Pre-Emphasis war eine Technik zur Rauschunterdrückung, die bei frühen CDs eingesetzt wurde. Dieses System verstärkte die Höhen auf einer CD, und der CD-Player senkte sie wieder auf den normalen Pegel ab. Diese Kurve hatte bei 20 Kilohertz einen Abfall von -10 Dezibel. Diese Technik ähnelte der RIAA-Entzerrung bei LPs und bis zu einem gewissen Grad auch dem Dolby-System, allerdings ohne dessen negative Auswirkungen.
Fast alle modernen DACs verfügen über eine Schaltung zur Erkennung und Korrektur der Preemphasis, obwohl dies nicht immer der Fall war. Einige DACs erkannten die entsprechende „Flagge", die auf der CD kodiert war, nicht, und einige CDs hatten keine solche „Flagge“, obwohl die Preemphasis auf sie angewendet wurde. Aus diesem Grund klangen viele frühe CD-Player bei manchen Discs hell und verrauscht. Dies war jedoch ein Problem der Inkompatibilität, nicht des CD-Formats. Meiner Meinung nach ist die Tatsache, dass Pre-Emphasis auf modernen CDs nicht mehr verwendet wird, ein Fehler. Zusammen mit dem richtigen Einsatz von Dithering könnte man so aus einem nominellen 16-Bit-Signal eine Auflösung von über 20 Bit erzielen.
Über dem Display befindet sich eine CD-Transportschublade, und an der Seite befinden sich einige Bedienknöpfe. Das sieht wirklich sehr schön aus. Auf der Rückseite hingegen sieht man die analogen XLR- und Cinch-Ausgänge sowie die IEC-Netzbuchse. An der Seite befindet sich jedoch ein Gitter, das einen Steckplatz für ein optionales digitales Eingangsmodul umschließt. Ist dieses installiert, kann der CDP-2 als D/A-Wandler betrieben werden. Neben den klassischen AES/EBU-, optischen und Cinch-Eingängen gibt es auch einen asynchronen USB-Eingang.
Wie bereits erwähnt, sind die elektronischen Schaltungen des getesteten Players eine vollständige Eigenentwicklung von Norma, einschließlich des DAC-Moduls. Der D/A-Schaltkreis wird A-DAC genannt, und das A" steht, wie der Entwickler sagt, für analog. Die Idee ist, den digitalen Klang so weit wie möglich dem analogen anzugleichen – nicht dem der LP, sondern einfach analog. Herr Rossi wollte nicht genau sagen, was sich in der „Box“ befindet, die das Ganze umschließt. Er erklärte nur, dass es sich um eine „Kombination aus digitalen und analogen Schaltkreisen" handelt und dass es sich um einen Multibit-Schaltkreis und nicht um einen Sigma-Delta-Schaltkreis handelt. Vielleicht handelt es sich also um eine R-2R-Widerstandsleiter, die von einem DSP-Chip gesteuert wird, oder einfach um einen DSP-Chip, für den ein Algorithmus geschrieben wurde. Das fragliche Modul war vollständig mit Harz ummantelt und abgeschirmt. Nach Angaben des Entwicklers ging es darum, die Temperatur aller Komponenten im Inneren zu stabilisieren. Und die thermische Drift ist seiner Meinung nach die Ursache für den künstlichen und rauen Klang digitaler Player.
Der Wandler dekodiert ein 16/44,1-PCM-Signal von einer CD, aber das sind nicht seine Maximalwerte, denn er kann ein PCM-Signal bis zu 24 Bit, 768 Kilohertz, von den digitalen Eingängen dekodieren. Das Signal vom CD-Transport und vom digitalen Eingangsmodul wird im I²S-Format gesendet. Wie Herr Rossi sagte, handelt es sich dabei um ein extrem empfindliches Übertragungssystem in der Schaltung, dessen Perfektionierung viel Zeit in Anspruch genommen hat.
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