Das digitale Flaggschiff der kanadischen Nobelmarke Moon macht optisch eine Menge her. Der DA-Wandler mit integriertem Streaming-Modul verspricht tollen Klang und verbindet Eleganz mit Bedienungskomfort. Er ist jedoch kein billiges Vergnügen.
Seit wenigen Monaten kümmert sich Dynaudio um den Vertrieb der Marke Moon des kanadischen Herstellers Simaudio. Dynaudio ist mit seinem flächendeckenden Händlernetz in Deutschland und Österreich ein bestens aufgestellter Partner. Der eigene Anspruch der Kanadier und ihr Versprechen auf der hauseigenen Website liest sich keineswegs bescheiden: „Ein Klangbild wie kein anderes“ steht da als Überschrift. Für mein Empfinden passt diese Extravaganz recht gut zu Dynaudios Werbeslogan „Dänen lügen nicht“. Wenn Moon im weiteren Website-Text seine musikalische Klasse näher beschreibt, hebt dies bei mir als Leser die Messlatte stetig ein Stückchen höher. Sei es drum – Werbung ist ein Thema für sich. Simaudio als audiophiler Hersteller mit Sitz in Quebec hat sich seit 1980 etabliert und fertigt seine exklusiven Produkte heute unter dem Markennamen Moon. Nach der Firmengründung unter dem Namen Sima Electronics baute man Geräte für den professionellen Musikmarkt. Bald jedoch zeigten audiophile Privatkunden für Sima-Komponenten Interesse mit der Folge, dass nach kurzer Zeit die Geräte überwiegend an Hifi-Fans verkauft wurden. In den 90-er Jahren änderte man mit Einführung der Celeste-Produktlinie den Firmenname in Simaudio. Auf der viel gelobten Celeste-Serie aufbauend entwickelten die Kanadier die qualitativ noch höherwertigere Moon-Linie, deren Weiterentwicklungen wir heute kaufen können.
Mit dem Moon 780D V2 hat mir Jan Kretschmer, der bei Dynaudio für die Abteilung Moon Verantwortung trägt, einen richtigen Leckerbissen ins Haus geschickt. Es ist das Topmodell der Evolution-Baureihe, dem Besten, was Simaudio-Moon zu bieten hat. Das V2 steht für Version Zwei, also eine Modellpflege. Die ist bei mehreren technischen Details geschehen, sichtbar in der Fähigkeit des V2, optional mit Roon bedienbar zu sein und MQA-Files voll umfänglich dekodieren zu können. Ein entscheidender Unterschied zum Vorgänger ist auch die neue Digital-Eingang-Platine. Hier durchläuft das Eingangssignal einen FPGA-Chip. Darin wird das Signal analysiert. Abhängig von der Art des Signals, ob PCM, DSD oder MQA-PCM, wird es entsprechend mit eine Femto-Sekunden-Clock neu getaktet. Das funktioniert auch bei Playlists, deren Musikstücke unterschiedliche Formate besitzen. Habe ich mich bis vor wenigen Tagen noch mit dem exzellenten Server-DAC Antipodes EX befasst, so schließt der Moon 780D V2 thematisch perfekt an das Thema an. Es sind beides gänzlich anders konzipierte Geräte mit konzeptionell divergierenden Schwerpunkten und Fähigkeiten.
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