tests/13-03-15_pluto
 
Test.
Deutsch English|

Pluto Audio 12A Carbon Cobra, 6A Greece und van den Hul Colibri Platinum

15.03.2013 // Dirk Sommer

Auch zwischen dem Edelstahl-Teller und dem Subteller befinden sich Dämpfungselemente
Auch zwischen dem Edelstahl-Teller und dem Subteller befinden sich Dämpfungselemente

Da in meinem nicht gerade riesigen Hörraum kein Platz für Eddie Driessens mächtigen Laufwerkstisch ist, brachte er einfach eine der leichten, mit Carbon-Schichten umgebenen Platten mit, die er auch bei seinem Tisch verwendet, legte sie auf die das Pagode-Rack und baute darauf seinen Plattenspieler auf. Inklusive einer exakten Ausrichtung und der Kontrolle des Auflagegewichtes dauerte das Ganze keine halbe Stunde. Meine erste Annäherung an den Plattenspieler fand dann einige Tage später – wie so oft – mit Art Farmer und Jim Halls Big Blues, CTI 7083, statt: Die unspektakulär aufgenommene Scheibe verwöhnt mit geschmeidigen Melodien, einer gefälligen Instrumentierung und einer entspannten Spielweise. Und das alles vermittelt die Pluto-van-den-Hul-Kombination aufs Feinste: Die Technik tritt weit zurück und zieht den Hörer in den Fluss der Musik, lässt ihn in Klangfarben schwelgen und durch die im Studio kreierten imaginären Räume schweifen. Wäre der Begriff „Easy Listening“ nicht negativ konnotiert, würde er hier aller bestens passen: Hier scheinen den Musikern selbst schnelle, perlende Läufe auf Trompete, Vibraphon und Gitarre spielerisch leicht von Hand zu gehen, Laufwerk, Arm und System setzen die Rillenauslenkungen völlig unangestrengt in Musikgenuss um. Dass dabei ein wenig größere Räume suggeriert werden als gewohnt, man einer Vielzahl von Detailinformationen umspült wird und das Tieftonfundamente ungeheuer solide wirkt, merkt man erst, wenn man sich zu analytischen Hören zwingt. Lieber gebe ich mich der Faszination dieser wohlbekannten Scheibe hin.

Mit Hilfe dieser Schrauben und Federn lässt sich die obere Ebene des Cobra perfekt in die Waage bringen
Mit Hilfe dieser Schrauben und Federn lässt sich die obere Ebene des Cobra perfekt in die Waage bringen

Four Drummers Drumming, Riff-LP 902-1, ist für mich ebenfalls keine der üblichen Testscheiben. Auch hier geht es nicht um knallige Effekte, dafür fließen die Melodien von Vibra- und Marimbaphon, schillern Perkussionsinstrumente in kräftigen Farben. Der Pluto bringt das auch völlig selbstverständlich und dennoch emotional ansprechend rüber – und erfreut mit einem kleinen Extra-Schub Energie in den aller tiefsten Lagen. Da klingt nichts aufgebläht oder gar fett. Aber Pauken besitzen hier das gewisse Etwas. Der Pluto 12A Cobra bietet Tonarm und System jedenfalls eine grundsolide Basis, auf der sie Höchstleistungen entfalten können. Ich gebe gern zu, dass ich vor den ersten Höreindrücken mit einem so satten, runden und stimmigen Klangbild nicht gerechnet hätte. Nach meinen bisherigen, allerdings fast ein Jahrzehnt zurückliegenden Erfahrungen bewegten sich van den Hul-Systeme immer auf der eher schnellen, leichten und hellen Seite, was nicht immer in jede Kette passt. Das niederländische Trio harmoniert nun aber nahezu perfekt selbst mit meinen nicht gerade bassbetonten, hochauflösenden LumenWhite Schallwandlern. Einfach faszinierend! Da ich die so homogene analoge Kombination nicht auseinanderreißen möchte, mutmaße ich einmal, dass das hohe Maß an Resonanzfreiheit des Laufwerks und des unerwünschte Schwingungen schnell ableitenden Arms das Colibri zu klanglichen Höhenflügen befähigt.


