Er hat mich sehr irritiert mit seinen ständig wiederkehrenden positiven Aussagen über die beiden Melco Netzwerkplayer, die er, Dirk Sommer, in den letzten Monaten testete. Damit meine ich nicht die Berichte an sich. Immer wieder erwähnte er in unseren Gesprächen die Klangqualität der Melcos.

Da ich mit Dirk Sommer seit Jahrzehnten befreundet bin und seine tiefe Verbundenheit zur analogen Musikreproduktion kenne, machte mich seine Begeisterung für dieses digitale Medium neugierig. Mit meinen Beruf als Journalist für die HiFi-Branche verbinde ich auch den Anspruch an mich selbst, neuen Entwicklungen, Technologien und Medien aufgeschlossen zu begegnen. So entschied ich mich vor zwei Wochen zum Kauf eines Melco N1ZH60. Im letzten Bericht über Melco erwähnte Dirk Sommer die Entwicklung einer neuen Melco-App, die das Streaming von Musik-Portalen wie Tidal und Qobuz ermöglichen soll. Hinter vorgehaltener Hand war sie ursprünglich für den just vergangenen Oktober angekündigt, inzwischen redet man leise und insgeheim über das Frühjahr 2017. Wie wir alle aus Erfahrung wissen, sind solche Ankündigungen recht unsicher. Mit anderen Worten: Es gibt die App vorerst nicht.

Die Ethernet Buchse zur Verbindung mit dem Router ist vorgeschrieben. Die USB-Verbindung kann auch über einen anderen USB-Anschluss erfolgen
Die Ethernet Buchse zur Verbindung mit dem Router ist vorgeschrieben. Die USB-Verbindung kann auch über einen anderen USB-Anschluss erfolgen

Das ist nicht gut für mich, wie sich bald herausstellen soll. Denn neben dem genüsslichen Konsumieren von Vinyl und digitalen Hi-Res-Files über meinen Apple Mac Mini per Audirvana Plus nutze ich mit großem Vergnügen das Streaming-Portal Qobuz. Der Apple-Rechner ist nun abgelöst durch den Melco, wenn es um das Bereitstellen von gespeicherten Audio-Dateien in Hi-Res-Qualität oder gerippte CDs für den DA-Wandler geht. Hiermit habe ich mich in den ersten Tagen als Eigner eines Melco aber kaum beschäftigt. Denn das Streaming auf CD-Niveau von Tidal oder Qobuz empfinde ich als eine echte Bereicherung zur Schallplatte, CD und den hochaufgelösten Musik-Dateien, die ich nicht mehr missen will. Es bietet beispielsweis die Möglichkeit, klassische Musik in diversen Einspielungen zu vergleichen. Auch kann ich in den Medien empfohlene Alben erst einmal anhören, bevor ich sie kaufe. Es muss doch auch mit dem Melco möglich sein. Sonst würde er meine Erwartungen enttäuschen.

Im Unterschied zu Dirk Sommer will ich meinen Melco per USB direkt an den DA-Wandler anschließen. Denn ich besitze nicht wie er einen Auralic Aries, der über den Ethernet-Ausgang des Melco angeschlossen wird und klanglich noch einmal positive Auswirkungen haben soll. Die USB-Verbindung interessiert mich momentan auch deshalb, weil sie den direkten Vergleich mit dem Apple Mac Mini erlaubt.


Die Installation des Melco ins Netzwerk erfolgt über ein Lan-Kabel zum Router und funktioniert problemlos. Als Steuerungs-App auf meinem iPad benutze ich erst einmal Linn Kinsky. Das Programm eignet sich prima, um meine auf der Festplatte des Melco gespeicherten noch sehr wenigen Test- Dateien zu steuern. Qobuz oder Tidal lassen sich auf diese Weise jedoch nicht aufrufen. Werner Möring vom deutschen Melco-Importeur „G8 & friends“ wies mich darauf hin, dass aus der Apple Umgebung das Integrieren eines Streaming Portals über den Melco aktuell nicht funktioniert, per Android sei dies aber möglich.

Übersichtlich ist das Angebot aufgelistet
Übersichtlich ist das Angebot aufgelistet

Dies hier wird kein Testbericht, mit Lahgzeiterfahrungen da ich den Melco erst seit wenigen Tagen benutze. Dennoch ist mein erster klanglicher Eindruck so positiv, dass ein Zurückwechsel auf den Apple Rechner mit Audirvana und Amarra im Grunde überflüssig ist. Auch kann ich hier und jetzt noch nichts berichten über Klangunterschiede von auf der Festplatte befindlichen Musikdateien zu von Tidal oder Qobuz direkt gestreamten. Vielleicht werde ich über meine klanglichen Erfahrungen später einmal schreiben. Das macht in diesem Zusammenhang erst wirklich Sinn, sobald die Melco-App erhältlich ist. Heute geht es darum, den an Streaming interessierten Lesern unter Ihnen eine praxisgerechte Lösung aufzuzeigen, schon jetzt diese Portale einzubinden, da aus den Informationen von Melco direkt nichts hervorgeht.

Ich installiere auf meinem Android-Handy erst einmal die kostenlose Version der Player-Software BubbleUPnP, auf die im Qobuz Blog hingewiesen wird. Mit dieser App soll sich sogar in Hi-Res-Qualität über den Melco streamen lassen. Auch diese Installation bereitet keinerlei Probleme. Melco Netzwerkplayer und DA-Wandler sind eingeschaltet. Sobald ich Bubble aufrufe, zeigt es unter Renderer neben dem Local Renderer – das ist das Smartphone oder Tablet selber – den Melco namentlich in Verbindung mit dem jeweiligen Wandler an. In meinem Falle ist dies „N1-1036 Audio-gd“ oder „N1-1036 Zodiac+“. In der Library darunter befindet sich das Register Cloud. Wenn ich dieses öffne, finde ich Tidal und Qobuz. Klicke ich das entsprechende Icon an, zeigen sich alle gewohnten Bereiche des Portals.

