Kürzlich berichtete ich an dieser Stelle über den Besuch von Suzuki san, dem Kopf von Andante Largo, in Gröbenzell, konnte aber nur die kurzen Erfahrungen mit dem fantastischen Rack beschreiben. Jetzt steht im Hörraum eine Box mit Spikes, so dass ich die Spikes-Teller und zudem die Kontaktflüssigkeit von Andante Largo ausprobieren kann.
In der Andante-Largo-Terminologie heißen die Untersetzer für Spikes „Silent Mounts“. Es werden fünf Versionen angeboten, und zwar mit Durchmessern von 35, 50 und 70 Millimetern. Die kleinsten Teller bestehen aus Titan und werden für Geräte mit einem Gesamtgewicht unter 25 Kilogramm empfohlen, können aber pro Stück mit 30 Kilogramm belastet werden. Die Scheiben mit 50 Millimetern werden aus Titan oder aber Edelstahl gefertigt und sind für Racks, Verstärker oder Lautsprecher gedacht. Ein Vierer-Set kann maximal 320 Kilogramm tragen. Die beiden Spike-Aufnahme mit dem größten Durchmesser wurden für Lautsprecher konstruiert, bestehen aus Edelstahl, können mit 150 Kilogramm pro Stück belastet werden und unterscheiden sich vorrangig hinsichtlich der Winkel der Vertiefung, mit der der Spike Kontakt aufnimmt. Zum Test hat mir der deutsche Andante-Largo-Vertrieb Drei H zwei Vierer-Sets SM-7F geschickt. Die Modelle aus Edelstahl sind schwarz eloxiert oder Hochglanz-poliert erhältlich. Alle Silent Mounts bestehen aus zwei Teilen: der eigentlichen, strukturierten Scheibe, in die auf der Unterseite eine ringförmige Vertiefung eingedreht wurde, und einem passenden Ring aus einer Metalllegierung, der der Bedämpfung dient und in die Aussparung eingeklebt wird.
Ein Test im Hörraum wurde nur möglich, weil die sonst dort residieren Børresen 05 SSE mit ihren Darkz-Z2S-Füßen kurzfristig den Stenheim Alumine FIVE SX weichen mussten, die mit bequem von oben justierbaren Spikes und dazu passenden Tellern geliefert werden. Da Stenheim-Inhaber Jean-Pascal Panchard bei einem Besuch seine Lautsprecher optimal im Hörraum ausrichtete, sollten deren Positionen beim Tausch der serienmäßigen Teller gegen die Silent Mounts möglichst nicht verändert werden – kein leichtes Unterfangen bei einem Gewicht von um die 140 Kilogramm pro Box. Da ist es dann hilfreich, sich eine bekannte Testscheibe durch mindestens dreimaliges Hören gut einzuprägen, damit man beim Tausch der Unterlegscheiben nicht aus Angst, kleinste Klangveränderungen nach länger Zeit nicht mehr genau beurteilen zu können, in Hektik verfällt. Es dauert dann auch wirklich fast zehn Minuten, die Stenheims auf den Silent Mounts zu platzieren und sie exakt – und vollkommen wackelfrei – wieder so auszurichten, wie sie zuvor standen. Aber schon nach den ersten paar Takten von Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 ist klar, dass man keine Fledermausohren benötigt, um die klanglichen Verbesserungen wahrzunehmen, die die Andante-Largo-Füße bewirken: Die Abbildung wirkt in allen Dimensionen einen Tick größer und insgesamt plastischer. Die Instrumente und Instrumentengruppen werden schärfer umrissen und dennoch wirkt die Fläche, die beispielsweise die ersten Geigen einnehmen, räumlich weiter ausgedehnt. Die Wiedergabe gewinnt auch in Sachen Binnendynamik, und das rhythmische Geschehen wird eine Spur stärker akzentuiert. Zudem werden die Frequenzen ab dem Präsenzbereich nun noch einen Hauch entspannter und geschmeidiger reproduziert. Ich habe nicht die geringste Lust, die Alumine FIVE SX wieder mit den zum Lieferumfang gehörenden Tellern zu hören. Dafür steigern die Silent Mounts den Musikgenuss einfach zu sehr.
Im Päckchen von Drei H befand sich auch noch eine kleine Schachtel mit gerade einmal 1,5 Milliliter Flüssigkeit zur Kontaktverbesserung von Steckern und Buchsen. Mit dabei sind auch Tüchlein und einige Wattestäbchen, die Q-Tips ähneln, deren Durchmesser aber auf das Innere von Cinch- oder XRL-Buchsen angepasst sind. Alles, was über den Kontaktverbesserer in Erfahrung zu bringen war, ist, dass er auf einer Polymerverbindung beruht und auch das Ausgangsprodukt für das Chordohmic Transmission Fluid der Chord Company ist. Dazu sollte man wissen, dass Andante Largo der Vertrieb für die englischen Kabelspezialisten in Japan ist. Nachdem Suzuki san seine Rezeptur für das „Trans-Music-Device“ an Chord weitergegeben hat, entwickelte er für Andante Largo das „Super TMD“. Bei der Namensgebung war und ist ihm vor allem das Wort „Device“ wichtig, da er der Flüssigkeit Komponenten-Status zuspricht.