Zum technische Aufbau erfuhr ich vom Chefentwickler Dominique Poupart Folgendes: „Der 780D verwendet eine fein abgestimmte Schaltung um ein Paar ESS ES9018S, die jeweils in Mono konfiguriert sind. In jedem DAC-Chipsatz befinden sich acht DACs. Alle acht wurden kombiniert, um das Signal für jeden Kanal zu erstellen. Der Beitrag jedes einzelnen internen DAC ist präzise eingestellt aber mit differierenden Pegeln, so dass keiner von ihnen auf demselben Pegel arbeitet, um den Effekt der gemeinsamen Verzerrung zu verringern. Der Analogausgang ist vollständig symmetrisch und verwendet eine sorgfältige Auswahl der besten Baueile. Das Ergebnis ist eine erstaunliche Klangbühne mit sehr detailliertem und artikuliertem Klang bei gleichzeitig herausragender Musikalität. Das Netzteil des 780D ist ein MHP-Modul, MHP steht für MOON Hybrid Power. Es ist der Name, den wir dieser brillanten Technologie gegeben haben, die sowohl die neuere Switch-Mode-Technologie als auch die traditionelle lineare Technologie nutzt. Die Idee ist, das Beste aus beiden Welten zu erhalten. Die Vorteile sind vielfältig. Es ist nicht anfällig für Netzspannungsschwankungen, da es sich sofort an Spannungen von 100 V bis 240 V anpasst. Es ist außerdem umweltfreundlicher als ein typisches lineares Netzteil, da es effizienter bei der Umwandlung von Wechselstrom in Gleichstrom ist. Die linearen Regelstufen ermöglichen eine präzisen, rauscharmen Gleichstrom, der die Elektronik sauber speist. Für eine optimale Leistung werden digitale und analoge Sektionen über verschiedene Ausgänge des MHP-Moduls mit Strom versorgt. Das gesamte MHP-Netzteilmodul ist in einer geschlossenen Abschirmbox untergebracht“
Am Abend des dritten Tages schienen mir die klanglichen Einspiel-Veränderungen hinreichend vorangeschritten und ich begann mit den intensiven Hörproben. Zuerst benutze ich den Apple MacMini mit Audirvana Plus in der bei mir üblichen Weise, nämlich über USB und aufgewertet durch das Reclocking der Mutec Smart-Clock-USB. Ganz gleich, welchem musikalischen Genre ich mich widmete, die Tonalität des großen Moon gefiel mir auf Anhieb. Das Klangbild ist tendenziell trocken mit einer auffällig plastischen Auflösung im Bass und einer sehr sympathischen leichten Wärme im Grundtonbereich wie ich sie von meinem PS-Audio nicht kenne. Ähnlichen Charakter zeigte auch der Betrieb mit Roon auf dem Apple. Auch hier fiel die feine Auflösung in den oberen Tonlagen, gepaart mit differenzierten Klangfarben, angenehm auf. Am kommenden Tage wollte ich mich dem Streaming über Mind2 vom MacMini widmen. Diesen erkannte der Moon, nachdem ich ihn mittels der Installation von MinimServer sozusagen als Server qualifiziert hatte. Die in den Download-Stores leicht zu findende Moon-Mind-Control-App für Apple oder Android funktioniert flüssig, steuert die auf meinem MacMini gespeicherte Musik zügig und erlaubt komfortabel den Zugriff auf meinen Qobuz-Account. Klanglich betrat ich jetzt ein deutlich höheres Level. Der Zugewinn an Feinzeichnug, räumlicher Tiefe und körperlicher Darstellung von Stimmen und Instrumenten war unüberhörbar. Ganz klar ist der Weg des Streamens dem der USB-Verbindung musikalisch überlegen. Der Zugewinn an Musikalität ist so beeindruckend, dass die USB-Alternative kaum Anwendung finden dürfte. Das Streaming-Klangbild wirkt insgesamt luftiger, leichter, befreiter. So macht das Hören Spaß und auch die Bedienung mittels der Moon-Steuer-Software auf meinem iPad.
Der Königsweg im Rahmen meiner Kette, nämlich das Streamen von einem Computer, war dennoch ein anderer. Auf einer SSD-Partition meines Dell-i7-Laptop hatte ich Windows Server 2019 installiert, die Funktionen mit AudiophileOptimizer 3.0 puristisch auf Musikwiedergabe optimiert und Roon als Software installiert. Die Musikdateien befinden sich auf einer zweiten Festplatte, einer Ein-Terabyte-Harddisk, im selben Laptop. Darauf hat Roon als Core Zugriff. Das Rendern übernimmt der Moon 780D über Mind2 mittels seiner seit V2 implantierter Roon-Connectivity.
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