tests/13-03-15_pluto
 
Test.
Deutsch English|

Pluto Audio 12A Carbon Cobra, 6A Greece und van den Hul Colibri Platinum

15.03.2013 // Dirk Sommer

Eddie Driessen setzt bei seinem Arm auf eine Befestigung nach SME-Standard
Eddie Driessen setzt bei seinem Arm auf eine Befestigung nach SME-Standard

Die Anfass- und Oberflächenqualität des 6A ist einfach hervorragend. Wenn man denn länger nach einer noch so kleinen Schwachstelle sucht, um sich nicht dem Vorwurf der Kritiklosigkeit auszusetzen, kann man höchstens die Verwendung der SME-Geometrie nennen. Dass bei einem Verzicht auf Langlöcher im Headshell und einer dadurch zur Justage des Überhangs nötigen Veränderung der Distanz von Tellermitte zum Arm-Drehpunkt theoretisch auch der Kröpfungswinkel angepasst werden sollte, dürfte den meisten Analog-Kennern ebenso bekannt sein wie die Vorteile dieses Prinzips: Das wäre vor allem einmal die einfache Handhabung, die es auch Ungeübten erlaubt, den Arm im Rahmen der gegebenen Geometrie in kurzer Zeit optimal einzustellen. Zudem kommt der Verzicht auf Langlöcher im Headshell natürlich dessen Stabilität zugute. Bei einem weiteren Blick auf den Arm wird mir dann schlagartig klar, dass ich um Haaresbreite ein Opfer der Plug-&-Play-Mentalität geworden wäre: Weil ich das System nicht selbst eingebaut habe, ist mir entgangen, dass der 6A doch Langlöcher besitzt – wenn auch recht kurze. Aber diese lassen eine Änderung des Kröpfungswinkels durchaus zu. Die – um korrekt zu sein: nur teilweise – Übernahme der SME-Geometrie taugt also auch nicht als Kritikpunkt.

Die kardanische Lagerung soll eine kraftschlüssige Verbindung des Armrohres zur Basis garantieren und so helfen, Resonanzen schnell abzuleiten
Die kardanische Lagerung soll eine kraftschlüssige Verbindung des Armrohres zur Basis garantieren und so helfen, Resonanzen schnell abzuleiten

Obwohl Eddie Driessen seit dem Jahr 1996 auch einen eigenen Tonabnehmer anbietet, den er wie seine übrige Produktpalette ständig verfeinert, lieferte er den 6A Greece mit einem van den Hul Colibri Platinum, was nicht überrascht, wenn man weiß, dass sein aktuelles System einer Kooperation mit dem niederländischen Tonabnehmer-Spezialisten entstammt: Auch beim Pluto-Abtaster stammt der Generator von van den Hul, Eddie Driessen montiert diesen dann in ein Gehäuse, um ihm einen seinem Klangideal entsprechenden Stempel aufzudrücken. Natürlich wäre auch die Beschäftigung mit einem kompletten Pluto-Plattenspieler ausgesprochen reizvoll gewesen, doch werde ich mich über Eddie Driessens Tonabnehmer-Wahl nicht mit einer Silbe beschweren: Er verwöhnt Sie und mich nämlich mit van den Huls Topmodell: Colibri-typisch kommt auch das Platinium mit einem Magnetkreis ohne Frontpol aus, was die Verwendung eines deutlich kürzeren Nadelträgers zulässt. Dadurch verringert sich die von der Modulation der Schallplatte zu bewegende Masse: Die Nadel und der Nadelträger samt Spulen können der Rillenauslenkung schneller und präziser folgen. Das bei unserem Abtaster namensgebende „Platinum“ bezieht sich hier nicht wie bei Koetsu auf sogenannte Platin-Magnete, sondern auf die Spulen, die Aalt van den Hul aus Platin-Draht wickelt. Da Platin bekanntlich nicht den besten spezifischen Widerstand besitzt, wäre es wünschenswert,  Herrn van den Hul ein paar Fragen nicht nur zur Materialauswahl zu stellen. Eine nochmalige Beschäftigung mit dem Colibri Platinum an dieser Stelle ist also nicht unwahrscheinlich, zumal – erlauben Sie mir, ein wenig vorzugreifen – unser niederländisches Trio klanglich zu begeistern vermag.


