Ui, ein neuer Manta, Opelfahrer sind völlig aus dem Häuschen! Aber halt, da ist ja noch ein „r“; da steht doch glatt Mantra. Druckfehler? Nö, doch nicht, wir sind beim Spezialisten für indische Mythologie in der HiFi-Szene gelandet, nämlich bei AcousticPlan. Für Nicht-Mantafahrer durchaus ein deutliches Upgrade!
Was hat uns Claus Jäckle nun diesmal mit auf den Weg gegeben? Hier geht es um den Nachfolger des beliebten Hybridverstärkers Sitar. Mantra ist nun nicht die tiefergelegte Variante des Vorgängermodells mit Fuchsschwanz. Oder einfach eine neue Bezeichnung für den Vorgänger, der mit neuen Anschlussbuchsen oder anderen kosmetischen Kleinigkeiten aufgepäppelt wurde, sondern es handelt sich um eine komplette Neuentwicklung. Hatte Sitar noch ohne Überalles-Gegenkopplung gearbeitet, so hat sich Jäckle hier etwas völlig anderes ausgedacht. Dazu gleich mehr.
Wenn ich mir den Verstärker – natürlich nach Auspacken mit den beiliegenden weißen Handschuhen! – näher ansehe, kann ich nur lapidar feststellen: die Verarbeitung ist der Hammer! Hier fällt mir nichts Besseres ein, als dieser flapsige Ausdruck. Wenn jemand ein Beispiel für deutsche Wertarbeit suchen sollte... hier steht eines. Das Gehäuse besteht aus CNC-gefrästen und geschliffenen Aluminiumplatten und macht einen unheimlich soliden Eindruck, geradezu erdbebensicher. Dazu kommt, dass jedes Gerät von Claus Jäckle persönlich hergestellt wird. Die blau eloxierte Front ist mittlerweile ein Markenzeichen von AcousticPlan und hebt sich wohltuend von dem Design der Massenprodukte ab. Rein optisch unterscheidet sich Mantra von seinem Vorgänger durch das fehlende externe Netzteil, welches hier in das Gehäuse integriert ist.
Wirft man nun einen oberflächlichen Blick ins Innere, so findet man ein akribisch aufgebautes Innenleben. Etwas anderes hätte ich nach den Erfahrungen mit anderen Geräten dieses Herstellers auch nicht erwartet. Schaltungstechnisch hat sich Claus Jäckle bei diesem Gerät einige Gedanken gemacht. Gleich geblieben ist die Spannungsverstärkung am Eingang; diese übernehmen zwei E88CC Doppeltrioden, die Jäckle schon öfter in seinen Schaltungen eingesetzt hat und damit eben auch große Erfahrung besitzt. Streng genommen ist im Testgerät eine baugleiche Röhre eingesetzt, mit der amerikanischen Bezeichnung 6922.
Auf die Qualitäten dieser E88CC wurde bereits im Jahre 1957 im Zusammenhang mit dem „Zauberspiegel“ Fernsehgerät von Grundig hingewiesen, von Wunderröhre war damals die Rede. Die E88CC enthält eine technische Neuerung (50er Jahre!): Es handelt sich hierbei um eine Spanngitterröhre, bei welcher der Gitterdraht sehr eng und straff um einen Gitterrahmen „gespannt“ wird. Nur nebenbei: Bei der E88CC beträgt die Dicke des Gitterdrahtes 8µ, das ist ein Zehntel eines menschlichen Haares! Diese Spanngitterröhren wurden primär entwickelt, um die Röhren hochfrequenztauglicher zu machen. Keine andere Entwicklung brachte die Röhrentechnik so sprunghaft nach vorne wie die Erfindung des Spanngitters. Der erste nach dem Krieg für die Post produzierte Typ war die Telefunken C3g, die heute noch in manchen Hifi Geräten eingesetzt wird. Vorteil dieses Röhrentyps – zumindest aus HiFi-Sicht – ist ein geringeres Rauschen sowie verminderte Mikrophonieeigenschaften.
Ängstliche Gemüter kann ich beruhigen, die E88CC wird mittlerweile von verschiedenen Herstellern wieder produziert und dürfte somit kein Beschaffungsproblem darstellen. Als Ausgangstransistoren werden bipolare Sanken eingesetzt, die interessanterweise vier Füßchen haben, ein Transistor benötigt normalerweise ja nur drei Anschlüsse. Bei dem vierten Anschluss handelt es sich um einen Thermofühler, mit dessen Hilfe thermische Verzerrungen verhindert werden sollen. In der Ausgangsstufe findet man schaltungstechnisch auch das Novum in diesem Gerät; zunächst einmal besteht sie aus einem Emitterfolger in Gegentaktschaltung. Das besondere Merkmal dabei ist ein Verstärkungsfaktor kleiner eins verbunden mit einer sehr großen Stromverstärkung. Übernommen wurde dieser Begriff aus der Röhrentechnik, da nennt man es eben Kathodenfolger, weil das Äquivalent zum Emitter die Kathode ist.
Die Ausgangsstufe bietet aber noch eine weitere Besonderheit; nachdem bei dieser Schaltung keine negative Gegenkopplung möglich war, musste man sich nach anderen Möglichkeiten umsehen. Fündig wurde man dabei wieder bei einem Patent eines Angestellten von Western Electric –noch irgendjemand überrascht? H.S. Black hatte sich bereits im Jahre 1928 mit einer speziellen Gegenkopplung beschäftigt, die allerdings zu jener Zeit noch nicht realisierbar war. Mit diesem Schaltungskniff konnte man extrem niedrige Übernahme-Verzerrungen realisieren und dies ohne Überalles-Gegenkopplung. Um den Push-Pull Emitterfolger niederohmig und DC-gekoppelt ansteuern zu können, ist zwischen den Eingangsröhren und den Leistungstransistoren noch ein diskreter Class-A-Kleinleistungstreiber geschaltet. So ganz trivial ist diese Schaltung offensichtlich nicht, sonst wären bei AcousticPlan keine drei Jahre Entwicklungszeit erforderlich gewesen. Mit diesem Aufbau wird das harmonische Spektrum einzig durch die Röhren bestimmt, die Transistorendstufe hat hier kaum Einfluss. So der Hersteller.
Die Lautstärke lässt sich elektronisch in 64 Schritten mit jeweils 1,5 Dezibel regulieren. Angezeigt wird dies über eine große LED Matrix, wie sie bereits in anderen Geräten des Hauses eingesetzt wurde. Zudem kann man jeden Eingang noch um sechs Dezibel abschwächen, damit sollte jede erdenkliche Kombination zuhause klarkommen. Zusätzlich lässt sich der Verstärker auch mit einem symmetrischen Eingang ausrüsten, Eingang 2 ist hierfür bereits vorbereitet. Die Symmetrierung übernimmt dann ein Transformator, so wie es in der Profiszene üblich ist.
And there is one more thing... um einmal mit Steve Jobs zu sprechen: Den Mantra kann man auch gegen Aufpreis mit einem Phonoteil als Ergänzung ordern. Oder besser gesagt, momentan noch nicht, die Phonoplatine ist nämlich noch in der Entwicklung. Sie wird sich auch von dem Vorgängermodell Sitar darin unterscheiden, dass hier die Vorverstärkung von Transistoren übernommen werden soll. Alles diskret mit Einzeltransistoren aufgebaut. Eine zusätzliche Röhrenschaltung wäre bei den beengten Verhältnissen auch gar nicht so ohne Weiteres möglich gewesen. Ein nicht von der Hand zu weisender Vorteil ist natürlich die relativ hohe Ausgangsleistung von 100 Watt an acht Ohm, mit genügend PS unter der Haube wird die Suche nach einem passenden Lautsprecher auf jeden Fall deutlich vereinfacht.
Nun wird es nicht lange dauern, bis einer um die Ecke kommt und meint: Kennen wir alles schon, nicht Fisch und nicht Fleisch. Wobei aus technischer Sicht das Konzept durchaus sinnvoll ist; als Stromverstärker sind Transistoren unschlagbar und umgekehrt haben Röhren bei der Spannungsverstärkung die Nase vorn. Was spricht also gegen dieses Prinzip? Grau is alle Theorie, entscheidend is aufm Platz, so Adi Preißler, der verstorbene Fußballtrainer. Frei nach dem Motto „Ein richtiger Kerl liest keine Bedienungsanleitung“ habe ich das Gerät nach Installation an dem oberen der drei Drehknöpfe eingeschaltet und Musik aufgelegt. Nichts, Totenstille. Also doch den Zettel, äh die Bedienungsanleitung ausgegraben und siehe da, der Hauptschalter befindet sich an der Rückseite. Damit lässt sich Mantra komplett vom Stromnetz trennen, der Drehschalter an der Front schaltet nur in eine Art Standby Betrieb. Damit entspricht das Gerät auch der EU-Artenschutzverordnung, Quatsch, Ökodesign Richtlinie.
Also los gehts, als erstes habe ich eine Latinjazz-Scheibe mit Michael Brecker am Tenorsaxophon herausgekramt. Brecker hatte ja nicht nur Jazz gespielt, sondern auch bei Pop-Produktionen mitgewirkt, bei denen ein Solo kraftvoll und auf den Punkt kommen muss. Entsprechend dominant ist auch sein Auftritt auf dieser Scheibe mit Eddie Palmieri am Piano. Und das, obwohl er auf Grund seiner Erkrankung bereits mit weicheren Blättchen spielen musste. Jedenfalls lässt unser Mantra hier nichts anbrennen, die unglaubliche Dynamik seiner Spielweise kommt enorm gut rüber. Der etwas heisere Ton hört sich mit manchen Verstärkern eher dünn und nach Plastik an, Ornette Coleman lässt grüßen. Der Hybrid kann hier durchaus eine dreidimensionale Abbildung mit realistischem Ton liefern. Vielleicht nicht ganz so ausgeprägt wie mit der 300B aus gleichem Hause, aber dies würde man nur im direkten Vergleich hören. Kern dieser Musik ist aber die unbändige Spielfreude, der packende Drive, angetrieben durch die Percussionslegende Giovanni Hidalgo, der einen nicht ruhig sitzen lässt. Mantra trifft den Kern dieser Musik, es macht einfach Spaß, hier zuzuhören.
Der Bass ist sehr kontrolliert und trocken, das liegt sicher auch an dem geringen Ausgangswiderstand und damit hohem Dämpfungsfaktor der Endstufe. Zudem gehört eine straffe Basswiedergabe auch zu den Stärken der bipolaren Sanken Transistoren. Allerdings fehlt mir im Vergleich zum AcousticPlan WE 91 – wie hieß der gleich wieder? – und auch zu meinen eigenen Röhrenverstärkern ein bisschen Farbe im Bass. Das Volumen eines Kontrabasses scheint ein wenig verkleinert, wie es öfter bei transistorisierten Geräten zu hören ist. Auch ist die tonale Ansprache eines Kontrabasses nicht so schnell, wie sie manchmal dargestellt wird. Das ist natürlich Jammern auf hohem Niveau und viele werden sicher die trockenere Wiedergabe des Mantra bevorzugen. Zumal dies auch von den Basschassis abhängig ist; meine Treiber kommen sehr gut mit geringerem Dämpfungsfaktor zurecht, das ließe sich auch an den Feldspulen einstellen. Das kann aber bei anderen Basstreibern natürlich wieder ganz anders aussehen. Insgesamt ist der Klang sehr neutral, etwas nüchterner, sozusagen Tonalität ohne Schlagseite. Die Neutralitätsfreaks unter uns werden einfach sagen: richtiger. Dazu weiter unten eine Bemerkung.
Ok, dass der Hybrid bei 100 Watt Ausgangsleistung mit einer fetzigen Aufnahme klarkommt, habe ich irgendwie erwartet. Deshalb habe ich als nächstes eine Scheibe mit sparsamer Instrumentierung und rein akustischen Instrumenten aufgelegt. Ein Titel des französischen Gambenvirtuosen und Komponisten Marin Marais. Hier gespielt auf einer Viola da Gamba sowie einer französischen Theorbe, die sich unter anderem durch kürzere Basssaiten und einen voluminöseren Korpus von den beliebten italienischen Modellen unterscheidet. Die Theorbe wurde ja im 16. Jahrhundert aus der Laute entwickelt, als man nach einer Möglichkeit gesucht hatte, tiefere Töne zu erzeugen. Das Endergebnis war dann ein verlängerter Hals mit einem zweiten Wirbelkasten für die tiefen Saiten. Die Theorbe besitzt einen tiefen, fülligen Klang, der sehr leicht zu erkennen ist, wenn man ihn einmal in natura gehört hat. Mantra bildet diesen charakteristischen Ton mit großer Präzision und immer leicht erkennbar ab; das auch bei unterschiedlichen Aufnahmen mit unterschiedlichen Interpreten.
Ein Cembalo sprüht förmlich vor Energie, natürlich abhängig von der Spielkunst des Interpreten. Bei diesem Instrument werden Saiten ja angerissen und nicht wie bei einem Flügel angeschlagen. Dies führt zu einem sehr obertonreichen Klang, den der Verstärker sehr gut wiedergeben kann. Möglicherweise gibt hier die rauscharme E88CC in Verbindung mit der besonderen Schaltung der Endtransistoren den Ausschlag. Oder um sinngemäß mit Gerhard Polt – Für die Nordlichter unter uns: Polt ist ein bayerischer Kabarettist – und seiner Mai Ling zu sprechen: Er schmutzt nicht! Aber egal, das Ergebnis kann sich jedenfalls sehen lassen. Für diese Performance benötigt das Gerät übrigens durchaus eine halbe Stunde Vorwärmzeit, die Transistoren brauchen eine Weile, bis sie in die Pötte kommen. Das ist nun nicht so, dass man vorher nicht Musik hören könnte, aber die Wiedergabe der ganzen Feinheiten, zu welcher der Verstärker in der Lage ist, kommt erst nach einer gewissen Vorwärmphase. Die Kühlkörper werden übrigens nur handwarm, es dürfte sich also um eine Class-A/B-Schaltung handeln.
Die Beurteilung des Klangs ist immer subjektiv, machen wir uns da nichts vor. Es gibt keine absolut richtige Wiedergabe und auch keinen Guru, der alles weiß. In diesem Zusammenhang fällt mir ein sehr interessantes Experiment unseres Kollegen Sommer bei einer seinen Aufnahmen ein. Hier wurde ein Konzert gleichzeitig mit drei verschiedenen Mikrofonen unterschiedlicher Bauart aufgenommen. Und jede Aufnahme klingt etwas anders, obwohl es sich um den gleichen Konzertmitschnitt mit demselben Aufnahme Equipment handelte. Was ist nun richtig? Für uns richtig ist eben das, was unseren persönlichen Klangvorstellungen am nächsten kommt.
Ähm, wo war ich stehengeblieben? Ach ja, beim Klang des Mantra Verstärkers. Trotz Röhreneingangsstufe klingt Mantra nicht wie ein reiner Röhrenverstärker. Zumindest nicht so, wie ein Verstärker, der mit direkt geheizten Trioden aufgebaut ist. Es handelt sich also um keine 300B auf Steroiden. Hat wohl auch keiner erwartet. Es gibt natürlich auch Röhrengeräte, die im Klang so sehr den transistorisierten Kollegen ähneln, dass man sich fragt, warum man dann nicht gleich ein transistorisiertes Gerät kauft. Die Wiedergabe über den Mantra ist klar, detailliert aber nicht überanalytisch, was sonst schnell dazu führen kann, dass die Hälfte der Musiksammlung nicht mehr anhörbar ist. Die harmonische Wiedergabe ist sicher ein Verdienst der E88CC. Gut zu hören ist dies beispielsweise bei alten Live-Aufnahmen mit der Woody Herman Bigband aus den 60er Jahren, die zeigen, dass Aufnahmetechnik seinerzeit nicht unbedingt zu den Stärken von Philips gehört hat. Der Hybrid zeigt uns ganz klar, wo die Schwächen der Aufnahme liegen, eigentlich überall! Trotzdem kann sich der Woody-Herman-Fan als solcher die Scheibe komplett anhören, ohne ständig auf das Manko der Aufnahmetechnik hingewiesen zu werden.