Technisch betrachtet, ist dies ein indirektes Streamen, da ja Qobuz oder auch Tidal über das Android Smartphone oder Android Tablet aufgerufen werden. Aber derartige Umwege müssen in der digitalen Welt keine negativen Auswirkungen haben. Sogar das Gegenteil ist denkbar, wie der Qualitätsgewinn über den Auralic Aries bei Dirk Sommer aufzeigt.


Die Bedienung der Player-Software erschließt sich wie von selbst und ist recht ansprechend gestaltet. So weit ist alles wunderbar. Auch das Streamen von bei Qobuz gekauften Hi-Res-Files funktioniert. Nur dürften die wohl direkt von der Festplatte des Melco noch besser klingen. Das ist aber, wie gesagt, heute nicht unser Thema. Die kostenpflichtige Version von BubbleUPnP sollte man sich für 3,99 Euro im Play Store fraglos leisten. Mit ihr ist die Playlist dann nicht mehr auf sechzehn Titel begrenzt, die Werbung wird eliminiert, und einige weitere unangenehme Einschränkungen sind aufgehoben.

Die Benutzeroberfläche ist hervorragend logisch gestaltet
Die Benutzeroberfläche ist hervorragend logisch gestaltet

STATEMENT

Auch wenn es sich hier um indirektes Streamen handelt, ist BubbleUPnP der Heilsbringer. Denn so lässt sich für Qobuz- und Tidal-Benutzer entspannt die Zeit bis zur Verfügbarkeit der Melco-App überbrücken. Leider gilt dies nur für Android.
Gehört mit
Computer Apple MacMini mit OS X El Sierra, Amarra 3.0.3, Audirvana Plus und Qobuz
DA-Wandler Antelope Zodiac plus oder Audio-gd Master 7
Vorverstärker Audio-gd Master 9
Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 oder Air Tight ATM-3
Lautsprecher Triangle Magellan Grand Concert
Zubehör Audioquest Diamond oder Carbon USB, Inakustik Black&White NF-1302, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis

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So, dies ist nur der letzte Bericht über die gelungene Messe in Warschau. Während Sie den lesen, sind wir auf dem Weg zu den klangBildern nach Wien oder dort bereits in den Ausstellungszimmern unterwegs. Unsere Eindrücke veröffentlichen wir aber erst Mitte nächster Woche, inzwischen gibt es den ein oder anderen Artikel zu anderen Themen: variatio delectat.

 

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So wie es aussieht, reicht unser Bildmaterial sogar noch für einen dritten Teil des Messebericht. Aber das ist der zweitgrößten europäischen Hifi-Show ja auch durchaus angemessen.

Inzwischen habe ich mit einigen Ausstellern gesprochen und auch länger mit Adam Mokrzycki telefoniert: Zufriedenheit allerorten! Obwohl die Preise für die Ausstellungsräume im Vergleich mit denen im MOC ausgesprochen niedrig sind, ist die Rechnung für den Veranstalter auch in diesem Jahr wieder aufgegangen. Adam Mokrzycki freute sich über mehr als 12.000 zahlende Besucher und merkt amüsiert an, dass die häufigste Frage international erfahrener, potentieller Aussteller nach der Nennung des Zimmerpreises diese sei: Ist das der Betrag für einen Tag? Aber auch bei der Audio Video Show kann man die Zimmer nicht an einzelnen Tagen buchen. Doch nun weiter mit denjenigen, die den günstigen Angeboten nicht widerstehen konnten:

 

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Mittwoch, 09 November 2016 15:39

klangBilder 16

Am kommenden Wochenende starten die klangBilder: Hier findet man alle Geräte für hochwertige Ton- und Bildwiedergabe, von Vinyl bis Netzwerkplayer, von Virtual Reality bis zum historischen Klavier, vom smarten Fernseher bis zur Fotokamera.

Im MusikFestival „Grenzenlos“ stellen bekannte MusikerInnen ihre neuesten Produktionen vor und spielen auch live. Musik gibt es dazu in den Räumen der Aussteller – und zwar von aktueller Elektronischer Musik mit DJs bis hin zu Jazz und Klassik. Hören Sie: Donka Angatscheva und Bojana Zdravkovic, Campina, Maddalena del Gobbo, Martin Haselböck, Anastasia Huppmann, Marie-Christine Klettner, Georg Markus, Thommy Pilat, Maria Radutu, Sedonia, Viviana Sofronitsky, Trombone Attraction, Vienna Brass Connection, Prince Zeka, …..

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Bring Your Vinyl: Alle BesucherInnen sind heuer eingeladen, Ihre Lieblingsmusik mitzubringen und auf den besten Anlagen anzuhören und zu vergleichen. Zudem können tausende LPs und CDs, dazu Musikposter und andere Gadgets wie Handtaschen aus MusiCassetten gekauft werden. Apropos: An allen drei Tagen gibt es bei allen Ausstellern zahlreiche Kauf-Angebote! NEU: Die Kopfhörer-Klangwelt in einer eigenen Zone mit sechs Räumen! Und natürlich gibt es auch wieder die beliebten Weinverkostungen.

Information
klangBilder|16
Datum 11. bis 13. November 2016
Ort Arcotel Kaiserwasser
Öffnungszeiten Fr und Sa von 10.00 bis 19.00 Uhr
So von 10.00 bis 18.00 Uhr
Eintrittspreise 15 Euro (Tageskarte)
12 Euro mit Vorteilskarte (hier ein Link zu http://2016.klangbilder.eu/index.php/klangbilder-16-die-messe/tickets-und-vorteilscard)
21 Euro (Bonuspass für alle drei Tage)
Anschrift Arcotel Hotel Kaiserwasser
Wagramer Straße 8
1220 Wien
Tel: +43 1 224 240
Web www.klangbilder.eu

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Ja, knapp 50 Bilder von der Messe in Warschau waren an dieser Stelle kürzlich schon zu sehen – und zwar noch während des ersten Messetages am Freitagabend und deshalb ohne Bildunterschriften. Dafür reichte die Zeit wirklich nicht. Jetzt folgt eine Fülle von Fotos inklusive der wichtigsten Information in Schriftform.

