Auch wenn man sich jahrzehntelang mit High End beschäftigt hat, lassen einen Dan D'Agostinos Schmuckstücke nicht unbeeindruckt: Das dezent grün hinterleuchtete, klassische Zeigerinstrument mit der Unterschrift des Entwicklers und die massiven Kupferplatten unter den Aluminium-Kühlkörpern lösen einfach einen Haben-Wollen-Impuls aus.
Daran ändert auch zumindest bei mir die Tatsache nichts, dass aus dem Hobby eines Jugendlichen nun seit mehr als 28 Jahren ein Beruf geworden ist. Doch spätestens seit dem Verfassen der News über den Relentless Preamplifier war mir klar, dass sich einige von Dan D'Agostinos Kreationen in einen Preisbereich bewegen, in dem ich mich trotz aller Aufgeschlossenheit gegenüber auch extrem kostspieligen Komponenten nicht wirklich auskenne. Ich beschloss also, es bei einigen bewundernden Blicken auf Messen zu belassen. Doch dann schlug Max Merk, der sich um den Vertrieb der Produkte von Audio Reference im Süden des Landes kümmert, den Test eines für Dan-D'Agostino-Verhältnisse durchaus erschwinglichen Vollverstärkers vor. Dafür bietet der Aufbau meiner Anlage mit recht kurzen Lautsprecherkabeln und langen Signalleitungen zwischen Vor- und Endstufe zwar keine idealen Voraussetzungen, aber zum einen kann die Ausgangsstufe des Wandlers – bei eingeschalteter Pegelregelung – direkt Endstufen und damit auch längere Kabelstrecken treiben, zum zweiten hatte ich gerade ganz hervorragende symmetrische NF-Kabel getestet und drittens konnte ich die Gelegenheit, einen Verstärker Dan D'Agostinos im eigenen Hörraum auszuprobieren, einfach nicht ungenutzt vorbeigehen lassen …
Vielleicht sollte ich für alle, die sich noch nicht seit Jahrzehnten mit der Musikwiedergabe auf höchstem Niveau beschäftigen, den Namensgeber unseres Vollverstärkers ganz kurz vorstellen: Dan D'Agostino konstruiert und baut seit mehr 30 Jahren in erster Linie Verstärker. Er gründete Krell Industries und war dort bis 2009 Chefentwickler. Im Anschluss widmete er sich seiner neuen Firma Dan D'Agostino Master Audio Systems in Arizona. Inzwischen existieren drei Geräte-Linien: Progression, Momentum und Relentless. In der Top-Serie gibt es nur eine Vorstufe und Mono-Endstufen, in den beiden anderen auch Stereo-Endverstärker und einen Vollverstärker. Die Momentum-Serie bietet darüber hinaus noch eine separate Phonostufe und das Lifestyle-Modell, einen Vollverstärker mit Streaming-Funktion. Dessen Test wäre aus technischer Sicht bestimmt auch reizvoll gewesen, aber für meinen Geschmack ist das zusätzliche Display in der Frontplatte beinahe ein Sakrileg bei diesem einzigartigen, opulenten Design.
© 2024 | HIFISTATEMENT | netmagazine | Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Datenschutz
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.