Die Analog-Spezies von Rega haben jüngst eine brandneue MM-Tonabnehmerserie vorgestellt, aus der wir uns das vielversprechende Spitzensystem Nd7 für einen Test ausgewählt haben. Die derzeit aus drei Systemen bestehende Nd-Reihe wurde zum Patent angemeldet und wird als Weltneuheit angepriesen, was zusätzliche Erwartungen weckt.
Rega macht vieles anders als andere Plattenspielerhersteller und ist durchaus bekannt für die Konsequenz, mit der ein einmal für richtig befundener technischer Weg verfolgt und auf die Spitze getrieben wird. Ich erinnere mich noch gut an den Planar 8, den ich einmal besaß, mit seinem skelettartigen „Chassis“, das extrem auf minimale Masse getrimmt war. Regas Plattenspieler kommen gerne mit vormontierten Tonabnehmersystemen aus dem eigenen Stall daher, umso schöner, dass die Auswahl sowohl in technischer als auch in preislicher Hinsicht nun um die hochinteressante Nd-Reihe erweitert wurde. Sie besteht aus den drei Modellen Nd3, Nd5 und Nd7, die für 230 Euro, 400 Euro respektive 580 Euro den Besitzer wechseln. Damit wildert Rega in den Gewässern, in denen zum Beispiel Ortofon mit seinen Modellen 2M Blue, 2M Bronze und 2M Black unterwegs ist und stellt diesen preisliche Pendants gegenüber. Wenn schon, denn schon: Wir griffen ganz oben ins Regal und baten den deutschen Rega-Vertrieb TAD, uns das Topmodell Nd7 für einen Test zur Verfügung zu stellen.
Offen gestanden ist Rega nicht allzu ofenherzig, was technische Daten betrifft. Angaben zur statischen und dynamischen Nadelnachgiebigkeit, Frequenzgang oder Innenwiderstand bleiben wir in den technischen Daten am Ende dieses Berichts schuldig, was aus meiner Sicht aber kein Beinbruch ist. Konzentrieren wir uns lieber auf das, was wir wissen: Der Nd7 verfügt über die Rega-typische 3-Punkt-Befestigung, die die korrekte Ausrichtung bei der Montage zum Kinderspiel werden lässt, sofern man den Tonabnehmer an hauseigene Tonarme montiert. Mit anderen Tonarmen funktioniert die Montage natürlich auch, in der Regel bleibt die vordere, mittige Gewindebuchse dann eben ungenutzt. Der Nadelträger des MM-Systems ist aus Aluminium, an dessen Ende ein nackter Diamant mit Fine Line Nadelschliff sitzt, dem gleichen Schliff wie bei den High-End MC-Modellen Apheta 3 und Aphelion 2. Verwendet wird übrigens ein monokristalliner, künstlicher Diamant mit sehr kleinen Radien, wobei der kleinere Radius von oben gesehen nur drei Mikrometer und von vorne betrachtet 30 Mikrometer in der Vertikalen beträgt. Aufgrund der kleinen Kontaktfläche des Diamanten und der damit einhergehenden sofortigen Anpassung an sehr kleine Veränderungen im Vinyl führe das zu einer außergewöhnlichen, exakten und detailgetreuen Wiedergabe, so Regas Argumentation.
Die miniaturisierten, parallelen Spulen sind aus 38 Mikrometern dünnem Draht in 1275 Windungen handgewickelt. Wenn sich der Wickler oder die Wicklerin da mal nur nicht verzählt! Die gesamte Generator-Baugruppe findet Platz in dem spritzgegossenen Gehäuse aus PPS, das sehr leicht ist und dank seiner geringen Masse die Belastung der Tonarmlager reduziert; überhaupt ist das gesamte Erscheinungsbild von Regas MC-Baureihe inspiriert. PPS steht für Polyphenylensulfid, ein teilkristalliner Kunststoff also, dessen aromatische Monomereinheiten über Schwefelatome miteinander verbunden sind. Dieser Werkstoff verfügt über sehr hohe Wärmeformbeständigkeiten, eine hohe Chemikalienbeständigkeit und eine besonders hohe Steifigkeit. Als Auflagekraft, oder genauer gesagt als Auflagegewicht empfiehlt Rega 1,75 Gramm, also circa 17,5 Millinewton. Die generierte Ausgangsspannung liegt zwischen fünf und sechs Millivolt und damit auf dem typischen Level für Moving-Magnet-Tonabnehmersysteme.
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