Keine Sorge, Sie haben nicht aus Versehen die Homepage von „Spielzeug für den hochbegabten Dreijährigen“ aufgerufen. Auch wenn die Uniques aussehen wie eine Mischung aus UFO und Bauklötzchen. Auf den ersten Blick.
Diese sollen nämlich quasi durch „Handauflegen“ den Klang unserer HiFi-Gerätschaften verbessern. Schwieriges Thema! Wenn ich da so an meine Musikerkollegen denke, Netzkabel für 40 Euro? Bauklötzchen unter dem Verstärker? Sonst noch alles ok? Allerdings hat das Thema mit Voodoo oder Feng Shui nichts zu tun. HiFi tweaks fallen ja in zwei Kategorien: solche mit plausiblen Erklärungen und solche ohne. Und hier geht es um relativ einfache physikalische Zusammenhänge. Bei näherem Betrachten haben die Uniques mit dem Bauklötzchen als solchem auch nicht mehr viel gemein. Es ist auch wenig Geheimnisvolles zu sehen, das verwendete Holz hat sehr eng liegende Jahresringe, was bedeutet, dass es sehr langsam gewachsen ist. Ähnlich dicht gewachsenes Holz wird auch für den Instrumentenbau verwendet, also eigentlich keine schlechte Voraussetzung. Das Holz besteht aus einer seltenen Holzart aus der Schweiz, wie mir der Hersteller erklärte. Zusätzlich findet man an der Unterseite drei eingesetzte Scheiben, offensichtlich aus unterschiedlichen Holzarten. Das können natürlich auch Kegel oder Zylinder oder sonst etwas sein, dies ist von außen nicht erkennbar. Näheres wollte der Hersteller, Anton Suter, aus verständlichen Gründen nicht verraten. Die Uniques gibt es in zwei verschiedenen Größen, die kleinere Variante im Dreiersatz sowie die größere Version einzeln als Unique plus. Beide Systeme haben den gleichen Aufbau, die Uniques sind einfach nur kleiner.
Die Frage ist jetzt natürlich wozu das Ganze? Jedes unserer geliebten HiFi-Geräte fängt im Betrieb an zu Schwingen, sei es durch den Schalldruck der Musik, sei es durch Brummeigenschaften des Netztrafos oder anderer stromdurchflossener Bauteile. Manche mehr, manche weniger, letztlich abhängig von dem getriebenen Konstruktionsaufwand. Ganz weg bekommt man diese nie, das lehrte uns schon das Physikbuch Seite 356. Wurde natürlich auch schon probiert, ältere Leser unter uns können sich vielleicht noch an die seinerzeit beliebten Beton-U-Blöcke erinnern, die als optimale Unterlage für den Plattenspieler galten. Damit hatte sich dann tatsächlich nicht mehr viel bewegt und das in jeder Hinsicht. War irgendwie auch keine Lösung von Dauer. Gummifüße? Damit kann tatsächlich für einen Moment die Vibrationsenergie gespeichert werden, die dann dummerweise zeitlich verzögert wieder an das System zurückgegeben wird. Zusätzlich noch vermischt mit den Resonanzen der Gummifüße. Was nun? Let it swing? Das Unangenehme dabei ist, dass diese Resonanzen auch das Musiksignal beeinflussen können. Nun reagiert der Mensch unterschiedlich auf verschiedene Frequenzen, ich denke da nur an den Sound des Zahnarztbohrers...
Die Idee bei den Uniques ist nun folgende: Wenn man die Resonanzen aus physikalischen Gründen schon nicht eliminieren kann, dann verschieben wir diese eben in einen für das menschliche Empfinden angenehmen, harmonischen Frequenzbereich. Und irgendwie geht es ja darum, das Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine in Einklang zu bringen. Beim Instrumentenbau hat ja das verwendete Holz einen entscheidenden Einfluss auf den Klang des Instrumentes, so gesehen kann ich mir durchaus vorstellen, dass sich durch Ankopplung dieser Resonatoren klanglich etwas verändert.
Nachdem ich größere Umbaumaßnahmen wegen des Kampfgewichts meiner Röhren-Elektronik immer versuche zu vermeiden, habe ich zunächst einmal zwei der Scheiben auf die Ausgangstrafos meiner Endstufen gelegt. Quick and dirty, sozusagen. Macht `nen schlanken Fuß, bemerkt meine Frau im Vorbeigehen. Ok, ok, sieht ein bisschen komisch aus, passt aber größenmäßig ganz gut zusammen. Mit einer aufgelegten Klassik-CD tut sich allerdings nicht sehr viel. Offensichtlich sind die alten Tango-Trafos so gut isoliert, dass sich irgendwelche Tuning Maßnahmen kaum noch auswirken. Auch auf den Abdeckhauben der Netztrafos hat sich nicht wahnsinnig viel getan.
Also setzen wir die Unique plus – so wie es als zweite Anwendungsmöglichkeit gedacht ist – unter die Endstufen, als Ersatz für die vorhandenen Gerätefüße. Die Scheiben haben eine plane und eine leicht gewölbte Seite, man kann sie also unterschiedlich einsetzen. Hier sind Experimenten natürlich Tür und Tor geöffnet, Mathematik-Freaks können jetzt im Vorfeld schon einmal ausrechnen, wie viele Möglichkeiten es bei drei Pucks dann gibt. Zunächst einmal habe ich nur eine Disk pro Endstufe mit der gewölbten Seite nach oben untergelegt. Die restlichen beiden Auflagepunkte bestanden aus den herstellerseitig eingesetzten Gummifüßen. Der Versuch, alle drei Pucks unter die Endstufen zu stellen ist an der Größe der Unique plus gescheitert, weil dann die Luftzirkulation behindert würde. Die kleineren Uniques wären bei meinen Geräten nicht ausreichend hoch gewesen.
Jedenfalls tut sich jetzt einiges. Besagte Klassik-Scheibe war eine Aufnahme aus der Münchener Philharmonie, deren Akustik ich sehr gut kenne. Gespielt wurde Beethovens Egmont mit den Münchener Philharmonikern. Als erstes fällt ein wesentlich verbesserter Raumeindruck auf. Damit meine ich nicht, dass es jetzt noch 20 Meter weiter nach hinten geht, sondern die Illusion, in der Konzerthalle zu sitzen hat sich noch einmal deutlich verbessert. Auch wirken die Violinen entspannter und natürlicher, insbesondere bei Tutti-Passagen. Was für eine HiFi-Anlage meistens schwierig wiederzugeben ist.
Szenenwechsel, Michel Godards Soyeusement – Live in Noirlac. Diese Einspielung benutze ich bei jedem meiner Tests, weil ich die Gruppe einmal live gehört habe und die Vielfalt der Musikinstrumente eine gute Möglichkeit bietet, das Gehörte einzuordnen. Und nein, dies ist nicht von oben angeordnet! Bass spielt hier der altbekannte Steve Swallow, auf seiner akustischen fünfsaitigen Citron-Bassgitarre. Die Saiten werden hier lediglich über Piezo-Abnehmer abgegriffen und Swallow spielt mit einem Plektrum aus Kupfer. Ich erwähne das deshalb, weil mit diesem Instrument und der ungewöhnlichen Spieltechnik ein sehr eigener, unverwechselbarer Sound kreiert wird. Das Instrument liefert einen sehr klaren, trockenen akustischen Ton, mit relativ hartem Anschlag. Mit Hilfe der Uniques kommt dies unheimlich prägnant rüber. Auch wird das Instrument viel plastischer abgebildet. Interessant auch das Sopransaxophon, dessen Ton mir seit den Eskapaden von Kenny G und Konsorten ziemlich auf die Nerven geht, es klingt hier sehr voll und harmonisch, eben wie im Konzert seinerzeit.
Meine Röhrenelektronik ist im konventionellen „Landschaftsbau“ aufgebaut, also Trafos, Kondensatoren und Röhren auf der Chassisoberseite. Sozusagen im Freien. Dadurch ergeben sich hier keine vielfältigen Möglichkeiten, die Pucks als Resonatoren auf den Geräten einzusetzen. Deshalb muss der DAC herhalten. Hier war ich sehr gespannt, was passieren würde, weil das Gehäuse von mir sehr in Hinblick auf Resonanzoptimierung aufgebaut wurde. Bringt mittlerweile auch über 20 Kilogramm auf die Waage. Mit einem Unique plus auf dem Deckel habe ich zunächst den Klopftest gemacht, das Ganze erinnert mich irgendwie an David und Goliath. Gewichtsmäßig. Überraschenderweise hört sich das Geklopfe tatsächlich anders an. Im Zusammenhang mit Musikwiedergabe stellen sich ähnliche Effekte ein, wie oben bei den Endstufen beschrieben. Allerdings nicht ganz so ausgeprägt, wie mit den Disks unter den Verstärkern. Zu diesem Thema meint der Hersteller, dass sich gerade preisgünstigere DACs mit den Uniques auf ein höheres Niveau heben lassen. Was ich mir sehr gut vorstellen, mangels geeignetem Gerät aber nicht testen kann. Jetzt könnte man natürlich auf die Idee kommen, den gleichen Effekt erziele ich ganz einfach mit einem Türstopper aus dem Baumarkt. Das habe ich natürlich auch probiert, aber Leute, vergesst es! Damit erhöht man zwar die Masse des Gehäusedeckels, was mitunter bei dem einen oder anderen Gerät mit schepperndem Deckel nicht schlecht sein kann, aber die Musik wird einfach nur dumpfer. Kein Vergleich!
Nun stand noch ein Satz der kleineren Uniques zur Verfügung, die ich zusätzlich als Gerätefüße unter den DAC platziert habe. Hier muss ich leider feststellen, so gut wie in dieser Variante hat mein DAC noch nie geklungen. Es tritt nun kein neuer Effekt auf, sondern die oben genannten Verbesserungen addieren sich einfach. Eine Sopranstimme, wie die von Johanette Zomer beispielsweise, klingt ungewöhnlich geschmeidig und natürlich. Die Dame steht mit den Händen zu greifen im Raum. Hätten wahrscheinlich unsere Juristen gesagt.
Als nächstes habe ich die neuen Füße umgedreht, mit der gewölbten Seite nach unten. Damit wird die Wiedergabe etwas heller mit ein bisschen weniger Grundton. Zwischen besser oder schlechter kann man hier nicht entscheiden, das hängt von den Komponenten ab. Und vom persönlichen Geschmack. Ich bleibe jedenfalls bei der ersten Version. Man kann auch mit den Positionen der Füße experimentieren, eine leichte Verbesserung ergab sich, wenn einer der Uniques direkt unter den Netztrafos stand. Entsprechend kann man den Resonator an verschiedenen Stellen des Deckels platzieren, hier ergeben sich auch noch kleine Unterschiede, bei mir hat es mittig am besten funktioniert. Wenn man nun den Unique plus gegen den kleineren Unique auf dem Gehäusedeckel tauscht, ist der Effekt bei weitem nicht so groß. Auch drei von den kleineren haben nicht die Wirkung wie ein großer.
Es gibt eine Aufnahme vom Altmeister des Latin Jazz, Eddie Palmieri mit Michael Brecker am Tenorsaxophon. Brecker war ja bekannt für seinen druckvollen, ausdrucksstarken Ton, der teilweise ein bisschen an John Coltrane erinnert hatte. Bei dieser Einspielung klingt das Saxophon in vielen mir bekannten Konstellationen dünn und wie aus Plastik. Bevor man nun den Toningenieur verteufelt, sollte man es einmal mit den Uniques versuchen. Ach ja, der Rest der Anlage sollte hier schon auch mithalten können. Jedenfalls hat das Saxophon jetzt wesentlich mehr Körper und Volumen und kann sich gegen die dominante Percussionsgruppe viel besser in Szene setzen.
Nun können auch die Uniques aus einem Schweinebauch keinen seidenen Geldbeutel zaubern, aber für den damit erzielbaren Effekt haben High-Ender schon ganz andere Summen auf den Tisch gelegt. Wenn die Musikanlage allerdings grobe Fehler macht, bleiben diese auch mit den Disks hörbar. Auf den ersten Blick kann die Hochtonwiedergabe etwas zurückhaltender erscheinen, bis man bemerkt, dass es jetzt einfach viel natürlicher und detailreicher klingt. Wenn nun jemand auf die Idee käme, auf jede freie Fläche über und unter den Geräten einen Resonator zu platzieren, kann es sein wie mit dem Leberkäs ( für unsere Leser nördlich des Weißwurschtäquators: bayerische Standard Brotzeit), zuviel ist dann irgendwann eben zuviel. Letztlich sollte man versuchen, ein harmonisches Gleichgewicht zu schaffen, was durch die individuellen Vorlieben natürlich sehr unterschiedlich ausfallen kann.
Es ist auch keineswegs so, dass nun alles wie glattgebügelt, ohne Attacke und Punch wirkt; wenn dem so wäre, hätten die Uniques bei mir keine Überlebenschance. Wenn bisher lautere Musikpassagen mitunter ermüdend gewirkt haben, ist dies hiermit vorbei. Vorausgesetzt natürlich, dass die Musikanlage nicht grundsätzlich mit dieser Thematik überfordert ist. Ein gewisses Mindestmaß an Auflösung sollte die Anlage schon auch bieten, sonst hört man wahrscheinlich nicht viel. Auch haben die Disks bei mir nicht überall gleich gut funktioniert, beispielsweise auf dem CDT-Laufwerk platziert war es mir dann ein bisschen zuviel des Guten. Das kann aber bei anderen Geräten wieder völlig anders sein. Das Gehörte bezieht sich natürlich auf die Komponenten meiner Musikanlage, ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass die Uniques auch mit anderen Geräten gut harmonieren. Ausprobieren ist auf jeden Fall zu empfehlen. Letzte Instanz ist immer das Ohr. Die entscheidende Frage ist ja: Klingt es nun besser, oder einfach nur anders? In meinem Aufbau würde ich sagen: Es klingt besser.
