Der Vergleich eines Phonovorverstärkers, der zur Zeit seiner Premiere vor zwölf Jahren etwa 1.350 Euro kostete – die Version Sensor mk2 kostet derzeit das Doppelte – mit einem Gerät, das rund 35.000 Euro kostet, mag absurd erscheinen. Und so mag es auch scheinen, einen Phonovorverstärker mit integrierten Schaltkreisen zu bauen und ihn dann mit einem Preis von 35.000 auszuzeichnen. Aber nicht für mich! Das gilt sowohl in Bezug auf den Vergleich als auch in Bezug auf den Preis.
Es ist so, dass ich, während ich mit der kleinen Sensor-Prelude-IC-Phonostufe die besten und teuersten Tonabnehmer der Welt, die besten und teuersten Plattenspieler der Welt hörte und ihn mit teuren und sehr teuren Phonovorverstärkern verglich, nie das Gefühl hatte, dass mir etwas fehlte oder dass ihm etwas im Klang fehlte. Er war und ist ein komplettes Gerät, das einen „erfüllten“ Klang bietet. Ich kenne seine Nachteile in- und auswendig, ich weiß, wo Budget- und Größenbeschränkungen das Endergebnis beeinflusst haben. Aber das spielte für mich keine Rolle. Denn der Sensor Prelude IC bietet etwas, was mir bisher kein anderer Phonovorverstärker gegeben hat: einen unglaublichen Energiefluss. Ich schrieb darüber anlässlich der Besprechung des Closer-Acoustics-300B-Provocateur-Verstärkers, der vom gleichen Mann – Robert Rolof – entwickelt wurde. Dieser Energiefluss ist ein Element, das jeder Musiker, jeder Tontechniker im Klang sucht, und der fast immer verloren geht, teils in der Nachbearbeitung, teils bei der Musikreproduktion zu Hause.
Und obwohl ich die neueste Phonostufe von Robert Rolof, das Flō-Modell, noch nicht gehört habe, dachte ich, dass es dabei bleiben würde und ich alle nachfolgenden neuen Geräte dieser Art durch das Prisma des kleinen, relativ einfachen, auf integrierten Schaltkreisen basierenden RCM-Audio-Entzerrervorstärkers beurteilen würde. Aber ich hörte The Big Phono und meine Perspektive änderte sich. Vielleicht nicht vollständig, aber genug, dass ich die klassischen Worte wiederholen kann: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt“ …
Die Top-Phonostufe von RCM Audio macht eben nicht einfach alles besser – ja, das tut sie wohl auch –, sondern von allem macht sie einfach „mehr“. „Besser“ würde einen Mangel suggerieren, etwas Minderwertiges, und ich habe gerade eben wahrheitsgetreu gesagt, dass ich beim kleinen RCM Audio nichts vermisst habe. Mit „mehr“ meine ich, dass The Big Phono auf spezielle Art alle Aspekte des Klangs ergänzt und komplettiert. Ich will weder behaupten, dass es nichts gibt, was noch verbessert werden könnte, noch dass die RCM Audio ein perfektes Gerät ist. Ich sage nur, dass alles, was die Big Phono macht, so überzeugend ist, dass man gar nicht erst an den Punkt kommt, an dem man anfängt, nach Fehlern zu suchen – man taucht einfach in die Musik ein.
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