Per Menü lassen sich nicht nur der Cinch- oder der XLR-Ausgang aktivieren und die Lastimpedanz einstellen, sondern auch die Helligkeit der Anzeige im Display und die Namen der Eingänge. Hier sind einige renommierte Tonabnehmerhersteller aufgelistet, es gibt allerdings auch die Möglichkeit, selbst Bezeichnungen zu kreieren. Über die jeweils drei Tasten rechts und links neben dem Display hat man einen direkten Zugriff auf die Verstärkung, die Eingänge sowie die Mute- und Standby-Schaltung. Der RP 102 reagiert auch auf die Befehle einer Apple-Fernbedienung. Zusätzlich zu den per Tasten am Gerät direkt zu beeinflussenden Einstellung erlaubt diese auch die Erhöhung der Abschlussimpedanz – leider aber nicht deren Verminderung: Man muss sich durch 22 Werte klicken, um zu dem unter dem aktuell eingestellten Widerstand zu kommen. Da würde ich mir ein kleines Update wünschen: Bei den drei Eingängen beispielsweise könnte ich gut auf eine „Zurück“-Funktion verzichten, so dass die momentan dafür genutzte Taste zur Verminderung der Abschlussimpedanz genutzt werden könnte. Aber auf solche Kriteleien kommt man wohl nur, wenn einem eine Phonostufe die Veränderung der Last für den Tonabnehmer vom Hörsessel aus ermöglicht…
Der RP 102 findet auf dem Krion-Aufsatz für das Artesania-Esotryc-Rack Platz, der so breit ist, dass das Netzteil noch locker daneben passt. Für eine erste Annäherung habe ich den XLR-Eingang des Vitus mit dem Transrotor Tamino verbunden, das sehr gut mit dem eleganten TRA 9 – 12 Zoll desselben Hersteller harmoniert. Auf dem Teller des LaGrange landete das Analogue-Productions-Reissue von Duke Ellington und Ray Browns This One's For Blanton, eine Hommage an dessen früh verstorbenen Bassisten, der während der nur zweijährigen Zusammenarbeit das Bassspiel revolutionierte und Bass-Soli salonfähig machte: Der RP 102 bringt die satten Klangfarben und die packende Dynamik des Pablo-Album überzeugend zur Geltung. Schon nach kurzer Zeit genieße ich die vertrauten Standards und während der zweiten Seite die Abwechselung, die die „Fragmented Suite For Piano And Bass“ bietet, und muss mich zwingen, wieder in Hifi-Kriterien zu denken. Dank der Schnelligkeit und Spielfreude der Kombination, an der gewiss auch das Transrotor-Duo seinen Anteil hat, begnüge ich mich – anders als sonst üblich – mit einer ziemlich moderaten Lautstärke. Dabei zeigt sich der Vitus in Sachen Nebengeräusche von der besten Seite.
Obwohl ich kein ausgesprochener Jazz-Rock-Fan bin, habe nach langer Zeit mal wieder Klaus Doldingers Jubilee '75 aufgelegt. In der All-Star-Band des Saxophonisten sind auch Philip Catherine, Buddy Guy und Les McCann mit von der Partie. Buddy Guys Version des Willie-Dixon-Klassikers „I Just Want To Make Love To You“ und vor allem Les McCanns „Compared To What“ entschädigen allemal für den elektrischen Hochgeschwindigkeits-Jazz, der darüberhinaus zweimal von den zeittypischen Moog-Soli Doldingers veredelt wird. Der Live-Mitschnitt aus dem Onkel Pö's ist kein aufnahmetechnischer Meilenstein, macht nach einen kräftigen Rechtsdreh am Lautstärkeregler dann aber doch jede Menge Spass. Nach dem Ende der Scheibe ist aber ein leichtes Brummen zu vernehmen.
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