Tja, was soll ich jetzt machen? Mich aus dem Fenster stürzen, nur weil ich hier etwas höre, was gar nicht sein darf und worüber meine Musikerkollegen einen Lachanfall kriegen würden? Tu ich nicht und lege die nächste Scheibe auf! Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf... (Christian Morgenstern)
Gehört mit
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Digitallaufwerk | Ayon CDT |
D/A Wandler | Borbely Audio |
Laufwerk | Apolyt |
Tonarm | Triplanar |
Tonabnehmer | Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper |
Vorstufe | Thomas Mayer 10Y |
Endstufe | Thomas Mayer 211SE Elrog |
Lautsprecher | Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo |
Kabel | Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF, Swisscables Reference LS, Auditorium23 LS, Swisscables Reference und Reference Plus Netz, VertexAQ Jaya Netzfilter, VertexAQ Taga Verteilerdose, VertexAQ Roraima Netzkabel |
Zubehör | LeadingEdge Gerätebasis, LeadingEdge Minipaneele |
Herstellerangaben
Swisscable Unique
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Durchmesser Unique plus | 90 mm |
Höhe | 36 mm |
Durchmesser Unique | 50 mm |
Höhe | 20 mm |
Preis Unique plus | 159 Euro einzeln |
Preis Unique | 299 Euro dreier Set |
Hersteller / Vertrieb
Swisscables GmbH
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Anschrift | Bahnhofstr. 2A CH-6162 Entlebuch |
Telefon | +41 41 566 77 11 |
info@swisscables.com | |
Web | www.swisscables.com |
Das Hören der Habst-Leiter ist wirklich eine Freude: Sie brauchen diesmal also kein Lamento über und keine der üblichen Distanzierungen von Kabeltests im Allgemeinen oder im Besonderen zu befürchten. Allein ein wenig mehr Auskunftsfreudigkeit des Entwicklers dieser rundum überzeugenden Kabel hätte ich mir gewünscht.
Nein, der Vorspann nimmt das Urteil über die Kabel nicht unzulässigerweise vorweg: Dass zumindest das Ultra III klanglich etwas ganz Besonderes ist, habe ich ja schon im Bericht über den beeindruckenden Resonessence-Labs-Wandler geschrieben. Und wer Peter Banholzers Artikel über die NF- und Lautsprecherkabel von Habst gelesen hat, dürfte ebenfalls nur Gutes von den USB-Verbindungen erwarten. Zum erwähnten Artikel bleibt übrigens noch nachzutragen, dass der Kollege im Anschluss eines der Kabel erworben hat, weil er sich nicht mehr davon trennen wollte.
Erfreulicherweise konnte ich mir recht viel Zeit für die USB-Kabel nehmen. Und nur deshalb war es überhaupt möglich, auch das Ultra III nicht nur am Resonessence Veritas und Mytek Brooklyn zu hören, sondern auch an meinem neuen Chord DAVE. Dessen USB-Anschluss wurde aufgrund der Wandstärke des aus dem Vollen gearbeiteten Gehäuses ein wenig versenkt montiert und ließ daher den Anschluss des massiven, von einem Schrumpfschlauch umhüllten USB-B-Steckers des Ultra III nicht zu. Ich habe dann Bilder des DAVE an Habst geschickt und einige Zeit später ein Kabel mit einem „dünneren“ Stecker erhalten, der den Kontakt zum Wandler problemlos herstellt. So etwas ist für die Berliner Kabelmanufaktur keine große Sache, werden hier doch wirklich alle Produkte in Handarbeit gefertigt, wie Firmenchef und Inhaber Daniel Steinert versicherte. Als erklärter High End Freak, der, obwohl er seine Wurzeln in der professionellen Audioszene hat, den klanglichen Einfluss von (Netz)Kabeln nicht leugnet, beschäftigt er sich schon geraume Zeit mit der Herstellung und Entwicklung von Leitern. Als er noch hauptberuflich als Mastering-Ingenieur im Tonstudio arbeitete, erschienen ihm die dort gebräuchlichen Kabel nicht gut genug – und die guten waren nicht erschwinglich. Wie so viele Firmengründer in der Hifi-Szene begann er daher, erst für den eigenen Bedarf die seinen Ansprüchen entsprechenden Produkte herzustellen. Dabei sammelte er eine Menge Erfahrungen mit Materialeigenschaften und der Kabelgeometrie.
Schließlich kam es, wie es kommen musste. Immer mehr Freunde und Bekannte erkannten die Stärken seiner Kabel und wurden zu Kunden. Da das Geschäft beständig wuchs, gründete er im Jahr 2010 seine Kabelmanufaktur, der er den Namen Habst gab. Erst auf Drängen des Autors war er bereit zu erklären, wofür das Kunstwort steht: HandArbeit by Steinert. Natürlich wollte ich auch wissen, was die Habst-Kreationen zu etwas Besonderem macht: Da wäre erst einmal die Materialauswahl. Bei den USB-Kabeln komme ausschließlich 5N-Silber zum Einsatz. Die Leiter würden speziell nach Spezifikationen von Daniel Steinert in Deutschland gefertigt. Als Isolator verwende man PTFE, gemeinhin unter dem Namen Teflon bekannt. Beim Ultra III seien es PTFE-Air-Tubes, so dass der Großteil der Leiteroberfläche nur Kontakt zum idealen Dielektrikum, also Luft, habe. Mindestens genauso wichtig wie der Materialmix sei die Kabelgeometrie. Zudem würden die Kabel nicht nur einmal einer Kryo-Behandlung unterzogen, also auf unter minus 150 Grad abgekühlt und dann sehr langsam wieder auf Normaltemperatur gebracht, um Materialspannungen zu eliminieren. Das sind natürlich alles Verfahren, die auch von anderen, sehr hochwertigen Kabeln her bekannt sind.
Auf hartnäckige Nachfragen war Daniel Steinert gerade noch zu entlocken, dass es da doch eine Sache gebe, die seine Kabel von anderen unterscheide. Was das sei, wolle er jedoch keinesfalls veröffentlicht sehen, da eine Menge Entwicklungszeit und nicht unbeträchtliche Investitionen nötig gewesen seien, um diese Lösung zu finden. Statt über etwaige klangentscheidende Alleinstellungsmerkmale zu reden, kommt Daniel Steiner immer wieder auf den großen handwerklichen Aufwand bei der Herstellung seiner Produkte zurück. Ihm sind Fertigungspräzision, Produktkonstanz, klangliche Qualität und Preiswürdigkeit offenbar um einiges wichtiger als Marketing und Absatzstrategien. Und sein Verständnis von Preiswürdigkeit ist eher von seiner Tätigkeit in der Pro-Branche als von den in der Hifi-Szene üblichen Spannen geprägt. Und das dürfte der Grund dafür sein, dass seine Kabel nur direkt bei ihm oder bei ProAudioGear zu haben sind. Natürlich hat Daniel Steinert auch versucht, seine Kabel maschinell fertigen zu lassen, um die Entstehungskosten zu senken. Aber die durch Handarbeit zu erzielende Qualität hätten Maschinen einfach nicht erreichen können. Daher zählen seine Kabel absolut betrachtet zu den teuren bis sehr teuren Exemplaren, fallen bei der Betrachtung von Material- und Arbeitseinsatz aber dennoch in die Kategorie ausgesprochen preiswert.
Die neueste Kreation von Habst ist die Ultra-Reihe mit drei USB-Kabeln, alle mit Leitern aus 5N-Silber und in Handarbeit gefertigt. Das Ultra I ist rein äußerlich ganz konventionell aufgebaut und kostet in einer Länge von 50 Zentimetern 280 Euro. Beim Ultra II und III werden die Signal- und die Stromleiter getrennt voneinander geführt, um die Beeinträchtigung des Signals durch den mit hochfrequenten Verunreinigungen belasteten Strom zu minimieren. Dass zum Beispiel Norbert Lindemann nachweisen konnte, dass durch die Stromleitung auch Jitter induziert werden kann, war ja schon im Test des Audioquest Jitterbug nachzulesen. Dieses Problem löst Habst, indem Strom- und Signalleiter getrennt voneinander geführt werden. Anders als etwa beim JPLAYs JCAT-Reference-USB-Cable führt Daniel Steinert die beiden Kabel an den beiden Steckern wieder zusammen. Dadurch ist das Kabel universeller einsetzbar als etwa das JCAT, das nur verwendet werden kann, wenn die Quelle über zwei USB-Buchsen verfügt. Ultra II und III sind beide „doppelt symmetrisch“ aufgebaut, verfügen also jeweils über acht Solid-Core-Leiter. Die des Dreiers besitzen einen größeren Querschnitt und werden – wie erwähnt – in Air-Tubes geführt. Die Preise für 50 Zentimeter liegen bei 400 respektive 600 Euro.
Dass das Ultra III in puncto Tieftonenergie und Raumillusion noch ein wenig mehr zu bieten hatte, als das Audioquest Diamond schrieb ich ja schon im Test des Resonessence-Wandlers. Natürlich habe ich später auch das Zweier am Veritas gehört und beide Ultras auch in Kombination mit dem Mytek Brooklyn. Um nicht dreimal sehr ähnliche Klangeindrücke zu beschreiben, beschränke ich mich im Folgenden auf das Zusammenspiel der Habst-Kabel mit dem DAVE, da dieser mit seiner hohen Auflösung und Musikalität die Unterschiede zwischen den verschiedenen Verbindungen am deutlichsten darstellt, was aber keinesfalls bedeutet, dass die klanglichen Auswirkungen der einzelnen Kabel an Brooklyn oder Veritas nicht ebenfalls deutlich zu hören gewesen wären.
Begonnen habe ich wie immer mit dem AQ Diamond zwischen Auralic Femto und D/A-Wandler. Es dürfte vorrangig an den Qualitäten des neuen Wandlers liegen, dass ich momentan mit dem Klang meiner digitalen Wiedergabe-Kette wunschlos glücklich bin. Bei Keith Jarretts „Wrong Blues“ stimmt einfach alles: die luftige Raumdarstellung, die differenzierten Klangfarben der Becken, der rhythmische Groove, das Perlen des Flügels und der Druck im Bass. Der Wechsel zum Ultra II bringt dann eine noch offenere, minimal größere und tiefere imaginäre Bühne: Das musikalische Geschehen spielt sich ein wenig weiter vom Hörer entfernt ab. Dadurch verliert die Wiedergabe allerdings einen Hauch Direktheit. Die räumliche Darstellung des Ultra II gefällt mir eindeutig besser als die des Diamond. Ob die direktere Ansprache des Diamond oder die etwas distanziertere Spielweise des Habst die angenehmere ist, scheint mir hingegen Geschmacksache zu sein. Da das Ultra rhythmisch sehr präzise akzentuiert, empfinde ich den Song hier mindestens ebenso spannend wie über das Diamond. In Kombination mit der besseren Bühnenillusion ist für mich die Entscheidung klar. Bei Ravi Shankars „West Eats Meet“ gefällt mir der die Tablas umgebende Hall beim Diamond minimal besser als beim Habst, das aber mit der strafferen und dennoch druckvolleren Tieftonwiedergabe für sich einnimmt. Bei Toots Thielemans „Blues In The Closet“ überzeugt mich das Habst dann wieder mit seinen größeren, offeneren Abbildung. Dennoch: Die Unterschiede zwischen Ultra II und Diamond haben für mich nichts mit Qualität zu tun. Hier sollte man allein nach den persönlichen klanglichen Präferenzen entscheiden.
Beim Ultra III allerdings scheint es mir durchaus gerechtfertigt, von Qualitätsunterschieden zum Ultra II und AQ Diamond zu schreiben: Jonas Hellborgs „Iron Dog“ wirkt über das Dreier einfach noch packender, ja dramatischer. Die akustische Bassgitarre wird eine Spur größer dargestellt, die Impulse kommen mit mehr Macht, Ja, es scheint sogar das Tempo und die Lautstärke der Wiedergabe minimal höher zu sein. So gerät der Song schlicht noch ansprechender. Hier handelt es sich wirklich nicht um Kleinigkeiten. Dank des Ultra III erlebt man die rhythmische Virtuosität Hellborgs ein gutes Stück intensiver. Mit dem ersten Satz von Mahlers 6. Symphonie in der Interpretation der Duisburger Philharmoniker habe ich dann den Schritt vom Dreier zurück zum Zweier gewagt: Die Abbildung schrumpft etwas, die Durchzeichnung nimmt ein wenig ab, das Klangbild bekommt einen minimalen technischen Beigeschmack, und die Musik kommt einen Hauch weniger emotional rüber – oder positiv formuliert: Das Habst Ultra III ist schlicht das emotional ansprechendste, musikalischste und dabei hochauflösendste USB-Kabel, das ich je in meiner Kette hatte.
Zum Schluss gönne ich mir noch einmal Patrick Herals „Improvisation“ von Le Concert Des Parfums: Das ist wohl dank des DAVE auch mit dem Ultra II schon eine fantastische Schwelgerei in Klangfarben, Raum und Dynamik. Einfach super! Beinahe unglaublich, dass es von alledem noch ein bisschen mehr gibt, wenn das Ultra III den Signaltransport zwischen Streaming-Bridge und D/A-Wandler übernimmt.
Gehört mit
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NAS | Melco HA-N1A, WDMyClou |
Wireless Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
D/A-Wandler | Chord DAVE, Mytek Brooklyn mit SBooster BOTW P&P Eco |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT150 |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors, Kaiser Kawero! Classic |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest, Cinnamon, Carbon und Diamond, Swiss Cable Reference Plus, Cardas Clear Network |
Zubehör | PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Audioquest Jitterbug, SOtM iSO-CAT6, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly Basen und Füße |
Herstellerangaben
HABST USB-Kabel
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Ultra II | 400 Euro für 0,50m 570 Euro für 1,00m 710 Euro für 1,50m 860 Euro für 2,00m |
Ultra III | 600Euro für 0,50m 870 Euro für 1,00m 1140 Euro für 1,50m 1400 Euro für 2,00m |
Vertrieb
ProAudioGear.de
| |
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Anschrift | Frankfurter Str. 14 64521 Groß-Gerau |
Telefon | 06152 / 8164-0 |
Mobil | 0179/2158596 |
Fax | 03212/1055889 |
Kontakt@ProAudioGear.de | |
Web | www.proaudiogear.de |
Hersteller
Electrocompaniet Europe GmbH
| |
---|---|
Anschrift | Wurzerstrasse 16 53175 Bonn |
Telefon | +49 228 92394291 |
info@electrocompaniet.de | |
Web | www.electrocompaniet.de |
Sound Performance Lab oder kurz SPL ist einer der bedeutenden Hersteller in der internationalen Profi-Musikszene. Nun will man auch im anspruchsvollen, puristischen HiFi-Segment mit einer neuen Produktlinie Fuß fassen. Eine ungewöhnliche Technologie ist die Visitenkarte. Das Zauberwort heißt Voltair.
