Seit knapp sechs Jahren sind Jitterbugs feste Größen in meiner Kette. Einer sitzt zwischen Auralic Aries Femto und Mytek Manhattan II, der andere an einem USB-Eingang der TimeMachine. Inzwischen hat Audioquest sein Erfolgsmodel neu aufgelegt und mit einem Metallgehäuse versehen: den Jitterbug Full Metall Jacket oder kurz FMJ.
Da in der Zwischenzeit die TimeMachine nicht mehr als Router fungiert, sondern lediglich der Datensicherung dient und sie ebenso wie der aktuelle Router per Lichtwellenleiter und ADOT-Medienkonvertern von der Anlage isoliert ist, sollte ich vielleicht einmal prüfen, ob der Jitterbug an dieser Stelle überhaupt noch Wirkung zeigt. Auf den zwischen Aries und Manhattan möchte ich jedoch keinesfalls verzichten, obwohl der Aries ein recht sauberes Signal ausgeben muss, wie das Experimentieren mit einem Mutec Reclocker an dieser Stelle gezeigt hat: Hier brachte der Mutec keine eindeutigen Verbesserungen. Man könnte wohlwollend formulieren, dass er für ein noch ruhigeres Klangbild sorgte, Roland Dietl und ich waren uns damals aber einig, dass er nach dem Aries eingesetzt die Wiedergabe langweiliger und spannungsloser erscheinen ließ. Ein Jitterbug hingegen tat an dieser Stelle, was er fast immer tut: Er ließ die imaginäre Bühne noch größer erscheinen, verbesserte die Durchhörbarkeit und stellte dynamische Kontraste noch beeindruckender dar. Und falls ich für Tests mal wieder Musik-Daten direkt aus der USB-Buchse des MacBooks benötige, ist ein dritter Jitterbug grundsätzlich mit von der Partie.
Doch nun zum neuen FMJ: Außer dem Material des Gehäuses wurde auch der Verschluss der rückseitigen USB-Buchse geändert. Er ist jetzt mit dem Gehäuse verbunden und in das Gummi sind zur Absorption von hochfrequenten Einstrahlungen Carbon-Fasern eingearbeitet. In der Produktinformation erwähnt Audioquest noch eine „diskrete Doppelschaltung zur Störungsableitung“, ohne jedoch mitzuteilen, ob diese auch schon im alten Jitterbug zu finden war und wie sie genau arbeitet. Mehr Erkenntnisse über den Jitterbug FMJ bekommt man wohl nur, indem man ihn ausprobiert. Während seine Entwickler empfehlen, ihn in Verbindung mit dem Dragonfly Black und Red zu verwenden, sprechen sie für den Betrieb mit dem Cobalt keine eindeutige Empfehlung aus, da dieser ebenfalls Teile der im Jitterbug eingesetzten Filter beinhaltet.
Für eine erste Annäherung probiere ich den Cobalt dennoch einmal mit dem alten und neuen Jitterbug aus. Und zwar mit Schostakowitschs Symphonie Nr.15 von einer externen USB-Festplatte. Als Player agiert Audirvana. Auch in Kombination mit dem DragonFly Cobalt bringt der Jitterbug deutliche klangliche Vorteile: Man bekommt eine realistischere Vorstellung des Aufnahmeraums. Auch wenn ich über Kopfhörer – hier den Sendy Audio Aiva – keine Tiefenstaffelung erleben kann, so sind die einzelnen Instrumentengruppen nun klarer voneinander getrennt, auch räumlich. Die Klangfarben sind wärmer und dem Hochtonbereich haftet nun nicht einmal mehr ein Anflug von Rauigkeit an. Und auch in Sachen Dynamik hat die Wiedergabe jetzt ein wenig mehr zu bieten. Aber dass der Jitterbug fast immer eine segensreiche Wirkung hat, wussten Sie und ich ja schon. Also den ersten Satz der Symphonie noch einmal und nun mit dem Jitterbug FMJ. Um es gleich vorwegzunehmen, groß sind Unterschiede hier nicht. Beim Wechsel zum neuen Modell fällt zuerst auf, dass die Musik nun noch ein klein wenig geschmeidiger fließt. Auch rhythmisch wirkt das Stück noch einen Hauch spannender – ein Eindruck der sich verstärkt, wenn wieder das Urmodell zwischen MacBook und DragonFly steckt. Wie so oft, scheint der Wechsel zum Besseren wenig spektakulär, der Weg zurück macht die zuvor erreichte Verbesserung dann aber ohrenfällig.
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