tests/24-08-09_lumin
 

Lumïn P1 Mini

09.08.2024 // Wojciech Pacuła

Die Abbildung des musikalischen Geschehens gelingt recht groß, auch wenn der T3 noch größere Klangquellen suggeriert. Schiere Größe habe ich beim P1 Mini nicht besonders vermisst. Ja, er klingt ein bisschen heller und höher, aber ohne irgendwelche negativen Auswirkungen. Ich würde sogar sagen, wenn die Art der Wiedergabe, die der Lumïn bietet, prinzipiell zusagt, wir aber gerne mehr „Luft“ in den Aufnahmen hätten, um sie lebendiger zu machen, dann schneidet der getestete Player besser ab als mein T3, zumal der Mini nicht nur sehr gut differenziert, sondern auch Aufnahmen, die etwas weniger puristisch, also stärker „produziert“ sind, damit richtig cool und angenehm klingen. Ob es nun die bereits erwähnte Zara McFarlane mit ihrer sinnlichen Stimme oder das fast schon sommerlich fröhliche Spiel von Chappel Roan vom Album Good Luck, Babe ist!

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_24-08-09_lumin_3Y8A0749.jpg

Der Vorverstäker

Damit wären wir bei der Frage, wie der besagte Lumïn mit dem eingebauten Vorverstärker agiert: sehr, sehr cool. Wir haben uns dieses Setup mit Li On und Angus Leung in meinem System angehört, und wir waren uns einig, dass es gut klang. Der externe Vorverstärker verleiht der Musik ein wenig mehr Atem und löst das Geschehen ein bisschen mehr auf. Aber das sind insgesamt keine großen Unterschiede. Und sie fallen auch nicht so sehr ins Gewicht, wie man vielleicht erwarten würde, denn der über ein symmetrisches Kabel direkt mit der Soulution 710-Endstufe verbundene Lumïn mit Leedh-Lautstärkeregler spielt wärmer und voller als wenn mein externer Vorverstärker im Signalweg liegt. Aber diese Wärme geht nicht in Richtung der Schwärze, die wir mit dem T3 bekommen. Es ist eine andere Art von Klang. Weich und pastellig, aber dabei ziemlich offen. Die Gesamtpräsentation ist etwas zurückhaltend, so dass man Musik wirklich laut spielen kann, ohne befürchten zu müssen, dass sie einen ermüdet oder dass sie zu aggressiv rüber kommt. Die Wiedergabe ist kraftvoll, wenn es nötig ist, sie geht – wenn erforderlich –tief hinab und schimmert in Pastellfarben. Der Lumïn zeigt sich spielfreudig, ohne Aufblähung oder Verstellung. Er zeichnet sich durch einen perfekt ausgewogenen und durchdachten Klang aus. Wenn ich die Wahl habe, höre ich mir den P1 Mini ohne externen Vorverstärker an, so wie er ist.

Zusammenfassung

Lumïn gehört zu der Gruppe von Unternehmen, die sich mit der Wiedergabe von Dateien beschäftigen, sei es lokal oder von Streaming-Diensten, und der audiophilen Welt viel Gutes gebracht haben. Ihre Vorstellung von Sound gefällt mir sehr gut, und ich denke, dass es das ist, was wir Musikliebhaber brauchen, um Musik-Files genießen zu können. Gleichzeitig ist Lumïn ein Unternehmen, das erfreulicherweise einerseits nicht stillsteht und andererseits nicht um jeden Preis auf teure Produkte setzt. Ein gutes Beispiel für die Kombination all dieser Dinge ist der P1 Mini. Ein vielseitiges, hübsches, sehr gut gebautes Gerät mit einem Klang, der die meisten Leute, die bisher noch keinen Kontakt mit gutem Audio hatten, schockieren wird. Aber auch Audiophile werden überrascht sein, vor allem, wenn man den Player direkt an eine Endstufe oder aktive Lautsprecher anschließt.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_24-08-09_lumin_3Y8A0750.jpg

Der Lumïn überzeugt mit einen dichten, vollen und warmen Klang mit einem offenen Mitteltonbereich und hoher Dynamik. Die Bässe gehen sehr tief und haben viel Gewicht, und die Höhen sind sonor, wenn auch etwas warm. Die Klangbühne, die ich bisher nicht erwähnt habe, wirkt damit sehr natürlich, auch wenn sich darauf die Position der Musiker auf der Bühne nicht hundertprozentig genau bestimmen lässt. Vielmehr verschmelzen die Schallquellen zu größeren Gruppen, und der Raum wird eher großzügig abgebildet anstelle zum Beispiel minimale Veränderung der Position einer Trompete nachzuzeichnen. Ein sehr gutes Gerät für Musikliebhaber.