Den ersten kurzen Artikel über die Audio Video Show zählen wir nicht als vollwertigen Teils des Messeberichtes. Deswegen haben wir ihn auch als Appetithäppchen bezeichnet. Es dürfte gewiss nicht auf dieses zurückzuführen sein, dass man – wie nicht wenige Aussteller berichteten – in den Vorführräumen auf eine beträchtliche Zahl deutschsprechender Besuche traf. In den letzten beiden Jahren hat sich die Attraktivität der Messe eben auch hierzulande herumgesprochen.

Auch heuer wieder hatten Adam Mokrzycki und sein Team die Veranstaltung nahe perfekt organisiert. Mit der Melange aus klassischer Hotelmesse und der prestigeträchtigen Präsentation im Nationalstadion konnten sie Newcomern, kleinen Manufakturen und großen Herstellern gleichermaßen gerecht werden. Leider bietet das Hotel Sobieski größere Säle nicht in der benötigten Anzahl. Deshalb musste auch noch die Konferenzetage des nahegelegene Golden Tulip miteinbezogen werden.

Der Veranstalter bezifferte Anzahl die Ausstellungsräume auf insgesamt 160. Da war es trotz des gut funktionierenden Bus-Shuttles nicht einfach, während der zweieinhalb Tage alle Zimmer zu besuchen. Und das gilt ganz besonders, wenn man wie meine Gattin und ich an zweien der Tage auch noch je drei Präsentationen zu den Themen Aufnahme und Tonträgerproduktion durchführte. Mit anderen Worten: Es dürfte knapp ein Dutzend Räume gegeben haben, die uns entgangen sind.

Nach der High End, den Westdeutschen Hifi-Tagen und dem Analogforum in Krefeld konnte man natürlich nicht in jedem Zimmer Neues entdecken, weshalb nicht wir nicht in jedem Raum Fotos gemacht haben. Einige der Bilder, die die bekannten Gesichter der Entwickler zeigen, sollen lediglich kommentieren, welche Anziehungskraft die Show auf Hersteller aus aller Welt ausübte, mit den anderen möchten wir Sie mit polnischen oder aber hierzulande wenig bis gar nicht verbreiteten Produkten bekannt machen. Entsprechend unterschiedlich fällt die Länge der Bildunterschriften aus.

 

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Sonntag, 06 November 2016 19:58

LumenWhite Mystere

From the first glance onwards, the Lumen White Mystere turntable fascinates with its visual elegance and noble appearance. Its beauty however still reveals little about its price class and the technological sophistication at its core. Not to mention its sonic performance.... we are in the presence of a veritable audiophile wolf in sheep's clothing.

17 years ago, at the Vienna Hifi-Show, a colleague and myself discovered the first product of the then-new company, Lumen White, their "White Light" 3-way monitor speakers. It didn't take long thereafter and a pair of "White Lights" found their way into my listening room for a review. To cut the story short: I was immediately smitten. After completing the review, I simply realised that I could not imagine living without these irresistible creations and ended up buying the review pair. A few updates and five years later, a pair of Lumen White "Diamond Light" monitors took their place and have been my personal and professional reference speakers ever since. Against this background it should be easy to imagine that when I first heard about the existence of a Lumen White turntable, that very information caused considerable anticipation. I immediately requested a unit for review.

Visual elegance with its technological sophistication hidden from view
Visual elegance with its technological sophistication hidden from view

I don't remember precisely how long it took from there forward—my guess is roughly three to four years—while, intuitively, it felt more like eight. The Mystere is indeed a rare good: the technologies it employs, by nature, make it a limited production item, while demand has been strong from the time of its introduction forward, with the majority of the units going to connoisseurs in the Far East. In the meantime, production could be expanded slightly, and a few weeks ago a Mystere finally arrived to do duty in my listening room. Visitors to the High End 2015 show also had the opportunity to listen to a Mystere, courtesy of Gerhard Hirt, Ayon CEO and Lumen White world-distributor, bringing his demonstration unit to the show.

The speed selection and start-stop buttons become active after the control logic has run through a number of test and safety protocols and the air-pressure has reached its working level
The speed selection and start-stop buttons become active after the control logic has run through a number of test and safety protocols and the air-pressure has reached its working level

Then, a Mystere alone won't do. Lumen White designer Hartmut Roemer, who already envisioned and developed the company's loudspeakers, naturally has some concrete ideas of what it takes to make his Mystere turntable perform at its best. While he currently sees no tonearm yet which fully matches the turntable's sonic potential, several top-class combinations come to his mind. For those, who love dynamics, aka maximum energy-transfer, the Helius Omega is a natural go-to, which, in my view, also offers a perfect visual match with the Mystere's strikingly organic platter and plinth design. To test two unknown components at the same time, however, is one too much for my taste, and hence I ordered the Mystere with a tonearm base for my Thales "Simplicity" tonearm. Hartmut Roemer recommends the Mystere's three diamond-tipped feet to rest on Shun Mook Mpingo discs and the Shun Mook record clamp as a first choice for his turntable. The latter being an item high in demand but very limited in supply, my review Mystere was delivered with a new Lumen White prototype record clamp. Its design employs a variable angle design which minimizes parallel surfaces, and is manufactured from several premium tonewoods to avoid standing waves.


