tests/20-06-05_gryphon
 

The Gryphon Audio Designs Ethos

05.06.2020 // Wojciech Pacula (Text und Foto)

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_20-06-05_gryphon_3Y8A1635.jpg

Die gesamte Elektronik ist in einem „hängenden“ Gehäuse unter der Deckplatte montiert. Es besteht aus zwei Sektionen, einer analogen und einer digitalen. Die Eingänge von jedem von ihnen sind in einer leicht unterschiedlichen Tiefe angeordnet. Das Einstecken der Kabel ist nicht sehr einfach, aber wir machen es nicht oft, oder? Die Schaltungen finden auf einer großen Leiterplatte Platz, wobei kleinere Platten eingesteckt und von einem dicken Stahlschirm umschlossen wurden. Darunter befinden sich zwei Ringkerntransformatoren – einer für den Digital- und einer für den Analogteil – sowie Netzteile. Große, an den Seiten sichtbare Kühlkörper dienen zur Ableitung der Wärme von Transistoren und integrierten Spannungsreglern im Stromversorgungsteil.

Das Signal von den digitalen Eingängen geht zunächst an die Impedanzanpassungs-Transformatoren und dann an den Empfänger AKM AK4115. Der USB-Eingang verfügt über einen separaten Schaltkreis, aber er wurde auf der Unterseite angelötet, und ich hatte keinen Zugang dazu. In jedem Fall wird das ausgewählte Signal an eine kleine PCM/DSD-Wandlerkarte geschickt. Sie verfügt über eine gut aussehende Crystek-Clock mit Temperaturkompensation sowie über den AKM AK4137-Chip. Es handelt sich um einen „Abtastratenwandler“ oder Upsampler. Interessanterweise kann er PCM-Signale mit bis zu 768 Kilohertz und DSD in DSD256 umwandeln. Die Entwickler des Ethos haben jedoch beschlossen, nur die Hälfte dieser Fähigkeiten zu nutzen.

Der Wandler ist ein Dual-Mono-System: Jeder Kanal hat seine separate Platine. Es kommen Chips von ESS-Technologie aus der Sabre-Serie zum Einsatz: das Modell ES9038Pro. Auf jedem von ihnen ist eine Graphitplatte aufgeklebt, die hochfrequente und elektromagnetische Interferenzen reduziert. Es gibt dort eine weitere, noch hochwertigere Clock. An den Seiten befinden sich die analogen Ausgangsstufen. Sie werden mit klassischen, verdrahteten Bauteilen aufgebaut, wobei die Transistoren in Class-A und ohne Rückkopplung arbeiten. Auch gute passive Elemente ziehen die Aufmerksamkeit auf sich.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_20-06-05_gryphon_3Y8A1639.jpg

Die Fernbedienung besteht aus Metall und hat eine gummierte Unterseite, damit sie nicht verrutscht. Auf ihr befinden sich viele gleich geformte Knöpfe und man braucht einen Moment, um sich daran zu gewöhnen. Das Display, auf dem auch das Upsampling angezeigt wird, erlischt nach einer Weile, und seine Stromversorgung wird ausgeschaltet, damit es keine Störungen erzeugt. Eine kleiner Schönheitsfehler ist die Tatsache, dass man die Taste zweimal drücken muss: Der erste Druck weckt die Anzeige auf, und erst der zweite sendet einen Befehl.

Gehört mit
Lautsprecher Harbeth M40.1
Lautsprecherständer Acoustic Revive
Vorverstärker Ayon Audio Spheris III Linestage
SACD-Player Ayon Audio CD-35 HF Edition
Endstufe Soulution 710
Kabel Siltech Triple Crown (1m, NF), Acoustic Revive RCA-1.0 Absolute-FM, Siltech Triple Crown (2,5m, LS), Siltech Triple Crown Power (2m), Acrolink Mexcel 7N-PC9500, Acoustic Revive RTP-4eu Ultimate
Zubehör Finite Elemente Pagode Edition, Spec Real-Sound Processor RSP-AZ9EX (prototype), Asura Quality Recovery System Level 1, Acoustic Revive RPC-1 und RAS-14 Triple-C, Verictum Block, Acoustic Revive RAF-48H, Pro Audio Bono Ceramic 7SN, Franc Audio Accesories Ceramic Classic, TU-666M „BeauTone“ Million Maestro 20th Anniversary Edition
Herstellerangaben
The Gryphon Audio Designs Ethos
Ausgangsspannung 4,3V symmetrisch (XLR), 2,15V unsymmetrisch (Cinch)
Ausgangsimpedanz 30Ω
Fremdspannungsabstand < -120dB (A gewichtet)
Totale harmonische Verzerrungen 0.007%
Frequenzgang 0-120 kHz (-3 dB)
Stromaufnahme max. 39W max., <0,5W Standby
Abmessungen (B/H/T) 480/173/453mm
Gewicht 13,7 kg
Preis 34.000 Euro

