tests/23-12-05_keces
 
Test.
Deutsch English|

KECES S4 Stereo

05.12.2023 // Carsten Bussler

Sehr gelungen ist die klare Anordnung und Darstellung der diversen Ein- und Ausgänge durch die Rahmen und die eindeutigen Bezeichnungen. Das ist leider nicht bei jedem Hersteller selbstverständlich
Sehr gelungen ist die klare Anordnung und Darstellung der diversen Ein- und Ausgänge durch die Rahmen und die eindeutigen Bezeichnungen. Das ist leider nicht bei jedem Hersteller selbstverständlich

Bereits nach wenigen Musikstücken war mir klar: Hier spielt ein sehr ausgewogener, stimmiger und neutraler Vorverstärker. Jedweder Eigenklang war dem KECES S4 fremd. Irgendwie war dieser Vorverstärker klanglich unsichtbar, im besten Sinne ohne konkrete Signatur, äußerst durchlässig für alles, was auf der Platte war und damit sehr nahe am Ideal des verstärkenden Stücks Draht. Ich identifizierte keinerlei Störartefakte, nahm ein extrem niedriges Rauschniveau wahr sowie einen schwarzen Hintergrund, vor dem die musikalische Darstellung perfekt kontrastierte.

Das Stück „Hells Bells“ von AC/DC (Back in Black, Atlantic Records, 1980) offenbart mir grundsätzlich unmittelbar jede Schwäche im Tieftonbereich, daher höre ich es zum Testen immer wieder gerne. Sowohl via MM als auch via MC schepperten die wuchtigen „Höllenglocken“ zu Beginn des Intros richtig schön fett, schwarz und fundamental, das können in dieser Form nur qualitativ sehr hochwertige Phonovorstufen. Gitarrenriffs, Drums und auch Brian Johnsons Gesang wurden stets glasklar und sauber voneinander abgegrenzt, niemals verschmierten Töne oder Impulse oder entstand gar ein „Klangsumpf“. Nein, der KECES S4 behielt stets die Kontrolle und Übersicht über das Klanggeschehen. Wenn ich wollte, konnte ich kleinsten, noch so feinen instrumentalen Verästelungen und Geräuschen folgen. In der Tendenz schien mir das gesamte Klangbild ganz leicht auf der silbrig timbrierten Seite angesiedelt, was das hohes Differenzierungsvermögen dieses Geräts zu unterstreichen schien.

Für MC-Tonabnehmer stehen mit 56, 100, 220 und 470Ohm sowie 47kOhm praxisgerechte Werte für die passende Impedanz bereit. Die Parameter des optischen Eingangs sind fix, die Auslegung ist in enger Abstimmung zwischen KECES und dem japanischen Spezialisten für optische Tonabnehmer DS Audio erfolgt
Für MC-Tonabnehmer stehen mit 56, 100, 220 und 470Ohm sowie 47kOhm praxisgerechte Werte für die passende Impedanz bereit. Die Parameter des optischen Eingangs sind fix, die Auslegung ist in enger Abstimmung zwischen KECES und dem japanischen Spezialisten für optische Tonabnehmer DS Audio erfolgt

Die Rockbalade „Ride on“ von AC/DC (Dirty Deeds Done Dirt Cheap, Atlantic Records, 1976) sorgte dann wieder für Gänsehaut. Der aufnahmetechnisch außerordentlich großzügige (künstliche) Raum gab jedem Instrument ausreichend Luft zum Atmen und transportierte vor allen Dingen diese charakteristische Leichtigkeit in Bon Scotts Stimme mit selbstverständlicher Authentizität. Scotts kraftvoller Gesang war sehr energiegeladen und damit für mich ein weiterer Beleg für die blitzsaubere elektrische und schaltungstechnische Auslegung des Geräts, insbesondere der Phonosektion. Grundsätzlich war die Bühne dabei eher in die Breite, denn in die Tiefe gezogen.

Etwas leichtere Kost stellten etliche kultige 12“-Scheiben der Electro-Popper Depeche Mode mit Stücken wie „Precious“ (Mute Records, 2005) oder „Shake the Disease“ (Mute Records, 1985) dar. Das stabile Tieftonfundament sorgte für wuchtige, kraftvolle Bässe, gleichwohl wieselflink und niemals aufgebläht. Der Spaßfaktor dabei war schon sehr groß. Ein wenig feinsinniger ging es weiter mit den Cranberries. Dolores O´Riordan sang „Ode to my Family“ (No Need to Argue, Island Records, 1994) oder „Linger“ (12“, Island Records, 1993) und schnell wurde klar, dass das Hochtonspektrum sowie der für den Stimmenbereich so wichtige Mittelton den untersten Oktaven in nichts nachstanden. Feinste Hochtonauflösung ohne Anflug jeder Härte mit sauber artikulierten Sibilanten schaffen in dieser Form nur wirklich gute (Phono-)Vorverstärker.

