Eine dickere Scheibe aus einem speziellem Kunststoff mit einer Ausformung zur Aufnahme des Tonarmes trägt das Tellerlager. Sie wurde oben und unten mit Carbon beschichtet, da dieser Werkstoff schon in geringen Stärken eine enorme Stabilität aufweist. Das Kunststoff-Carbon-Sandwich wird über drei Inbusschrauben und entsprechend viele Federn unter hohem Druck mit der Laufwerkbasis verspannt. Die drei Schrauben erlauben es, das Laufwerk mit einer Präzisionswasserwaage exakt in der Horizontalen auszurichten. Verschiedene, wieder nicht näher spezifizierte Werkstoffe sollen innerhalb der Federn und der Tonarmbasis etwaige Resonanzen minimieren.
Für die Montage der Pluto-Audio-Tonarme wird die Kunststoff-Carbon-Platte mit dem charakteristischen Langloch nach SME-Standard ausgeliefert. Auf Kundenwunsch sind selbstverständlich auch Bohrungen für andere Tonarmfabrikate erhältlich. Sandwich-Scheiben mit Ausformungen für die Montage von zwei Tonarmen liefert Pluto Audio ebenfalls. Zentral in der Sandwich-Scheibe ist die Lagerbuchse montiert. Sie hat einen Spiegel aus Diamant, auf dem eine Kugel mit einer Härte von 65 Rockwell läuft. Auf dieser Kugel mit einem Durchmesser von 9,5 Millimetern, die Eddie Driessen als „Ferrari-Kugel“ bezeichnet, läuft dann die mit dem Subteller verbundene Achse. Das Lager wird von einem Spezialöl von van den Hul geschmiert.
Den 12A Carbon Cobra treibt ein Gleichstrommotor an, der von einem Zwölf-Volt-Akku gespeist wird. Dessen Ladung soll für etwa 50-80 Stunden reichen. Während des Tests habe ich die Kapazität des Akkus jedenfalls nicht völlig ausgeschöpft. Zum Nachladen legt Eddie Driessen seinem Laufwerk ein hochwertiges Industrieladegerät bei, das optisch zwar nicht dem edlen Erscheinungsbild des 12A Carbon Cobra entspricht, dafür aber den Preis auch nicht unnötig in die Höhe treibt – ein nachvollziehbare Entscheidung. Das Ein- und Ausschalten des Motors und die Wahl zwischen 33⅓ und 45 Umdrehungen pro Minute erfolgt am Motorgehäuse selbst. Hier gibt es auch zwei versenkt montierte Potentiometer für die Feineinstellung der Geschwindigkeiten. Der Antriebsriemen wird aus DuPont Lycra hergestellt und soll trotz seiner geringen Stärke und recht hohen Elastizität voll und ganz für den Antrieb des Plattentellers ausreichen. Um den Pully des Antriebsmotors und den Plattenteller auf dieselbe Höhe zu bringen, werden dem Motorgehäuse zwei beidseitig Carbon-Faser-beschichtete Scheiben untergelegt. Auf Wunsch ist gegen einen moderaten Aufpreis auch ein Flywheel erhältlich, das eine gleichmäßigere Belastung des Lagers garantiert.
Für den Test hatte Eddie Driessen den Carbon Cobra mit dem 6A Greece Tonarm bestückt, den er seit dem Jahr 2005 fertigt. Dessen Armrohr besteht aus Aluminium und wird innen und außen mit hoher Präzision von Hand poliert. Zur Dämpfung kommt – was nun nicht mehr wirklich überrascht – im Inneren ein Materialmix zum Einsatz, in dem unter anderem Balsaholz, Carbon und Titan eine Rolle spielen sollen. So will Eddie Driessen einen optimalen Energiefluss mit einer hohen Verwindungssteifigkeit und einer hohen Selbstdämpfung verbinden. Eine sichere Ableitung etwaiger statischer Aufladungen der Platte war ihm ebenfalls wichtig. Der 6A ist – wie alle Pluto-Arme bis auf den 2A – kardanisch gelagert, da dieses Konstruktionsprinzip nach Meinung des Entwicklers einen sehr intensiven Kontakt zwischen Armrohr und Basis – und damit eine gute Resonanzableitung –, einen minimalen Reibungswiderstand und eine lange Lebensdauer gewährleistet. Der Greece bietet die Möglichkeit, alle wichtigen Parameter wie VTA und Azimut einzustellen. Die Antiskating-Kraft wird mit Hilfe eines sehr leichten, dünnen Drahtes und drei Gewichten erzeugt.
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