Schon seit Jahren gibt es von SPL Produkte, die uns HiFi-Freunden Spaß machen: Da ist vor allem der Phonitor Kopfhörerverstärker zu nennen, der in seiner Urversion und auch in der Weiterentwicklung als Phonitor 2 bei Hifistatement getestet wurde. Der Phonitor unterscheidet sich von anderen hochwertigen Kopfhörerverstärkern durch eine ausgeklügelte Schaltung, die der Lokalisation im Kopf entgegenwirkt und das Klangbild vor dem Hörer entstehen lässt. Das kommt dem Empfinden, man würde Lautsprecher hören, deutlich entgegen. Ein anderes, sehr spezielles HiFi-Gerät des Herstellers vom Niederrhein war der PSD 4000 HiFi-Vitalizer. Er diente bei der Wiedergabe über die heimische Anlage der Aufbereitung weniger gelungener Aufnahmen und fand bei Nicht-Puristen viel Zuspruch, da mit seiner Hilfe Tonträger, die es nötig hatten, mittels diverser Filter und Regelungen feinfühlig aufgepeppt werden konnten. Ihn gibt es heute bei SPL nicht mehr in der HiFi-Ausführung, jedoch in mehreren Profi-Versionen. SPL aus Niederkrüchten fertigt ein sehr breites Sortiment an Elektronik für den Studio-Betrieb und den professionellen Musik-Bereich. Die erwähnten HiFi-Modelle sind nur ein sehr kleines Segment der Produktpalette. Umso größer und erfreulicher ist der Schritt, den SPL aktuell macht: Nicht weniger als fünf Geräte gehören zu einer neuen Familie, die Professional Fidelity getauft wurde. Sie wurzelt in der Studio-Technik, wurde jedoch speziell zur Anwendung bei der Musikwiedergabe zuhause entwickelt. Die in den professionellen SPL-Mastering-Geräten übliche 120-(+/- 60)-Volt-Technik, für die im HiFi-Bereich die Bezeichnung „Voltair“ kreiert wurde. findet auch in den neuen Komponenten Anwendung. Allein hierdurch unterscheidet sich die neue Linie konstruktiv von den Produkten fast aller anderen Hersteller. Einzig T+A setzt eine vergleichbare Technologie in den HV-(High Voltage)-Komponenten ein, die sich allerdings in deutlich höheren Preisregionen bewegen, was wohl auch den enormen Entwicklungsaufwand für Schaltungen mit derart hohe Spannungen geschuldet sein dürfte. Schon seit 1998 verwendet SPL diese Technologie bei Single-OP-Amps und hat sie inzwischen bis in die vierte Generation optimiert. Auch der erwähnte Phonitor 2 ist mit der 120-Volt Technologie ausgestattet, trägt jedoch nicht die Bezeichnung Voltair, da er ursprünglich für den Profi-Bereich entwickelt wurde. Erste Geräte mit 120-Volt-Technik wie die Mastering Konsole MMC 1 kamen im Jahr 2000 auf den Markt. Viele bekannte Studios wie das des Mastering-Genius Bob Ludwig arbeiten mit solch einer Konsole. Neben den Single-OP-Amps gibt es bei SPL seit 2013 auch symmetrische Ein-Ausgangs-Treiber, die mit 120 Volt Betriebsspannung arbeiten.
Was macht nun diese in den SPL-Verstärkern im analogen Segment angewandte 120-Volt-Technologie aus und wo liegt ihr Vorteil? Das Kunstwort „Voltair“ setzt sich zusammen aus „Volt“ für Spannung und „air“ für Luft. Damit wird angedeutet, dass die ungewöhnlich hohe Betriebs-Spannung dem Audio-Signal mehr Raum, mehr Headroom lässt. Bei der Voltair-Technologie geschieht die Verarbeitung des Audio-Signal mit einer bis zu viermal so hohen Arbeitsspannung wie sonst üblich. Gebräuchlich sind in elektronischen Schaltungen 30, seltener 36 Volt. Auf der Website von SPL finden sich auch graphisch dargestellte Vergleiche zu gebräuchlichen Betriebsspannungen. Mit der Voltair-Technologie lassen sich die Messwerte extrem verbessern: Klirrwerte und Rauschverhalten werden damit beachtlich reduziert – und zwar soweit, dass bestimmte Parameter gar nicht mehr ermittelt werden können, weil sie beispielsweise durch die eigenen Verzerrungen oder das eigene Rauschen selbst hochwertiger Messelektronik überlagert werden.
Erinnern Sie sich noch an die Zeiten im Automobilbau, wo Spritverbrauch und Abgaswerte nicht im Vordergrund standen, sondern die Leistungsentfaltung des Motors das Kriterium schlechthin war? Da gab es doch diesen Slogan: „Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, außer durch mehr Hubraum.“ Dem entspricht der Grundgedanke hinter der Voltair-Technik: Je höher die Betriebsspannung einer Schaltung ist, desto größer kann der verarbeitete maximale Pegel sein. Das heißt nichts anderes, als dass der tatsächliche Dynamikumfang deutlich zunimmt. Musikalisch hat dies erfreuliche Auswirkungen. Dank der großzügig dimensionierten Spannung geschieht die Aufbereitung der Musik nahezu unlimitiert. Die Voltair-Operationsverstärker und -Treiberstufen arbeiten praktisch nie im Grenzbereich.
SPLs neue Professional Fidelity Linie besteht aus insgesamt fünf Komponenten: Das sind die beiden neuen Versionen des Phonitor-Kopfhörer-Verstärkers, von denen einer auch als Vorstufe nutzbar ist. Weiterhin gibt es eine Phono-Stufe für MM- und MC-Tonabnehmer mit bis zu 70 dB Verstärkung namens Phonos und die Endstufe Performer s800 mit zweimal 185 Watt an acht Ohm. Wer mehr will, kann sie auch als Mono-Endstufe, dann mit 450 Watt, einsetzen. Nummer Fünf ist der Director, unser Digital-Analog-Wandler-Vorverstärker. Der arbeitet nur im analogen Teil mit der Voltair-Technik. Diese ist im digitalen Bereich nicht anwendbar. Dort werden wesentlich niedrigere Betriebsspannungen von 3,3 bis 5 Volt benötigt. Die Entwicklungsverantwortlichen bei SPL um Wolfgang Neumann erkannten die gravierende Schwachstelle bei üblichen DA-Wandlern in der Schnittstelle vom digitalen Bereich zum Analogen. Dort bestehe sozusagen ein Flaschenhals, weil das Signal mit der niedrigen Betriebsspannung von nur 3,3 Volt weiterverarbeitet werde und seine im Digitalen vorhandenen, guten Werte wie etwa den großen Dynamikumfang in erheblichem Umfang einbüße. SPL habe den Flaschenhals an dieser Schnittstelle im Director eliminiert: Die analoge Stufe arbeite auf 120 Volt-Niveau und könne so das klangliche Potential des Wandlers voll nutzen.
Merkmal der neuen Professional Fidelity Riege ist rein äußerlich ein recht schmales, flaches Gehäuse, das wahlweise mit einer schwarz, silbern oder rot eloxierten Aluminium-Front erhältlich ist. Optisch wirkt der Director mit seiner nur 278 Millimeter breiten und 57 Millimeter hohen Front recht zierlich. Er ist mit wenigen Bedienungselementen ausgestattet: Die Lautstärkeregelung erfolgt im analogen Segment, nicht zuletzt wegen der analogen Eingänge. Zudem brächte eine digitale Pegel-Einstellung bei Lautstärken unterhalb von null Dezibel eine verminderte Auflösung und damit klangliche Nachteile mit sich. Neben dem motorisch angetriebenen Lautstärkeregler, einem Big Blue von Alps mit hervorragender Kanal-Gleichheit, findet sich rechts ein Kipp-Schalter für die Inbetriebnahme aus dem Stand-By-Modus. Ein ebensolcher, haptisch sympathischer Schalter ist links neben dem zentralen SPL-Logo zur Anwahl der vier digitalen und zwei analogen Eingänge platziert. Zwischen diesen Schaltern liegt das Fenster für die Anzeige von gewähltem Eingang und digitaler Signal-Auflösung. Unter dem Director-Schriftzug befindet sich das Empfänger-Fenster für die IR-Fernbedienung. Statt dem Director irgendeine zugekaufte, einfache Plastik-Fernbedienung beizulegen oder eine hochwertig anmutende für viel Geld anzubieten, ist man einen ganz anderen Weg gegangen und hat sich etwas wirklich erfreulich Originelles einfallen lassen: Der Director ist für die Funktionen Lautstärke- und Eingangswahl auf jede (!) beliebige Infrarot-Fernbedienung programmierbar. Das muss kein lernfähiger Infrarotgeber sein, verwenden Sie doch einfach die Fernbedienung, die Sie am liebsten mögen. Darauf programmieren Sie den Director ganz einfach mittels zweier Taster auf der Rückseite. Dabei behält die Fernbedienung ihre ursprüngliche Funktion für die bisherige Nutzung bei. Eine geniale Idee, die sich nur realisieren ließ, indem man einen Chip des US-Herstellers SIS einbaute. Auf der Unterseite des Director ist ein sechsfacher DIP-Schalter zugänglich. Der gestattet einige Grundeinstellungen wie Verstärkungsfaktor, Stummschaltung bei fehlendem Signaleingang oder Zuordnung des DA-Wandler-Signals direkt zu den symmetrischem XLR- und/oder Cinch-Ausgängen ohne Pegel-Regelung. Man scheint an jede Eventualität gedacht zu haben. Im Inneren des Director herrscht Ordnung und volles Haus zugleich. Insgesamt dreizehn rechtwinklig zur digitalen und analogen Platine eingebaute Voltair-Platinen nutzen das Volumen intensiv. Der gekapselte Ringkern-Trafo ist direkt am Gehäuse montiert. Die separate, relativ kleine, digitale Platine fällt durch zwei große, quadratische Chips auf: Da ist zum einen der Atmel SAM3U1C zur Aufbereitung des USB-Signals. Der große, zentrale IC-Baustein ist ein Xilinx Spartan-6, ein FPGA. Der D/A-Wandler-Chip selber ist ein schon etwas länger gebautes, etabliertes Modell. Man hat den Analog Devices 1955 gewählt, weil er im Hause SPL in ausgiebigen Tests mit seinen klanglichen Fähigkeiten überzeugte. In diesen Versuchen schnitten die heute üblichen, landläufig bekannten Chips rein musikalisch weniger überzeugend ab.
Der erste Hörtest erfolgte mittels Computer über den USB-Anschluss an der NAD Masters M 22 Endstufe mit meinen Analysis Audio Vollbereichs-Bändchen. Mein bewährter Antelope Zodiac plus DA-Wandler stand zum Vergleich bereit. Der Anschluss an den Rechner mittels Audioquest Diamond und eines Jitter-Bugs ließ sich durch Trennung der USB-Stromleitung vom Rechner zum SPL Wandler noch verbessern. Dazu habe ich den kleinen, preisgünstigen SBooster-Vbus2-Unterbrecher-Stecker in die Verbindung integriert. Das ist an dieser Stelle möglich, weil der SPL Director keine Stromversorgung für den USB-Eingang vom Rechner benötigt. Er stellt diese selber zur Verfügung. Somit kann die klanglich destruktive Stromleitung, die im USB-Kabel verläuft und verunreinigten Strom vom Rechner führt, totgelegt werden.
Schon nach wenigen Minuten mit dem neuen Album (Flac 24/96) von Gregory Porter, Take Me To The Alley, war klar: Den Antelope brauche ich gar nicht erst anzuschließen. Da reicht die Erinnerung. Der SPL zeigt mit einem deutlich offeneren, besser gestaffelten, sauberer konturierten, im Detail dynamischeren und prägnanteren Klangbild eindeutig seine Überlegenheit. Dass der Director mehr zu bieten hat als der Antelope, hatte ich nicht nur wegen des höheren Preises erwartet. Aber ein derartiger Niveau-Unterschied überraschte mich dann doch. Frappierend ist die Leichtigkeit und Offenheit, mit der der SPL die Musik darbietet. Dabei übertreibt er nicht sezierend, sondern belässt jedem Song eine ganz leichte, angenehme Wärme. Ganz wundervoll farbenprächtig und druckvoll lässt er Quiet Winter Night vom Hoff Ensemble (Flac 24/96) erklingen, die auch an diesen warmen Tagen richtig Spaß machte. Ich habe etliche Abende stundenlang vor dieser Kette gesessen und wurde des Zuhörens nicht müde. Nervosität kennt der Director nicht. Davon ist er frei, ohne zu schönen. Er klingt grundehrlich und spielt völlig locker auf. Sein dynamisches Verhalten und seine musikalische Sprungbereitschaft sind extrem gut. Er schöpft hier sozusagen aus dem Vollen und hat immer noch Luft nach oben. Dies ist genau das, was SPL dank der Voltair-Technologie verspricht.
Um zu erleben, was der Director an anderen digitalen und analogen Eingängen kann, integrierte ich ihn nach etlichen Tagen in meine Triangle-Anlage, denn nur dort stehen adäquate Tonquellen zur Verfügung. Als erstes legte ich Ella Fitzgeralds These Are The Blues als MonoLP auf den Brinkmann Bardo: Großartig, wie der Director die Stimme körperhaft und gleichzeitig präzise, nuanciert in den Raum stellt. Ella Fitzgerald holt Luft und kann ihre Stimme kraftvoll entfalten. Dies gilt in gleichem Maße für die Instrumente ihrer fünf Musiker. Roy Eldridges Trompete tönt farbenreich überwiegend im Hintergrund. Wild Bill Davis' Orgel wimmert und jauchzt, als wäre sie nur wenige Meter entfernt. Fein- und grobdynamisch öffnen sich akustisch neue Türen in meiner Anlage. Dabei schleicht sich nicht die kleinste Spur von Härte ins Klangbild. Der SPL gestaltet den Bühnenraum nach hinten und zu den Seiten weit geöffnet und konturenscharf. Darüber hinaus erstreckt sich dieser aber auch nach vorn. Die Musik spricht an, geht richtig los. Da lege ich eine Scheibe nach der anderen auf. Der Beatles letztes Album Let It Be wurde vom SPL mit Drive und Rhythmus, mit perfektem Timing interpretiert. Das habe ich oftmals viel träger gehört. Symphonische Musik, Deep Purples Concerto For Group And Orchestra in der Drei-LP-Version, glänzte durch flirrende, farbintensive Streicher, packende Impulse und ein unglaublich transparentes und dennoch homogenes, angenehm warmes Klangbild.
