Montag, 09 Juli 2018 00:13

Bergmann Audio Odin

Der Odin ist derzeit das Flaggschiff der luftgelagerten Bergmann-Audio-Tonarme. Firmenchef Johnnie Bergmann konstruierte ihn nicht speziell für einen seiner Plattenspieler, sondern als universell einsetzbaren Arm auch für Laufwerke anderer Hersteller.

Dass ein Exemplar des Odin auf den Weg zu Hifistatement gebracht werden sollte, hatten Johnnie Bergmann, Werner Obst, der Bergmann-Analogtechnik schon beinahe seit der Markteinführung in Deutschland vertreibt, und ich bereits beim Besuch in der Fertigungsstätte im dänischen Hobro verabredet. Dann klappte es aber nicht mehr vor der High End, der zumindest bei mir noch ein wenig Urlaub folgte. Aber auch nach dem Erhalt des Arms ging noch einige Zeit ins Land, bevor ich den ersten Tonabnehmer montieren konnte. Die mitgelieferte Schablone, mit deren Hilfe sich die Position der Gewinde für die beiden M6-Schrauben anzeichnen lässt, war bei dieser frühen Version des Odin noch für Bergmann-Laufwerke oder solche mit einem Plattentellerdurchmesser von 300 Millimetern ausgelegt. Inzwischen arbeitet Johnnie Bergmann an einer universellen Lösung. Ich bekam innerhalb kurzer Zeit eine für den LaGrange modifizierte Version der Schablone. Erst als ich mit dieser eine meiner Wechselbasen für die Montage vorbereiten wollte, fiel mir auf, dass ein auf der für 9-Zoll-Arme vorgesehen Position aufgebauter, nach hinten links ragender Tangential-Tonarm sich mit einem langen, auf der 12-Zoll-Position installierten Arm ins Gehege kommen würde.

Der Odin auf einer Basis des Konstant
Der Odin auf einer Basis des Konstant

Auf einen zweiten Arm wollte ich allerdings nicht verzichten. Schließlich kristallisierten sich zwei Lösungen heraus: Zum einen lässt sich die für extra lange Arm wie den Ortofon 309 konstruierte und für den Test des Einstein Tonarms modifizierte, exzentrisch aufgebaute Basis so zum Teller hin drehen, dass der Odin auf der 12-Zoll-Position montiert und ein kurzer Arm auf der 9-Zoll-Position genutzt werden kann. Möchte man neben dem Odin jedoch einen langen Arm verwenden – momentan begeistert mich die Kombination von Einsteins The Tonearm und dem Transrotor Tamino –, muss man das an einen Bumerang erinnernde Chassis des LaGrande von der Bodenplatte mit der Lagerheizung losschrauben, um 180 Grad drehen und wieder anschrauben. Obwohl dazu auch die Anschlüsse für die Heizung ab- und wieder anzulöten sind, habe ich mich für diese Variante entschieden. Vorsichtshalber hatte ich aber beide erwähnten Tonarmenbasen bei AMG in der Oberpfalz mit den nötigen Gewinden versehen lassen.

Das Führungsrohr mit den Luftauslässen
Das Führungsrohr mit den Luftauslässen


Wie ich schon im Bericht über den Besuch bei Johnnie Bergmann und Eva Seiberg wohl mehrfach erwähnte, kann ich nur schwer verstehen, dass Bergmann Audio den großartigen Sleipner – für mich immer noch einer der besten zwei, drei Plattenspieler, die ich je in meinen Hörraum standen – nicht weiter produziert. Damit fiel leider auch das bisherige Tonarm-Topmodell aus dem Programm. An dessen Stelle soll nur der neue „Reference-Tonearm“, wie Johnnie B. ihn nennt, treten. Im Unterschied zum Sleipner-Arm soll der Odin – wie erwähnt – auch mit Laufwerken anderer Hersteller kompatibel und daher auch ohne Bergmann-Laufwerk erhältlich sein. In diesem Fall liegt sein Preis aber ein gutes Stück höher, da der Odin dann ja nicht mit der Druckluft des Laufwerkes versorgte werden kann, sondern mit einem eigenen Kompressor geliefert werden muss.

Beim Odin wird das Führungsrohr auch am Ende fixiert. Links davon der Mechanismus zur Höheneinstellung
Beim Odin wird das Führungsrohr auch am Ende fixiert. Links davon der Mechanismus zur Höheneinstellung

Wie Johnnie B. in einer E-mail mitteilte, ging es ihm beim Odin darum, die Stabilität und Festigkeit des Luftlager- sowie des Tonarmrohres weiter zu verbessern. Daher entschied er sich, das Lagerrohr mit den Luftaustrittsöffnungen nicht wie sonst bei seinen Konstruktionen üblich nur auf einer, sondern auf beiden Seiten zu verankern. Auch die Struktur des Tonarmrohrs wurde optimiert: Die Kombination zweier Carbon-Rohre mit einer dazwischen liegenden Dämpfungsschicht soll eine hohe Steifigkeit mit perfekter Resonanzkontrolle verbinden. Das Headshell wird nun aus einem Alublock heraus gefräst und mit dem Carbon-Rohr verklebt. Auch die Verbindung zwischen dem Tonarmrohr und seiner auf dem Luftpolster schwebenden Lagerbuchse soll nun noch stabiler sein als bei allen bisherigen Bergmann-Modellen.

Die Verbindung der Buchse, die auf dem Luftpolster schwebt, mit dem Tonarm wurde möglichst resonanzarm gestaltet
Die Verbindung der Buchse, die auf dem Luftpolster schwebt, mit dem Tonarm wurde möglichst resonanzarm gestaltet

Alle diese Maßnahmen führen, so Johnnie B., zu einem satteren und dynamischeren Klang als dem des minimal feingeistigeren des Magne-Tonarms. In Sachen dreidimensionaler Abbildung soll der Odin dem Magne aber keinesfalls nachstehen – was wir aber nicht einfach so ungeprüft hinnehmen: Mit Werner Obst ist bereits der Test eines Galder-Laufwerks, auf dem bis zu vier Arme montiert werden können, mit Magne- und Odin-Arm für die nicht allzu ferne Zukunft fest verabredet. Der Odin ist mit sehr flexibler Kupferlitze durchgängig, das heißt von den Clips für die Tonabnehmer-Pins bis zur DIN-Anschlussbuchse auf der Rückseite des Arms, verkabelt. Das Gegengewicht ist durch drei Gummi-Einlagen vom Armrohr entkoppelt. Der Schlauch für die Druckluftversorgung erlaubt es, den Kompressor einige Meter weit vom Arm entfernt aufzustellen und arbeitete so extrem leise, dass er zu keiner Zeit störend in Erscheinung trat.


Das Level Board: Die eingelegte Stahlstange sorgt dafür, dass sich der darauf montierte Arm nur längs verschieben lässt. Er dient ebenfalls der horizontalen Ausrichtung des Arms
Das Level Board: Die eingelegte Stahlstange sorgt dafür, dass sich der darauf montierte Arm nur längs verschieben lässt. Er dient ebenfalls der horizontalen Ausrichtung des Arms

Sind die beiden Gewinde für die Montage erst einmal im vorgegebenen Abstand auf einem Armboard oder einer Basis fertiggestellt, geht der Aufbau des Odin relativ leicht von der Hand. Zuerst wird die „Level Board“ genannte Aluminium-Platte mit Bohrungen, Gewinden, einer Vertiefung für eine Stahlstange und einer Stahlkugel mit dem Untergrund verschraubt. Danach wird die Stahlstange in ihre Position gelegt und anschließend der Tonarm aufgesetzt und mit zwei Schrauben gesichert. Dank der Langlöcher in der Grundplatte des Tonarms lässt sich dieser von der Stahlstange geführt in Längsrichtung verschieben. So kann später die Nadel des Tonabnehmers mithilfe der Schablone auf die Gerade zur tangentialen Abtastung justiert werden. Da die Stahlstange dicker ist, als die Führungen in Level Board und Grundplatte des Arms tief sind, lässt sich die Grundplatte minimal um die Stange kippen und damit der gesamte Arm in der Horizontalen ausrichten. Sobald der Tonabnehmer im Headshell montiert, die Auflagekraft eingestellt und die Höhe des Lagerrohrs mit den Luftaustrittsöffnungen justiert wurde, braucht man den Arm gegenüber dem dem Level Board nur noch so weit verschieben, dass der Tonarm keinen Überhang hat. Beim Festziehen der Schrauben der Grundplatte ist jedoch darauf zu achten, dass Arm wieder exakt horizontal steht. Aber das hört sich komplizierter an als es in Realität ist. Der Arm ist gut durchdacht, so dass schon der Aufbau Freude macht.

Nach dem Lösen dieser Schrauben lässt sich der Arm so verschieben, dass der Tonabnehmer ohne Fehlspurwinkel über die Platte geführt wird. Sie dienen auch der horizontalen Ausrichtung
Nach dem Lösen dieser Schrauben lässt sich der Arm so verschieben, dass der Tonabnehmer ohne Fehlspurwinkel über die Platte geführt wird. Sie dienen auch der horizontalen Ausrichtung

Als erstes montiere ich das Lyra Etna in den Odin, vorrangig, um die Tonarmverkabelung einzuspielen. Da es beim Clearaudio/Souther und selbst bei Kuzmas Airline immer mal wieder vorkam, dass die Nadel die Rille verließ, griff ich nicht zu irgendwelchen audiophilen Schätzen, sondern zu lange nicht gehörten Scheiben, die einfach Spaß versprachen wie etwa I Giganti Del Jazz 13 mit Milt Buckner. Diese LP des italienischen Billig-Labels ist musikalisch und klanglich ein Glücksfall – was man leider nicht von allen Scheiben der Serie sagen kann. Bei der magischen 13 jedenfalls scheinen Milt Buckner an der Hammond, Buddy Tate am Tenorsax und Wallace Bishop am Schlagzeug um die Wette zu grooven, immer wieder mal verbal vom Organisten angefeuert. Auf „When I'm Blue“ ist der Rhythmus trotz des mittleren Tempos einfach unwiderstehlich, die Hammond wimmert, flüstert, schreit und klackert, und die fette Bass-Drum stünde auch mancher High-End-Produktion gut zu Gesicht. Bei „You Have Changed“ umschmeichelt das Tenorsax mit seinem satten, warmen Ton den Zuhörer – zum Dahinschmelzen!

Das aus dem Vollen gefräste Headshell wird mit Zwei-Komponenten-Kleber mit dem doppelwandigen Carbon-Rohr verbunden.
Das aus dem Vollen gefräste Headshell wird mit Zwei-Komponenten-Kleber mit dem doppelwandigen Carbon-Rohr verbunden.


Und weil's so schön war, bleibe ich gleich bei Milt Buckner: Auf Rockin' Hammond, einem 1956 für Capitol aufgenommenen Album, ist der Organist auf einigen Stücken gleichzeitig auf Hammond und Flügel zu hören, und der Toningenieur spielt auch mal ein bisschen mit dem Hall. Bei „The Beast“ und dem „One O'Clock Jump“ kommt der Sound des Flügels ähnlich hart und direkt wie Jahrzehnte später bei den berühmt-berüchtigten, von „Tee“ Fujii produzierten Three-Blind-Mice-Aufnahmen rüber. Die Musik ist nicht unbedingt innovativ, swingt aber mit Macht und macht einfach nur gute Laune. Dazu tragen auch das satt goldene Strahlen der Farben, die stabile Abbildung der Instrumente, die Offenheit der Wiedergabe und das weitgehende Fehlen technischer Artefakte im Klangbild bei. Dass das Etna vehement zu Sache geht und in puncto Drive nichts anbrennen lässt, ist bekannt und wird auch vom Odin bestätigt. Aber so geschmeidig und warm wie bei diesen beiden Scheiben hatte ich das Lyra nicht in Erinnerung.

Dieser Knopf mit der exzentrisch daran befestigten Stange dient als Tonarmlift
Dieser Knopf mit der exzentrisch daran befestigten Stange dient als Tonarmlift

Wie auch schon der Sleipner-Arm lässt sich auch der Odin durch nichts aus der Ruhe bringen: weder durch Staublagerungen noch durch Scheiben mit exzentrischem Mittelloch – von mir einmal abgesehen: Bei einem Track verlor die Abbildung plötzlich an Stabilität, die Nadel sprang eine Umdrehung zurück. Der Grund war, wie gesagt, ich – oder ein wenig freundlicher formuliert: mein Bedienungsfehler. Ich hatte den Lift, der nicht über einen Hebel, sondern über einen Drehknopf betätigt wird, nur soweit herunter gedreht, dass die Nadel mit der Rille in Kontakt kam, nicht aber bis zum unteren Anschlag. Nachdem ich es mir angewöhnt hatte, den Lift vollständig abzusenken, gab es keine besonderen Vorkommnisse mehr.

Das Gegengewicht wird durch drei Gummieinlagen entkoppelt
Das Gegengewicht wird durch drei Gummieinlagen entkoppelt

Nach der dreitägigen Einspielphase musste der Arm dann den LaGrange in Richtung Fotostudio verlassen. Da die Position der Basis auf dem Laufwerk durch die beiden Gewinde zur Montage des Level Boards definiert ist, muss ich beim erneuten Aufbau des Arms Nadelposition, Auflagekraft – das Gewicht wurde für eine Foto entfernt – und horizontale Ausrichtung neu einstellen. Da habe ich mich dann entschlossen, gleich einen neuen Tonabnehmer einzubauen und zwar das Lyra Titan i, das ich beim Test des Keces Ephono „wiederentdeckt“ hatte und das vor etwas mehr als fünf Jahren so gut mit dem Sleipner harmonierte. Der Odin legte die Unterschiede zwischen den beiden Lyras schnell offen: Das Etna ist noch einen Tick sauberer, offener und auch noch ein wenig agiler, rhythmisch anspringender. Obwohl es mich in dieser Disziplin im Odin positiv überraschte, reicht es aber doch nicht ganz an die Klangfarbenfülle des Titan i heran. Toll, wie deutlich der Odin die Unterschiede zwischen den Lyras zur Geltung bringt – und dass er beide zu klanglichen Spitzenleistungen treibt, ohne selbst in Erscheinung zu treten!


Der Anschluss für den Kompressor und darunter die DIN-Buchse für die Signalübertragung
Der Anschluss für den Kompressor und darunter die DIN-Buchse für die Signalübertragung

Nicht dass ich es bei der Schwärmerei über Klangfarben vergesse: Die einschlägigen Testscheiben zeigen, dass der Odin auch ich Sachen Raumdarstellung keine Wünsche offen lässt. Hier ist er den besten Drehtonarmen mindestens ebenbürtig, kommt aber, wenn mich die Erinnerung nicht trügt, an die fantastische Leistung des Sleipner in dieser Disziplin nicht heran. Aber der Odin ist ja – anders als der Sleipner-Arm damals – nicht auf einem Laufwerk mit Luftlager montiert. Da bin ich schon auf den Bergmann Audio Gander gespannt.

Der Kompressor ist erfreulicherweise unscheinbar: optisch und akustisch
Der Kompressor ist erfreulicherweise unscheinbar: optisch und akustisch

Da das Titan i wieder in den Breuer-Arm auf dem Brinkmann Avance in Wohnzimmer zurück soll, der Odin bis zum Eintreffen des Gander aber in meinem Hörraum bleiben dürfte, komme ich wohl nicht umhin, einen weiteren Tonabnehmer in den Bergmann-Arm einzubauen: Es kann ja nicht schaden, sich bei diesem Test nicht ausschließlich auf Erfahrungen mit Lyra-Systemen zu verlassen. Das Brinkmann EMT ti ist etwas schwerer als das Lyra, baut höher und hat eine höhere Ausgangsspannung, unterscheidet sich also grundlegend vom Titan i – und harmoniert trotzdem hervorragend mit dem Odin. Hier ist nicht der geringste Anflug von Nervosität zu entdecken, der bei schlechten Aufnahmen hin und wieder in einem Brinkmann-, Breuer- oder kurzen AMG-Arm auftreten kann. Dennoch nimmt der Odin der EMT-Variante nichts ihrer rhythmischen Attraktivität. Auch der Bass kommt mit ordentlich Schub. Das Klangbild wirkt aber stabiler und einen Hauch aufgeräumter als gewohnt.

Die massive Bauweise sorgt für eine geringe Geräuschentwicklung
Die massive Bauweise sorgt für eine geringe Geräuschentwicklung


Ich würde mich nie dazu versteigen zu behaupten, ich könnte die über den Plattenradius durch den wechselnden Fehlspurwinkel schwankenden Verzerrungen hören. Nein, ich bin immer noch der Überzeugung, dass es keinen Sinn macht, Konstruktionsmerkmale einer Komponente mit ihrem Klang in Beziehung zu setzen. Aber der Odin macht eine Menge sehr richtig, indem er der Musik fast kein technisch bedingten Artefakte hinzufügt. Und dabei ist die tangentiale Abtastung, der recht lange Tonarm, die nicht umbeträchtliche effektive Masse von 14 Gramm und die Sorgfalt, mit der Johnnie Bergmann bei seiner Kreation auf eine strikte Resonanzkontrolle achtet, gewiss sehr hilfreich.