  • Transrotor Alto - mit drei Motoren

    Vor wenigen Wochen hat mich der Transrotor Alto schon in seiner Grundausstattung mit einem Motor begeistert. Eine Aufwertung des Antriebes auf drei Motoren ist beim Alto leicht möglich. Was kann damit klanglich erreicht werden? Lohnt der Aufwand? Optisch ist der dreimotorige Alto auch mit nur einem Tonarmausleger schon ein mächtiges Musik-Monument. Die Aufstockung des Alto um zwei weitere Motoren erhöht auch seinen Bedarf an Aufstellfläche. Will man ihn in dieser Ausbaustufe nicht mit dem Tonarm-Ausleger…
    14.06.2019
  • Bergmann Audio Odin

    Der Odin ist derzeit das Flaggschiff der luftgelagerten Bergmann-Audio-Tonarme. Firmenchef Johnnie Bergmann konstruierte ihn nicht speziell für einen seiner Plattenspieler, sondern als universell einsetzbaren Arm auch für Laufwerke anderer Hersteller. Dass ein Exemplar des Odin auf den Weg zu Hifistatement gebracht werden sollte, hatten Johnnie Bergmann, Werner Obst, der Bergmann-Analogtechnik schon beinahe seit der Markteinführung in Deutschland vertreibt, und ich bereits beim Besuch in der Fertigungsstätte im dänischen Hobro verabredet. Dann klappte es aber nicht…
    09.07.2018
  • Einstein The Tonearm 12 Zoll

    Einsteins The Tonearm gibt es ganz klassisch in den Längen von neun und zwölf Zoll. Die kurze Version hat seit über einem Jahr fast ununterbrochen die nahe Position auf meinem LaGrange behauptet und muss sich nun am Zwölf-Zöller messen: Bedeutet mehr Länge auch mehr Wohlklang? Falls Sie sich an die Vorstellung von The Tonearm in Hifistatement nicht so recht erinnern können, wird das wahrscheinlich daran liegen, dass er seine Test-Premiere im ersten Teil des Erfahrungsberichts…
    15.06.2018
  • Transrotor Massimo mit SME V und Tamino

    Transrotor baut nicht einfach nur hervorragend klingende Laufwerke, Jochen Räkes Kreationen sind immer auch Design-Objekte mit hoher Eigenständigkeit und perfekt bearbeiteten Oberflächen. Beim Massimo orientierte sich der Analog-Spezialist aus dem Bergischen Land an der Devise: form follows function – und schuf damit eines der attraktivsten Laufwerke überhaupt. Zumindest in den Augen des Autors. Lange Zeit schien sich das Thema Plattenspieler für mich erledigt zu haben: Ich bin mit meinem Laufwerk klanglich zufrieden, begeistere mich eher…
    13.04.2018
  • Cantano

    Wir hatten bereits das Vergnügen. Im Mai 2013 beschrieb Dirk Sommer sehr ausführlich den Plattenspieler und Tonarm Cantano der KlangwellenManufaktur in Berlin. Nun gibt es mehrere Gründe, den Cantano noch einmal zu betrachten und zu hören. Seit damals hat es Veränderungen gegeben. Für Auge und Ohr am wenigsten bedeutsam, aber dennoch wissenswert, ist die Tatsache, dass Firmenchef Oliver von Zedlitz inzwischen den Namen KlangwellenManufaktur in den Hintergrund stellt. Man braucht nicht viel Phantasie, um sich…
    27.01.2017
  • LumenWhite Mystere

    From the first glance onwards, the Lumen White Mystere turntable fascinates with its visual elegance and noble appearance. Its beauty however still reveals little about its price class and the technological sophistication at its core. Not to mention its sonic performance.... we are in the presence of a veritable audiophile wolf in sheep's clothing. 17 years ago, at the Vienna Hifi-Show, a colleague and myself discovered the first product of the then-new company, Lumen White,…
    06.11.2016

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.