Stichwort Hochton: Das großartige 1989er-Album Bizarro (RCA Records) von Wedding Present ist in dieser Hinsicht ein ziemlich harter Prüfstein. Die vielen schnellen, teilweise hellen und diffusen Gitarren können schon mal leicht ins Unangenehme abdriften. Nicht so mit dem Rega Nd 7. Dieses Album habe ich selten so detailliert und angenehm wahrgenommen, mit derart fantastischer Auflösung auch in den Präsenzlagen, dabei niemals aufdringlich und sehr präzise, knackig und schlackenlos im Tiefton. Die letzte Wucht ganz unten im Tieftonkeller war zwar nicht da, vielmehr bestach der Tonabnehmer durch Tieftonpräzision und ließ unartikuliertes Gewummer lieber gleich ganz weg.
Um dem Tiefton gleich weiter auf den Zahn zu fühlen, musste mal wieder ein Klassiker herhalten: Das Intro der unwiderstehlichen „Hells Bells“ von AC/DC (Back in Black, Atlantic Records, 1980) offenbart unmittelbar jede Schwäche im Tieftonbereich. Die „Höllenglocken“ kamen schon sehr wuchtig und klar daher, ohne dass die Darstellung wie tumbe Effekthascherei wirkte, wie das bei manch anderen Tonabnehmerkollegen durchaus vorkommt. Spätestens bei den einsetzenden Gitarrenriffs und Brian Johnsons Gesang war klar, dass das Nd 7 ein auf Spielfreude getrimmtes System ist, ob absichtlich oder als direkte Konsequenz der bislang beschriebenen Qualitäten ist dabei völlig unerheblich. Und wieder dieses tolle Rhythmusgefühl, bei dem alle Instrumente sehr klar zu differenzieren waren, ohne in einem Geräuschteppich zu versumpfen. Kleinste noch so verästelte Klangstrukturen ließen sich leicht verfolgen, wenn man es denn wollte. Und dennoch ist das Rega Nd 7 alles andere als ein kühler Analytiker, im Gegenteil.
„All I want is you“ von U2 (Rattle and Hum, Island Record, 1988) offenbarte eine weitere Sahneseite des Rega-Tonabnehmers, nämlich seine subjektiv enorm hohe Geschwindigkeit. Es war in der Lage, wieselflink jede verfügbare Information sofort und unmittelbar aus der Rille zu holen und bestach dabei wieder durch sein herausragendes Rhythmusgefühl. Diese Vorstellung mündete automatisch in sehr authentischen Klangfarben, genauso wie beim atmosphärischen Meisterwerk The Joshua Tree von U2 (Island Records, 1987): Mit dem Nd 7 konnte ich unglaublich gut in die Musik abtauchen, ohne angestrengt auf den „Klang“ konzentriert zu sein.
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