Natürlich interessierte mich auch in dieser Anlage der Klang des USB-Eingangs. An den des extrem aufwändigen Audio-gd-DA-Wandlers reichte der des Director nicht ganz heran. Allerdings gefiel mir Klang des Audio-gd-Wandlers über die Vorstufe des SPL besser als über meinen Audio-gd-Vorverstärker. Die Hochpegel-Stufe des Director ist wirklich ein Gedicht. Abschließend wollte ich wissen, wie gut der D/A-Wandler des SPL mit einem CD-Laufwerk klingt und schloss meinen Primare per AES/EBU als Zuspieler an. In dieser Konfiguration war der Director meinem Audio-gd zu meiner Überraschung mindestens ebenbürtig. Seine Überlegenheit gewinnt er aus diesem kleinen Schuss Wärme, den er ins Klangbild einbringt. Cecilia Bartoli mit St.Petersburg hatte ihren Auftritt, und der gelang so prächtig farbenfroh, leicht, locker und dynamisch, dass ich wirklich hin und weg war. Oft habe ich mit geschlossenen Augen gehört. Da hatte ich das Gefühl, ein mit exzellenten Röhren bestückter, dank eines üppig dimensionierten Netzteils vor Kraft strotzender, großer Vorverstärker würde hier zu Werke gehen. Die musikalischen Impressionen wollen kaum zu den zurückhaltenden Proportionen des SPL passen. Bei The Hunter brachte der Director Jennifer Warnes' unvergleichliche Stimme gepaart mit der vielseitigen Instrumentierung packend zur Geltung. Die Bass-Töne in „Way Down Deep“ zerplatzen beinahe wie Seifenblasen vor meinem Hörplatz. Es macht ungemein viel Spaß, mit diesem Director Musik zu erleben: Er ist nie aufdringlich, kann aber einfach alles. Ich möchte sogar so weit gehen zu behaupten, dass die Voltair-Technologie den Director selbst als reinen Vorverstärker für seinen Preis attraktiv macht. Die D/A-Wandler-Stufe gibt's praktisch kostenlos obendrauf. Da bin ich jetzt schon gespannt, was die Endstufe mit Voltair-Technik aus der Professional-Fidelity Linie zu bieten hat.
Gehört mit
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Computer | Apple MacMini mit OS X El Capitan, Amarra 3.0.3, Audirvana Plus und Qobuz |
DA-Wandler | Antelope Zodiac plus oder Audio-gd Master 7 |
CD-Player | Primare DVD 30 |
Plattenspieler | Brinkmann Bardo mit Musical Life Conductor 10 Zoll oder Kenwood KD-990 mit Kenwood Kunststeinauflage |
Tonabnehmer | Audio Technica AT33PTG/II, Clearaudio Da Vinci |
Phono-Vorstufe | Plinius Koru oder Primare R-20 |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 |
Endstufe für Bass | zwei Primare A-32 |
Endstufe für Mittel-Hochton | Spectral DMA-100, Air Tight ATM-3, NAD Masters M 22 |
Lautsprecher | Triangle Magellan Grand Concert, Analysis Audio Epsilon |
Zubehör | Audioquest Diamond oder Carbon USB, Inakustik Black&White NF-1302, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Herstellerangaben
SPL Director
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Analoge Eingänge | 2 x Cinch, Impedanz 10 kOhm, max. Eingangspegel +32,5 dBu |
Digitale Eingänge | AES/EBU (XLR), koaxial SPDIF (Cinch), optisch TOSLINK (F06), USB (B) |
Abtastraten | 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4, 192, 352,8, 384kHz (PCM), DSD64, DSD128 |
Analoge Ausgänge | XLR (symmetrisch), Cinch (unsymmetrisch) |
Frequenzgang (analog) | 4 Hz bis 300 kHz ( -3 dB) |
Übersprechen bei 1 kHz | -95 dB (analog); -100 dB (digital) |
Klirrfaktor | 0,0008 % (analog 0 dBu); 0,0004 % (digital -1 dBfs) |
Rauschen (A-bewertet) | -105,1 dB (analog); -96,8 dB (digital) |
Dynamikumfang | 137,6 dB (analog); 120,8 dB (digital) |
Interne Betriebsspannungen | +/- 60 V (analog), + 5 V und + 3,3 V (digital) |
Netzspannung | 230 V AC, 50 Hz / 120 V AC, 60 Hz |
Leistungsaufnahme | max. 40 VA |
Sicherung | T 500 mA (230 V), T 1 A (115 V) |
Stromaufnahme | 0,7 W (Standby) |
Maße inkl. Füße (B/H/T) | 278/57/328 mm |
Ausführungen | Front in Aluminium schwarz, silber oder rot |
Gewicht | 3,3 kg |
Preis | 2859 Euro |
Hersteller
SPL electronics GmbH
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Anschrift | Sohlweg 80 41372 Niederkrüchten |
Telefon | +49 2163 98340 |
Fax | +49 2163 983420 |
info@spl.audio | |
Web | www.spl.audio |
Im zweiten Teil meines Berichts über die Geräte von SOtM aus der Ultimate Reihe werde ich mich, wie versprochen, mit dem DAC sDP-1000EX beschäftigen. Ein kurzer Blick auf das rückwärtige Anschlussfeld macht klar, dass es sich beim sDP-1000EX nicht nur um einen DAC, sondern um einen DAC und Vorverstärker handelt.
Eine Kombination, die durchaus nahe liegt, da ja für jeden DAC ohnehin eine Line-Stufe zur Auskopplung des Signals erforderlich ist. Doch in der Praxis ist das gar nicht so einfach umzusetzen, handelt man sich doch damit unweigerlich die Frage nach der Lautstärkeregelung ein: digital oder analog. Für eine digitale Lautstärkeregelung spricht, dass viele moderne DAC-Chips diese ohnehin bereits integriert haben; dagegen ist einzuwenden, dass man dann auch analog angelieferte Signale, wie die von einer Phonovorstufe, zuerst in die digitale Ebene umwandeln muss, was einen zusätzlichen Analog-Digital-Wandler erfordert und einen Bruch der analogen Wiedergabekette bedeutet. Umgekehrt ist eine gute analoge Lautstärkeregelung, insbesondere wenn sie auch noch fernbedienbar sein soll, nicht so ganz einfach zu realisieren. Die Gefahr von Kompromissen zu Lasten der Klangqualität ist vor diesem Hintergrund recht groß.
SOtM lässt hier nichts anbrennen. Der sDP-1000EX besitzt einen vollständig analogen Signalpfad mit drei Line-Eingängen – zwei asymmetrisch für Cinch und einer vollsymmetrisch für XLR – und zwei Ausgängen, einmal Cinch und XLR. Die Verstärkerschaltung ist vom Eingang bis zum Ausgang einschließlich der Lautstärkeregelung vollsymmetrisch und gleichspannungsgekoppelt, also ohne Kondensatoren im Signalweg aufgebaut. Die Spannungsverstärkung übernehmen spezielle, für den symmetrischen Audio-Betrieb optimierte Operationsverstärker von Burr Brown. Gerade bei vollsymmetrischen Konzepten ist die Lautstärkeregelung aufwendig und ein kritischer Punkt. Ist sie schlecht gemacht, werden an dieser Stelle die Vorteile der Symmetrie teilweise oder gar vollständig aufgehoben. SOtM realisiert die Lautstärkeregelung vollständig analog mit einem speziellen Chip von JMC (New Japan Radio Co.), der für den vollsymmetrischen Stereo-Betrieb vier getrennte Lautstärkeregler mit einem Ladder-Widerstandsnetzwerk bereitstellt. Hiermit lässt sich die Lautstärke in einem Bereich von -75dB bis +10 dB in 0,5 dB Stufen sehr feinfühlig einstellen. Der Vorteil einer solchen elektronischen Lösung ist der extrem gute Gleichlauf zwischen den einzelnen Lautstärkereglern und die einfache Umsetzung einer Fernbedienbarkeit. Ein im täglichen Betrieb sehr angenehmes Feature des sDP-1000EX ist, dass für jeden Eingang _ ganz gleich ob analog oder digital – die für diesen Eingang zuletzt eingestellte Lautstärkeposition abgespeichert wird.
Auf digitaler Seite stehen Eingänge für XLR (AES/EBU, 110 Ohm), zweimal RCA (S/PDIF) und BNC (S/PDIF, mit jeweils 75 Ohm), TOSLINK (S/PDIF) sowie ein USB-Eingang zur Verfügung. Der USB-Eingang kann PCM bis 32 Bit / 384 Kilohertz sowie DSD64 und DSD128 verarbeiten. Die übrigen Eingänge akzeptieren PCM bis 24 Bit / 192 Kilohertz.
Für die Digital-Analog-Wandlung setzt SOtM auf den AK 4490EQ des japanischen Spezialisten AKM (Asahi Kasei Microdevices), einen 32-Bit-DAC, der PCM bis 32Bit / 768 Kilohertz und DSD bis 11,2 Megahertz (DSD256) unterstützt. Bemerkenswert an diesem Chip ist ferner, dass es, wenn man dem Blockschaltbild Glauben schenken darf, einen direkten Signalweg für DSD gibt, der die komplette PCM-Abteilung umgeht und so die Integrität des DSD-Signals gewährleistet. Darüber hinaus ermöglicht der Digitalteil des sDP-1000EX eine up-conversion des PCM Signals; auf diese Möglichkeit werde ich später noch zurückkommen.
Eine weitere Besonderheit des sDP-1000EX ist sein Akku-Netzteil. Die Stromversorgung einer Audioschaltung mittels Akku hat einen großen Charme, wird doch durch den Akku eine besonders reine Gleichspannung zur Verfügung gestellt, die sich in aller Regel besonders positiv auf den Klang auswirkt. Auf der anderen Seite handelt man sich das Problem ein, dass der Akku immer wieder geladen werden muss. Das Nachladen muss so rechtzeitig erfolgen, dass eine zu weit gehende Entladung vermieden wird, damit weder der Akku selbst noch die damit versorgten Schaltungsteile Schaden nehmen.
Das Akku Netzteil des sDP-1000EX ist allerdings insofern ungewöhnlich, als es gleich mit zwei Akku-Packs arbeitet. Während der eine Akku-Pack die Schaltungen des sDP-1000EX mit Strom versorgt, wird der andere Akku-Pack geladen und umgekehrt, wobei das Hin- und Herschalten vollautomatisch erfolgt. Der Benutzer braucht sich hier also nicht darum kümmern, ob der Akku gerade geladen ist, wenn er Musik hören möchte. Der sDP-1000EX muss deshalb über das mitgelieferte Schaltnetzteil ständig mit dem Stromnetz verbunden sein, da ja sonst einer der beiden Akkus nicht geladen werden könnte. Hierauf werde ich nachher in Verbindung mit der Stromversorgung sPS-1000 noch zurückkommen. Alle Schaltungsteile des sDP-1000EX werden zu jeder Zeit über einen der beiden Akkus mit Strom versorgt. Ich habe dies überprüft, in dem ich bei vollgeladenen Akkus den sDP-1000EX ganz einfach vom Netzteil getrennt habe und weiterhin uneingeschränkt Musik hören konnte.
Der sDP-1000EX benutzt ein von den Abmessungen identisches Gehäuse wie der Server und das separate Netzteil. Das Gehäuse aus massiven Aluminiumteilen ist von den Abmessungen etwas kompakter als die übliche Norm und wirkt dadurch für meinen Geschmack ausgesprochen zierlich, auch wenn die drei Geräte übereinander stehen. Auf der Frontseite findet sich ein gut ablesbares OLED Display, das die Lautstärke, den gewählten Eingang, den Empfang des Signals (Signal Lock Status), die Abtastrate der gerade abgespielten Musik und den Ladezustand der beiden Akku-Packs anzeigt. Auch die Fernbedienung ist aus Aluminium und hebt sich wohltuend von den vielen Fernbedienungen aus Plastik ab.
Für den Hörtest habe ich den sDP-1000EX ausgangsseitig direkt mit dem Einstein The Poweramp verbunden. Eingangsseitig war der sDP-1000EX über USB abwechselnd sowohl mit meinem JPLAY dual PC Setup unter Windows 10 als auch natürlich mit dem hauseigenen Server sMS-100SQ WE verbunden. Die USB-Verbindung funktionierte in jeder Konstellation mit allen Sampling-Raten und Daten-Formaten völlig reibungslos.
Der sDP-1000EX ist ein extrem neutral und sauber klingendes Gerät. Es gibt keinen warmen und heimeligen Sound, sondern die nüchterne Wiedergabe dessen, was auf der jeweiligen Aufnahme zu finden ist. Sehr gut hören kann man das, wenn man den 1. Satz aus der Symphonie Nr. 34 von W.A. Mozart einmal in der Interpretation des Freiburger Barockorchesters unter René Jacobs (Mozart: Symphonies 38 & 41) mit der Interpretation des Royal Philharmonic Orchestra unter Josef Krips (Mozart: Symphony 35 & 41) vergleicht. Hier der überaus analytische, schlackenlos und manchmal fast schon hart tönende Klang der Freiburger auf ihren Originalinstrumenten, dort der warme, deutlich weichere Klang der klassischen Interpretation des Royal Philharmonic Orchestra. Die jeweiligen Aufnahmetechniken verstärken diesen Klangeindruck sicherlich noch. In beiden Aufnahmen werden kleinste Details nuancenreich und ausgesprochen exakt wiedergegeben. Der sDP-1000EX klingt dabei sicher eher schlank und ausgesprochen schnell, ohne aber überanalytisch oder gar hart zu wirken.
Unabhängig von der Komplexität der Musik öffnet der sDP-1000EX einen weiten Raum mit ausgezeichneter Tiefenstaffelung. Hinzu kommt die faszinierende Feindynamik. Beides zusammen lässt gute Orchesteraufnahmen mit klassischer Musik beeindruckend klingen. Orchesterstücke wie „Cadris“ oder „EL Baile De Luis Alonso“ aus dem Album Music of Spain mit dem National Orchestra of Spain unter der Leitung von Rafael Frühbeck de Burgos (Music of Spain - Rafael Fruhbeck De Burgos Conducts the National Orchestra of Spain – HDTT 24/192), die von der farbenprächtigen Vielfalt der Instrumentierung und der stupenden Dynamik leben, klingen im Zusammenspiel mit der phantastisch eingefangenen Tiefe der imaginären Klangbühne einfach umwerfend. Die hervorragende Geräuscharmut des sDP-1000EX führt zu einer tiefen Ruhe vor und hinter der Musik, so dass sich diese selbst umso kontrastreicher anhebt. Wie aus dem Nichts steht Lyn Stanley zu Beginn von „How Long Has This Been Going On?“ (Lyn Stanley: Interludes) glasklar zwischen den Lautsprechern, einfach Klasse.