Weitere schalldämmende Maßnahmen finden sich im Inneren des Kompressors
Weitere schalldämmende Maßnahmen finden sich im Inneren des Kompressors

STATEMENT

Der Odin tritt klanglich so gut wie nicht in Erscheinung, er fügt der Musik keine eigene Färbung hinzu und lässt die Charaktere unterschiedlicher Tonabnehmer klar zutage treten. Dabei besitzt er eine Souveränität, die an schwerere Japanische Analog-Klassiker erinnert. Bergmanns „Reference Tonearm“ ist hervorragend verarbeitet und von jedem halbwegs erfahrenen Analog-Fan spätestens beim zweiten Tonabnehmerwechsel problemlos einzustellen. Mit dem Odin hat Johnnie B. einen universell einsetzbaren, tangential abtastenden Tonarm geschaffen, der ohne Allüren daher kommt und absolut alltagstauglich ist. Trotz seiner rundum funktionalen Gestaltung: Klanglich ist der Odin ein Hochkaräter!
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Einstein The Tonearm 12
Tonabnehmer Lyra Etna und Titan i, Brinkmann EMT ti, Transrotor Tamino
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Kaiser Acoustics Kawero! Classic
Kabel Precision Interface Technology, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde,
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Bergmann Audio Odin
Tonarm  
Prinzip Tangential-Tonarm mit Luftlager
Armrohr Aluminium und Carbon, innenbedämpft
Gegengewicht entkoppelt
Einstellungen Vertikaler Abtastwinkel, Überhang, Azimut, Auflagekraft
Verkabelung hochwertige Kupferlitze
Clips Gold-beschichtetes Kupfer
Anschluss DIN
Effektive Masse 14g
Gewicht 1.180g inklusive Montageplatte
Montageplatte Aluminium
Abmessungen (H/B/T) 70/265/290mm

Kompressor
 
Besonderheiten sehr leiser, sauberer, trockener und gleichmäßiger Luftfluss, austauschbarer Staubfilter
Abmessungen (H/B/T) 135/155/330mm (H x W x L)
Gewicht 5,7kg

Preis

8.000 Euro

Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
Anschrift Westendstr. 1a

61130 Nidderau
Telefon +49 6187 900077
E-Mail info@wodaudio.de
Web www.wodaudio.de

Weitere Informationen

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Bergmann Audio is a company and not an individual—and that's a good thing. Otherwise it would not have been very charming to admit that I did not quite believe the news about their tenth anniversary. For me, the Danish manufacturer appeared to be much older, basically due to their technically independent designs seeming to have successfully established themselves in the analogue sector for decades.

Well, Bergmann Audio is being internationally successful. The turntables and tonearms are characterized by intelligently engineered technical details that aren't to be found anywhere else—but, in one point I've gone wrong with my assessment. The company, as I was informed during my visit to their headquarters in Hobro, was founded almost ten years ago:  The birthday celebration will take place in autumn this year. In the meanwhile, it happened to be also correct to say that Bergmann Audio is not an individual, even if Johnnie Bergmann Rasmussen developed and built the first turntables all by himself. After launching the Sindre to the market, Eva Seiberg joined the company. Other employees have not been added since then, which is quite significant as Johnnie B. wants to have a one hundred percent control over every step in the fields of development and manufacturing. Marketing and all financial matters he likes to leave to his wife.

Eva Seiberg and Johnnie Bergmann seem surprised by the author's sustained enthusiasm for the Sleipner
Eva Seiberg and Johnnie Bergmann seem surprised by the author's sustained enthusiasm for the Sleipner

Eva Seiberg previously worked as a fashion designer for more than 20 years. Her independent design studio with four employees used to design fashion for different manufacturers. After years of employing herself with sportswear, she got bored and just didn't feel like designing just another ski jacket for the market, she recounted. At that point it was about time for her to join Bergmann Audio – but not as a designer. It's her husband that exclusively accounts for the sober, minimalistic and functional visual appearance of all that noble analogue gear. As already mentioned briefly in the review on the Sleipner—for me, still one of the three or four best sounding turntables that ever found way into my listening room—Johnnie Bergmann first approached hi-fi way back in his childhood days, when, while visiting a friend, he discovered the stereo system of his friend's father, which differed from everything he had ever heard before in hi-fi in terms of detail resolution, liveliness, and spatial imaging. The turntable happened to be a Strathclyde STD 305, the amplification came from Luxman, the speakers were from B&O.

Not all parts of his formally very appealing turntables and tonearms find Johnnie B's approval in the first run. Upon request, he likes to also show his collection of the different design variations
Not all parts of his formally very appealing turntables and tonearms find Johnnie B's approval in the first run. Upon request, he likes to also show his collection of the different design variations


After educating as a mechanical engineer, he got his first full-time job in 1987, and invested almost all the money he had been earning in his first audio system, comprising an NAD amplifier, Dali speakers, and a Micro Seiki DDX 1500. Later on, he also used a Linn Sondek and occasionally also an Axis. "In his apartment, he had a super stereo, but initially almost no furniture," Eva Seiberg states with a twinkle in her eyes about that phase in his life. Johnnie Bergmann, however, quickly redirects our attention to his developments: At that time he already got convinced of the superiority of air bearings for turntables and tonearms, and way back in 1988 he started to draw his first drafts for the bearing of the Sleipner. His reference then had been the Forsell Air Reference.

The different variants of components, which didn't make it into serial production, hardly become obsolete
The different variants of components, which didn't make it into serial production, hardly become obsolete

In parallel to his main occupation in a company for tool manufacturing, Johnnie Bergmann started developing and producing his first turntable during his leisure time. And for a long time to come, as well as later for the first series of ten Sindres, he crafted almost all the necessary parts on purely mechanical milling and lathe machines—by merely using his hands and brains. In the fall of 2008, the small-lot series got completed, and its builder hoped to sell it within a year—but this planning quickly proved wrong. After a Danish web magazine had presented the Sindre, within one or two weeks three turntables got sold, and just a day after the article had been published, a Norwegian distributor, who wanted to add the Sindre to his portfolio, immediately ordered a turntable. (Incidentally, Bergmann Audio is still working with this distribution company up to the present.) Shortly afterwards, the Norwegian distributor, and also one from Hong Kong, contacted the Danish couple. To make it short: The initial phase of Bergmann Audio developed so positively that half a year after the Sindre had been presented to the public, Eva Seiberg and Johnnie Bergmann gave up their previous jobs and took the chance on their move into self-employment, a decision that they haven't repented of.

Werner Obst has been selling Bergmann Audio since 2010: he knows his sales product down to the last detail
Werner Obst has been selling Bergmann Audio since 2010: he knows his sales product down to the last detail

Bergmann Audio quickly extended its portfolio to three models: To the Sindre have since been added the Magne and the Sleipner. And the last happens to be something very special, because here the platter spares a spindle, and therefore avoids any mechanical contact to the non-moving part of the turntable—at least if you decide on the model in which the record is pressed by a weight to the platter, instead of being held in place by a vacuum. In the vacuum version a rubber seal is located between the fixed bearing block with its air outlet apertures and the platter. While all other air-bearing turntables known to me use a spindle that is surrounded by compressed air, thus stabilizing the platter horizontally, the Sleipner features a platter shaped in its cross-section like an inverted "U" and rotating above the bearing block with the air emerging from its top section and laterally all-round. A higher air pressure on the opposite side of the motor ensures that the platter hovers perfectly centered above the bearing block, despite the driving belt exerting its tractive forces on the platter. The air volume therefore has to be adjusted very precisely to allow the bearing to work perfectly and to accentuate the sonic advantages of this principle. As the aforementioned review showed, this turned out to work very well, especially if one relies upon the factory settings. During the testing period, which unfortunately happened to be much too short, there didn't appear any reason at all to change it.


It's not about a social visit to their home. We got invited because Johnnie Bergmann sonically evaluates his designs here
It's not about a social visit to their home. We got invited because Johnnie Bergmann sonically evaluates his designs here

After a rather quiet, almost four-hour drive from Hamburg airport to the north, Werner Obst, who has been selling the Bergmann Audio products in Germany since 2010, and I finally reached the industrial area of ​​Hobro. Here the turntable manufacturer uses very spacious low-rise premises with two large halls—one serving as a warehouse for the raw materials and a few of the finished products, the other hosting the metalworking section. Attached to that we found another large space, from which the finished parts warehouse and the offices of Eva Seiberg and Johnnie Bergmann had been divided. On the remaining—and considerably larger—area, several working tables served for the assembly of tonearms, turntables and compressors. Even though there was a kitchen space with plenty of seating in the lower-ceiled side wing of the building, we nevertheless took a seat at one of the assembly tables after a brief welcome coffee with the Bergmann Audio staff—in person, Eva Seiberg and Johnnie Bergmann.

Here, our host showcased the first version of his new linear tracking tonearm – but, without air bearing this time
Here, our host showcased the first version of his new linear tracking tonearm – but, without air bearing this time

During our quite informal chat about the company, I wondered—as already mentioned above—that the company will be celebrating only its tenth anniversary this year. All the more astonished—or should I say: horrified?—I was, as one of our two hosts almost coincidentally mentioned that the Sleipner is currently no longer made. There are still one or two of them available. Soon the model will become history. Even though I had not tested any other Bergmann Audio turntable except this particular model, I am firmly convinced that this one offers the best value for money in terms of sound quality—or should I say, "offered"? Sonically, it easily performed on par with twice as expensive representatives of the air bearing species. But, also Werner Obst would have liked to see the best-selling model in Germany being continued in production. But Johnnie B. is intensively taking care of a new model at the other end of the price scope. However, in addition Eva Seiberg stated that their distributors had been asking for an affordable entry-level model, a fact that also Werner Obst openly confirmed.

The new tonearm is going to be an integral part of the most affordable Bergmann turntable to date. Here we see it still mounted on the Gelder, which offers the possibility to mount up to four tonearms
The new tonearm is going to be an integral part of the most affordable Bergmann turntable to date. Here we see it still mounted on the Gelder, which offers the possibility to mount up to four tonearms


Johnnie B. set out that designing a good-sounding, inexpensive turntable is not a technical obstacle. Since the targeted price range—currently the retail price is being estimated to lie around 5000 euros—left no room for a compressor to give breath to the "little" Bergmann, the new turntable project is obliged to get along with a tonearm lacking an air bearing as well. However, at home in his audio system, his first linear tracking tonearm operating without compressed air is proving to be very reliable. So what could therefore be more obvious than giving a listen and also a closer look to it? And, "obvious" is to be understood here in the very meaning of the word, as the private home is only a few driving minutes within sight of the company. In case Eva Seiberg and Johnnie B. have to organize their working time differently, one can take the car, while the other can do the distance in reasonable time by foot.

Johnnie B. is using a cartridge from Dynavector for testing purposes
Johnnie B. is using a cartridge from Dynavector for testing purposes

Although the audio system in the living room performed on quite a high-resolution level, it nevertheless let you feel that it hadn't been fine-tuned to the room over the years. Eva Seiberg and Johnnie B. have only been living in this house for about a year now. But with or without fine tuning, and without having any comparison, I hardly could evaluate the merits of the new tonearm in this somewhat unfamiliar system. But it was clear that the linear tracker proved to correctly follow the groove even with slightly eccentric records. And, regarding the overall sonic aspect, there was nothing to complain about. Therefore, we will be curious to know what Bergmann Audio is going to show at the High End. While listening to one more track or two, I asked both of them about their tastes in music: Johnnie B. recalls progressive rock his favourite genre and mentions bands like Genesis, Jethro Tull, Pink Floyd and Rush. Later on he added classical music and jazz, but primarily to assist him during his developments. Eva Seiberg told me that recently she and Johnnie had truly enjoyed a 3-LP album with the music of Carmen. Apart from that, she shares the musical taste of her husband, except for… Jethro Tull. The evening then came to an end in a cosy restaurant at the Hobro harbour, located at the end of the Mariager fjord.

Almost a revolution at Bergmann Audio: ball bearings instead of air bearings to ensure trouble-free horizontal movement
Almost a revolution at Bergmann Audio: ball bearings instead of air bearings to ensure trouble-free horizontal movement

The next morning we again met in the manufactory and started a little walk-around. In the warehouse where the raw materials were being stored, Johnnie B. told us that he initially used "aircraft grade" aluminum, but then continued having problems with it during the galvanizing process. Now he is using a less rigid alloy, which allows for a better surface quality. Sonically, there were no differences to be heard between the two materials, he reported. And in addition, the amount of source material did also make a difference:  Initially, he got the platters machined from a block of 310 millimeter diameter, which now and then led to slightly "cloudy" surfaces, even when using the softer material. Since they now are turned from blanks with a diameter ten millimeters larger, the problem disappeared. And here it is why: While the aluminum cools down in temperature, material impurities normally concentrate in the fringe—which simply is machined away now. In this case a higher percentage of source material and longer processing times led to a better surface quality. Johnnie B. critically accompanies every stage in the development of his products, but that I did already mention.


The shape of the wheels and the guide rail make a special vertical bearing indispensable. The serial version will probably differ significantly from this prototype
The shape of the wheels and the guide rail make a special vertical bearing indispensable. The serial version will probably differ significantly from this prototype

However, with increasing quantities it turns difficult to keep the control of each manufacturing step on the accustomed level, and that doesn't really make things easier. Bergmann Audio has recently been producing up to 80 turntables a year. Johnnie B's conventional milling and lathe machinery came to reach the limit, which probably ended in killing the production of the elaborately made Sleipner. The intention to manage the required quantities by maintaining or even increasing the quality, finally led to major changes: ​​ About a year ago, Eva Seiberg and her husband left the town of Karup, rented the current production facilities in Hobro, leased CNC-controlled milling and lathe machines, and moved into a new private domicile. Of course, Johnny B. did not break up with his hand-operated machines, and that's because there isn't the slightest need:  the factory in Hobro offers plenty of space. Thanks to these modern means of production, Johnnie B. now has sufficient time again to take care of new developments, such as the proposed "small" turntable.

The building's first hall accommodates the raw aluminum profiles…
The building's first hall accommodates the raw aluminum profiles…

As Werner Obst had already told me on the way to Hobro, for quite a while now Johnnie B. has been thinking about a model that's even more sophisticated. This he willingly confirmed after being asked about it. However, where his plans are going to take him, he did not disclose at all. He remained equally ambiguous when we addressed a possible reissue of the Sleipner. Thanks to the modern machinery around, this surely wouldn't encumber him as the company's CEO too badly. Even if Christmas isn't round the corner, a Sleipner Mk2 already has conquered the top of my analogue wish list, accompanied, of course, by the possibility of mounting more than one tonearm to it! But let's see what happens. Maybe we'll hear more about it at the forthcoming High End show in Munich. Until then, I'll divert myself with the new top-of-the-range tonearm model:  Next week it is expected to have an Odin shipped from Hobro to Gröbenzell. However, Bergmann Audio will remain an exciting topic in Hifistatement also in the future, period!

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For platter and chassis, Johnnie B. uses blocks of solid aluminum
For platter and chassis, Johnnie B. uses blocks of solid aluminum

In this hall, the metal parts are being processed
In this hall, the metal parts are being processed

The very heart of the machinery: a CNC lathe and…
The very heart of the machinery: a CNC lathe and…

…the 3-axis CNC machine from Microcut
…the 3-axis CNC machine from Microcut

Johnnie Bergmann executes the programming of the machine directly at the operation panel
Johnnie Bergmann executes the programming of the machine directly at the operation panel


CNC programme and finished component
CNC programme and finished component

In the first step, the source material is gauged
In the first step, the source material is gauged

This shelf carries several devices designed by Bergmann, that are used to get the source materials fixed in the CNC machine
This shelf carries several devices designed by Bergmann, that are used to get the source materials fixed in the CNC machine

This platter holds by means of a vacuum those plastic plates, from which the turntable mats are manufactured
This platter holds by means of a vacuum those plastic plates, from which the turntable mats are manufactured

Eva Seiberg and Werner Obst discuss the machining of the turntable mats
Eva Seiberg and Werner Obst discuss the machining of the turntable mats


A classic lathe that has been serving Johnnie B. faithfully in the production of turntables and tonearms for many years
A classic lathe that has been serving Johnnie B. faithfully in the production of turntables and tonearms for many years

This classic milling machine without CNC support has also been used for a long time in production
This classic milling machine without CNC support has also been used for a long time in production

The chassis of a Gelder in its original raw state
The chassis of a Gelder in its original raw state

The CNC machines imply a small-scale serial production
The CNC machines imply a small-scale serial production

Before leaving the factory for the galvanizing process: components carrying individual instructions for surface treatment
Before leaving the factory for the galvanizing process: components carrying individual instructions for surface treatment


The warehouse for finished goods…
The warehouse for finished goods…

…is located behind this partition wall, showing an illustration of a tonearm and excerpts from reviews
…is located behind this partition wall, showing an illustration of a tonearm and excerpts from reviews

The shelves in Johnnie B.'s office are used for the storage of electronic components for pumps and motors
The shelves in Johnnie B.'s office are used for the storage of electronic components for pumps and motors

The equipped PCB's are supplied by an external company
The equipped PCB's are supplied by an external company

Administrative tasks can obviously be fun
Administrative tasks can obviously be fun


Tonearm parts before assembly
Tonearm parts before assembly

A tonearm housed in an attractive packaging
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The production of compressors
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Dienstag, 03 Juli 2018 08:56

Keces Ephono

Als ich den Keces Ephono während der High End sah, wollte ich den dafür genannten Preis erst nicht glauben: Für zwei gut verarbeitete Vollmetallgehäuse, die recht umfangreiche Ausstattung und das kräftige Analognetzteil schien er mir zumindest ausgesprochen günstig. Korreliert der Klang nun eher mit dem Materialaufwand oder dem Preis?

Dass die Netzteile von Keces für die Aufwertung von vorrangig digitalen Komponenten, die mit (Stecker-)Schaltnetzteilen ausgeliefert werden, klanglich mit zum Besten gehören, was der Markt zu bieten hat, bewiesen in ihrer jeweiligen Preisklasse schon das Keces DC-116 und das Keces P-8, wie auf diesen Seiten nachzulesen war. Die überaus lohnende Beschäftigung mit den beiden war für mich letztlich auch der Grund dafür, bei der Münchener Messe auf dem Stand von Robert Ross, dem Deutschland-Importeur von Keces, vorbeizuschauen – vom hervorragenden Kaffee dort einmal abgesehen. Auch wenn da die Superior Series mit der Kombination aus Wandler, Vor- und Kopfhörerverstärker sowie die Stereo-Endstufe zu sehen waren, zog die zweiteilige Phonostufe aus der Essential Series sofort mein Interesse auf sich: Eines der beiden Aluminium-Gehäuse beherbergt ein Linearnetzteil in bekannt solider Keces-Qualität.