Blitzsauberer Aufbau im Inneren der Vorstufe mit für den linken und rechten Kanal getrennten SMD-Platinen in Doppel-Mono-Bauweise, die huckepack übereinander angeordnet sind
Blitzsauberer Aufbau im Inneren der Vorstufe mit für den linken und rechten Kanal getrennten SMD-Platinen in Doppel-Mono-Bauweise, die huckepack übereinander angeordnet sind


  • Andante Largo Silent Mount SM-7FX und Super Trans Music Device

    Kürzlich berichtete ich an dieser Stelle über den Besuch von Suzuki san, dem Kopf von Andante Largo, in Gröbenzell, konnte aber nur die kurzen Erfahrungen mit dem fantastischen Rack beschreiben. Jetzt steht im Hörraum eine Box mit Spikes, so dass ich die Spikes-Teller und zudem die Kontaktflüssigkeit von Andante Largo ausprobieren kann. In der Andante-Largo-Terminologie heißen die Untersetzer für Spikes „Silent Mounts“. Es werden fünf Versionen angeboten, und zwar mit Durchmessern von 35, 50 und…
    14.03.2025
  • Canor Virtus I2 Premium Line

    Über den slowakischen Audio-Spezialisten Canor las und hörte ich bislang nur Gutes. Der Vollverstärker Virtus I2, ein Class-A-Röhrenvollverstärker ist das erste Gerät von Canor in meinem Hörraum. In mehrerlei Hinsicht hebt er sich ab von dem, was ich kenne. Das gilt nicht nur für seine Optik oder sein Innenleben, sondern besonders für seinen Klang. Armin Kern, der in Norddeutschland als Repräsentant für anspruchsvolle HiFi-Marken unterwegs und in der Branche als erfahrener Audio-Spezialist gern gesehen ist,…
    11.03.2025
  • Lotoo PAW GT2

    Mit ihrem Mjölnir hat Lotoo eine gänzlich neue Kategorie von portablem Audio etabliert, die sich auf dem heimischen Schreibtisch allein aufgrund des Formfaktors eigentlich wohler fühlt. Der GT2 erbt technische Gene des Mjölnir, bleibt dabei aber portabler. Auch er spielt in seiner eigenen Kategorie der vollpuristischen DAPs mit Twist. In der Entwicklung steht bei Lotoo der Klang an allererster Stelle. Dafür sind die Entwickler bereit, auch ungewöhnliche Wege zu gehen. Anstatt eines Android-Betriebssystems wie bei…
    04.03.2025
  • Vertere XtraX

    Meine ersten Moving-Coil-Tonabnehmer waren EMTs, die aus der Tondose ausgebaut wurden. Dann folgte das ein oder andere Roksan Shiraz, eine von Touraj Moghaddam veredelte EMT-Variante. Inzwischen gründete er Vertere und entwickelt und produziert Plattenspieler, Tonarme, Systeme und Phonostufen. Hier geht es um das Topmodell der Tonabnehmer. Das Roksan Shiraz bestand aus einem klassischen EMT-Generator, der mit drei Edelstahlschrauben in einem sehr reduzierten Aluminiumgehäuse mit wenig parallelen Flächen fixiert war, um es weniger anfällig für Resonanzen…
    25.02.2025
  • English Electric EE1 Plus

    Schon wieder ein Netzwerk-Isolator von English Electric? Vor erst einer Woche stellte ich hier den EE1 vor, nun geht es um die Plus-Version. Ja, zweimal English Electric nacheinander, weil wir gern aktuell sind: Die Chord Company wird den EE1 Plus auf der am 21.02. beginnenden Bristol Hifi Show präsentieren. Gleichzeitig geht dieser Artikel online. Das konnte natürlich nur klappen, weil Mika Dauphin, dessen Drei-H-Vertrieb hierzulande die Produkte der Chord Company – und damit auch die…
    21.02.2025
  • Göbel High End Divin Comtesse

    The Divin Comtesse had been introduced by Oliver Goebel at last year's High End show: The two speakers, which are petite by Goebel High End standards, filled the large room impressively with sound in conjunction with a subwoofer. Series production has now taken off, so a pair also found its way into my listening room – but it had to wave farewell soon. The Comtesse is the smallest model in the Divin series and thus…
    20.02.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.