In Extremsituationen, und da meine ich in diesem Fall geringe Lautstärken, behält der Verstärker die Übersicht, alle Instrumente sind klar umrissen und positioniert, allerdings verliert die Musik manchmal etwas an Ausdruck. Das ist nun nichts Ungewöhnliches bei Verstärkern mit dieser Ausgangsleistung. Man hört dies in erster Linie bei kleinen Ensembles, die auf historischen Instrumenten spielen. Interessanterweise habe ich bei einer Scheibe mit Miles Davis eigentlich nichts vermisst. Sei markanter, sehr dunkel gefärbter Ton ist auch bei geringer Lautstärke sofort zu erkennen. Und auch die Intensität seiner Spielweise bleibt bei geringer Lautstärke erhalten. Die Fans von Röhrenverstärkern mit einstelligen Wattzahlen werden nun genüsslich auf die Geschichte von dem klangentscheidenden ersten Watt hinweisen. Ein Verstärker mit 100 Watt Ausgangsleistung spielt an meinen hochempfindlichen Lautsprechern bei geringen Lautstärken quasi im Leerlauf. Jetzt kommt natürlich wieder das Argument, wer will schon AC/DC bei 45 Dezibel Lautstärke hören? Stimmt auch wieder, aber ich schreibe ja, was mir so alles aufgefallen ist.
Abschließend lässt sich sagen, dass ich bisher erst einen transistorisierten Verstärker im Test gehabt hatte, der mit meinen hochempfindlichen Lautsprechern eine gute Figur gemacht hat, das war ein Gerät aus der Schweiz von Audio Consulting. Mittlerweile gehört Mantra auch dazu. Ich kann mir jedenfalls sehr gut vorstellen, dass die neutrale, harmonische Abstimmung des Mantra viele Fans finden wird!
Gehört mit
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Digitallaufwerk | Ayon CDT |
D/A Wandler | Borbely Audio |
Laufwerk | Apolyt |
Tonarm | Triplanar |
Tonabnehmer | Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper |
Vorstufe | Shindo Monbrison, Thomas Mayer 10Y |
Endstufe | Thomas Mayer 211SE Elrog, 6HS5 PSE, Shindo Cortese |
Lautsprecher | Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo |
Kabel | Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF, Swisscables Reference LS, Auditorium23 LS, Swisscables Reference und Reference Plus Netz, VertexAQ Jaya Netzfilter, VertexAQ Taga Verteilerdose, VertexAQ Roraima Netzkabel |
Zubehör | LeadingEdge Gerätebasis, LeadingEdge Minipaneele |
Herstellerangaben
AcousticPlan Mantra
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Ausgangsleistung | 2 x 100W an 8 Ohm, 2 x 160W an 4 Ohm |
Eingangsempfindlichkeit | 300 mV |
Eingänge | 4 x Line |
Geräuschspannungsabstand | >95dB(A) |
Röhrenbestückung | 2 x E88CC (6922) |
Höhe | 170 mm |
Breite | 260 mm |
Tiefe | 360 mm |
Gewicht | 16 kg |
Preis Mantra | 6900 Euro |
Phono Option | steht noch nicht fest |
Symmetrischer Eingang | 850 Euro |
Hersteller
AcousticPlan
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Anschrift | Gustav Schwabstr. 14m 78467 Konstanz |
Telefon | +49 7531 73562 |
info@acousticplan.de | |
Web | www.acousticplan.de |
Wenn die Firma zweier Hifi- und Musik-Begeisterter das reife Alter von 40 Jahren erreicht, wie feiert man dann standesgemäß? Mit einem Konzert, einer Live-Aufnahme oder gleich zweien, der Vorstellung einer LP und der neusten Kreation aus dem Lautsprecherprogramm: Herzlichen Glückwunsch, Acapella Audio Arts!
Alfred Rudolph und Hermann Winters gründeten vor 40 Jahren das längst zu einer Institution geworden Hifi-Studio Audio Forum, das wir Ihnen ebenso wie die untrennbar damit verbundene Lautsprechermanufaktur Acapella an dieser Stelle bereits ausführlich vorstellten. Zum Jubiläum hatten sie am Sonntag, den 17. September in einen Konferenzraum der Firma Krohne, nicht weit vom Audio Forum geladen. Der bot ausreichend Platz für die Tische mit dem Catering, eine Vielzahl von Sitzplätzen für die zahlreichen Besucher, ein Pärchen Campanile 2, ein Rack mit Verstärkern und Plattenspieler, dem hinter einer Trennwand gut versteckten, um eine Telefunken-Bandmaschine gruppierten Aufnahme-Equipment, einen kleinen Wald unterschiedlicher Mikrofone und vor allem für das Quartett Talking Horns samt seiner nahezu unüberschaubaren Kollektion von Blasinstrumenten. Alfred Rudolph kooperiert schon seit Jahren mit den vier virtuosen Multiinstrumentalisten, deren CDs durch Spielfreude und Esprit begeistern. Die aktuelle Silberscheibe trägt übrigens den Titel Geschichten aus dem Bläserwald. Aus der Zusammenarbeit ist auch die Aufnahme hervorgegangen, die mich bei meinem Besuch im Audio Forum vor etwas mehr als einem Jahr daran zweifeln ließ, ob es wirklich so einfach ist, eine Live-Darbietung von der Wiedergabe einer Aufnahme zu unterscheiden – zumindest dann, wenn das Konzert mit nur zwei sehr guten Mikrofonen mit dem von Alfred Rudoph entwickelten Holz-Ei dazwischen gemacht wurde und an der Wiedergabe eine Telefunken-Bandmaschine sowie die Vier-Kilowatt-Endstufe und die Poseydon-Hörner von Acapella beteiligt sind.
Das Masterband wurde inzwischen im Studio Sector 5 auf Lackfolie überspielt. Daraus wurden dann im Optimal-Presswerk in Röbel an der Müritz einige Anpressungen hergestellt, die Alfred Rudolph natürlich auch mit dabei hatte. Aber das Jubiläumsprojekt wird nicht nur eine einzelne schwarze Scheibe umfassen. Man hofft, wenn alles gut geht, noch vor Weihnachten zwei 45-er und eine 33-er LPs in höchster Qualität fertigzustellen. Ein ambitionierter Plan, wenn man bedenkt, dass darauf auch Teile des Jubiläumskonzertes enthalten sein sollen und der Box mit dem Titel Zwischenräume zusätzlich noch eine CD mit einem Querschnitt aus früheren Aufnahmen beigelegt werden wird. Aufnahmen haben eben schon immer zu den Lieblingsbeschäftigungen der beiden Acapella- und Audio-Forum-Gründer gezählt, wobei im Laufe der Zeit mal der eine, mal der andere der aktivere war.
Wenn eine hervorragende Combo spielt und aufgenommen wird und dann auch noch hochwertiges Wiedergabe-Equipment bereitsteht, kommt bei eingefleischten Audiophilen – und davon waren beim Konzert nicht wenige anwesend – natürlich irgendwann der Wunsch nach dem Vergleich zwischen live und Aufnahme auf. Gegen besseres Wissen hat Alfred Rudoph dem Wunsch seiner Gäste dann auch entsprochen, und dynamisch konnte die Wiedergabe durchaus überzeugen. Aber da der Raumhall mit aufgezeichnet wird und sich bei der Reproduktion dann noch einmal zu diesem Signal hinzuaddiert, wirkten die Instrumente vom Band größer als in Wirklichkeit und ließen auch ein wenig an Präzision vermissen. Alfred Rudolph wies zusätzlich darauf hin, dass bei der Aufnahme und Wiedergabe im selben Raum die Raummoden auch gleich doppelt in den Gesamtklang eingingen. Wer wissen möchte, wie realistisch Acapella-Lautsprecher selbst extrem dynamische Bands wie die Talking Horns in den Raum stellen können, sollte mal im Audio Forum vorbeischauen – wenn dann noch die Poseydons und die Vier-Kilowatt-Kraftwerke… aber das erwähnte ich ja bereits.
Alfred Rudolphs stilisierter Kopf mit den beiden UM75-Röhren-Mikrofonen in der 75-Anniversary-Edition aus Gefell an der Stelle der Ohren folgt dem puristischen Ideal einer Zwei-Mikrofon-Aufnahme, bei der im Gegensatz zur Multimikrofonie Phasenprobleme so gut wie ausgeschlossen sind. Die übrigen Mikros – darunter ein MS-Aufbau mit zwei Microtech-Gefell UMT 70 S – hatte Ralf Koschnicke im Raum platziert, der Ihnen von seinen hervorragenden CDs, LPs und HighRes-Files der Living Concert Series her bekannt sein dürfte. Er zeichnete die Signale der diversen Mikros in seinem Aufnahmemobil digital auf, wobei er auf A/D- und D/A-Wandler aus eigener Produktion setzt. Trotz unterschiedlicher Herangehensweisen arbeiten er und Alfred Rudolph bei der Produktion von Tonträgern intensiv zusammen.
Ich bin jetzt schon auf die Jubiläumsbox gespannt, die auf Alfred Rudolphs neu gegründetem Label LaMusika Master's Cut erscheinen wird: Wenn es gelungen ist, die großartige Musik der Talking Horns von diesem Nachmittag adäquat einzufangen – und daran sollte bei Alfred Rudolph und Ralf Koschnicke kein Zweifel bestehen – wird allein dieser Teil des Repertoires den Erwerb der Scheiben unverzichtbar machen. Eine entspannte Atmosphäre, tolle Musik und interessante Gesprächspartner – ein rundum gelungener Nachmittag, der nur eine Frage aufwirft: Warum feiern Alfred Rudolph und Hermann Winters eigentlich nur ihre runden Firmenjubiläen? Apropos Hermann Winters: Der ist auch auf den folgenden Fotos nicht zu entdecken, da er sich zur Zeit der Veranstaltung um einen chinesischen Kunden kümmerte. Die Geschäfte müssen ja weitergehen!
Der Beschäftigung mit dem BLU MkII habe ich seit seiner Vorstellung bei den Norddeutschen Hifi-Tagen entgegengefiebert. Nicht etwa, weil ich reumütig zur Fraktion der CD-Hörer zurückgekehrt wäre. Auch wenn der BLU auf den ersten Blick ausschaut wie ein CD-Laufwerk, liegen seine Werte im Inneren: Für mich ist er der momentan spannendste Upscaler überhaupt.
Das hat natürlich auch damit zu tun, dass der BLU MkII perfekt zu Chord Electronics' Wandler DAVE passt, der mich bei seinem Test klanglich derart beeindruckte, dass ich schließlich trotz aller guten Vorsätze, so schnell nicht wieder in kurzlebige Digital-Technik zu investieren, einen DAVE erwarb. Abgesehen von der Befürchtung, dass es bald noch leistungsfähigere FPGAs geben wird, mit denen Rob Watts, der schon seit Jahren für die Entwicklung von allen Chord DACs verantwortlich ist, dann einen noch besseren Wandler konstruieren könnte, lebe ich seitdem in Sachen Wandler glücklich und zufrieden. In den Ausführungen zu seinem DAC hatte Rob Watts postuliert, dass es sein Ziel sei, ein Filter mit einer Länge von mindesten einer Million Taps – beim DAVE sind es „nur“ 164.000 Taps – zu realisieren, um Transienten möglichst realitätsnah wiedergegeben zu können und der rein analogen Musikreproduktion noch ein Stückchen näher zu kommen. Womit ich in diesem Artikel keinesfalls die alte Diskussion „analog versus digital“ wiederbeleben möchte. Darin müsste dann ja nicht nur eine Bewertung der klanglichen Nachteile der mechanischen Kopiererei im Presswerk, sondern auch eine Betrachtung der Qualität der Analog-Digital-Wandlung einfließen. Dazu sei lediglich angemerkt, dass Rob Watts noch in diesem Jahr den Prototypen seines ADCs fertigstellen will. Man darf gespannt sein.
Inzwischen hat unter Musik- und Technikbegeisterten die Glaubensfrage „CD oder Streaming“ die alte Analog-Digital-Diskussion abgelöst. Den Kollegen Jürgen Saile interessiert Musik von der Festplatte nicht einmal aus Gründen der Bequemlichkeit, Wolfgang Kemper ist für beides offen, hat sich aber – soweit ich weiß – noch nicht endgültig festgelegt. Roland Dietl kann ich mir nur schwerlich ohne seine Laptops mit einer CD hantierend vorstellen und ich habe mich einmal für Festplatten entschieden und diesen Entschluss inzwischen nicht wieder in Zweifel gezogen. Aber egal, ob Musik von der CD oder der Festplatte: Der BLU MkII ist für die Anhänger beider Lager gleich interessant. Denn im BLU arbeitet ein Field Programmable Gate Array, mit dem sich ein Filter mit der magischen Million Taps realisieren lässt, der Xilinx XC7A200T. Er verfügt über die nötige Rechenleistung, braucht für seine hochkomplexen Berechnungen aber bis zu zehn Ampere Strom bei einer Betriebsspannung von fünf Volt. Dabei ist die Bereitstellung von 50 Watt für ein Netzteil kein Problem. Viel schwieriger ist es, für den FPGA und sein Schaltungsumfeld trotz stark schwankenden Strombedarfs stabile Arbeitsbedingungen zu schaffen. Und deswegen hat es Rob Watts vorgezogen, den Upscaler nicht mit dem Wandler in ein und demselben Gehäuse mit demselben Netzteil unterzubringen. So kann der FPGA im DAVE vom Leistungshunger des Xilinx XC7A200T unbehelligt seine Aufgabe als D/A-Wandler ausführen, während der Xilinx im BLU für das Upscaling sorgt.
Sein Signal bekommt der Upscaler entweder über den USB- respektive den S/PDIF-Eingang in BNC-Ausführung oder vom eingebauten Philips-CD-2-Pro-Drive. Auf welche Abtastrate das Signal vom Upscaler, den Rob Watts mit Anspielung auf die Filterlänge von über einer Million Taps „M Scaler“ nennt, hochgerechnet wird, läßt sich mit einem in drei Positionen rastenden Kippschalter auf der Rückseite des BLU MkII wählen. Mit dem Schalter direkt daneben kann man entscheiden, ob beim Upscalen von 16-Bit-Dateien in 24 Bit Dither eingesetzt werden soll. Bei High-Res-Files hat die Einstellung keinerlei Einfluss auf den Klang. Als „Normal“-Einstellung definiert Chord übrigens den Verzicht auf Dither. Die Frequenz, mit der Daten vom BLU MkII ausgegeben werden, hängt auch vom verwendeten Ausgang ab: Über einen AES-Ausgang werden bis zu 88,2 oder 96 Kilohertz, über deren zwei bis zu 176,4 oder 192 Kilohertz angeboten. Bei einer BNC-Verbindung geht es bis 352,8 oder 384 Kilohertz. Zwei BNC-Kabel ermöglichen schließlich bis zu 705,6 oder 768 Kilohertz. Die Wahl der Quelle für den M Scaler erfolgt übrigens automatisch: Wenn kein Signal vom CD-Laufwerk kommt, ist der USB-Eingang aktiv. Liegen auch hier keine Daten an, schaltet der BLU MkII auf den BNC-Eingang.
Die Integration des BLU MkII in meine Kette war eine Sache von Minuten: die Laufwerks-Upscaler-Kombination mit einem sehr guten Netzkabel wie dem Hijiri Takumi verbinden, zwei BNC-Kabel zwischen BLU und DAVE anschließen und das aus dem Aries Femto kommende USB-Kabel vom DAVE in den BLU umstecken – und schon kann es losgehen. Der DAVE erkennt nach einem kurzen Moment, dass an einen der beiden BNC-Eingangspaare ein Signal mit 705,5 Kilohertz anliegt und schaltet auf diese Frequenz um. Bei bekannten Teststücken weiß ich nach nicht einmal einer Minute, dass ich sie über DAVE niemals zuvor so dynamisch, unangestrengt und ebenso spannend wie entspannt gehört habe. Die imaginären Räume sind einfach ein Traum! Doch G8-&-Friends-Geschäftsführer Olaf Adam hat den BLU MkII ja nicht nach Gröbenzell begleitet, um hier Musik zu genießen. Er will auch mal hören, wie sich das – für mich persönlich recht uninteressante – CD-Laufwerk im Vergleich zum USB-Eingang schlägt: Dazu bedarf es ja nur einer Silberscheibe, deren Daten bereits auf den Festplatten des Melco gespeichert sind. Wir hören zuerst zweimal die CD, die ich keinesfalls derart wohlklingend in Erinnerung hatte, und wechseln dann zur Festplatte, was uns beiden ein zufriedenes Lächeln entlockt.
Bei Olaf Adam ist der Grund dafür, dass er die Daten als einen Hauch blasser empfindet und ihm die Instrumente bei der favorisierten CD einen Hauch voluminöser und die Klangfarben kräftiger erscheinen. Für mich hingegen scheint der Vergleich die Vorzüge des Streamens zu bestätigen: Die Instrumente befinden sich hier auf einer in Breite und Tiefer weiter ausgedehnten Bühne, sind noch klarer voneinander differenziert und von einem Hauch mehr Luft umgeben. Außerdem sind die Standorte der Lautsprecher bei dieser Konfiguration nicht einmal mehr zu erahnen: Die Illusion des Aufnahmeraums ist perfekt. Nach einem kurzen Meinungsaustausch steht fest, dass wir die jeweils vom anderen hervorgehoben Vorzüge auch gehört haben, was aber nichts an der persönlichen Gewichtung ändert.