So sollte man den Ephono und sein Netzteil keinesfalls aufstellen. Das könnte zu Brummeinstreuungen auf das empfindlich Phonosignal führen
So sollte man den Ephono und sein Netzteil keinesfalls aufstellen. Das könnte zu Brummeinstreuungen auf das empfindlich Phonosignal führen

Das zweite, von den Abmessungen her identische Gehäuse, in dessen Deckel ebenfalls der Firmenname eingefräst wurde, bietet der Audio-Platine mehr als genug Platz. Hier übernehmen integrierte Schaltungen die Entzerrung und Verstärkung. Die ist über einen Schiebeschalter für Moving-Coil-Tonabnehmer auf 60, 66 oder 72 Dezibel einstellbar. Ein zweites Paar Cinch-Buchsen erlaubt den Anschluss von Moving-Magnet-Systemen. Der gerade erwähnte Schiebeschalter bestimmt auch, wie hoch MM-Signale verstärkt werden: um 40, 46 oder 52 Dezibel. Eine unabhängige Regelung für MM und MC ist also nicht möglich. Der Schalter für die Wahl zwischen dem MC- und MM-Eingang befindet sich in der Nähe der Eingänge auf der Rückseite des Gerätes. Schließlich muss man sich noch für eine Abschlussimpedanz für den MC-Tonabnehmer entscheiden. Hier stehen 56, 100 oder 220 Ohm zur Verfügung – was mit den meisten Tonabnehmern kompatibel sein dürfte. Die Bauteile sind nicht in SMD-Technik ausgeführt, sondern klassisch durch Bohrungen in der Platine montiert und kontaktiert.

Natürlich fragt man sich in Anbetracht des Preises von knapp 700 Euro, der beiden Gehäuse und der ordentlichen, wenn auch nicht exotischen Bauteile, wo Keces gespart hat. Das ist nur an einer Stelle offensichtlich: Hersteller und Vertrieb unterwerfen sich in Sachen Information einem strengen Sparprogramm. Lediglich die technischen Daten werden auf der Website verraten, und auch Robert Ross hat den Entwicklern keine zusätzlichen Fakten entlocken können. Ich hätte beispielsweise schon gerne gewusst, ob im Ephono aktiv oder passiv entzerrt wird – auch wenn ich zugeben muss, dass keine der möglichen Antworten sich wohl auf die Kaufentscheidung interessierter Analogfans auswirken dürfte. Es bleibt also nur, den Ephono ausgiebig klanglich zu beurteilen.


Der Ephono bietet auch symmetrische Ausgänge. Klangliche Vorteile gegenüber den Cinch-Ausgängen konnte ich nicht entdecken
Der Ephono bietet auch symmetrische Ausgänge. Klangliche Vorteile gegenüber den Cinch-Ausgängen konnte ich nicht entdecken

In der Kette im Wohnzimmer obliegt dem Lukaschek PP1 die Aufbereitung der Signale des Roksan Shiraz, auch wenn das im Vergleich zum Rest der Anlage nicht hundertprozentig adäquat sein dürfte, wie etwa die Beschäftigung mit dem vorzüglichen – und teureren – Aurorasound Vida klar machte. Und nun soll der Keces gegen den PP1 antreten? Zumindest beim Vergleich des Ephono-Netzteils mit dem Steckernetzteil des Lukaschek glaube ich an eine faire Chance für ersteren. In puncto Eingangsimpedanz liegen die beiden allerdings extrem weit auseinander: Beim PP1 tummelt sich der Wert völlig untypisch im fünfstelligen Bereich, während der höchste beim Keces einstellbare Wert, wie oben erwähnt, 220 Ohm sind. Roksan gibt auf seiner Website für das Shiraz einen Innenwiderstand von 24 Ohm an und nach der bekannten Faustformel sollte der Phonoentzerrer am Eingang den zehn- bis 20-fachen Wert aufweisen. Beim Ephono kommt das also knapp hin.

Vor einem Vergleich spiele ich den Ephono aber erst einmal zwei Tage ein wenig ein. Ganz zu Anfang habe ich mal die symmetrischen, mal die unsymmetrischen Ausgänge des Ephono verwendet. Ein signifikanter Unterschied fiel mir dabei nicht auf. Ich werde mich also nach der Einspielzeit noch einmal dieses Themas annehmen. Aber schon jetzt ist ohrenfällig, dass der Keces den wohl größten Vorzug des Shiraz, seine mitreißende, emotionsgeladene Spielweise, hervorragend zur Geltung bringt: Roksans „großer“ Tonabnehmer klingt mit dem Ephono so lebendig und dynamisch, wie ich es vom Zusammenspiel mit hochklassigen – und hochpreisigen – Phonostufen her kenne. Zu Beginn der Einspielphase ist der Keces in den oberen Mitten etwa bei hart angeblasenen Altsaxophonen noch ein wenig giftig, was sich aber am zweiten Tag ganz allmählich verliert.

Die Verstärkung ist sowohl für MM- als auch MC-Systemen in drei Sechs-Dezibel-Schritten wählbar. Die drei Abschlussimpedanzen liegen zwischen 56 und 220 Ohm. Für EMT-Derivate würde ich mir einen höheren Wert wünschen
Die Verstärkung ist sowohl für MM- als auch MC-Systemen in drei Sechs-Dezibel-Schritten wählbar. Die drei Abschlussimpedanzen liegen zwischen 56 und 220 Ohm. Für EMT-Derivate würde ich mir einen höheren Wert wünschen

Um einen schnellen Wechsel zwischen Keces und Lukaschek zu ermöglichen, bleibe ich bei der unsymmetrischen Verbindung zwischen den Phono- und der Vorstufe. Auf dem Teller des Brinkmann Avance liegt wieder einmal „God Bless The Child“, interpretiert vom Keith Jarrett Trio: Beim Intro ist jedes Stampfen und jedes Geräusch, mit dem der Pianist bei seinem Spiel ja nicht geizt, klar zu vernehmen. Feinste Details unterschlägt der Keces schon mal nicht. Die immer ein wenig vordergründige High-Hat treibt – und hat in dieser Kette nicht den geringsten Anflug von Nervigkeit. Der Klangbild strotz vor Intensität, Gary Peacocks Bass kommt mit jeder Menge Druck. Aber das Wichtigste: Bei diesem ungeheuren Drive kann man seine Füße nicht stillhalten. Shiraz und Keces erzeugen einen fantastischen rhythmischen Sog.


Der fast zweieinhalb mal teurere PP1 sorgt für noch einen Hauch mehr Luft um die Instrumente. Er gibt sich im Tieftonbereich etwas zurückhaltender, was das Knarzen des Viersaiters mehr in den Fokus rückt. Da ist es letztlich Geschmacksache, ob man ein bisschen mehr Definition oder Wucht vorzieht. In puncto Spielfreude hat der Ephono aber die Nase vorn: Hier macht der Song einfach mehr Spaß. Im direkten Vergleich wirkt der PP1 eine Spur gebremst.

Eigentlich hatte ich in der Stereo-Laboratory-Version von Strawinskis Feuervogel in der Interpretation des New Philharmonia Orchestra unter Ernest Ansermet eine aussagekräftige Passage für einen Vergleich finden wollen, hörte dann aber beide Seiten ohne Unterbrechung und Wiederholungen: Shiraz und Keces verwöhnten mit satten Klangfarben, einem mächtigen Bassfundament, starken dynamischen Kontrasten und viel innerer Spannung. Auch die Raumabbildung des Decca-Reissues machte zu jeder Zeit Lust auf mehr. So habe ich dann für den Vergleich zwischen dem symmetrischen und unsymmetrischen Ausgang mal wieder „Malinye“ von Codona 2 aufgelegt: Don Cherrys Taschentrompete hebt zu klanglichen Höhenflügen ab und strahlt mit dem Metall der Becken um die Wette – woran gewiss der Ionenhochtöner der Violon VI seinen Anteil hat, aber was der Keces nicht durchlässt, können auch der nicht mehr hervorzaubern –, die Melodica schwebt und die Trommeln grummeln tief. Der Song ist bei der unsymmetrischen Verbindung ein Hochgenuss – und daran ändert sich auch nichts, wenn Kabel mit XLR-Steckern ins Spiel kommen. Nicht wird besser, nichts schlechter. Meinethalben hätte sich Keces die symmetrischen Ausgänge sparen können – vielleicht zugunsten eines zusätzlichen, höheren Abschlusswiderstandes für MC-Systeme.

Kein Hexenwerk: Der Keces arbeitet mit klassisch verdrahteten Bauteilen. Die Verstärkung übernehmen integrierte Schaltkreise
Kein Hexenwerk: Der Keces arbeitet mit klassisch verdrahteten Bauteilen. Die Verstärkung übernehmen integrierte Schaltkreise

Also bleibt es auch beim Ephono bei der unsymmetrischen Anschlussvariante, als ich den vierten Satz der Symphonie Fanstastique mit Ataulfo Argenta und dem Paris Conservatoire Orchestra – das Speakers-Corner-Reissue der Decca SXL 2099 – für einen abschließenden Vergleich mit dem Lukaschek PP1 anspiele: Mit Hilfe dessen suggeriert das Shiraz eine glaubwürdige Raumillusion. Klangfarbenfülle und Durchzeichnung bewegen sich auf einem hohen Niveau. Allerdings kommen die Blechbläser – wohl aufnahmebedingt – mit reichlich Biss, was auffällt, aber noch nicht unangenehm wird. Der Ephono bringt einen ein gutes Stück näher an die Musiker, steht dem PP1 in Klangfarben und Detailreichtum nicht nach. Auch hier wird das Blech nicht weichgezeichnet, es steht ihm nun aber ein solideres Fundament von Bässen und Pauken entgegen. Dadurch wirkt die Wiedergabe tonal minimal besser ausbalanciert und besitzt auch einen Hauch mehr Dramatik. Die imaginäre Bühne gefällt mir beim PP1 jedoch ein wenig besser – es kann ja kein Fehler sein, wenn sich die dafür nötige, nicht unbeträchtliche Mehrausgabe zumindest in einer Disziplin auszahlt.

Auch wenn ich überzeugt bin, die Eigenschaften des Keces schon recht gut zu kennen, möchte ihn mindestens noch mit einem anderen Tonabnehmer hören. Preislich wäre das Denon DL103 im lila Rega meiner Gattin sicherlich eine gute Wahl, aber mit einem Gleichstrom-Innenwiderstand von etwas über 40 Ohm ist es gewiss nicht der richtige Spielpartner des Ephono. Wenn es um Systeme mit eher geringem Innenwiderstand geht, findet sich in meinem Fundus nichts dem Keces preislich Adäquates. Aber die Spulen des zwar schon in die Jahre gekommenen, aber nicht allzu oft gespielten Lyra Titan i besitzen einen Widerstand von weniger als sechs Ohm und liefern auch weniger Ausgangsspannung als das Shiraz. Der Umbau geht recht zügig von der Hand, bereitet mir aber dennoch Kopfzerbrechen: Bei allen montierten Tonabnehmern, die nicht in Betrieb sind, habe ich den Nadelschutz aufgesteckt, um Beschädigungen zu vermeiden. Das wird beim Titan i im Breuer Dynamik 8 leider nicht möglich sein, da das Lyra zwar gerade so eben in dessen Headshell passt, nicht jedoch der von vorne aufzuschiebende Nadelschutz: Da sind seitlich die Wände des Headshells im Weg. Aber das Risiko kann ich für den Test ja eingehen. Schon bei der niedrigsten Abschlussimpedanz von 56 Ohm wird klar, dass das Lyra dem Shiraz in Sachen Raumabbildung deutlich überlegen ist: Die Bühne reicht bei Bang, Baaroom And Harp weit in die Tiefe. Und darunter leidet die Spielfreude nicht im mindesten. Einfach Klasse!


Klassisch: das analoge Netzteil des Ephono
Klassisch: das analoge Netzteil des Ephono

Um die Richtung der klanglichen Veränderung durch die verschiedenen Abschlusswiderstände leichter zu erkennen, wähle ich gleich 220 Ohm aus – und bin von der ungemein luftigen und weiträumigen Abbildung schlichtweg begeistert. So riesig wirkte die Bühne bisher über die Kette im Wohnzimmer noch nie. Vielleicht waren die 220 Ohm für das Shiraz ja einfach ein zu niedrigerer Abschluss. Egal, schon jetzt steht für mich fest, dass das Titan i das Headshell des Breuer so schnell nicht verlassen wird – trotz allen Risikos. Zum Schluss gönne ich mir noch Richard Davis' „Southpark And Richard“ vom Album Persia My Dear auf dem japanischen DIW-Label: Der im klassischen Klaviertrio eingespielte Song gerät zu einer Schwelgerei in Dynamik, Klangfarben, Offenheit und unbändiger Energie. Die Bass-Drum klingt einfach phänomenal. Ein Genuss!

STATEMENT

Der Keces Ephono überzeugt mit Verarbeitung, Ausstattung, Klang und nicht zuletzt seinem Preis. Wenn Sie in den vollen Genuss seiner enormen Fähigkeiten – hier steht die enorme Spielfreude klar an erster Stelle – auch in puncto Raumdarstellung kommen möchten, sollte der Innenwiderstand des verwendeten Tonabnehmers zehn Ohm nicht weit überschreiten. Eine analoge Entdeckung!
Gehört mit (Wohnzimmer)
Laufwerk Brinkmann Avance
Tonarm Breuer Dynamic 8
Tonabnehmer Roksan Shiraz, Lyra Titan i
Phonostufe Lukaschek PP1
Vorverstärker Brinkmann Marconi
Endstufe Accustic Arts Mono II
Lautsprecher Acapella Violon VI
Kabel Swiss Cables Reference Plus, Habst Ultra III, SunWire Reference
Zubehör Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix Füße, Audioquest Jitterbug, Franc Audio Accessories und Acoustic System Füße, Sieveking Quantum Noise Resonator
Herstellerangaben
Keces Ephono
Frequenzgang 20-20.000Hz
Abweichung von der RIAA-Kennlinie weniger als 0,2dB
Hrmonische Verzerrungen MM <0,004%, MC <0,03%
Fremdspannungsabstand MM 86dB A gewichtet, MC 78dB A gewichtet
Eingangsimpedanz MM 47kΩ, MC 56/100/220Ω schaltbar
Eingangskapazität 100pF
Verstärkung 40dB/46dB/52dB für MM, 60dB/66dB/72dB für MC
Spannungsversorgung 24V Gleichstrom von Ephono Power
Gehäuse 4mm Aluminum
Abmessungen (B/T/H) 220/220/66mm
Gewicht 2kg

Netzteil
 
Netzspannung 110V-120V, 60Hz oder 220V-240V, 50Hz (schaltbar)
Gleichpannungsausgang 24V/2A
Leistungsaufnahme 60 Watts
Gehäuse 3mm Aluminum
Abmessungen (B/T/H) 220/220/66mm
Gewicht 3kg
Preis 700 Euro

Vertrieb
Robert Ross Audiophile Produkte GmbH
Anschrift Alemannenstr. 23
85095 Denkendorf
Telefon 08466 905030
E-Mail r.ross@robertross.de
Web www.robertross.de

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Auf der Suche nach einer preisgünstigeren Alternative zum erstklassigen aber auch kostspieligen NAD Masters M50.2 als digitale Universal-Tonquelle bietet sich aus verwandtem Hause der Bluesound Vault 2 an. Beide haben viel gemeinsam. Aber wie unterschiedlich sind sie?

Nach dem Test des NAD Masters M50.2 war ich von der Klangqualität dieses vielseitigen High-End-Streaming-Players angetan. Auch die BluOS-App zur Bedienung der Streaming- und CD-Player-Funktionen hatte einen ausgesprochen positiven Eindruck hinterlassen, weil sie vielfältig und gleichzeitig übersichtlich in der Menüführung ist und darüber hinaus beeindruckend stabil funktioniert. Dies kann sie gleichermaßen gut auf Android wie unter IOS. Nur, 4500 Euro für den Masters sind ein Batzen Geld. So überlegte ich, ob nicht das Spitzenmodell von Bluesound eine probate Alternative sei.

Sehr chic zeigt sich der Vault 2 in seinem kleinen Gehäuse. Auch die gummierte Oberfläche macht einen sympathischen Eindruck
Sehr chic zeigt sich der Vault 2 in seinem kleinen Gehäuse. Auch die gummierte Oberfläche macht einen sympathischen Eindruck

Sowohl NAD als auch Bluesound gehören zum selben kanadischen Unternehmen, der Lenbrook Industries Ltd. In den modernen NAD-Komponenten steckt eine Menge Technologie von Bluesound. Demnach sind technisch ähnliche bis identische Konzepte auch in M50.2 und Vault 2 durchaus zu erwarten. Das zeigt sich äußerlich in der BluOS-App. Diese ist nahezu identisch und nur insoweit unterschiedlich, als dass sie den individuellen und differierenden Fähigkeiten von Vault 2 und M50.2 Rechnung trägt. Das ist beispielsweise bei der Betätigung des CD-Laufwerks der Fall. Grundlegend anders ist dies: Der Bluesound Vault 2 besitzt einen integrierten D/A-Wandler. Den habe ich allerdings bei meiner Überlegung, Geld zu sparen, gedanklich ausgeklammert. Denn ein separater, gut klingender DAC ist bei mir vorhanden. Der M50.2 fordert einen externen Wandler. Dass der Vault 2 einen sehr passablen D/A-Wandler beinhaltet, wurde ihm schon vielfach bescheinigt. Ähnlich oft hört oder liest man aber auch, dass der Vault 2 mit einem externen Wandler mächtig zulegt. Dem internen D/A-Wandler werde ich mich in diesem Erfahrungsbericht nicht widmen. Für mich ist er eine zusätzliche Ausstattung, die den Einsatz im Haushalt an vielerlei Orten ermöglicht. Vault kann man aus dem Englischen mit Tresor oder Tresorraum übersetzen und hat nichts zu tun mit fault, was Fehler bedeutet. Dies erwähne ich nur, um einer eventuellen, aus dem Gleichklang der beiden Wörter resultierenden, negativen Grundhaltung im Hinterkopf vorzubeugen. Die wäre nämlich fehl am Platz.

Der NAD Masters M50.2 gehört schon äußerlich in eine ganz andere Klasse
Der NAD Masters M50.2 gehört schon äußerlich in eine ganz andere Klasse


Zwar ist die Speicher-Kapazität des Servers beim NAD mit zwei mal zwei Terabyte doppelt so groß wie beim Vault 2, steht aber nicht zur freien Verfügung. Denn die zweite, interne Festplatte mit zwei Terabyte dient ausschließlich der Datensicherung im Raid-Spiegel-Modus. Das kann man alternativ – und beim Vault 2 sollte man es auch – mit relativ überschaubarem pekuniären Aufwand über eine externe Festplatte für die Datenkopie lösen. Das brächte im allerdings recht unwahrscheinlichen Falle eines totalen Blackouts, also auch dem des Raid-Controllers, sogar eine höhere Sicherheit. Nur ist dies nicht so komfortabel wie das interne, automatische System des M50.2, dessen Daten man selbstverständlich ebenfalls extern sichern kann.

