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LumenWhite Mystere

26.05.2015 // Dirk Sommer

Der Teller aus „balanced-spectrum alloy“ weist zur Vermeidung von Resonanzen so gut wie keine parallelen Flächen auf
Der Teller aus „balanced-spectrum alloy“ weist zur Vermeidung von Resonanzen so gut wie keine parallelen Flächen auf

Das Prinzip sich verändernder Radien und Winkel zur Vermeidung von Resonanzen bildete natürlich auch die Grundlage für die Gestaltung der verschieden Baugruppen des Laufwerks. Augenfälligstes Beispiel hierfür ist die ausgesprochen handschmeichlerische Form des Plattentellers, bei dem fast keine parallelen Flächen zu finden sind. Als sehr zeitaufwendig erwies sich die Gestaltung des wechselbaren, hochglanzlackierten Holzrahmens. Hartmut Roemer merkte eher beiläufig an, dass er eine Vielzahl von Entwürfen benötigte, bis es ihm gelang, die technischen Erfordernisse mit einem ebenso zeitlosen wie harmonischen Erscheinungsbild zu verbinden. Ich finde, dass es sich wirklich gelohnt hat, diese Zeit zu investieren. Nach dem jahrelangen Umgang mit all den technisch wirkenden Plattenabspielmaschinen weckt der Mystere bei mir schon allein durch sein nahezu klassisch anmutendes, stimmiges Äußeres Begehrlichkeiten.

Der Teller des Mystere soll ein hohes Trägheitsmoment besitzen, wurde wie beschrieben durch die Formgebung resonanzoptimiert und aus einer Legierung gefertigt, die unter der Handelsmarke „balanced-spectrum alloy“ firmiert. So weit mir bekannt, besitzt diese Legierung einen sehr hohen Titananteil. Das Laufwerk ist mit einem Luftlager ausgestattet, das nach den in der Molekularmechanik-Forschung geltenden Standards für die technisch geringstmögliche Lagerreibung unter allen klimatischen Bedingungen konstruiert wurde. Der Teller ist völlig auf Luft gelagert und besitzt keinen mechanischen Kontakt zum Rest des Plattenspielers. Dadurch soll das Auslesen der in der Rille gespeicherten Informationen optimal gegen mechanische Umgebungseinflüsse und die Energieübertragung vom Gehäuse auf den Teller immunisiert werden. Die Zentrierung der Achse und auch die Exzentrität des Plattentellers wird mit kleiner als ein Mikron angegeben.

Der Subteller: Wie man sieht, hat die Achse keine direkte Verbindung zum Dorn für die Zentrierung der Schallplatte
Der Subteller: Wie man sieht, hat die Achse keine direkte Verbindung zum Dorn für die Zentrierung der Schallplatte

Lager und Motor entwickelte LumenWhite übrigens in Kooperation mit einem der führenden Universitäts-Forschungslabors. Der mehrpolige Motor soll ein hohes Drehmoment besitzen, keine magnetischen Streufelder generieren, Rastmoment-frei und in der Lage sein, Lasten bis 1,2 Tonnen zu drehen. Daher treten weder Bremseffekte noch Geschwindigkeitsschwankungen des Tellers beim Abtasten großer Modulationen auf. Dadurch erreicht der Mystere laut den Ausführungen seines Entwicklers beim Abtasten dynamischer Signale im Zeitbereich eine höhere Präzision als konventionelle Riemen-, Direkt- oder Reibradantriebe. Die programmierbare Logik-Laufwerkssteuerung arbeite mit „weichen“ Algorithmen, einer Auflösung von 16 Millionen pro Umdrehung und sei auf eine Drehzahlwelligkeit kleiner 0,08 eingestellt. Die „virtuelle-konstante-Gegenkraft“-Technik eliminiere das Überschwingen von Regelimpulsen, das bei alternativen Kontrollsystemen auftrete.

Die Aufnahme für die Tonarmbasis. In letzterer wird Metall mit einem speziellen Holz bedämpft
Die Aufnahme für die Tonarmbasis. In letzterer wird Metall mit einem speziellen Holz bedämpft

Zum System gehört ein eigenständiger Kompressor nach Laborstandard mit integriertem Luftfilter, -reservoir, -kühler und -entfeuchter. Das Gehäuse beherbergt auch die Logiksteuerung mit umfassenden Notlauf- und Schutzprogrammen. Zwei Displays geben Auskunft über den Luftdruck, den Betriebsstatus und die Temperatur der Luft für das Lager. Eine großzügige Überdimensionierung der für Dauerbetrieb ausgelegten Bauteile garantiert hohe Zuverlässigkeit und ein Minimum an Wartungsaufwand.


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