The platter, manufactured from Lumen White's proprietary
The platter, manufactured from Lumen White's proprietary

All of the the Mystere's components and sub-assemblies follow a resonance-optimized, variable-curve and -angle design approach, which is most obviously exemplified in the turntable's elegant platter, with its unique shape devoid of nearly any parallel surfaces. The same design principles apply to the Mystere's interchangeable, high-gloss, solid-wood frame. As Hartmut Roemer mentioned on the side, considerable design efforts and multiple prototypes were necessary to integrate the turntable's complex technologies into such a compact and visually elegant envelope. Personally, I think that the extra effort which has been invested into this aspect of the Mystere's development has paid off more than well. After decades of handling countless turntables with their prevailing industrial "machine" designs, the Mystere's sophisticated beauty and harmonic finesse alone makes one want to have one.

The Mystere's high inertia platter is manufactured from a proprietary "balanced-spectrum alloy"™, which, in combination with its design, is said to reduce parasitic resonances, standing wave-, energy storage- and delayed-release-(memory) effects in the platter. The turntable's custom alloy is rumoured to contain titanium—as one of multiple metals. The Mystere features a proprietary air bearing, which was developed in cooperation with a leading technical university research laboratory. The turntable's custom, aerostatic platter bearing is built to molecular-mechanics research standards to secure, long-term consistency and the lowest technically possible bearing friction under all climate conditions.The bearing maintains the platter fully air-suspended with zero mechanical contact to the rest of the turntable, to provide ultimate immunity of the grove reading process from environmental mechanical impacts and chassis-to-platter energy feedback and feed-through effects. The platter's radial run out (spindle centering) and axial run out (planarity) are specified as well below one micron.

The sub-platter: Its axle has no contact with the platter spindle
The sub-platter: Its axle has no contact with the platter spindle

The turntable employs a non-cogging, multiple-pole, high-torque motor, again built to molecular-mechanics standards, which are devoid of disperse magnetic flux effects. Its very high spin capacity of up to 1.2 tons eliminates all groove-tracing "brake" and speed-variation effects from the platter rotation, and according to its designer hence provides dynamic signal tracing fidelity and timing precision well beyond belt drives, conventional direct drives and idler wheel drive technologies. The drive train implements a re-programmable "soft" algorithm, logic drive-controller with up to 16 million times per rotation resolution and is adjusted for a speed ripple of smaller than < 0,08. In addition, the Mystere implements a, new, proprietary "virtual-constant-counterforce" technology to eliminate the typical "after-the-fact" regulation time-lag and regulation-impulse overshoot effects found in alternative speed control systems.

The cut-out for the tonearm base. The latter employs a combination of a custom alloy metallurgy and selected woods for resonance control
The cut-out for the tonearm base. The latter employs a combination of a custom alloy metallurgy and selected woods for resonance control

The Mystere comes with a self-contained laboratory-standard compressor unit with integrated air-filter and reservoir, cooling, and moisture-extraction facilities. Its logic controller employs comprehensive safe-run and protection routines. Two digital displays on the compressor-controller unit inform about air pressure and system status. All components of the Mystere turntable system are generously oversized for 24/365 operation to provide long term reliability with the least maintenance requirements.


In his Mystere brochure and designer notes, Hartmut Roemer describes at length why the Mystere design explicitly does not employ conventional damping materials nor mass-damping principles often found in current high-end turntable designs. According to his research, these cause complex time-smearing and overtone deformation and obfuscating due to undesirable energy storage and delayed release effects. Information regarding the alternative technologies and materials employed in the Mystere towards this goal are unfortunately not publicised. Quite the opposite: we were kindly asked to not explicitly highlight certain technologies of the Mystere turntable system in our photos. Having followed the brand for over 15 years, I have come to make my peace with this information policy, as I have found Lumen White products to speak for themselves where it really counts—design excellence and sonic performance.

One of the Mystere's three feet featuring a combination of metal, wood and a diamond tip
One of the Mystere's three feet featuring a combination of metal, wood and a diamond tip

Once the Mystere turntable and its controller/compressor unit had made it into my listening room, their assembly was a children's game:  Simply connect the approximately 2 meter long combined air-pipe and control cable assembly to the corresponding three connectors on the compressor/controller unit, and you are ready to go. The length of the cable assembly suggests the latter was designed for placement in the listening room, which was confirmed in practice, as the compressor works extremely silently, or close to noiseless. The compressor-controller unit features a power switch above its IEC-power plug, while the turntable itself has a standby switch. After switch on, the system takes a moment to build the air-pressure while the system completes several test- and safety routines, before it indicates—via a color-change of the turntable's speed selection knobs—that its ready to play.

After the tonearm has been mounted, Lumen White's high tech machine is as easy to use as, for example, a Thorens TD126. The only thing the Mystere is choosy about is warped records. The turntable's clamp intentionally does not feature any screw-down mechanism and hence will not force-flatten strongly warped records. That said, forced clamping, as, for example, found on my LaGrange turntable, doubtlessly causes considerable tension in the records' material, which poses legitimate questions regarding possible sonic consequences. As regards warped records, I would expect any potential Mystere buyer to already own or be willing to acquire a record flattener to take care of them.

The turntable's underside: the three-armed core structure is manufactured from the same
The turntable's underside: the three-armed core structure is manufactured from the same

To warm up my system, I listened to Art Farmer and Jim Hall's Big Blues record and was immediately struck by the power which the Mystere, Thales, and Lyra Etna combination brought to the music's micro- and macro-dynamics, and by a so-far-unheard impact and precision in the reproduction of transients. This extra energy projection persisted after I exchanged the Etna cartridge for an Lyra Olympus. After having spent considerable time studying the Mystere's technical design, I tend to attribute these outstanding dynamic capabilities to its custom motor's enormous torque. That said, for a few years now I have made it a policy not to try and link specific sonic attributes of an audio component to a single one of its technical features as, fortunately, neither the reproduction nor the perception of music are mono-causal phenomena. Hence, I prefer to describe my listening impressions without the invocation of any such single-track technological interpretations. The Mystere simply excels in reproducing even intimately known records in a superior fashion by uncovering more of their dynamic and rhythmic content than pretty much all other turntables I know. Whether this capability is due to its high torque drive train or possibly the result of a superior freedom from parasitic resonances may have to remain an open question. Obvious however, is the pitch-black background of silence from which the Mystere makes all notes emerge.