Das Anschlussfeld des NAD ist reich bestückt
Das Anschlussfeld des NAD ist reich bestückt

Nachdem der Vault 2 vor einigen Monaten bei mir eingetroffen war, merkte ich sehr schnell, dass ich einen Aspekt falsch eingestuft hatte und deshalb eine Erwartung nicht erfüllt bekam. Der Bluesound besitzt zwar ein CD-Laufwerk. Dieses ist aber kein CD-Spieler wie das des Masters, sondern ausschließlich für das Rippen von CDs vorgesehen. Gerade das CD-Laufwerk des M50.2 hatte es mir jedoch seinerzeit besonders angetan, da es sich musikalisch sehr positiv von meinem Primare abhob. Auch einem teuren Meitner MA 2 eines guten Freundes war der NAD klanglich klar überlegen. Dabei war der M50.2 zum Vergleich mit dem internen DAC des Meitner per AES/EBU-Verkabelung verbunden, hatte also eher nachteilige Bedingungen in Vergleich zum direkten Weg innerhalb des Meitners. Das hochwertige Slot-Laufwerk im Masters kommt von Teac und funktioniert bei eingeschobener CD entweder als Player oder es rippt und speichert auf die internen Festplatten. Sowohl auf dem frontalen, gut lesbaren Display des NAD als auch in der BluOS-App wird man gefragt, welche Funktion gewünscht wird. In den Grundeinstellungen der BluOS-App lässt sich aber konfigurieren, ob überhaupt gefragt werden soll, oder stets gespielt oder stets gerippt werden soll. Das bietet der Vault 2 logischerweise nicht. Er rippt stets. Das Konvertieren auf den Server-Speicher ist beim Vault 2 und M50.2 ebenso vielseitig in diversen Formaten möglich. Zur Auswahl stehen Wav, Flac oder MP3 oder gleichzeitig Kombinationen von MP3 und Wav oder MP3 und Flac in einem Ripping-Prozess. Das macht Sinn, wenn man das MP3-Format später auf ein anderes Gerät, beispielsweise ein Smartphone, übertragen möchte.

Das kleine Gehäuse des Vault 2 beschränkt die Anschlüsse auf das Wesentliche. Der analoge Ausgang des internen DA-Wandlers steht als Cinch-Paar zur Verfügung
Das kleine Gehäuse des Vault 2 beschränkt die Anschlüsse auf das Wesentliche. Der analoge Ausgang des internen DA-Wandlers steht als Cinch-Paar zur Verfügung

Den CD-Spieler bekomme ich also nur beim Masters 50.2. Wenn man sich auf die Suche nach einem hochkarätigen CD-Laufwerk begibt, erkennt man schnell, dass so etwas nicht für kleines Geld zu bekommen ist. Folglich macht der erstklassige CD-Spieler einen deutlichen Anteil am M50.2 aus. Das Konzept des M50.2 als CD-Spieler, Server mit Sicherungs-Funktion und Streamer mit Zugang zu externen Speichermedien und zu musikalisch hochwertigen Streaming-Portalen wie Qobuz oder Tidal und zusätzlich Internet-Radio ist in seiner Art – nämlich ohne D/A-Wandler – nach meinem Wissen einzigartig.


Beinahe unsichtbar ist der Slot des CD-Laufwerks zum Rippen einer CD
Beinahe unsichtbar ist der Slot des CD-Laufwerks zum Rippen einer CD

Das Übertragen eigener CDs auf die Festplatte im Netzwerk, einen Computer oder auf einen Server hat viele Freunde. Dies ist nicht nur im Bedienungs-Komfort und dem schnellen Zugriff begründet. Vielmehr ist die Überzeugung weit verbreitet, die ins unkomprimierte Wav- oder AIFF-Format oder ins verlustfrei komprimierende Flac konvertierte Audio-CD klinge besser als die Wiedergabe per CD-Player. Dies wird überwiegend damit begründet, dass während des Abspielens solcher Files keine Fehlerkorrektur mehr tätig werden muss, die hörbar den Klang mindernde Artefakte bei der direkten CD-Wiedergabe hinzufügen kann. Spätestens aber bei hoch aufgelösten Musik-Dateien ist die Festplatte das Speicher-Medium schlechthin. Alternative optische Ton-Träger mit hoher Auflösung wie die Pure-Audio-Blu-Ray finden aktuell wenig Beachtung. Deshalb sind die Server im Vault und NAD die zeitgemäße Quelle für Musik-Files höchster Qualität. Spannend finde ich es, die beiden in drei verschiedenen Aspekten miteinander zu vergleichen: Erstens ist es die hoch aufgelöste Musik-Datei, die beide Server im PCM-Format bis 24 bit / 192 kHz verarbeiten können. DSD wird aktuell nicht unterstützt. Ein Upgrade von Bluesound könnte den Weg über die Wandlung von DSD nach PCM aber eines Tages frei machen. Zweitens ist es die gerippte CD, die ich im bestmöglichen Format, also Wav, auf die Festplatte übertrage. Die dritte Quelle ist das Streamen von Qobuz oder Tidal in hoher Qualität. Dafür nutze ich meinen Qobuz Highres-Zugang.

Das Bedienfeld des Vault 2 wird dank der hervorragenden BluOS-App nur zum Ein- oder Ausschalten mittels des zentralen Pause/Play-Tasters benötigt
Das Bedienfeld des Vault 2 wird dank der hervorragenden BluOS-App nur zum Ein- oder Ausschalten mittels des zentralen Pause/Play-Tasters benötigt

Zuvor möchte ich aber noch meine Erfahrung beim Umgang mit den beiden optisch enorm unterschiedlichen Verwandten beschreiben. Der Masters 50.2 ist ein richtiges, großformatiges Hifi-Gerät. In seiner Verarbeitung genügt er allerhöchsten Ansprüchen. Bei seinem Design gefällt die originelle, der Funktion dienende Gestaltung auf. Sichtbarer Aufwand wurde an vielen Stellen betrieben: So hat er auch die für die NAD Masters-Linie typischen Konus-Füße mit magnetisch selbst arretierenden Unter-Tellern. Das sieht einerseits gut aus, ist aber auch eine der Kleinigkeiten, die zur Klangqualität beitragen. Der M50.2 macht von außen betrachtet einen hochwertigen und soliden Eindruck. Öffnet man ihn, so geht es im Inneren auf gleichem Niveau weiter. Hier sieht man den konsequent der Klang-Optimierung gewidmeten Aufbau.

Sehr übersichtlich, aufgeräumt und nach Funktionsgruppen getrennt ist der M50.2 aufgebaut
Sehr übersichtlich, aufgeräumt und nach Funktionsgruppen getrennt ist der M50.2 aufgebaut


Diesen Aufwand erlebt man auch im praktischen Betrieb. Nur wenn das CD-Laufwerk im Ripp-Modus mit erhöhter Geschwindigkeit tätig ist, ist der M50.2 vernehmbar. Dies ist beim Vault 2 anders. Aus geringer Distanz ist stets ein Arbeitsgeräusch durch den Lüfter wahrzunehmen: Auf diese Weise bittet er um einen Hörabstand von mindestens zwei Metern. Beim stattlichen M50.2 ist ein Lüfter überflüssig, da eine intelligente Kühlung mit Lüftungsschlitzen in den seitlichen Aluminium-Wandungen und, zum originellen Design beitragend, großflächigen Öffnungen oben im Gerät jeglichen Wärmestau unterbindet. Auch das Handling des Vault 2 vermittelt nicht ganz die gediegene Qualität des Masters. Das Touch-Paneel auf der Oberseite ist funktional dem Touch-Display des M50.2 gleich und auch haptisch nicht schlecht. Aber beim Ein- und Ausschalten des Vault 2 fehlt im Vergleich zur separaten Bedientaste am Masters doch die Exaktheit in der Reaktion beim Berühren. Das Gehäuse des Vault 2 macht in seiner Kleinheit und bei seinen Proportionen einen ausgesprochen sympathischen Eindruck auf mich. Statt mit der Soft-Lack-Oberfläche in weiß ist der Vault 2 Test-Exemplars übrigens auch in Schwarz zu haben. Er ist ausschließlich per Lan ins Netz einzubinden. Eine Wlan-Option ist nicht implantiert. Möchte man diese haben, kann man, so wie ich es zeitweise gemacht habe, einen Wlan-Adapter für die Lan-Buchse verwenden – zum Beispiel den TP-Link TL-WR802N. An dieser Stelle hat Bluesound bewusst gespart und dem Vault 2 nur die stabile Lan-Verbindung spendiert. Irgendwo reicht dann auch der Platz im und am kompakt und ansprechend gestalteten Vault 2 nicht aus. So bietet der Vault 2 auch nur einen optischen und einen koaxialen digitalen Ausgang. Das ist üblicherweise völlig ausreichend. Die symmetrische AES/EBU-Verbindung stellt nur der Masters zur Verfügung. Auch der HDMI-Ausgang des M50.2 findet sich nicht beim Vault 2. Das ist aber leicht zu verschmerzen, da der nur das Standbild des aktuellen Albums und wenige weitere Informationen an einen Monitor weitergibt.

Die Packungsdichte im Inneren des Vault 2 ist deutlich höher als beim NAD. Unterhalb der Platine sieht man die Festplatte
Die Packungsdichte im Inneren des Vault 2 ist deutlich höher als beim NAD. Unterhalb der Platine sieht man die Festplatte

Der Vergleichstest gestaltete sich unkompliziert: Ich schloss beide Kandidaten in gleicher Weise per Lan und auch mit gleichen Digital-Kabeln an meinen Audio-gd-Wandler an. Der besitzt zwei SPDIF-Eingänge. So ist der Vergleich ausgesprochen komfortabel – dachte ich. Die lobenswerte Connectivity von Bluesound macht mir da einen Strich durch die Rechnung. Denn beide Geräte stellten in der App ihre Server für den jeweils anderen zur Verfügung. Und so musste ich dann beim Anwählen doch aufpassen: erstens das Gerät, zweitens den Speicherort und drittens den Eingang an meinem DAC. Begonnen habe ich mit Streaming von Qobuz. Als Beispiele möchte ich ein Orgelkonzert von Albioni, Joe Bonamassa und Beth Hart mit dem Tina Turner-Hit „Nutbush City Limits“ oder als Instrumental-Stück „Papa Was A Rolling Stone“ in der Interpretation von Marcus Miller anführen. Ich habe keine Unterschiede gehört. Um es kurz zu machen: Auch ins Wav-Format gerippte CDs wie Ballads vom John Coltrane Quartett zeigten für mich keinerlei Abweichungen zwischen M50.2 und Vault 2. Zum gleichen Ergebnis führt auch der Vergleich unterschiedlicher Highres-Files von den Festplatte der jeweiligen Probanden. Selbst das ECM-Album David von Eleni Karaindrou im MQA-Format differierte in meiner Wahrnehmung nicht wirklich. Auch bei mehrfachem Hin- und Her-Wechseln blieb es manchmal bei schnell widerlegten Einbildungen. MQA wird von Bluesound übrigens in beiden Geräten bis 96 Kilohertz dekodiert.

Bei genauerer Betrachtung der Platine des Vault 2 ist unschwer die Verwandtschaft zu der des NAD Masters zu erkennen
Bei genauerer Betrachtung der Platine des Vault 2 ist unschwer die Verwandtschaft zu der des NAD Masters zu erkennen


Im Ergebnis des insgesamt über mehrere Monate stattgefundenen Vergleichs gibt es für mich keinen Sieger, sobald die erhebliche Preisdifferenz in der Waagschale liegt. Ungeachtet derer ist der NAD M50.2 klar das höherwertige Gerät. Mich persönlich überzeugt der NAD auch durch seine Laufruhe oder, besser gesagt, seine Stille. Hinzu kommt der exzellente CD-Spieler, der allein schon etliche große Geldscheine rechtfertigt.

Diverse Kabel gehören beim Vault 2 zum Lieferumfang
Diverse Kabel gehören beim Vault 2 zum Lieferumfang

STATEMENT

Der Vergleichstest beschert zwei Gewinner. In sehr unterschiedlichen Preisklassen liefern der NAD M50.2 und der Bluesound Vault 2 als Server und Streamer das gleiche hohe, klangliche Niveau ohne wahrnehmbaren Unterschied. Der NAD rechtfertigt seinen Preis mit dem hervorragenden CD-Spieler und einem erstklassigen technischen Design und Finish.
Gehört mit
DA-Wandler Audio-gd Master 7-Singularity
Vorverstärker Audio-gd Master 9
Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100
Lautsprecher Triangle Grand Concert
Zubehör Audioquest Diamond USB, Audioquest Jitterbug, JIB Boaacoustic Silver Digital Carbon SPDIF und Krypton AES/EBU, Sommer Cable Carbokab-AES/EBU, DH-Labs Silversonic SPDIF-Koax und AES/EBU, In-akustik Black&White NF-1302, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Shunyata Andromeda LS mit Enacom LS, Real-Cable HD-TDC, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber, Levin Design Vinyl-Bürste
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis
Herstellerangaben
NAD Masters M50.2
Unterstützte Dateiformate MP3, AAC, WMA, OGG Vorbis, WMA-L, FLAC, ALAC, WAV, AIFF, MQA, HRA
Unterstützte Streamingdienste TIDAL, Spotify, Slacker Radio, HighResAudio, Juke, Deezer, Qobuz, Murfie, HDTracks, Napster, Rhapsody, WiMP
Unterstützte Betriebssysteme Microsoft Windows XP, 2000, Vista, 7, 8, 10, Apple Macintosh
Kostenloses Internetradio TuneIn Radio, iHeartRadio
Eingänge 3 x USB 2.0 (TypA) auf Front- und Rückseite zur Wiedergabe von externen Massenspeichern, 1 x IR-Eingang, 1 Paar Analoger Cinch-Eingang, 1 x 12 Volt Trigger Eingang
Ausgänge 3 x USB 2.0 (TypA) auf Front- und Rückseite für Backup auf externe Massenspeichern, 1 x Koaxial 75 Ohm, 1 x TOSlink, 1 x AES / EBU 110 Ohm, 1 x HDMI (nur Audiounterstützung), 1 x 12V Trigger Ausgang
Netzwerk und Streaming 1 xWLAN 802.11 n/g 2.4G, 1 x Netzwerkschnittstelle (10/100 Mbs), 1 x Bluetooth aptX, 1 x RS 232 Schnittstelle
Abtastraten 32 kHz bis 192 kHz, 16/24 Bit
USB Dateisysteme FAT 32, Linux EXT
Stromverbrauch im Standby Modus <0,5 Watt
Abmessungen 435 mm B x 133 mm H x 380 mm T
Gewicht 8,1 kg
Preis 4499 Euro
Herstellerangaben
Bluesound Vault 2
Unterstützte Dateiformate MP3, AAC, WMA, OGG, WMA-L, ALAC, OPUS, Hi-Res Formate - FLAC, MQA, WAV, AIFF
Unterstützte Streamingdienste Spotify, Amazon Music, TIDAL, Deezer, Qobuz, HDTracks, HighResAudio, Murfie , JUKE, Napster, Slacker Radio, KKBox, Bugs
Unterstützte Betriebssysteme Microsoft Windows XP, 2000, Vista, 7, 8, 10 Apple Macintosh OS X 7-10
Kostenloses Internetradio TuneIn Radio, iHeartRadio, Calm Radio, Radio Paradise
Eingänge Netzwerk: Gigabit Ethernet RJ45, USB: 1 x Typ A für USB-Sticks und Festplatten (FAT32 oder NTSF), 1 x Typ B Mini-Port (nur für Service), Audio: TOSLINK / 3,5 mm Kombo
Ausgänge Analog Cinch (Lautstärke fix oder variabel), Digital: Koaxial und optisch TOSLINK, 3,5 mm Kopfhörer-Anschluss, Mono Cinch Subwoofer, 12 Volt Trigger Out
Netzwerk und Streaming Bluetooth-aptX, Gigabit Ethernet RJ45
Abtastraten 32 kHz bis 192 kHz, 16/24 Bit
Speicher Integrierte Festplatte mit 2 TB
CD Slot-Laufwerk zum Rippen
Prozessor Dual-Core ARM® CORTEX™ A9, 1Ghz Processor
Geräuschabstand 110 dB
THD 0,005 %
Abmessungen 220 x 90 x 192 mm (B x H x T)
Gewicht 1,84 kg
Preis 1299 Euro

Vertrieb
NAD bei Dynaudio International GmbH
Anschrift Ohepark 2
21224 Rosengarten
Germany
Telefon +49 4108 41800
Fax +49 4108 418010
Web www.dynaudio.com
Web www.nad.de

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Montag, 25 Juni 2018 21:57

Crayon Audio CIA-1

Als ich nach längerer Abstinenz vom Testerdasein mal wieder einen Anruf vom Chefredakteur bekam, ob ich nicht mal einen Crayon „machen“ möchte, habe ich spontan zugesagt. Den Verstärkerkreationen aus dem Steyrischen eilt ein sehr musikalischer Ruf voraus, und viele Nutzer äußern sich geradezu euphorisch über die zurückhaltend gestalteten Geräte.

Auch der Kollege Kemper zeigte sich sehr angetan von dem CFA-1.2. So präsentiert sich auch der kleinste Vollverstärker mit der neckischen Bezeichnung CIA-1 – nein, ich verkneife mir jetzt jedweden Witz wegen des Namens – eher unscheinbar und schlicht. Wobei das Gehäuse aus gebürsteten dicken Aluminiumprofilen sowohl optisch als auch haptisch die Zugehörigkeit zur Preisklasse unterstreicht. Auf die großen Verschraubungsteller des CFA-1.2 wird beim kleinen Modell verzichtet, die Gerätefüße entkoppeln den CIA-1 dafür wirkungsvoll vom genutzten Untergrund.