Olaf Adam gewährt mir zwar eine angenehm lange Zeit für die Beschäftigung mit dem BLU MkII, allerdings bleibt davon netto leider viel zu wenig übrig: In diesen Wochen habe ich eine Vielzahl von Besuchern und auch noch die ein oder andere Dienstreise zu absolvieren. Ironischerweise gehen gleich zwei der Termine auf das Konto von Olaf Adam. Andererseits hat es natürlich auch sein Gutes, dass ich mich nicht wochenlang ohne Unterbrechung an den Klang des BLU gewöhne. So dürfte die Trennung weit weniger schwer fallen. Aber noch ist es nicht soweit. Nach ein wenig Herumspielen wird deutlich, dass alle Abtastraten außer der höchsten nur dann gewählt werden sollten, wenn der folgende Wandler die 705,6 respektive 768 Kilohertz nicht verarbeiten kann. In der Kombination mit dem DAVE gibt es keinen Grund, den M Scaler nicht mit der höchsten Abtastrate zu betreiben. Weniger eindeutig sieht es da schon bei der Dither-Einstellung aus: Kurzzeitig war ich vom noch größeren Raum dank Dither fasziniert. Andererseits verschiebt sich gleichzeitig die tonale Balance ein wenig. Die Tiefen kommen mit weniger Druck, Perkussionsinstrumente glänzen ein wenig mehr. Langfristig gefällt mir das konkretere, erdverbundenere Klangbild dann doch besser: Die bei der Verwendung von Dither größere Bühne wirkt mir auf Dauer zu wenig konkret. Aber hier kann ja jeder das für seine Kette oder seinen Geschmack Passende auswählen.
Von den paar geschilderten Experimenten abgesehen habe ich den BLU MkII seit seinem Eintreffen in Gröbenzell mit der höchsten Abtastrate und ohne Dither betrieben – und mich wohl schleichend an den fantastischen Klang der Chord-Kombination gewöhnt, allerdings nicht soweit, dass mir nach ein paar Tagen Abwesenheit und einer mehrstündigen Aufwärmphase nicht aufgefallen wäre, auf welch hohem Niveau die Wiedergabe von CDs oder Files in entsprechender Auflösung nun möglich ist. Eigentlich hatte ich vor, mir für einen abschließenden Vergleich noch einmal den Sound von Abdullah Ibraham und Ekayas „Calypso Minor“ einzuprägen, aber dann begeisterten mich die Klangfarben der akustischen Instrumente, die live-ähnliche Dynamik und die fast völlige Freiheit der Wiedergabe von technischen Artefakten derart, dass ich das gesamte Album Sotho Blue hörte: Einfach großartig, mit welcher Wucht das Tenorsaxophone einsteigt und dann mit luftigem Ton die Melodie fortführt. Dann die ungemein realistisch wirkende Abbildung des Flügels, die Härte der Anschläge, frei von jeglicher Lästigkeit, die Macht des schwingenden Resonanzkörpers: ein Genuss! Fast immer ist es der Beginn einer Note oder eines Klanges, der die Reproduktion so ungemein echt und lebendig wirken läßt.
Wenn man sich auch nur kurz an den M Scaler gewöhnt hat, macht der DAVE allein viel weniger Spaß: Die Abbildung gerat weniger präzise, harte Klavieranschläge verlieren viel von ihrem Live-Charakter und wirken minimal aggressiv: Man dreht unwillkürlich die Lautstärke ein wenig zurück. Glückliche Besitzer eines DAVE sollten sich den BLU MkII dann und nur dann einmal anhören, wenn seine Finanzierung halbwegs gesichert ist.
Mehr Informationen zum BLU MkII aus erster Hand werden Sie im zweiten Teil diese Artikels finden.
Gehört mit
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NAS | Melco N1ZH/2, WDMyCloud |
Network Enhanced Transport | Rockna Wavedream NET |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
D/A-Wandler | Chord DAVE, Rockna Wavedream Signature |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Eintein The Poweramp, Ayon Epsilon |
Lautsprecher | Kaiser Acoustics Kawero! Classic |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network |
Zubehör | PS Audio Power Regenerator P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Chord Electronics BLU MkII
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Gehäuse | präzisiongefrästes Choral-Aluminium-Gehäuse, Design von John Franks |
Auflösung bei CDs | 44,1 bis 705,6kHz, vom Nutzer wählbar |
Anschlussmöglichkeit (Eingang) | 1 x USB-Eingang (44,1, 48, 88,2, 96, 176,4, 192, 352,8, 384, 705,6 und 768kHz), 1 x BNC S/PDIF (44,1-384kHz, upsampled) |
Anschlussmöglichkeit (Ausgang) | 1 x einfach AES (44,1 und 88,2kHz), 1 x Doppel-AES (88,2 und 176,4kHz), 1 x einfach BNC (88,2, 176 und 352,8kHz), 1 x Doppel-BNC (176,4, 352,8 und 705,6kHz) |
Chipsatz | Chord Electronics' kundenspezifisch programmierter Xilinx XC7A200T FPGA |
Filterlänge | 1015808 Taps (16FS filter) |
FPGA Leistungsaufnahme | 10A |
Frequenzgang | 0-20kHz, ±0,0000001dB |
Restwelligkeit im Durchlassbereich | ±0,0000002dB (0-20kHz) |
Sperrbereich-Unterdrückung | -135dB |
Gesamte Harmonische Verzerrungen und Rauschen | -144 |
Rauschen 2,6 µV, A-bewertet | ohne messbare Modulation des Grundrauschen |
Fremdspannungsabstand | 126dB A-bewertet |
Netzteil | 90-240V Wechselstrom |
Leistungsaufnahme | 30W |
Gewicht | 7kg |
Abmessungen (B/H/T) | 333,5/98,5/142mm |
Preis | 10500 Euro |
Vertrieb
G8 & friends GmbH
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Anschrift | Werner Möhring Ferdinand-Poggel-Str. 17 59065 Hamm |
Telefon | +49 5254 660188 |
info@g8friends.de | |
Web | www.g8friends.de |
Vertrieb
Panasonic Deutschland
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Der neue Audia Flight FLS 10 Vollverstärkers war auf der diesjährigen Highend zu besichtigen. Hören konnte man ihn jedoch noch nicht. Es dauerte noch zwei weitere Monate, bis er das angestrebte technische und musikalische Niveau erreichte.
Beteiligt am finalen klanglichen Ergebnis des Audia Flight FLS 10 ist Jan Sieveking, der deutsche Importeur. Der bezeichnet sich selbst als Überzeugungstäter und ist nicht unkritisch, wenn er ein neues Produkt der von ihm vertretenen Firmen geliefert bekommt. Der neue Vollverstärker wurde nach der Highend bei Sieveking Sound in Bremen einem intensiven Hörtest unterzogen. Antreten musste er gegen die getrennten Bausteine der FLS-Linie der italienischen Manufaktur. Dieser Vergleich zwingt sich auf, da die Endstufe des neuen Vollverstärkers identisch ist mit der separaten Endstufe FLS 4. Erstmalig geht Audia Flight diesen Weg. Bisher wurden in Vollverstärkern keine separaten Endverstärker integriert, es waren stets komplette Neuentwicklungen. Die hier implantierte FLS 4 kostet allein schon 7500 Euro. Statt weitere 6000 Euro für den passenden Vorverstärker FLS 1 ausgeben zu müssen, erhält man nun für nur 2000 Euro mehr den neuen FLS 10. Weiteres Geld spart man, da beim Vollverstärker die Investition in ein zweites, adäquates Netzkabel sowie in eine entsprechende Verbindungsleitung von Vor- zu Endverstärker entfällt. Dem FLS 10 haben Jan Sieveking und ich sofort ein angemessenes Stromkabel gegönnt, nämlich ein 1,5 Meter langes Cardas Clear Power. Bei dieser Wahl habe ich der Erfahrung des Importeurs vertraut.
Es war das Ziel der Italiener, den Vollverstärker klanglich so nahe wie möglich an die getrennte Kombination heranzubringen. Bei der Zwei- in-Eins-Lösung enfallen immerhin ein weiteres teures Gehäuse und auch oft übersehene Kosten wie Verpackung und Waren-Logistik. Somit geht die Ersparnis keineswegs ganz zu Lasten der technischen und klanglich relevanten Investition. Die einschneidende Rotstift-Maßnahme besteht im Schaltungsaufbau: Der separate Vorverstärker FLS 1 ist komplett diskret konstruiert, unser Vollverstärker besitzt eine Vorstufe, die aus integrierten Schaltkreisen aufgebaut ist. Dazu wurden Kondensatoren in kostengünstiger Klebe-Technik verbaut. Dies war jedoch nur bis zum oben angesprochenen Hörtest in Bremen der Fall. Denn im direkten Vergleich mit den separaten Bausteinen war Jan Sieveking nicht wirklich zufrieden. Um herauszufinden, wo die Ursache liegt, betrieb er den Vorverstärker-Teil des FLS 10 über dessen geregelten Vorstufen-Ausgang mit der baugleichen separaten Endstufe FLS 4. Diesen Vorstufen-Ausgang besitzt der neue Vollverstärker, um entweder symmetrisch oder über Cinch eine zweiten Endstufe anzusteuern. Für diesen Bi-Amping-Betrieb bietet sich naturgemäß die identische FLS 4 an. Aber auch jede beliebige andere Endstufe lässt sich für Bi-Amping auf diese Weise mit dem FLS-10 kombinieren. Durch diesen Vergleich konnte Jan Sieveking die Vorstufen-Sektion des Vollverstärkers als Schwachstelle ausmachen. Mit entsprechenden Anmerkungen schickte er den Verstärker zur Revision zurück nach Italien. Die findigen Konstrukteure Massimiliano Marzi und Andrea Nardini hatten schnell ihre verklebten Kondensatoren als die fatale Fehlerquelle ausgemacht. Das Qualitäts-Defizit war zwar nicht groß, wäre andernorts vielleicht gar nicht aufgefallen, aber Jan Sieveking legt für den FLS 10 die Klang-Messlatte eben sehr hoch: Der soll klanglich der separaten Alternative extrem nahekommen und gleichzeitig einen erheblichen Preisvorteil bieten. Mit diesem Anspruch war die überarbeitete Version nach ihrer Rückkehr nun absolut im Einklang. Etwa Mitte Juli erhielt ich von Jan Sieveking einen Anruf, in dem er sich merklich über den Erfolg des Nachbesserung in Italien freute. Jetzt hatte er, was er wollte. Diesen FLS 10 brachte er mir dann schnellstens zum Test vorbei.
Die Tatsache, dass er persönlich den Verstärker zu mir transportierte, zeigt seinen Enthusiasmus. Denn er wollte sich selber ein Bild davon machen, in welchem Umfeld sein Neuling bei mir spielen soll und vor allem, wie er hier klingt. So haben wir ein paar Stunden gemeinsam den Italiener an meinen griechischen Audio Analysis Epsilon Lautsprechern gehört. Verbunden waren sie mit dem Bi-Wiring Real Cable. Schon nach den ersten Takten war klar, es gibt nichts zu richten oder zu korrigieren. Auf Anhieb spielte das Gespann so auf, dass Jan Sieveking sich entspannt auf dem Sofa zurücklehnte. Ich hingegen setzte mich voller Erstaunen aufrecht auf die Kante desselben. So kontrolliert hatte sich die Epsilon bislang noch nicht verhalten. Wie sie jetzt aufspielte, war es eine in meiner Kette nicht dagewesene Qualität. So ist bislang kein Verstärker mit dem Bändchen-Dipol-Strahler zurechtgekommen und umgegangen. Als Tonquelle diente der Melco N1A mit dem Antelope Zodiac Plus Wandler. Gehört haben wir zunächst meinen aktuellen Test-Standard, die 192-Kilohertz-Version des Gregory Porter-Albums Take Me To The Alley. Ursächlich für die etwas eingeschränkte Räumlichkeit ist der Antelope-Wandler, ganz sicher nicht der Audia Flight. Denn der staffelt weit besser die imaginäre Bühne, als es andere Verstärker zu leisten imstande waren, inklusive meiner Spectral Endstufe. Dazu liefert der FLS 10 eine bestechende Homogenität. Sofort machte er deutlich, dass souverän Leistung zur Verfügung steht und er alles im Griff hat. Dies demonstrierte er besonders positiv im Grundton und Tiefbass. Hier konnte der Audia Flight bestens für Akkuratesse und Plastizität sorgen. Davon profitierte naturgemäß das gesamte Klang-Gemälde mit analytischer und dynamischer Darstellung. Die Jazz-Titel von Gregory Porter erklangen klangfarbenstark, aber niemals zu üppig, dreidimensional und gleichzeitig differenziert und angenehm homogen. Die Musik fließt und der Rhythmus stimmt. Die Füße wippen.
Jan Sieveking und ich unterhielten uns ein wenig über das audiophile Unternehmen aus Civitavecchia in der Nähe von Rom. Dabei lauschten wir angetan und zustimmend nickend einigen Titeln aus meiner Qobuz Favoriten-Liste. Jan Sieveking sprach über seine Erfahrungen mit den Audia-Flight-Verstärkern im Allgemeinen und über diesen Class-AB-Verstärker im Besonderen: Er braucht nur wenige Minuten, bis sich das gewaltige Netzteil mit Energie vollgesaugt hat und bereit ist, mit ganzer Kraft und vor allem ganuerQualität loszulegen. Die AB-Schaltung ist so ausgelegt, dass der FLS 10 einen sehr hohen Class-A-Bereich generiert – mit allen daraus resultierenden klanglichen Vorteilen. Dieses Schaltung-Konzept ist natürlich auch in der Wärmeentwicklung zu spüren. Die großen Kühlkörper links und rechts zusammen mit dem massiven Aluminium-Gehäuse bieten zwar reichlich Kühlfläche. Legt man seine Hand aber mal nach einer Stunde Spielzeit auf das Firmen-Symbol im Gehäuse-Deckel, spürt man ordentlich Wärme. Über die Qualität der Verstärker von Audia Flight berichtete schon recht ausführlich Dirk Sommer im Testbericht über die Vorstufe Strumento n°1 mk2.
Schaut man in das Innere des ausschließlich von unten verschraubten Gehäuses, erkennt ein jeder sofort den komplett doppelt monaural gegliederten Aufbau des zudem symmetrischen Konzepts. Die Audia Flight Entwickler Massimiliano Marzi und Andrea Nardini wandten im FLS 10 ihre bekannte Transimpedanz-Schaltung mit lokaler Stromgegenkopplung an. Ebenso wie in der separaten Endstufe FLS 4 findet sich auch im Vollverstärker ein vergossener und zweifach geschirmter 2000-Watt-Ringkerntrafo mit getrennter Versorgung des linken und rechten Kanals. 32 Leistungstransistoren generieren bei Bedarf kurzfristig etwa neunhundert Watt auf jeder Seite. Daran haben auch die Siebkondensatoren mit insgesamt stattlichen 288.000 Mikrofarad Kapazität ihren Anteil. Ein weiterer Abgriff am Trafo liefert den Strom für die Vorstufe und die Zusatzplatinen. Weiteres lässt sich auf der Website nachlesen: „Die interne Signalverstärkung der Endstufensektion wird in vergossenen Class-A-Modulen ausgeführt. Hier kommt die lokale Stromgegenkopplung zum Einsatz. Selbstverständlich haben auch diese Module eine separate Stromversorgung und werden zusätzlich aus Kondensatoren mit einer Gesamtkapazität von 18.000 Mikrofarad versorgt. Auch im FLS 10 kommen Platinen mit massiven Kupferleiterbahnen zum Einsatz, die Audia Flight bei einem Militärzulieferer bezieht. Diese Platinen werden in der eigenen Fabrik von Hand bestückt. Dort werden auch die CNC-gefrästen Aluminiumpaneele von Hand nachpoliert, bevor sie bedruckt werden. Weil Marzi und Nardini keine halben Sachen machen, haben sie im FLS 10 einen zusätzlichen Trafo mit 15 Watt installiert, der sich um die Mikroprozessorkontrolle und Einschaltverzögerung kümmert. So etwas gehört aus ihrer Sicht einfach nicht in die Hauptstromversorgung – und hält außerdem den Standby-Stromverbrauch unter ein Watt.“
In den folgenden Tagen genieße ich auf dem Melco gespeichertes Musikmaterial oder solches von meinem Qobuz-Highres-Zugang, den ich ebenfalls per Melco erreiche. Frappierend empfinde ich immer wieder, welche Feinzeichnung und Genauigkeit in der Detail-Information. aber auch welches Timing der FLS 10 den Lautsprechern ermöglicht, ja aufzwingt. Er kombiniert Neutralität mit Leben und Spielfreude. Nie klingt etwas harsch, nie klingt etwas langweilig. Diesen Bändchen-Dipol-Strahlern ist der neue Audia Flight ein perfekter Partner. Leonard Cohens „Hallelujah“, interpretiert mit vielstimmigen Gesang vom Pentatonix Ensemble, wird mit kraftvollen männlichen und weiblichen Stimmen ergreifend vorgetragen. Auch die Oldies „Proud Mary“ oder „It Came Out Of The Sky“ von Creedence Clearwater Revival gerieten mit diesem Verstärker im Qobuz-192 kHz-Streaming zum fetzigen und mitreißenden Vergnügen. Vor allem der kontrollierte Bass imponierte und sorgte gefühlt für den richtigen Vorwärtsdrang. Der Ohrwurm „Hey Now“ der Indie-Pop-Band London Grammar imponierte durch sauberen, mächtig druckvollen Synthesizer-Tiefbass und die hautnahe Stimme von Frontfrau Hannah Reid. Was der Audia Flight an Präzision an den Dipol-Flächen-Strahlern erreicht, ist einmalig. Dies gilt in noch höherem Masse für orchestrale Musik wie Stravinskys „Pulcinella Suite“ mit dem New York Philharmonic und Pierre Boulez. Wunderschön seidig, klar und farbig inszeniert der FLS 10 das Orchester und die Solo-Instrumente.