This Lumen White prototype record clamp is not commercially available yet, but employs the same design principles as found in the turntable itself
This Lumen White prototype record clamp is not commercially available yet, but employs the same design principles as found in the turntable itself

While I am a great fan of dynamic and rhythmic performance, they only play a subordinate role when it comes to my evaluation of the Mystere's sonic capabilities. As mentioned before, they struck me as sonically remarkable when I had tried the Lyra Etna cartridge. Hence, I revisited the same records again after I had exchanged it with the Lyra Olympus in order to get a picture of the nature of the two cartridges. By that time I had already gathered quite some experience with the Mystere, enough to let me know that upon first contact, the turntable's sound appears completely unspectacular. If one, for example, has just listened to a record on another high-end turntable and then moves tonearm and cartridge over to the Mystere, one recognises right away that it does everything right and that it does not commit even the smallest sonic mistake. But this experience is foremost an experience of an absence of "sensations," as no single aspect, no specific frequency range or individual discipline sticks out or attracts the listener's attention more than any or all others. However, the longer one then listens to the Mystere, the more it invariably dawns upon the listener the extremely high level at which this turntable does in fact perform. The Mystere simply delivers edge of the art performance in all disciplines, while in other top turntables different areas of performance can often be found conflicting with each other. If we, for example, look at its performance from the "transparency vs. musicality" perspective, we find that while, on one hand, the Mystere possesses a exemplary level of transparency and retrieves an staggering wealth of sonic details from any recording, it, at the same time, always presents the music as a holistic, flowing, emotionally communicating wholeness. In an equally synergistic and natural way it combines authoritative bass with fast-footed agility, while in other turntables powerful bass more often than not comes at the cost of a pervasive reluctance or slowness in their overall sound. Hence, when I mentioned the Mystere's exemplary dynamic and rhythmic capabilities in the context of my cartridge tests, those specific performances are merely representative of the turntable's handling of all others disciplines. In addition, if we examine the Mystere's portrayal of sonic space, we will easily recognise increased "air" in one recording, a wider sound-field in others, or a deeper "soundstage" in still another track. But in order to be able to single out such individual qualities in the performance of the Mystere, one actually must make a considerable effort and concentrate on a specific area, in order to be able to extract such specific qualities from within the turntable's integrated and holistic performance. In a unique way, the Mystere literally forces the listener to experience music as the wholeness it is meant to be, instead of presenting it as an synchronicity of dissectible parts.

The compressor & motor controller unit conveys an idea of the extensive technological effort which went into the Mystere turntable system
The compressor & motor controller unit conveys an idea of the extensive technological effort which went into the Mystere turntable system

A major contribution to this exemplary performance certainly results from the fact that the Mystere adds no discernible mechanical artifacts to the sound, a quality which, besides in the Mystere, I have only found with the big Continuum and the Airforce One—and to a lesser extent, the Bergmann Sleipner decks. To illustrate the point:  If one affords oneself the luxury and plays an original LP master-lacquer on the Mystere, the sound is clearly more representative of the sound of the original master-tape than when performing the same test on very good high mass turntables.

The display on the left shows the air pressure, while the blue displays informs about the system status, software version and the temperature of the air-stream supplied to the air-bearing. Above the display are the connectors for the air and control cable assembly
The display on the left shows the air pressure, while the blue displays informs about the system status, software version and the temperature of the air-stream supplied to the air-bearing. Above the display are the connectors for the air and control cable assembly


Keith Jarrett's Koeln Concert is a record I return to regularly, as Jarrett's improvisations never fail to fascinate me. For convenience sake, I usually listen to the 96kHz digital file played back via my computer & DAC setup. As I had reached a stage in the review, where any further search for individual strengths and weaknesses in the Mystere's sound had become obsolete, I selected the original white double LP version of Keith Jarrett's masterpiece for my last listening session before the Mystere was scheduled to leave my listening room. While I don't want to warm up the old analog-versus-digital discussion here again, there is no denying the fact that never before have I heard this fantastic recording reproduced even close to the emotionally gripping, musically fluid, and dynamically supercharged way in which the Mystere presented it—whatever the digital source, format and cost involved in those other auditions. And I like to add that, of the numerous turntables which I have come to know over my many years of reviewing them, more than 99.9% are unable to reproduce Keith Jarrett's masterpiece with the lifelike intensity it regains via the Mystere. If You listen to the Mystere fitted with a reference class tonearm and cartridge combination for only a short time, you may possibly get away from it "unendangered". If, however, you spent several hours with it, you will—as happened to me—become unsaveably addicted to it.

A look inside the compressor unit
A look inside the compressor unit

STATEMENT

The Mystere turntable is a veritable analogue dream:  It amalgamates sound, technology, and visual beauty in a close-to-perfect way. The Mystere reproduces music in an extremely natural manner as a complete whole, nearly devoid of mechanical artifacts, and strikingly reminiscent of the original master-tape. In my memory, only the big Continuum and Air Force One turntables approach this level of performance, but my experience with them dates back too long to place them reliably in a line of order. The Lumen White Mystere is one of the three best turntables that I have had the privilege to listen to. Visually, it easily is the most attractive of the three.
Listened with
Turntable Brinkmann LaGrange with vacuum tube power supply
Tonearms AMG Viella 12‟, Thales Simplicity
Cartridges Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos SL, Einstein The Pickup
Phonostage Einstein The Turntable‘s Choice (balanced)
Preamplifier Einstein The Preamp
Amplifiers Ayon Epsilon, Einstein The Poweramp
Loudspeaker LumenWhite DiamondLight Monitors, AudioMachina Maestro GSE
Cable Precision Interface Technology, Göbel Lacorde Statement, Audioquest Wild Blue Yonder and Wild Wood, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S
Accessories PS Audio Power Plant P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Walloutlets, Acapella Bases, Acoustic System Feet & Resonators, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty and Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv d.C.d Base, Feet and Silentplugs, AHP Fuses
Manufacturer's Specifications
LumenWhite Mystere
Speeds 33⅓, 45 RpM (78 and other on request)
Finish Solid ebony, palisander or rosewood (other woods and high-gloss, black piano lacquer on request)
Dimensions Turntable: 50 cm wide and 40 cm deep, weight 45 kg. Outboard compressor & controller unit: 54 cm long, 40 cm wide, 40 cm deep, weight 45 kg, Air supply and control cable: 2 meters (up to 10 meters on request)
Retail 62500 Euro
Web www.lumenwhite.com
Manufacturer/Distribution
Ayon Audio
Address Hart 18
A-8101 Gratkorn
Phone +43 3124 24954
Email ayon@ayonaudio.com
Web www.ayonaudio.com

