Der Norma brachte die Größe des Gebäudes perfekt zur Geltung, ohne jedoch den Klang zu verwischen. Es gab sowohl eine präzise Projektion der Instrumente in einem großen Raum als auch der Darstellung des Konzertsaals. Ausgezeichnet war auch die Klarheit des Klangs, die mit den Mitsubishi-Tonbandgeräten erreicht werden konnte, aber auch die Klangfülle der Höhen. Die Kombination all dieser Elemente, d. h. Vibraphon, Aufnahmespur und CD-Player, hätte eigentlich problematisch sein müssen, war es aber nicht für den Norma. Die Becken klangen geradezu süßlich und das Vibraphon sehr voll. Der Kontrabass hatte kein starkes Bassfundament, aber so war es von den Produzenten der Aufnahme auch gedacht. Stattdessen war er vollkommen klar und agierte rhythmisch.
Da ist ein weiteres Merkmal, das dieses Gerät auszeichnet: die Kohärenz. Damit meine ich sowohl die gleichberechtigte Behandlung aller Klänge, ohne dieses oder jenes Detail zu betonen, aber auch ohne es zu verstecken. Denn wenn wir eine intime Stimme wie die von João Gilberto aus dem Getz/Gilberto-Album Stan Getz & João Gilberto hören, wird sie vom Norma auf eine warme, greifbare Weise wiedergegeben. Aber denken Sie daran, dass sie ein wenig weiter als beim Referenzspieler aufgestellt ist. Dies ist kein Gerät, das die Dinge von selbst „aufpeppt“. Sein wichtigster Bereich ist der Mitteltonbereich, das ist wahrscheinlich der richtige Zeitpunkt, um das zu sagen, aber der Norma ist dadurch nicht gehandicapt. Wie ich schon sagte, waren die Becken und das Vibraphon des MJQ-Albums stark, dynamisch, sogar sonor, aber auch das Schlagzeug der Getz/Gilberto-Scheibe hatte, obwohl es von den Produzenten des Albums weit hinter den anderen Instrumenten versteckt wurde, einen ausgeprägten Charakter, es war nicht mit dem Hintergrund verschmolzen.
Das Wichtigste ist wahrscheinlich etwas, das mir einfiel, als ich Astrud Gilbertos Stimme im Eröffnungsstück „Girl from Ipanema“ hörte. Der Track mit ihrer Stimme scheint mit dem Ganzen „verklebt“ zu sein, sowohl was das Timbre als auch die Platzierung im äußersten linken Kanal betrifft. Die Gitarre ihres Mannes João Gilberto, die an der gleichen Stelle auf der Bühne spielte, war zwar wärmer, aber enger in die Band integriert. Aber mit dem Norma machte die Stimme der Sängerin, die in den USA bald der Star des Samba und verwandter Stile sein wird, mehr Sinn – als ob das Gerät die von mir erwähnten „Unebenheiten“ in der Umsetzung glättete.
Fasziniert von dieser Kombination aus Wärme und Offenheit griff ich zu Luis Gascas hervorragendem Album For Those Who Chant, das ursprünglich 1972 erschien und vor einem Jahr vom Label Vivid Sound Corporation in Japan neu gemastert und veröffentlicht wurde. Gasca, unter anderem Trompeter des Count Basie Orchestra, lud die gesamte damalige Band von Carlos Santana und den Gitarristen selbst ein, auf dem Album zu spielen. Es ist ein ruhiges, sogar meditatives, aber dennoch energiegeladenes Spiel. Der Klang dieser Scheibe ist ziemlich komprimiert, so wurde sie eben damals aufgenommen. Der italienische CD-Spieler hat von sich aus der Kompression keinen Schatten hinzugefügt, im Gegenteil, er hat die ganze Energie, die ganze Reinheit der hier wichtigen Schlaginstrumente herausgeholt. Aber er tat dies sozusagen auf eine hervorragend moderate Art und Weise. Der DAC dieses Geräts, denn ich vermute, es ist der A-DAC, um den es hier geht, ist einfach hervorragend. Dynamisch, aber warm; warm, aber klar; dicht, aber transparent. Der Bass ist tief, aber nicht überwältigend; die Höhen sind kräftig, aber immer noch warm.
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