Äußerlich macht der Audia Flight FLS 10 einen wirklich gediegenen Eindruck. Dies verdankt er seiner hochwertigen Gehäuse-Verarbeitung und dem sichtbaren Material-Aufwand. Massives Aluminium kommt hier reichlich zum Einsatz. Diese Wertigkeit unterstreicht das typische Audia Flight Fenster auf der Front, das aussieht wie ausgebreitete, weite Flügel und in blauen Lettern auf schwarzem Grund manch Wissenswertes anzeigt. Das große, optisch gekoppelte Schwungrad als Lautstärke-Regler gefällt durch seine Sensibilität. Will man große Sprünge machen, spürt der Sensor dies an einer kurzen, heftigen Dreh-Bewegung. Beim behutsamen Drehen verändert der Optokoppler in feinen Schritten den Pegel. Da möchte man die solide und ergometrisch angenehme Metall-Fernbedienung gerne mal beiseite lassen. Sechs metallene, auf der Front nebeneinander angeordnete Druckschalter haben folgende Funktionen: „On“ erweckt den Verstärker aus dem Standby. Der Schalter für die vollständige Trennung vom Netz befindet sich rückseitig. Rechts daneben befindet sich der „In“-Taster, nach dessen Betätigung Sie den Eingang per Stellrad wählen können. Es folgt „Set“ zum Programmieren diverser Optionen wie individueller Benennung oder Empfindlichkeit der einzelnen Eingänge. Sie können auch nicht benutzte Eingänge aus der Auswahl ausschließen, so dass Sie schnelleren Zugriff haben. Denn der FLS 10 erlaubt keine direkte Anwahl, sondern lediglich das Durch-Tasten von eins bis fünf oder rückwärts. Weiterhin lässt sich jeder Eingang unter Umgehung der Vorstufe direkt auf die Endstufe schalten. Zwischen dritter und vierter Taste leuchtet in rot (Standby) oder blau die Betriebs-LED. Der vierte Taster ist „Mute“ und fährt den Pegel zügig, aber nicht schlagartig runter oder rauf auf die ehemalige Einstellung. Dies ist übrigens auch so, wenn Sie mit dem „On“-Schalter in oder aus dem Standby gehen. Der Audia Flight kehrt in den vorherigen Zustand zurück. Ob „Mute“ ganz auf stumm oder einen leisen Pegel herunterfahren soll, kann man programmieren. Der fünfte Schalter „Phase“ invertiert die Lautsprecher-Ausgänge um 180 Grad. Dies kann bei einigen Aufnahmen hilfreich sein oder bei Bi-Amping, wenn man eine Endstufe eines anderen Herstellers anpassen will. Der sechste Taster „SPK“ schaltet die Lautsprecher ab, falls Sie den daneben liegenden Klinke-Kopfhörer-Ausgang nutzen wollen. Dem habe ich mich kurz gewidmet und möchte ihm ein Kompliment machen. Wenn auf die Lautsprecher verzichtet werden muss, liefert der Kopfhörer-Anschluss eine großartige Alternative. Das bislang Positive Wahrgenommene dürfen Sie auch auf ihn beziehen. Das hat wohl seinen Grund darin, dass es keinen speziellen Kopfhörer-Verstärker im FLS 10 gibt. Vielmehr liefert die Endstufe selber auch hier die Energie und ihren Charakter.
Die Rückseite verdient ebenfalls Beachtung: Die Symmetrie des Doppel-Mono-Konzepts ist deutlich zu erkennen. Auf jeder Seite gibt es zwei XLR-Eingänge, drei Cinch-Eingänge, einen XLR-Ausgang, zwei Cinch-Ausgänge sowie pro Kanal zwei Paar Lautsprecher-Anschlüsse. Diese sind nicht separat wählbar, sondern parallel geschaltet, um optimales Bi-Wiring zu ermöglichen. Zwei großflächige Blenden aus massivem Aluminium bedecken die Steckplätze für einen optionalen Phono-Einschub und eine digitale Wandler-Einheit. Diese sind zur Zeit noch nicht erhältlich. Somit ist der FLS 10 aktuell ein reiner Hochpegel-Vollverstärker.
Will man sich die komfortable Bedienung am Gerät mittels des großen Stell-Rades für Lautstärke, Eingangswahl oder andere Einstellungen nicht gönnen, kann man bequem sitzen bleiben und all dies mit der Metall-Fernbedienung vornehmen. Allein die Phase lässt sich hier nicht umschalten. Auch ist auf der Fernbedienung sinnvollerweise die Speaker-Taste für den Kopfhörer-Betrieb nicht zu finden. Dafür erlaubt sie das Dimmen des Displays per Tastendruck in drei Stufen und den direkten Zugriff auf die Balance.
Für die Mehrzahl unter Ihnen dürfte das Verhalten des Audia Flight an mit Konus-Chassis und Kalotten bestückten, dynamischen Lautsprechern von übergeordnetem Interesse sein. Deshalb habe ich ihn auch an den begeisternden Dynaudio Special Forty gehört: Auch hier zeigt der Audia Flight seinen oben beschriebenen Charakter und vermittelt gleichzeitig den Eindruck, klanglich gar nicht zu existieren. Die Musik scheint er absolut neutral und mit unerschöpflicher Energie einfach nur an die Special Forty weiterzureichen, die auch mit diesem Verstärker großartig klingt. Meine zur weiteren Wahrheitsfindung herangezogenen Quadral Platinum M 50 konnten am Audia Flight ebenfalls Höchstleistungen vollbringen. Die Quadral hat, vergleicht man sie mit der Special Forty, einen weniger warmen Charakter. Das Klangbild geriet mit dem Audia Flight ausgesprochen feingliedrig und farbenreich. Im Bass führte der FLS 10 die Platinum sauber und verbot jegliche Überzeichnung. Zum Ende meiner Test-Reihe kam weiterer Besuch aus Italien. Der WBS-Vertieb schickte mir ein Paar der ausgefallen schönen Lignea von Franco Serblin. Die beiden Italiener können hervorragend miteinander: Toll, was der Audia Flight mit diesem Lautsprecher macht. Der FLS 10 muss nun leider per Spediteur in unser Foto-Studio nach Gröbenzell. Es wird schwer, für ihn einen Ersatz zu finden. Er legt die Messlatte an der kleinen Franco Serblin ungemein hoch – und nicht nur an ihr.
Gehört mit
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Computer | Apple MacMini mit OS X El Capitan, Audirvana Plus 3, Qobuz Highres |
Netzwerk-Player | Melco N1A |
Clock | Mutec MC-3+Smart Clock USB |
DA-Wandler | Antelope Zodiac plus, Audio-gd Master 7, Sonic Frontiers SFD-1 |
CD-Player | Primare DVD 30 |
Plattenspieler | Brinkmann Bardo mit Musical Life Conductor 10 Zoll o |
Tonabnehmer | Audio Technica ART 9 |
Phono-Vorstufe | Plinius Koru |
Lautsprecher | Analysis Audio Epsylon, Dynaudio Special Forty, Qudral Platinum M 50, Franco Serblin Lignea |
Kopfhörer | Denon AH-D2000 |
Zubehör | Audioquest Diamond oder Carbon USB, Audioquest Jitterbug, JIB Boaacoustic Silver Digital Carbon SPDIF und Krypton AES/EBU, Inakustik Black&White NF-1302, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Shunyata Andromeda LS, Real-Cable Bi-Wiring LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel,Cardas Clear Power Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella-Basis |
Herstellerangaben
Audia Flight FLS 10
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Eingänge | 2 x symmetrisch XLR, 3 x unsymmetrisch RCA, 2 x Options-Slot-Eingänge (Phono MM & MC / DAC) |
Ausgänge | 1 x symmetrisch XLR, 1 x unsymmetrisch RCA, 1 x unsymmetrisch RCA (Tape Out), 2x Lautsprecheranschlüsse (parallel für Bi-Wiring), 1x Kopfhörerausgang |
Eingangsimpedanz | 47 kΩ symmetrisch oder unsymmetrisch |
Verstärkungsbereich | -90 dB bis 10 dB |
Verstärkungsauflösung | 0,5 dB Schritte |
Frequenzbereich | 0,3 Hz – 500.000 Khz (1 Watt RMS, -3 dB) |
Verzerrung (THD) | < 0,05 % |
Ausgangsleistung | 200 W/380 W (8 Ω/4 Ω) RMS |
Schutzschaltung | bei Impulsleitung > 900 Watt pro Kanal an einer Last von < 2 Ohm |
Dämpfungsfaktor | > 650 an 8 Ohm |
Leistungsaufnahme | 820 Watt maximal, 180 Watt Normalbertrieb |
Standby-Verbrauch | < 1 W |
Gehäuse-Farbe | silber oder schwarz |
Abmessungen | 450 B x 177 H x 440 T mm |
Gewicht | 36 kg |
Preis | 9500 Euro |
Netzkabel |
Cardas Clear Power |
Preis | 890 Euro für das 1,5m Test-Kabel |
Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
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Ansprechpartner | Jan Sieveking |
Anschrift | Plantage 20 28215 Bremen |
Telefon | +49 421 6848930 |
kontakt@sieveking-sound.de | |
Web | www.sieveking-sound.de |
Eigentlich wollte ich Ihnen die SE-Version der AQ-Switch-8 vorstellen, musste aber davon Abstand nehmen, da Susanne Candeias und Norman Lübke eine nochmals verbesserte Variante geschaffen hatten, die inzwischen auf dem Weg nach Gröbenzell ist. Den erstem SE begleiteten ein paar „Nubsis“, die im Aqvox-Shop in der Voodoo-Ecke zu finden sind. Um die geht es hier.
Vor Produkten aus besagter Ecke im Aqvox-Angebot graut mir seit der Beschäftigung mit den USB-Detoxern nicht im geringsten: Die Abschlüsse für nicht benutzte USB-Buchsen bewirkten ja schließlich eine deutlich nachvollziehbare, klangliche Verbesserung. Die Stecker sollen elektrische Bauelemente enthalten, die auf die Daten- und Stromleitungen der USB-Verbindung Einfluss nehmen – was ich mir durchaus vorstellen kann. Auch dass die Detoxer eins und zwei, wie vorausgesagt und leicht herauszuhören war, unterschiedlich intensiv in ihrer Wirkung sind, erhöhte das Vertrauen in die Produkte, denen ihr Hersteller das Voodoo-Label anheftete. Allein die beiden je nach Level mal klaren, mal opaken gläsernen Halbkugeln ließen bei mir einen kleinen Rest von Argwohn überleben. Aber der geriet natürlich sofort in Vergessenheit, als der – wie ich jetzt ja schreiben muss – Prototyp der SE-Switch die Normalversion klanglich deutlich hinter sich ließ. Bei ersterem waren sechs der acht LAN-Buchsen mit schwarzen Kunststoff-Kappen mit gelben AQ-Logo verschlossen, die ich erst für Bestandteile der SE-Version hielt. Aus dem Lieferschein ging aber hervor, dass die Stecker LAN-Detoxer sind, für die im Sechserpack noch einmal knapp 100 Euro fällig werden.
Die Detoxer sind aber nicht nur schlichte Kunststoff-Kappen, die die Anschlüsse vor hochfrequentem Schmutz schützen sollen, sondern besitzen laut Beschreibung im Shop auch noch einen „formatierten Kristall-Diamanten“. Kristalle oder Flüssigkeiten, denen gewisse Informationen eingeprägt sein sollen, erinnern mich sofort an Artkustiks Audio-, Raum- und Kabelanimatoren. Da ich mir deren Wirkung auch nicht ansatzweise erklären kann, wecken diese Dinge bei mir eine gehörige Portion Skepsis – selbst wenn sie klanglich positive Auswirkungen besitzen. Und ein „Kristall-Diamant“ ist zumindest für jemanden, der sich einige Zeit mit Sprachen beschäftige hat, ein semantischer Eiertanz – oder so etwas ähnliches…
Was ich damit sagen will, ist schlicht: Meine Erwartungshaltung gegenüber den LAN-Detoxern ist nicht gerade hoch, trotz der überaus guten Erfahrungen mit ihren USB-Gegenstücken. Außerdem befindet sich im meiner Kette momentan auch noch der Chord Blu Mk II mit seinem M-Scaler, der das Signal auf über 700 Kilohertz upsampled. Sollte trotz all der Filterungen und der Signalregeneration unter anderem in der Aqvox-Switch und im Auralic Aries Femto ein kleine Kunststoffkappe in einer der beiden LAN-Buchsen des Melco hörbar sein? Trotz aller Skepsis: Sie ist es! Wenn ein LAN-Detoxer die freie Buchse des netzwerk-gestützten Speicher (NAS) verschließt, gerät die räumliche Darstellung ein wenig klarer und aufgeräumter. Die Durchzeichnung des musikalischen Geschehens gelingt mit mehr Klarheit und Präzision: für die Investition von gerade einmal 19 Euro eine beeindruckende Verbesserung.
Erfreulicherweise lag der Lieferung von Aqvox noch ein zweites Sixpack LAN-Detoxer bei, so dass ich nun auch die vier LAN-Buchsen des Belkin-Routers, der in meinem Audio-Netzwerk nur als Empfänger für die Signale des iPads dient, mit den „Nubsis“ verschließen kann. Und auch diese vier Detoxer haben einen Effekt: Der Instrumente werden noch minimal größer, plastischer und griffiger wiedergegeben. Allerdings scheint der massiver Einsatz der Detoxer – vier im Switch, einer im Melco und vier im Router – die Balance auch ein wenig ins Helle zu verschieben. Was immer die Detoxer auch tun, hier erscheint es mir tonal eine wenig zu viel zu sein. Aber wie viele dieser kleinen Wunderdinger in Ihrer Kette sinnvoll sind, können Sie ja problemlos ausprobieren: Aqvox gewährt ja eine vierwöchige Umtauschgarantie.
Gehört mit
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Im Hörraum | |
NAS | Melco N1ZH/2, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
D/A-Wandler | Chord DAVE |
Up-Sampler | Chord Blu Mk II |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Eintein The Poweramp, Ayon Epsilon |
Lautsprecher | Kaiser Acoustics Kawero! Classic |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network |
Zubehör | PS Audio Power Regenerator P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Aqvox LAN-Detoxer
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Beschreibung | Formatierte LAN/Ethernet/RJ45-Kappen zum Schutz von unbelegten LAN-Ports vor elektromagnetischen Einstreuungen (EMI) und Staub sowie zur Verbesserung der Ton- und Bildqualität |
Preis | 19 Euro pro Stück, 99 Euro für 6 Stück |
Hersteller
AQVOX AUDIO DEVICES
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Anschift | Steilshooper Str. 118 22305 Hamburg (Barmbek) |
info@aqvox.de | |
Web | www.aqvox.de |
Kein HiFi-Fan mit hoher Röhren-Affinität kommt mittlerweile mehr am chinesischen Hersteller Cayin vorbei, dessen Geräte im Laufe der Jahre qualitativ immer hochwertiger geworden sind. Jetzt wartet Cayin in der Oberklasse mit einer neuen Kombination aus Vollverstärker und CD-Spieler mit Röhren-Ausgangsstufe auf – mein Interesse ist geweckt!