  • Silversmith Audio Fidelium

    Im kommenden Januar wird Silversmith Audio 25 Jahre alt. Wer ist dieser bei uns recht unbekannte amerikanische Hersteller und was fertigt man dort? Es handelt sich um Lautsprecherkabel ganz besonderer Art, nämlich sehr flach und sehr breit. Bei Flachkabeln denke ich bislang zuerst an die hochwertigen Produkte von Nordost, ebenfalls aus den USA kommend. Die konstruktiven Unterschiede zu den Kabeln von Silversmith Audio sind jedoch fundamental, denn diese bestehen aus einem einzigen Leiter pro Kabel…
    15.11.2024
  • Ferrum WANDLA HP / GoldenSound Edition

    Während der Messe in Warschau stellte Ferrum seinen WANDLA – nomen est omen – in einer Version mit integriertem Kopfhörerverstärker vor. Ein Exemplar konnte ich nach der Show gleich mitnehmen. Eine Chance, die ich mir natürlich nicht entgehen ließ, vor allem, da mir der Kollege Finn Corvin Gallowsky beim Test des reinen Wandlers zuvorgekommen war. Bisher haben wir Ihnen teils allein, teils in Kooperation miteinander fast alle Ferrum-Komponenten vorgestellt: Es begann mit dem Hybridnetzteil HYPSOS,…
    12.11.2024
  • MSB Technology Cascade DAC

    Around four years ago, I reviewes the great Reference DAC, which could be equipped with various input and output modules. Shortly afterwards, MSB added the Digital Director to its converters, a concept that Jonathan and Daniel Gullman explained to Roland Dietl. The culmination of the various new approaches is now the Cascade DAC. For example while the modules for the digital inputs of the Reference DAC, which can be used to configure the converter according…
    08.11.2024
  • Western Electric 91E

    Unter Röhrenfreaks gibt es wohl kaum eine bekanntere Marke als Western Electric. Die Erfinder der Triode 300B, der wohl berühmtesten Audioröhre, haben mit dem 91E eine moderne Inkarnation des Urahns 91A, dem 1936 entwickelten Verstärker für Kinosysteme, kreiert. Selten stellte sich bei mir so viel Vorfreude auf einen Test ein! So schwer es mir auch fällt: Ich muss mich zwingen, zunächst die langweiligen Formalitäten abzuhandeln. Es gibt zu diesem Gerät doch so Einiges zu erzählen,…
    05.11.2024
  • AIM UA3

    Bei Hifistatement bin ich nicht gerade bekannt dafür, dass ich mich für Tests von Kabeln besonders aufdränge. Beim Top USB-Kabel UA3 des japanischen Herstellers AIM war das diesmal anders. Diese Kabel wollte ich unbedingt ausprobieren. Der Grund ist ganz einfach. Vor einiger Zeit habe ich mich an dieser Stelle mit den LAN-Kabeln von AIM beschäftigt, die mich mit ihrem konstruktiven Aufbau und natürlich mit ihren klanglichen Qualitäten sehr überzeugt haben. Bei meinen damaligen Recherchen zum…
    25.10.2024
  • Phonar Veritas p4.2 Next

    Als vor sieben Monaten die Phonar Veritas p9.2 SE bei mir zum Test standen, war ich von ihren musikalischen Qualitäten so angetan, dass sie mich zum Kauf veranlassten. Nun steht im selben Hörraum ein Paar Phonar Veritas P4.2 Next für 2000 Euro und lässt mich staunen. Ähnlichkeiten und Unterschiede beim Vergleich sind bemerkenswert. Regelmäßige Leser von Hifistatement wissen längst, dass heutzutage schon für relativ kleines Geld sehr gut klingende Lautsprecher zu bekommen sind. Oft handelt…
    22.10.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.