Es ist fast dreieinhalb Jahre her, dass ich Ihnen erstmals aus dem gerade fertiggestellten Hörraum von Göbel High End berichtet habe. Seitdem sind Roland Dietl und ich immer mal wieder in Alling gewesen. Aktueller Anlass für einen weiteren Besuch war die Fertigstellung des kleinen Modells aus der Divin-Linie, der Noblesse.
Besucher der letztjährigen High End dürften sich bestimmt an die große Divin erinnern. Der Lautsprecher mit dem vielversprechenden Namen Majestic war eines der absoluten Highlights der Messe und hinterließ allein schon durch den Preis von knapp 450.000 Euro und seine enorme Physis einen bleibenden Eindruck: Die beiden 18-Zöller samt zweier Acht-Zoll-Mitteltöner und großem Bändchen beanspruchen eben ein wenig Platz. Natürlich ist die riesige Membranfläche auch ein Garant für jede Menge Tiefbass, vor allem erreicht Oliver Göbel damit aber einen hohen Wirkungsgrad. Damit scheinen bei der Divin-Serie andere Tugenden im Vordergrund zu stehen als bei den Schallwandlern der Epoque-Linie mit ihren Biegewellenstrahlern, die inzwischen gründlich überarbeitet wurde und nun den Namenszusatz Aeon trägt: Hier war das Entwicklungsziel, ein sehr homogen klingendes System zu erschaffen, das dem Ideal der Einpunkt-Schallquelle nahekommt und sich durch das zurückhaltende, elegante Design und die moderaten Abmessungen leicht in eine moderne Wohnumgebung integrieren lässt.
Gegen den zumindest bei den frühen Epoques recht niedrigen Wirkungsgrad helfen kräftige Endstufen und für die ganz tiefen Töne sorgen bei Bedarf die Epoque-Subwoofer. In Sachen Tiefbass und Effizienz kann man bei der Divin-Familie hingegen aus dem Vollen schöpfen. Wer daher glaubt, die Divins zielten allein auf lustbetonten, körperhaften Musikgenuss, die Epoques auf ein eher analytisches, intellektuelles Musikerlebnis, liegt aber – wie ich vor der Beschäftigung mit der Divin Noblesse auch – ein bisschen daneben. Da Oliver Göbel die Homogenität seiner Epoques gewöhnt ist, hat er natürlich auch bei den Lautsprechern mit hoher Effizienz darauf geachtet, dass die fünf Chassis tonal und in Sachen Phase wie aus einem Guss spielen. Und die Epoque Aeon sollen nun auch für wohlklingende Verstärker mit moderater Leistung keine zu anstrengende Last sein. Aber dazu in ein paar Wochen mehr: Eine Epoque Aeon Fine spielt sich gerade in meinem Hörraum warm.
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