Stellen Sie sich doch einmal vor, Sie wären Chef eines HiFi-Magazins. Und als solcher wüssten Sie einen neuen Redakteur in Ihren Reihen, dem Sie womöglich nicht die breite Palette aller heuer am Markt befindlichen Geräte zum Testen übertragen könnten, steht eben jener Schreiber doch im zweifelhaften Ruf, ein bornierter Trioden-Narr zu sein, zudem ein reiner „Analogie“, der alles Digitale mindestens kritisch beäugt, insgeheim womöglich sogar verächtlich betrachtet. Der darüber hinaus nur selbst gefrickelte Lautsprecher der Hochwirkungsgradfraktion in seinem Eigenheim duldet und Verstärkerleistungen im zweistelligen Wattbereich aus technischer Sicht als inflationären Wahnsinn erachtet. Was – bitteschön – wollten Sie mit so jemandem denn überhaupt anfangen?
Es war also durchaus ein Wagnis für Dirk Sommer, als er mich fragte, ob ich Interesse an einem Test der neuen Cayin-Kombi bestehend aus dem Röhrenvollverstärker CS-88A und dem CD-Spieler CS-100CD hätte, sollte man meinen. Aber weit gefehlt! Als mittlerweile sehr aufgeschlossener, weitläufig interessierter und – wieder – über den Tellerrand blickender HiFi-Enthusiast weckt zunächst einmal alles mein Interesse, was glimmende Glaskolben in sich trägt. Und das trifft im Falle des CD-Spielers Cayin CS-100CD ja sogar auf dessen Ausgangsstufe zu! Aber der Reihe nach.
Als der Liefertermin für die beiden Geräte mit dem überaus freundlichen deutschen Cayin-Vertrieb vereinbart war, galt es, die häusliche Anwesenheit zur Annahme der Pakete sicherzustellen, zu welcher sich meine bessere Hälfte bereit erklärte. Wie blauäugig von mir, sich darauf einzulassen... Mit freudiger Vorspannung zuhause angekommen, war mir nämlich der übliche Weg via Hauswirtschaftsraum durch ein aus zwei großen Kartons bestehendes Hindernis versperrt. Allenfalls die Hunde hätten sich daran vorbeizuwinden vermocht, da der Paketdienst offenbar nicht Willens war, die Packstücke weiter ins Hausinnere zu befördern. Und Frau physisch nicht in der Lage, die 32 respektive zwölf Kilogramm schweren, aufeinandergestapelten Blöcke zu bewegen – zumal der größere und schwerere der beiden sich praktischerweise obenauf befand. Über die entsprechenden unflätigen Unmutsbekundungen zu meiner Begrüßung möchte ich hier lieber den Mantel des Schweigens hüllen.
Sei's drum – dafür wurde das Auspacken zur großen Freude. Fangen wir mit dem Verstärker an: Nach dem Öffnen der Deckel der beiden ineinander verschachtelten Kartons entnahm ich die beiliegenden weißen Handschuhe, mithilfe derer mir dank genoppter Handinnenflächen das sichere Heraushieven des schweren Trumms mühelos gelang. Ein probates Hilfsmittel, das beileibe nicht alle Hersteller ihren Geräten in dieser Preisklasse beilegen. Bezöge sich das Preis-Leistungs-Verhältnis übrigens auf die reine Masse, wären wir bei einem Listenpreis von 3.400 Euro für den CS-88A mit circa 110 Euro pro Kilogramm Verstärkergewicht bereits deutlich auf der sicheren Seite. Will sagen: Masse steht zwar nicht zwingend für Klasse, aber an eine Mogelpackung mag ich schon jetzt nicht mehr glauben.
Die Chinesen der Zhuhai Spark Electronic Equipment Co., Ltd., zu der Cayin gehört, lassen haptisch nichts anbrennen. Der CS-88A überzeugt durch seine blitzsaubere Verarbeitung, stabile Bleche, eine dicke Frontplatte, hochanständige Anschlussbuchsen und ein motorgetriebenes ALPS-Potentiometer. Da wackelt nichts, da klappert nichts und das leichte Links-Rechts-Spiel der Bias-Kippschalter sowie die nicht auf den Millimeter genau ausgerichtete Abdeckhaube des rechten Ausgangsübertragers würden nur Erbsenzähler monieren. Die Cinchbuchsen sind sogar mit schützenden Kunststoffkappen versehen und die Abdeckhaube für das Röhrenensemble ist passgenau und komfortabel steckbar: Kein lästiges Rumschrauben nötig! Hier wird ganz offensichtlich auch auf die kleinen Details geachtet. Zum aufgerufenen Kurs des Verstärkers bekommt der Käufer viel mehr als ich für diesen Preis erwarten würde und mir dünkt, dass ein qualitativ gleichwertig gefertigtes europäisches Gerät ein weitaus ambitionierteres Preisschild trüge, so ehrlich muss man einfach sein.
Auch unter dem entfernten Bodenblech setzt sich der bis dato sehr gute Eindruck fort: Der Verstärker ist frei verdrahtet und nutzt bauteilabhängig lediglich wenige Hilfsplatinen. Die teildiskret aufgebaute Phonosektion mit ihren beiden Operationsverstärkern ist durch ein separates Blechgehäuse abgeschirmt und befindet sich so weit wie möglich entfernt vom streuenden Netzteil. Dank separatem Trafo-Abgriff verfügt sie über eine eigene Spannungsversorgung. Auch wenn die Phono-MM-Sektion ohne Röhren auskommen muss, wird erkennbar, dass hier ein hoher Aufwand betrieben wurde – man sollte sich also davor hüten, diese voreilig als Alibi-Feature abzutun.
Neben den Phono- und Line-Eingängen verfügt der Vollverstärker noch über einen direkten Endstufeneingang zum Betrieb mit einem separaten Vorverstärker. In dieser Betriebsart wird das Lautstärkepoti per Relais umgangen und die Eingangsempfindlichkeit fällt gegenüber den Line-Eingängen ab: Circa 1.000 Millivolt werden für Vollaussteuerung benötigt. Ein praxistauglicher Wert, den jede gute Vorstufe einerseits aus dem Ärmel schüttelt, dem Vorverstärker andererseits aber genügend Potispiel im unteren Regelbereich lässt, ohne dass es dem Hörer auf „9 Uhr“ gleich die Ohren wegbläst – auch wenn der Wirkungsgrad der verbandelten Lautsprecher hier natürlich ebenfalls ein gehöriges Wörtchen mitzureden hat.
Die Schaltung des CS-88A würde ich als „klassisch“ bezeichnen mit einer 6SL7 Doppeltriode als Eingangsstufe und einer 6SN7 Doppeltriode als Treiber für die KT88 Beam-Power-Tetrode. Letztere erblickte erstmals 1956 das Licht der Welt und wurde von der General Electric Company (G.E.C.) entwickelt. Ein solches gematchtes Quartett von G.E.C. in New Old Stock Qualität aufzuspüren dürfte sich meines Erachtens als fast hoffnungsloses respektive außerordentlich kostspieliges Unterfangen erweisen – mitgeliefert werden freilich mit Cayin-Logo versehene Nachbauten, von denen ich mutmaße, dass sie vom chinesischen Hersteller Shuguang stammen. Die KT88 kommt hier in Push-Pull-Anordnung zum Einsatz und ist mit ihrer Anodenverlustleistung von 42 Watt in dieser Schaltung für 48 Watt Ausgangsleistung im Ultralinearbetrieb beziehungsweise für 27 Watt Ausgangsleistung im Pseudo-Triodenbetrieb gut. Mithilfe der Fernbedienung lässt sich bequem zwischen beiden Betriebsarten wechseln. Ein sehr schönes Gimmick stellt die Möglichkeit dar, statt der KT88 auch eine EL34 in die Sockel stöpseln zu können. Auf der Geräterückseite müssen dazu lediglich ein entsprechender Schalter verschoben und die BIAS-Anpassung respektive die Anpassung der Gittervorspannung vorgenommen werden – dank der Wippschalter auf der Front, der gut zugänglichen Trimmpotis und dem BIAS-Anzeigeinstrument auf dem Chassis ein Kinderspiel. Lautsprecherseitig gibt es Übertragerabgriffe für vier und acht Ohm – hier hätte ich mir persönlich die Wahlmöglichkeit zwischen acht und 16 Ohm gewünscht, obwohl vier Ohm Impedanz natürlich „massenmarktaffiner“ sind als 16 Ohm.
Da war doch noch was... richtig – der zweite Karton wartet ebenfalls darauf, geöffnet zu werden! Mit zwölf Kilogramm bringt der Cayin CS-100CD für einen CD-Spieler ebenfalls ein feistes Kampfgewicht auf die Waage. Auch verarbeitungsseitig besticht der Digitalspieler mit einer superben, mechanisch hochwertigen Verarbeitung, was auch selbstverständlich sein sollte bei den 2.800 Euro, die für dieses Gerät aufgerufen werden. Die mitgelieferte Systemfernbedienung kann übrigens die Bedienung des Vollverstärkers gleich mit übernehmen. Die eigentliche Abspieleinheit sowie die Digitalsektion des CS-100CD lassen sich separat nutzen: Anschlussoptionen für Computer, einen externen DAC oder andere CD-Spieler setzen dem Spieltrieb des Besitzers kaum Grenzen. Das profane Abspielen von Silberscheiben ist natürlich ebenfalls möglich und mehr werde ich dem Gerät auch nicht abverlangen, insofern hake ich die diversen Ausstattungsmerkmale für mich als „zukunftssicher“ ab. Der guten Ordnung halber möchte ich allen Digital-Maniacs da draußen nicht vorenthalten, dass im Inneren der Digitalsektion zwei PCM1792A-DAC-Chips von Texas Instruments werkeln, was ich persönlich bar fundierten Hintergrundwissens achselzuckend zur Kenntnis nehme. Viel interessanter finde ich hingegen die mit vier Röhren des Typs 6922 von Amperex bestückte Ausgangsstufe des Digitalspielers, auch bekannt unter den Typbezeichnungen E88CC oder 6DJ8 – eine übrigens häufig auch in Phonosektionen eingesetzte, weit verbreitete und auch in New-Old-Stock-Qualität gut beschaffbare Doppeltriode.
Nach dem Warmlaufen durften die Probanden dann endlich ihr Können „auf dem Platz“ unter Beweis stellen und ich verband den Verstärker im Laufe diverser Hörsessions immer wieder mit unterschiedlichen DIY-Lautsprechern, deren Wirkungsgrade sich in der Spanne zwischen 92 und 96 Dezibel pro Watt und Meter bewegen. Vollbereichsbreitbänder als Open Baffle, als Transmissionline, als Backloaded-Horn oder in einem TQWT-Gehäuse – alles war dabei, meistens übrigens völlig ohne Korrektur- beziehungsweise Filternetzwerk. Genereller Eindruck mit diesen Spielpartnern: Der Pseudotriodenmodus gefiel mir ausnahmslos besser, und zwar unabhängig von der zuspielenden Quelle. Wohingegen der Ultralinearmodus durch seine bisweilen urbändige Kraft und seine vordergründige Wucht im Tiefton bestach, überzeugte mich der von hoher Transparenz und besserer Durchhörbarkeit gekennzeichnete Grundcharakter der „Triode“ – fortan hörte ich also ausschließlich in dieser Betriebsart.
Zunächst kam Vinyl auf den Drehteller und schnell wurde klar: Die Phonosektion des CS-88A hat richtig Klasse! Die Stimme von Nanna Bryndis Hilmarsdottir beispielsweise, Sängerin der isländischen Band Of Monsters and Men, droht im Grenzbereich häufig zu „kippen“ und wirkt kurzzeitig zerbrechlich – tatsächlich fällt sie sozusagen aber nie in den Abgrund, sondern besticht in solch grenzwertigen Augenblicken durch unerwartet kräftigen Durchzug. Genau diese subtile Spannung in ihrer Stimme macht einen Großteil der Faszination ihres Gesangs aus zum Beispiel in „I Of The Storm“ vom 2015er-Album Beneath the Skin. Diese feinsten Nuancen herauszuarbeiten und erlebbar zu machen, gelingt nur guten Phonostufen – so auch dem Cayin CS-88A. Chapeau! Auch in den Standarddisziplinen Bandbreite, Raum oder Ausgewogenheit macht das Phonoabteil einfach keine Fehler. Gleichwohl fiel es mir schwer, diese „Teststandards“ gehörmäßig abzuarbeiten: Es macht einfach Spaß, Vinyl mit dem Cayin CS-88A zu hören und die Aufmerksamkeit wird direkt auf die Musik gelenkt. Erst meine externe Phonostufe EAR Yoshino 834P vermochte der transistorisierten On-Board-Sektion des Cayin mit mehr Schwärze, mehr Raum und subtileren Farbnuancen Paroli zu bieten. Gleichwohl kein Beinbruch – die Phonostufe des Cayin CS-88A ist absolut gesehen hochmusikalisch.
Jetzt durfte auch endlich der CD-Spieler Cayin CS-100CD loslegen und wurde von mir mit diversen Rock-, Punkrock- und Alternative-Silberscheiben gefüttert – zumindest mit denen, die ich noch habe. AC/DC, Guns N'Roses, Ramones, Rolling Stones... so ziemlich alles, was mir aus den seligen Zeiten einstiger Adoleszenz in die Hände fiel, fand seinen Weg in den Schlund der Schublade. Fast schien der Cayin-Digitalspieler mich gierig zu beäugen, als fordere er mich auf, ihm noch mehr dieses leckeren silbernen Zeugs zu besorgen, welches von mir bereits vor gefühlten Äonen aussortiert und auf den Dachboden gebracht wurde, dabei Glück hatte, als anachronistisches Sinnbild überholter Technik damals nicht gleich im Müll gelandet zu sein.
Ich räume ganz unumwunden ein, dass ich kaum für möglich gehalten hätte, dass ein CD-Spieler dermaßen viel Spaß machen kann. Scheinbar hat sich in der Digitaltechnik in der letzten Dekade doch einiges getan – oder ist es womöglich doch die „röhrige“ Ausgangsstufe, die hier ihre Finger im Spiel hat...?! Egal! Druck, Farbe, Wucht, scheinbar mit feinstofflicher Energie aufgeladene einzelne Töne, Rhythmus, ein schwer zu beschreibender „Nach-Vorne-Drang“ – das ist es, was diese Komponente am ehesten charakterisiert. Sie marschiert! Subjektiv gefiel mir die Kombination der beiden Cayins CS-88A und CS-100CD besser als die Kombi Cayin CS-88A mit meinem Funk Firm Vector III via On-Board-Phonosektion des Cayin – womöglich ein Indiz dafür, dass beide Cayin-Geräte füreinander geschaffen beziehungsweise aufeinander abgestimmt wurden.
Das Los eines Testers ist es, die vom jeweiligen Vertrieb zur Verfügung gestellten Geräte irgendwann wieder zurückschicken zu müssen. Oft fällt es mir gar nicht so schwer, sie wieder herzugeben, fehlt doch häufig ein faszinierendes Momentum. Diese beiden Cayins hingegen hätte ich noch gerne länger behalten. Insbesondere einer Digitalkomponente kann ich kein größeres Lob aussprechen.
