Der WDAC 3T erscheint in Roon bei den Audiogeräten doppelt: einmal als „RoonReady-Gerät“ und einmal als direkt mit dem Roon Core verbundenes „WDNR-Gerät“. Das lädt zum Vergleich geradezu ein. Doch der fällt relativ kurz aus. Der Zugewinn beim Umschalten auf WNDR ist für meine Ohren enorm. Das ist im Vergleich etwa so, wie wenn Sie die Musik in einem Konzertsaal bei geöffneten Saaltüren zunächst nur von außen hören und dann in den Konzertsaal eintreten und sich auf einen guten Platz setzen. Im langsamen Eingangssteil des ersten Satzes der „Symphonie Nr. 38“ von W.A. Mozart mit dem Scottish Chamber Orchestra unter der Leitung Sir Charles Mackerras (Mozart: Sinfonien Nr. 38-41, Scottish Chamber Orchestra, Sir Charles Mackerras – Linn Records CKD 308) gewinnt die Wiedergabe an Präzision und wirkt wesentlich luftiger. Die Mitten sind jetzt geradezu entschlackt und die Höhen kommen klarer, aber ohne jegliche Härte. Die räumliche Tiefe dieser ausgezeichneten Aufnahme nimmt in einem Ausmaß zu, wie ich es nicht erwartetet hätte. So werden die wuchtigen Eingangsakkorde geradezu greifbar ohne ihren leichten Nachhall zu verdecken. Der Wiedergabe über „Roon Ready“ erscheint mir im Vergleich weniger organisch, leicht eingedickt und räumlich gestaucht. Insgesamt hebt WNDR die Wiedergabe von Roon auf ein ganz anderes Niveau.
Natürlich habe ich auch mit den verschiedenen Einstellungen für die Pufferung experimentiert. Ganz allgemein kann man sagen, dass sich bei abnehmender Pufferung Transparenz und Klarheit erhöhen, während bei zunehmender Pufferung die Wiedergabe etwas weniger luftig wird, dafür aber mehr Wärme hat und insgesamt etwas runder wirkt. Eine Einschränkung hat das Ganze jedoch: je niedriger die Puffer-Einstellungen, desto höher die Anforderungen an die Übertragungsqualität des Netzwerks; im Extremfall kann es zu Aussetzern und Abbrüchen kommen. Zusätzlich kann man mit den Puffer-Einstellungen in Roon experimentieren. Eine weite Spielwiese also, wobei es – wie so oft – ein richtig oder falsch nicht gibt, zumal die Geschmäcker verschieden sind und jede Anlage anders klingt. Für mich hat sich „Level 2“ als guter Kompromiss zwischen den gerade beschriebenen Eigenschaften erwiesen. Hören wir noch einmal in der ersten Satz der Mozart Symphonie: Das Tempo hat inzwischen vom Adagio ins Allegro gewechselt. Die Durchhörbarkeit in den komplexen Passagen ist jetzt noch einen Tick besser, ohne dass die Streicher in den Fortissimo Passagen aufgrund zu großer Härte anstrengend erklingen.
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