Seitdem ich mich das letzte Mal mit einem WiSA-System beschäftigt habe, ist in dem Standard einiges passiert. Verschiedene Hersteller-Presets für die Lautsprecher waren zu dem Zeitpunkt bereits üblich. Eine automatische Einmessung mit dem Stereo Hub allerdings war nur mit iPhones ab Generation 6s möglich. Dies ist jetzt anders. Mit dem Zen Wireless Mikrofon, das separat für 125 Euro bei HifiPilot erhältlich ist, kann eine Einmessung mit jedem beliebigen Android Smartphone und auch älteren Apple iPhones durchgeführt werden. Das eigentlich bahnbrechende Feature ist jedoch die mögliche manuelle Anpassung der Frequenzkurve der Lautsprecher mit vollparametrischen Filtern. Dies ist allerdings nur in Verbindung mit einem Hub möglich. Deshalb halte ich es für wenig sinnvoll, die Lautsprecher ohne ihn zu betreiben. Mit einem Hub kann in der Econik-App sogar gewählt werden, ob man die Lautsprecher mit der automatischen, manuellen oder sogar beiden Einmessungen kombiniert hören möchte.
Bevor ich mich jedoch eingehend mit der erweiterten Funktionalität der Lautsprecher beschäftige, gilt es zunächst, die Grundeinrichtung abzuschließen. Dazu müssen zuallererst die Lautsprecher mit dem Hub verbunden werde. Wie dies genau funktioniert, zeigt Jens Hörmann in einem Video, das sich auf der Econik-Website finden lässt. Anschließend muss ich den Hub in mein WLAN einbinden. Bei einem fabrikneuen oder resetteten Hub geht dies entweder indem man ein Notebook oder Smartphone mit dem WiFi des Hubs verbindet, im Browser über die IP-Adresse 192.168.43.1 auf die grafische Oberfläche des Hubs zugreift und dort die WiFi-Verbindung konfiguriert oder den automatischen Konfigurationsprozess über die Google Home App nutzt. Ist dieser Prozess abgeschlossen, ist die Kombi spielbereit und wird von meinem Roon-Server sofort erkannt. Außer zwei Stromkabeln, dem kleinen Netzteil des Hubs und einem Zuspieler, der auch einfach das Smart- oder iPhone sein kann, ist für den Musikgenuss nichts mehr notwendig. Kein Vorverstärker, keine Endstufe, keine weiteren Kabel, nicht einmal ein Server ist erforderlich, solange man ausschließlich einen Streaming-Dienst nutzen möchte. Dies sollte man sich bei einer Preis-Leistungs-Beurteilung bewusstmachen.
Bei der Positionierung der Lautsprecher wird deutlich, dass bei dem doch recht nahen Hörabstand in meinem Raum ein starkes Einwinkeln auf den Hörplatz insbesondere dem Hochton zuträglich ist. Der starke Winkel ermöglicht es, die Lautsprecher noch etwas näher an die Außenwände zu rücken, ohne sich unangenehme Reflexionen einzuhandeln. Obwohl die Hochtöner direkt auf meine Ohren zielen, sind die Lautsprecher nicht unangenehm als Schallquellen lokalisierbar, sondern das Stereobild erstreckt sich gleichmäßig verteilt über die Lautsprecher und die Phantommitte. Es wirkt sogar etwas auf die Mitte konzentriert und weniger nach außen.
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