Welcher Teil des sDP-1000EX – DAC oder Vorstufe – für diesen Klangeindruck verantwortlich ist, lässt sich nicht so einfach beantworten. SOtM betrachtet den sDP-1000EX als Einheit. Dies lässt sich auch daran erkennen, dass es zu meinem Bedauern keine Möglichkeit gibt, das Signal des DACs unter Umgehung der Vorverstärkersektion und der Lautstärkeregelung auszukoppeln und an einen Vorverstärker zu senden. SOtM empfiehlt für diesen Fall die Lautstärke auf 0 dB zu setzen, was aber nichts dran ändert, dass das Signal die gesamte Vorstufe durchläuft. Ich bin deshalb den umgekehrten Weg gegangen und habe meinen M2Tech Young DAC, der sonst an der Omtec Anturion Vorstufe hängt, an einen der beiden Line-Eingänge des sDP-1000EX angeschlossen. Schnell steht für mich fest, dass die vorstehend beschriebenen Klangeigenschaften uneingeschränkt auch für die Vorstufe allein gelten. Mit einem Wort: neutral.
Bis jetzt habe ich Ihnen eine Funktion des sDP-1000EX verschwiegen: den etwas ungewöhnlichen Sample Rate Converter. Neben off gibt es hier drei Einstellungen Sx1, Sx2, Sx4, die nur mit der Fernbedienung ausgewählt werden können. Allen drei Einstellungen ist gemeinsam, dass alle Daten im DSD-Format unverändert bleiben, während Daten im PCM-Format auf 32 Bit Wortbreite erweitert werden. In der Stellung Sx1 werden alle Daten mit 44,1, 88,2 oder 176,4 Kilohertz Abtastfrequenz auf 44,1 Kilohertz gesampelt. Die gleichen Daten werden in der Einstellung Sx2 auf 88,2 Kilohertz und in Sx4 auf 176,4 Kilohertz gesampelt. Daten mit den Abtastraten 48, 96 oder 192 Kilohertz werden mit Sx1 auf 48 Kilohertz, mit Sx2 auf 96 Kilohertz und mit Sx4 auf 192 Kilohertz konvertiert.
Das führt dazu, dass der sDP-1000EX je nach Abtastrate des angelieferten Datenmaterials up- oder down-sampelt oder die Abtastrate unverändert lässt. Beispiel gefällig? Sendet man Daten im Format 16 Bit / 44,1 Kilohertz an den sDP-1000EX und wählt Sx1, dann werden die Daten in 32 Bit / 44,1 Kilohertz konvertiert; sendet man in der gleichen Einstellung Daten mit 24 Bit / 88,2 Kilohertz oder 24 Bit /1 76,4 Kilohertz, werden diese ebenfalls auf 32 Bit / 44,1 Kilohertz konvertiert und down-gesampelt. Nimmt man die Einstellung Sx2 und die gleichen Daten im Format 16 Bit / 44,1 Kilohertz, dann werden diese auf 32 Bit / 88,2 Kilohertz up-gesampelt, während die Daten mit 24 Bit / 88,2 Kilohertz auf 32 Bit / 88,2 Kilohertz gewandelt und jene mit 24 Bit / 176,4 Kilohertz auf 32 Bit / 88,2 Kilohertz down-gesampelt werden. Für mich etwas verwirrend, zumal ich keinen Sinn darin erkennen kann, originäre HighRes Files down-zu-sampeln.
Nach dem Motto, je höher desto besser, habe ich zunächst die Einstellung Sx4 ausprobiert, da hier alles auf 32 Bit / 176,4 Kilohertz oder 32 Bit / 192 Kilohertz konvertiert wird und Files mit den Abtastraten 176,4 und 192 Kilohertz nicht down-gesampelt werden. Das klingt im ersten Moment durchaus beeindruckend, prägnant und mit großer Räumlichkeit, bei etwas längerem Hören für meinen Geschmack aber auch irgendwie weniger natürlich. Selbst bei Daten im Format 24 Bit und 176,4 oder 192 Kilohertz führt alleine die Erweiterung der Wortbreite auf 32 Bit für mich eher zu einem Verlust an Natürlichkeit. Am ehesten Sinn macht mach meiner Meinung nach die Einstellung Sx2 für Daten in CD-Qualität mit 16 Bit / 44,1 Kilohertz, die durch die Konvertierung auf 32Bit / 88,2 Kilohertz dann etwas voller und in den Höhen abgerundeter klingen. Das mag in der einen oder anderen Analagen Konstellation durchaus vorteilhaft sein.
Zum Abschluss meines Berichts komme ich noch einmal auf das Thema Netzteil zurück. Das sPS-1000 von SOtM ist ein klassisches Linear-Netzteil mit großem Ringkerntransformator, ordentlichen Siebkapazitäten und rauscharmen Spannungsreglern. Es stehen gleichzeitig drei verschiedene Ausgangsspannungen bereit, die jeweils in vier Stufen eingestellt werden können. Ausgang 1 mit einem Spannungsbereich von 18 bis 21 Volt ist für den hauseigenen Server sMS-100SQ oder PCs mit niedriger Leistungsaufnahme gedacht, Ausgang 2 mit einem Spannungsbereich von 9 bis 12 Volt versorgt Audio-Geräte wie den sDP-1000EX und Ausgang 3 mit einem Spannungsbereich von 5 bis 7 Volt nimmt sich kleinerer Geräte wie USB-Hubs oder der hauseigenen USB-Karte von SOtM an. Alle Ausgänge sind gegen Kurzschluss und Überhitzung abgesichert.
Eine berechtigte Frage bei Verwendung des Netzteils für den sDP-1000EX ist allerdings, ob ein solches Netzteil überhaupt eine hörbare Verbesserung bringen kann, wenn die Stromversorgung von DAC/Vorstufe intern über Akkus erfolgt. Zum reinen Laden der Akkus erscheint das externe lineare Netzteil dann doch wohl ein wenig übertrieben zu sein, denn etwas anderes, als die Akkus zu laden, macht dieses Netzteil nicht. Aber das klangliche Ergebnis überrascht: Mit dem sPS-1000 legt das gesamte Klangbild in puncto Luftigkeit, Transparenz und Natürlichkeit zu. Die Höhen klingen nun runder und voller. In der hervorragenden Aufnahme MOZART Violin Concertos mit Marianne Thorsen & TrondheimSolistene gewinnen die Solovioline und die Streicher des Orchesters an Brillanz, ein winziger Rest an Schärfe ist verflogen und die Dynamik ist superb. Wie kann das sein?
Wie oben ausgeführt, ist der sDP-1000EX aufgrund seines komfortablen Akku-Managements permanent über das Schaltnetzteil mit dem Stromnetz verbunden, da ja abwechselnd einer der beiden Akkus geladen wird. Durch den Ersatz des einfachen Schaltnetzteils durch das Linear-Netzteil wird offensichtlich verhindert, dass Störungen, die vom Schaltnetzteil herrühren, weder über die Akkus in die empfindlichen Schaltungsteile des sDP-1000EX gelangen noch zurück in das Stromnetz fließen können. Nach meiner Erfahrung entfalten Akku-Stromversorgungen klanglich erst dann ihr volles Potential, wenn sie beim Musikhören wirklich vollständig vom Netz getrennt sind, was in den seltensten Fällen in letzter Konsequenz der Fall ist, da man sich damit wieder andere Probleme wie Betriebssicherheit oder mangelnden Bedienungskomfort einhandelt.
Bei Verwendung von Server und DAC/Vorstufe aus dem Hause SOtM wird das Linear-Netzteil fast schon zum „Muss“, denn in dieser Kombination werden gleich drei Geräte – Server, USB-Karte und DAC/Vorstufe – mit sauberer Gleichspannung versorgt und drei störbehaftete kleine Schaltnetzteile aus der HiFi-Kette eliminiert. Die damit einhergehende klangliche Verbesserung ist so erheblich, dass ich darauf nicht mehr verzichten möchte. Das Gesamtpaket von SOtM bestehend aus Server sMS-100SQ WE, DAC/Vorstufe sDP-1000EX und Netzteil sPS-1000 arbeitet – wie nicht anders zu erwarten – im täglichen Betrieb perfekt zusammen und ist klanglich hervorragend aufeinander abgestimmt.
Gehört mit
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NAS | Windows Home Server mit MinimServer SOtM sDP-1000EX mit Roon Server |
Computer | JPlay Control PC: Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB Windows 10, Fidelizer 7 JPlay Audio PC: Intel Core Duo 2,2 GHz, 4 GB Windows 10, Fidelizer 7 |
Audioplayer | JPlay 6.2, Roon |
DAC | M2Tech Young |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel | Van den Hul, JCAT USB, JCAT Reference LAN |
Herstellerangaben
DAC/Vorstufe sDP-1000EX
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USB-Eingang | 32bit/384KHz PCM, DSD64, DSD128 Optischer, koaxialer und AES/EBU-Eingang max. 24bit, 32-192KHz |
Eingangsimpedanz | 75Ω (koaxial), 110Ω (AES/EBU) |
Symmetrischer Eingang | max. 4Vrms Ausgangsspannung, > 10kΩ Eingangsimpedanz, Frequenzgang 20~20KHz ±0.1dB |
Unymmetrischer Eingang | max. 4Vrms Ausgangsspannung, > 10kΩ Eingangsimpedanz, Frequenzgang 20~20KHz ±0.1dB |
Symmetrischer Ausgang | 3,8Vrms ±5% bei 0dB, Ausgangsimpedanz 47Ω ±5%, Frequenzgang 20~20KHz ±0.1dB |
Unsymmetrischer Ausgang | 3,8Vrms ±5% bei 0dB, Ausgangsimpedanz 47Ω ±5%, Frequenzgang 20~20KHz ±0.1dB |
Harmonische Verzerrungen | < 0.003% @ 1KHz, 0dB |
Abmessungen (B/H/T) | 360×68×245 (mm) |
Gewicht | ca. 4 kg |
Stromversorgung | 9 Volt Gleichspannung ±1%, max. 3A |
Preis | 4195 Euro |
Herstellerangaben
Netzteil sPS-1000
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Eingangsspannung | 220-230V / 110-115, 50Hz / 60Hz |
Stromaufnahme | 2A / 4A |
High level Ausgang | 18, 19, 20 oder 21V Gleichspannung, max. 4A |
Mid level Ausgang | 9V, 10, 11 oder 12V Gleichspannung, max. 2A |
Low level Ausgang | 5, 5,5, 6 oder 7V Gleichspannung, max. 1A |
Abmessungen (B/H/T) | 360×68×245 (mm) |
Gewicht | ca. 4 kg |
Preis | 1195 Euro |
Vertrieb
digital-highend Higoto GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | +49 201 832 5825 |
info@digital-highend.com | |
Web | www.digital-highend.de |
Hersteller
Hama GmbH & Co KG
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Anschrift | Dresdner Str. 9 86653 Monheim |
Telefon | +49 9091 5020 |
info.de@hama.com | |
Web | www.hama.de |
XTZ dürfte Hifistatement-Lesern schon seit Anfang des Jahres bekannt sein: Da testeten wir einen kleineren Kompaktlautsprecher. Die Topserie von XTZ heißt Divine, und wir hatten das Vergnügen, uns mit dem zweitgrößten Modell der schwedischen Firma zu beschäftigen.
Berthold Daubner, der Geschäftsführer von XTZ in Deutschland, ist eigentlich Spezialist für Raumakustik und betreibt auch ein eigenes Geschäft zur Optimierung der Akustik in Heimkinos, Wohnräumen und Geschäftsräumen. Während seines Wirtschaftsingenieur-Studiums absolvierte er vier Monate lang ein Praktikum bei XTZ in Schweden. Seit zwei Jahren bietet er die schwedischen Lautsprecher in Deutschland an und ist seither auch in die aktuelle Produktentwicklung eingebunden. Auf der diesjährigen High End in München traf ich ihn an seinem Messestand und sah etwas, was er uns bislang zum Test vorenthalten hatte: Massive, formschöne und toll verarbeitete 17 Kilogramm schwere Lautsprecherständer, genannt Divine Stativ. Daubner sagte, er hätte uns diese Ständer natürlich gerne gegeben aber offenbar gab es Lieferschwierigkeiten, die aber nunmehr behoben sind. XTZ ist für ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis bekannt und wurde 2004 von Olle Eliasson, dem jetzigen CEO gegründet. Sein Motto lautet: Das Leben ist kurz und wir sollten es genießen! Dem kann ich mich gerne anschließen und füge noch hinzu: Das Leben ist zu kurz, um mit schlechten Lautsprechern Musik zu hören!
Wir wünschen natürlich allen Lesern von Hifistatement nicht nur aus altruistischen Gründen ein langes Leben. Die Voraussetzungen, auch ein kurzes Leben mit den XTZ Divine musikalisch genießen zu können, sind von den reinen Fakten und Eckdaten her aber sehr wahrscheinlich. Dafür sorgt schon alleine die Bestückung der Chassis. Jeweils zwei Keramik-Accuton-Tiefmitteltöner vom Typ C 173-11-191 sind in einer D´Appolito-Anordnung ober- und unterhalb des Visaton-Keramik-Kalottenhochtöners KE 25 SC montiert. Bei einer D´Appolito Anordnung sind zwei Mitteltöner oder Tiefmitteltöner symmetrisch über -und unterhalb dem Hochtöner angeordnet und strahlen den Frequenzbereich bis zur Einsatzfrequenz des Hochtöners ab. Bedingt durch Phasenverschiebungen und Interferenzeffekte werden die nach unten und oben abgestrahlten Schallanteile minimiert. Damit soll auch eine bessere räumliche Abbildung einhergehen.
Der verwendete Akkuton 6,5-Zoll-Tiefmitteltöner genießt sowohl bei High-End-Liebhabern als auch in der Selbstbauszene einen sehr guten Ruf und ist mit einer 38-Millimeter Titan-Schwingspule und Neodym-Magneten ausgerüstet. Ein guter Ruf eilt auch dem Visaton-Hochtöner voraus: Die magnetisch geschirmte 25-Millimeter-High-End-Keramikkalotte soll für eine kristallklare und pegelfeste Wiedergabe ohne Verzerrungen sorgen. Eine sehr tiefe Resonanzfrequenz verspricht dabei die Polkernbohrung mit strömungsgünstigen Rundungen, dem bedämpften Hohlraum und belüfteten Schwingspulenträgern.