Lediglich zwei Drucktaster und ein Drehknopf in Singlepuck-Optik – oder in Propellerform, ganz wie man will – zieren die Frontplatte neben dezent rot schimmernden Leuchtdioden, die den jeweils gewählten Eingang anzeigen. Diese werden über den linken Knopf betätigt, über den rechten das Gerät in den Stand-By geschickt und wieder aufgeweckt. Über die beigelegte Fernbedienung lässt sich das natürlich wesentlich bequemer erledigen. Über diese wird auch die Lautstärke geregelt und eine Stummschaltung aktiviert.

Schlichte Eleganz. Da der komplette Unterboden gleichzeitig als Kühlkörper dient, kann auf Belüftungsschlitze verzichtet werden
Schlichte Eleganz. Da der komplette Unterboden gleichzeitig als Kühlkörper dient, kann auf Belüftungsschlitze verzichtet werden

Ein harter Ein-/Ausschalter befindet sich hinten links auf der Rückseite. Dort kann man in der Basisvariante für 2800 Euro vier Hochpegelquellen anschließen. Das Testexemplar verfügte über die optional für 800 Euro angebotene Phonoplatine mit MM- und MC-Eingang, die den Eingang 1 besetzt. Eingang 2 kann mittels Dip-Schalter in zwei Stufen in der Empfindlichkeit für unterschiedlich laute Quellen angepasst werden. Dazu gibt es auch noch ein Paneel kanalgetrennter Dip-Schalter für die Anpassung der Phonostufe an verschiedene Tonabnehmer. Ein Vorverstärkerausgang, ein fixer Ausgang, um zum Beispiel auf ein Tonbandgerät aufzunehmen, und ein Paar Lautsprecherklemmen kommen noch dazu. Ein Wort zu den letztgenannten: Da diese relativ dicht beieinander liegen und das Gehäuse auch recht weit über die Rückwand ragt, lassen sich hier richtig bequem nur Bananenstecker verwenden.


Neben Quellenwahl und Lautstärke kann man den Crayon über die Fernbedienung auch stumm schalten
Neben Quellenwahl und Lautstärke kann man den Crayon über die Fernbedienung auch stumm schalten

Klingt bisher alles nicht so aufregend? Wie heißt es so schön, das Gute daran ist das Gute darin! Die ankommenden Signale werden über eine Hochfrequenzdrossel erst mal von etwaigem Dreck befreit und dann über CMOS-Schalter umgeleitet. Kommt aus der Studiotechnik, schaltet verlustfreier als herkömmliche Schalter oder Relais und produziert auch weniger Geräusche. Eine aufwendige, aber dem Anspruch angemessene Lösung. Die Eingangswahl wird digital gesteuert, der zuletzt gewählte Eingang in einem EPROM abgespeichert. Im eigentlichen Verstärkungszweig kommt ein stromrückgekoppelte Operationsverstärker – hier als „Current-Feedback-Topologie“ bezeichnet – zum Einsatz. Zwei Transistoren, invertiert und nichtinvertiert, kümmern sich um die Signale. Auf diesem Weg können auch bei wenig Gegenkopplung eine hohe Bandbreite und Anstiegsgeschwindigkeit gleichzeitig realisiert werden. Die einzelnen Baugruppen sind vorbildlich getrennt ausgeführt, die Platinen mit einer eigenen Masseführung beschichtet. Mit zweimal 75 Watt an acht Ohm ist der CIA-1 nicht unbedingt übermotorisiert, das Netzteil und der ganze Boden als Kühlfläche dafür reichlich dimensioniert.

Für den Betrieb an Lautsprechern unterschiedlichen Wirkungsgrades werden zwei verschiedene Potentiometer angeboten. Ein linear und ein logarithmisch arbeitendes. Letzteres ist im Testexemplar verbaut und bietet neben sehr genauem Gleichlauf auch einen weiten Regelbereich. Dies hat auch den Vorteil, dass durch einen beherzten Dreh am Lautstärkeregler nicht gleich die Wände wackeln. Diese Ausführung ist besonders für Umsteiger von Röhrenverstärkern mit Hochwirkungsgradlautsprechern gedacht, die zur ausgemachten Zielgruppe der Österreicher zählen.

Die „MC-LED“ zeigt die Wahl des Eingangs 1 an, wenn dort eine analoge Quelle anliegt
Die „MC-LED“ zeigt die Wahl des Eingangs 1 an, wenn dort eine analoge Quelle anliegt

Bei der Inbetriebnahme des Crayons sollte man sich ein wenig Zeit nehmen. Nach dem Einschalten fährt das Motorpotentiometer den Lautstärkeregler herunter und die Leuchtdioden der Eingänge an der Front laufen erst mal eine Weile vor sich hin, um dann irgendwann den vormals gewählten Eingang freizugeben. Ein Hinweis zum Kaltstart: Schaltet man den Verstärker über den eigentlichen Netzschalter und über den Stand-By Schalter ein und gleich danach hart aus und wieder ein (macht man an sich nicht, aber die Kinder…!), knallt es doch nicht unerheblich aus den Lautsprechern. Also etwas Besonnenheit an dieser Stelle. Die Umschaltung der Quellen erfolgt allerdings dann komplett geräuschlos. Ist der Phonoeingang gewählt, quittiert der Crayon dies mit der Beleuchtung der „MC“-Anzeige auf der Front – auch wenn die Phonostufe auf Moving-Magnet Systeme eingestellt ist.


Etwas Zeit braucht es auch, bis man Musik mit dem CIA-1 genießen kann. Direkt eingeschaltet habe ich ihn sofort wieder ausgemacht. Die ersten Sekunden klingen „seltsam“, und ich habe erst mal überprüft, ob ich die Lautsprecherkabel über die Gehäuserückwand kurzgeschlossen habe und der Verstärker an 0,2 Ohm ums Überleben würgt. Nein, war nicht. Also meinen jüngsten Sohn davor gesetzt, Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt angemacht und ab in die Küche, einen Espresso machen.

Zurück von der Pause klingt zumindest das laufende Hörspiel nicht ungewöhnlich. Nachdem das Kind ins eigene Zimmer vor den Ghettoblaster verfrachtet wurde – kostet mich einen Schokobutterkeks –, konnte ich endlich Musik hören. Und eines lässt sich sofort feststellen: Das Warten hat sich gelohnt!

Sämtliche wichtigen Einstellungen werden auf der Rückseite vorgenommen. Die Lautsprecherklemmen sind allerdings bemerkenswert simpel ausgefallen
Sämtliche wichtigen Einstellungen werden auf der Rückseite vorgenommen. Die Lautsprecherklemmen sind allerdings bemerkenswert simpel ausgefallen

Beim ersten Hören erscheint nichts spektakulär oder irgendwie besonders. Äußerst sauber und ausgeglichen auf sehr hohem Niveau drängt sich der Crayon CIA-1 nicht auf und gibt seine Eigenheiten erst nach und nach eindrücklich preis.

Debussys „Prélude à l'après-midi d'un faune“ fängt ganz leise an, der Streicherteppich in den tiefen Lagen und die gedeckten Holzbläser sind eine Prüfung an das Auflösungsvermögen. Im schlimmsten Fall klingt das dann, als wenn man einen Höhenfilter eingesetzt hat, im besten so wie mit dem Crayon. Knapp über der Hörschwelle fächert der CIA-1 die Bühne auf und schafft es auch noch, die Instrumentengruppen aufzufächern. Darin dann die Soloflöte als ganzes Instrument ohne jede Übertreibung. Dieses Kunststück gelingt ihm nicht über den scharfen Umriss, sondern plastisch füllig mit einem kleinen Hang zur Wärme. Er erinnert hier mehr an eine Röhre als an einen klassischen Transistor. Feindynamisch ist er ebenfalls in seinem Element. Wenn sich das Werk des französischen Komponisten ganz langsam steigert und steigert, geht der Crayon dies entsprechend mit, ohne seinen tonalen Pfad zu verlassen. Dazu kommen dann grummelnde Kontrabässe mit eben nicht nur Struktur und Substanz, sondern auch mit dem Schwingen des Raumes. Es sind oft diese kleinen Details, die sich nahtlos in bestehende Strukturen einfügen und diesen damit einen höheren Informationsgehalt abtrotzen. Solche Mikroinformationen bietet der Crayon an jeder Ecke und entfaltet damit eine große Wirkung. Sehr beeindruckend. Grobdynamisch zeichnet er sich dabei durch eine große Lässigkeit aus, als wenn er das alles so aus dem Ärmel schüttelt. Einschränkend sei an dieser Stelle aber doch noch erwähnt, dass der CIA-1 keine Dampframme ist und die letzte Gewalt für sich behält. Aber dafür ist er auch gar nicht gedacht.


In der Phonoversion lassen sich Eingangsimpedanz und -kapazität kanalgetrennt über Dipschalter anpassen. Der Eingang 2 kann auch für Geräte mit einer Ausgangsspannung über 2 Millivolt eingestellt werden
In der Phonoversion lassen sich Eingangsimpedanz und -kapazität kanalgetrennt über Dipschalter anpassen. Der Eingang 2 kann auch für Geräte mit einer Ausgangsspannung über 2 Millivolt eingestellt werden

Auf der Blue Maqans mit Anouar Brahem, Dave Holland, Jack DeJohnette und Django Bates ertönt auf „Opening Day“ die Oud unglaublich intim realistisch im Raum. Das klingt so intensiv und echt, man hält erst mal regelrecht den Atem an. Wenn dann die Mitspieler den virtuellen Raum besetzen, wird dieser randlos abgebildet und die Interaktion der Musiker erfahrbar. Der CIA-1 verfügt über die Fähigkeit, farbig und schön zu klingen, ohne zu verfärben. Der Hochtonbereich fügt sich trotz hervorragender Auflösung einfach ein und steht der farbigen Mittenwiedergabe nicht im Weg. Er ist auf jeden Fall nicht überrepräsentiert.

Räumlich orientiert sich der Crayon dabei an der Vorlage, weder Überbreite noch der kilometerweite Blick in die Tiefe werden dem Signal hinzugefügt. Stimmen profitieren enorm von der klanglichen Auslegung. Bei aller Klarheit bleiben sie als ganzes Organ erhalten und bieten eine tiefe Einsicht in die Gefühlslage von Solosängern. Abschwellende Chöre mit Nachhall im Raum machen mir durch ihre Intensität ein ums andere Mal eine Gänsehaut. Gerade kleinere Besetzungen wie Brahms Gesang des Parzen zelebriert der CIA-1 geradezu.

Begibt man sich mit dem Crayon in die Niederungen der modernen Unterhaltungsmusik wie Drum'n'Bass oder Electro, fällt wieder auf, dass er es eher zivilisiert mag. Schmutzig, böse und brutal ist nicht seine Welt. Zwar spielt er mit schnellem, federnd plastischem Bass und lässt Samples wie aus dem Nichts nach hinten aushallen, verweigert aber den letzten Druck untenrum. Handgemachter Blues und Rock oder komplexe rhythmisch vertrackte Percussion bringen den CIA-1 dann wieder auf perfekt beherrschtes Terrain. Hier gelten einschränkungslos die oben beschriebenen Talente.

Streng getrennte Baugruppen und ein sehr übersichtlicher Aufbau zeichnen den CIA-1 aus. Höchste Priorität galt dem Vermeiden von Einstrahlungen
Streng getrennte Baugruppen und ein sehr übersichtlicher Aufbau zeichnen den CIA-1 aus. Höchste Priorität galt dem Vermeiden von Einstrahlungen


Die Phonoeingänge mögen den ausgezeichneten Vorgaben der Hochpegelsektion nicht nachstehen und zeigen auf sehr hohem Niveau trotzdem durchaus ihre Eigenheiten. Der mit 0,45 Millivolt nur mäßig empfindliche Moving-Coil-Eingang lässt sich via Dipschalter über die vorgegebenen Werte grob, durch daraus schaltbare Zwischenwerte sehr fein auf verschiedenste Abtaster anpassen, die nur nicht zu leise sein dürfen. Mit dem eingesetzten, nicht besonders lauten Ortofon Jubillee harmoniert der Eingang perfekt. Sehr plastisch durchhörbar und souverän bringt der Crayon die Eigenschaften des Ortofon zur Geltung und mildert den leichten Hang des Jubilee zum Kühlen. Auch die gewohnt weiträumige Abbildung ist ohne Abstriche vorhanden. Einen Hang zum Filigranen kann man ihm nicht absprechen. Ich hätte gern mal ein Zyx oder EMT am Crayon ausprobiert, die die Talente des Verstärkers noch weiter unterstreichen sollten, waren beide aber leider nicht greifbar.

Der Moving-Magnet-Eingang hat mehr Muskeln und Griffigkeit und ist lauter ausgelegt. Minimal kühler geht es hier zu. Die Auflösung auf hohem Niveau zeigt dann auch mehr die Unterschiede zwischen den analogen Wandlerprinzipien auf, was dem Phonoeingang ein ausgezeichnetes Zeugnis ausstellt.

STATEMENT

Crayons CIA-1 dürfte mit seiner sauber realistischen und dabei farbig musikalischen Spielweise auch eingefleischte Röhrenliebhaber ins Grübeln bringen. Ohne Einschränkung bei der Lautsprecher- und Musikwahl ist er in der Lage, fast jeden anspruchsvollen Musikliebhaber glücklich zu machen.
Gehört mit
Analoglaufwerk Technics SL-151/II
Tonarme Roksan Tabriz, SME V
Tonabnehmer Ortofon Vienna, Technics EPC-205/III
Phonopre ifi iPhono
PC Acer Espire, I3 CPU 1.70 GHz, 8 GB RAM
Interface Audioquest Jitterbug
Software Foobar2000
CD-Laufwerk Denon DCD-1290, Technics SL-P471A
Wandler Phonosophie DAC1
Verstärker Creek 5350 SE, Rotel RA-820BXIII
Lautsprecher Spendor A5, Rogers Studio 1/1p
Kabel TaraLabs, RG142, Oehlbach, Baumarkt, Funk-Tonstudiotechnik, Supra Cable, Audioquest
Herstellerangaben
Crayon Audio CIA-1
Übertragungsbereich 25 Hz – 100 KH (+/- 0,5 dB). 6 Hz – 140 Khz -3 dB
Geräuschspannungsabstand > 90 dB, line in
Ausgangsleistung 78 Watt / 8 Ohm, 105 Watt / 4 Ohm
Eingangsempfindlichkeit Phono 4 mV (MM) / 0,45 mV (MC)
Verstärkung Phono 41 dB MM / 56 dB MC
Gewicht 10,5 kg
Preis (inkl. Phonomodul) 3600 Euro

Vertrieb
RB-Audiovertrieb
Anschrift RB-Audiovertrieb
Reichenauer Straße 15
A-6020 Innsbruck
Telefon +43 676 5906026
Fax +43 512 302878
E-Mail info@audiovertrieb.com 
Web www.audiovertrieb.com

Weitere Informationen

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Freitag, 22 Juni 2018 12:35

Sonoma Acoustics M1

Für mich schien das Thema Kopfhörer abgeschossen: Dessen hatten sich in letzter Zeit zwei besonders Kopfhörer-affine und kompetente Kollegen angenommen. Aber bei einem Komplettsystem mit neuer Technologie, das den Namen der bekannten Sonoma-DSD-Aufnahme-Workstation trägt, kann ich einfach nicht widerstehen.

Hinzu kommt, dass Finn Gallowsky, einer unserer beiden Kopfhörerspezialisten, in seinem Bericht über die CanJam ausgesprochen positiv über den M1 schrieb. Grund dafür war weder ein Wahnsinns-Bass noch eine außergewöhnlich feine Auflösung. Der Kollege pries vor allem die Neutralität und Natürlichkeit der Wiedergabe des M1 – und machte mich damit neugierig. Also blieb der M1 in Gröbenzell. Für diese Entscheidung musste ich allerdings über meinen Schatten springen. Denn auch wenn mich die rasante Entwicklung der Digitaltechnik so fasziniert, dass ich in den letzten Jahren mehr darüber schrieb als über Analoges, kann ich mich noch immer nicht so richtig mit dem Gedanken anfreunden, dass feine Analogsignale gewandelt, von einem DSP bearbeitet und dann wieder zurück gewandelt werden, bevor sie das Ohr erreichen. Deswegen habe ich bisher auch auf die Beschäftigung mit aktiven, raum-, laufzeit- oder frequenzgangkorrigierten Lautsprechern verzichtet. Beim M1 werden alle an den Cinch-Buchsen oder am Miniklinken-Eingang ankommenden Signale digitalisiert und anschließend von einem XMOS-DSP in die benötigte Form gebracht. Allerdings gibt es auch einen S/PDIF- und einen USB-Eingang, bei denen sowie eine abschließende Digital-Analog-Wandlung nötig ist. Und wann genieße ich schon einmal eine Schallplatte oder ein Tonband per Kopfhörer? Da wog der Name Sonoma für mich schon schwerer als meine – vielleicht kleinlichen – analogen Bedenken.

Die Freude beginnt beim M1 schon beim Auspacken: Anleitung und Anschlusskabel befinden sich in einer Schublade der noblen Box für den Kopfhörer
Die Freude beginnt beim M1 schon beim Auspacken: Anleitung und Anschlusskabel befinden sich in einer Schublade der noblen Box für den Kopfhörer

Bevor ich Ihnen die neue Variante eines elektrostatischen Wandlers vorstelle, lassen Sie uns einen kurzen Blick auf die auf Firmen werfen, denen wir dieses Kopfhörer-System zu verdanken haben. Da wäre erst einmal das Super Audio Center (SAC) in Boulder, Colorado, das 2004 zur technischen Unterstützung der SACD gegründet wurde. Wichtigstes Produkt des SAC war und ist das Sonoma Mehrkanal-DSD-Aufnahme- und Editier-System, an dessen Entwicklung Andreas Koch maßgeblich beteiligt war und mit dem eine Vielzahl aller heute erhältlichen SACDs produziert wurde. Inzwischen ist Andreas Koch übrigens Chef und einer der beiden kreativen Köpfe von Playback-Designs, wie Sie wahrscheinlich nach dem Test des superben MPS-8 Dream Players an dieser Stelle wissen. Sonoma Acoustic, die Firma, die den M1 auf den Markt bringt, hat ihren Sitz in den USA ebenfalls in Boulder und eine Niederlassung in Großbritannien in Nueaton, keine 50 Kilometer von Henley-in-Arden entfernt. Dort residiert Warwick Audio Technologies, die Firma, die das M1-System entwickelte, bei dessen Abstimmung dann die Aufnahmespezialsten des SAC beteiligt waren.