Gehört mit
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Plattenspieler | Funk Firm Vector III |
Tonabnehmer | Ortofon OM40 Super |
Phono-Vorstufe | EAR Yoshino 834P |
Lautsprecher | Diverse DIY Vollbereichsbreitbänder: Open Baffle (Ciare CH250), Transmissionline (Seas FA22RCZ & Seas Exotic F8), Tapered Quarter Wave Tube (Tang Band W8-1772), Backloaded Horn (Fostex FE206En) |
Zubehör | Reson LSC Lautsprecherkabel, Albedo Phono NF-Kabel, StraightWire Symphony II NF-Kabel, Niagara 1000 Netzleiste |
Möbel | DIY |
Herstellerangaben
Cayin CS-88A
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Geräteart | Vollverstärker mit MM-Phonoeingang |
Frequenzbereich | 10Hz bis 42kHz (-3dB) |
Klirrfaktor (THD) | 1% (1kHz) |
Fremdspannungsabstand | 93 dB |
Eingänge | 1 x Phono MM, 2 x Line, 1 x Pre-In |
Eingangsimpedanz | 100kOhm |
Eingangsempfindlichkeit | 300mV RMS Line-Eingang, 1000mV RMS Pre-In |
Phono |
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Eingangsempfindlichkeit | 3mV |
Eingansimpedanz | 47kΩ |
RIAA-Abweichung | Weniger als ±0.25dB |
Röhrenbestückung | 2 x 6SL7 2 x 6SN7, 4 x KT88 |
Ausstattung | Fernbedienung, Integriertes Biasmessinstrument |
Schaltung | Class A/B |
Gehäusefarbe | Schwarz |
Frontblende | Silber oder Schwarz |
Lautsprecher-Impedanzabgriffe | 4 Ohm, 8 Ohm |
Ausgangsleistung (RMS) an 4 und 8 Ohm | 27W+27W Triode, 48W + 48W Ultralinear |
Maximale Leistungsaufnahme | 280VA |
Preis | 3400 Euro |
Herstellerangaben
Cayin CS-100CD
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Ausgangsspannung | 23V±2dB |
Frequenzbereich | 20Hz-20kHz ± 0,5dB |
THD | ≤-60dB |
Fremdspannungsabstand | >100dB |
Dynamikbereich | >110dB |
Kanaltrennung (1kHz) | <-80dB |
Röhrenbestückung | 6922 x 4 |
Digitalausgang | Optisch x 1, Koaxial x 1, AES/EBU x 1 |
Digitalausgang | IEC958 Standard |
USB Audio Eingang | Kompatibel mit Audio Class 1.0 and Audio Class 2.0.; Unterstützt Windows XP®,Windows Vista®,Windows 7® Windows 8®, Windows 10® und Mac OS (10.6.3 und höher) |
Optischer Eingang | 16/24-bit 44,1-192kHz |
Koaxial Eingang | 0,5V @75Ω, 16/24-bit 44,1-192kHz |
Maße (B/H/T) | 420/392/126mm |
Leistungsaufnahme | 40W |
Gewicht | 12kg |
Ausstattung | Systemfernbedienung kompatibel mit Cayin CS-55A, CS-88A und CS-100A Vollverstärker |
Preis | 2800 Euro |
Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
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Anschrift | An der Kreuzheck 8 61479 Glashütten-Schloßborn |
Telefon | +49 6174 9554412 |
Fax | +49 6174 9554424 |
info@cayin.com | |
Web | www.cayin.de |
BlockAudio was founded by two HiFi and music enthusiasts because amplifiers available on the market failed to meet their expectations in terms of sound, finishing or the price performance ratio. Their first pre/power amplifier combination has a price of 70,000 Euro. No, this doesn’t mean you can smirk, it is not a contradiction: Their amplifiers convince in all three criteria.
Jiri Nemec and Dan Oudes have been working together since 2003; they were enthused by the speaker building kits from Dynaudio and built speakers together. In the Czech town Olomouc, Dan Oudes operates the HiFi store AudioStudio and imports products from notable manufacturers like Bryston, Dynaudio, Plinus, Thales etc. Jiri Nemec is a qualified communications-, measurement- and control engineer, who worked in Austria at the Philips plants in Vienna and Althofen. His special professional interest lies in the development of automated measurement series with Audio Precision equipment. In 2013 the company BlockAudio s.r.o. was founded and already within the same year they exhibited at the klangBilder show in Vienna. This is where I saw the impressive amplifiers for the first time and introduced them elaborately in the show report.
No matter whether the aluminium, natural anodized amplifiers back then, or those with the black Nextel look: whoever sees these exceptional, professionally manufactured components would never assume that they originate from a small manufacturer. One fascinating aspect in the HiFi scene is that individuals or, like in this case a small company, with a lot of personal investment and suitable suppliers, can bring products to the market that compete with the high-class products of companies like Harman, even in terms of processing and manufacturing efforts. Admittedly, for Levinson amps the design would have probably been less modest and with a higher glamour factor, but I personally like the deliberately discrete design of BlockAudio very much. Here, form follows function.
In automotive and watch manufacture, withdrawing from series production and moving in the direction of individual manufacture in most cases means multiplication of the price when compared to similar products – at least in terms of function. This is not the case for BlockAudio as the first glance at the amps already shows: For the above-mentioned price, you get a strictly channel separated preamplifier with a battery power supply in a separate case. The two mono power amplifiers are dimensioned for 200 Watt in Class-A and weigh 90 Kilograms each. However, it is not only about the mere use of materials: Jiri Nemec and Dan Oudes also emphasize that no visible screws disrupt the simple elegance of their creations. The pars pro toto for the diligence that went into every detail of their amplifiers, are the cabinet's feet: Two of the three feet under each device are height adjustable, so that the components are perfectly placed in a horizontal position. According to Jiri Nemec this is especially important for the Power Block, as here the two transformers for the supply of the audio circuit boards are mounted hanging. During transport, they are secured by tightly screwing in of the feet. Instead of a spike, the feet have a steel ball which deduces vibrations to an area of 10 by 10 millimetres of Widia tool steel. A piece of merino wool felt under each foot protects the underlying surfaces. The structured surface of the feet rounds up the positive overall appearance.
The preamp power supply case not only contains the two battery power supplies for the audio circuits, but also a third conventional power supply, which supplies the control circuits and the display for the preamplifier. Of course, all three power supplies are electrically isolated from each other. This goes as far as that three cables are necessary for the mains connection – the Line and Power Block might well become the favourite preamplifier of all cable manufacturers. The audio part of the preamplifier consists of four blocks: the anterior one, which contains the circuit boards for control and monitoring electronics, as well as the display and the operating controls for volume and input selection choice. The cases for signal processing of the two stereo channels are found at the back on the left and right side. The slightly shorter block in the middle has the – unfortunately single-ended – input sockets for the phono preamplifier in the back as well as a single-ended headphone socket in the front. Therefore, when using them, the otherwise strictly separated grounds of the left and right channel have to be connected per relay.
For the phono stage the gain can be selected by menu including the input impedance for Moving Magnet or Moving Coil cartridges. A Subsonic filter can be activated and for MC cartridges loads are available at 10, 15, 30, 40, 50, 70, 100, 200, 300, 600 and 1000 Ohms and for MM pickups capacities at 50, 100, 150, 200, 250, 300, 350, 400 pF – all comfortably adjustable by remote control. For this and only this, BlockAudio goes the easy way and packs the Alu-Remote from Apple as a remote control. The control block of the preamplifier also has two RJ-45 sockets. If they are connected to the power amplifiers, you not only can switch them on remotely, but you can also choose between Class-A continuous operation, Auto Eco or Eco mode. In Eco mode the Monoblock in idle state only uses 50 Watt instead of 500 Watt in Class-A operation. If Auto Eco is chosen, after 15 minutes without audio signal at the inputs of the power amplifiers, the system will automatically switch to the power-saving Eco mode and the bias current is only increased, once an input signal is present.
Through the cable connections the Monoblocks report the temperature of the power transistors at the preamplifier where they are then shown on the display. In my relatively small listening room the temperatures easily reach 60°C, and if the windows are closed and the room temperature increases they can possibly be a couple of degrees more. Thus, the Class-A bolides ‘heat’ a little more than Einstein's OTLs. Good, that I deal with the OTLs and Class-A-Monos before it gets really warm outside. However, those who can afford a pair of the likewise fantastic and tonal slightly different Einsteins or BlockAudios, most likely will also have a larger and thus airy listening room than mine is… However, before I start sharing my experiences from the listening room, it will not harm you to get a little more information about the techology of the BlockAudio. But you won’t get this from me, neither as an audio-file to listen to straight from he developer as in the review of the Kawero!. Holding an interview, including editing on the Digital-Audio Workstation is even more labour intensive than writing about it. My colleague Roland Dietl, who is more than skilful in the area of circuit technology, has kindly offered to take over this task, leaving me with a little more time to prepare for the High End show:
„I had the chance for a detailed talk over FaceTime with Jiri Nemec on the technical concept behind the devices and the solution approaches he used. These are not entirely new however, but captivate through uncompromising implementation to the smallest detail, and give a good impression of what is really important. Let’s start with the mono power amplifier, which impressively demonstrates what real Class-A operation at 200 Watt output power into 8 Ohms actually means – respectively a huge power dissipation of 500 Watt in idle operation (!), which leads to enormous heat development that has to be deducted through large heat sinks at both sides of the device. For such capability a suitable power supply is needed first. Jiri Nemec likes to compare the power supply of the power amplifier with the engine size of a car, as it is commonly known that there is nothing to replace this. Following this philosophy, a massive 2,500 Watt toroidal transformer can be found at the power amplifier, which even at maximal output power into 2 Ohms is 2 to 2.5 times over-dimensioned. The filtering of the rectified AC voltage for the power part is done by eight high performance capacitors with a capacity of 47,000 μF each. For the voltage supply of the small signal parts there are further power supplies and filtering capacities resulting in availability of an overall capacity of around 0.5 Farad. With the mostly constant current output due to Class-A operation, the power supply should behave like a regulated voltage supply.
The rectifier diodes are connected to the heat sink through heat pipes. Jiri Nemec has kept the audio circuitry itself relatively simple. It is a fully discrete construction, DC coupled, has a DC-Servo that regulates DC residues and does not need capacitors in the signal path. Jiri Nemec works with a quite strong feedback, without which it would not be possible to reach the enormously high damping factor of 5,000. At the input stage there is a differential amplifier with JFETs and the subsequent voltage amplifier stage is built with a combination of MOSFETs and bipolar transistors. In the output stage on each of the two heat sinks work 8 bipolar, 200 Watt power transistors from Sanken. Here, it is a little unusual that only strictly selected NPN types are used instead of the usual complementary transistors. This is a conscious decision of the designer and is one of the reasons for the outstanding Monoblock sound.
The preamplifiers power supplies are as complex as the power supply of the power amplifier. Each of the power supplies, which feed the audio circuits, consists of a toroidal transformer and 120,000 Mikrofarad filtering capacity. This is followed – again channel separated – by the highlight, a battery power supply with rechargeable lead-gel batteries. These batteries have sufficient capacity for around 15 to 20 hours of listening pleasure in pure battery operation, before they automatically recharge. During battery operation there is no connection to the mains voltage and in theory, the mains power cable could even be disconnected. From the batteries we then move to the audio circuits in the upper case. Here, 4-pole capacitors from Mundorf take care of the further filtering and decoupling, before we finally move to the discretely built linear regulators that sit on the audio circuit boards. With this concept, Jiri Nemec takes account of the fact that batteries directly on the audio circuits with no further measures, by no means guarantee outstanding sound.
All audio circuits in the preamplifier are simple and discrete. The topology is similar to that of the power amplifier: differential input amplifier with JFETs and voltage amplifier stage with MOSFETs. The output power amplifier with bipolar transistors of course works in pure Class-A operation and has a very low output impedance of 25 Ohms. For the true balanced operation, per channel two of these amplifier circuits are used, so that the result is an output impedance of 50 Ohms. The volume attenuation is built with relays, which can be controlled digitally and shift precision resistors from Vishay Dale. Good sound does not only involve clever circuitry concepts, but also outstanding parts. Here BlockAudio does not compromise: In the power amplifier as well as in the preamplifier, only highest quality parts are used. Equally important is the mechanical build-up of the devices for which the influence on the sound is often underestimated. Jiri Nemec follows the concept to keep the audio signal path as short as possible and to completely forego cable connections. The case itself has the quality of a vault. How far attention to detail can be taken, is seen in the preamplifier: the vertical circuit boards with the volume control and the 4-pole capacitors are coupled to the case through a communal T-piece, in order to inhibit vibrations.”
My highly positive impression of the outer appearance and the concept of BlockAudio thus coincides with Roland Dietl‘s assessment of the circuitry and the consequent implementation and design, with well dimensioned parts of highest quality. But decisive is only what happens in the listening room and this is where Jiri Nemec and Dan Oudes kindly built-up their amplifiers after a longer day in the photo studio. The fact that the listening room was occupied still by Einstein's partially active “The Pure” which impeded a truly meaningful assessment of their amplifiers’ bass range, did not irritate them at all: they did not need to hear their amplifiers within my chain to be a hundred percent sure that they would be convincing in my listening room. And with this they were a hundred percent right! On the Melco HDD player, I rediscovered a wonderful album of the great bass player Christian McBride: Gettin' To It. The first track ‘In A Hurry’ deserves its name. One con arco phrase played on the contrabass in rapid tempo is followed by a short sequence of the entire band with three brass players. As I was not overly careful when choosing the volume, the energy of the brass gave me a jerk. It is however not the average level that is responsible for the live character of the musical spectacle. It is rather the unbridled power, which causes single tones of the trumpet solo to stand out and make the playback exceptionally thrilling. The BlockAudios seem to provide the power necessary for the dynamic peaks seamlessly and without limits. No, I cannot remember ever hearing this song in such a fast, thrilling and dynamic. way..
The next track ‘Splanky’, the come-together of three bass stars, is another reason for untenable infatuation – and this said by a rather stoic Westphalian: In this piece, next to Christian McBride you can also hear Milt Hinton and Ray Brown. The swinging trio turns the Neal Hefti’s composition into an extraordinary experience to which of course, the “Kawero! Classic” and the BlockAudios contribute to a great extent: The power amps control the bass drivers of the “Classic” rigidly and I am positively reminded of the fantastic bass playback of Einstein's partially active 'The Pure”: No other amplifier ever before has been able to get so many timbres and so much melody out of the – nota bene passive – “Classic”. The way in which the chain transfers the groove of these virtuosos on the thick strings is simply dreamlike! Even if I am pretty sure that even 20 years ago almost no productions were made fully passing on limiters and compressors, this disc, respectively its data, sounds exactly like that: dynamic and completely uncompressed! The brass players dazzle, the bass is driving, the piano comes with pressure and the percussion metal has the right bite.
The fact that power stations with a high damping factor have an easy game with speakers like “Kawero!” in terms of dynamic and bass accuracy, can be assumed – not though that the BlockAudios operate with such a joy of playing. At negative feedback and high damping factor, especially the tube-affine audiophiles easily suspect small deficits in the upper mid-range or high-frequency area. For this reason, I leave the levels unchanged and switch to Keith Jarret’s The Köln Concert, which alone to the rather low quality of the instrument, tends to seem strident and annoying when the chain is not a hundred percent in tune. But for the BlockAudios nothing negative can be said: Even at high volume the sound does not tip over but stays open, smooth and spacious. At many previous combinations the desire to turn down the volume came up already at low levels. However, not with the BlockAudios: Even when it gets loud, the tonal balance is perfect and in the treble there is not even the slightest roughness. The piano is large on stage, sometimes delicate and then full of strength: a sensual experience.
No test without going to the monastery, respectively the one from Noirlac with its reverberant refectory, in which Michael Godard likes to record with his colleagues: Of course with the BlockAudios too, the speaker during the ‘Improvisation’ of Patrice Heral cannot be located. A wide room opens in front of me in which drumbeats fade away into the distance. The illusion has best 3D quality. Even in the upper registers the percussion instruments are reproduced delicately and fine. At the end Arild Andersen’s ‘If You Look’ confirms that the treble range of the BlockAudios does not show the slightest trace of coolness or being too analytic. Here, fine art and attention to detail are combined beautifully with colourfulness and smoothness. No, I will not again express my tributes to the power of the drums!
Up to now I have only used the balanced inputs of the preamplifier to process either the signals of the converter or those of the balanced phono stage. Now I connect the signal from the turntable to the Cinch sockets of the phono input, and since a long time ago play the Berlioz' Symphonie Fantastique as Stereo Laboratory reissue of the London Classics: The orchestra in widescreen format to me is a small sensation, the stage has depth and the dynamic is simply fantastic. What should Einstein’s The Turntable's Choice phono stage do better here? The two fully symmetric mono phono preamplifiers enchant with a delicate differentiation, an even deeper stage and more and warmer timbres, however they are listed with a price of almost 10,000 Euro. Nevertheless: The phono part of the BlockAudio dynamically acts even more striking.