Sie wollen Geld sparen und diese Lautsprecher nachbauen? Vergessen sie es! Alleine für die verwendeten Chassis müssten Sie bereits die Hälfte des von XTZ verlangten Kaufpreises berappen. Dann haben Sie noch keine abgestimmte Weiche mit Luftspulen, hochwertigen MKP Kondensatoren und MOX Widerständen. Ganz zu schweigen vom perfekten mehrschichtigen Klavierlack des formschönen Gehäuses. Diese sich rund nach hinten verjüngende Form besteht aus mehrschichtigem MDF und ist an einigen Stellen sogar bis zu 65 Millimeter stark, was für eine extrem hohe Steifigkeit sorgt. Die Gehäusefront zur Aufnahme der Chassis besteht aus 38 Millimeter starkem MDF und bürgt für maximale Stabilität. Besonderen Wert wurde auch darauf gelegt, stehende Wellen zu vermeiden. Dies wird zum einen durch die konvexe Gehäuseform als auch eine dreifache Verstärkung im Gehäuseinneren erreicht. Trotz Ihrer eleganten und kompakten Form ist die XTZ Divine 100.33 kein Leichtgewicht und bringt 26,5 Kilogramm auf die Waage – kein Wunder beim gebotenen Gehäuseaufwand.
Eine Besonderheit der XTZ sind die umfangreichen Klanganpassungsmöglichkeiten auf der Rückseite des goldbeschichteten Bi-Wiring-Terminals, das natürlich auch für Bi-Amping geeignet ist. Da ich auch Lautsprecherkabel mit Ringösen verwende, bin ich über die komplett abschraubbaren Terminalbefestigungen dankbar. Mittels Steckbrücken lässt sich der Pegel des Hochtöners von der neutralen Einstellung um -2 bis -4 Dezibel absenken oder um 4 Dezibel erhöhen. Beim Bass sind drei verschiedene Einstellungen möglich, je nach Einsatz der mitgelieferten Bassstopfen.
Wie ist es möglich einen solchen Lautsprecher für einen Paarpreis von nur 3000 Euro anzubieten? Das geht natürlich nur durch eine Produktion 2.0 in China mit großen Stückzahlen und das Direktvertriebsmodell. Mein Kollege Matthias Jung brachte es beim Test eines kleineren XTZ Modells Anfang Januar auf den Punkt als er meinte, Industrieromantik geht anders. Jenseits aller Sentimentalitäten hat dieses Marketingkonzept für den Endverbraucher aber sehr wohl seine volle Berechtigung.
Der Name Divine steht ja bekanntlich für göttlich. Optik, Haptik und verwendete Bauteile stehen dem vielversprechenden Namen beileibe nicht im Wege. Jetzt wollen wir aber herausfinden, ob auch der Klang göttlich ist.
Als erstes wählte ich den Song „Warriors oft he World“ der amerikanischen Hard-Rock-Band Manowar, für High-End-Tests vielleicht ungewöhnlich, aber gerade für den Bassbereich sehr aussagekräftig. Dieser durchaus martialische Song bringt abgrundtiefe Bässe und verursachte bei mir gleich einmal ein heftiges Grummeln in der Magengegend. Die XTZ Divine bildete den Bassbereich knochentrocken und mit kräftigem Punch ab. Auch wenn ein Kompaktlautsprecher nicht in die extremen Tiefen mancher Standlautsprecher kommt, hatte man nicht das Gefühl, das im Tiefbass etwas fehlt. Manowar kann aber auch anders und in deren Fassung von Puccinis Nessun Dorma ist auch für Klassikliebhaber überraschend stimmig. Die Divine überzeugte hier mit einer guten räumlichen Abbildung, die niemals flach war. Die Stimme erschien in der in der richtigen Höhe, ein Aspekt der mir mich für eine realistische Raumabbildung besonders wichtig ist. Für meinen relativ großen Hörraum entschied ich mich nach mehreren Versuchen übrigens dafür, alle Bassstopfen einzusetzen, damit der Lautsprecher als geschlossene Box arbeiten kann.
Bei Ben Websters „Gentle Ben“ ist eine gute Mitten-/Höhenwiedergabe der Knackpunkt. Ich war angenehm überrascht, mit welch strahlenden Höhen die XTZ Divine 100.33 das Saxophon abbildete und wie detailliert feinste Anblasgeräusche beinahe greifbar wurden. Die Visaton Keramikkalotte, die bei einer Übergangsfrequenz von 2000 Hertz zum Einsatz kommt, leistet ganze Arbeit. Als nächstes lauschte ich mit geschlossenen Augen Schostakowitsch Symphonie Nr. 9 in der Fassung von Eliahu Inbal und den Wiener Symphonikern. Dabei offenbarte die Divine eine große Autorität und meisterte die schwierigen Dynamiksprünge und die zahlreichen Passagen, wo feindynamische Eigenschaften gefragt sind, mit Bravour. Ich hatte niemals den Eindruck, über einen Kompaktlautsprecher Musik zu hören. Mit Keri Nobles „Last Warning“ kann ich immer gut testen, ob ein Lautsprecher nicht nur vieles richtig macht, sondern auch Gefühle und Emotionen transportieren kann. Die Divine schafft das und bringt Keri Nobels kraftvolle Stimme warm und akzentuiert zur Geltung. Schön auch die realistische klangfarbenstarke Wiedergabe der Klavieranschläge bei diesem Song. Bei Ricky Lee Jones Fassung von „Dad Dere“ kann das Hören mit mittelmäßigen Lautsprechern sehr schnell nervig werden. Nicht so mit der XTZ Divine, wo ich mich dabei ertappte, engagiert im Takt mit den Füßen zu wippen und das Lied – entgegen meiner sonstigen Gewohnheit – auch zu Ende zu hören. Das Beste kommt zum Schluss? Unsere Tochter Sandra würde sagen ja, denn Sie durfte mit mir noch die Partytauglichkeit der XTZ testen. Mit Songs von Robin Schulz, Sugar und Felix Jaehn/Jasmin Thompson und deren Remake von „Ain´t Nobody“ groovte die Divine 100.33 bei hohen Lautstärken mit Verve und wurde auch nach längerer Zeit niemals lästig. Eine Eigenschaft, die sie auch mit unterschiedlichstem Musikmaterial zeigte.
Gehört mit
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Plattenspieler | Le Tallec Stad S |
Tonarme | Clearaudio Souther, Eminent 1 |
Tonabnehmer | Van den Hul Grashopper |
Musikserver | Aurender N100 |
D/A Wandler | MYTEK Brooklyn mit Audiobyte Hydra Z USB Bridge |
Vorverstärker | Musical Fidelity M8 und Classé Audio Omega |
Endstufen | Musical Fidelity M8-700m, mt-audio-design Monoblöcke |
Kabel | Audioquest, HABST, Sun Wire Reference |
Zubehör | Copulare Aural Endstufenständer, Copulare Laufwerkstisch |
Herstellerangaben
XTZ Divine 100.33
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Typ | 2-Wege Bassreflex Kompaktlautsprecher |
Bestückung | 1 x 25mm Keramik Kalettenhochtöner 2 x 180mm Keramik Tiefmitteltöner |
Frequenzgang | 37 - 40.000 Hz (+/- 3dB) |
Impedanz | 4 - 8 Ohm |
Wirkungsgrad | 89 dB |
Belastbarkeit | 350 W / 175 W |
Anschlüsse | Bi-Wiring, vergoldet |
Einstellmöglichkeiten | 3 über Bassreflex, 4 über Steckbrücken |
Abmessungen (BxHxT) | 270 x 600 cm x 400 mm |
Gewicht | 26,5 Kg |
Farben | Klavierlack schwarz und Echtholz-Nussbaumfurnier |
Garantie | 5 Jahre |
Preis Lautsprecher | 1500 Euro (Stück) |
Preis Divine Stativ | 280 Euro (Stück) |
Vertrieb
XTZ-Deutschland
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Anschrift | Berthold Daubner und Jens Hörmann GbR Höhenstr. 7 75239 Eisingen |
Telefon | +49 7232 3225616 |
kontakt@xtz-deutschland.de | |
Web | www.xtz-deutschland.de |
Erinnern Sie sich? Direkt vor der High End und damit kurz vor seiner offiziellen Premiere stellte ich Ihnen an dieser Stelle den phänomenalen Transrotor Tamino Tonabnehmer vor. Unsere kostenlos herunterladbaren Songs vermitteln Ihnen – entsprechendes Digital-Equipment natürlich vorausgesetzt – einen Eindruck von seinen enormen klanglichen Fähigkeiten
Langjährige Hifistatement-Lesern wissen längst, warum es bei der Klangbibliothek geht, die stetig steigenden Besucherzahlen lassen aber vermuten, dass in letzter Zeit eine Reihe neuer Interessenten hinzugekommen sein dürfte. Und für diese möchte ich die Idee hinter der Klangbibliothek noch einmal kurz darstellen: Sicher wäre es für Sie am aufschlussreichsten, wenn Sie zusammen mit den Autoren hören könnten, wie eine Komponente klingt. Da dies aber aus vielerlei Gründen nicht realisierbar ist, haben wir nach einer Lösung gesucht, die Ihnen zumindest einen Eindruck dessen vermittelt, was wir während eines Tests wahrgenommen haben. In den Artikeln Das Ende der Klangbeschreibung und Klangbeispiele statt Klangbeschreibung! sind wir zu dem Schluss gekommen, dass von den vor allem klangbestimmenden Schallwandlern – mechanisch in elektrisch und umgekehrt – nur unter kontrollierten und reproduzierbaren Bedingungen aufgenommene Tonabnehmer dazu geeignet sind, Sie möglichst nah beim Test dabeisein zu lassen. Im immer gleichen technischen Umfeld und nach einem peniblen Pegelabgleich zeichnen wir nun schon seit Jahren mit jedem getesteten Tonabnehmer drei von den Rechteinhabern freundlicherweise zur Verfügung gestellte Songs mit einem digitalen Recorder der Nobelmarke Nagra auf und bieten Ihnen diese zum kostenlosen Download an. Als wir mit der Klangbibliothek begonnen haben, war Computer- und HiRes-Audio noch nicht so verbreitet wie heute. Daher haben wir uns für Aufnahmen in 96 Kilohertz entschieden, da Abspielgeräte für 192 noch keinesfalls Standard waren.
Selbstverständlich können Sie mit Hilfe unserer Aufnahmen von Tonabnehmern nicht hundertprozentig prognostizieren, wie ihr Wunschmodell in Ihrem Tonarm spielen wird. Durch den Vergleich mit anderen Modellen sind Sie aber in der Lage, sehr gut die klangliche Richtung zu erkennen, in die sich ein System bewegt. Wie gut das möglich ist, hängt letztendlich von der Qualität Ihrer digitalen Wiedergabegeräte ab. Wenn Ihnen – wie mir beim Test – die mit dem Transrotor Tamino abgespielten Songs ganz besonders gut gefallen, macht Ihr Digital-Equipment sicher nicht viel falsch!
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Transrotor Tamino |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forceline |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (40 Ohm) |
Musik | „How Deep Is The Ocean“ |
Downloadgröße | 118mb |
Recorder | Nagra VI |
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Transrotor Tamino |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forceline |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (40 Ohm) |
Musik | „Griff“ |
Downloadgröße | 162mb |
Recorder | Nagra VI |
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Transrotor Tamino |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forceline |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (40 Ohm) |
Musik | „Duet“ |
Downloadgröße | 133mb |
Recorder | Nagra VI |
Vertrieb
NAD bei Dynaudio International GmbH
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Anschrift | Ohepark 2 21224 Rosengarten Germany |
Telefon | +49 4108 41800 |
Fax | +49 4108 418010 |
Web | www.dynaudio.com |
Web | www.nad.de |
I haven't introduced new tonearms to you for many years, which was due to the fact that – among the rest – really new solutions are extremely rare. Mostly, new models are about variations in the materials mix, in combination with different, known bearing kinds. With Acoustical Systems, however, this is different: The Aquilar tonearm is based on an entirely new calculated geometry.
However, before we turn to this, let me briefly introduce Acoustical Systems to you: Acoustical Systems is a family enterprise, founded by Axinia Schäfer in 1998. Meanwhile, her husband, Dietrich Brakemeier, an – in a positive sense – analogue-maniac, who at the very most will sometimes insert a CD when in the car, is employed there as a chief design engineer and looks after the technical developments. Axinia is responsible for the administrative and business sides of operations, as well as marketing, including website. The two traded during the first years with priority in New-Old-Stock-tubes and developed individual high-end system concepts for customers later on. While doing so, they introduced the Special Decoupled Platter (SDP) in 2009, a universal turntable upgrade of the special kind which, for example, makes the turntables of Micro Seiki, Verdier, or Brinkmann look much more imposing, and claims to catapult them sonically to a clearly higher level. The SDP virtually marks the transition to a reorientation of the company: From 2010 onwards, Acoustical Systems has been devoting itself exclusively to the so-called "analog front-end."
A year later, the UNI-Protractor and UNI-P2S were introduced, an unusual setting gauge for tonearm and cartridge, as well as the appropriate range finder for the tone arm. The following year, the quite unique arche-Headshell followed, which offers up-to-now unknown setting options, and whose design features also can be found in the Axiom tonearm introduced in 2013 and the Aquilar tonearm launched last year. Besides, the offer of Acoustical Systems still includes the setting gauge SMARTractor and various phono pickups like archon, astron, and aiwon, partly manufactured in limited edition only.
The Aquilar is the shorter and more affordable variation of the Axiom, the first tonearm from Acoustical Systems, which was recognized by a number of awards, above all in the Far East and – as Dietrich Brakemeier notes, not without a touch of pride – has found its place as tonearm of choice on the top models by Verdier, Kronos, Kondo and Continuum. But Acoustical Systems also calls the ten-inch variation Aquilar "Reference Tonearm" – understandable if one looks at the apparent design efforts or has the hidden ones explained. The externally simple looking tonearm wand consists, for example, of two concentric tubes made of titanium and carbon, which do not touch, but are braced against each other by the two end pieces. Thus, a rapid resonance transfer with maximum control of unwanted vibrations should be achieved. The delicate counterweight is manufactured on account of its high specific weight from a non-magnetic tungsten-nickel alloy which distinguishes itself through the attribute to virtually not allow itself to be stimulated into resonance.
