Doch für Lars Kristensen und Michael Børresen schien das eine Selbstverständlichkeit zu sein, und sie merkten fast beiläufig an, dass mit den Tweaks von Ansuz noch eine Menge mehr Wohlklang möglich sei. Zum Beweis ihrer These steckten sie dann in die Steckdosen-Leiste, die zuvor meine beiden Velodyne DD+ 10 plus ein Acoustic Revive RR-77 und nun den Schumann-Wellen-Frequenzgenerator sowie die Ansuz PowerBox mit Strom versorgten, erst einen und dann einen zweiten Sparkz Harmonizer TC2. Die positive Wirkung der parallel zu den Geräten agierenden Stecker war dank der immensen Detailfreudigkeit und hohen Auflösung der 05 sofort zu hören: Das Klangbild wurde noch fließender und geschmeidiger, ohne dass die hervorragende Transienten-Wiedergabe und Feinzeichnung der großen Børresen darunter litt. Der nun satte, aber keinesfalls fette Tieftonbereich machte den Einsatz der Velodynes überflüssig. Ja, ich weiß, dass sich das segensreiche Tun der Subwoofer keinesfalls auf den Bassbereich beschränkt. Doch auch das Einschwingverhalten, die Durchhörbarkeit und Abbildungspräzision der 05 SSE machten den Autor wunschlos glücklich. Übrigens war zu diesem Zeitpunkt nur einer meiner beiden Hörsessel verfügbar, da der zweite gerade neu bezogen wurde. Nach des Tages Mühen widmeten wir uns Lars Kristensens zweitem Hobby, dem auch Michael Børresen nicht abgeneigt ist: Gin und Tonic. Diesmal war es ein X-Gin mit Stückchen zerstoßener Kakaobohnen und zum Entsetzen des Gin-Kenners Schweppes Dry Tonic Water. Die Kombination erwies sich aber dennoch als überaus stimmig.
Am nächsten Morgen schafften wir noch ein Paar Sitzgelegenheiten ins Arbeitszimmer und ließen uns vom Klang der 05 SSE verwöhnen. Da allen Anwesenden weiteres Boxenrücken unnötig erschien, überließ ich meinen Platz Michael Børresen, setzte mich in die Nähe der Studer A80 und spielte ein paar Stücke vom Band, bekannte und einige eigene Aufnahmen. Besonders gefiel dem Entwickler, wie farbig, definiert und kraftvoll der Tieftonbereich der Bandaufnahmen über seine Kreationen erklang, andere Quellen reichten da meist nicht heran. Mit dem gutem Gefühl, die 05 SSE in meinem Raum optimal zum Spielen gebracht zu haben, machten wir uns dann bald darauf auf den Weg zum Flughafen.
Abends schwärmte ich dann meiner Gattin von den aktuellen Testobjekten vor. Doch die konnte meine Euphorie nicht im mindesten teilen. Schließlich tauschten wir die Plätze. Im mobilen Schaukelstuhl neben dem – momentan einzigen – Hörsessel bekam man nur einen faden Abklatsch des imposanten Klangbildes geboten, das auf dem zentralen Platz zu hören war: Tonal stimmte zwar alles, auch die Auflösung konnte überzeugen, aber die Musiker schienen sich ausschließlich um einen Lautsprecher gruppiert zu haben – von einer plastischen Bühnendarstellung keine Spur. Es half auch nicht, die Sessel Lehne an Lehne an die imaginäre Mittellinie des Raumes zu rücken: Jetzt konnte man auf keinem der beiden Plätze auf dem extrem hohen Niveau Musik genießen, mit dem die 05 SSE zuvor den an zentraler Stelle Sitzenden beglückt hatte. Wenn man den Børresen allein gegenüber saß, ließen sie einen in Musik schwelgen und Hifi-Kriterien fast völlig vergessen.
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