tests/22-08-16_rose
 

Rose RA 180

16.08.2022 // Wolfgang Kemper

Der Eye-Catcher des RA 180 ist dieses Zahnradwerk. Die Stellung des „Pure Direct“-Hebels sollte man stets beachten
Der Eye-Catcher des RA 180 ist dieses Zahnradwerk. Die Stellung des „Pure Direct“-Hebels sollte man stets beachten

Neben der IR-Fernbedienung kann man den RA 180 übrigens in seinen wichtigen Funktionen auch über die erwähnte App steuern, zusätzliche Vorteile außer der Software-Update-Möglichkeit fand ich nicht. Die kleine handliche Metall-Fernbedienung scheint mir komfortabler, da mit Lautstärke, Eingangswahl, Muting und Ein/Aus ausreichend bestückt und auch praxisgerechter. Dominant im Bild der Verstärker-Rückseite sind die insgesamt sechzehn vergoldeten Lautsprecher-Anschlüsse, geeignet für Bananas, Gabelschuhe und blanke Kabelenden. Geschuldet ist diese Vielzahl den zwei LS-Gruppen A und B und den insgesamt vier Endstufen. Ein dazugehöriger Schiebeschalter ermöglicht die Nutzung im BTL-Modus, der Brückenschaltung, um die Leistung zu verdoppeln. Wie nützlich dies bei hoch belastbaren und wirkungsgradschwachen Lautsprechern sein kann, wissen wir alle, dies besonders, wenn es um unverzerrte hohe Pegel geht. Dieser Schiebeschalter hat drei Stellungen. Die linke Position bedeutet Bi-Amping für die Lautsprechergruppe A und Brückenschaltung für die Lautsprechergruppe B. Die mittlere Raste „OFF“ schalte alle vier Endstufen einzeln, befähigt sie also zu Bi-Amping für Gruppe A und B. Die rechte Schalter-Position bedeutet Brückenschaltung für Gruppe A und B. Links von den Endstufenausgängen ist in der oberen Ebene das symmetrische Eingangsbuchsen-Paar verschraubt, links davon sieht man die Phono-Erdung. Darunter befindet sich ein Cinch-Ausgang für einen aktiven Subwoofer. Einen Stereo-Subwoofer-Betrieb sieht der Verstärker nicht vor. Darunter liegt der Schiebe-Schalter für Phono MC/MM. Links davon sind vier Paar vergoldeter RCA-Buchsen für Phono und drei Line-Eingänge angeordnet. Zum Lieferumfang gehören Gummi-Schutzkappen für die zwei XLR-Buchsen und die insgesamt neun Cinch-Anschlüsse – sehr aufmerksam.

Die verschiedenen Optionen für das Betreiben der Lautsprecher sind deutlich beschriftet
Die verschiedenen Optionen für das Betreiben der Lautsprecher sind deutlich beschriftet

Hat man Front- und Rückseite dieses Hifi Rose kennengelernt, lohnt der Blick ins Innere, um richtig Freude und Bewunderung zu empfinden. Allein der Gehäusedeckel mit seinem überraschend hohen Gewicht, sobald man ihn nach dem Lösen der vier rückseitigen Schrauben abhebt und in Händen hält, vermittelt Solidität. Das von innen verschraubte Gitter zeigt, dass hier nicht billig gearbeitet wurde und Wertigkeit großgeschrieben wird. Nicht nur die goldglänzend polierte Abdeckung der besonderen Endstufenplatinen fällt auf. Die schon erwähnten motorischen Antriebe auf dem Lautstärkesteller und dem Eingangswahlschalter schaffen dank ihrer Größe Vertrauen in eine hohe Betriebssicherheit und Langlebigkeit. Auch erkennt man deutlich den sauberen Aufbau des Schaltnetzteils. Dieses ist symmetrisch aufgebaut und generiert eine gleiche Stromspannung bei Plus und Minus um einen fixen Nullpunkt. Das versorgt den Verstärker mit sehr sauberem Strom, da die Verunreinigung des Stromes minimiert wird, vergleichbar mit den Plixir Linear-Netzteilen. Die hier eingesetzten SiC FETs der vierten Generation sorgen für das schnelle Zurverfügungstellen hoher Leistungen und entwickeln dabei wenig Wärme. Die Rose-eigene Power-Factor-Schaltung stabilisiert bei Lastschwankungen. Dieses Schaltnetzteil ermöglicht, so Rose, dank seiner Schnelligkeit und seinen bis zu 1000 Watt Ausgangsleistung den Endstufen enorme dynamische Reserven und einen hohen Dämpfungsfaktor der vier neuartigen Endstufen.