The arm is guided by four nano-bearings in three sizes, so that the axes of the two planes respectively move in bearings of different sizes and with different resonance behaviour. The most important criterion for the selection of the bearings was an extremely low starting friction torque: With the Nano bearings of the Aquilar, it should lie in the low 2-digit Newton micron metre (µNm) range – which means nothing more than that the arm can be set in motion with very low force from the neutral position. Acoustical Systems considers it important that the nano bearings are manufactured in Germany, like all remaining components of the arm. A large part of the suppliers is even situated in the local region, which makes the personal contact easier. Serially, the tonearm can be ordered with continuously guided, aged, highly flexible pure silver strands ending in balanced or RCA termination, or with the classic male DIN-connector. But differing customer requirements are also served.
Finally, thanks to the design adopted from the arche-Headshell, the Auqilar offers a wealth of setting possibilities. Of course, there is the adjustment of the vertical tracing angle (VTA) and the antiskating force, here generated by magnets without contact, and customised to the tangential curve, can take place during operation. The overhang and the azimuth belong with the Aquilar, as with most arms to the variable parameters. In addition, also the bearing plane can be aligned precisely with the Acoustical Systems, independent of the arm board or the base on which it is mounted. Changes in the offset angle and the stylus rake angle (SRA) are also possible with the Aquilar – at the headshell. Because Dietrich Brakemeier has also extensive knowledge of analogue Hifi history, he knows that above all with Japanese models, even with gimbal bearings, a device for lateral balance was for a long time regarded as indispensable. With this, it is being made sure first of all that both horizontal bearings are evenly loaded, which is a prerequisite for the extremely low starting friction torque to unfold its effect. More important, however, is that in each arm with offset, the occurring breakdown torque is compensated, because otherwise the skating force clearly increases. If one does not have the luck that Dietrich Brakemeier has installed his design on the home turntable with the desired pickup – here the wonderful Lyra Etna, then with this fullness of setting possibilities one relies upon informative operating instructions. With the Aquiliar, one of these is enclosed, which, on account of its rich illustration, is also easy to understand. Thanks to Axinia Schäfer!
Now on to the special geometry of the Acoustical-Systems arms and how it has originated: For UNI-DIN the desired distortion profiles were defined first, and then the geometry was calculated from it. Here the distortion in the external range, where a longer route is completed for the same amount of information than inside, may be higher than with the tangential curves calculated by Baerwald and Loefgren already at the time of shellac and mono vinyl records. Consequently, the distortions do not increase as strongly towards the inner groove for UNI-DIN. While the intensity of the distortions rapidly increases with the usual arms after the 2nd null point, the UNI-DIN geometry is designed so that the increase in distortion towards the label is happening quite smoothly. Dietrich Brakemeier has selected this solution, because the human ear reacts very sensitively to fast and steep changes, but perceives gradual alterations less strongly. Therefore, the UNI-DIN was optimized not to achieve as low as possible average distortions over the entire groove, but to avoid a strong increase of the distortions above all towards the inner groove, which is more difficult to track because of the narrower radii – namely for acoustical-physiological reasons. After about the first 30 percent of the groove, the resulting distortions with UNI-DIN are claimed to be below the levels which are usual with the common standard geometries.
The considerations on the new geometry seem logical; the processing and the feel to the touch of the Aquilar are beyond any doubt. But how can the advantages of the Uni-Din be experienced? I can spontaneously think of a few records where it always comes to distortions near the labels: There was, for example, a dark blue ECM record with John Abercrombie on guitar, Dave Holland on the bass, Jack DeJohnette on drums and Collin Walcott, under whose name the record was released on tablas and sitar. With the last piece of the second side, unmistakable distortions repeatedly interfered at times, when I used conventional arms like Hadcock, Formula IV, or Linn Ittok, and these results even though my chain at the time, in terms of resolution, was far from what the current one has to offer. So I have put on Cloud Dance once more, have enjoyed the old songs of the second side, and have not perceived even a hint of distortion. Because it was so nice, I have for safety's sake still listened to the first side. Also again without any indication of difficulties – at least as far as "detected distortions" are concerned. With such fine resolution, so open and yet powerful and rhythmically thrilling, I had probably never perceived the songs before – if my memory serves me correctly.
Was I misled by memory with the choice of the record? As a precaution, I also put on once again after a long time the deep-blue ECM with the same line-up except Collin Walcott, namely Gateway: nostalgic musical enjoyment at the highest sound level, but on neither side even a trace of distortion. By the way, this cannot have been due to the pickup. At least in Ittok times I have listened almost exclusively to EMTs and they tracked 80 µm reliably. In comparison with that, the Lyra in general and the Etna in particular are rather little sensitive souls. Because they sound excellent in spite of less impressive measurements, I have stopped testing trackability almost completely during the last few years, at least when everything is right sonically.
Even more critical than the two ECMs, one of my wife's favourite discs has remained in my memory, which I heard more often than I would have liked: A Perfect Match, where the get-together of Ella Fitzgerald with the Count Basie Orchestra in Montreux is entitled very appropriately. "Basella" with his sparing piano-intro and Ella's improvisation duels with the tenor Eric Dixon and trombonist Mitchell 'Bootie' Wood is truly a great musical moment, but was sonically difficult to endure because the groove is cut to less than 1 centimetre from the inner label – especially when Ella fully exploits the dynamism of her voice. Thanks to Aquilar and Etna, the energy of the song will now be an entirely positive experience. No trace of excessive sharpness or even distortion. So the Acoustical Systems arm must be doing something damn right!
Still quite impressed by the ECMs, I then immediately indulged in Ralph Towners' Blue Sun, but this time not only the really groovy "C.T.Kangaroo," but the whole album. It's just great how organic and harmonious the interplay of Towner with himself comes across, which Jan Eric Kongshaug has recorded on several tracks. Kongshaug created spaces on the console that have size, the instruments seem sculptural, and the dynamism enthusiastic. In the mentioned disciplines, the Aquilar and the Etna offer a good bit more than I expected from the familiar record. The Acoustical Systems provides an enormous blackness, before which Towner's rhythmically accented songs are presented all the more impressively. The playback has grip, three-dimensionality, and inner peace, and yet – or because of that? – it is still full of vitality and playfulness. In the midst of the almost unbelievable new developments in the digital domain, I would have almost forgotten about how tremendous and involving records can sound – at least if they are tracked by such a high-carat duo like Etna and Aquilar.
The two perform in a similarly convincing way for the Stereo Laboratory reissue of the London 6790, Berlioz Symphony Fantastique with the Chicago Symphony Orchestra under Georg Solti. The orchestra plays on a wide and very deep stage, stretching beyond the stereo base, and the dynamism can nearly terrify – an appropriate volume being required. The imaging also remains absolutely stable in fortissimo passages, and the bass range is fascinating through its pressure and definition. This is quite an experience!
I will not be able to get by completely without one or the other of my test discs. The fact that the Aquilar has something special to offer in the bass range is now certain: Here differentiation, colours and force form an admirable alliance. This is proven particularly strongly with Jonas Hellborgs "Drone" and "Little Wing" on the album Elegantly Punk. The successful combination of energy, depth, quickness, and precision has already made the Aquilar in combination with the Etna an exception. But this is still complemented by a steadfast stability in the imaging, and in spite of the no doubt worn out grooves, still – relatively – an acoustical calm, which I do not remember. The Acoustical Systems is a tremendously dynamic stoic. Or rather a very stoic dynamicist? In any case: The Aquilar is simply one of the best arms that I have ever had the pleasure to hear. And this underlines Jonas Hellborg's "It's The Pits, Slight Return" once again quite emphatically: So much pressure from such a blackness is simply unique!
PS: I'd love to immediately inquire with Acoustical Systems, when an Axiom is available – although I cannot imagine, even with the best will in the world, what it could do even better.
Listened with
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Turntable | Brinkmann LaGrange with Tube power supply |
Tonearm | Thales Symplicity II |
Cartridge | Lyra Etna, Einstein The Pickup |
Phono Preamp | Einstein The Turntable's Choice balanced, Blue Amp Model 42 |
Preamp | Einstein The Preamp |
Power Amplifier | Ayon Epsilon with KT150 |
Loudspeakers | LumenWhite DiamondLight Monitors, Diapason Altera |
Cables | HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Swiss Cable Reference Plus |
Accessories | PS Power Plant, Sun strip, Audioplan Powerstar, HMS wall outlets, Acapella bases, Acoustic System feet and resonators, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly Bases and feet |
Manufacturer's Specification
Acoustical Systems Aquilar – 10“ Reference Tonearme
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Geometry | UNI-DIN |
Effective length according to Loefgren A | 254mm |
Fulcrum distance to turntable center | 238mm |
Offset Angle | variable, about 17° - 25° |
Overhang | variable, about 5 to 16 mm |
Effective moving mass | 11,4g |
Internal wiring | highly flexible, aged pure silver strand |
Resistance of the internal wiring | 0,9 Ohm/m |
Capacity of the internal wiring | 25pF/m |
Possible Cartridge weight | 5,2 to 30g |
Adjustment ranges |
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Setting of the level of the bearing | +/- 6° horizontal |
Height adjustment of the tonearm | 15 mm |
Setting of the offset angle | +/- 4° |
Overhang | max. 11mm |
Azimuth adjustment | +/- 8° |
Setting of the stylus rake angle | 97° to 84° |
Setting of the vertical tracing angle | 28° to 14° |
Price | 7580 Euro |
Manufacturer
Acoustical Systems
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Address | Axinia Schäfer Alpenstr. 26 86935 Rott |
info@acoustical-systems.com | |
Web | www.acoustical-systems.com |
Zwei Endstufen desselben Herstellers miteinander zu vergleichen, ist eine spannende Angelegenheit. Wenn es sich, wie hier, um zwei gänzlich verschiedene technische Konzepte handelt, stellt sich die Frage nach ihrer musikalischen Verwandtschaft. Für die moderne NAD Masters M22 zeichnet derselbe Entwickler verantwortlich wie für das klassische Konzept der C 275 BEE.
NAD ist nicht mehr, was es einmal war? Das könnte man meinen, wenn man die unterschiedliche Optik und auch die Preisschilder der beiden Kandidaten betrachtet. Spätestens mit der aktuellen Auflage der Masters Serie scheint das frühere Firmen-Image der Vergangenheit anzugehören, das einstmals lautete: hervorragender Klang, verpackt im schlichten, funktionalen Gehäuse, zum günstigen Preis. Doch dem ist nicht so. NAD bleibt seinem Moto treu und geht vielmehr parallel verschiedene Pfade. Der berühmte NAD 3020 Vollverstärker begründete den guten Ruf der Engländer in den späten 70er Jahren weltweit und wurde zum meist verkauften Vollverstärker aller Zeiten. Sein Entwickler war Bjørn Erik Edvardsen, der technische Kopf des Unternehmens, das 1972 von Dr. Martin Borish ins Leben gerufen wurde und anfänglich unbescheiden New Acoustic Dimension hieß. Der Anspruch ist bis heute geblieben, auch wenn der Name auf NAD gekürzt wurde. In den ersten Jahren der Firmengeschichte profilierte man sich durch klanglich überaus gelungene Elektronik, speziell Receiver, im Design damaliger Erfolgsmarken wie Sony, Marantz und Pioneer.
Das Konzept war seinerzeit ziemlich clever: NAD war einer der allerersten Firmen, die in fernöstlichen Billiglohn-Ländern produzieren ließen. Entwickelt, verwaltetet und gelenkt wurde im Adastra House in der Nether Street im Londoner Stadtteil Barnet. Vornehmlich in Taiwan fand man Partner, die die Fertigung übernahmen. Diese wurde wiederum von Ingenieuren oder Technikern der Londoner überwacht. Damals war die Fertigungsqualität in der östlichen Welt noch nicht auf dem heutigen Niveau, aber aus Begeisterung über das hervorragende Klang-Preis-Verhältnis blieb der Handel der Marke dennoch treu. NAD erreichte, vornehmlich durch den 3020 und die anderen Geräte der Classic-Baureihe nach wenigen Jahren Kultstatus. NAD Mastermind Bjørn Erik Edvardsen zeichnete für viele technische Besonderheiten verantwortlich. Dazu gehören die Soft-Clipping-Schaltung in den Endstufen und Vollverstärkern, die mögliche Verzerrungen im Grenzbereich der Ausgangsleistung abmildert. Auch ein Netzteil, das in Relation zur Sinus-Ausgangsleistung eine enorm hohe dynamische Leistung ermöglicht, ist heute noch hoch aktuell, stammt aber bereits aus den frühen Achtzigern und wurde seinerzeit in der Typenbezeichnung mit PE signifikant, was für Power Envelope stand. Dies steht für eine große Leistungshülle oder, verständlicher formuliert, eine üppige dynamische Impulsleistung. Diese NAD-Technologie nennt sich in der aktuellen, weiterentwickelten Form PowerDrive™.
Von der Optik und auch der Modellbezeichnung C 275 BEE darf man ableiten, dass diese Endstufe dem traditionellen Classic-Konzept folgt; und Sie, liebe Leser dürfen, auch nur einmal raten, wofür die drei Lettern BEE stehen. Genau: Bjørn Erik Edvardsen. Im Unternehmen ist Greg Stidsen bei der Entwicklung modernen Technologien mitverantwortlich. Bereits das NAD-Denkmal, der Vollverstärker 3020, wurde vor wenigen Jahren ins digitale Zeitalter transformiert und heißt heute D 3020. Meines Kollege Matthias Jung berichtete über den Traditions-Verstärker im modernen Kleid der D-Linie.
Seit den Gründungsjahren, in denen NAD mit seiner Firmen-Maxime, hohes technisches Knowhow und besten Klang mit preiswerten Produktionsmöglichkeiten zu verknüpfen, seinen einzigartigen Leumund am Weltmarkt begründete, hat sich viel getan: Die Firmenstruktur ist über die Jahre nicht dieselbe geblieben. Seit langem, genau seit 1999, gehört NAD zum kanadischen Unternehmen Lenbrook Group of Pickering in Ontario. Die ist beileibe nicht irgendwer, sondern war bereits viele Jahre engstens mit NAD verflochten, denn sie kümmerte sich um den Vertrieb von NAD in Kanada und den USA.