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    Deutsch English|
  • Imagefolder tests/15-05-26_mystere

Bei Hifi-Ausstellungen im nicht deutschsprachigen Ausland konzentrierten wir uns meist auf die Recherchen für den Messebericht, der oft schon ab dem zweiten Veranstaltungstag online gehen konnte. In Warschau treffe ich heuer aber so viele Hersteller, Entwickler und Kollegen, dass es gerade mal für ein paar Appetithäppchen reicht.

Die Kooperation mit den Freunden von High Fidelity und die Tatsache, dass meine Gattin und ich nach der Präsentation unser Produktionen vor zwei Jahren von der Krakow Sonic Society zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden, legt es zudem nahe, auch in diesem Jahr wieder die ein oder andere Veranstaltung zum Thema Aufnahmetechnik anzubieten. Schließlich wurden es sechs Termine, verteilt auf die beiden letzten Messetage. Deshalb haben wir uns schon recht früh am Freitag vor der offiziellen Öffnung der Ausstellungszimmer um 14 Uhr aufgemacht, um erste Eindrücke für Sie zu sammeln, die Sie vielleicht doch noch zu einem spontanen Besuch am Sonntag verleiten könnten. Eine Handvoll Bilder stammen aus dem Golden Tulip und dem Sobieski, die meisten aus der Ausstellung im Nationalstadion, in dem wir aber noch nicht alle Räume besuchen konnten.

Auf einen ausführlichen Bericht werden Sie noch ein wenig warten müssen, da ich nach der Rückreise am Montag erst am Dienstag zum Sichten der Bilder und Verfassen der Bildunterschriften kommen werde. Das heißt aber nicht, dass in der Zwischenzeit nicht der ein oder andere Artikel zu anderen Themen veröffentlicht würde…

 

Weitere Informationen

  • Imagefolder events/16-11-04_warschau

Als Berichterstatter finde ich in den zwei Tagen des Analog-Forums nur selten Gelegenheit, mal einen Moment in Ruhe eine gelungene Darbietung zu genießen. Selbst bei meinen kleinen Hörproben habe ich stets den Notizblock in der Hand. Mitnehmen kann ich aber die Erinnerung an die Musik, die ich zu hören bekam.

Und so fand ich dann auch vorgestern Abend, nachdem ich meinen ersten Bericht an den Chefredakteur weitergeleitet hatte, bei Qobuz dieses wunderschöne Live-Album von Herman van Veen, Herz, aufgenommen im Dezember 1981. Auch in der digitalen Form machte es so viel Freude, dass die Mühen des Tages schnell vergessen waren.

Der zweite Tag in Krefeld beginnt traditionsmäßig eine Stunde später. Da in der Nacht dank der Zeitumstellung noch eine Stunde gewonnen war, lag der gefühlte Messebeginn schon beinahe zur Mittagszeit. Viele Aussteller waren aber bereits früher in ihren Räumen und hörten selber Musik hinter noch geschlossenen Türen. Oder sie bereiteten ihre Stände für den neuen Tag vor, bevor es offiziell losging. So nutzte meine Ehefrau die Gelegenheit, um sich über die Gehörfehler-korrigierenden In-Ears-Hörer von Zapletal-Akustik zu informieren

 

Eva Cassidy hatte ich bereits bei WOD mit ihrem Song „Autumn Leaves“ kurz gehört. Die Triaxia Whiteline ist ein Lautsprecher mit nur einem drei-Wege Koax-Chassis, das für die oberen Frequenzen einen Magnetostaten beinhaltet. Die Triaxia kann diesen Song auffallend wirklichkeitsnah reproduzieren, und zwar bei recht zurückhaltender Lautstärke. Diese ist mit Abstand die preiswerteste aller gehörten Anlagen. Dennoch kann sie auch bei den folgenden Stücken wie „The Great Pretender“ von den Platters oder dem „Limehouse Blues“ vom ATR-Proprius Klassiker Live At The Pawnshop durch ihr homogenes Klangbild beeindrucken. Sie wirkt unaufdringlich und gibt einen klaren Einblick ins Detail. Das Timing stimmt auch, so dass die Musik den Hörer rhythmisch mitnimmt. Das Vibraphon imponiert durch nuancierte, perlende Klangfarben und Dynamik. Mein positiver Eindruck bleibt auch bei der LP von Manhattan Transfer mit dem Stück „Tuxedo Junction“. In diesem Lautsprecher, auch in Kombination mit dem Entotem Plato und dem Pear Audio Plattenspieler, steckt noch eine Menge Potential, da bin ich mir ganz sicher. Denn die Aufstellung und auch die Akustik dieses Raumes sind suboptimal. Trotzdem klingt dieses Setup hier recht beeindruckend und verspricht noch erheblich mehr.

