tests/20-08-21_ethernet
 

Medienkonverter für Ethernet – Teil 2

21.08.2020 // Dirk Sommer

Im ersten Teil des Artikel über Medienkonverter hat sich gezeigt, dass auch bei dieser klanglich überaus interessanten und dabei erschwinglichen Technik die Güte von Netzteilen und zuleitenden Ethernet-Kabeln eine beträchtliche Rolle spielen. Nun geht es um integrierte Konverter, die Qualität von SFP-Modulen und die Stromversorgung des Routers.

Das letztgenannte Thema wird schon seit langer Zeit in einschlägigen Foren diskutiert, ließ die Kollegen und mich bisher aber immer recht kalt. Warum das bei mir so ist, kann ich leicht erklären: Ich verwende ja für den Hörraum ein eigenes, sogenanntes Audio-Netzwerk, das nicht mit dem Router respektive dem Internet verbunden ist. Wie beschrieben gibt es aber gute Gründe, sich von dieser Insellösung zu verabschieden, zumindest wenn diese nicht weiterhin deutliche klangliche Vorteile bietet. Ist aber die Fritzbox per Audioquest Diamond mit einem Medienkonverter verbunden, bezieht dieser seinen Strom vom Sbooster-Netzteil und wird der Konverter im Hörraum von einem Keces gespeist, kommt diese Konfiguration meinem Audio-Netzwerk schon recht nahe.

Nach den im ersten Teil geschilderten Experimenten konnte man in der Küche weder den Geschirr- noch den Kühlschrank öffnen. Auf dem finden üblicherweise der NAD-Receiver für die Küchenbeschallung, ein Aries Mini, der Router, eine Time Machine und ein NAS Platz. Nun aber kamen der Medienkonverter samt Sbooster hinzu, und die Türen werden von herabhängenden Netz- und Ethernet-Kabeln sowie einem Lichtwelllenleiter blockiert. Aufräumen war damit einfach unumgänglich. Vorher stellte sich jedoch die Frage, welches der beiden Linear-Netzteile – SBooster oder Keces P3 – im Hörraum oder in der Küche Verwendung finden sollte. Bisher war der jeweilige Standort eher zufällig gewählt. Qualitativ halte ich die beiden für ebenbürtig, das etwas teurere P3 bietet für den Mehrpreis einen zweiten Ausgang, der zwölf, 15 oder 16 Volt bereitstellt – und die Fritzbox 7590 wird von einem 12-Volt-Schaltnetzteil versorgt. Also wird ein Medienkonverter und das Keces mit ordentlich verlegten Kabeln auf dem Geschirrschrank platziert und das Netzteil mit dem Router verbunden: Die digitale Wiedergabekette klingt deutlich offener und dabei auch einen Hauch dynamischer, wenn die Fritzbox ihre Energie vom P3 bezieht. Die Verbesserung ist so groß, dass ich nun noch einmal das Audio-Netzwerk gegen die per Lichtwellenleiter verbundene Fritzbox höre: Bei Schostakowitschs „Goldenem Zeitalter“ ist so gut wie kein Unterschied zu hören, bei Patrice Herals „Improvisation“ auf Le Concert Des Parfums gerät die Abbildung minimal griffiger und größer, wenn das Audio-Netzwerk angeschlossen ist. Die Unterschiede liegen aber gerade einmal einen Hauch über der Wahrnehmungsschwelle. Da ist beispielsweise der Effekt der Versorgung des M Scaler durch einen PowerAdd-Akku größer. Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob ich im Blindtest sagen könnte, ob das Audio- oder mein mit dem Internet verbundenes Heim-Netzwerk gerade aktiv ist. Langfristig werde ich also mit der Fritzbox weitermachen, der Belkin-Router samt Sbooster-Netzteil bleibt aber an Ort und Stelle.

Die drei SFP-Module unterscheiden sich klanglich, wenn auch nicht erheblich
Die drei SFP-Module unterscheiden sich klanglich, wenn auch nicht erheblich

Da jetzt der Wechsel vom Ansuz-PowerSwitch zum SOtM sNH-10G inklusive der SOtM-Clock sCLK-OCX10 ansteht – das SOtM-Switch besitzt anders als das von Ansuz zwei Einschubschächte für SFP-Module und die dazugehörigen Medienkonverter –, höre ich beide Switches kurz vorher noch einmal im Vergleich und zwar im Audio-Netzwerk, um die klanglichen Qualitäten bei den folgenden Experimenten besser einschätzen zu können. Auch jetzt sind die Unterschiede in einer hochauflösenden Kette deutlich wahrnehmbar, aber alles andere riesig: Das Ansuz-PowerSwitch brilliert mit einer noch etwas tieferen Bühne, die gesamte Wiedergabe besitzt eine noch größere Klarheit, und Impulse wirken vor dem tiefschwarzen Hintergrund noch eine Spur beeindruckender. Bei Ravi Shankars „West Eats Meat“ profiliert sich das SOtM-Switch zwar durch eine kleine Portion mehr Druck im Bass, das PowerSwitch beweist aber dennoch dank der etwas großzügigeren Raumdarstellung und noch feineren Durchzeichnung seine Überlegenheit.