Der kleine Schiebeschalter ermöglicht den Endstufen-Brückenbetrieb mit doppelter Leistung
Der kleine Schiebeschalter ermöglicht den Endstufen-Brückenbetrieb mit doppelter Leistung


  • Silversmith Audio Fidelium

    Im kommenden Januar wird Silversmith Audio 25 Jahre alt. Wer ist dieser bei uns recht unbekannte amerikanische Hersteller und was fertigt man dort? Es handelt sich um Lautsprecherkabel ganz besonderer Art, nämlich sehr flach und sehr breit. Bei Flachkabeln denke ich bislang zuerst an die hochwertigen Produkte von Nordost, ebenfalls aus den USA kommend. Die konstruktiven Unterschiede zu den Kabeln von Silversmith Audio sind jedoch fundamental, denn diese bestehen aus einem einzigen Leiter pro Kabel…
    15.11.2024
  • Ferrum WANDLA HP / GoldenSound Edition

    Während der Messe in Warschau stellte Ferrum seinen WANDLA – nomen est omen – in einer Version mit integriertem Kopfhörerverstärker vor. Ein Exemplar konnte ich nach der Show gleich mitnehmen. Eine Chance, die ich mir natürlich nicht entgehen ließ, vor allem, da mir der Kollege Finn Corvin Gallowsky beim Test des reinen Wandlers zuvorgekommen war. Bisher haben wir Ihnen teils allein, teils in Kooperation miteinander fast alle Ferrum-Komponenten vorgestellt: Es begann mit dem Hybridnetzteil HYPSOS,…
    12.11.2024
  • MSB Technology Cascade DAC

    Around four years ago, I reviewes the great Reference DAC, which could be equipped with various input and output modules. Shortly afterwards, MSB added the Digital Director to its converters, a concept that Jonathan and Daniel Gullman explained to Roland Dietl. The culmination of the various new approaches is now the Cascade DAC. For example while the modules for the digital inputs of the Reference DAC, which can be used to configure the converter according…
    08.11.2024
  • Western Electric 91E

    Unter Röhrenfreaks gibt es wohl kaum eine bekanntere Marke als Western Electric. Die Erfinder der Triode 300B, der wohl berühmtesten Audioröhre, haben mit dem 91E eine moderne Inkarnation des Urahns 91A, dem 1936 entwickelten Verstärker für Kinosysteme, kreiert. Selten stellte sich bei mir so viel Vorfreude auf einen Test ein! So schwer es mir auch fällt: Ich muss mich zwingen, zunächst die langweiligen Formalitäten abzuhandeln. Es gibt zu diesem Gerät doch so Einiges zu erzählen,…
    05.11.2024
  • AIM UA3

    Bei Hifistatement bin ich nicht gerade bekannt dafür, dass ich mich für Tests von Kabeln besonders aufdränge. Beim Top USB-Kabel UA3 des japanischen Herstellers AIM war das diesmal anders. Diese Kabel wollte ich unbedingt ausprobieren. Der Grund ist ganz einfach. Vor einiger Zeit habe ich mich an dieser Stelle mit den LAN-Kabeln von AIM beschäftigt, die mich mit ihrem konstruktiven Aufbau und natürlich mit ihren klanglichen Qualitäten sehr überzeugt haben. Bei meinen damaligen Recherchen zum…
    25.10.2024
  • Phonar Veritas p4.2 Next

    Als vor sieben Monaten die Phonar Veritas p9.2 SE bei mir zum Test standen, war ich von ihren musikalischen Qualitäten so angetan, dass sie mich zum Kauf veranlassten. Nun steht im selben Hörraum ein Paar Phonar Veritas P4.2 Next für 2000 Euro und lässt mich staunen. Ähnlichkeiten und Unterschiede beim Vergleich sind bemerkenswert. Regelmäßige Leser von Hifistatement wissen längst, dass heutzutage schon für relativ kleines Geld sehr gut klingende Lautsprecher zu bekommen sind. Oft handelt…
    22.10.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.