 

Nun möchte ich zum musikalischen Höhepunkt dieses Tages kommen. Zumindest für mich ist das Klangerlebnis bei Stereokonzept – KlangwellenManufaktur ein ganz Besonderes. Stereokonzept Mitinhaber Oliver Leuvering legt auf und hat schon bei der Musikauswahl ein Händchen für spannendes Material. Die erste LP war The Obscure Department von Robert Coyue und Jaki Liebezeit. Die hart angeschlagenen Gitarren-Rhythmen „Delicate Flower“ erklingen nah und echt, Robert Coyes Gesang wirkt faszinierend artikuliert. Die Vokalversion von Agnes Obels „The Curse“ imponiert durch die greifbar im Raum stehende, körperhafte Stimme, ergänzt durch lautmalerische, teils schmeichelhafte, gleichzeitig konturierte Streicher. Gleichzeitig ist die Audio-Kette fähig, den Hörer das Timing mitfühlen zu lassen. Der sonore Gesang von John Grant in seinem Song „Glacier“ fügt sich harmonisch in das großartige Klanggemälde, was auch in räumlicher Tiefe wunderschön durchgezeichnet und vielschichtig erscheint. Die einzelnen Instrumente sind dank der bestechenden Transparenz leicht zu verfolgen. Der Song „Alexander“ von Dillon erklingt ebenfalls ausgezeichnet in der Tiefe gestaffelt und außergewöhnlich nuancenreich und farbenfroh, selbst bei den teils impulsartigen synthetischen Tönen. So einnehmend habe ich dieses Stück nie zuvor gehört. Das abschließende „The Hall OF The Mountain King“ aus „Peer Gynt“ bleibt packend und fein strukturiert selbst bei der dynamischen orchestralen Explosion. Diese gar nicht so kostspielige Anlage ist für mich die musikalische Krönung dieses Tages.

 

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Mittwoch, 02 November 2016 01:01

Audio Video Show Warsawa

Wie wir schon in unserer kleinen herbstlichen Messevorschau in der zweiten Septemberhälfte erwähnt hatten, findet vom 4. bis einschließlich 6. November die Audio Video Show in Warschau statt – und die ist, wie unser Besuch vor zwei Jahren zeigte, allemal eine kleine Reise wert.

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Bei der 2014-er Ausgabe der Messe waren wir zuerst einmal von der Fülle des Angebots in den Räumen des Radisson Blu Sobieski, dem Golden Tulip und des Bristol ungemein positiv überrascht, das sich in einigen Bereichen deutlich von dem unterschied, was auf den hiesigen Ausstellungen zu sehen ist. Das vor allem einheimische Publikum war ausgesprochen interessiert – und nicht nur an Geräten, sondern auch an Musik und Aufnahmetechnik, wie wir selbst bei einem Vergleich verschiedener Tonträgerformate unserer Produktionen feststellen durften, der von unserem Kooperationspartner High Fidelity und der Krakow Sonic Society organisiert worden war. Im letzten Jahr, in dem schon Räume im National Stadion statt im Bristol für eine beträchtliche Ausweitung der Ausstellungsfläche sorgte, ging es sich für uns terminlich leider nicht aus. Aber mit Freude reisen wir in diesem Jahr wieder in die polnische Hauptstadt. Inzwischen hat sich die Audio Video Show, bei der der Video-Anteil erfreulich gering ist, laut Veranstalter zur zweitgrößten Veranstaltung dieser Art in Europa entwickelt – gleich nach der High End in München. Und für einen nicht geringen Teil unserer Leser dürfte Warschau näher liegen als die bayrische Landeshauptstadt.

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Mit Englisch kommt man in Warschau gut zurecht, was auch die Liste der Seminare und Vorträge zeigt, die in Englisch gehalten halten. So wird etwa Rob Watts an drei Tagen über seine Digital-Entwicklungen für Chord referieren. Englisch ist auch für uns die Sprache der Wahl: Meine Gattin und die eine Hälfte unseres LP-Labels sommelier du son wird im Golden Tulip bei Göbel High End am Samstag und Sonntag jeweils um 11 Uhr einen Querschnitt unser Aufnahmen vorstellen – per Nagra IVS direkt vom Tonband. Das wird übrigens die einzige Gelegenheit sein, die Göbel-Kette mit einer analogen Quelle zu genießen. Um 13 Uhr werde ich dann an den denselben Tagen ebenfalls im Golden Tulip im Raum von Nautilus mit eigenen Aufnahmen von Verdis „La Notte“ den Einfluss verschiedener Mikrofonierungen auf den Klang demonstrieren. Um 15 geht’s dann im National Stadion bei Mytek weiter: Hier kann man anhand von vier HiRes-Files erfahren, wie ein Analog-Wandler den Klang bei der Digitalisierung eines Mastertapes prägt. Eine Band-Kopie des Masters steht zum Vergleich bereit. Vielleicht sehen wir uns ja bei der Audio Video Show!

Eine Liste der Aussteller und Marken finden Sie hier. Für weitere Informationen klicken Sie bitte hier.

Die Ausstellung ist an den folgenden Tagen und Zeiten geöffnet:
Freitag, den 4.11. von 14.00 bis 20.00 Uhr
Samstag, den 5.11. von 10.00 bis 20.00 Uhr
Sonntag, den 6.11. von 10.00 bis 18.00 Uhr

Ein Tagesticket inklusive 64-seitigem Katalog kostet umgerechnet knapp 7 Euro, das Dreitagesticket nicht einmal 11 Euro: Go East!

Unsere Reisebegleiterin
Unsere Reisebegleiterin

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Empfangen werde ich genauso freundlich wie im Vorjahr mit der Vinyldekoration vor dem Eingang des Mercure Hotels, die bei vorhandenem Sonnenschein natürlich weit schöner reflektiert als bei verhangenem Himmel. Die Damen am Empfang verteilen freundlich lächelnd die hilfreichen Flyer zur besseren Orientierung.