Listened with
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Tape recorder | Studer A80 |
Turntable | Brinkmann LaGrange with tube power supply |
Tone arm | Thales Simplicity, AMG 12JT Turbo, Einstein The Tonearm |
Cartridges | Lyra Olympos und Etna, Einstein The Pickup |
Phono preamp | Einstein The Turntable‘s Choice (balanced) |
NAS | Melco HA-N1ZH60, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto plus SBooster BOTW P&P Eco |
D/A Converter | Chord DAVE |
Preamplifier | Einstein The Preamp |
Power amplifier | Ayon Epsilon with KT150, Eintein The Poweramp |
Loudspeakers | Kaiser Acoustics Kawero! Classic |
Cables | HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond and Carbon,Cardas Audio Clear Network |
Accessories | PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun bar, Audioplan Powerstar, HMS wall mounted connectors, Acapella bases, Acoustic System feet and resonators, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips and TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs |
Manufacturer's Specifications
BlockAudio Line & Power Block
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Distortion | THD+N <0.0005 %, IMD <0.0007 % (at 6 Vrms out) |
Frequency Response | DC - 300 kHz -0.5 dB, DC - 20 kHz -0.01 dB |
Signal/Noise Ratio | >130 dB A-weighted, >128 dB unweighted (related to full output) |
Channel Separation | Infinite (>130 dB) |
Max. Voltage Gain | +12 dB balanced, +18 dB unbalanced |
Input Impedance | 40 kΩ balanced, 20 kΩ unbalanced |
Output Impedance | 50 Ω balanced, 25 Ω unbalanced |
Maximum Output Voltage | 20 Vrms balanced, 10 Vrms unbalanced |
Inputs | 4 balanced (XLR) pairs, 5 unbalanced (RCA) pairs, Phono Input 1 unbalanced (RCA) pair |
Outputs | 2 balanced (XLR) pairs, 2 unbalanced (RCA) pairs, Phones Output 3 pole XLR receptacle and 6.35 mm / ¼" stereo jack |
Battery Operation Time | >15 hours |
System Remote Control | Yes*, Neutrik RJ45 |
Power Consumption | 150 W max. at charging, 50 W at idle, <0.5 W in Standby |
Mains Voltage | 230 / 115 V AC ±10 %, 50 / 60 Hz (factory pre-configured) |
Dimensions | LINE/POWER 460(w) × 105(h) × 360(d) mm, 18.1(w) × 4.1(h) × 14.2(d) inch |
Weight in total | 28 kg / 62 lbs., ~40 kg / 88 lbs. shipping |
Price | 30,000 Euro |
Manufacturer's Specifications
BlockAudio Mono Block
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Continuous RMS Output Power | 500 W into 4 Ω, 250 W into 8 Ω, up to 200 W Class-A |
Distortion | THD+N <0.01 % at rated power, min. 0.002 %, IMD <0.003 %, TIM <0.005 % |
Frequency Response | DC-300kHz ± 3dB, DC-20kHz ±0.01dB |
Signal/Noise Ratio | 120 dB A-weighted, 117 dB unweighted (related to rated power) |
Damping Factor at 8 Ω | >5.000, DC-20kHz |
Voltage Gain | +26 dB or +20 dB user-selectable |
Input Sensitivity | 2.25 Vrms at +26 dB gain |
Input Impedance | 20 kΩ balanced, 10 kΩ unbalanced |
Inputs | 1 balanced (XLR), 1 unbalanced (RCA) |
Outputs | 2 pairs binding posts |
System Remote Control | Yes*, Neutrik RJ45 |
Power Consumption | 1200 W max., 500 W at idle, 50 W at idle ECO mode, 0 W in Standby |
Mains Voltage | 230 / 115 V AC ±10 %, 50 - 60 Hz (factory pre-configured) |
Dimensions | 500(w) × 280(h) × 535(d) mm, 19.7(w) × 11.0(h) × 21.0(d) inch |
Weight | 90 kg / 198 lbs., ~110 kg / 240 lbs. shipping |
Price per pair | 40,000 Euro |
Manufacturer
BLOCKAUDIO s.r.o.
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Address | Vodární 1179/1A 779 00 Olomouc Czech Republic |
Phone | +420 604 514 282 |
ms@blockaudio.com | |
Web | www.blockaudio.com |
Vertrieb
Schnepel GmbH & Co. KG
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Anschrift | Ellerkampstr. 79 32609 Hüllhorst |
info@schnepel.com | |
Web | www.schnepel.com |
Dynaudio feiert sein 40-jähriges Jubiläum und beschert uns zu hierzu einen kleinen, feinen Lautsprecher in edler Optik und mit Dynaudio-typischen Eigenschaften. Wir dürfen von der Dynaudio Special Forty zum feierlichen Anlass ein klangliches Statement erwarten.
Bei Dynaudio schaut man auch nach so vielen Jahren nicht nur stolz auf das Erreichte zurück, sondern ist noch hungriger denn je auf neue Technologien und Technik. So ist es auf der Firmen-Homepage zu lesen. In Relation zum Paarpreis von 3000 Euro, zuzüglich der passenden Ständer für 400 Euro, darf man die Dynaudio Special Forty als Meilenstein des aktuell Machbaren bei den Dänen ansehen. In diesem kleinen Lautsprecher ist nicht allein das technische Knowhow der vergangenen 40 Jahre umgesetzt. Darüber hinaus glänzt dieser Lautsprecher mit Innovation.
Der Hörtest startet an meiner Audio-gd Vorstufe mit dem Spectral DMA-100 Endverstärker. Als erstes Album kommt Gregory Porters Take Me To The Alley in 192-Kilohertz-Highres-Qualität vom Melco Netzwerk-Spieler. Das gefällt mir auf Anhieb. Die Lautsprecher sind eingespielt und erinnern mich klanglich sofort an die Dynaudio S 1.4 LE, die ich vor knapp einem Jahr gemeinsam mit meinem kollegialen Freund Jörg-Peter Schimmel an dieser Stelle testete: Was den Preis anbelangt, liegt die Jubiläums-Dynaudio etwas darunter. In der Konstruktion finden sich Parallelen. In der Optik unterscheiden sie sich deutlich.
Gregory Porter entsprach mit seiner kräftigen, körperhaften Stimme in der Tonalität meinen Vorstellungen. Auch Details in Stimme und Instrumentierung wurden sauber und in natürlicher Größe wiedergegegben. Das war schon sehr ordentlich. Aber ich weiß um den Charakter der Spectral-Endstufe und habe etwas Geeigneteres parat. Seit geraumer Zeit besitze ich – leider nur zu Testzwecken – den neuen Vollverstärker FLS 10 von Audia Flight. Der kostet um die 10.000 Euro und ist, wie ich ihn in den vergangenen Tagen an meinen Audio Analysis-Bändchen kennengelernt habe, ein Ausbund an Präzision, Kraft und musikalischem Feingefühl. Gut, von der Preisstellung ist er sicher überdimensioniert, gemessen an dem, was üblicherweise investiert wird, wenn man sich Lautsprecher in der Preisklasse der Dynaudios anschafft. Aber es gibt von Audia Flight einen Vollverstärker für unter 3000 Euro, der dem FLS 10 sehr verwandt ist und vom Charakter ähnliche Eigenschaften aufweist. Den 36 Kilogramm schweren Vollverstärker trage ich nun mit tatkräftiger Unterstützung meines Sohnes in meinen großen Hörraum, wo die Special Forty auf den passenden, seidenmatt-schwarzen Dynaudio Stand 6 aufgebaut sind. Diese Ständer sind aus musikalischer Sicht eine dringende Empfehlung. Sie passen optisch zum Lautsprecher und man kann zwischen fünf Oberflächen auswählen. Eine Durchführung für das Lautsprecherkabel ist vorhanden. Die Top-Platte ist auch für die Aufnahme von Spikes vorbereitet. Diese gehören ebenfalls zum Lieferumfang. Nutzt man sie, bohren sie sich in den Boden des Lautsprecher-Gehäuses. Damit ist eine rigide Ankopplung gegeben. Will man seine Special Forty nicht verletzen – so wie ich die Test-Exemplare – verwendet man anstelle der Topspikes die beiliegenden kleinen Gummipfropfen in den Spike-Gewinde-Löchern.
Mit dem Audia Flight FLS 10 offenbart sich deutlich, was ich erhofft hatte – und dies sogar noch in überraschend ausgeprägtem und erfreulichem Maße. Der Audia Flight hat die Spezial Forty richtig gut im Griff. Die Beiden können hervorragend miteinander. Gregory Porter singt jetzt noch mit erheblich mehr Energie, wirkt eine Spur schlanker im Grundton, was mir zusagt. Vor allem ist es die Detail-Zeichnung, die klar zulegt. Dies geht zusammen mit einer verbesserten, präziseren Strukturierung der Bühne, die sich nach hinten noch mehr öffnet, aber nicht in einer unrealistischen Endlosigkeit verendet. Das war zwar schon mit der Spectral gut, wenn auch nicht so überzeugend ausgeprägt, und ist deshalb sicher überwiegend der Qualität der Dynaudio geschuldet. Der Audia Flight kann ihr Darstellungs-Vermögen einfach noch besser nutzen. Mit ihm liegt eine ungeheure Spannung in der Musik, die diese fesselnde Begeisterung auslöst, die nur absolut stimmigen Kombinationen gelingt. In den mittleren und oberen Tonlagen ist die Jubiläums-Dynaudio in puncto Auflösung und Klangfarbe meinen riesigen und teuren Triangle Grand Concert keinesfalls unterlegen. Vorwiegend im Bass kommen die über 50.000 Euro Mehrpreis für meine Boliden zum Tragen. Niemand würde ernsthaft erwarten, dass so ein kleinvolumiger, eleganter Lautsprecher im Tiefbass mit derart großen Boxen gleichzieht. Die Frage ist nur, worauf ich verzichten muss. Dies beantwortet der tägliche Umgang mit der Dynaudio. Ich habe früh morgens vor dem Frühstück, tagsüber und spät abends gehört. Dazu kam entsprechend meiner Stimmung unterschiedlichste Musik, digital wie analog. Zu jeder Tageszeit begrüßte mich die Special Forty mit einem angenehm ansprechend Klang, der mir Spaß machte, weiter in die Musik einzutauchen. Die Special Forty gehört zu der Spezies, die keine Nervigkeit generiert, wenn man sich mal etwas weniger entspannt vor die Anlage setzt. Gerade daran lässt sich die Qualität von Lautsprechern – und auch anderen Komponenten – festmachen. Wünschenswert ist eben, dass sie geeignet sind, jederzeit für Entspannung und Genuss zu sorgen. Genau dies garantiert die Dynaudio in höchstem Maße. Tiefbass vermisse ich nicht, weder bei klassischen Stücken noch bei Jazz-Titeln.
Eine meiner aktuellen Standard Test-CDs ist das Album Companion von Patricia Barber in der MFSL-Version. In einer ausführlichen Hörsitzung mit meinem Freund waren wir der Auffassung, hier wäre etwas mehr Luftigkeit und Hochton-Energie zu wünschen. Das ist eine typische Situation, wo man das verwendete Lautsprecherkabel hinterfragt und austauscht, um dessen Einfluss zu verifizieren. Bei klassischer Musik und Jazz von kleinen Ensembles wie Jimmy Giuffre 3, ECM 849644-1 mit Jimmy Giuffre an der Klarinette, Paul Bley am Piano und Steve Swallow am Kontrabass, machte das JIB Boaacoustic Argon Lautsprecherkabel einen exzellenten Eindruck. Besonders schwierige, orchestrale Werke wie die Orgelsymphonie von Camille Saint-Saëns mit den Bostoner Symphonikern unter Leitung von Charles Munch konnte die Special Forty in Verbindung mit dem Argon bravourös wiedergeben. Das Orchester klang nie eingeengt oder gar harsch. Um nun Patricia Barber gerecht zu werden, ersetzte ich das Argon durch das teure Shunyata Andromeda. Das tat ihrem Auftritt wirklich gut. Die Musik spielte deutlich offener und freier, wie entfesselt. Das faszinierte und zog uns in den Bann. Nur mit der Orgel-Symphonie ging es gar nicht. Da überzeichnete das Shunyata in den oberen Tonlagen und verlieh dem Klangbild eine unangenehme Härte. Das Orchester klang gepresst. Mein gern genutztes Real Cable kam nicht zum Einsatz, weil die Special Forty kein Bi-Amping-Anschlussfeld besitzt. So nahm ich eines der QED Silver Spiral, mit denen meine Triangle verbunden ist. Das entpuppte sich als goldrichtig. Patricia Barbar behielt ihren dynamischen, weiträumigen und mit nuancierten Klangfarben inszenierten Live-Charakter. Die Musiker spielten zum Greifen nahe. Die Bostoner Symphoniker boten das mächtige Werk des französischen Komponisten mit beeindruckender Wucht dar. Dabei ließen sich die Melodien einzelner Instrumente oder Gruppen sehr schön und ohne Anstrengung verfolgen. Frei und großartig stand der üppige Klangkörper im Raum.
Die Special Forty ist ein Zweiweg-Bass-Reflex-Konzept. Einleitend erwähnte ich, dass in diesem Jubiläums-Lautsprecher technische Innovationen stecken. Dies ist an exponierter Stelle der Fall. Denn ein neu entwickelter Esotar-Hochtöner, der Esotar Forty getauft wurde, ist besonders in Hinblick auf Feinzeichnung optimiert worden. Dies geschieht bei der Gewebe-Kalotte auch durch das spezielle, präzise Coating der Membran. Der Antrieb erfolgt über einen kräftigen Neodym-Magneten. Die Spule aus Aluminium wird mit Ferrofluid gekühlt und gedämpft. Die niedrige Eigenresonanz des Esotar Forty erlaubt einen harmonischen Übergang mit einem Sechs-Dezibel-Filter zum Tieftöner. An dieser Stelle wird das Beste eingesetzt, was Dynaudio je entwickelte. So liest's sich in der Presse-Mitteilung anlässlich der Premiere auf der HighEnd. Der Siebzehner-Tief-Mitteltöner besitzt einen hybrid-magnetischen Antrieb für niedrige Verzerrungen bei hoher Leistung. Dieses Hybrid-Prinzip besteht aus einer raffinierten Kombination eines kräftigen Neodym-Magneten mit einem Ferrit-Magneten. Letzterer soll die magnetische Feld-Kraft des Neodym optimal an die Schwingspule lenken. Verwandt ist das Chassis konstruktiv mit denen der hochwertigen Confidence- und Evidence-Modelle. Die einteilige Membran ist Dynaudio-typisch aus Magnesium-Silicate-Polymer, kurz MSP, gefertigt. Sie wird mittels einer asymmetrischen Spinne in einem Druckguss-Korb mit strömungs-optimierten Stegen zentriert, um die bestmögliche Luftzirkulation hinter der Membran zu erzielen. Zum Lieferumfang der Special Forty gehören zwei Schaumstoff-Zylinder. Sie können bei Bedarf die rückseitige Bass-Reflex-Öffnung bedämpfen und so das Tiefbass-Verhalten verändern. Dies kann ungünstige akustische Gegebenheiten im Raum ausgleichen. Ich habe damit ein wenig experimentiert, für den Test sind sie unter den Hörbedingungen bei mir nicht vonnöten gewesen,
Dieses aufwendige und detailverliebte technische Konzept ist typisch für Dynaudio. Dennoch dürfte jedem Hörer klar sein, dass es die Grenzen der Physik nicht verschieben kann: So ist dann die maximale Lautstärke der Special Forty doch etwas limitiert. Orchestrale Musik lässt sich irgendwann nicht lauter hören, wenn man die ausgezeichneten Fähigkeiten an Dynamik und Durchzeichnung beibehalten möchte. Um so erfreulicher ist das Phänomen, dass die Special Forty bei kleinen und gemäßigten Pegeln bereits all ihr Können zeigt. So lässt sich umweltverträglich Musik genießen. Dies gilt ohne Einschränkung auch für Musik mit etwas ruppigerem Charakter, wo man schon mal gern den Regler etwas aufdreht. Das ist hier weder nötig noch sinnvoll. Denn der kompakte Lautsprecher ist bestens in der Lage, rockige Musik zu kommunizieren.
So imponierte mir das frühe Album der Alabama Shakes, Boys & Girls, weit mehr als ich erwartet hatte. Der Wahnsinns-Gesang von Frontfrau Brittany Howard kam mit der gewohnten Portion Gift zu Gehör. Die Instrumente spielten sauber gezeichnet und vor allem mit überzeugenden Klangfarben. Fein gegliedert erlebte ich das Nachschwingen der Bass-Drum, fein differenziert vom E-Bass. Die Dynaudio wird dieser Musik zu hundert Prozent gerecht. Dabei gerät nichts aggressiv. Der diesem Album anhaftende, leicht blecherne Garagen-Sound kommt durch. Das nachfolgende Album der Amerikaner, Sound & Color, ist in dieser Hinsicht audiophiler abgemischt, was wohl dem Mastering von Bob Ludwig zu verdanken ist. Wirklich großartig gelungen ist den Dynaudio-Ingenieuren wieder einmal diese Synthese aus opulenten Klangfarben und gleichzeitig grazil gestaffelter Bühne und Feinzeichnung. Die musikalischen Inhalte vermittelt die Special Forty mit ungemein viel Dynamik und Spannung, bleibt dabei aber stets angenehm und unaufdringlich.
Mir lag am Herzen, diesen überzeugenden Eindruck, den die Spezial Forty am Audia Flight-Verstärker macht, mit einem preisgünstigeren, praxisgerechten Verstärker zu vergleichen. Dies geriet zu einer echten Überraschung. Ich bat meinen Freund, mir seine NAD 2200 PE auszuleihen. Diese Endstufe kostete früher, in den Achtzigern 1200 DM und ist im Grunde das Vorbild für die aktuelle, technisch sehr ähnliche NAD C 275 BEE Endstufe. Für die zahlt man heute 1299 Euro, was unter Berücksichtigung der Kaufkraft-Entwicklung vergleichbar ist. In meinem Vergleichstest empfand ich die NAD C 275 BEE seinerzeit als würdigen, weiterentwickelten Nachfolger der NAD 2200 PE, die ich wiederum für einen Meilenstein im audiophilen Verstärkerbau halte. NAD wird bei uns in Deutschland übrigens von Dynaudio vertrieben – ein glückliches Miteinander. Denn das Zusammenspiel des Jubiläumsmodell mit dem Endstufen-Oldies, der über meine Audio-gd Vorstufe angesteuert wurde, war absolute Klasse.
