Gehen wir die Betrachtung der Front von links nach rechts an, entsprechen die Bedienungselemente der Folge vom Eingang zum Ausgang. Mit der Rückseite des RA 180 korrespondiert dies jedoch nicht. Der fernbedienbare Eingangswahlschalter erlaubt die Wahl zwischen drei Cinch-Eingängen, einem XLR- und dem Phono-Eingang, der dann an der Geräterückseite auf Moving Magnet oder Moving Coil umgeschaltet werden kann. In jedem Falle ist die Abschlussimpedanz hier 47 Kiloohm. Aber dazu später mehr. Der Eingangswahlschalter ist dezent weiß-gelb illuminiert, was auch für andere Bedienelemente und die Pegelanzeiger gilt. Das Betätigen des Eingangswahlschalters per Infrarotfernbedienung ist ein Vergnügen, und man mag bedauern, dass dieses nur selten nötig ist. Der kräftige Motor im Inneren schaltet mechanisch mit sattem Arbeitsgeräusch. Rechts vom Eingangswahlschalter finden sich oben, optisch als zusammengehörige Einheit schwarz gerahmt, der Bypass-Schalter für diese Sektion sowie ein Bass- und ein Hochton-Regler. Diese besitzen keine Nullpunkt-Raste, was jedoch bei der feinen, illuminierten Skala auch überflüssig wäre. Der Schieberegler zur Balance-Einstellung rastet in der Mitte. Da ich lange kein Gerät mit Klangreglern bedient habe, befasste ich mich mit deren Wirkung gerne ein wenig und fand ihren Kurvenverlauf ausgesprochen nützlich. Mal gab es Musik, wo ein bisschen mehr Bassintensität den Spaßfaktor erhöhte, mal konnte ich fein dosierbar die Höhen einer etwas zu harschen Digitalaufnahme zum Angenehmen korrigieren. Der Rose RA 180 beweist, dass man gewisse Gepflogenheiten und Verbote doch überprüfen sollte. Dieses Klangregelwerk ist schlichtweg nützlich.
Unterhalb der Klangregler gibt es nun etwas ganz exklusives, per Kippschalter in den Signalweg einschleifbar. Zur Erklärung muss ich etwas ausholen: Der Rose RA 180 besitzt zwei identische Endstufenpaare mit insgesamt viermal 200 Watt. Diese lassen sich entweder im Brückenbetrieb miteinander kombinieren, so dass sich die Ausgangsleistung verdoppelt, oder man betreibt sie im Bi-Amping-Modus, steuert also den Bass und den Mittelhochtonbereich der Lautsprecher getrennt an, wenn der Lautsprecher über ein derartiges Anschlussterminal verfügt. Das kann klanglich oft eine Menge bringen, auch bei meinen Analysis Audio war dies der Fall. Vor allem hinsichtlich der Detailvielfalt legten meine Lautsprecher beachtlich zu; die Musik gewann an Auflösung und Feinheit. Steht der Schalter für diese HF-Crossover-Sektion (Hochpassfilter) auf Bypass, haben wir je Kanal zwei Endstufen in Betrieb. Dabei liefern alle vier das gesamte Frequenzspektrum an den Lautsprecher. Steht der Kippschalter auf „on“, stellt die zweite Endstufe keinen Tieftonbereich mehr zur Verfügung. Wenn ich Hifi Rose hier richtig verstehe, und Christian Rechenbach vom deutschen Importeur Audionext sieht das ebenso, dann ist diese aktive – übrigens wie der ganze Verstärker analog arbeitende – Frequenzweiche für den seltenen Anwendungsfall eines Superhochtöners ausgelegt, wie etwa eines der drei Modelle von Aperion Audio.
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