Wenn man Dateien auf die knapp zwei Terabyte große SSD hochladen möchte, macht man das über eine LAN-Verbindung zum Netzwerk per Computer. Aus Sicherheitsgründen hat man aber keinen direkten Zugriff auf die Dateien der Festplatte. Die neuen Musik-Dateien legt man einfach in den Upload-Ordner, alles weitere macht der Audio One. Sie sehen schon, hier geht es nicht darum, dass IT-affine Musik-Fans dank ihrer Kenntnisse einem Computer mit D/A-Wandler – natürlich ist auch The Audio One vor allem ein Computer – an ihr Klangideal anpassen. Der Streamer ersetzt den CD-Player, das Tablet die Fernbedienung – mit dem Vorteil, dass man nun bequem vom Sessel aus in seiner Musiksammlung stöbern und auch High-Res-Dateien genießen kann. Dazu passt auch, dass Acapella keine Angaben zum verwendeten Wandler-Chip macht oder sich darüber auslässt, ob DSD-Dateien nativ oder nach der Umsetzung auf PCM gewandelt werden. Der S/PDIF-Ausgang lässt letzteres vermuten. „Hören Sie sich The Audio One einfach an“ rät Hermann Winters, als ich es nicht lassen kann, nach technischen Details zu fragen – eine Antwort, die vielleicht technikverliebten Hifi-Freaks nicht ausführlich genug ist, Musikliebhabern aber hundertprozentig gerecht wird
Ich habe dann getan, wie mir geheißen und The Audio One in meine Kette integriert. Als Ausgang war allerdings der S/PDIF-Ausgang eingestellt – weshalb meine Lautsprecher erst einmal stumm blieben. Nach einem Blick auf „Settings“ und einem Fingertipp auf das iPad war das Problemchen dann behoben. Ich gönnte dem Audio One ein, zwei Tage, um sich in meinem Hörraum zu akklimatisieren. Auch moderne Wandler brauchen ein wenig Zeit, um zu ihrer Hochform aufzulaufen. Die Festplatte des Audio One war zu 85 Prozent mit teils sehr feinen Files gefüllt. Zuerst hörte ich ein paar der Songs, die mich schon in Duisburg fasziniert hatten: Auszüge aus der Zweimikrofon-Aufnahme eines Klavierkonzerts aus der Mercatorhalle von Hermann Winters und Mitschnitte von Alfred Rudolphs von einen Konzert der Talking Horns. Hier befanden sich die beiden Mikrofone rechts und links eines stilisierten Kunstkopfes aus Holz, einen Anordnung die auch schon in Hifistatement vorgestellt wurde.
Tonal und feindynamisch stimmte in meinem Hörraum alles, aber die Größenverhältnisse und die Grobdynamik enttäuschten: Da kann meine Kette nicht im Entferntesten an das heranreichen, was ich vom Sphäron in Erinnerung hatte. Aber seit meinem Besuch in Duisburg befinden sich auch ein paar meiner Test-Alben auf dem Audio One. Und die machten schnell klar, dass weder die Abbildungsgröße noch die vermeintlich eingeschränkte Dynamik vom Audio One zu verantworten sind. Er spielte bei den mir in meinem Raum vertrauten Songs so tonal stimmig und dynamisch spannend wie ich es gewohnt bin. Und auch die Größenverhältnisse zwischen Raum und Instrumenten passten. Nur gut, dass ich mich nicht allzu lange mit meinen unvermeidlichen Teststücken auf das Sphäron Excalibur eingehört hatte!
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