In der Acapella-Kette mit dem Excalibur diente The Audio One ja lediglich als Datenlieferant, und deshalb verbinde ich seinen Digitalausgang mit einer der beiden BNC-Buchsen des M-Scalers, der dem DAVE vorgeschaltet ist. Sobald unter „Settings“ auf dem iPad der digitale Ausgang gewählt ist, werden die Daten aus dem Audio One im M-Scaler mit seinem One-Million-Tap-Filter auf 705,6 Kilohertz hochgerechnet und anschließend vom DAVE gewandelt. Nun werden Details stärker in den Brennpunkt gerückt und auch noch etwas größere Räume suggeriert. Es klingt für mich einfach vertrauter. Allerdings betonen M-Scaler und DAVE Transienten ein wenig stärker als der im Audio One eingebaute Wandler, was die Wiedergabe zwar noch einen Hauch spannender, bei einigen Aufnahmen jedoch auch unruhiger und einen Tick nervöser macht. Bei schlechteren Einspielungen gibt sich der Wandler im Audio One etwas versöhnlicher und agiert eine Spur geschmeidiger. Und damit passt er besser zu Charakteristik der Kette im Wohnzimmer, die eher auf Genuss, denn auf Analyse ausgerichtet ist.
Nach dem Umzug trifft The Audio One auf Seelenverwandte: die Violon VI, lange Zeit Acapellas Einstiegsdroge in die Welt der Ionen-Hochtöner. Doch bevor ich über deren Zusammenspiel mit dem Streamer schreibe, möchte ich noch ein paar Worte über die Bedienung des Audio One verlieren. Obwohl ich von einigen Experimenten mit Roon abgesehen schon seit Jahren mit Auralics DS Lightning arbeite, habe ich mich schon nach ein paar Tagen bestens an die Bedienoberfläche des Audio One gewöhnt, die man heutzutage wohl intuitiv nennt. Man kann nach ABC, Alben, Künstlern, Komponisten, Abtastraten und vielen anderen Kriterien – insgesamt sind es 18 – durch seine Musiksammlung browsen. Dazu gibt es eine Suchfunktion und die Ergebnisse werden ganz nach Wunsch anhand von Covern oder in einer Liste anzeigt. Das funktioniert alles ganz problemlos und komfortabel, so dass man keinen Gedanken an die Benutzeroberfläche zu verschwenden braucht und sich völlig dem Musikgenuss widmen kann. Sehr gelungen!
Ich habe dann einfach mal vor und zurück durch die nach Künstlernamen sortierten Cover gescrollt: Von der Mercury Living Presence mit Berlioz' Symphonie Fantastique mit dem Detroit Symphony Orchestra unter Paul Paray wählte ich den „Marsch zum Schafott“: eine Schwelgerei in Raum, Klangfarben und Dynamik. Auch bei Tutti-Passagen blieb das Klangbild sehr fein durchgezeichnet und tendierte nie ins Raue oder Schrille. Da sich The Audio One bisher immer als sehr stimmig und ausgewogen präsentierte, habe ich mich – als bekennender Stimmenverächter – an ein wenig populären Gesang gewagt. Gerade um die Alben von Diana Krall hatte ich bisher immer einen Bogen gemacht. Ich traute mich an „I Love Being Here With You“ vom Album Live in Paris und war von der swingenden Phrasierung ungemein positiv überrascht. „Let's Fall in Love“ ist mir in Gretje Kauffelds Interpretation noch sehr vertraut, und ich muss zugeben, dass mir auch Diana Kralls Version ausgesprochen gut gefällt. Beim in letzter Zeit oft gehörten „Sotho Blue“ von Abdullah Ibrahim & Ekayas Album Calypso Minor begeisterten mich die Feindynamik einzelner Anschläge in Ibrahims Piano-Spiel und die fette, aber dennoch wohldefinierte Bass-Drum. Die Blasinstrumente strahlten farbig und der Bass knarzte, dass ein Freude war. Abschließend gönnte mir noch „Symphony For The Devil“ vom Album Flashpoint, alles andere als eine gelungene Aufnahme, die selbst über diese Kette ein wenig kalt und steril klang, was bei diesem großartigen Songs aber schnell in Vergessenheit geriet.
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