Durch die wellenförmige Abdeckung und das rostrote Edelstahlgitter erkennt man den schwarzen Abstandshalter, der die Membran in unterschiedlich große Sektionen teilt
Durch die wellenförmige Abdeckung und das rostrote Edelstahlgitter erkennt man den schwarzen Abstandshalter, der die Membran in unterschiedlich große Sektionen teilt


Das Herzstück des Sonoma M1 stellt der sogenannte High-Precision Electrostatic Lamimate – oder HPEL – Schallwandler dar. Dessen Membran besteht aus einer nur 0,015 Millimeter dicken, schwach leitenden Folie. Es muss also nur eine extrem geringe Masse bewegt werden, was bei gleichem Krafteinsatz eine höhere Beschleunigung zur Folge hat und damit zu deutlichen Vorteilen bei der Wiedergabe von Transienten führen dürfte. Aber die Besonderheit des HPEL ist nicht seine sehr leichte Membran: Üblicherweise bewegt sich die unter hoher Spannung stehende Membran zwischen zwei Statoren, an denen das Musiksignal anliegt. Als Statoren werden meist Gitter verwendet, durch die die von der Membran erzeugten Schallwellen zum Hörer respektive zur Außenseite der meist offenen Ohrmuschel gelangen.

Zwischen Ohr und Membran befindet sich bei M1 kein Statorengitter, sondern nur die recht grobmaschige Abdeckung, die eine Berührung der Membran verhindert
Zwischen Ohr und Membran befindet sich bei M1 kein Statorengitter, sondern nur die recht grobmaschige Abdeckung, die eine Berührung der Membran verhindert

Der HPEL hingegen kommt nur mit einem Edelstahlgitter aus, das den Gegenpol zur Membran bildet, an der die Vorspannung von etwa 1350 Volt und das Musiksignal mit einer Amplitude von bis zu 145 Volt anliegt. Das hat den Vorteil, dass der erzeugte Schall direkt zum Ohr gelangt und auf diesem Weg nicht erst ein Gitter passieren muss. Andererseits ist die durch einen gegebenen Spannungsunterschied erzeugte Kraft nicht mehr linear, sondern davon abhängig, wie weit die Membran gerade vom Gitter entfernt ist. Auch sind die Druckverhältnisse vor der Membran ohne Gitter und dahinter mit Gitter nicht mehr identisch. Damit sich diese Nachteile gegenüber einer symmetrischen Wandlerkonstruktion nicht in Verzerrungen niederschlagen, muss das Signal, das zur Membran gelangt, vorentzerrt werden. Mit diesem speziell für den HPEL aufbereiteten Signal soll der Schallwandler des M1 dann verzerrungsfrei, aber keineswegs linear arbeiten: Sonoma orientiert sich beim Frequenzgang anders als etwa Skylar Gray bei der Abstimmung von Audioquests außergewöhnlichem Nighthawk an der „kopfbezogenen Übertragungsfunktion“. Bei der Frage „Frei- oder Diffusfeld?“ tendieren die Entwickler des M1 zu letzterem und entschieden sich für einen „modifizierten Pseudo-Diffusfeld-Frequenzgang“ – und den realisiert ebenso wie die wegen der unsymmetrischen Bauweise notwendigen Vorentzerrung der XMOS-Mulit-Kern-Prozessor, in dem zeitoptimierte Minimum-Phase-Filter zum Einsatz kommen.

Das niederkapazitive Anschlusskabel mit den hochwertigen Steckverbindern liefert Straight Wire zu
Das niederkapazitive Anschlusskabel mit den hochwertigen Steckverbindern liefert Straight Wire zu

Auch wenn ein DSP fester Bestandteil des Systems ist, treibt man deshalb nicht weniger Aufwand, den HPEL-Schallwandler per se zu optimieren. So wird die Membranfläche von 3570 Quadratmillimetern durch den Abstandshalter aus Formex™ zwischen der Folie und dem Stator in sieben Drei- bis Sechsecke unterschiedlicher Größe gegliedert, um statt einer ausgeprägten Resonanz sieben unterschiedliche, deutlich geringe Resonanzen zu bekommen. Die Formen wurden übrigens in langen Versuchsreihen unter Zuhilfenahme von Finiter-Elemente-Analyse ermittelt. Ein weiterer Vorteil der Laminate-Membran ist es, dass sie sich sehr präzise maschinell und damit gleichmäßig über den Abstandshalter spannen lässt. So soll die maximale Frequenzgangabweichung zwischen zwei HPEL-Schallwandlern ±0,8 Dezibel nicht überschreiten. Die obere Grenzfrequenz wird mit 60 Kilohertz angegeben.


Das Versorgungsteil stellt nicht nur die Polarisierungsspannung und das Musiksignal mit hoher Spannung bereit, sondern beinhaltet auch einen leistungsstarken DSP
Das Versorgungsteil stellt nicht nur die Polarisierungsspannung und das Musiksignal mit hoher Spannung bereit, sondern beinhaltet auch einen leistungsstarken DSP

Die mechanisch sehr stabilen, sogenannten Kassetten aus glasfaserverstärktem Polykarbonat, die die Membran, den Abstandshalter und das Edelstahlgitter beherbergen, werden von Ohrmuscheln aus leichtem Magnesium umgeben, die im Spritzdruckguß-Verfahren gefertigt werden. Aus demselben Material bestehen die Bügel, die über Stahlbänder die Ohrmuscheln mit dem Kopfband aus Nylon verbinden. Wegen der identischen Farbgebung könnte man meinen, das Kopfband, die Bügel und die Ohrmuscheln seien aus ein und demselben Material hergestellt worden. Haptisch wird der Unterschied aber schnell klar: Die Metallteile sind deutlich kühler als das Nylon. Denselben Wert wie auf das gediegene Design legen die Entwickler des M1 auch auf den Tragekomfort: Zum einen wiegt der Kopfhörer dank der überlegten Materialauswahl ohne Kabel gerade mal 303 Gramm, zum anderen verwendet man für die Ohr- und Kopfpolster das Leder von äthiopischen Schafen, das in einem 1826 gegründeten Betrieb in England gegerbt und in Deutschland in Handarbeit vernäht wird. Einziger kleiner Kritikpunkt: Ein bisschen weniger Anpressdruck könnte das Tragen des M1 noch angenehmer machen. In Anbetracht des bei den Polstern betriebenen Aufwands verwundert es nicht mehr, dass die hochwertigen, niederkapazitiven Anschlusskabel mit verpolungssicheren, selbstarretierenden Steckern ebenso wie das beigepackte USB-Kabel vom Kabelspezialisten Straight Wire bezogen wird. So gut das Straight Wire zum Anschluss des Kopfhörers für den Klang auch sein mag, absolut frei von Mikrofonie ist es leider nicht – was man allerdings nur wahrnimmt, wenn man sich während des Musikgenusses lebhaft bewegt.

Der Verstärker des M1 besitzt zwei analoge und zwei digitale Eingänge
Der Verstärker des M1 besitzt zwei analoge und zwei digitale Eingänge

Dem Verstärker- und Versorgungsteil spendierte Sonoma Acoustics ein sehr solides, fein verarbeitetes Aluminium-Gehäuse, in dessen Deckel vor beachtlicher Dicke sehr interessant gestaltete Kühlschlitze eingefräst wurden, die formal mit den Gittern der Abdeckungen der Ohrmuscheln des Kopfhörers korrespondieren. Dazu kommen dann für den Verstärker und den Kopfhörer noch Verpackungen, wie sie ansonsten eher bei Luxus-Uhren Verwendung finden. Über die sehr ästhetische und hochwertige Präsentation der Geräte kann man sich vor allem deshalb ungetrübt freuen, weil sich die technischen Lösung beim M1 mindestens auf demselben hohen Niveau bewegen. So sind etwa die analogen Eingänge des Verstärkers nicht lediglich der Vollständigkeit halber integriert worden: Bei der Wandlung kommen mehrkanalige Premium-AKM-Wandler mit einer Abtastrate von 384 Kilohertz bei 32 Bit zum Einsatz, deren Fremdspannungsabstand oberhalb von 120 Dezibel liegen soll. Der bereits erwähnte XMOS-Prozessor arbeitet mit einer Bit-Tiefe von 64, und für die abschließende D/A-Wandlung setzt Sonoma Acoustics auf einen der bewährten mehrkanaligen ESS-Sabre-Referenz-DACs pro Kanal, die im Mono-Betrieb einen Fremdspannungsabstand von 129 Dezibel erreichen. Die Taktung übernimmt ein Oszillator von Crystek mit einer maximalen Abweichung von 83 Femtosekunden, die Verteilung und Reduzierung der Taktrate ein Chip von Texas Instruments.

Analoge Signale werden von AKM-Wandlern digitalisiert, im DSP bearbeitet und abschließend von ESS-Sabre-DACs gewandelt
Analoge Signale werden von AKM-Wandlern digitalisiert, im DSP bearbeitet und abschließend von ESS-Sabre-DACs gewandelt


Sie sehen schon, Sonoma Acoustics und Warwick Audio Technologies sind erkennbar stolz auf ihr Produkt – wie ich finde, völlig zurecht – und entsprechend auskunftsfreudig. Ich lasse es hier mit technischen Details aber gut sein und verbinde den USB-Ausgang des Aries Femto mit dem entsprechenden Eingang des M1. Zum Vergleich steht ein Mytek Brooklyn DAC+ bereit, dessen symmetrische Signale ein Bryston BHA-1 für den Audeze LCD-X aufbereitet. Aber diese beiden Kombinationen klingen so unterschiedlich, dass sich ein längerer Vergleich erübrigt: Der Audeze und Co. spielen ungemein vollmundig, ja beinahe schon fett, lassen auch schlechter aufgenommene Scheiben noch nett wirken und verwöhnen mit einem satten Tieftonbereich, den ich bei Lautsprechern wohl schon für eine Spur übertrieben halten oder der Interaktion mit dem Raum anlasten würde. Da beim Kopfhörer aber prinzipbedingt jegliche körperliche Wahrnehmung des Tieftonbereichs fehlt, kann ich mit der doch leicht euphonischen Abstimmung des LCD-X sehr gut leben.

Ein hochwertiges USB-Kabel von Straight Wire gehört zum Lieferumfang
Ein hochwertiges USB-Kabel von Straight Wire gehört zum Lieferumfang

Der M1 macht aber schnell klar, dass auch ein vielfarbiges, bestens konturiertes Bassfundament seine Reize hat: Hier kann man den Melodien leichter folgen und etwa auch technische Feinheiten im Spiel eines Bassisten klarer wahrnehmen. Der Sonoma erlaubt sich keinerlei Eigenheiten, erweist sich als Diener der Musik und drückt ihr nicht seinen charakteristischen Stempel auf. Ich hätte mir allerdings nicht träumen lassen, dass eine derart neutrale Herangehensweise an die Musik emotional so ansprechend sein kein. Die unverfärbte Natürlichkeit des M1 hat keinesfalls Langeweile zur Folge: Erst freut man sich bei ihm selbst bei extrem oft gehörten Scheiben über neuentdeckte Details, aber schon nach kurzer Zeit denkt man über solche Nichtigkeiten und die Eigenschaften der beteiligten Komponenten überhaupt nicht mehr nach. Man genießt einfach die Musik.

Hochspannungserzeugung, Verstärkung des Musiksignals, A/D- und D/A-Wandlung und Signal-Processing auf engstem Raum
Hochspannungserzeugung, Verstärkung des Musiksignals, A/D- und D/A-Wandlung und Signal-Processing auf engstem Raum

Während der ersten halben Stunde mit dem M1 und besonders nach dem Wechsel vom Audeze hätte ich ersteren noch als unbestechliches Werkzeug und letzteren als Genussmittel tituliert. Davon bin ich nach ein, zwei Stunden mit dem Sonoma aber weit entfernt: Jede weitere Viertelstunde unter dem M1 überzeugt mich mehr davon, dass es für höchsten Musikgenuss nicht einer kleinen, netten, euphonischen Färbung bedarf. Gerade deren Fehlen bringt intensive Klangfarben hervorragend zur Geltung. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, Eberhard Webers „Concerto For Bass“ vom Album Endless Days je so differenziert und spannend gehört zu haben. Die vielschichtige Aufnahme des Quintetts offenbart eine Fülle klanglicher Facetten. Allein die Plastizität der wirklich nicht übermäßig präsent abgemischten Bass-Drum ist eine Freude. Der M1 macht es leicht, sich in musikalisch-klanglichen Details zu verlieren – besonders, wenn die Bewertung seines Klangs gefordert ist. Vergisst man aber nur kurz seinen Auftrag, steht die Musik wieder im Vordergrund.


Die Hochspannungserzeugung im Detail
Die Hochspannungserzeugung im Detail

Eberhard Webers Album habe ich natürlich ausgewählt um zu überprüfen, ob mir nach den lange genossenen, fast fühlbaren Bass-Wonnen des Audeze bei den leichten Membranen des M1 etwas fehlt. Das war weder bei Endless Days der Fall noch beim Bass-Solo von Bela Flecks „Flight Of The Cosmic Hippo“. Selbst für mich, der ich ja eine gewisse (Kontra-)Bass-Affinität nicht leugnen kann und mich auch nicht zu den ausgewiesenen Leise-Hörern zähle, reichen die Tiefton- und Pegel-Fähigkeiten des M1 völlig aus. Und das gilt auch, wenn gerade mal kein Jazz auf dem Programm steht: Ralf Koschnickes immer wieder beeindruckende Aufnahme von Mahlers Symphonie Nr. 6 präsentiert der M1 feinstens durchgezeichnet und mit dem nötigen Druck bei den Pauken. Selten hat mich der erste Satz auch rhythmisch derart angesprochen wie über den Sonoma Acoustics: ein Erlebnis. Zum Schluss probiere ich es noch einmal mit einer packenden, aber unter audiophilen Gesichtspunkten eher trivialen Pop-Produktion, die schon mal ein wenig ins Schrille kippt, wenn hochauflösende, eher hell timbrierte Komponenten den Klang einer Kette mitprägen: Vaya Con Dios' Night Owls. Auch hier erweist sich die hohe Auflösung und Neutralität des M1 als Gewinn. Trotz recht kräftigen Pegels nervt bei der eher mittelmäßigen Produktion nicht das geringste. Und trotzdem verschweigt der M1 nicht, dass an einigen wenigen Stellen ein De-Esser wünschenswert gewesen wäre und der Orgel in „What's A Woman“ etwas mehr Körper gutgetan hätte. Sie merken schon, ich habe nicht nur den Titelsong des Albums gehört. Das liegt vor allem daran, dass der M1 den Groove der Songs besonders intensiv rüberbringt. Eine Folge der geringen Membran-Masse? Egal, der M1 macht einfach Spaß – und das auch noch nach Stunden!

Der M1 wird von einem externen Schaltnetzteil versorgt, im Verstärkergehäuse gibt es dann analoge Spannungsregler
Der M1 wird von einem externen Schaltnetzteil versorgt, im Verstärkergehäuse gibt es dann analoge Spannungsregler

STATEMENT

Schon in den ersten Minuten mit dem M1 stand für mich fest, dass ich nie zuvor so entspannt und völlig frei von Ermüdungserscheinungen so viele Feininformationen gehört hatte. Nach eine paar Stunden erschloss sich, dass Neutralität und eine emotional sehr ansprechende Wiedergabe kein Widerspruch sein müssen. Und nach Tagen möchte ich auf die rhythmische Finesse des M1 nicht mehr verzichten. Sonoma Acoustics' M1 ist technisch ebenso einmalig wie klanglich. Ein neuer Stern am Kopfhörer-Himmel!
Gehört mit
NAS Melco N1ZH/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE, Mytek Brooklyn DAC+
LAN-Switch Aqvox AQ-SWITCH-SE, Telegärtner (Japan) M12 Switch Gold
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Eintein The Poweramp
Kopfhörer-Verstärker Bryston BHA-1
Lautsprecher Kaiser Acoustics Kawero! Classic
Kopfhörer Audeze LCD-X
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swisscables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network, Transparent Cables
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Sonoma Acoustics M1
Kopfhörer  
Bauweise offen, ohrumschließend
Wandler HPEL, elektrostatisch, mit nur einem Stator
Effektive Membranfläche 3570mm2
Frequenzgang 10Hz - 60kHz
Ausgangspegel entspricht EN 60065/A12:2011 (EN50332) bei Betrieb mit dem M1 (alle Eingänge)
Ohr- und Kopfpolster sehr hochwertiges „Cabretta“ Schafsleder
Anschluss vier-polige, verpolungssichere, selbst-verriegelnde Steckerverbinder für den rechten und linken Kanal
Anschlusskabel ultra niederkapazitiv, silberbeschichtetes OFHC-Kupfer, mit PE-Schaum-Isolierung, Kevlar verstärkt, 2m lang
Gewicht 303g

Verstärker
 
USB-Eingang USB 2.0, type B; akzeptiert digitale Audio-Formate bis 32-bit/384 kHz PCM und DSD64/DSD128 über DoP
Digitaler Koax-Eingang S/PDIF; akzeptiert digitale Audio-Formate bis 24-bit/192 kHz PCM
Analog-Eingang (hoher Pegel) Cinch, 2,1V (rms)
Analog-Eingang (niedriger Pegel) 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse, 850mV (rms)
D/A-Wandler Doppelmono, 32-bit/384kHz-DACs mit symmetrischem Ausgang
A/D-Wandler 32-bit/384kHz-Mehrkanal-ADC mit symmetrischem Eingangs-Buffer
Digitaler Signal-Prozessor 64-bit fixed-point processing
Verstärker, Versorgungsteil diskreter Aufbau mit FETs, unsymmetrisch, Class-A-Ausgang mit hohem Ruhestrom
Rauschen und Verzerrungen < 0,05%
Bandbreite > 65 kHz
Gehäuse CNC-bearbeitetes 6063 Aluminum
Netzteil 24 Volt DC, 60 VA, Class-B-entsprechendes Schaltnetzteil mit fester Frequenz (extern), voll isolierte, extrem geräuscharme Stabilisierung (intern)
Netzspannung 90-264 Volt AC, 50-60 Hz; IEC-60320 C14, Netzkabel mit Schutzleiter, 1,5m lang
Abmessungen (H/B/T) 57/190/290mm
Gewicht 2,54kg
Preis 5700 Euro

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

Weitere Informationen

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Dienstag, 19 Juni 2018 00:48

BLOCKAUDIO Shelf Block

Vor kurzem wurden die neuen BLOCKAUDIO Shelf Block Lautsprecher noch auf der High End in München vorgestellt. Von dort fanden sie ihren Weg direkt in meinen Hörraum.