  • EAhibrid PureDC-B1/H, EAL 2000/1000 und EAU 2000/1000 – Teil 1

    Der heutige Test ist zweierlei Hinsicht etwas Besonderes. EAhibrid aus Taiwan produziert Gleichstrom-Akkunetzteile. In dieser Form macht das kein weiterer Hersteller – Besonderheit Nummer 1. Hifistatement testet als erstes deutsches Magazin überhaupt EAhibrid – Besonderheit 2. Neben den Netzteilen gehören auch USB- und LAN-Filterkabel zum Test. Dem aufmerksamen Besucher der High End dürfte EAhibrid bereits aufgefallen sein. Die 2021 gegründete Marke hatte 2022 dort ihren ersten Auftritt. Inzwischen hat sich ihrer mit Audioware ein österreichischer…
    23.12.2024
  • PS Audio Aspen FR5 Lautsprecher

    PS Audio ist seit vielen Jahren für seine herausragenden D/A-Wandler, Verstärker und Stromregeneratoren bekannt. Es ist noch nicht allzu lange her, dass man sich dazu entschied, das Produktportfolio um eine Lautsprecher-Linie zu erweitern. Mit dem jüngsten Spross, dem Kompaktlautsprecher Aspen FR5, wird die Produktpalette nach unten abgerundet. Als PS Audio vor einigen Jahren das Top Modell Aspen FR30 auf den Markt brachte, war die Überraschung in der Szene groß, hat doch PS Audio in seiner…
    17.12.2024
  • MK Analogue MM-PH-AMP and SUT-1L

    For Markus Wierl, who calls his company – or himself? – Audio-Freak and has been dealing with audiophile music reproduction for many years, providing his customers with wide-ranging advice before making a sale is of primary importance, as can be seen from his website and his YouTube channel. Furthermore, he is much more open-minded than the author when it comes to the field of high-end. He is not much into being deterred by home cinema…
    13.12.2024
  • Cayin iDAP-8 und iDAC-8

    Geräte von Cayin bestechen immer wieder durch ihre erstklassigen Verarbeitung und ihr sauberes technisches Design. Die Ausstattung ist zweckdienlich und durchdacht. Der Cayin Music-Player/Streamer iDAP-8 und der D/A-Wandler/Vorverstärker iDAC-8 wollen mit ihren chicen Gehäusen auch optisch gefallen. Beide Geräte, Streamer wie Wandler, sind mit ihrer Breite von 27 Zentimetern deutlich schmaler als eine Standard-Hifi-Komponente. Cayin füllt die Gehäuse üppig mit Innenleben, wie wir später erfahren werden und gehört damit nicht zu den Anbietern, die durch…
    10.12.2024
  • Auralic Altair G2.2 Digital Audio Streamer

    Der neue Altair G2.2 Streamer/DAC/Vorverstärker hat ein mit Spannung erwartetes Update erhalten. Nachdem Auralic zuvor die eigenentwickelte 64-Bit-Tesla-G3-Verarbeitungsplattform für seinen Vega G2.2 DAC und den Aries G2.2 Streaming Transport vorgestellt hatte, ist nun auch der Altair G2.2 auf dieser Plattform aufgebaut. Im Altair G2.2 verbindet Auralic die verbesserte Verarbeitungsbasis mit Hardware-Upgrades, darunter einen „Fusion DAC“, Direct Data Recording (DDR)-Reclocking und galvanische Trennung von Audio- und Verarbeitungsschaltkreisen. Der Class-A-Ausgang mit Widerstandsleiter-Lautstärkeregelung verspricht eine erhöhte Ausgangsspannung von…
    03.12.2024
  • Silversmith Audio Fidelium

    Im kommenden Januar wird Silversmith Audio 25 Jahre alt. Wer ist dieser bei uns recht unbekannte amerikanische Hersteller und was fertigt man dort? Es handelt sich um Lautsprecherkabel ganz besonderer Art, nämlich sehr flach und sehr breit. Bei Flachkabeln denke ich bislang zuerst an die hochwertigen Produkte von Nordost, ebenfalls aus den USA kommend. Die konstruktiven Unterschiede zu den Kabeln von Silversmith Audio sind jedoch fundamental, denn diese bestehen aus einem einzigen Leiter pro Kabel…
    15.11.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.