Aber auch im klassischen Bi-Amping kann dieses aktive Filter hilfreich sein, dessen niedrigste Einsatzfrequenz ihren Minus-Drei-Dezibel-Punkt bei 600 Hertz hat. Wenn also bei Ihrem Lautsprecher die Übernahmefrequenz relativ hoch liegt, können Sie mit diesem Stellwerk die Endstufen des RA 180 für den Mittelhochton von Bass-Last befreien. Zudem lässt sich der Pegel mit dem zweiten Regler linear und fein dosierbar abschwächen, falls dies zum Beispiel wegen der Raumakustik von Vorteil wäre. Mit meinen Epsylon (Trennfrequenz 650 Hertz) funktionierte dies exzellent. Jedoch entschied ich mich stets wieder für für die lineare Einstellung, so dass ich das HPF letztlich nicht nutzte. Die eingebaute passive Weiche der Lautsprecher bleibt dabei immer mit im Spiel. Ich kenne keinen zweiten Verstärker auf dem Weltmarkt, der so etwas kann. Rechts von dieser Frequenzweiche, unterhalb des Balance-Schiebers gibt es wiederum ein spezielles Bedienfeld mit zwei Reglern, dass man sonst bei aufwändigen separaten Phonovorverstärkern finden mag, wiederum mittels Kippschalter einzuschleifen. Hier lässt sich die Phonoentzerrung abweichend von der RIAA-Norm verändern, und zwar lassen sich Nullpunkt (Turnover) und Kurvenverlauf variieren. Dies gibt Vinyl-Perfektionisten ein attraktives und zielführendes Werkzeug an die Hand.
Rechts vom Zahnräder-Lautstärke-Stellwerk gibt es weitere Bedienelemente: Unten befinden sich drei Kippschalter. Der linke ist ein dreistufiger Dimmer für die gesamte Front-Illumination. Eine Aus-Position gibt es nicht, die schwächste Ausleuchtung ist aber wirklich sehr dezent. Der mittlere Schalter aktiviert ein steilflankiges Subsonicfilter, das bei allen Eingängen und nicht nur bei Phono wirkt. Der rechte der drei Kippschalter ist ein mit Attenuator beschrifteter Pegel-Abschwächer, der aber nicht wie das LS-Symbol auf der Fernbedienung den Verstärker stumm schaltet. Er macht´s nur deutlich leiser. Darüber angeordnet ist der dreistufige Wahlschalter für die Lautsprecher-Gruppen A oder B; die dritte Option ist „Off“. Gleichzeitig lassen sich die Lautsprecher A und B nicht betreiben. In der Praxis wäre dies bei Audiophilen wohl auch die Ausnahme. Wer dies dennoch möchte, kann die vier Endstufen einer Gruppe dafür nutzen. Über dem Gruppen-Wahlschalter findet sich ein Stellhebel für den direkten Endstufen-Betrieb: „Pure Direct“. „Off“ ist die normale Vollverstärker-Betriebsart. „On“ lässt die mit dem „Source Input Selector“ gewählte Tonquelle mit vollem Pegel durch – im reinen Endstufen-Modus. Diese Schalterstellung sollte man also geprüft haben, bevor man den Rose RA 180 mit dem runden, beleuchteten Taster oben rechts einschaltet und sich auf dessen Musikdarbietung freut.
Die Rückseite bietet eine Menge Anschlüsse, wie man es bei den exklusiven Fähigkeiten dieses Vollverstärkers erwarten darf. Das Besondere fängt schon beim Stromanschluss an. Die Kaltgerätebuchse stammt von Furutech. Gesichert ist dieser Rose nicht durch eine popelige Schmelzsicherung sondern durch einen mit Circuit Breaker benannten Sicherungsautomaten, der laut Hifi Rose hörbar von Vorteil ist. Auch einen Ground-Anschluss wie hier unten rechts findet man bei Vollverstärkern selten. Denn für Phono gibt es eine separate Ground-Verbindung, übrigens sehr praxisgerecht gemacht mit durchbohrter Gewindeachse, so dass sich die oft bei Phono-Kabeln üblichen blanken Erdkabel-Enden durchführen und sicher befestigen lassen. Unter der Trigger-Klinkenbuchse für das Steuersignal von einem anderen Gerät befindet ein weiterer Miniklinken-Anschluss für den zum Lieferumfang gehörenden IR-Fernbedienungsempfänger. Für den Fall, dass man dieses extravagante Gerät etwa hinter Schrankwandtüren unsichtbar werden lässt, würde ja der IR-Sensor auf der Front im Zahnrad-Sechseck nicht mehr angesprochen werden können. Den mitgelieferten externen Sensor kann man dann dank des langen Kabels an geeigneter Stelle anbringen, und die Fernbedienung funktioniert wieder.
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