Die High End in München endete erst wenige Stunden vorher und schon brachte das BLOCKAUDIO-Team, Jiri Nemec und Daniel Oudes, ihre neueste Schöpfung zu mir nach Hause. BLOCKAUDIO kennen unsere Leser bisher vor allem durch deren sensationelle Vor-Endstufenkombination, die Dirk Sommer im Vorjahr sicher zurecht als Verstärker-Entdeckung des Jahres feierte. Bei diesen Geräten wurde ein kolossaler Aufwand betrieben, und die jeweils 90 Kilogramm schweren Monoblöcke leisten 200 Watt im reinen Class-A Betrieb. Wer nun bei Lautsprechern von BLOCKAUDIO erwartet hätte, dass diese wohl das halbe Wohnzimmer ausfüllen, ist auf jeden Fall überrascht, dass die tschechische Firma einen Kompaktlautsprecher auf den Markt bringt. Ich fragte Jiri Nemec, warum man diesen Lautsprecher gebaut hat. Er meinte, wir lieben kleine Boxen mit großem Klang in den Disziplinen Räumlichkeit, Ehrlichkeit, Dynamik und Timing.

Der Shelf Block wurde über Jahre entwickelt und verfeinert. Laut Hersteller kommen einige innovative Technologien zu Einsatz, die hier ihr Debut erleben. Damit ist vor allem das Gehäusekonzept gemeint. BLOCKAUDIO sieht diese Lautsprecher als absolutes State-of-the-Art Produkt an.

Kaum zu glauben, dass dieser edle Kompaktlautsprecher insgesamt 77 Kilogramm auf die Waage bringt. Trotz des hohen Gewichts macht er eine überaus gute Figur
Kaum zu glauben, dass dieser edle Kompaktlautsprecher insgesamt 77 Kilogramm auf die Waage bringt. Trotz des hohen Gewichts macht er eine überaus gute Figur

Tatsächlich ist der BLOCKAUDIO Shelf Block ein Wolf im Schafspelz, vergleichbar mit der Situation, in der ein Porsche Turbo auf der Autobahn bei Tempo 300 von einem vermeintlich viel langsameren, aber getunten VW Golf zum Verlassen der Überholspur aufgefordert wird. Der Shelf Block ist Understatement in Reinkultur, aber wenn man genau hinsieht, erkennt man natürlich schon den außerordentlichen Aufwand, der hier betrieben wurde. Spätestens wenn man diese Kompaktlautsprecher ins Wohnzimmer trägt wird klar, dass hier wohl viele inneren Werte eine Rolle spielen müssen. Nicht weniger als 77 Kilogramm wiegt der Shelf Block, wobei der Standfuß alleine schon 48 Kilogramm auf die Waage bringt. Hätten Sie das gedacht, wenn sie die Bilder betrachten? Ich denke, wohl kaum.

Der Boxenständer namens Stand-Block hat jeweils oben und unten verstellbare Füße nach dem gleichen System, wie es auch in der BLOCKAUDIO Vor-Endstufen Kombination verwendet wird. Oben ist noch ein „Sandwich“ mit drei Gummidämpfern. Das Standbein ist mit Sand gefüllt, was zumindest einen Teil des Gewichts erklärt. Ich hatte schon etliche Lautsprecherständer bei mir zu Hause, aber nicht einen, der dermaßen aufwändig gebaut ist und so bombenfest im Hörraum stand wie dieser.


Der customized Tief-Mitteltöner stammt aus der Top-Serie von Morel. Die steife Composite-Sandwichmembran besteht aus Kohlefasergewebe und dem Hartschaum Rohacell
Der customized Tief-Mitteltöner stammt aus der Top-Serie von Morel. Die steife Composite-Sandwichmembran besteht aus Kohlefasergewebe und dem Hartschaum Rohacell

Genauso konsequent wie die Boxenständer sind auch die Bassreflex-Zwei-Wege-Lautsprecher selbst konzipiert. Das fängt beim Gehäuse an, das aus einem speziellen Verbundwerkstoff mit sehr hoher Dichte und damit hoher Dämpfung gefertigt ist und wie Beton anmutet. Die Bauweise beschreibt Entwickler Daniel Oudes als sandwichartig. Extrem massiv ist auch die 40 Millimeter starke Frontplatte: Sie wird aus einem gegossenen Aluminium-Block geschnitten und weiterverarbeitet. Die Aluminium-Legierung besitzt einen sehr hohen Magnesium-Gehalt. Dabei zeichnen sich die Aluguss-Fertigungstechnologie und die Legierung durch minimale Eigenspannung und hohe innere Dämpfung aus.

Für eine phasenkohärente Wiedergabe im Trennfrequenzbereich ist der Hochtöner dabei gegenüber dem Tief-Mitteltöner etwas nach hinten versetzt und somit kommt sein Klang minimal verzögert beim Hörer an. Diese Verzögerung soll das etwas langsamere Ansprechen der schwereren Membran der Tief-Mitteltöner nahezu kompensieren.

BLOCKAUDIO verwendet nur die allerbesten Morel-Lautsprecher aus Israel, die jedoch speziell für die tschechische Firma maßgeschneidert werden. Im Hochtonbereich kommt hierbei ein 28-Millimeter-Gewebekalotten-Hochtöner mit einem handbeschichteten Soft-Dome zum Einsatz. Für das leicht nach hinten versetzte Hochtonchassis wurde in die Gehäusefront ein Waveguide integriert. Der Morel-Tief-Mitteltöner mit einem Durchmesser von 160 Millimeter besitzt eine äußerst steife Composite-Sandwichmembran aus Kohlefasergewebe und dem Hartschaum Rohacell. Bemerkenswert ist, dass von außen keinerlei Schrauben für die Befestigung der Chassis sichtbar sind.

Der ins Gehäuse integrierte Waveguide für den 28-Millimeter-Morel-Gewebekalotten-Hochtöner zur besseren Ankoppelung an den Tief-Mitteltöner
Der ins Gehäuse integrierte Waveguide für den 28-Millimeter-Morel-Gewebekalotten-Hochtöner zur besseren Ankoppelung an den Tief-Mitteltöner


Bei BLOCKAUDIO finden nur allerbeste Materialien den Weg in die Serienfertigung. Da ist es kein Wunder, dass für die Frequenzweiche nur streng selektierte Kondensatoren und Luftspulen aus der Top-Serie des dänischen Jantzen-Audio-Programms verwendet werden. Dabei befinden sich die nicht induktiven Widerstände zur Kühlung in einem TO-247 Gehäuse. Da die ganze Frequenzweiche komplett vergossen ist, gibt es hier leider keine Bilder zu sehen. Bei der Innenverkabelung entschied sich BLOCKAUDIO für besonders leitfähiges Silver-Solid-Core mit Dupont-Teflon-Isolierung. Natürlich hat man auch bei den Anschlussterminals nicht auf den Rat des Controllers gehört und setzt die Top-Line von Furutech mit Rhodium-Beschichtung ein. Der Materialeinsatz entspricht also hundertprozentig dem Firmenmotto: crafted without compromise.

Das Innenleben der 40mm starken Frontplatte, die aus einem gegossenen Aluminium-Block mit starkem Magnesium-Gehalt stammt. Jetzt wird auch klar, warum von außen keinerlei Schrauben bei den Chassis zu sehen sind
Das Innenleben der 40mm starken Frontplatte, die aus einem gegossenen Aluminium-Block mit starkem Magnesium-Gehalt stammt. Jetzt wird auch klar, warum von außen keinerlei Schrauben bei den Chassis zu sehen sind

Da der Wirkungsgrad der kompakten Shelf Block Lautsprecher mit 87 Dezibel nicht besonders hoch ist, sollte man schon einen eher kräftigeren Verstärker verwenden, um das Klangpotenzial dieser Kompaktlautsprecher voll auszunutzen. Es müssen aber nicht gleich die großen BLOCKAUDIO-Monos sein, obwohl diese natürlich ein leichtes Spiel hätten.

Das ist kein Dämmmaterial, sondern die Struktur des Innengehäuses, die aus einzelnen Schichten besteht. Die versetzten Zacken dienen dazu, Reflexionen und stehende Wellen zu reduzieren, die bei gerade Flächen auftreten würden
Das ist kein Dämmmaterial, sondern die Struktur des Innengehäuses, die aus einzelnen Schichten besteht. Die versetzten Zacken dienen dazu, Reflexionen und stehende Wellen zu reduzieren, die bei gerade Flächen auftreten würden

Da die BLOCKAUDIO-Lautsprecher bereits eingespielt waren, konnte ich zügig mit dem Hörtest beginnen. Ich wusste zwar, dass die tschechische Firma Topprodukte herstellt, aber ich muss auch gestehen, dass ich trotzdem eine gewisse Skepsis hegte, was aus diesen Kompaktlautsprechern tatsächlich herauszuholen ist. Eines kann ich jetzt schon sagen: Hätte ich nur mit verbundenen Augen gehört und nicht gewusst, welcher Lautsprecher spielt, dann hätte ich wohl auf einen großen Standlautsprecher getippt.


Vor den Hörtests wurde mit BLOCKADIO-Wattestäbchen noch ein Finetuning an den Ohren des Autors durchgeführt…
Vor den Hörtests wurde mit BLOCKADIO-Wattestäbchen noch ein Finetuning an den Ohren des Autors durchgeführt…

Als erstes führte ich mir Keri Nobles „Last Morning“ zu Gemüte. Ihre Stimme hatte den nötigen Schmelz und auch das Ausklingen des Klaviers war ein Genuss. In diesem Stück gibt es einige sehr kritische Passagen speziell im Mitteltonbereich, den ich selten so sauber gehört habe wie mit den Shelf blocks.

Aufwändige Konstruktion des Standfußes für die Höhenjustierung der Shelf Block Lautsprecher
Aufwändige Konstruktion des Standfußes für die Höhenjustierung der Shelf Block Lautsprecher

Bei „Pink Panther“ von Ian Melrose aus dem Album A Shot In The Dark beeindruckt die Körperhaftigkeit, mit der die Gitarren wiedergegeben werden. Man hat das Gefühl, live dabei zu sein und keine Konserve vorgesetzt zu bekommen. Auch tiefe Gitarrentöne kommen glaubhaft und realistisch rüber. Räumlich ist alles klar strukturiert und hat seinen festen Platz. Zur Beurteilung tiefster Lagen verwende ich gerne „Flight of the Cosmic Hippo“ aus dem gleichnamigen Album von Bella Fleck and the Fleckstones und bin erstaunt, welchen Tiefbass die BLOCKAUDIO Lautsprecher produzieren. Natürlich gehen meine Wilson Audio Maxx noch etwas tiefer, aber der Spaßfaktor ist hier dennoch sehr groß. Das liegt auch daran, dass die Shelf Block Lautsprecher in der Lage sind, vielerlei differenzierte Grautöne und nicht nur tiefes Schwarz wiederzugeben.

Der Standfestigkeit des Standfußes würde wohl auch ein mittleres Erdbeben nichts anhaben. Die extrem saubere Verarbeitung sucht seinesgleichen
Der Standfestigkeit des Standfußes würde wohl auch ein mittleres Erdbeben nichts anhaben. Die extrem saubere Verarbeitung sucht seinesgleichen


Ich wechsle zu den spanischen Tenören von Il Divo zu den Tönen von „Regresa a Mi“ aus dem Album Il Divo. Neben der supersauberen Mittel- und Hochtonwiedergabe der Stimmen gefällt hier auch die unheimliche Präzision und Räumlichkeit. Bei mittelmäßigen Lautsprechern kann es hier schon mal nervig werden, oder die Stimmen können räumlich flach erscheinen. Davon kann hier keine Rede sein: Die BLOCKAUDIO-Lautsprecher zeigen, dass sie einen klaren Blick für das Ganze haben und dennoch keine Details unterschlagen.

Noch eine Lage höher singt die irische Sängerin Cara mit „Poisened Peas“ auf In Between Times. Diese keltische Musik bringt die Shelf Block erfrischend klar akzentuiert und ohne jegliche Schärfe. Wenn es darauf ankommt, können die BLOCKAUDIO-Lautsprecher aber auch ganz viel Wärme rüberbringen. Die Stimme von Nils Landgren bei „Nightlife“ aus dem Album Best Of Nachtcafe erzeugt eine herrliche Blues-Atmosphäre und das perlende Klavier vermittelt einem auch bei geschlossenen Augen das Gefühl, mitten im Konzert zu sein.

Die Rückseite des Shelf Block mit der oben platzierten Bassreflex-Austrittsöffnung
Die Rückseite des Shelf Block mit der oben platzierten Bassreflex-Austrittsöffnung

Um viel Gefühl geht es auch bei „Rex Noster“ von Hildegard von Bingen aus dem Album Inspiration – Lieder Und Visionen. Das Frauenensemble VocaME unter der Leitung von Michael Popp singt überlieferte Melodien aus dem Hochmittelalter. Bei dieser sehr guten Aufnahme zieht die Shelf Block alle Register: Die ansatzlose Wiedergabe höchster Frauenstimmen und tiefe Räumlichkeit verbunden mit einer enormen Dynamik lassen das High-End-Herz höher schlagen. Nicht erst hier zeigt der kompakte BLOCKAUDIO-Lautsprecher, dass er beim Klang ein ganz großer ist.

Seine große Spielfreude und Klangfarbentreue darf er bei Johann Sebastian Bachs „Violin Concerto Nr. 2 in E Major, BWV: 1. Allegro“ in der Fassung von Daniel Lazokovich mit dem Kammerorchester des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks beweisen. In der Hires-Version von Qobuz strahlen die Violinen und die Stradivari von Ausnahmetalent Lazokovich nur so um die Wette. Aber auch Präzision und Analytik kommen hier nicht zu kurz.


Die Lautsprecher-Terminals kommen aus der Top-Serie von Furutech und besitzen rhodinierte Kontakte
Die Lautsprecher-Terminals kommen aus der Top-Serie von Furutech und besitzen rhodinierte Kontakte

Zum Schluss gönne ich mir noch eine weitere Hires-Aufnahme von Qobuz, diesmal Diane Kralls „We just couldn’t say goodbye“ aus dem Album Glad Rag Doll. Der Titel hat durchaus Symbolcharakter, denn leicht fällt mir der Abschied von den BLOCKAUDIO-Shelf-Block-Lautsprechern keinesfalls. Die jazzige Stimme von Diane Krall weckt meine Begeisterung und erfüllt den Hörraum mit gehörigem Leben.

Ein bekanntes Nachrichtenmagazin warb oft mit Fakten, Fakten, Fakten und immer an die Leser denken. Bei der Shelf Block müsste es eher heißen: Präzision, Präzision, Präzision und immer an die Hörer denken. Mit der überaus exakten Wiedergabe schafft es dieser Lautsprecher, Emotionen zu wecken – und weit mehr als das. Dieser Kompaktlautsprecher wird alle Audiophilen begeistern, deren Hörräume eben nicht so groß sind wie Konzertsäle. Wenn Blockaudio sich doch entschließen sollte, größere Schallwandler zu entwickeln, stelle ich meinen Hörraum liebend gern wieder zur Verfügung! Vielleicht schon nach der nächsten High End?

An Stelle eines Spikes enthalten die höhenverstellbaren Füße eine Stahlkugel, über die die Schwingungen auf eine Fläche von zehn mal zehn Millimetern Widia-Werkzeugstahl abgeleitet werden
An Stelle eines Spikes enthalten die höhenverstellbaren Füße eine Stahlkugel, über die die Schwingungen auf eine Fläche von zehn mal zehn Millimetern Widia-Werkzeugstahl abgeleitet werden

STATEMENT

Kompakt in den Abmessungen – ganz groß im Klang. Die BLOCKAUDIO Shelf Block begeistern mit großer Spielfreude, Authentizität, Dynamik und enormer Präzision.
Gehört mit
Plattenspieler Le Tallec Stad S
Tonarme Clearaudio Souther, Eminent 1
Tonabnehmer Van den Hul Grashopper
Musikserver Aurender N100
D/A Wandler MYTEK Brooklyn DAC+ mit Keces 8 Netzteil, Audiobyte Hydra Z USB Bridge und Hydra ZPM Netzteil
Vorverstärker Grandinote Genesi
Endstufen Grandinote Demone Monos
Lautsprecher Wilson Audio MAXX
Kabel Audioquest, HABST, Swiss Cables, Sun Wire Reference
Zubehör Ictra design Rack PROTO und Endstufenbasen, Sun Leiste
Raumakustik Sonitus Leviter Absorber, Creation Baumann Deltacoustic Vorhangstoff, Deckensegel Ova Selecta Grande, Renz VPR 1 Verbundplattenresonator, Basotect Schaumstoffplatten, Vogl Akustikdesignplatten mit Streulochung
Herstellerangaben
BLOCKAUDIO Shelf Block
Typ Zwei Wege Bassreflex
Wirkungsgrad 87 dB/ 2,8 V 1m
Impedanz 6 Ohm
Belastbarkeit 150 Watt
Bass-/Mitteltöner 160mm
Hochtöner 28mm
Abmessungen (H/B/T) 340/216/400 mm
Gewicht Lautsprecher 29 kg pro Stück
Gewicht Standfuss 48 kg pro Stück
Paarpreis 15.000 Euro
  Testlautsprecher mit Oberfläche aus poliertem Polyester, Klavierlack schwarz
Beliebige Beschichtung und spezielle Kundenwünsche möglich

Hersteller
BLOCKAUDIO s.r.o.
Anschrift Vodární 1179/1A
779 00 Olomouc
Tschechische Republik
Telefon +420 604 514 282
E-Mail ms@blockaudio.com
Web www.blockaudio.com

Weitere Informationen

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Freitag, 15 Juni 2018 06:11

Einstein The Tonearm 12 Zoll

Einsteins The Tonearm gibt es ganz klassisch in den Längen von neun und zwölf Zoll. Die kurze Version hat seit über einem Jahr fast ununterbrochen die nahe Position auf meinem LaGrange behauptet und muss sich nun am Zwölf-Zöller messen: Bedeutet mehr Länge auch mehr Wohlklang?

