„EVO“ bewies mir, dass Acoustic Revive und Arcolinks Netzversorgung den Klang leicht „andicken“. Nicht sehr viel, und auch im richtigen Frequenzbereich, den unteren Mitten, aber dennoch. Das Klangbild schien voller zu sein, hintergründiger, aber eben auch „dicker“. Es geht nicht um künstlich aufgebauschte Klänge, schließlich sind die Acoustic Revive Steckdosenleisten und Arcolink Netzkabel auch eine der Top-Lösungen, sorgen aber mit kleinen Veränderungen dafür, dass Aufnahmen angenehmer klingen. Mit Acoustic Revive und Arcolinks ist der Klang erstaunlich hoch aufgelöst, und die Differenzierung ist ebenfalls fantastisch. Es ist so, als seinen die Japanisch Stromzuleitungen und meine Harbeth M40.1 Lautsprecher beste Freunde geworden, die sich gegenseitig kleine Gefallen tun. Die GigaWatts andererseits stellen sich selbst als Autorität dar, zwar eine freundliche, aber eine, die weniger bereit ist, Kompromisse einzugehen, um einem Freund zu helfen. Für sie hat Vorrang, was aus den Lautsprechern kommt und zwischen ihnen passiert und nicht, irgendwelchen anderen Komponenten der Anlage einen Gefallen zu tun. Ich bin mir nicht sicher, ob eine solch ausführliche, vermenschlichende Beschreibung dieser metallischen Kiste hier das richtige ist, aber manchmal sind solche Vergleiche und Metaphern wirklich der beste Weg, bestimmte Informationen rüberzubringen.
Power Conditioner bringen oft unerwünschte Eigenschaften in den Klang: Anlagen die mit den Netzaufbereitern verbunden sind, neigen dazu, trocken zu klingen, der Bass verliert ein wenig an Gewicht. Das Polnische Gerät hat keinen solchen Einfluss auf den Klang. Die Synergistic Research Tesla Power Conditioner und K abel offenbarten etwas anderes: Sie reicherten den Sound an, machten ihn spektakulärer, jedoch auf Kosten von Klarheit und Transparenz. Auch die ISOL-8 Conditioner – absolut fantastische Geräte – neigen dazu, die Darstellung weich zu zeichnen, so wie mein Stromversorgungssystem das tut.
GigaWatt liefert eine Vorstellung ab, die über den gesamten Frequenzbereich geht. So waren selbst die tiefsten Töne von Laurie Andersons „Falling“ vom Album Homeland präzise definiert, besaßen das richtige Gewicht und die entsprechende Energie. Das klang nicht so warm wie mit Acoustic Revive und Arcolinks – offensichtlich können diese beiden Eigenschaften wirklich nicht kombiniert werden. Aber die Differenzierung der tiefsten Noten war nur besser – auch räumlich. Ich dachte auch, dass der untere Teil des Bassbereichs nun klarer und transparenter war, was zu dem Eindruck führte, dass er auch weiter hinabreichte. Das war nur ein Eindruck. Aber die ganze Wahrnehmung von Musik beruht ja auf Eindrücken, oder?
Das GigaWatt System beeinflusst den Klang der Anlage in geringerem Maße als alle Stromversorgungssysteme, die ich in meinem Raum ausprobiert habe. Aber um ehrlich zu sein, es war auch das teuerste. Bei Top-High-End ist der Preis aber fast irrelevant oder zumindest weniger wichtig als bei Anlagen in unteren oder mittleren Preislagen. Was zählt, ist, wie ein bestimmtes Produkt klingt. Lassen Sie mich noch einmal daran erinnern, dass „wie es klingt“ dasselbe bedeutet, wie und in welchem Maß ein Gerät dem Audio-Signal Verzerrungen hinzufügt, wie es das Signal verändert. Wie auch immer – GigaWatt ist das beste Stromversorgungssystem, das ich jemals in meiner Anlage beurteilen durfte. Beim Musikhören mit GigaWatt in der Kette konnte ich keine Nachteile entdecken, die man üblicherweise mit dieser Gerätegattung in Verbindung bringt.
Etwas widerstrebend muss ich zugeben, dass die Art, in der meine Japanische Referenz-Stromversorgung aufgrund ihres volleren Mitteltonbereichs Klangbilder entwirft, genau das ist, was ich wirklich daran mag. Nun muss ich feststellen, dass es in dieser Hinsicht etwas von sich aus hinzufügt. Es ist weniger ehrlich, weniger richtig als GigaWatt. Dennoch spricht diese Art der Wiedergabe mein Empfinden wirklich immer noch an. Um vollständig ehrlich zu sein, muss ich zugeben, dass das Polnische System eine ehrlichere Wiedergabe liefert, ohne von sich aus etwas hinzuzufügen. Es spielt trotzdem nicht zu trocken, der Klang ist voll genug und besser differenziert. Die imaginäre Bühne gewinnt an Tiefe und Trennschärfe. In einer perfekten Welt würde Gigawatt noch einen Klang mit etwas mehr Schmelz bieten. Aber woran sollte Adan Szubert dann arbeiten?
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