Um auszuprobieren, wie das Überspielen von Dateien auf die Festplatte funktioniert, hatte ich Keith Jarretts Köln Concert darauf geladen. Verwunderlich, dass mich eines der meistverkauften Jazz-Alben, das ich nun wirklich nicht selten gehört habe, immer noch so in seinen Bann ziehen kann. Vielleicht spielt ja auch The Audio One eine Rolle dabei: Zwar tritt hier das ein oder andere Geräusch aus den Publikum nicht ganz so klar hervor wie bei meiner mehrfach teureren Digitalkette, dafür begeistert der Streamer mit warmen, satten Klangfarben und einer packenden Dynamik. Auch während der dichtesten Passagen wirkt das Klangbild nie nervös oder unübersichtlich. The Audio One bringt das Kunststück fertig, ebenso spannend wie entspannt zu agieren. Die Abstimmung des Streamers garantiert stundenlangen Musikkonsum ohne Ermüdungserscheinungen: Obwohl ich eigentlich nur sichergehen wollte, dass der Transfer auf den Audio One geklappt hat, habe ich den gesamten ersten, über 26-minütigen Teil gehört.
Meine Versicherung, dass ich ohne direkten Vergleich sowohl bekannte Alben als auch Neuentdeckung von der bestens gefüllten Festplatte des Audio One wunschlos glücklich genossen habe, dürfte Ihnen als Klangbeschreibung nicht reichen: Dass meine fast viermal so teure Kette aus Melco-NAS, Aries G1, dem Chord Electronics M-Scaler und dem D/A-wandelnden DAVE Details schon einmal stärker ins Scheinwerferlicht rückt, hatte ich erwähnt. Für die höhere Investition wird man bei entsprechenden Stücken auch mit noch ein bisschen mehr Raum auf der imaginären Bühne verwöhnt. Aber das, was ich hier mache, grenzt – nicht zuletzt in Anbetracht des immensen Preisunterschieds – schon an audiophile Erbsenzählerei. Viel wichtiger als Spitzenleistungen in Einzeldisziplinen ist es, dass The Audio One sich nirgendwo die geringste Schwäche leistet und ungemein stimmig und geschlossen musiziert.
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