Falls Sie sich an die Vorstellung von The Tonearm in Hifistatement nicht so recht erinnern können, wird das wahrscheinlich daran liegen, dass er seine Test-Premiere im ersten Teil des Erfahrungsberichts über die komplette große Einstein-Kette feierte: Hier war er nur eine edle Komponente von vielen. Dennoch wurde schell klar, dass er Einsteins Tonabnehmersystem The Pickup zu intensiveren klanglichen Höhenflügen verhilft als die übrigen hervorragenden Tonarme in meinem Fundus: The Pickup war zuvor schon in einigen anderen Headshells montiert und mir sein Klang wohl vertraut. Da war es nicht schwer festzustellen, in welchen Disziplinen es mit The Tonearm noch ein bisschen besser klingt. Nach diesen überaus positiven Erfahrungen beließ ich den von Ortofon für Einstein gefertigten Abtaster im Neun-Zöller und diesen auf meinem Laufwerk. Zum einen, weil mich die – auch optisch – grundsolide Ausführung mit dem massiven Lagerblock noch immer anspricht. Zum anderen ist die Kombination durch eine kleine Vertiefung in der Oberseite des Lagerblocks auch ungemein praktisch: Dank derer lässt sich mit einer der üblichen Einstelllehren der Abstand zum Tellermittelpunkt exakt bestimmen. Wenn einmal – etwa für die Produktion der Files für Hifistatements Klangbibliothek – kurzeitig ein anderer Tonarm auf dem LaGrange Platz finden muss, lässt sich Einsteins The Tonearm anschließend innerhalb von Minuten wieder exakt an der richtigen Position montieren – am leichtesten geht das, wenn man vor der Demontage die Lehre auf die Position des Arm auf dem Laufwerk eingestellt hat.

The Tonearm wirkt trotz aller Solidität elegant und harmoniert auch optisch hervorragend mit dem LaGrange. Allerdings kann mit dieser Standard-Basis nicht der nötige Abstand zum Tellermittelpunkt eingestellt werden. Da bedarf es einer Sonderanfertigung
The Tonearm wirkt trotz aller Solidität elegant und harmoniert auch optisch hervorragend mit dem LaGrange. Allerdings kann mit dieser Standard-Basis nicht der nötige Abstand zum Tellermittelpunkt eingestellt werden. Da bedarf es einer Sonderanfertigung

Ich verfüge also inzwischen in puncto Klang und Handling über eine Menge Erfahrung mit Einsteins Arm/System-Kombination. Was allerdings Informationen über die Konstruktion des Arms anbelangt, bin ich auch heute noch auf demselben Stand wie zu der Zeit, als ich über die Kette schrieb. Also hier – auch auf die Gefahr hin, dass die Leser des Berichts über die Einstein-Komplett-Anlage dies als Doublette empfinden könnten – noch einmal die bekannten Fakten über The Tonearm: Er wird in Japan von Ishiama san gefertigt. Der ausgewiesene Spezialist baut und baute auch die Arme für Ikeda und Fidelity Research. Das augenfälligste Unterscheidungsmerkmal zwischen The Tonearm und den beiden – oder wenn die man die unterschiedlich langen Version mit einrechnet: vier – Klassikern ist das gerade Rohr des Einstein-Arms. Das besteht – auf den erst Blick – ganz traditionell aus Edelstahl. Einstein-Chef Volker Bohlmeier, der übrigens den Neun-Zöller wegen seiner Spielfreude und Lebendigkeit favorisiert, auch wenn er der Zwölf-Zoll-Version eine tolle Souveränität bescheinigt, berichtete, dass man bei der Entwicklung mit Stahl-, Aluminium- und Carbon-Rohren experimentiert habe, sich aber schließlich für ein Edelstahl-Alu-Sandwich entschieden habe. Die innere Aluminium-Röhre werde vollflächig mit dem äußeren Stahlrohr verklebt, um das Resonanzverhalten des Arms zu optimieren. Besonders beim Rohr für den Zwölf-Zöller sei es wichtig gewesen, jegliche Klingelneigung schon durch die Materialkombination zu minimieren. Sehr viel Aufwand habe man bei The Tonearm auch bei der Lagerung betrieben: Relativ große Kugellager säßen in einem massivem Lagerblock, der für einen ruhigen, also extrem resonanzarmen und präzisen Lauf sorgen solle.

Der massive Lagerblock soll eine hohe Laufruhe garantieren. Die Markierung des Tonarmdrehpunktes erleichtert die Justage
Der massive Lagerblock soll eine hohe Laufruhe garantieren. Die Markierung des Tonarmdrehpunktes erleichtert die Justage

In bester japanischer Tradition besitzt auch der Einstein ein abnehmbares Headshell, an dem sich nach Lösen von zwei Inbusschrauben der Azimut per Hand einstellen lässt, was allerdings nur schwerlich so feinfühlig zu machen sein dürfte, wie es dieser sensible Parameter erfordert. Deutlich mehr Aufmerksamkeit widmeten Volker Bohlmeier und Ishiama san der Befestigung des abnehmbaren Headshells, einer vermeintlichen mechanischen und elektrischen Schwachstelle: Statt des einen üblichen Führungszapfens für die definierte Position des Headshells im Arm kommen hier gleich zwei zum Einsatz. Zudem werden für die Signalübertragung Rhodium-Kontakte verwendet, die in einem speziell für diesen Arm gefertigten Teflon-Zylinder sitzen. Nachdem grob die Höhe des Armes eingestellt wurde, erlaubt die ungemein solide, feinmechanisch faszinierende Basis die Feinjustage des VTAs über einen Hebel – ähnlich wie früher beim Micro Seiki. Die effektive Masse für den Zwölf-Zöller gibt Einstein mit 19 Gramm an: Die Nadelnachgiebigkeit des zu montierenden Tonabnehmers sollte also eher niedrig sein.


Die Kompensation der Skatingkraft erfolgt ganz klassisch per Faden und Gewicht
Die Kompensation der Skatingkraft erfolgt ganz klassisch per Faden und Gewicht

Ich gebe gern zu, dass ich mit dem Gedanken gespielt habe, es mir leicht zu machen und die Basis mit der Armaufnahme für den Neun-Zöller auch für den Zwölfer zu verwenden, was natürlich längere Umbauzeiten erfordert hätte, wenn man die Arme vergleichen will. Erfreulicherweise packt Einstein dem Arm eine Abstandslehre für die Markierung der notwendigen Bohrung oder die Justage einer Basis anhand des Bohrlochs von 34 Millimetern oder der bereits montierten Armaufnahme bei: wirklich praktisch. Mithilfe diese Werkzeugs prüfte ich erst einmal einige nicht genutzte Basen in der entfernteren Armposition des LaGrange auf ihre mögliche Verwendbarkeit. Dabei musste ich feststellen, dass The Tonearm weiter vom Plattentellerdrehpunkt entfernt montiert werden muss, als es eine der üblichen Basen des LaGrange erlaubt. Das Problem ist aber nicht neu, es trat auch schon beim Ortofon-309-Arm auf. Damals konstruierte mir Werner Röschlau, der das Laufwerk für Brinkmann fertigte, eine Basis aus drei exzentrisch angeordneten Scheiben, die die Montage des Ortofon quasi außerhalb der Grundplatte des LaGrange ermöglichte. Für die Verwendung dieser Basis mit The Tonearm benötige ich „nur“ eine speziell gefertigte Scheibe. Was lag also näher, als mal wieder Julian Lorenzi in seinem Maschinenpark im oberpfälzischen Deining zu besuchen, der in der Nachfolge seines Vaters, nein, nicht mehr den LaGrange, sondern die feinen AMG-Laufwerke und Arme (weiter-)entwickelt und fertigt?

Nach dem Lösen der beiden Inbusschrauben lässt sich der Azimut einstellen
Nach dem Lösen der beiden Inbusschrauben lässt sich der Azimut einstellen

Dank der in einigen Stunden individuell für die Montage von The Tonearm hergestellten Scheibe war es dann eine Sache von Minuten, den Arm auf dem LaGrange zu installieren und perfekt auszurichten. Für einen ersten Funktionstest und zum Einspielen der internen Verkabelung schraubte ich zuerst einmal einen meiner beiden aktuellen Lieblingstonabnehmer ins Headshell des Einstein: das Transrotor Tamino. Das von My Sonic Lab für die Laufwerksspezialisten aus Bergisch Gladbach gefertigte System, das Sie sich übrigens in unserer bereits erwähnten Klangbibliothek anhören können, hatte mich schon bei seinem Test begeistert. Auch bei seiner Rückkehr in meinen Hörraum im Paket mit dem SME V und dem Transrotor Massimo hat es nichts von seiner Faszination verloren: Dynamik, Klangfarben, Detailauflösung und vor allem die Raumdarstellung bewegen sich allesamt auf Weltklasse-Niveau.

Die beiden Stift sorgen für die richtige Stellung des Headshells im Tonarmrohr. Die Kontakte sind durch Rhodium gegen Korrosion geschützt
Die beiden Stift sorgen für die richtige Stellung des Headshells im Tonarmrohr. Die Kontakte sind durch Rhodium gegen Korrosion geschützt


In Einsteins The Tonearm bringt das Tamino seine Vorzüge auch sofort zu Geltung. Und diese Kombination bietet sogar noch etwas mehr: Impulse kommen – beispielsweise bei Keith Jarrett und Jack DeJohnettes Ruta And Daitya, ECM 2301021 – völlig ansatzlos aus einem völlig schwarzen Hintergrund. Der Wiedergabe wohnt eine gewisse natürliche Autorität inne, sie fußt auf einem grundsoliden Tieftonfundament. Bei aller Dynamik wirkt nichts auch nur ansatzweise nervös. Arm und System sorgen für einen so hochkarätigen Musikgenuss, dass ich mich langsam zu fragen beginne, warum ich mit in den letzten Jahren so intensiv mit verschiedenen Digitalformaten, LAN-Switches, Netzteilen, Jitterbugs und USB Detoxern beschäftigt habe. Leider ist die Antwort schon bei der Fragestellung klar: Erstens entwickelt sich die Digitaltechnik noch immer rapide und zweitens steht bei Hifistatement nicht mein Spaß an der Musik im Vordergrund. Leider.

Wenn dieser Hebel, der die Aluminiumbuchse arretiert, herausgeschraubt wird, lässt sich mit ihm die Höhe des Tonarms stufenlos verstellen
Wenn dieser Hebel, der die Aluminiumbuchse arretiert, herausgeschraubt wird, lässt sich mit ihm die Höhe des Tonarms stufenlos verstellen

Da sich bei der Beschäftigung mit The Tonearm aber Pflicht und Vergnügen aufs schönste verbinden lassen, greife ich – wohl von Keith Jarretts mit voller Absicht verzerrtem Fender Rhodes animiert – zu einer Demo-Scheibe der Achtziger: Black Orpheus vom Isao Suzuki Trio, Three Blind Mice tbm2563. Da kann ich mich von der traumhaft klingenden Einstein/Transrotor-Kombi mit zwei tiefen Viersaitern verwöhnen lassen, Suzukis hart gespieltem Cello und seinem warm knarzenden Kontrabass. Im Zusammenspiel mit dem Blech des Schlagzeugs und dem angezerrten E-Piano gerät das zu einer Schwelgerei in Klangfarben, bei der die Luftigkeit der Abbildung und die Intensität der Impulse, wenn die Erinnerung nicht trügt, bisher nicht so ausgeprägt zu hören waren. Bei Mussorgskys Bilder Einer Ausstellung in der Interpretation des Chicago Symphony Orchestra unter Fritz Reiner, Reissue der LSC-2201, bezaubern – fast möchte ich sagen: erwartungsgemäß – die Farbigkeit, die Wucht des Schlagwerks und die Stabilität der Abbildung. Ganz besonders gefällt mir aber, dass der Raum noch ein wenig größer wirkt und mehr Luft zwischen den Instrumentengruppen zu sein scheint als gewohnt. Dank des Zwölf-Zöllers und des Tamino gab es nun abends statt der neuesten Jazz-Produktionen via Qobus wieder wohlbekanntes Vinyl zu hören – nicht die schlechteste Auswirkung eines halbfertigen Tests.

Zum Ausbalancieren schwerer Tonabnehmer kann der schwarze Bolzen in die Stange zur Aufnahme des Gegengewichts geschraubt werden
Zum Ausbalancieren schwerer Tonabnehmer kann der schwarze Bolzen in die Stange zur Aufnahme des Gegengewichts geschraubt werden

Kommen wir zur zweiten Hälfte: dem Vergleich zwischen den unterschiedlich langen Einstein-Armen, und zwar mit dem firmeneigenen The Pickup. Dazu habe ich zwei recht gegensätzliche Stücke ausgewählt: „Good Morning School Girl“ von Muddy Waters' Album Folk Singer als Discovery-Reissue und den vierten Satz von Berlioz' Symphonie Fantastique mit dem Chicago Symphony Orchestra unter Georg Solti als Stereo-Laboratory-Reissue. GXP 9005-6. The Pickup – nicht einmal halb so kostspielig wie das Tamino – im Neun-Zöller strotzt nur so vor Spielfreude und lässt das Orchester vor Kraft vibrieren. Da darf es – bei Berlioz kein Fehler – auch schon mal einen Hauch rauher klingen. „Der Marsch zum Schafott“ weckt jede Menge Emotionen, ja, er geht regelrecht unter die Haut. Nach dieser hochenergetischen Darbietung könnten vier akustische Instrumente und ein Stimme ein wenig fad wirken. Tun sie aber nicht! Dafür besitzt Muddy Waters' vertrauter Song einfach zu viel Drive. Außerdem machen Arm und System klar, wie viel Luft und Durchzeichnung das Remastering dieser alten Aufnahme eingehaucht hat: Auch die Klangfarben von Stimme und Gitarren lassen keine Wünsche offen. Da würde ich wirklich lieber stundenlang weiter hören als den Tonabnehmer umzubauen…


Die Auflagekraft wird bei The Tonearm statisch erzeugt. Die Skala zeigt den Wert verlässlich an
Die Auflagekraft wird bei The Tonearm statisch erzeugt. Die Skala zeigt den Wert verlässlich an

Zumindest für meinen Geschmack lohnt sich der Umbau dann aber doch: The Pickup entlockt der Rille ein klein wenig mehr Feinstinformationen, wenn er vom Zwölf-Zöller geführt wird: Die virtuelle Bühne erscheint noch ein Stückchen breiter und tiefer, die Durchzeichnung gelingt noch minimal besser, das Bassfundament wirkt wie in Beton gegossenen – allerdings sorgte der Neun-Zöller für einen Tick mehr Dramatik. Die Unterschiede sind recht subtil, über eine hochauflösende Kette aber gut nachvollziehbar. Bei Berlioz bevorzuge ich eindeutig den Zwölfer: Da sind mir Durchhörbarkeit und Raumdarstellung einfach wichtiger als ein Schuss mehr Dramatik. Bei Muddy Waters ist es für mich nicht ganz so klar: Der Song groovt zwar auch mit dem langen Einstein unwiderstehlich, kommt aber einen Tick weniger spritzig rüber als beim Neuner. Der Zwölfer hingegen lässt die gesamte Abbildung ein bisschen größer wirken, so dass die Instrumente besser voneinander getrennt werden. Ich gebe gerne zu, dass es reine Geschmacksache ist, für welchen Arm man sich hier letztlich entscheidet. Aber ich habe mich schon in den Achtzigern für ein Masselaufwerk statt für einen Linn entschieden. Da passt The Tonarm in zwölf Zoll einfach besser zu meinen Vorlieben.

Mithilfe der grauen Abstandslehre und dem Drehteil lässt sich die Bohrung für den Tonarm anzeichnen und eine Basis anhand der 34-Millimeter-Bohrung oder der bereits montierten Armaufnahme justieren
Mithilfe der grauen Abstandslehre und dem Drehteil lässt sich die Bohrung für den Tonarm anzeichnen und eine Basis anhand der 34-Millimeter-Bohrung oder der bereits montierten Armaufnahme justieren

STATEMENT

Einerseits bestätigt die Beschäftigung mit dem Zwölf-Zöller meine enorme Wertschätzung für den Neuner: Die massive Bauweise und die perfekte Verarbeitung der beiden überzeugen rundum. Die ungeheuere klangliche Souveränität und Solidität sowie der Hauch mehr Feinzeichnung und die ausgedehntere Raumdarstellung machen den langen The Tonearm für mich zu einem der besten Arme, die je auf meinem Laufwerk montiert waren: Dieser moderne Klassiker ist ein analoger Glücksfall!
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Einstein The Tonearm 9, AMG 12JT Turbo Tonearm
Tonabnehmer Lyra Etna, Einstein The Pick-Up
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Kaiser Acoustics Kawero! Classic
Kabel Precision Interface Technology, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Einstein The Tonearm
Länge 12 Zoll
Effektive Länge 307mm
Überhang 12mm
Kröpfung 17,5º
Effektive Masse 19g
Montage-Bohrung 34mm
Montage-Abstand 295mm
Tonarmrohr Edelstahl außen, Aluminium innen
Besonderheit stufenlose Höhenverstellung per Hebel, abnehmbares Headshell mit präzisem Verschlusssystem
Preis 8.000 Euro

Hersteller / Vertrieb
EINSTEIN Audio Components GmbH
Anschrift Prinz Regent Straße 50-60
44759 Bochum
Telefon +49 234 9731512
E-Mail info@einstein-audio.de
Web www.einstein-audio.de

Weitere Informationen

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Freitag, 13 Juni 2008 22:05

Cambridge Audio Deutschland

Hersteller/Vertrieb
Cambridge Audio Deutschland 
Anschift Alter Wandrahm 15 
20457 Hamburg 
Telefon +49 40 94792800
Web www.cambridgeaudio.com/deu/de
Freitag, 13 Juni 2008 21:58

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