Die Unterschiede zwischen unseren beiden Endstufen könnten kaum größer sein: Die C 275 BEE basiert auf dem klassischen NAD-Konzept der späten Achtziger und erinnert sehr stark an meine betagte, 1993 erworbene 2200 PE aus der NAD-Classic -Line, ist aber wesentlich moderner ausgestattet. Sie besitzt zeitgemäße Anschlüsse für die Lautsprecher, und auch der Blick ins Innere gibt sofort Aufschluss über Veränderungen: Die moderne Version strotzt mit einem üppigen Holmgren™-Ringkerntransformator. Sie wiegt zudem über zwei Kilogramm mehr als ihr damals erfolgreicher Vorgänger. Auch profitiert sie von den zwischenzeitlich eingeführten Entwicklungen wie der exklusiven NAD-Technologie für bestmögliche Musikwiedergabe, die aus der Masters-Serie stammende BEE Anti-Saturation-Clamp. Diese garantiert eine extrem stabile Stromversorgung. Die patentierte Distortion-Canceling-Schaltung eliminiert das Rauschen in der Ausgangsstufe. Darüber hinaus sorgen die diskret aufgebauten Class-A Spannungsverstärker der C 275 BEE für weiter verbesserte Rausch- und Verzerrungswerte.
Die Masters M22 ist ein Verstärker modernster Technologie, von NAD selber als idealer Verstärker bezeichnet. Der digitale Aufbau entstand in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Hersteller Hypex. Dort hat man das in den neunziger Jahren entwickelte UcD-Konzept (Universal Class D) eines analogen Schaltverstärkers erheblich verbessert. Mittels der modernen nCore®-Technologie gelingt nun eine deutlich sauberere, musikalischere Signalaufbereitung. Zudem wirken sich diskrete Treiber- und Ausgangsstufen in der Masters M22 klanglich positiv aus. Um die ungeliebten Kondensatoren im Signalweg zu vermeiden, und gleichzeitig ein Phasen-stabiles Verhalten und niedrige TIM und THD Fehlerwerte zu bekommen, benutzt man eine kluge, unterhalb zwei Hertz wirksame Gleichspannungs-Filterung. Das hoch effektive Schaltnetzteil generiert kurzfristig enorme Leistungen, so dass Dynamikspitzen mühelos und sauber verarbeitet werden können. Den bei NAD-Leistungsverstärkern üblichen Soft-Clipping-Schalter findet man hier nicht, denn das Soft-Clipping ist ein fixer Bestandteil der Schaltung und so stets aktiv. Auch die Bedienung der Masters M22 ist modern und komfortabel. Alternativ zum manuellen erlaubt eine Automatik das Signal-abhängige Ein- oder Ausschalten. Sie wird über den rückseitigen LED-Taster aktiviert, mit dem auch die Helligkeit des beleuchteten Logos auf der Front gewählt werden kann. Mittels des Trigger-Anschlusses ist die M22 auch durch den Steuerstrom eines Vorverstärkers einschaltbar. Cinch-Eingänge sind alternativ zu den symmetrischen XLR-Buchsen vorhanden. Ein wertiger Kippschalter selektiert pro Kanal getrennt den Eingang. Sehr praktisch sind die Entkopplungs-Teller für die Aufstellung der M22, die zusätzlich zu den mit Spikes versehenen Gerätefüßen verwendet werden können. Sie werden magnetisch gehalten und fallen somit beim Anheben der Endstufe nicht herunter.
Mit welcher Endstufe beginne ich den Hörtest an meiner Quadral Platinum M 50? Mit sauberem analogen Aufbau oder modernem Digital-Knowhow? Arbeite ich mich sozusagen von unten nach oben, also von der preiswerten C 275 zur beinahe dreimal so teuren M22? Letztlich kann ich aber nicht anders und fange mit der technisch und wegen ihres Preises vielversprechenden M22 an. Schon sehr schnell stellt sich ein erstes herausragendes Teilergebnis für die M22 ein: Sofort wird die ausgedehnte räumliche Darstellung der Endstufe evident. Einen derartig großen Raum in Höhe, Breite und auch Tiefe habe ich bis dato in meinem Hörraum an diesen Lautsprechern noch nicht erlebt. Dabei fällt auch auf, dass selbst Ereignisse am Rand des Raumes, die sonst gern ein bisschen unscharf ausfallen, extrem deutlich und auch noch klar in der Tiefe gestaffelt wahrnehmbar sind. Deshalb greife ich relativ rasch zu komplexen Aufnahmen, wie der Carmina-Burana-CD von Telarc. Die wird zu einem Erlebnis, da ich mich regelrecht in den Aufnahmeraum hineingezogen fühle. Es kostet mich überhaupt keine Anstrengung, die Details dieser Aufnahmen zu verfolgen. Trotzdem bleibt das Klangbild homogen und zerfällt nicht in seine Einzelteile. Für Klassikhörer kann ich die NAD M22 also nachdrücklich empfehlen. Auch mit ihren feinen Dynamikabstufungen fesselt die Masters M22. Wie sieht es mit der Tonalität aus? Die Mitten und Höhen werden durch einen trockenen, federnden Bass untermauert. Diesen habe ich anfangs als etwas schlank empfunden. Das ist er aber nicht, denn wenn gefordert, kann der Bass auch in den tiefsten Lagen druckvoll zur Sache gehen. In meinem Setup mit der Quadral M50 Platinum klingt er an keiner Stelle zu üppig. Die M22 kontrolliert den Lautsprecher extrem gut. Dafür ist wohl der hohe Dämpfungsfaktor von über 800 verantwortlich. Deshalb wirkt das Klangbild insgesamt leicht schlanker als gewohnt. Dies bedeutet ganz und gar nicht, dass die M22 die Mitten oder Höhen zu vordergründig inszeniert. Ihre Fähigkeit zu außerordentlich durchsichtiger Darstellung mit ehrlichen Klangfarben ist begeisternd, öffnet besonders bei orchestralen Werken und anderer komplexer Musik akustische Türen und macht das Hineinhören ins Klanggeschehen zum Genuss.
Nach einer guten Woche mit der NAD M22 kommt dann die C275 BEE an deren Platz. Und wie erwartet klingt sie deutlich anders, nämlich eher so, wie ich es von meiner NAD 2200PE gewohnt bin. Dennoch verhält sie sich wie eine konsequente Weiterentwicklung dieser. Was fällt auf? Als erstes, dass der Raum in seinen Ausdehnungen in alle Richtungen ein gutes Stück kleiner wird als mit der M22. Das meint nicht, dass die C275 nicht räumlich klingt. Sie generiert einen glaubhaften Raum, aber alles wirkt eben ein bisschen weniger großzügig. Hätte ich die M22 zuvor nicht gehört, wäre mir dieser Aspekt aber nicht aufgefallen. Dafür bringt sie einen kleinen Schuss mehr Wärme mit ins Spiel, der insbesondere bei Stimmen sehr angenehm wirkt. Das fiel insbesondere bei Gregory Porter auf, den ich oft und gern nicht nur während der Tests höre. Auch wenn es hier eher um persönliche Vorlieben als um Qualitätsfragen, aber mir gefällt diese kleine Portion Wärme sehr gut. Feindynamisch reicht die C 275 nicht an die M22 heran. Dafür aber geht grobdynamisch dank ihrer konventionellen Machart hörbar mehr. Wie schon mit der alten 2200PE kann man es mit der verbesserten C275 richtig krachen lassen. Gegenüber dieser ist sie wegen ihrer besseren Feinzeichnung die Überlegene und lässt den Oldie auch in puncto Homogenität hinter sich.
Nun ist weithin bekannt, dass Endverstärker in einer elektrischen Wechselbeziehung zu den mit ihnen verbundenen Lautsprechern stehen, was bedeuten kann, dass deren jeweiliger Charakter an anderen Schallwandlern nicht genau so ausgeprägt in Erscheinung tritt. Deshalb baute ich nach dem ausführlichen Test an der Quadral Platinum M 50 die beiden Kandidaten in eine Kette mit den Vollbereich-Bändchen Epsilon von Analysis Audio ein. Dieser Lautsprecher stellt zwar elektrisch keine besonderen Anforderungen an die Endstufen, ist aber aufgrund seines besonderen akustischen Verhaltens als Dipol-Strahler sehr geeignet, die an den Quadral gewonnenen Erkenntnisse zu hinterfragen. So zeigt sich auch sehr schnell, dass die Lautsprecher im Zusammenspiel mit den Endstufen den bisherigen Eindruck relativieren, auch wenn grundsätzlich das Zusammenspiel mit den Epsilon nichts an den klanglichen Unterschieden zwischen den beiden NADs ändert. Nur hier hat die Masters M22 ganz klar die Nase vorn. Mag der intensivere Grundtonbereich der C 275 BEE ihr beispielsweise bei Stimmen einen kleinen Bonus einbringen, so ist nach dem Wechsel zur M22 unbestreitbar, wer hier der geeignetere Partner ist. Hätte ich mich an der Quadral nicht nur wegen des Preises sondern wegen der passenderen Tonalität insgesamt für die C 275 entschieden und das Gesparte eventuell in ein zweites Exemplar für Bi-Amping investiert, komme ich an den Analysis Audio um die M22 einfach nicht herum. Sie klingt tonal stimmiger, ganz gleich mit welcher Art von Musik sie es zu tun bekommt. Dass sie räumlich gegenüber der C 275 noch eins drauflegt, ist hier ebenfalls unüberhörbar und ja schon bekannt.
Diese zweite Hörerfahrung bestätigt die an der Platinum M 50 gemacht gründsätzlich: Die klanglichen Eigenschaften der beiden Endstufen bleiben auch hier nachvollziehbar. Die Fähigkeiten des Bändchen-Lautsprechers aber geben der Masters M22 jetzt musikalisch den Vorsprung, den man aufgrund des preislichen Abstands zur C 275 erwarten darf. Im Vergleich zur Quadral klingt die Analysis Audio im Grundtonbereich etwas voller, weniger knackig. Damit weiß die Masters M22 souverän umzugehen und kann ihre Fähigkeiten an Transparenz und Räumlichkeit in die Waagschale werfen. Die M22 dürfte nach meiner Einschätzung an allen Lautsprechern überlegen sein, denen im Tieftonbereich einen kontrollierend führender Spielpartner Präzision und Struktur verleiht. Da ist sie mit einem mehr als viermal so großen Dämpfungsfaktor gegenüber der C 275 klar im Vorteil.
Gehört mit
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Computer | Apple MacMini mit OS X El Capitan, Amarra 3.0.3, Audirvana Plus und Qobuz |
DA-Wandler | Antelope Zodiac Plus oder Audio-gd Master 7 |
CD-Player | Primare DVD 30 |
Plattenspieler | Brinkmann Bardo mit Musical Life Conductor 10 Zoll oder Kenwood KD-990 mit Kenwood Kunststeinauflage |
Tonabnehmer | Audio Technica AT33PTG/II, Clearaudio Da Vinci |
Phono-Vorstufe | Plinius Koru oder Primare R-20 |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 |
Lautsprecher | Quadral Platinum M 50 und Analysis Audio Epsilon |
Zubehör | Audioquest Diamond oder Carbon USB, Inakustik Black&White NF-1302, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Herstellerangaben
NAD M22
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Dauerausgangsleistung | an 8 Ohm und 4 Ohm >250 Watt (bei Gesamtklirrfaktor bei Nennleistung, 20 Hz bis 20 kHz, beide Kanäle ausgesteuert) |
Gesamtklirrfaktor | bei Nennleistung ≤0,005 % (bei 20 Hz bis 20 kHz) |
IHF Dynamikleistung | 8 Ohm: 355W 4 Ohm: 640W 2 Ohm: 620W |
Dämpfungsfaktor | >800 (bei 8 Ohm, 50 Hz und 1 kHz) |
Eingangsempfindlichkeit | 1,6V (bei Nennleistung) |
Rauschabstand | A-bewertet > 98 dB (bei 1 W), >120 dB (bei Nennleistung) |
Frequenzgang | ± 0,1 dB (bei 20 Hz bis 20 kHz), - 2,5 dB bei 3 Hz und 100 kHz |
Abschaltzeit | bis zum Standby-Modus ohne Eingangssignal ≤ 30 Minuten |
Leistungsaufnahme | bei Nennleistung 640 W (120V 60Hz, 230V 50Hz) bei Standby-Leistung < 0,5 W bei Blindleistung < 40 W |
Abmessungen | 435 B x 103 H x 379 T mm |
Versandgewicht | 15,0 kg |
Gewicht | 9 kg |
Preis | 3499 Euro |
Herstellerangaben
NAD C 275 BEE
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Dauerausgangsleistung | an 8 Ω und 4 Ω (beide Kanäle ausgesteuert) >150 W (bei Gesamtklirrfaktor bei Nennleistung, 20 Hz bis 20 kHz) |
Dauerausgangsleistung | an 8 Ω - Mono, Brückenschaltung >330 W (bei 20 Hz bis 20 kHz, <0,02% Gesamtklirrfaktor) |
Gesamtklirrfaktor | bei Nennleistung < 0,008 % (bei 20 Hz bis 20 kHz) |
Clipping-Leistung | (8 Ω und 4 Ω) >170 W (bei 1 kHz 1% Gesamtklirrfaktor) |
IHF Dynamikleistung | 250 Watt an 8 Ω, 410 Watt an 4 Ω, 600 Watt an 2 Ω |
IHF Dynamikleistungim Bridge-Modus | 800 Watt an 8 Ω, 1200 Watt an 4 Ω |
Spitzenausgangsstrom | >50 A (bei 1 Ω, 1 ms) |
Rauschabstand | >102 dB (A-bewertet, bei 1 W ) >123 dB (A-bewertet, bei 150 W ) |
Dämpfungsfaktor | >180 (bei 8 Ω, 50 Hz und 1 kHz) |
Frequenzbereich | ± 0,1 dB (bei 20 Hz bis 20 kHz) 3 Hz bis 100 kHz (bei -3 dB) |
Eingangsimpedanz | Fix In: 10 kΩ+ 200 pF |
Eingangsimpedanz | Variable In: 100 kΩ+ 100 pF |
Eingangsempfindlichkeit | 1,2 V (bei Nennleistung) |
Spannungsverstärkung | 29 dB |
Trigger Empfindlichkeit | 10 mV (bei 1 kHz) |
Abschaltzeit | im Automatik-Modus ohne Eingangssignal ≤ 10 Minuten |
Leistungsaufnahme | im Normalbetrieb 312 Watt (bei 230V AC 50 Hz; 120V AC 60 Hz) Bereitschaftsleistung <1 Watt Blindleistung <100 Watt |
Abmessungen | 435 B x 133 H x 352 T mm |
Gewicht | 14,6 kg |
Versandgewicht | 16,9 kg |
Farbe | Graphite |
Preis | 1299 Euro |
Vertrieb
NAD bei Dynaudio International GmbH
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Anschrift | Ohepark 2 21224 Rosengarten Germany |
Telefon | +49 4108 41800 |
Fax | +49 4108 418010 |
Web | www.dynaudio.com |
Web | www.nad.de |