Konnte der Audia Flight die Special Forty etwas kontrollierter aufspielen lassen, öffnete sich mit dem NAD ein druckvolles und ansprechendes Klanggeschehen. Das sprach mich enorm an und imponierte vor allem bei den Alabama Shakes. Aber auch anspruchsvolles Orchestrales wie Saint-Saëns Orgel-Symphony oder Rimsky-Korsakovs Scheherazade mit dem Chicago Symphony Orchestra, dirigiert von Fritz Reiner, ertönte wunderschön offen, kraftvoll, transparent und in den Klangfarben vielschichtig echt. Einzig bei der ECM-LP von Jimmy Giuffre 3 gefiel mir die Präzision des italienischen Verstärkers etwas besser. Unterm Strich ist die NAD-Endstufe ein idealer Partner für die Special Forty. Nur bei der Auswahl der Verkabelung sollte man ein wenig Sorgfalt walten lassn. Dann darf man von dieser Kombination Augenblicke des Glücks erwarten, wenn man der Musik lauscht. Abschließend bleibt mir noch anzumerken, dass die zur Auswahl stehenden Birke-Furniere in ihrer Hochglanz-Lackierung die Wertigkeit der Dynaudio Special Forty angemessen unterstreichen.
Gehört mit
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Netzwerk-Player | Melco N1A mit Qobuz Highres |
Clock | Mutec MC-3+Smart Clock USB |
DA-Wandler | Audio-gd Master 7 |
CD-Player | Primare DVD 30 |
Plattenspieler | Brinkmann Bardo mit Musical Life Conductor 10 Zoll |
Tonabnehmer | Audio Technica ART 9 |
Phono-Vorstufe | Plinius Koru oder Primare R-20 |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 |
Endstufe | Spectral DMA-100, NAD 2200 PE |
Vollverstärker | Audia Flight FLS 10 |
Zubehör | Audioquest Diamond oder Carbon USB, Audioquest Jitterbug, JIB Boaacoustic Silver Digital Carbon SPDIF und Krypton AES/EBU, Sommer Cable Carbokab-AES/EBU, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS, Shunyata Andromeda LS, Boaacoustic Argon, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Herstellerangaben
Dynaudio Special Forty
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Empfindlichkeit | 86 dB (2,83V/1m) |
Belastbarkeit | 200 Watt nach IEC |
Impedanz | 6 Ohm |
Frequenzgang | 41 Hz bis 23 kHz (+/- 3 dB) |
Prinzip | Bass-Reflex |
Weiche | 2-Weg |
Trennfrequenz | 2000 Hertz mit 6 dB |
Bass-Chassis | 17 cm MSP Konus |
Hochtöner | 28 mm Esotar Forty |
Gewicht | 8,1 kg |
Abmessungen (B/H/T) | 198/360/307 mm (322 mm mit Front-Abdeckung) |
Gehäuse | Birke grau Hochglanz, Birke rot Hochglanz |
Frontabdeckung | schwarz |
Paar-Preis | 3000 Euro |
Herstellerangaben
Dynaudio Ständer Stand 6
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Höhe | 640 mm mit verstellbaren Spikes |
Boden-Platte (B/T) | 235/320 mm |
OberePlatte (B/T) | 168/235 mm |
Gewicht | 8,5 kg |
Ausführungen | Hochglanz Weiß, Hochglanz Schwarz, Seidenmatt-Schwarz, Seidenmatt-Weiß, Silber |
Paar-Preis | 400 Euro |
Vertrieb
Dynaudio Germany GmbH
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Anschrift | Ohepark 2 21224 Rosengarten Germany |
Telefon | +49 4108 41800 |
Fax | +49 4108 418010 |
mail@dynaudio.de | |
Web | www.dynaudio.de |
Hersteller
ACCUSTIC ARTS Audio GmbH
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Anschrift | Hoher Steg 7 74348 Lauffen |
Telefon | +49 7133 974770 |
info@accusticarts.de | |
Web | www.accusticarts.de |
Accustic Arts, the tradition-steeped company from Germany's south-western region of Swabia, is celebrating its 20th anniversary this year. While quickly gaining a good reputation in the Far East and also being there commercially successful, the prophet remained less prominent in his own country. As the Mono II prove, the products surely are not the ones to blame.
It was the former company management that held responsible for this by primarily having focussed on the export business. Then two years ago, Hans-Joachim Voss bought the company, and, of course, took the export business further on. In a second step, he is now concentrating on the German dealerships. And for this purpose he was able to win an experienced sales professional: Werner Möhring, also known as a member of the German distributor company “G8 And Friends”. Hans-Joachim Voss charged an open door when he suggested that I could again busy myself with gear from Accustic Arts: My positive attitude towards the company isn’t mainly based on the fact that right from the start the Swabians have had a great affinity to the recording scene and especially to sound engineer Milan Sajé, in which they found an experienced consultant, who not only works on his own or in Accustic Arts’ premises, but also for the renowned recording studio Bauer in Ludwigsburg. Milan Sajé accounts for the production of the five albums, "Uncompressed World Vol. I to Vol. V", released through Accustic Arts Audiophile Recordings, some of which are also available on vinyl. No no, even though I intensively shop-talked with Milan Sajé during my visit to Laufen in 2008 – by the way, I really do not have to be convinced of compression-free recording techniques – and though I could acquire a technical rarity from him at the time, it principally are the components, which have been justifying my positive attitude to Accustic Arts: Shortly after having done a company visit and a report thereafter, I had the opportunity – and the pleasure – to employ myself with the Accustic Arts Drive II and Tube DAC II. The mechanically immensely elaborate transport with its 18 kilograms of weight and the converter with the then quite unusual 32-bit signal processing technology and its tubed output section really wielded a sonically very lasting impression on me.
At the company's headquarters in Lauffen, located at the river Neckar, not only the production for all electronic components, the administration and sales, the warehouse, the test and measuring center, and the – already aforementioned – recording studio with separate recording room are to be found, but the development laboratory as well. Accustic Arts is used to work with different developers, depending on each type of component. Already one single component, such as a converter, requires the wide range of knowledge from electronics, digital and software specialists. However, the involvement of external experts does not necesserarily lead to arbitrariness. The developers do not only shape the components’ sound, but also ensure continuity. For example, the electronics specialist has been responsible for the circuit designs of all amplifier models since the company’s first days. Before I started the testing, he kindly agreed to provide by telephone some information, which is not to be found on the Accustic Arts homepage. By the way, the website also offers the explanation for the – at least to me – orthographically quite strange company name. In its completeness it reads „ACCUrate acouSTIC ARTS“, which reflects the company’s philosophy in full..
But let’s now go back to the Mono II, the second-largest amplifier in the Swabian’s reference line, which I have chosen because its opulent output power range of 300 watts at eight and 500 watts at four ohms is being more than enough for my system’s requirements. However, in contrast to the 60 kilograms of the top model Mono III, the Mono II only weighs “amicable” 25 kilograms. The discussion with the designer revealed that the Mono II despite its XLR input is not a balanced amplifier in its own right. If one selects the balanced input, the audio signal is converted into an un-balanced signal using an IC from Burr Brown and then treated in the same way like the signal entering the power amp through the RCA input. One could now begin to hotly dispute whether it would be better to lead the signal through the RCA output of Einstein's fully balanced The Preamp, thereby bypassing AccusticArts’ un-balancing circuitry or benefiting from the less susceptible balanced signal routing on the six meters long cables between pre and power amplifiers. Since there were no un-balanced signal cables around that could match the quality of my XLR connections, I will excuse myself from further musings on the matter, leaving everything the way it was by simply replacing Einstein’s The Poweramp with the two Accustic Arts Mono II.
After having passed the RCA input respectively the un-balancing circuitry, the signal is fed into a Burr Brown class A current amplifier. As Accustic Arts’ electronics designer explains, this is an extremely linear class A current mirror driver stage using six characteristic curve selected high-frequency transistors, which at the same time defines the relatively high bias current and the DC zero point for the twelve MOSFET power transistors selected in the same way. The power amp produces an astonishingly small percentage of distortion. In addition, 99% of the distortion spectrum consists of K2, aka harmonic distortion, which the ear perceives as pleasant. For the protection circuit, he defined a specific frequency curve in order to make a DC avoiding servo circuit at the output obsolete. Capacitors in the signal path he omitted as well. The capacitors next to the signal path are FKPs or polypropylene foil capacitors from Wima with a maximum tolerance of one percent. Except for the source and Boucherot resistors, only metal film resistors with a tolerance of one percent are used. Regarding the Boucherot resistors only metal oxide layer types with low inductivity and also a maximum deviation from the nominal value of one percent are allowed. All source resistors come up as low-inductance metal-band versions with ceramic housings.
A considerable effort is also applied to the power supply. The 1,200 VA toroidal mains transformer is manufactured according to Accustic Arts’ specifications and shows an additional copper band winding for statical screening, a potted structure, a MU metal magnetic shielding, and has separate windings for the positive and negative supply voltages for the MOSFET output stage, as well as for the input and driver stages. Their share of the total capacity of more than 80,000 microfarads is multiplied by a newly developed capacitance multiplier circuit similar to a gyrator. Ultra-fast switching diodes are used for rectifying both voltages. Although the Mono IIs admittedly have a high damping factor, it isn’t the absolute value – this is varying between 400 and 1000, depending on the measurement method – that’s got the highest priority for their developer, but more the fact that the damping factor stays linear beyond the audible range. This makes the work for the connected loudspeakers a lot easier.
Whereas my own work turns out to be a bit more strenuous when moving the quite heavy mono blocks from the photo studio into my listening room. However, these physical efforts quickly get rewarded when the first tones emerge from the still cold Accustic Arts monos: It is already audible that the monos will fit into my system seamlessly. There is no irritation, no irregularity. After all, this cannot be taken for granted, as all the components within my system, including a wide range of accessories, have been matched and harmonized for years. Before finally comparing them to my normally used power amplifiers, the Accustic Arts very much pleased my life for quite some time. They perform in such a right and familiar way, that I, without having to think about it, rely on them when testing the Aqvox Detoxer. On one hand, they set to work with high resolution, which makes working with them an extraordinary experience, and on the other hand, they act so harmoniously and homogeneously, that one wants to listen to them for mere pleasure. In the course of time, a further noteworthy detail comes to my mind: the monos real have a good grip on the woofers of the Kawero!, which must in no way lead to the impression of a somewhat more slender bass foundation. On the contrary! The Mono II combines the best of both worlds: lots of energy and precise control.
I must say that I already forgot about the fact, that the Accustic Arts monos had been responsible for my chain’s powerful performance, when I played Helmut Baumgartner a few recently rediscovered rock songs before he addressed his studio work. However, the amplifiers delighted him much more than the harsh, barely audiophile rock sounds – and that for a reason that seemed to have lost my attention because of the successful integration of those monos in my system: The ones from Accustic Arts are different from the Ayons with their nominal 150 watts or from Einsteins The Poweramp with its 140 watts, both into 4 ohms, being comparatively true power packs with their 500 watts at 4 ohms. In practice, however, when increasing the power rating of solid-state power amps, it at the same time gets increasingly difficult to have them sounding smooth and harmonious also in the high-frequencies, wherefore Helmut Baumgartner got extremely positively surprised by the finely resolved, yet entirely stress-free and enjoyable high-frequencies, in light of the Mono II’s interior with its twelve power transistors and the mighty toroidal mains transformer. I like to admit that I headed for the Mono IIs without any expectation – or should I better write: quite naive? Having heard my colleague’s comment, I suddenly had to think back with frights to the review of the gorgeous Göbel Epoque Fine, whose impedance drop put the Brinkmann monos used for amplification at that time out of range. The replacement amps, which were then hastily cobbled together to complete the pending final sonic impressions, were probably the strongest and most expensive amplifiers that ever found their way into my listening room. They had an easy play with the Epoque, but by no means they were able to reach the musicality of the stressed Brinkmanns. Since then, I nurtured a certain skepticism about extremly powerful amplifiers in general. The Mono IIs, however, I gave a listen even before I occupied myself with their technical specifications. They simply sound like extraordinary delicate power amplifiers paired with a moderate power rating – despite their specs showing those impressive 500 watts. Awesome!
Before starting the comparison with The Poweramp, I take care in putting up the best possible working conditions for the Accustic Arts monos: Since they source their power, like all other power amps in my listening room, through the tried and tested power cables from Swisscables Reference Plus there is no other field of play left than to improve the positioning on the floor. At present, the Harmonix Beau Tone Million (TU-666M) rank as my favorites. Up to now, they have managed to lift all used power amps to great sonic heights. But one of the two sets that I have in my possession, I use under the Kawero! Classic, so I switch to the second best in my list of favorites, the Beau Tone (TU-666ZX). While the Mono IIs are placed directly on the tiled floor, Arild Anderson's "If You Look" from the album If You Look Far Enough enthuses with richly colored percussion instruments, powerful kettledrums and perilous sounding electronic sounds. The Hamonix feet, though, help them to a much wider and somewhat deeper virtual soundstage. The distinction between the smaller bells, bigger bells and rattles now works out even better: The instruments seem to be playing in the room, the speakers vanish and cannot be located anymore. Truly good!
In comparison with Einstein's The Poweramp there is not much of a quality difference, the sonic discrepancies linger in the range of nuances: The Poweramp performs a touch faster and minimally warmer, whereas the Accustic Arts manage to open up a soundstage at least as large and open, if not more widely spaced. The solid-state monos also indulge with minimal more pressure and control in the lows, but the temperature in the recording room seems to be one or two degrees lower. As you can guess it, this is about very subtle matters of taste. Far less subtle are the differences in power rating that the Mono II and Einsteins are able to offer. I must say, I am perfectly happy with both!
Listened with
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Reel-to-reel tape recorder | Studer A80 |
Turntable | Brinkmann LaGrange with tube power supply |
Tonearms | Thales Simplicity, AMG 12JT Turbo, Einstein The Tonearm |
Cartridges | Lyra Olympos and Etna, Einstein The Pickup |
Phono preamp | Einstein The Turntable‘s Choice (balanced) |
NAS | Melco N1ZH/2, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto with SBooster BOTW P&P Eco |
D/A converter | Chord DAVE |
Preamp | Einstein The Preamp |
Power amps | Ayon Epsilon with KT150 tubes, Einstein The Poweramp |
Loudspeakers | Kaiser Acoustics Kawero! Classic |
Cables | HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond and Carbon, Cardas Audio Clear Network |
Accessoires | PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS wall sockets, Acapella Bases, Acoustic System Feet and Resonators, Artesania Audio Esoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips and TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs |
Manufacturer's Specifications
Accustic Arts Mono II
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Voltage gain | 31,0 dB |
Transformer rating | max. 1200 VA (watts) |
Filter capacity | approx. 80,000 μF |
Input impedance | 2 x 20 kΩ (balanced, XLR), 100 kΩ (un-balanced, RCA) |
Output power | max. 700 watts at 2 Ω, max. 500 watts at 4 Ω, max. 300 watts at 8 Ω |
Rise/fall time | 3,0 μs at 4 Ω load (square wave 20 kHz/12 Vss) |
Crosstalk attenuation | 111 dB at 1 kHz |
Signal-to-noise ratio | -104 dBA (at 6,325 V) |
Intermodulation distortion | 0,007 % at 10 watts/4 Ω |
Harmonic distortion (THD+N) | 0,0012 % at 4 Ω load (1 kHz/10 Watt) |
Power consumption | approx. 100 watts (in standby mode) |
Dimensions (H/W/D) | 350/240/430 mm |
Weight | approx. 25 kg |
Price | 16,000 euros |
Manufacturer
ACCUSTIC ARTS Audio GmbH
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Address | Hoher Steg 7 74348 Lauffen Germany |
Phone | +49 7133 974770 |
info@accusticarts.de | |
Web | www.accusticarts.de |
Hersteller
Acuhorn
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Anschrift | Kartuska 243A Gdansk 80-125 Poland |
Telefon | +48 737476346 |
info@acuhorn.pl | |
Web | www.acuhorn.pl |
Vertrieb
NT Global Distribution GmbH
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Anschrift | Geschäftsführer: Nils Makossa Waller Heerstr. 104 28219 Bremen Deutschland |
Web | www.nt-global.de |