tests/21-10-19_chord
 

Chord Company Clearway

19.10.2021 // Dave Marras Grünwalds

Alle analogen Kabel besitzen eine Laufrichtung, die an den Steckern mittels Schrumpfschlauch gut sichtbar markiert ist. „Da wird das Verkabeln zum Kinderspiel!“, dachte ich mir, doch schon im nächsten Moment war mir klar, dass ich die nächsten zwei Stunden damit verbringen würde, unsere Wohnwand abzureißen und alle Komponenten so zu drapieren, dass ein schneller Austausch der Kabel möglich wird. Mitten in meiner (De-)Montage-Aktion kam natürlich meine Frau ins Wohnzimmer und merkte an, dass ich bei dem Chaos doch gleich anfangen könnte, die Wohnung endlich mal Baby-sicher zu machen. Da meine Umbauaktion doch ein wenig zeitintensiver war, fragte ich währenddessen beim deutschen Vertrieb DREI H nach, wie lang die Einspielzeit der Clearway-Reihe sei. Bei unserem freundlichen Telefonat empfahl mir Gründer und Geschäftsführer Mika Dauphin eine Einspielzeit von mindestens zwanzig Stunden. Also musste ich mich endlich ans Testhören machen.

Ich starte mit den Cinch-Kabeln und bin sofort positiv überrascht, Greta van Fleets „Heat Above“ mit seinem Hammond-Intro wird klar und plastisch wiedergegeben. Ja, eine enorme Verbesserung zu meinen bisherigen Strippen von Monster Cable und selbst Mogami. Bei der stark von Led Zeppelins „Stairway to Heaven“ beeinflussten Ballade „Broken Bells“ fällt auch die Raumdarstellung noch mehr auf. Ich schließe die Augen und fühle mich als wäre ich bei einer Studiosession der Progressive-Rocker aus Michigan live dabei. Jedes Instrument ertönt differenziert und besonders die Mittenfrequenzen werden von der Doppel-RCA-Strippe zum Schwingen gebracht, die Gitarrensoli haben den gewünschten Attack, ja die Clearways können Hard-Rock. Doch wie sieht es an anderen Geräten in meinem Arsenal aus? Egal ob Plattenspieler, CD-Player oder auch der SACD-Player, das Ergebnis ist eine eindeutige Verbesserung zu meiner vorhandenen Verkabelung. Lediglich bei meinem alten Technics 1210er wird mir aufgrund der Neutralität des Clearways sein fortgeschrittenes Alter bewusst und ich beschließe, mich mit dem hauseigenen Finanzministerium auseinandersetzen. Da sollte doch zu Weihnachten ein neuer Plattendreher drin sein. Was bei den Cinch-Vertretern der Clearway-Reihe noch besonders positiv auffällt, ist, mit welcher Leichtigkeit sich die Kabel ein- respektive umstecken lassen, ohne dabei zu locker zu sitzen. Wie oft haben die meisten unter uns wohl schon über die zahlreichen Vertreter der RCA-Familie gefucht, bei denen sich manches Kabel nur unter erheblicher Gewalteinwirkung entfernen ließ.

Die HDMI-Stecker sind mit Nickel geschirmt und die hochwertigen Kupferadern haben eine Isolierung aus geschäumtem Polyethylen
Die HDMI-Stecker sind mit Nickel geschirmt und die hochwertigen Kupferadern haben eine Isolierung aus geschäumtem Polyethylen

Nachdem ich den gesamten Longplayer The Battle of Garden’s Gate wohl zehn bis 15-mal auf den verschiedenen Quellgeräten rauf und runter hörte, beschließe ich, die Musikrichtung zu wechseln: Mit Come away with me, dem Debütwerk von Norah Jones, möchte ich mir auch einen Eindruck von den etwas ruhigeren Musikkompositionen machen. Bei „Don’t know why“ mit seinem perfekten Zusammenspiel von Kontrabass, Piano, mit Besen gestreichelter Snaredrum und der unvergleichlichen Stimme von Mrs. Jones wird alles ungeschönt und differenziert vorgetragen. Lediglich bei den Höhen wünsche ich mir etwas mehr Dynamik und Feinzeichnung. Ich beschließe die Speaker-Kabel anzuschließen, denn der Gedanke an Synergieeffekte zwischen den verschiedenen Clearways treibt mich um. Wie ihre Schwestern, die RCA-Stecker, finden die Banana-Plugs „smooth“ in Ihren Gegenpart an das Anschlusspanel meiner Aperions. Was sich jetzt klanglich ergibt, öffnet mir nicht nur die Augen, sondern auch die Ohren. Wo zuvor die Höhen noch ein wenig schwächelten, vermisse ich jetzt nichts mehr.

