baut auf dem Erfolg des bewährten C-USB-Kabels auf und verfügt über eine deutlich verbesserte Abschirmung.
Die optimierte Abschirmung mit Doppelfolie und hochdichtem Geflecht bietet zusätzlichen Schutz für die Signalübermittlung und reduziert die Übertragung von Rauschen zwischen den angeschlossenen Komponenten. Wie die übrigen Kabel der Clearway-Reihe zeichnet es sich durch einen besonders transparenten Klang aus und überträgt digitale Signale mit einem Höchstmaß an Genauigkeit.
Verfügbar in den Längen: 0,75m (129 Euro), 1,5m (149 Euro), 3,0m (199 Euro) und 5,0m (239 Euro).
Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
|
|
---|---|
Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
mika.dauphin@drei-h.biz | |
Telefon | +49 40 37507515 |