Nach einer angemessenen Einspielzeit war ich gespannt auf die klanglichen Eigenschaften des Altairs. Um den analogen Eingang zu testen, verband ich meinen MC-Vorverstärker Roksan Artaxerxes X, der die Signale des Konstant Plattenspielers aufbereitet, mittels Audioquest Black Beauty mit den Line-In Cinch-Buchsen des Altair. Als digitale Quelle wählte ich den NAS Melco N1 EX, verbunden mit dem USB Kabel Siltech Classic Legend mit dem entsprechenden Eingang des Altair. In Ermangelung eines Streaming-Abos bei den gängigen Streaming-Plattformen wählte ich über mein Heim-Netzwerk den MinimServer an. Dies hatte den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass ich die gleichen Musikstücke in identischer Auflösung über den MinimServer gestreamt und über den Melco mittels USB Verbindung hören und den Klang vergleichen konnte. Als Erstes wollte ich die klanglichen Eigenschaften des analogen Vorverstärkers testen. Ich legte eine meiner bevorzugten Testplatten auf: Das Titelstück aus Andy Narells Album Slow Motion. Dieses exzellent aufgenommene Album ist von Narell selbst produziert worden, mit dem Percussionisten Kenneth Nash als Co-Produzent und ist bei Hip Pocket Records erschienen. Die Steel Drums als Lead Instrument, dazu ein knackiger Bass, ein akzentuiertes Schlagzeug, Percussion und der charismatische Gitarrensound von Steve Erquiaga sind eine Herausforderung für jede Wiedergabekette. Der Altair meisterte diese Aufgabe ganz hervorragend. Ich war überrascht von der hohen Auflösung, dem Detailreichtum und der knackigen Basswiedergabe. Die Widerstands-Relais-Lautstärkeregelung zeigte ihr Können, selbst bei niedrigen Lautstärken war die hohe Auflösung unverkennbar.
Zum Vergleich zog ich meine beiden Vorverstärker von VTL heran. Der hochpreisige VTL-TL 6.5 II, der ebenfalls eine Array-Lautstärkeregelung besitzt, hatte hier in vielen Belangen die Nase vorn. Dies ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass der Vorverstärker ein Vielfaches teurer ist als der Altair mit seinen vielfältigen Möglichkeiten. Also schloss ich den VTL TL 2.5 an. Er war jahrelang der Vorverstärker meiner Wahl und dementsprechend zufrieden war ich mit dem Klang. Hier nun war der Vorverstärker des Altairs klar überlegen, die Auflösung und Detailreichtum waren hörbar besser, allenfalls war der Klang des VTL ein wenig wärmer. Dies galt übrigens auch für weitere Teststücke aus anderen Musik-Genres, die ich zum Testen auflegte. Nun also zum DAC und den Streaming Eigenschaften des Altairs. Die Aufnahme „Rondo all´Ungarese“ von Haydn, dargeboten vom Norwegian Chamber Orchestra, zu hören auf dem Album Haydn: Piano Concertos 3,4 & 11 liegt mir in der Auflösung von 348 Kilohertz, 32 bit vor. Hier zeigen sich die Qualitäten des Altairs: Die Feinzeichnung der Instrumente ist hervorragend, die Höhenwiedergabe exzellent und die Ortbarkeit der Instrumente auf der imaginären Bühne sehr gut. Zum Vergleich des DACs nutzte ich den Mytek Manhattan II DAC. Hier gibt es kaum Unterschiede im Klang, außer das die Aufnahme beim Manhattan ein wenig mehr an Volumen hat, allerdings ist der Unterschied nur marginal. Als nächstes hörte ich „Windy Wish“ vom Album Maluba Orchestra, 192 Kilohertz, 24 bit. Die Musik erklang losgelöst von den Lautsprechern, Stimme und Instrumente scheinen völlig frei im Raum zu stehen. Die Instrumente sind scharf akzentuiert, die Einschwingvorgänge beispielsweise vom Saxophon und akustischen Bass werden gut herausgearbeitet. Allerdings hört man auch hier, dass der Mytek etwas runder und wärmer klingt. Dafür klingt der Altair analytischer, klarer. Nun hörte ich noch ein klassisches Musikstück, da die Stärken des Altairs meiner Meinung nach ganz klar in der hohen Auflösung liegen. Bei „España, Rhapsody For Orchestra“ von Emmanuel Chabrier mit Anhaltische Philharmonie Dessau, 192 Kilohertz, 24 bit, lässt sich das gut nachvollziehen. Die ausdrucksstarken Streichereinsätze zu Beginn und in der Mitte des Stücks kommen mit großer Strahlkraft und ohne jegliche Schärfe rüber. Die Bläser sind plötzlich sowohl in ihrer Größe als auch hinsichtlich ihrer Platzierung im Orchester klar umrissen. Die Raumdarstellung der Aufnahme ist deutlich wahrnehmbar. Ich hörte übrigens keinen Unterschied zwischen den gestreamten oder den per USB Kabel übertragenen Musikdateien.
© 2024 | HIFISTATEMENT | netmagazine | Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Datenschutz
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.