Am nächsten Tag habe ich dann einfach mal die Velodyne DD+ 10 eingeschaltet und zwar mit der Einstellung, die für die Aeon Fine gedacht ist. Wie zu erwarten, profitierte davon die Raumdarstellung und in geringerem Maße auch die schon bisher sehr gute Feinzeichnung der Børresen. Aber den Pauken in „West Eat Meat“ fehlte bei dieser Abstimmung auch weiterhin der Druck. Weil ich um die besondere akustische Situation in meinem Hörraum mit der Überhöhung um 40 Hertz weiß, habe ich keinen weitern Versuch mit dem Einmessprogramm AutoEQPlus unternommen. Für die nötige Feinjustage müsste ich wohl Roland Dietl oder Helmut Baumgartner bemühen. Die verfügen über jahrelange Erfahrung mit dem Programm von Velodyne und spezielle Mess-Software. Aber wenn ich die Subwoofer wie geplant in Kürze erwerben werde, habe ich danach ja genug Zeit, meine Fähigkeiten in Sachen Feinabstimmung zu trainieren. Übrigens arbeitet Michael Børresen an einer Subwoofer-Lösung, wobei die Anpassung an die Hauptlautsprecher analog erfolgen soll, um die beim Einsatz DSPs auftretende Latenzzeit zu umgehen. Das Thema Tiefstbass wird uns also auch in Zukunft begleiten.
Für mich ist es übrigens viel spannender, die 01 allein zu hören und mich immer wieder zu wundern, zu welch gigantischen akustischen Leistungen diese so formschönen, kleinen Schallwandler fähig sind. Eine vor Jahrzehnten oft, in letzter Zeit aber nur sehr selten gehörte ECM-Scheibe, die ich inzwischen auch als File besitze, ist Paul Motians Le Voyage: Neben dem vornehmlich in den Klangfarben der Becken schwelgenden Schlagzeuger sind J.F. Jenny-Clark mit seinem volltönenden Kontrabass und Charles Brackeen auf dem Tenor- oder Sopran-Saxophone mit von der Partie. Letzteres habe ich als gerade in den freieren Passagen schon mal ein wenig aggressiv in Erinnerung. Davon kann aber keine Rede sein, wenn die Børresen 01 mit im Spiel sind: Die Saxophone besitzen den typischen Biss, wirken keineswegs weichgespült, aber auch nicht giftig – sondern einfach nur richtig. Üblicherweise höre ich nur den ruhigen „Folk Song For Rosie“ mit den Klangmalereien auf dem Blech, dem gegen Ende abgrundtiefen Bass-Solo und dem meist melodiösen Saxophon. Aber der erste Song kommt so faszinierend rüber, dass ich das gesamte Album genieße. Auf „Abacus“ wird es dann ein wenig wilder: Paul Motian entfacht nun auch auf seinen Trommeln richtig Druck, das aufgeregte Saxophon kommuniziert phasenweise allein mit dem halligen Aufnahmeraum: kein leichter Stoff, aber ungemein spannend. Zwischendurch sind immer mal wieder die mechanischen Geräusche der Klappen zu hören: Da herrscht wirklich kein Mangel an Details. Auch das Schlagzeug mit der satten Bass Drum erklingt in einem großen – wohl virtuellen – Raum. Der Bass hingegen wurde vollkommen „trocken“ aufgenommen. Dennoch zieht mich das Album weiterhin in seinen Bann: „Cabala/Drum Music“ trägt seinen Namen wegen des ausführlichen Drum-Solos zurecht, gefällt aber auch in den Unisono-Passagen von Saxophon und gestrichenem Bass: eine wirklich schöne Wiederentdeckung, die ich natürlich nicht in Zimmerlautstärke genießen kann. Aber die Lautsprecher und ihre Physis geraten immer mehr in Vergessenheit. Es geht schon längst nur noch um die Musik!
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Einstein The Tonearme 12“, Thiele TA01, AMG 12JT Turbo |
Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Lyra Etna, Soundsmith Strain Gauge |
Phonostufe | Einstein The Turntable's Choice (sym) |
Tonbandmaschine | Studer A80 |
NAS | Melco N1Z/2EX-H60, WDMyCloud |
Streamer | Auralic G2.1 mit 2TB SSD |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd oder Ferrum Hypsos |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil |
LAN-Switch | SOtM sNH-10G i mit Keces P8 |
10-MHz-Clock | SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8 |
Vorstufe | Audio Exklusive P7 |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Subwoofer | Velodyne Digital Drive Plus 10 (2x) |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und Dragon Bi-Wiring, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Arya Audio Revopods, 10Gtec Medienkonverter (2x) mit Keces P3 und SBooster BOTW P&P Eco MKII, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter |
Herstellerangaben
Børresen 01 Silver Supreme
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Frequenzgang | 50Hz-50KHz |
Wirkungsgrad | 86dB/1W |
Impedanz | >6 Ω |
Empfohlene Verstärkerleistung | >50W |
Hochtöner | Børresen Bändchen-Hochtöner |
Tiefmitteltöner | Patentierter, eisenfreier Børresen Tiefmitteltöner, 11,5cm Durchmesser |
Ausführung | Nussbaumfunier |
Preis | 43.000 Euro, Aufpreis für Darks aus Wolfram, 4.600 Euro (Ständer) |
Hersteller
BØRRESEN Acoustics
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Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Web | borresen-acoustics.com |