Äußerlich fallen die erwähnten Metall-Reiter auf den Kabeln auf, die jeweils zu deren Ende um das Kabel fest montiert sind. Im Hause Siltech nennt man diese Barrel, also Fass. Einerseits nennen sie in repräsentativer Manier die Typenbezeichnung, ihr eigentlicher Sinn liegt aber woanders: Diese Masse-Elemente dienen der Dämpfung von Resonanzen, die auf ein Kabel von außen einwirken, und der Unterdrückung von Mikrophonie. Sie sind jeweils aus Messing, beim Explorer und Classic Anniversary mit glänzend polierter Aluminium-Oberfläche. Das leicht champagnerfarbene Finish der beiden Royal Signature-Barrels resultiert aus einer Nickel-Beschichtung des Messings.
All dies bedeutet nicht allein Aufwand in der Konstruktion, sondern ebenso in der Herstellung. Deshalb werden viele Arbeitsschritte bei den Niederländern durch spezielle Maschinen ausgeführt, andere wiederum lassen sich in Handarbeit besser bewerkstelligen. Ebenso sorgfältig geht es bei der Auswahl der verwendeten Stecker zu. Denn an dieser mechanischen wie elektrischen Hürde kann viel Qualität eines hochwertigen Kabels verloren gehen, zum Beispiel wenn die Schnittstelle nicht die geeignete Kontaktqualität besitzt. Siltech nutzt hier ausgesuchte Stecker-Verbindungen renommierter Hersteller. Abschließend wird jedes einzelne Kabel mit einem Tektronix 70-Gigahertz-DR-Echtzeit-Oszilloskop überprüft, das bis an die Grenzen des Messbaren zu analysieren und aufzulösen vermag.
Als die drei hochwertig, jedoch nicht übertrieben luxuriös verpackten Siltech bei mir eintrafen, ging es erst einmal darum, die Kabel etwas einzuspielen, bevor ich sie mit meinem Habst Ultra-3 USB, mit dem ich seit gut einem Jahr bestens und zufrieden Musik genieße, vergleichen wollte. Erst einmal widmete ich mich dem Zusammentragen von Informationen für diesen Text und lauschte den Kabeln in dieser Phase überwiegend beiläufig. Dabei fielen mir keine gravierenden klanglichen Veränderungen auch nach mehreren Tagen des Einspielens auf. Mal spielte das eine, mal das andere Siltech-USB an einem der Musik-Computer. Ich gebe zu, in dieser Zeit das Royal Signature bevorzugt zu haben, einfach weil es mich von Beginn an faszinierte. Eine bis dato in meinem digitalen Setup nicht erlebte Offenheit, räumliche Tiefe mit gleichzeitig filigraner Tonmalerei sowie ein unerwarteter Gewinn an Dynamik waren nicht zu überhören. Für den Hörtest nutzte ich dann meinen Dell-Rechner mit AudiophilOptimizer und dem aktuellen Audirvana, um für möglichst viele Leser nachvollziehbare Verhältnisse bei der Tonquelle zu haben. Die Tatsache, dass ich mit den Siltech USB über die Mutec M-3+ Smartclock USB und nicht direkt an den D/A-Wandler gehe, ist der überlegenen Klangqualität des USB-Reclockers geschuldet und verfälscht sicher nicht das Ergebnis.
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