  • Transrotor Alto - mit drei Motoren

    Vor wenigen Wochen hat mich der Transrotor Alto schon in seiner Grundausstattung mit einem Motor begeistert. Eine Aufwertung des Antriebes auf drei Motoren ist beim Alto leicht möglich. Was kann damit klanglich erreicht werden? Lohnt der Aufwand? Optisch ist der dreimotorige Alto auch mit nur einem Tonarmausleger schon ein mächtiges Musik-Monument. Die Aufstockung des Alto um zwei weitere Motoren erhöht auch seinen Bedarf an Aufstellfläche. Will man ihn in dieser Ausbaustufe nicht mit dem Tonarm-Ausleger…
    14.06.2019
  • Bergmann Audio Odin

    Der Odin ist derzeit das Flaggschiff der luftgelagerten Bergmann-Audio-Tonarme. Firmenchef Johnnie Bergmann konstruierte ihn nicht speziell für einen seiner Plattenspieler, sondern als universell einsetzbaren Arm auch für Laufwerke anderer Hersteller. Dass ein Exemplar des Odin auf den Weg zu Hifistatement gebracht werden sollte, hatten Johnnie Bergmann, Werner Obst, der Bergmann-Analogtechnik schon beinahe seit der Markteinführung in Deutschland vertreibt, und ich bereits beim Besuch in der Fertigungsstätte im dänischen Hobro verabredet. Dann klappte es aber nicht…
    09.07.2018
  • Einstein The Tonearm 12 Zoll

    Einsteins The Tonearm gibt es ganz klassisch in den Längen von neun und zwölf Zoll. Die kurze Version hat seit über einem Jahr fast ununterbrochen die nahe Position auf meinem LaGrange behauptet und muss sich nun am Zwölf-Zöller messen: Bedeutet mehr Länge auch mehr Wohlklang? Falls Sie sich an die Vorstellung von The Tonearm in Hifistatement nicht so recht erinnern können, wird das wahrscheinlich daran liegen, dass er seine Test-Premiere im ersten Teil des Erfahrungsberichts…
    15.06.2018
  • Transrotor Massimo mit SME V und Tamino

    Transrotor baut nicht einfach nur hervorragend klingende Laufwerke, Jochen Räkes Kreationen sind immer auch Design-Objekte mit hoher Eigenständigkeit und perfekt bearbeiteten Oberflächen. Beim Massimo orientierte sich der Analog-Spezialist aus dem Bergischen Land an der Devise: form follows function – und schuf damit eines der attraktivsten Laufwerke überhaupt. Zumindest in den Augen des Autors. Lange Zeit schien sich das Thema Plattenspieler für mich erledigt zu haben: Ich bin mit meinem Laufwerk klanglich zufrieden, begeistere mich eher…
    13.04.2018
  • Cantano

    Wir hatten bereits das Vergnügen. Im Mai 2013 beschrieb Dirk Sommer sehr ausführlich den Plattenspieler und Tonarm Cantano der KlangwellenManufaktur in Berlin. Nun gibt es mehrere Gründe, den Cantano noch einmal zu betrachten und zu hören. Seit damals hat es Veränderungen gegeben. Für Auge und Ohr am wenigsten bedeutsam, aber dennoch wissenswert, ist die Tatsache, dass Firmenchef Oliver von Zedlitz inzwischen den Namen KlangwellenManufaktur in den Hintergrund stellt. Man braucht nicht viel Phantasie, um sich…
    27.01.2017
  • LumenWhite Mystere

    From the first glance onwards, the Lumen White Mystere turntable fascinates with its visual elegance and noble appearance. Its beauty however still reveals little about its price class and the technological sophistication at its core. Not to mention its sonic performance.... we are in the presence of a veritable audiophile wolf in sheep's clothing. 17 years ago, at the Vienna Hifi-Show, a colleague and myself discovered the first product of the then-new company, Lumen White,…
    06.11.2016

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.