Eher zufällig habe ich auf der High End den Volumio Primo entdeckt: ein unscheinbares, kleines Kistchen, das sich bei näherer Betrachtung als vielseitige digitale All-in-one-Lösung entpuppt. Das Gerät ist für alle interessant, die auf der Suche nach einer gut klingenden digitalen Musikquelle mit attraktivem Preis-Leistungs-Verhältnis sind.
Volumio ist ein schlankes Musik-Player-System auf der Basis von Linux, das sich besonders gut mit Raspberry Pi und anderen Micro-Computern versteht, aber auch mit Windows-, Mac oder Android-Computern läuft. Volumio ist für Endverbraucher in der Grundversion kostenlos. Daneben gibt es spezielle OEM-Versionen für Hersteller. Der Primo ist nun die erste dedizierte Hardware von Volumio. Das Gerät kommt in einem schlichten, schwarzgrauen Metallgehäuse ohne irgendwelche Bedienungselemente oder Anzeigen daher. Nicht einmal ein Netzschalter ist vorhanden. Im Inneren des Volumio Primo finden wir keine beweglichen Teile, wie Lüfter oder drehende Festplatten. Das Herzstück des Geräts besteht aus einem ASUS Tinkerboard S mit zwei Gigabyte RAM-Hauptspeicher. Der auf dem Board verbaute Prozessor Rockchip-SoC 3288 enthält vier ARM-Cortex-A17-Kerne, die mit maximal 1,8 Giganhertz laufen. Die Volumio Software ist auf dem 16-Gigabyte-Onboard-Speicher installiert.
Auf dem Tinkerboard befindet sich eine weitere Platine, welche die D/A-Wandler-Sektion enthält. Beide Platinen sind über den 40-poligen GPIO-Stecker miteinander verbunden. Als Wandler-Baustein ist ein ES9028q2m SABRE von ESS Technology verbaut, ein 32-Bit-Stereo-Audio-D/A-Wandler, der insbesondere für audiophile „Mobile Device Anwendungen“ entwickelt wurde. Der Wandler verarbeitet PCM-Audiodateien bis zu 32-Bit/768 Kilohertz und DSD bis DSD512. Es gibt eine integrierte Lautstärkeregelung und verschiedene Digital-Filter. Auf diesem Board befindet sich auch die recht aufwendige Spannungsregelung. Die Ausgabe des Analog-Signals erfolgt über einen RCA-Ausgang.
Wer den Primo als reine Streaming-Bridge betreiben will, freut sich über die Möglichkeit, über einen der vier rückseitigen USB-Anschlüsse PCM-Signale bis 32-Bit/768 Kilohertz und DSD-Signale bis DSD512 an nahezu jeden beliebigen DAC ausgeben zu können. Der digitale RCA-Ausgang (S/PDIF) verarbeitet Audiosignale bis zu 24-Bit/192 Kilohertz. Mit dem heimischen Netzwerk tritt der Primo über seinen RJ-45-Gigabit-Ethernet-Anschluss oder drahtlos per WiFi in Kontakt. Ach ja, einen HDMI-Video-Ausgang zum Anschluss eines externen Bildschirms gibt es auch noch.
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