Wir hatten bereits das Vergnügen. Im Mai 2013 beschrieb Dirk Sommer sehr ausführlich den Plattenspieler und Tonarm Cantano der KlangwellenManufaktur in Berlin. Nun gibt es mehrere Gründe, den Cantano noch einmal zu betrachten und zu hören.
Seit damals hat es Veränderungen gegeben. Für Auge und Ohr am wenigsten bedeutsam, aber dennoch wissenswert, ist die Tatsache, dass Firmenchef Oliver von Zedlitz inzwischen den Namen KlangwellenManufaktur in den Hintergrund stellt. Man braucht nicht viel Phantasie, um sich auszumalen, wie dieser Name in einem anderen als unserem Sprachraum zur phonetischen Falle geraten kann. Das Aussprache-Debakel entpuppt sich als unnötige Hürde bei der inzwischen weltweiten Nachfrage, die durch die positive Presse und vor allem durch Vorführungen auf einschlägigen Audio-Messen geschaffen ist. Der nun in den Vordergrund gerückte Name Cantano ist die Marke der CNC-Fertigung Gronemann GmbH. Das Laufwerk für sich allein wurde Cantano W getauft, der Tonarm Cantano T. Oliver von Zedlitz betrachtet den Cantano als ganzheitlichen Plattenspieler, ermöglicht aber den getrennten Erwerb der beiden Komponenten. In meinem Bericht möchte ich ausschließlich der Idee seines Schöpfers folgen und den erneuerten Cantano insgesamt betrachten. Das Kennenlernen wurde mir erleichtert, da Herr von Zedlitz seinen Plattenspieler persönlich anlieferte und aufbaute.
In unserer Branche selten, aber zweifellos erfreulich ist die Preissenkung, die der Cantano unlängst erfuhr. Standen zum Zeitpunkt des Tests durch Dirk Sommer noch 12800 Euro auf dem Preisschild, werden heute beinahe 3000 Euro weniger aufgerufen. Genau sind es kosmetische 9999 Euro. Dabei hat der Autor schon seinerzeit im Hinblick auf den Preis und die Vergleichbarkeit des damaligen Cantano mit wesentlich teureren Plattenspielern von einem Favoritenschreck gesprochen. Es gibt auch keinerlei Grund zu befürchten, dass der Neue in irgendeiner Weise abgespeckt wurde. Der Preis resultiert aus dem überarbeiteten Marketing- und Vertriebsweg über den Fachhandel, vor allem aber aus den inzwischen eigetretenen Verkaufs-Erfolgen.
Optisch prangt nun nicht mehr das Typenschild auf der edlen Holzumrahmung der Basis aus Natur-Schiefer. Der Besitzer hat die Wahl zwischen verschiedenen Hölzern. Das Testgerät ist umrahmt von intensiv gemasertem Zebrano-Holz. Dessen wellige Struktur verleiht dem gesamten Spieler-Aufbau, von vorn betrachtet, eine interessante Irritation. Es scheint, als wäre die Basis nicht ganz waagrecht, weil die Maserung sie augenscheinlich aus der starren Ebene nimmt. Andere angebotene Hölzer sind dezenter und ein passendes dürfte für jeden dabei sein. Das Typenschild befindet sich nun am rechten vorderen Rand der Schiefer-Basis und ist nur von oben sichtbar. Beim filigranen Gesamtbild des Cantano ist dieses Detail ein Vorteil, wenn auch ohne klangliche Relevanz. Ganz anders sieht es mit dem Kontakt zur Stellfläche aus.
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