Diese fällt nicht schwer, wenn man das Analog-Forum häufiger besucht. Denn die Aussteller buchen überwiegend dieselben Räume wie im Jahr zuvor. Dazwischen, vor allem in der Erweiterung im unteren Geschoss, finden sich auch neue Anbieter. Und so ist die Messe noch einmal ein Stück gewachsen. Dieser Erfolg passt wunderbar zum Jubiläum. Denn in diesem Jahr feiert das Analog-Forum sein dreißigstes Mal und die Analogue Audio Association ihr 25-jähriges Bestehen. Zusätzlich zu den Fotos, die wie im Vorjahr meine Frau machte, habe ich mir heuer ein paar kurze Hörproben gegönnt, von denen ich Ihnen berichten werde.

 

Zuerst besuche ich WOD. Dort darf man immer Besonderes erwarten, von ganz teuer bis so preiswert und interessant, dass man gleich sein Portemonnaie öffnen und es mitnehmen möchte. Die Anlage bei WOD war dann auch später am Tage die erste, die ich mir anhörte. Grund dafür waren die Lautsprecher von Thrax, die Lyra, die vor einem Jahr auf dem Analog-Forum Premiere hatten und mir schon damals ausgesprochen gut gefielen. Sie ist ein zwei-Wege-D´Appolito Konzept mit zwei Seas-Excel-Chassis mit Magnesium-Membran und einem ein-zölligen Horn-Hochtöner von BMS im Aluminium-Gehäuse. Platziert ist sie auf Ständern von Track Audio.

Als ich zur Hörprobe in den WOD-Raum kam, lag die Opus Testrecord 4 auf dem Plattenteller des Bergmann Audio Galder. Es lief Mendelssohn „Capriccio“, interpretiert vom Stockholm Guitar Quartet. Angenehm ruhig, mit viel Instrumenten-Körper wird die Musik plastisch abgebildet. Das anschließende „Concertino“ von L-E Larssons Clarinet Concertos besticht durch die unaufdringliche Darstellung und Farb-Intensität. Dabei zeichnet die Kette keineswegs zu weich und zaubert die feine Dynamik lässig in den Raum. „Stompin´ At The Savoy“ vom Erstrand Lind Quartet lässt noch viel deutlicher erkennen, zu wieviel Farbenpracht diese Kette in der Lage ist. Weiträumig platziert sie die Solo- und Rhythmus-Instrumente. In L-E Larsons kleinem Konzert für Kontrabass erhält dies Instrument glaubhafte Größe und Energie mit strukturierter klanglicher Zeichnung. Die Lyra kann die einzelnen Instrumente sehr schön auffächern, frei von jeglicher Härte. Im folgenden „Tequilla Sunrise“ vom Hell Freezes Over-Album der Eagles überrascht positiv der Stimm- und Obertonbereich, weil er in bestechender Weise Nuancen-Vielfalt mit angenehmen farbenreichem Klang verbindet. Beim „Hotel California“ erstaunen zudem die tieffrequenten Percussions. Diese Anlage liefert ein traumhaftes Hörerlebnis. Die Lyra kostet aber auch 16000 Euro zuzüglich Ständer. Diese wird man in naher Zukunft durch Subwoofer-Unterbauten ersetzen können, die der Thrax Lyra noch mehr Kraft in den tiefen Lagen ermöglichen werden. So oder so: hörenswert.

 

Im relativ großen Raum Zukunft hatte Thomas Wendt seine Genuin-Audio-Kette aufgebaut. Als ich eintrete, liegt gerade Patricia Barbers packende Interpretation von Peter Greens „Black Magic Woman“ auf dem Genuin-Plattenspieler. Ich werde gleich mit einem bombastischen Dynamik-Feuerwerk empfangen. Auch die folgende Mazurka aus dem ersten Akt von Delibes Coppelia imponiert durch mit Wucht und Feinsinn inszenierter Dynamik. Plakativ groß bildet die Anlage das Klangbild im Hörraum ab. Der „Home Lovin´Man“, vorgetragen von Eric Bibb, wird stimmlich vordergründig mit mitreißendem Timing aufgeführt. Lebendig und swingend ertönte „Big Foot“ von Diana Kralls Stepping Out-Album mit John Clayton am Bass und Jeff Hamilton am Schlagzeug. Die drei Musiker waren beinahe live im Raum zu spüren. Dieser live-Charakter ist eine der Stärken der Genuin-Kette, wobei sie niemals aufdringlich ertönt. Der Spaß an lebendiger Performance steht hier im Vordergrund, weniger die filigrane, detailverliebte Zartheit, mit der etwa die WOD Kette bestach. Seine Trümpfe spielt das Genuin-Setup mit geeignetem Material in faszinierender Weise aus. So bei Herman van Veens Live-LP Herz, und zwar beim Rausschmeißer-Stück „Spetter Pieter Pater“. Hier glaubt man, dabei zu sein, und wünscht sich, das ganze Konzert von vorn genießen zu können. Ein von Spannung geprägtes, lächelndes Gesicht bei den Zuhörern erzeugte die Darbietung von Jacques Offenbachs Orpheus in der Unterwelt mit Anneliese Rothenberger als Eurydike und Theo Lingen als Hans Styx. Sein „Prinz von Arkadien“ war ein köstlicher Hörgenuss, weil er, gefühlt greifbar vor uns Zuhörern sang – ein tolles Erlebnis.

Abschließend für heute möchte ich ein Ereignis erwähnen, das im vergangenen Jahr erstmals stattfand: In den Räumlichkeiten von Eternal Arts fand gegen Ende der beiden Tage das LiLa, ein einstündiges, exklusives Listening for Ladies statt. Firmenchef Dr. Burkhardt Schwäbe startete nur die Bandmaschinen mit Songs von Barbara Streisand. Ehefrau Astrid Schwäbe moderierte, und die Damen waren begeistert und gerührt, wie meine Gattin zu berichten wusste. Die Musik traf die Herzen.

 

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