Nachdem Ausflug in Soul- und Jazz.Gefilde zieht es mich zu den Vertretern der härteren Gangart. Slipknot’s drittes Album The Subliminal Verses darf mit seinen Dropdown Gitarrenriffs das sauerstoffarme Kupfer der Clearways zum Glühen bringen. Besonders die Drums des erst vor kurzen verstorbenen Drummers Joey Jordison haben es mir angetan. Doublebass im Wechsel mit donnernden Toms schlagen mir entgegen, aber ohne unangenehm zu werden. Auch bei stark aufgedrehtem Volume-Regler wirkt nichts unangenehm noch matscht der Sound. Wo bisher meine Kabelkombination aus Monster Cable, Mogami und KabelDirekt keine gute Definition mehr liefern konnte, meistert die Kette aus der Clearway-Range ihrem Namen entsprechend alles klar und deutlich.


  • Cayin Jazz 100

    Mit dem Jazz 100 bringt Cayin einen puristischen Röhrenvollverstärker in Class-A Schaltung auf den Markt, dessen direkt geheizte Single-Ended-Triode 805A feiste 35 Watt Ausgangsleistung an die Lautsprecherklemmen bringt. Nicht nur das Interesse von Klanggourmets mit erhöhtem Leistungsbedarf ist geweckt, sondern vor allem meins! Als bekennender Fan der Marke Cayin war die Vorfreude nach der Ankündigung groß, den Jazz 100 für einen Test zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zwar gaben auch schon etliche andere Geräte des…
    11.04.2025
  • XACT PhantomTM USB und LAN

    Netzwerk- und Streaming-Spezialist Marcin Ostapowicz baut sein Angebot immer weiter aus: Es begann mit Upgrade-Baugruppen für audiophil verwendete Computer und den entsprechenden Kabeln von JCAT und der JPLAY-App. Unter dem Markennamen XACT gibt es inzwischen zwei Server, Gerätefüße und nun auch zwei High-End-Datenleitungen: PhantomTM USB und LAN. Bisher wurden Kabel ausschließlich unter dem Label JCAT angeboten. Mit dem USB- und dem Reference LAN-Kabel beschäftigte sich Roland Dietl schon vor rund neun Jahren und war davon…
    04.04.2025
  • Aavik SD-880 Streamer/DAC

    Endlich ist es soweit und ich kann Ihnen den Streaming-DAC SD-880 von Aavik vorstellen. Eigentlich war geplant, den Bericht zeitnah im Anschluss an Dirk Sommers Beschäftigung mit der Vorstufe C-800 und dem Endverstärker P-880 zu bringen, aber es hat dann doch länger gedauert, bis ein Gerät seinen Weg zu uns fand. Das Schöne für einen Autor bei Hifistatement ist, dass man regelmäßig Zugang zu absoluten Spitzenkomponenten bekommt, die ohne Kompromisse bei Qualität und Preis den…
    01.04.2025
  • Lumin T3X

    Der neue Lumin T3X Netzwerkplayer ist das Nachfolgemodell des hochgelobten Lumin T3 Netzwerkplayers und wartet mit einem neuen linearen Netzteil mit Ringkerntransformator und der Möglichkeit einer optischen Netzwerkverbindung auf. Der LUMIN T3X High-End-Netzwerkstreamer besitzt ein massives Aluminiumgehäuse, das die internen Komponenten vor mechanischen Vibrationen und elektromagnetischen Störungen schützt. Das neu entwickelte lineare Netzteil beinhaltet einen speziell gewickelten, großzügig dimensionierten Ringkerntransfo. Das Netzteil ist durch ein extra Metallgehäuse von den übrigen elektronischen Komponenten getrennt, hierdurch sollen…
    28.03.2025
  • iFi iDSD Valkyrie

    iFi hat sich bei mir einen Ruf als Hersteller überdurchschnittlich vielseitiger, durchentwickelter Produkte zu überaus fairen Preisen erarbeitet. Mit dem iDSD Valkyrie bespielt iFi die recht neue Sparte von semi-portablem HiFi, das auch stationär anderen Schreibtisch-Lösungen in nichts nachstehen soll. Mythologische Beinamen wurden mit dem xDSD Gryphon in iFis Produktlinie eingeführt. Der iDSD Valkyrie setzt diese Tradition fort und trägt dabei einen Namen aus der nordischen Mythologie. Das Design des iDSD Valkyrie ist von Flügeln…
    25.03.2025
  • Silversmith Audium Fidelium RCA

    Nach der uneingeschränkt positiven Erfahrung mit dem Silversmith Audio Fidelium Lautsprecherkabel vor einigen Monaten konnte ich nicht anders, als das Testkabel zu erwerben. Die Investition habe ich keine Sekunde bereut. Schon damals wurden auf der Silversmith Audio Website weitere Kabel angekündigt. Auf die war ich selbstverständlich extrem neugierig. Überraschend schnell bot mir vor einigen Wochen Davide Della Casa als Importeur Hifi4music einen frisch eingetroffen Satz Cinch-Kabel zum Test, dem ersten in Europa. Zwar hätte ich…
    21.03.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.