  • Aavik SD-880 Streamer/DAC

    Endlich ist es soweit und ich kann Ihnen den Streaming-DAC SD-880 von Aavik vorstellen. Eigentlich war geplant, den Bericht zeitnah im Anschluss an Dirk Sommers Beschäftigung mit der Vorstufe C-800 und dem Endverstärker P-880 zu bringen, aber es hat dann doch länger gedauert, bis ein Gerät seinen Weg zu uns fand. Das Schöne für einen Autor bei Hifistatement ist, dass man regelmäßig Zugang zu absoluten Spitzenkomponenten bekommt, die ohne Kompromisse bei Qualität und Preis den…
    01.04.2025
  • Lumin T3X

    Der neue Lumin T3X Netzwerkplayer ist das Nachfolgemodell des hochgelobten Lumin T3 Netzwerkplayers und wartet mit einem neuen linearen Netzteil mit Ringkerntransformator und der Möglichkeit einer optischen Netzwerkverbindung auf. Der LUMIN T3X High-End-Netzwerkstreamer besitzt ein massives Aluminiumgehäuse, das die internen Komponenten vor mechanischen Vibrationen und elektromagnetischen Störungen schützt. Das neu entwickelte lineare Netzteil beinhaltet einen speziell gewickelten, großzügig dimensionierten Ringkerntransfo. Das Netzteil ist durch ein extra Metallgehäuse von den übrigen elektronischen Komponenten getrennt, hierdurch sollen…
    28.03.2025
  • iFi iDSD Valkyrie

    iFi hat sich bei mir einen Ruf als Hersteller überdurchschnittlich vielseitiger, durchentwickelter Produkte zu überaus fairen Preisen erarbeitet. Mit dem iDSD Valkyrie bespielt iFi die recht neue Sparte von semi-portablem HiFi, das auch stationär anderen Schreibtisch-Lösungen in nichts nachstehen soll. Mythologische Beinamen wurden mit dem xDSD Gryphon in iFis Produktlinie eingeführt. Der iDSD Valkyrie setzt diese Tradition fort und trägt dabei einen Namen aus der nordischen Mythologie. Das Design des iDSD Valkyrie ist von Flügeln…
    25.03.2025
  • Silversmith Audium Fidelium RCA

    Nach der uneingeschränkt positiven Erfahrung mit dem Silversmith Audio Fidelium Lautsprecherkabel vor einigen Monaten konnte ich nicht anders, als das Testkabel zu erwerben. Die Investition habe ich keine Sekunde bereut. Schon damals wurden auf der Silversmith Audio Website weitere Kabel angekündigt. Auf die war ich selbstverständlich extrem neugierig. Überraschend schnell bot mir vor einigen Wochen Davide Della Casa als Importeur Hifi4music einen frisch eingetroffen Satz Cinch-Kabel zum Test, dem ersten in Europa. Zwar hätte ich…
    21.03.2025
  • Andante Largo Silent Mount SM-7FX und Super Trans Music Device

    Kürzlich berichtete ich an dieser Stelle über den Besuch von Suzuki san, dem Kopf von Andante Largo, in Gröbenzell, konnte aber nur die kurzen Erfahrungen mit dem fantastischen Rack beschreiben. Jetzt steht im Hörraum eine Box mit Spikes, so dass ich die Spikes-Teller und zudem die Kontaktflüssigkeit von Andante Largo ausprobieren kann. In der Andante-Largo-Terminologie heißen die Untersetzer für Spikes „Silent Mounts“. Es werden fünf Versionen angeboten, und zwar mit Durchmessern von 35, 50 und…
    14.03.2025
  • Canor Virtus I2 Premium Line

    Über den slowakischen Audio-Spezialisten Canor las und hörte ich bislang nur Gutes. Der Vollverstärker Virtus I2, ein Class-A-Röhrenvollverstärker ist das erste Gerät von Canor in meinem Hörraum. In mehrerlei Hinsicht hebt er sich ab von dem, was ich kenne. Das gilt nicht nur für seine Optik oder sein Innenleben, sondern besonders für seinen Klang. Armin Kern, der in Norddeutschland als Repräsentant für anspruchsvolle HiFi-Marken unterwegs und in der Branche als erfahrener Audio-Spezialist gern gesehen ist,…
    11.03.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.