Der Wcore 2.0 verfügt zusätzlich über einen LAN-Hub mit vier Ports. Jeder Port besitzt eine eigene Filterung und extrem präzise High-End-OXCO-Clocks geben den Takt vor, so dass der berüchtigte Jitter und Störgeräusche effektiv unterbunden werden sollen. Die Spannungsversorgung der LAN-Ports erfolgt aus Akkus, mit deren Hilfe die Datensignale perfekt von Störungen aus dem Stromnetz abgeschottet werden. Das Akku-Management übernimmt eine intelligente Ladeautomatik, die automatisch von einem Akku-Pack auf den anderen umschaltet, sobald die Spannung einen unteren Grenzwert erreicht hat. Untergebracht ist die ganze Technik in einem eleganten, vibrationsgedämpften, massiven Vollaluminiumgehäuse. Auf der Frontseite dominiert in der Mitte ein rundes LCD-Display. Auf diesem werden nach dem Einschalten die aktuelle CPU-Auslastung, die Belegung der Festplattensteckplätze sowie die aktuelle Spannung der ersten und der zweiten Batterie angezeigt. Durch mehrmaliges Drücken von „Select“ können auch die IP-Adresse, die MAC-Adresse und die aktuelle Version der installierten Firmware angezeigt werden. Das ist für meinen Geschmack hübsch gemacht und überaus praktisch.
Für den Test habe ich sowohl Musik auf die interne Festplatte des Wcore 2.0 überspielt als auch diverse Musikverzeichnisse auf meinem NAS eingebunden. Bei insgesamt mehr als 700 von Roon verwalteten Alben zeigt das Display des Wcore 2.0 eine Auslastung von etwa acht Prozent an – da sind also noch genügend Reserven vorhanden. Setup 1: Ich verbinde den Wcore 2.0 mit meinem Router, der ein eigenes Audio-Netzwerk aufspannt, und mit dem WDAC 3T – ein zusätzliches Switch ist nicht im Spiel. Ganz besonders interessiert mich nun das Waversa eigene Netzwerk-Protokoll WNDR (Waversa Network Direct Rendering). Beim üblichen Ethernet-Streaming werden Datenpakete intermittierend, also in bestimmten Abständen und mit Unterbrechungen dazwischen, übertragen. Bei Waversa ist man der Meinung, dass diese Methode für die Übertragung von Audio-Daten nicht geeignet ist, weil durch die bei dieser Übertragungsmethode notwendigen Pufferungsprozesse hochfrequentes Rauschen erzeugt wird, das die Klangqualität erheblich beeinträchtigen soll. WNDR ist deshalb ein Protokoll, das eine kontinuierliche Signalverarbeitung ermöglicht und mit wenig oder im Extremfall gar keiner Pufferung auskommt. Geräte, die WNDR-kompatibel sind, erkennen sich und verbinden sich wie bei DLNA automatisch im Netzwerk miteinander. Übrigens: das von mir kürzlich beschriebene Diretta-Audioprotokoll verfolgt einen ähnlichen Ansatz.
Sie können leicht erkennen, ob in ihrem Netzwerk eine Pufferung stattfindet, indem Sie das Netzwerkkabel einfach ausstecken. Bei einer DLNA-Verbindung wird die Musik etwa 30 Sekunden oder länger weiter spielen und im Falle von ROON RAAT wird die Musik immerhin noch einige Sekunden lang weiter zu hören sein. Wenn Ihr Netzwerk hingegen WNDR nutzt, wird die Musikwiedergabe praktisch sofort unterbrochen. Um WNDR zu nutzen, benötigen wir neben dem WDAC 3T auf der Empfängerseite ein weiteres Waversa-Gerät auf der Senderseite und das ist der Wcore 2.0. Ich habe den Wcore 2.0 so eingestellt, dass er den WDAC 3T als WNDR-Ziel sieht. Bei WNDR gibt es die Möglichkeit, über fünf, „Transport Scheme“ genannte Einstellungen die Puffergröße zu beeinflussen. Die Voreinstellung ist „Level 4“, wobei die größte Pufferung bei „Level 5" und die niedrigste bei „Level 1" stattfindet.
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