Wir alle freuen uns stets bei den technischen Angaben zur Reinheit von Silber oder Kupfer über möglichst viele Neunen hinter dem Komma. Was aber ist mit den verbleibenden 0,00....01 Prozent? Aus dieser Fragestellung ergibt sich, dass all dieses hochreine Silber oder Kupfer nicht absolut homogen sein kann. Denn unter dem Mikroskop erkenne man, so ist auf der Siltech Website zu lesen und auch graphisch dargestellt, dass die Homogenität durch Leerstellen zwischen den Atomen unterbrochen und somit der Signalfluss durch diese Barrieren gestört wird. Das Material weise in der Vergrößerung einer Gitterstruktur auf. In Siltechs spezifischer G7 Silber/Gold-Legierung verschmelze man in einem zeitintensivem Prozess das Silber mit Gold als Übergangsmaterial und fülle so diese feinen Unterbrechungen auf. Die Goldatome schließen die Unterbrechungen und sorgen so für eine homogene Struktur, was sich nicht nur auf die Verbesserung der Klangqualität, sondern auch positiv auf die Langlebigkeit auswirken soll. Die Benennung G7 lässt erkennen, dass an dieser Stelle stets weiter entwickelt wurde und inzwischen die siebte Generation respektive Qualitätsstufe erreicht ist. Sowohl das Classical Anniversary als auch das Royal Signature sind mit Leitern aus G7 aufgebaut. Sein monokristalines Silber S8 erklärt Siltech für das beste Material für Audio-Leiter, das es weltweit gibt. S8 sei frei von Widerstand bildenden Unterbrechungen in der Struktur, habe aber den Nachteil, dass es sehr, sehr teuer ist. Das mit S8 aufgebaute Siltech Golden Crown USB schlägt bei einem Meter mit 5.950 Euro zu Buche, jeder weitere Meter mit 3.570 Euro, ein deutlicher Hinweis auf edles Material. Während unsere beiden hochwertigen Test-USB-Kabel mit ihrer geschlossenen Silber/Gold-Leiterstruktur einen ununterbrochenen Signalfluss gewährleisten, besteht das preisgünstigere Explorer immerhin aus hochreinem, monokristallinen Kupfer.
Betrachtet man den Aufbau unserer USB-Kabel, so sind sie recht dick, was laut Siltech nicht der Angeberei dient, sondern aus dem Aufbau resultiert, da der Abstand der Leiter untereinander ein wichtiger Aspekt ist. Typisch für Siltech ist das Verdrillen der Leitungen. Dies reduziert bereits den Einfluss von Störsignalen. Wir kennen dies von verdrillten Cat-6 Netzwerkkabeln, die ohne Abschirmung auskommen. In hochwertigen Audio-Kabeln wird vielfach PTFE oder Teflon zur Isolierung verwendet. Laut Siltech gehe mit Teflon zwar eine sehr niedrige elektrische Absorption einher, dennoch dämpfe diese relativ weiche Isolierung nicht nur das elektrische Signal, sondern auch den Leiter mechanisch, was man hören könne. Deshalb verwendet Siltech besondere Konstruktionen im Kabelaufbau und ergänzende Materialien, um die mechanischen Auswirkungen zu kontrollieren. Beim Royal Signature verwendet man zum Beispiel dünne Bänder aus Kapton® Polyamidfolie von DuPont. Hiermit lassen sich die Leiter in eine steife und leichte Isolierung wickeln. Die mechanischen und elektrischen Eigenschaften speziell von DuPont Kapton® verhindern eine Überdämpfung. Der Nachteil dieses Materials ist die wegen seiner hohen Steifigkeit komplizierte Handhabung. Die bei Siltech verwendeten dünnen Kapton®-Bänder erfordern Präzisionsmaschinen zur exakten Verarbeitung, damit die gewünschte gleichmäßige Isolierung für jeden Leiter über die gesamte Länge identisch ist.
Ein weiterer Aspekt im Aufbau der Kabel ist das Verhältnis zwischen Durchmesser eines Leiters und der Verdrillungsrate. Bekannterweise wirken sich die Durchmesser von Leitern klanglich aus. Das gilt laut Siltech bereits für kleinste Veränderungen beim Durchmesser der Silberleiter. Siltech verwendet möglichst große Durchmesser, wobei man aber auch offen zugibt, dass beim Preis dieser hochwertigen verwendeten Materialien deren Kosten im Auge behalten werden müssen. Die verdrillten Leiter und die Abstands-Architektur führten letztlich zum gewünschten sauberen und verzerrungsarmen Klang. Dabei sei zu beachten, dass die inneren Abstände auch über die gesamte Länge stabil bleiben müssen. Siltech befasst sich seit Jahrzehnten mit digitalen Verbindungen und widmet sich, wie Firmenchef Edwin Rynveld betont, intensiv dem Jitter-Verhalten. Jitter führe nämlich auch hier unweigerlich zu der von Audiophilen verhassten Nervosität im Klangbild. Der technische Aufbau eines Kabels sei in puncto Jitter von hoher Relevanz. Beim Explorer und Anniversary Classic wird die Architektur als „Super Shielding“ bezeichnet, beim Royal Signature indiziert „Wide-range Shielding“ erhöhten Aufwand. Das Anniversary besitzt für jedes seiner verdrillten Leiterpaare aus G7 eine Masseleitung aus versilbertem Kupfer. Gegen den heute üblichen Elektrosmog setzt Siltech auf eine hochwirksame Abschirmung der Kabel bis 1,5 Megahertz, die sich dann in den Gigahertz-Bereich abschwächt.